Der Hirnstamm – der "Missing Link" zu alten Verletzungen und

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Der Hirnstamm – der "Missing Link" zu alten
Verletzungen und Traumata?
© 2015 Edward Muntinga DO
"Wenn ihr mit einem Körperteil arbeitet,
seid ihr in Kontakt mit allen.
Ihr fühlt und hört einem Teil zu,
aber ihr hört dabei das Ganze."
(Rollin Becker DO)
Kurze anatomische Einführung
Den Hirnstamm (siehe Bild nebenan,
glänzend gelbliche Struktur mitten im Hirn)
kann man wie eine Relaisstation betrachten,
die nahezu alle nervlichen Informationen
vom Körper zum Gehirn leiten und
umgekehrt. Hier werden die Nervenimpulse
verstärkt, vermindert, verändert, uvm..
Weiterhin gibt es im "Reptilienhirn" (so wird
der Hirnstamm auch genannt) Organisationszentren, die für uns lebens-wichtig sind; hier
ein paar Beispiele:
•
Atemzentrum (kontrolliert unsere
Atmung)
•
Kreislaufzentrum (kontrolliert unter anderem unser Herz)
•
Brechzentrum (steht in Verbindung mit Übelkeitsgefühl, Brechreiz etc.)
•
Weck- oder Wachzentrum (reguliert unseren Schlaf)
Auch ist hier wichtig zu erwähnen, dass im Hirnstamm ALLE unsere Bewegungsbläufe (Gehen,
Koordination etc.) koordiniert werden, und dass JEDE Empfindung des Körpers im Hirnstamm
"verschaltet" wird.
Was der Hirnstamm mit einem alten Trauma zu tun haben kann
Da jegliche Empfindung des Körpers im Hirnstamm verarbeitet und zum Gehirn weitergeleitet
wird, liegt es auch Nahe anzunehmen, dass eine Verletzung irgendwo im Körper – dh dessen
Nervenimpulse wie Schmerz, Irritation und Stress – auch im Hirnstamm verarbeitet wird. Wenn
also diese Verletzung, zum Beispiel ein schon länger in der Vergangenheit gelegenes Trauma, über
längere Zeit immer Stress-Impulse hoch ins Gehirn "feuert", kann es passieren, dass die hiermit
assoziierten Verschaltungszentren des Hirnstamms auch gestresst werden und eventuell
"überhitzen", oder sogar im schlimmsten Fall sich auch "traumatisieren lassen". Dieser Prozess
kann dazu führen, dass sich ein Teufelskreis auf nervlicher Ebene bildet:
Die Nervenleitung zwischen Gehirn und Verletzungsregion (zum Beispiel ein Sturz aufs Becken mit
einer traumatischen Stauchung des Knochens) wird hiermit gestört, und das erlebte Trauma wird
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nicht adäquat vom Körper bereinigt, da das verletzte Gebiet nicht "normal" nervlich versorgt und
gesteuert wird. Dies kann schlussendlich dazu führen, dass das verletzte Gewebe nicht genügend
Blut und "Reparaturmöglichkeiten" bekommt und somit in der Zeit stehen bleibt. Das verletzte
Gebiet, das (zentrale) Nervensystem und auch damit verbundene Körpersysteme "frieren" ein, und
der normale Heilungsprozess wird hiermit blockiert. Zeit heilt also NICHT alle Wunden!
Um also ein (mechanisches) Trauma sauber aufzuräumen – das ist unser Job in der Osteopathie –
muss nicht nur das direkt verletzte Gebiet behandelt werden, sondern auch die Verbindung hoch
bis ins Gehirn.
Das erste Problem... weit in der Tiefe
Der Hirnstamm liegt tief im Gehirn und ragt etwas
unterhalb aus dem Schädel heraus, hinunter bis zum
zweiten Halswirbel. Direkt ist der Hirnstamm nicht.
Manualtherapeuten, Chiropraktoren und andere
Therapeuten haben lediglich via die obere
Halswirbelsäule indirekt Einfluss auf den Hirnstamm,
was grundsätzlich schon recht viel ist, da die
Durchblutung des Hirnstamms von der oberen
Halswirbelsäule stammt – und ohne Blutversorgung
geht ja nichts, oder?
Craniale Osteopathie hat hierfür eine elegante
Lösung parat. Mit sanften manuellen Techniken wird
die Nervenhülle (diese umgibt auch den Hirnstamm),
die umgebenden Schädelknochen und auch das
Hirngewebe selber beeinflusst, eventuelle Verspannungen können hiermit gelöst werden. Aber
dennoch bleibt für viele Theraputen der Hirnstamm,
grundsätzlich auch das ganze Gehirn, weiterhin eine
"Blackbox", die wir eigentlich nicht wirklich verstehen.
Und hiermit meine ich nicht intellektuell verstehen (hierfür gibt es zahllose Literatur), sondern
"spüren-verstehen".
Das zweite Problem... in der Blackbox drin
Der Durchbruch-Trick gegen Chronifizierung1 könnte also darin liegen, die "Blackbox Hirnstamm"
nicht nur von aussen, sondern von innen wirklich zu verstehen – spürbar und behandelbar. Hier
helfen mir drei wichtige Grundpfeiler:
Erstens ein biodynamischer Ansatz, um Körpergewebe zu erfahren und zu behandeln. Hier arbeite
ich mit dem Körper auf fluider und elektromagnetischer Ebene. Immerhin besteht der
menschliche Körper zu über 60% aus Wasser und jeder Körper, jedes Gewebe, jede Zelle hat ein
elektromagnetisches Feld. Dies ist eine physikalische Tatsache.
Zweitens genaue anatomische Kenntnisse. Nur wenn ich genau weiss, was ich unter meinen
Händen halte, kann ich auch gezielt und effektiv damit arbeiten. Dreidimensionale Kenntnis der
Anatomie ermöglicht es mir, holografisch 3D-Bilder des Körpers zu machen.
Drittens das "Marionetten-Prinzip". Dies ist eine Art projizierte manuelle Arbeit, welche es mir
ermöglicht, von weit her durch den Körper hindurch an Strukturen zu gelangen, die ich direkt nie
mit den Händen erreichen könnte. Meine mechanische Absicht der Hände werden durch das
Gewebe hindurch in die Tiefe projiziert ("ferngesteuert").
1 wenn eine Verletzung oder andere körperliche/emotionale/seelische Störung sich nicht innert eines üblichen
Zeitraumes verbessern
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Wie hier im Bild nebenan gezeigt, erlaubt das Marionettenprinzip einen indirekten und dennoch auf fluider oder
elektromagnetischer Ebene sehr direkten Zugang zu
Strukturen, die von aussen sonst nicht gut erreichbar sind.
Dies ist keine Zauberei, sondern viel Übung, Mut und ein
grosses Vertrauen darauf, dass viel mehr möglich ist, als uns
bewusst ist.
JEDER Mensch ist ein Magnetopath 2, das ist keine
"exklusive" Begabung für spezielle Menschen. Viele "Heiler",
Gurus und andere "Begabte" halten dieses kleine Gehemnis
gerne für sich... :-) Magnetismus (also mehr als nur
"Mechanik" mit den Händen und all unseren anderen
Sinnesmöglichkeiten zu spüren) ist wie Auto fahren. Jeder
kann Auto fahren, gewisse halt einfach besser als andere.
Viel Übung, Herz, Leidenschaft, ein Mass an Begabung und
ein tiefes Vertrauen darauf, dass unsere Schulkenntnisse
von Physik (Newton) nur an der Oberfläche unseren Realität
des Seins kratzen.
Welche Reihenfolge?
Ein weitere wichtiger Punkt ist, dass alle Nervenimpulse zwischen einem verletzten Knie und dem
Grosshirn nicht nur durch den Hirnstamm gehen, sondern durch mehrere Stationen: Nervenbahn
zwischen Verletzungsregion und Rückenmark, Rückenmark-Hirnstamm, Hirnstamm-Mittelhirn,
Mittelhirn-Thalamus3, Thalamus-Grosshirn. Alle fünf Stationen mit den dazwischen gelegenen
Nervenbahnen sind mit einer Traumatisierung beteiligt.
Wie in vielen Dingen des Lebens ist nicht die grobe Arbeit an einem Problem erfolgsversprechend,
sondern auch die Reihenfolge, mit der die Teilprobleme im Ganzen angegegangen werden. Ideal
wäre es, wenn das System "Körper" (dessen innere Intelligenz) angibt, welcher Teilabschnitt zuerst
behandelt werden muss, und in welcher Sequenz die restlichen Abschnitte "normalisiert" werden
müssen. Diese "korrekte, für jeden Patienten individuelle Behandlungssequenz" wird nicht vom
Intellekt meinerseits noch dies des Patienten bestimmt. Ich bin hier nicht der Chef; es ist der
"innere Arzt" – die Körperintelligenz, die in jedem von uns innewohnt. In der Osteopathie nennen
wir dies auch den "stillen Partner". Passend beschrieben hat dies Rollin Becker DO, ein berühmter
Osteopath:
"Ich nehme Kontakt mit meinem Stillen Partner auf, dann kontaktiere ich deinen und dann gebe ich
mich ihm hin. Etwas ist passiert, oder? Es gibt einen Unterschied: Ploötzlich arbeitet der gleiche Prozess
fuür dich und ich bin nicht mehr dafuür verantwortlich. Er wird jetzt arbeiten und meine Aufgabe ist es,
dort hinein zu gelangen und das zu tun, was ich tun muss. Siehst du? Du kannst daruüber reden, aber
es gibt nichts dazu zu sagen."
Und genau hier liegt die "Magie" in meiner Arbeit. Ich bestimme nichts, ich verändere nichts. Ich
"verkaufe" nur Möglichkeiten. Je nach Potenziel (die des Patienten) werden diese Möglichkeiten
dankbar angenommen, und die Selbstkorrekturprozesse können wirken. In voller Kraft – ohne
angezogene Handbremse.
Diese Art von Arbeit setzt unwidersprüchlich voraus, dass ich damit einverstanden bin, mich von
der Körperphysiologie4 des Patienten benutzen zu lassen, um der innewohnenden physiologischen Funktion zu erlauben, ihr eigenes unfehlbares Potenzial zu manifestieren, statt blinde
2 auch "Heiler", Handaufleger" genannt
3 Thalamus ist unter anderem der "Hauptrechner" des Gehirns und bestimmt, was bewusst oder unbewusst von uns
verarbeitet wird
4 dieses System steuert alles im Gewebe. Hormone, Nervenimpulse, Blutversorgunge, uvm.
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Gewalt von außen anzuwenden. Ich musste zahllose Stunden Anatomie, Technik und Methodik
lernen, um zu erkennen, dass nicht ich alles weiss, sondern der Körper. Ich bin nur ein Diener, der
das innewohnende Potenzial des Patienten nach Möglichkeit "entfacht" und Veränderung in
Bewegung setzt.
Mit dieser Art von intuitiver, "ferngesteuerter" und im Flüssigen des Körpers basierten Arbeit kann
jeder Millimeter des Hirnstamms nahezu perfekt gespürt werden, dreidimensional, volumetrisch,
wie ein MRI Gerät. Das Gewebe des Patienten mag es unbeschreiblich gerne, "erkannt" und
verstanden zu werden.
Mehr Details hierzu siehe "Die Sprache der Vergangenheit" (Edward Muntinga), erhältlich
via www.muntinga.ch & www.jolandos.de, oder auch viele andere Buchhändler.