26 Obst Früchte mit blumigem Duft Schon lange, bevor die ersten Europäer nach Amerika gelangten, wurden Guaven von den Indianern in Mittel- und Südamerika angebaut. Sie wurden aufgrund ihres hohen Vitamingehaltes sehr geschätzt. Aha! Der wissenschaftliche Name Psidium leitet sich von dem griechischen Wort für Granatapfel „psidion“ ab, was wohl auf eine gewisse Ähnlichkeit zu dieser Frucht hinweisen soll. Guaven haben weiches Fruchtfleisch und einen blumigen Duft. Sie sollten möglichst schnell verzehrt werden. Guave (Psidium guajava) Die Guave gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika. Wann mit der Kultivierung begonnen wurde, ist allerdings nicht bekannt. Heute werden Guaven in vielen tropischen Ländern kultiviert. Guavenbäume werden bis zu 10 Meter hoch und verwildern leicht durch auskeimende Samen. Die Früchte sind rundlich, ei- oder birnenförmig. Ihre Länge beträgt je nach Sorte zwischen 5 und 15 cm. Die meist glatte, wachsartige Schale ist nicht essbar. Sie ist grün oder gelb gefärbt. Das Fruchtfleisch kann weißlich, gelb oder rosa sein und ist relativ weich. Im Zentrum der Frucht sind die zahlreichen, kantigen, hellen Samen ringförmig angeordnet und in eine schleimige Substanz eingebettet. Die Samen sind zwar essbar, werden aber normalerweise nicht mitgegessen. Zum rohen Verzehr werden die Samen mit der schleimigen Substanz entfernt und das Fruchtfleisch aus der Schale herausgelöffelt. Das Fruchtfleisch kann auch in Obstsalaten oder zu Quarkspeisen verarbeitet werden. Guaven werden grün und hart geerntet und reifen auf dem Transport nach. Reife Früchte geben auf Druck leicht nach, fühlen sich manchmal sogar weich an. Sie sollten möglichst schnell verzehrt werden. Für eine lange Lagerung sind sie nicht geeignet. Durch Einfrieren verlieren sie an Aroma. Reife Guaven verströmen einen angenehm blumigen Duft. Gut zum Gelieren Die Guave ist reich an Vitamin C. Ihr Vitamin-CGehalt überschreitet den von Zitrusfrüchten um das Vier- bis Fünffache. Aufgrund dessen spielt Guavensaft als Zusatz bei Fruchtsäften und Limonaden eine bedeutende Rolle. Eine weitere Besonderheit ist der hohe Gehalt an Pektin, der das Gelieren fördert. Besonders in den Erzeugerländern wird daher Guavengelee häufig angeboten. Bei uns ist es leider noch weniger bekannt. Wer größere Mengen an Guaven zur Verfügung hat, sollte sich daher seinen eigenen Guavengelee zubereiten. Für die Konfitürenherstellung kocht man die zerkleinerten Früchte mit etwas Wasser auf und püriert sie dann durch ein Sieb. Das Fruchtmus wird weiterverarbeitet. Früchte mit blumigem Duft Früchte anderer Myrtengewächse Zur Familie der Myrtengewächse zählen weitere Arten, die schmackhafte Früchte hervorbringen, aber wegen ihrer schnellen Verderblichkeit nicht häufig bei uns auf dem Markt zu finden sind. Sie werden aber ebenso verwendet wie Guaven. Die Feijoa oder Ananas-Guave (Acca sellowiana) ist ein kleiner, immergrüner Baum, der wild in Bergregionen in Teilen Südamerikas wächst. Die bis zu 9 cm große, rundliche bis birnenförmige Frucht, an deren Unterseite noch die Kelchblätter festhaften, hat eine wachsartige, dunkelgrüne, manchmal auch rötliche Schale, die das gelbliche bis hellgrüne, weiche Fruchtfleisch umgibt. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Ananas und Pfefferminze. Der Verwendung erfolgt wie bei der Guave. Die Surinam-Kirsche oder Pitanga (Eugenia uniflora) stammt aus dem tropischen Südamerika und ist in vielen tropischen Ländern als Zierund Nutzpflanze verbreitet. Da sie kältetolerant ist, kann sie sogar bei mediterranem Klima oder im Wintergarten kultiviert werden. Die rötlichen, kugeligen Früchte besitzen sechs bis acht hervorstehende Rippen. Das saftige, orangefarbene Fruchtfleisch wird nur vollreif gegessen, da es sonst harzig schmeckt. Die Baumstamm-Kirsche oder Jaboticaba (Myrciaria cauliflora) ist ein bis zu 10 Meter hoch werdender Baum, der sich durch die Eigenart auszeichnet, dass die Früchte direkt am Stamm oder an dicken Ästen wachsen. Sie werden 2 bis 4 cm groß, rundlich, glattwandig und bei Reife Leckere Reiseapotheke Auf Reisen in tropische Länder empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von Guaven. Der hohe Vitamin-C-Gehalt stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Erkältungen, die uns Mitteleuropäer gerade bei starken Klimaveränderungen auf solchen Reisen gern heimsuchen. Andererseits helfen die Früchte bei Verdauungsbeschwerden, mit denen auch viele Reisende in fernen Ländern zu kämpfen haben. dunkelrot bis violett gefärbt. Vor dem Verzehr wird die Schale entfernt, da sie viel Gerbsäure enthält. Die Erdbeerguave (Psidium littorale var. littorale) ist ein bis zu 6 Meter hoher Baum, der aus dem östlichen Brasilien stammt. Er wird nur in Mittel- und Südamerika kultiviert. Die 4 cm großen Früchte sind gelblich oder rötlich gefärbt und besitzen viele, harte Samen. Das Fruchtfleisch mit dem erdbeerähnlichen Aroma ist für den Frischverzehr sehr gut geeignet und soll den Geschmack der Guave übertreffen. Die Costarikanische Guave oder Cas (Psidium friedrichsthalianum) ist ein bis zu 15 Meter hoher Baum, der vor allem in Mittelamerika kultiviert wird. Die kugeligen 3 bis 5 cm großen, grünlichen Früchte eignen sich besonders zur Herstellung von Erfrischungsgetränken. Guaven mit Ingwer Zutaten: Zubereitung: > 5 bis 6 Guaven > 2 Frühlingszwiebeln > 1 TL frischer Ingwer, fein gehackt > 1 EL Olivenöl > 1/8 l Gemüsebrühe > Salz und Pfeffer Die Guaven schälen, die Samen entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden. gem Rühren etwa 2 Minuten dünsten, dabei nicht zu stark erhitzen. 2 3 Anschließend die Gemüsebrühe hinzufügen, aufkochen und noch 1 Minute weiterköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Passt zu pikanten Geflügelgerichten und kann auch beim Grillen als Dip angeboten werden. 1 Die Frühlingszwiebeln wachsen und in dünne Ringe schneiden. In einem Topf das Olivenöl erhitzen und die Guaven mit den Frühlingszwiebeln und dem Ingwer unter ständi- 4 27
© Copyright 2024 ExpyDoc