Tennis: Verletzungen/Fehlbelastungen/Prävention Grundlage Tennis zählt nach wie vor zu den populärsten Sportarten weltweit. Mit nahezu 1,5 Millionen Mitgliedern ist der Deutsche Tennis Bund (DTB) der größte Verband der Welt und der dritt größte in Deutschland. Als Besonderheit beim Tennis gelten unter anderem unterschiedliche Beläge. So wird auf Sand, Rasen, Hartplatz und in der Halle auch Teppich gespielt. Dies führt zu unterschiedlichen Belastungen der Sportlerinnen und Sportler. Zusätzlich hat in den letzten Jahren auch das Tennis eine deutliche Zunahme der physischen (körperlichen) Belastung erfahren. So führen schnellere Ballwechsel, hohe Aufschlaggeschwindigkeiten, extremere Griffhaltungen und veränderte Schlagtechniken zu höheren Belastungen des Bewegungsapparates und reichen oft bis an die Grenzen des körperlich machbaren. Jede Sportart bietet spezifische Verletzungen oder Verletzungsmuster. Aus Sportmedizinischer Sicht treten beim Tennis gehäuft folgende Verletzungen auf: - akute Verletzungen im Bereich der Knie- und Sprunggelenke - Muskelverletzungen (Muskelverhärtung, Muskelzerrung, Muskelfaserriss, Muskelbündelriss und sehniger/knöcherner Ausriss) - chronische Überlastungsschäden im Bereich der Schulter, des Ellenbogens und der Wirbelsäule Nachfolgend eine Auflistung in alphabetischer Reihenfolge: - Achillessehnenreizungen die sich ohne Behandlung häufig chronifizieren, also zu einem Dauerschmerz führen. - Verdrehunfall (Distorsionstrauma) des oberen und unteren Sprunggelenkes mit Beteiligung des Kapsel-BandSehnenapparates - Impingementsyndrom und chronische Instabilität der Schulter durch immer wiederkehrende mechanische Überbeanspruchung der Schulter beim Über-Kopf Spiel (Aufschlag) - Muskelverletzungen im Besonderen im Bereich der Oberschenkelbeugemuskulatur und im Übergang zwischen Wade und Achillessehne – tennis leg - Schleimbeutelentzündungen - „Tennisellenbogen“ – Ansatzreizung am äußeren Ellenbogengelenk (Epicondylitis radialis humeri) Entscheidende Punkte in der Vorbeugung/Prävention von tennisspezifischen Problemen sind: 1 Probleme in Folge einer inneren Ursache. 2 Probleme in Folge von äußeren Einflüssen. Zu 1.: Zu 2.: Zur Identifikation solcher Probleme ist zunächst eine eingehende genaue Diagnostik der Statik der oberne/unteren Extremitäten und der Wirbelsäule erforderlich. Hinzu kommt ein besonderes Augenmerk auf die technisch einwandfreie Ausführung der komplexen Bewegungsabläufe zu achten und einzustudieren um ggf. auftretende chronische Beschwerden zu vermeiden. Generell müssen immer die individuell bestehende Anatomie, die körperlichen Gegebenheiten und bestehende Vorerkrankungen berücksichtigt werden. Zu den äußeren Einflüssen gehört beim Tennis insbesondere die Auswahl des Untergrundes. Hier sind laut Statistik der ATP (Association of Tennis Professionals) besonders häufig Verletzungen auf Hartplätzen (ca. 51%) zu verzeichnen. Am wenigsten Verletzungen sind beim Spiel auf Teppich (5%) verzeichnen. Ein weiterer Punkt ist die Anpassung an die äußeren klimatischen Bedingungen was Kleidung und Ernährung angeht. Quellen: GOTS – Tennis aus sportmedizinischer Sicht – Prof. Dr. R. Schmidt-Wiethoff; www.dtb-tennis.de; www.atpworldtour.com;
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