Wir leben Gemeinschaft Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Wir leben Gemeinschaft 2014 war ein wichtiges Jahr. Und bei Verabschiedung dieses neuen Arbeitsprogramms ist 2014 noch ein wichtiges Jahr. Die Betriebsratswahlen sind mittlerweile abgeschlossen. Die Tarifpolitik, die eigentlich niemals Pause macht, hat ihren Höhepunkt erreicht. Die gerade eben begonnenen Aufsichtsratswahlen im Konzern DB AG erstrecken sich bis ins Jahr 2015 und wollen aus Sicht der EVG erfolgreich abgeschlossen sein. Und: Verkehrspolitisch werden derzeit mit dem EU- und dem Deutschen Eisenbahnpaket die Weichen neu gestellt. Große Themen und Aufgaben standen am Beginn des nun zu Ende gehenden Jahres. Vieles davon konnten wir mit Bravour meistern: Die Personalpolitik der DB AG haben wir auf den Kopf gestellt. Es bleibt abzuwarten, ob der Vorstand unter Grube dauerhaft und nachhaltig seine Lektion aus den „Ereignissen von Mainz“ gelernt hat. Aber für diese Kontrolle sind wir ja da. Natürlich auch in den vielen kleinen und größeren Unternehmen der Schienenbranche, die „einseitig renditeorientiert“ oft die gleichen Fehler machen wie der große Mitbewerber. Ein zähes und schwieriges Geschäft ist nach wie vor die Verkehrspolitik. Hier holte Brüssel im Frühjahr zum entscheidenden Schlag gegen die Freiheit der Mitgliedstaaten aus, über die Art und Weise der Organisation des Schienenverkehrs selbst ent- scheiden zu können. Doch es kam im Frühjahr anders. Das EU-Parlament will nämlich die Staaten auch künftig selber entscheiden lassen. Damit wären die integrierten Bahnen, wie etwa die DB AG oder die AKN und andere vergleichbare Unternehmen keine Auslaufmode und die mutwillige Zerstörung erfolgreicher Unternehmen „mal wieder“ vom Tisch. Bis zur nächsten Attacke der bisher stets neoliberal denkenden und handelnden EU-Kommission. Unsere Demo in Straßburg am Vorabend des Parlamentsvotums hat vielen Abgeordneten vor Augen geführt, dass man auf Dauer nicht am Menschen vorbei entscheiden kann. Und wir kommen wieder, sollte Brüssel erneut den Sündenfall planen. Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Gewerkschaftliche Erfolge erzielt Die EVG ist eine Mitmach-Gewerkschaft: Jede und jeder Beschäftigte, Auszubildende oder Seniorin und Senior aus unserem Organisationsbereich soll sich bei uns engagieren. Wir wollen allen Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern die Möglichkeit bieten, sich aktiv für die Interessen der Beschäftigten einzusetzen, eine Funktion im Betriebsrat oder in der Gewerkschaftsarbeit zu übernehmen und so ihre Interessen in den politischen Diskurs einzubringen. Dennoch ist unsere Mitglieder- und Funktionärsstruktur lange nicht so vielfältig wie unsere pluralistische Gesellschaft. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund, die Hälfte sind Frauen, und auch die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sind in jeder Hinsicht bunt gemischt. Ein Blick auf unsere Funktionsträgerinnen und Funktionsträger zeigt, dass sich dieses Verhältnis hier nicht einmal ansatzweise widerspiegelt. Unsere Arbeit legitimiert sich durch unsere Funktion als Vertreter der Interessen aller Beschäftigten bei den Bahnen. Als ihre Gewerkschaft müssen wir Menschen mit Migrationsgeschichte, Frauen, Menschen verschiedener sexueller Orientierung, religiöser Überzeugung und verschiedenen Alters und unterschiedlichster Berufsgruppen bei den Bahnen stärker ansprechen und repräsentieren. Wir brauchen ihre Unterstützung, wir brauchen sie als Mitglieder, Funktionärinnen und Funktionäre, politischen Nachwuchs und Impulsgeber um im Arbeitskampf und als politische Organisation auf Dauer schlagkräftig zu bleiben. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG steht für Vielfalt 3 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Die EVG soll aber nicht nur Abbild der Vielfalt bei den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern sein, sondern auch Motor für eine konstruktive Vielfalt in den Betrieben. Denn auch im Betrieb bringt Vielfalt ein Mehr an individuellen Fähigkeiten, Einstellungen und Erfahrungen und ist eine notwendige Ressource, um unternehmerische und auch gewerkschaftliche Strategien umsetzen zu können. Es muss deshalb im nächs- ten Jahr darum gehen, Maßnahmen zu entwickeln, durch die die gelebte kulturelle Vielfalt in den Betrieben und der EVG gestärkt wird. Wir werden uns mit der Vielfalt und möglichen Zugangsbarrieren unserer Organisation und in unserem Organisationsbereich auseinandersetzen. Wir werden uns mit den Risiken und Konfliktpotentialen beschäftigen und Maßnahmen entwickeln, die EVG bunter zu machen und damit ein vor- urteilsfreies, wertschätzendes und damit konstruktives Arbeitsumfeld im Betrieb und in der Gewerkschaft zu gewährleisten. Dazu werden wir einen Arbeitskreis „Vielfalt“ einrichten, der u.a. auch Selbstverständnis und Satzung überprüft und eine Bestandaufnahme durchführt, entsprechende Bildungsangebote machen und einen „Werkzeugkoffer“ für Betriebsräte entwickeln. schwache nationale Verkehrspolitik Die hiesige Verkehrspolitik bleibt auch nach dem Regierungswechsel das, was sie immer war: Janusköpfig! Egal wer die Wahl gewinnt: Die Opposition ist meistens grundsätzlich für die Schiene, die Regierungsbank hingegen steht fast immer auf einem Asphaltfundament. So auch gegenwärtig. Zwar muss die Schiene durch das neue EEG-Gesetz nicht so bluten wie zunächst befürchtet. Aber sie wird in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschwächt. Genau dies bewirkt auch die Senkung der durchschnittlichen Lkw-Maut. Somit dürfte es künftig auf Deutschlands Autobahnen noch wilder zugehen. Die in 2014 von der neuen Bundesregierung wiederkeh- rend in Angriff genommenen Themen Regionalisierungsmittel, Schieneninfrastrukturfinanzierung und Regulierung befinden sich in der politischen Diskussion. Die EVG bleibt bei diesen Themen in besonderem Maße gefordert! Das gilt auch für unsere Forderungen zur Reduzierung des Schienenlärms. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Gute Betriebsratswahlen mit Verbesserungspotential 4 Die Betriebsratswahlen mit ihrem guten, aber nicht optimalen Ergebnis machen deutlich: Unsere EVG muss noch stärker in den Betrieben der Schienenbranche verankert werden. Das ist sicherlich leichter gesagt als getan. Und: Wir wollen auf dem Weg dahin nicht überreden, sondern überzeugen. Wie geht es nun weiter? Bei der Gründung der EVG wurden für den notwendigen Wandel bereits die Weichen gestellt. Die flächendeckende Einrichtung von Betriebsund Dienststellengruppen geschah in weiser Voraussicht der heutigen Notwendigkeiten. Die Betriebe sind unser gewerkschaftlicher Nukleus! Hier müssen wir in 2015 einen ganz besonderen Schwerpunkt setzen. Das bedeutet nicht, dass andere Arbeitsbereiche künftig vernachlässigt werden. Politische Aktivitäten in Berlin, Brüssel und anderswo bleiben ausdrücklich auf unserer Agenda. Ob Verkehrs-, Beamten- und Sozialthemen – die Politik entscheidet heute, wie es Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern morgen geht. Hier halten wir unsere Finger weiterhin in der Klaviatur. Und natürlich bleiben wir für unsere Senioren weiterhin mega-aktiv. Das ist schon eine Frage des Anstands gegenüber all jenen, die un- serer Gewerkschaft seit Jahren und Jahrzehnten die Treue halten. Die Arbeit in den Betrieben der Branche muss jedoch als Schwerpunkt, Kern und Herzstück unserer gewerkschaftlichen Arbeit noch einmal deutlich verstärkt werden. „Gewerkschaft“ muss dort stattfinden, wo gearbeitet wird! Wenn „Gewerkschaft“ vor Ort erfahrbar ist – in der Sache und menschlich – dann stimmen auch die Wahlergebnisse, und zwar flächendeckend. Das Bild der zurückliegenden Betriebsratswahlen weist hier noch Lücken auf. Die sind mal kleiner, mal größer. Dort, wo sie auftreten, ist im kommenden Jahr stärker analysieren. Wir wollen wissen, woran es liegt, wenn die EVG vor Ort einer- seits an Überzeugungskraft verloren hat und gleichzeitig an anderer Stelle große Erfolge feiert. Betriebsräte wollen stolz sein Die EVG ist die starke Klammer aller Betriebsräte. Aber keine ideologische, sondern eine ergebnisorientierte. Wissen das alle? Betriebe und Dienststellen müssen in den Detailfragen des alltäglichen Wirtschaftens, organisatorischer Aspekte und des örtlichen Miteinanders unabhängig bleiben. Sie brauchen Freiräume, um optimale Entscheidungen für die Kolleginnen und Kollegen treffen zu können. Diese Arbeit benötigt allerdings Leitsätze. Ihre Entscheidungen treffen unsere Betriebsräte als Repräsentanten der EVG und als wichtiger Bestandteil der Meinungsbildung innerhalb der unserer Gewerkschaft. Darum sind diese Entscheidungen trotz ihrer Unabhängigkeit in das Wertegefüge der EVG einzubetten. Ansonsten wären wir keine Gemeinschaft. Betriebsräte fühlen und handeln so, wenn sie stolz sind auf ihre Gewerkschaft und deren Arbeit. Nein, es jedem Recht machen, das können wir auch in Zukunft nicht – weder dem Mitglied, noch unseren Repräsentanten auf den unterschiedlichen Ebenen. Und es ist auch nicht die Einstimmigkeit von Entscheidungen, die uns stolz sein lässt. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie Entscheidungen zustande kommen und wie wir mit Minderheiten-Meinungen umgehen. Das, was schon im alltäglichen Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber das Fundament für faire und erfolgreiche Zusammenarbeit bildet, muss auch für uns im Innenverhältnis gelten: Fairness und Wertschätzung! Diese beiden grundsätzlichen Prinzipien müssen unsere Arbeit als EVG kennzeichnen, sie einzigartig machen. Gegenüber unseren Mitgliedern und gerade auch untereinander. Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 die Arbeit anderer nicht zwangsläufig besser. Aber genau dort muss unsere Arbeit besser werden. Das wollen wir Der Kleine Gewerkschaftstag 2014 gibt den Startschuss für das „Jahr der Betriebe und Dienststellen“. „Bewährtes“ nehmen wir dabei mit, wenn es der Sache unserer Mitglieder dient. Die EVG „bohrt“ sich nicht in die Köpfe unserer Betriebsräte. Die EVG soll vielmehr in den Herzen unserer Repräsentanten auf allen Ebenen der gewerkschaftlichen Arbeit schlagen. Zu theoretisch oder gar pathetisch? Auf keinen Fall! Durch ein Bündel an Einzelaktivitäten wollen und werden wir nach der Analyse das Gegenteil beweisen. „Gewerkschaft“ geht auch in den Betrieben und Dienststellen noch viel besser. Nicht ohne Grund lautet unser Leitmotiv „Wir leben Gemeinschaft“. Die EVG ist diese Gemeinschaft. Die folgende Übersicht macht deutlich, dass wir eben nicht unter die Philosophen gegangen sind. Alles hat seinen praktischen Bezug. Jede einzelne Maßnahme dient dem Ziel, die Interessen unse- rer Mitglieder noch besser zu vertreten. Alles dient insbesondere dem Ziel, in der Arbeitswelt und darüber hinaus dem Individuum in seiner Einzigartigkeit eine wunderbare Gemeinschaft zu bieten – in den Betrieben, in den Dienststellen, aber auch in der Freizeit. Last but not least soll unser Programm auch dazu dienen, dass wir selber zusätzliche Freude an unserer Arbeit für die Menschen in der EVG empfinden. Denn: Erfolg macht Spaß! Die EVG wirbt für sich und ihre Leistungen. Denn ihre Leistungen sind gut. Sie hilft gerne und ist verlässlich für alle, die auf Gemeinschaft nicht verzichten wollen. Leistungskataloge allein können jedoch niemals ausreichen. Bloßes Papier schafft keine bessere (Arbeits-)Welt. Die Vorbilder für ein besseres Miteinander sind wir – all jene, die in der EVG Verantwortung tragen und tragen wollen. Vorbild zu sein ist keine Last, Vorbild zu sein ist Stärke. Und wir sind stark. Niemand soll sich daran gehindert fühlen, dies nach Durchsicht dieses Programms gleich in die Tat umzusetzen. Also – machen wir es doch einfach, und zwar gemeinsam und noch besser. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Nicht immer genutzte Kraftquelle im Betrieb und in der Dienststelle 5 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 6 BAUSTEIN 1: Für eine neue Wirtschaftsordnung – Themen der Wirtschaftspolitik Gemeinsam Europa wir kämpfen dafür Wie ein schlafender Riese, der Böses im Schilde führt, blieb auch im Jahr 2014 die Währungs- und Wirtschaftskrise für uns Deutsche in Sichtweite. Das Zusammentreffen politischen Fehlverhaltens und Versagens vieler Regierungen, und dies nicht nur in den so genannten Krisenländern, hatten den Euro und damit letztendlich die gesamte Europäische Union an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Der Tanz auf dem Vulkan ist jedoch noch nicht vorbei. Die zurückliegend positiven Wirtschaftsdaten in der Bundesrepublik haben Risse bekommen. Der Arbeitsmarkt wird weniger von der Konjunktur, sondern mehr vom demographischen Effekt positiv beeinflusst. Das kann alles schnell vorbei sein. Politische und religiös motivierte Krisen in einer steigenden Zahl an Regionen und Ländern lassen das Vertrauen von Konsumenten, Wirtschaft und Anlegern in die Zukunft generell schrumpfen. Das Zusammenraufen von Regierungen, EU und Zentralbank kann derzeit noch Schlimmeres verhin- dern. Welche Qualität die zurückliegenden Entscheidungen und Strategien tatsächlich längerfristig haben, wird sich voraussichtlich schon bald zeigen. Machen wir uns nichts vor: Eine Krise, deren Schäden niemand bezahlt, gibt es nicht. Waren es zunächst die Steuerzahler, und damit in erster Linie die so genannten einfachen Arbeitnehmer, die Europas Banken vor dem Umstürzen gerettet haben, so sind es heute die Sparer, die mit ihrem „Zinsverzicht“ den staatlichen Schuldnern weltweit aus der Bedrouille helfen. Vermögende können weiterhin spekulieren, um ihren Zins von 0,5 Prozent oder weniger auf höhere Werte zu steigern. Denn: Verlieren sie ihren Einsatz im weltweiten Monopoly, so sind sie meistens noch längst nicht pleite. Der kleine Sparer hingegen, der später mit dem Zurückgelegten seine mitunter spärliche Rente aufbessern will, um beispielsweise die Wohnung auch nach dem Eintritt in den Ruhestand noch halten zu können, hat hier keine Spielräume. Er ist auf den „sicheren“ Zins angewiesen, der mittlerweile die Nullgrenze erreicht hat. Sollte diese Entwicklung noch Jahre anhalten, bekommen wir ein Problem mit der Eigenvorsorge. Versicherungen wissen davon ein Lied zu singen. Seltsam: Am Ende wird es wieder einmal der schon so oft totgesagte Staat mit seinen scheinbar angestaubten Finanzierungsinstrumenten - wie etwa dem Umlageverfahren in der Rente - richten müssen. Und wieder einmal lernen wir: Geld an sich hat keinen Wert. Den Wert bekommt es erst durch unsere Arbeit. Nicht als Besserwisser, sondern als nüchterne „Analysten“ mit hoher Trefferquote können Gewerkschaften erhobenen Hauptes in die kommen- TTIP - Was ist das Derzeit verhandeln die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika über ein transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP). Die beiden größten Wirtschaftsräume der Welt, die zusammen fast die Hälfte der weltweiten Güter und Dienstleistungen produzieren, wollen das niedrige Niveau der gegenseitigen Zölle weiter reduzieren und durch die Vereinheitlichung und den Abbau von Regulierungen den Handel erleichtern. Doppelte Zulassungsverfahren für Produkte und Verfahren sollen vermieden werden, um die Kosten für Unternehmen zu senken. Im DGB tritt die EVG dafür ein, dass Handelsgespräche zwischen der EU und den USA dann sinnvoll sind, wenn sie dazu genutzt werden, eine grundsätzlich neue Ausrichtung der Handelspolitik voranzutreiben, die auf globale Standards für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung setzt. Es muss dabei darum gehen, zusätzlichen Wohlstand breiten Bevölkerungsschichten zukommen zu lassen, wirtschaftliche, soziale und ökologische Standards zu verbessern, sowie faire Wettbewerbs- und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Umwelt- und Verbraucherschutz, Gesundheit und Arbeitnehmerrechte dürfen nicht als „Handelshemmnis“ deklariert und nach unten revidiert werden. Eingang in die Verhandlungen müssen weiterhin die grundlegenden Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) finden, ohne dass über den IAO-Normen liegende Mitbestimmungs- und Gewerkschaftsrechte ausgehöhlt werden. Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 helfen wir dem DGB, damit er diese Aufgaben weiterhin im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bewerkstelligen kann. Ganz konkret: Es lohnt sich, weiter für die Umsetzung eines Marshallplans für Europa zu kämpfen! In unseren Veranstaltungen können und sollten wir das Thema „Wege aus der Krise, Wege hin zum Menschen“ entsprechend würdigen. Einfach mal versuchen, sofern noch nicht geschehen. Der DBG hilft dabei gerne. Umfang und Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU müssen voll gewahrt werden. Öffentliche Dienstleistungen müssen komplett aus den Verhandlungen mit den USA ausgenommen werden. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft den Fach-Diskurse gehen. Die Umsetzung unserer Forderungen nach Einführung eines Mindestlohns und alle Maßnahmen für ein gerechteres Rentensystem sprechen doch politisch Bände! Seien wir mutiger! Wohlstand entsteht nicht durch eine auf Papier gedruckte Zahl, Wohlstand wird von den Menschen erarbeitet. In neoliberalen Kreisen muss sich diese „schmerzliche“ Erkenntnis erst wieder durchsetzen. Diese „Ohnmacht“ der selbsternannten Geistes-Eliten des neuen Jahrtausends müssen wir nutzen, um den Menschen unsere Politikansätze, die seit jeher ein solides und menschliches Fundament aufweisen, näher zu bringen und politische Mehrheiten für eine Orientierung von Real- und Finanzwirtschaft an Mensch und Arbeit zu sichern. Dabei hilft uns unser Dachverband, der DGB, mit seinem hohen Know-how und seinem großen Einfluss. Dabei 7 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Das demokratische Recht, Regelungen zum Schutz von Gemeinwohlzielen zu schaffen, darf weder gefährdet, ausgehebelt oder umgangen werden. Auch muss verhindert werden, dass ein Marktzugang, der solchen Regeln widerspricht, einklagbar wird. Die Fähigkeit von Parlamenten und Regierungen, Gesetze und Regeln zum Schutz und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu erlassen, darf nicht erschwert werden. Weiterhin ist es nicht hinnehm bar, dass das so genannter Investor-StaatStreitschlichtungsverfahren, bei dem Unternehmen die Möglichkeit haben sollen, Staaten vor einem nicht mit Richtern besetzen Schiedsgericht auf eine Entschädigung zu verklagen, Eingang in das Handelsabkommen findet. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Die Verhandlungen müssen transparent, unter der demokratischen Beteiligung der Parlamente und unter Einbeziehung der Sozialpartner und der Vertreter der Zivilgesellschaft geführt werden, um diesem Abkommen eine breite gesellschaftliche Legitimation zu verleihen. 8 Die EVG wird die Verhandlungen zu TTIP weiterhin kritisch begleiten und ihre Mitglieder über den weiteren Verlauf sowie Aktionen auf dem Laufenden halten. Eine Klausel für den sozialen Fortschritt Die EVG macht sich dafür stark, dass es einen Zusatz in den europäischen Verträgen gibt. Dieser Zusatz, „soziale Fortschrittsklausel“ genannt, soll sicherstellen, dass soziale Schutzund Arbeitnehmerrechte mindestens den gleichen Stellenwert haben wie die „Marktfreiheiten“ und der Binnenmarkt. Gleichzeitig sollen diese Rechte nicht nur bewahrt, sondern auch fortentwickelt werden: Fortschritt soll sich in der EU nicht nur in den Dimensionen wie Liberalisierung und Deregulierung messen lassen – sondern auch in der Entwicklung der Rechte der Bürger. Die Forderung nach einer sozialen Fortschrittsklausel ist nicht neu. Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) hat sie bereits 2008 als Reaktion auf mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) entwickelt. Im Fall „Viking“ wurde der finnischen Seefahrergewerkschaft untersagt, gegen die Ausflaggung eines finnischen Schiffes nach Estland vorzugehen. Durch die „Laval“-Entscheidung wurden schwedische Gewerkschaften daran gehindert, schwedische Mindestlöhne für aus Lettland entsandte Bauarbeiter durchzusetzen. Und im Fall „Rüffert“ schließlich wurde sogar entschieden, dass ein deutsches Bundesland bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen keine Tariflöhne vorschreiben kann. Viking, Laval, Rüffert – dreimal die klare Aussage: Die Freiheit des Marktes steht über den Rechten der Arbeitnehmer. Die Forderung hat durch die massive Wirtschafts- und Finanzkrise der vergangenen Jahre erneut an Bedeutung gewonnen: Die EU installierte die so genannte Troika aus Vertretern der Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission. Diese Troika forderte in den Krisenländern Maßnahmen wie die Sen- kung von Tarif- und Mindestlöhnen, die Lockerung des Kündigungsschutzes und die Schwächung von Tarifverträgen generell. Die von entfesselten Akteuren des Finanzmarktes ausgelöste Krise sollte auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekämpft werden. Mit der SPD, den Grünen und der Linkspartei hat der DGB bereits gemeinsame Positionen zur Fortschrittsklausel entwickelt und verabschiedet. Sogar in den aktuellen Koalitionsvertrag hat die Forderung inzwischen Eingang gefunden, wenn auch in abgeschwächter Form: „Ebenso muss sichergestellt werden, dass die Gleichrangigkeit sozialer Grundrechte aus der Charta der Grundrechte der Europäischen Union gegenüber den Marktfreiheiten im europäischen Binnenmarkt durchgesetzt wird.“ Im DGB sowie auf europäischer Ebene arbeiten wir daran, dass die Fortschrittsklausel Eingang in EU-Recht findet. Hierzu ist ein langer Atem von Nöten, dennoch überwiegt der marktliberale Ansatz in vielen Organen der EU und diese stehen sozialen Belangen nur in begrenztem Maß offen gegenüber. 2.1 Tarifpolitik Evaluierung und Weiterentwicklung des DemografieTV Die Verhandlungen beginnen bereits Ende 2014 und werden sich im ersten Quartal 2015 fortsetzen. Verhandlungen zur Weiterentwicklung des NachwuchskräfteTV Der Tarifvertrag läuft am 31. März 2015 aus. Die Vorbereitungen zu den Verhandlungen (Klausur der ZTK NachwuchskräfteTV, regionale Workshops usw.) beginnen ebenfalls bereits Ende 2014 und werden sich 2015 fortsetzen. Verhandlungen zum BranchenTV SPNV Der Entgelttarifvertrag läuft zum 31. Dezember 2014 aus. Die Verhandlungen werden im Zusammenhang mit der Einkommensrunde bei der DB AG bereits Ende 2014 beginnen und 2015 fortgesetzt. Weiterentwicklung von Tarifverträgen Entgeltsysteme, Funktionsgruppen, Tätigkeitsgruppen, Berufsbilder sollen weiterentwickelt werden. Das haben mehrere Tarifkommissionen im Rahmen ihrer Forderungen zu den Einkommensrunden beschlossen. Bei vielen Tätigkeiten haben sich die Anforderungen so verändert, dass dringender Anpassungsbedarf besteht. Dazu werden wir mit den Arbeitgebern in 2015 verhandeln. Seminare Nach 32 Grund- und Aufbauseminaren in 2012, 2013 und 2014 werden weitere Grund- und Aufbauseminare für die Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für Tarifpolitik in den Betriebs- und Dienststellengruppen und für neue Mitglieder in den Tarifkommissionen vorbereitet und durchgeführt. Außerdem wird die Reihe der Grund- und Spezialseminare zum DemografieTV zu den Themen Arbeitszeit, Familie und Biografie, Gesundheitsförderung und BEM, Beschäftigungssicherung sowie Aus- und Weiterbildung im ersten Halbjahr 2015 von der Tarifabteilung inhaltlich vorbereitet und begleitet. Tarif- und Einkommensrunden In 2015 stehen Sondierungen und Verhandlungen zu mehr als 40 Tarif- und Einkommensrunden an. Unter anderem bei: RAG, AmE, Hanekamp, OVF, RBA, RBO, RVS, SBT, VU, cantus, EWG Husum, UBB, Vital-Kliniken, RBB Bitterfeld, HSB, Veolia Verkehr Rheinland, WEG, SBG, VIS, EMR, NOB, DB ProjektBau, DB Fahrwegdienste, DB Dialog, DB Intermodal, Hessenbus (HLB). Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Im Mittelpunkt der tarifpolitischen Arbeit im ersten Quartal 2015 stehen folgende Schwerpunkte: Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 BAUSTEIN 2: Für gute und wertschätzende Arbeit – Themen der Tarif- und Beamtenpolitik 9 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 10 2.2 Beamtenpolitik Personalratswahlen 2016 Nach dem Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) sind in der Zeit vom 01. März bis 31. Mai die regelmäßigen Personalratswahlen durchzuführen. In unserem Organisationsgebiet sind im Jahr 2016 in folgenden Bereichen Personalvertretungen zu wählen: Örtliche Personalräte (ÖPR/PR) bei den Dienststellen, ein Gesamtpersonalrat (GPR) bei der BEV-Dienststelle Mitte sowie ein Hauptpersonalrat (HPR) beim Bundeseisenbahnvermögen (BEV) Besondere Personalvertretungen (BesPR) für die zugewiesenen Beamtinnen und Beamten der DB AG bei den Dienststellen des BEV sowie ein Besonderer Hauptpersonalrat (BesHPR) beim BEV Örtliche Personalräte sowie ein Gesamtpersonalrat (GPR) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA); die Beschäftigten des EBA wählen ebenfalls den HPR beim BMVI mit. Örtliche Personalräte (ÖPR) und Hauptpersonalräte (HPR) bei den Bahn-Sozialversicherungsträgern Die Wahl aller oben genannten Personalvertretungen ist in der zweiten Maiwoche 2016 vorgesehen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat 2012 den Anspruch erhoben, nachhaltig in die Zukunft gerichtet zu handeln. Das ist uns gelungen und wir wollen diesen eingeschlagenen Weg fortsetzen. Wir sichern dadurch die Gestaltungsmöglichkeiten unserer Organisation unter Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Gleichzeitig bauen wir unsere Rolle als stärkste Gewerkschaft in den Dienststellen aus. Mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten und durch Heranziehung jüngerer Kolleginnen und Kollegen streben wir eine längerfristige Planung an. Nur mit starken Interessenvertretern können wir unseren Zielen und Aufgaben gerecht werden und die PR‘e und BesPR‘e als „langer Arm der EVG“ in die Dienststellen einbauen. Wir müssen und wollen auch weiter Positives für unsere Mitglieder - Beamte sowie Tarifkräfte - erreichen. In den Dienststellen wird ein Arbeitsumfeld benötigt, welches die Leistung der Mitarbeiter fördert und nicht behindert. Die Beschäftigten müssen angemessen und fair bezahlt werden und faire Karrierechancen haben. Und sie müssen die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen. Die Personalräte sind dabei ein wichtiges Element. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich diesen Aufgaben und den in sie gesetzten Erwartungen. Sie wollen gestalten, bewegen und Verantwortung tragen. Wirklich stark wird der Personalrat aber durch die Menschen, die hinter ihm stehen. Darum brauchen wir eine hohe Wahlbeteiligung und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler für und in die Kandidatinnen und Kandidaten der EVG. Verkehrspolitik ist deshalb für uns als EVG so interessant, weil damit bereits heute über die Beschäftigungssicherheit und den Wohlstand der Beschäftigten von Morgen und Übermorgen in der gesamten Schienenbranche entschieden wird. Es ist ganz einfach: Werden die verkehrspolitischen Weichen richtig gestellt, dann geht es auch den Schienenunternehmen und den dort tätigen Kolleginnen und Kollegen gut. In den Schienenunternehmen und in den zugehörigen Verwaltungen Beschäftigung zu sichern und Wohlstand zu mehren sind zugleich Fundamente und Beweggründe unserer verkehrspolitischen Arbeit. Verkehrspolitik und deren Gestaltung dienen aus Sicht der EVG ganz vordringlich dem Schutz der Interessen unserer Mitglieder. Dass wir damit auch gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnehmen, versteht sich natürlich von selbst. Zu den Eigenheiten der Verkehrspolitik gehört allerdings auch deren Schwerfälligkeit. Schnelle Erfolge aus Sicht der Schienenunternehmen sind nicht nur aufgrund des „traditionell“ Autolastigen deutschen Ansatzes eher selten. Für Verkehrspolitik brauchen wir Geduld und einen langen Atem. Unsere Positionen sind klar. Aus der Generalforderung nach Entwicklung eines alle Verkehrsträger umfassenden Masterplans Mobilität leiten wir unsere Einzelforderungen ab. Im Mittelpunkt steht dabei die umweltgerechte Bewältigung der erwarteten Verkehrszuwächse. Denn die Schiene kann mehr. Sie muss dazu nur in die Lage versetzt werden. Was bringt uns nun das kommende Jahr? Was müssen wir in 2015 verkehrspolitisch angehen? In einem Jahr, in dem die EVG die Förderung und Fortentwicklung des gewerkschaftlichen Lebens in den Betrieben und Dienststellen in den Mittelpunkt stellt, wird auch die Verkehrspolitik noch stärker auf die unmittelbaren Interessen der Kolleginnen und Kollegen vor Ort auszurichten sein. Das sind in erster Linie die Beschäftigungssicherung sowie der Erhalt und die Fortentwicklung der Sozialstandards. Das geht nicht? Wir werden im Folgenden das Gegenteil beweisen. Im Mittelpunkt stehen hierbei das europäische und das deutsche Eisenbahnpaket. Beide Pakete sind noch längst nicht abschließend geschnürt. Beide Pakete können unerwünschte Sendungen enthalten – wenn wir jetzt nicht aufpassen und wenn wir nicht von unserem Rückgaberecht Gebrauch machen. Annahme im Voraus verweigert: Das Europäische Eisenbahnpaket Europa ist gar nicht so schlecht, wie es in den heutigen Zeiten immer wieder gemacht wird. So etwa hat erst im Frühjahr das EU-Parlament der EU-Kommission in einer für uns essentiellen Angelegenheit die rote Karte gezeigt. Derzeit sieht es so aus, als müsse keiner mehr vor einer Zerschlagung der integrierten Konzerne Angst haben. Doch wir sollten und müssen wachsam bleiben. Die Sache ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wie im Übrigen auch der von uns geforderte nachhaltige Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Fall eines Betreiberwechsels im Nahverkehr. Europa will mehr Wettbewerb, aber bitteschön um die besten Ideen und nicht wie bisher auf dem Rücken der Eisenbahner! Eisenbahnpakete müssen endlich auch etwas für die Kolleginnen und Kollegen enthalten. Nach Straßburg oder Brüssel können wir jede Zeit wiederkommen, um dies wie im Frühjahr - den Politikern und Parlamentariern mit unserem lautstarken Protest deutlich zu machen. Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Zwei Themen werden auch im kommenden Jahr im Mittelpunkt der verkehrs- und bahnpolitischen Aktivitäten der EVG stehen: Das europäische und das deutsche Eisenbahnpaket. Hinter diesen Paketen verbergen sich jede Menge Einzelthemen, von denen jedes einzelne in hohem Maße Beschäftigung und künftige Sozialstandards zu beeinflussen vermag. Deswegen müssen wir hier am Ball bleiben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Schienenbranche einschließlich der Eisenbahn-Verwaltungen. Verkehrspolitik wirkt auf viele Zeitgenossen manchmal abstrakt. Die Auswirkungen dieses Politiksektors und der dort zu fällenden Entscheidungen haben in der Regel jedoch erhebliche Auswirkungen auf Beschäftigung und Wohlstand in der gesamten Schienenbranche. Hier nicht aktiv zu sein, wäre auf das Gröbste fahrlässig! Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft BAUSTEIN 3: Für eine ökologische Verkehrswende – Themen der Verkehrs- und Bahnpolitik 11 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 12 Zu unseren Forderungen zählt auch die Kontrolle der Arbeits- und Ruhezeiten im Schienenverkehr. Wie im Straßenverkehr gibt es wettbewerbsbedingt nunmehr auch auf der Schiene „schwarze Schafe“. Diese gilt es einzufangen – dem arbeitenden Menschen, der Sicherheit und der Schaffung eines fairen Wettbewerbs zuliebe! Möglicherweise sind wir in diesen Punkten zum Zeitpunkt des Kleinen Gewerkschaftstages 2014 schon einen Schritt weiter. Noch nicht gepackt: Das deutsche Eisenbahnpaket Mit der Neufassung des Regionalisierungsgesetzes, dem Neuabschluss einer Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB AG sowie mit einer Neuauflage des Regulierungsgesetzes befinden sich derzeit drei absolute Schwergewichte in der politischen Diskussion. Diese drei bahnpolitischen Vorhaben, die wir als „deutsches Eisenbahnpaket“ bezeichnen, haben unmittelbare Auswirkungen auf die Beschäftigungssicherheit und die Sozialstandards in den Unternehmen. Alle drei Vorhaben weisen große Wechselwirkungen untereinander auf. Alle drei Paketteile haben irgendwie mit Geld zu tun, mit viel Geld! Aber nun der Reihe nach: Geld für die Bundesländer Mit dem neuen Regionalisierungsgesetz werden zum einen jene Bundesmittel, die den Ländern seit 1996 für Bestellungen im SPNV zur Verfügung gestellt werden, der Höhe nach neu verhandelt. Zum anderen wollen einige Bundesländer den Schlüssel zur Verteilung dieser Mittel unter den Ländern zu ihren Gunsten neu festlegen. Die Forderungen der EVG sind auch hier völlig klar: Nämlich Anhebung der Regionalisierungsmittel auf 8,5 Mrd. Euro und Dynamisierung dieses Betrages in den Folgejahren um 2,8 Prozent. Sowohl der Betrag als auch die Verteilung der Mittel müssen in allen Bundesländern einen Ausbau des SPNV durch Mehrbestellungen und Streckenreaktivierungen ermöglichen und sicherstellen. Die Bundesländer sollen andererseits lückenlos nachweisen müssen, dass sie diese Mittel auch tatsächlich vollständig und ausschließlich im SPNV verwendet haben. Mit der ausreichenden Finanzierung des SPNV sollen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Stück vom Kuchen abbekommen: Für sie gilt es, bereits im deutschen Regionalisierungsgesetz die Verpflichtung zur Personalübernahme im Falle eines Betreiber- wechsels sowie den dauerhaften Schutz aller Besitzstände beim Personalübergang zu verankern. Geld für die Schieneninfrastruktur Nicht erst seit Veröffentlichung des Gutachtens der Bodewig-Kommission im Herbst 2013 ist bekannt, dass die Bundesmittel zum Erhalt und Ausbau der deutschen Schieneninfrastruktur schon lange nicht mehr ausreichen. Der größte Netzbetreiber, die DB Netz AG, ist durch immer höhere Eigenleistungen bei Investitionen und Instandhaltung für den Bund in die Bresche gesprungen. Das ist vorübergehend möglich, aber nicht auf Dauer. Bis zum Ende des Jahre 2014 soll eine neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB AG zur Finanzierung des Bestandsnetzer- Geld für Investitionen Dritter im Bunde des deutschen Eisenbahnpaketes ist das Regulierungsgesetz, mit dem sich der Bund im vergangenen Jahr schon einmal ein blaues Auge geholt hat. Doch: Totgeglaubte leben länger. Mit einem neuen Gesetzentwurf will der Bund die vermeintlichen Monopolisten DB Netz und DB Station&Service sowie andere Infrastrukturunternehmen an die kurze Leine nehmen. Regulierung kann gut sein, wenn sie etwa im Zuge einer Genehmigungspflicht für Trassenpreise und Stationsentgelte Vertrauen bei den Kunden schafft. Völlig ungeeignet ist sie jedoch, wenn sie den Infrastrukturgesellschaften die Refinanzierungsgurgel abschnürt. Genau das würde eine Anreizregulierung mit Preissenkungsvorgaben durch eine Bundesbehörde bewirken. Die Refinanzierungsfähigkeit dieser Unternehmen, die ohnehin meistens sehr schwach ausgeprägt ist, bekäme ihren Todesstoß. Produktivitätsverbesserungen, die nach Ansicht der Bundesregierung über Preissenkungen an die Infrastrukturnutzer weitergegeben werden sollen, sind Folge von Investitionen. Doch wovon sollen diese Investitionen dann finanziert werden? Unsere Forderungen hierzu: Regulierung darf in keinem Falle die Refinanzierungsfähigkeit der Schieneninfrastrukturunternehmen gefährden. Und: Regulierung darf nicht als Ersatz für fehlende Haushaltsmittel betrachtet werden. Trassenpreissenkungen würden die Länder nur vorübergehend entlasten. Nicht die Schiene ist zu teuer, sondern andere Verkehrsträger zu billig! Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 netzes, aber auch für die Ausweitung der Schienenkapazität liegen hinsichtlich Fähigkeit und Durchsetzungsvermögen in jedem Falle beim Bund. Die Zahlungen müssen um mindestens 1,2 Mrd. € jährlich angehoben werden. Kommt es hier nicht zu einer dauerhaften Durchfinanzierung, werden über kurz oder lang Teile des Schienennetzes zur Disposition stehen. Ohne Mittel zur Kapazitätsausweitung wird ebenso das erwartete Wachstum etwa im Güterverkehr nicht mehr zu bewältigen sein. Die EVG-Forderung nach Abschluss dauerhaft und solide durchfinanzierter Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen gilt auch in Richtung Bundesländer, die häufig ihre Landesnetze in den zurückliegenden Jahren sträflich vernachlässigt haben. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft halts geschlossen werden. Mindestens 1,2 Mrd. € fehlen dem Unternehmen jedes Jahr, um nicht weiter in Rückstand zu geraten. Diese Mittel neben Geldern aus dem Bundeshaushalt auch aus Dividenden des Konzerns, die bisher im allgemeinen Haushalt versickert sind, zu speisen, wird von der EVG begrüßt. Aber auch das geht nur vorübergehend. Denn das System Schiene ist dauerhaft auf Baukostenzuschüsse der öffentlichen Hand angewiesen, dies insbesondere solange der Lkw nicht seine vollständigen Wege- und Umweltkosten zahlen muss. Auch hängt die Zahlung von Dividenden von der Entstehung von Gewinnen und somit von der konjunkturellen Lage auf den unterschiedlichen Märkten ab. Dieses Dividendenrisiko muss künftig der Bund tragen! Es bleibt dabei: Die finanzielle Zuständigkeit für den Erhalt des Bestands- 13 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 14 BAUSTEIN 4: Für Demokratie und Frieden in Wirtschaft und Gesellschaft – Themen der Mitbestimmung Thema „Qualifizierung der Arbeit in den Interessenvertretungen“ Die Arbeit der gewerkschaftlich organisierten Interessenvertreter in den Betrieben ist die Keimzelle der EVG. Hier „leben wir Gemeinschaft“, hier ist die Nahtstelle zwischen den Anliegen der Mitglieder und den Kolleginnen und Kollegen, die sich ehren- oder hauptamtlich dafür einsetzen. Das deutsche Mitbestimmungsrecht bietet eine Vielzahl von Mitbestimmungs-, Beteiligungs- und Informationsrechten. Aber „Recht bekommen“ setzt Kenntnis und Durchsetzung der bestehenden Ansprüche gegenüber der Arbeitgeberseite voraus. Deshalb sollen die Interessenvertretungen dabei unterstützt werden, aktiver als bisher die Belange der Beschäftigten zu vertreten. Voraussetzung hierfür sind umfassende Fachkenntnisse und das Selbstbewusstsein zum eigenen politischen Handeln gegenüber dem Arbeitgeber.„Wir leben Gemeinschaft“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass EVG und Interessenvertretungen sich gegenseitig unterstützen. Das Jahr 2015 wird von der EVG als Organisation unter das Motto gestellt „Die EVG im Betrieb stärken“. Inhaltlich verfolgen wir konsequent die fünf Hauptforderungen aus unserer Kampagne zur BR-Wahl 2014 weiter: 1. 2. 3. 4. 5. Für bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf Für mehr Wertschätzung der Mitarbeiter Für bessere Arbeitsbedingungen Für mehr Sicherheit vor Übergriffen am Arbeitsplatz Für Gesundheit am Arbeitsplatz Mittelfristiges Ziel für die Dauer der laufenden Wahlperiode (also bis 2018) ist die Befähigung der Interessenvertretungen, ihre Ansprüche weitgehend selbst durchsetzen zu können. Damit hätte die EVG auch mehr Kapazität für ihre politische Arbeit frei. Wesentlicher Bestandteil einer solchen Neuausrichtung der Arbeit der Interessenvertretungen ist die Etablierung eines „Netzwerkes Betriebsräte in der EVG“ auf Grundlage des neuen Kommunikationskonzeptes. Thema „Aufsichtsratswahlen 2015“ Nach der erfolgreichen Betriebsratswahl 2014 ist die Vertretungsmacht der EVG bei den Aufsichtsratswahlen 2015 in der DB AG und ihren Tochterunternehmen weiter zu festigen. Dem Aufsichtsrat obliegt nicht nur die rechtliche Kontrolle des Vorstandes, sondern er entscheidet auch über die vorgelegte Unternehmensstrategie und ist dadurch verantwortlich für den Erhalt von sicheren Arbeitsplätzen mit guten Beschäftigungsbedingungen. Die breite Unterstützung der Kandidatinnen und Kandidaten der EVG und eine hohe Wahlbeteiligung bei den Aufsichtsratswahlen 2015 stärken damit nachhaltig die EVG und ihre Interessenvertretungen. Die EVG verantwortet die Vorbereitung und Durchführung der Wahlen, koordiniert die Auswahl der Delegierten Thema „Stärkung der Betriebs- und Dienststellengruppenarbeit“ Ziel des Ausbaus und der weiteren Aktivierung der BG-/DG-Arbeit ist u.a. die Herstellung der Kampagnenfähigkeit. Damit wird die Grundlage für die Aktionsfähigkeit der EVG im Betrieb geschaffen. Gleichzeitig wird dadurch für die Mitglieder die „Erlebbarkeit“ der Gewerkschaftsarbeit im Betrieb verbessert. Thema „Umsetzung des bundesweit einheitlichen Schulungskonzeptes“ Durch ein an den Interessen und Bedürfnissen der Mitglieder in den BG-/DG-Vorständen ausgerichtetes - bundesweit einheitliches - Schulungskonzept erhalten betriebliche Funktionäre das notwendige Wissen für kontinuierliche und gute gewerkschaftliche Arbeit in den Betrieben und Dienststellen. Thema „Umsetzung der Satzungsänderung in Bezug auf die Struktur der Betriebs- und Dienststellengruppen“ Die Überprüfung und Weiterentwicklung der Betriebs- und Dienststellengruppenstrukturen - als Auftrag aus dem 1. Ordentlichen Gewerkschaftstag 2012 - und die daraus möglicherweise resultierende Satzungsänderung hat zum Ziel, die Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zur Weiterentwicklung der BG-/DG-Arbeit durch die BG/DG auszubauen. Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 und Kandidatinnen und Kandidaten und leitet die politischen Aktivitäten und Kampagnen in den Unternehmen. Unser Ziel ist, sowohl im Aufsichtsrat DB AG als auch in den Aufsichtsräten aller Tochterunternehmen weiterhin die dominierende gewerkschaftliche Kraft zu bleiben. Hierbei sind vor allem die Gewerkschaftssitze im Aufsichtsrat DB AG und bei den großen Unternehmen politisch wichtig. Außerdem gilt es die Aufstellung weiterer Kandidatinnenund Kandidatenlisten durch EVG-Mitglieder zu verhindern. Die EVG und ihre Kandidatinnen und Kandidaten stehen generell für eine ehrliche und transparente Interessenvertretung. Die Fachthemen sind in jedem Unternehmen anders gelagert. Immer häufiger: Wenn Arbeit Menschen krank macht tungen und Fehlbeanspruchung und versucht neue, bessere Arbeitsmethoden für den Menschen zu entwickeln. Eines der beherrschenden Themen im Arbeits- und Gesundheitsschutz sind die Psychischen Gefährdungen. In vielen Betrieben des DB-Konzerns beklagen sich die Beschäftigten hinsichtlich steigender Belastungen. Die EVG nimmt das zunehmende Ansteigen von Krankheitstagen und stressbedingte Ausfälle sehr ernst. Deshalb arbeitet die EVG an Veränderungen, bezieht Stellung zu möglichen Belas- Als Psychische Belastungen werden grundsätzlich alle Faktoren des Umfeldes bezeichnet, die auf die Psyche des Menschen von außen einwirken. Stress kann sowohl erwünschte stimulierende als auch unerwünschte gesundheitliche Folgen haben. Ein Ungleichgewicht zwischen Arbeitsanforderungen und individuellen Möglichkeiten der Bewältigung kann bei Betroffenen zu beruflich mitbe- dingten psychischen Fehlbeanspruchungen und akuten Stress-Symptomen führen. Langfristig können sich daraus Probleme wie mangelnde Arbeitszufriedenheit oder chronische Erkrankungen ergeben. Ein längerer Ausfall oder gar der Verlust der Beschäftigung können eintreten. Die vorliegenden Zahlen sind alarmierend: Arbeitsbedingte psychische Belastungen verursachen circa 10 Milliarden Euro direkte Krankheitskosten. Hinzu kommen ca. 25 Milliarden Euro indirekter Kosten, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft BAUSTEIN 5: Für soziale Gerechtigkeit – Themen der Sozialpolitik 15 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 insbesondere durch den Arbeitsausfall in den Betrieben. Seit 2012 beschäftigt sich die EVG sehr intensiv mit der Psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Wir haben ein Projekt im DB-Konzern angeregt, das in mehreren Betrieben in den Jahren 2013/14 erprobt wurde. Anhand einer von Experten speziell für die Verkehrsbranche entwickelten Handlungshilfe können entsprechende Maßnahmen erarbeitet werden. Verstärkt wird diese psychische Gefährdungsbeurteilung durch eine sogenannte Checkliste zur Ermittlung des Arbeitsumfeldes und die daraus entstehenden Belastungen. Mit dem KBR wurde vereinbart, im Jahr 2015 weitere 5 Betriebe in das Projekt aufzunehmen. Um diese Methode voranzutreiben und weiter zu entwickeln, müssen auch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen eingebunden werden. Ziel muss es sein, dass das wissenschaftlich geprüfte Verfahren den Verantwortlichen für die Ermittlung psychischer Belastungen zur Verfügung steht und an der Umsetzung entscheidend beitragen und Maßnahmen ableiten. Die EVG steht für eine flächendeckende Umsetzung von Gefährdungsbeurteilungen in den Betrieben und Verwaltungen. Die Gefährdungsbeurteilungen sind im Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben und ein geeigneter Ansatzpunkt, um die Arbeitsbedingungen, besonders im psychischen Bereich zu verbessern. Hier ist ein enger Austausch zwischen Sozialpolitik und Betriebspolitik auch in Einzelfragen wichtig um die betrieblichen Interessenvertretungen entsprechend ihrer Erfordernisse unterstützen zu können. Hintergrund: Das Arbeitsschutzgesetz gibt nur ihnen die Möglichkeit die Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zum positiven zu verändern. Von hoher Priorität sind Gespräche auf allen Ebenen, Kampagnen und Informationsveranstaltung, wie z. B. Fachkonferenzen, um einen gleichen Sachstand zu ermöglichen und das Thema inhaltlich weiter zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Mitbestimmung ist eine Fachkonferenz im 1. Halbjahr 2015 in Vorbereitung. Es sind bereits zwei EVG-Broschüren zum Umgang mit psychischen Belastungen erschienen, die vor Ort eine echte Hilfestellung bieten. Weitere Publikationen sind geplant. Gewerkschaftspolitisch bringt sich die EVG über den Dachverband des DGB für eine aus ihrer Sicht wichtige Anti-Stress-Verordnung ein. Die politische Allianz bildet die von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern geführte Gemeinsame Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) ab. In ihrem Arbeitsprogramm findet sich der Themenbereich „Psyche“ als eines der drei Arbeitsschutzziele ebenso wieder. Auch hier engagiert sich die EVG. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft BAUSTEIN 6: Für junge Menschen und ihre Zukunft – Themen der Jugendpolitik 16 6.1 Stärkung und Ausbau der Mitgliedschaft bei jungen Menschen und der gewerkschaftlichen Jugendstrukturen durch politische Bildung Die EVG wird in Zusammenarbeit mit EVG Bildung & Wissen speziell ein auf die Bedürfnisse und Interessen der Jugend zugeschnittenes politisches Grundseminar durchführen. Eine der Bausteine sind die Seminare „Jugend im Betrieb“. Diese sind zum einen zur Vermittlung gewerkschaftspolitischen Grundwissens, zum an- deren eine wichtige Voraussetzung, besonders engagierte junge Menschen zu fördern, sie stetig aufbauend politisch und gewerkschaftspolitisch zu qualifizieren und sie damit zur nachhaltigen und qualifizierten gewerkschaftlichen Jugendarbeit zu befähigen. Eine wichtige Ergänzung in der politischen Jugendarbeit sind die Jugendseminare in Eze sur Mer. Der hierzu notwendige Referentenpool wird erweitert. Eine rechtzeitige und umfassende Qualifizierung und kontinuierliche Weiterbildung ist vorgesehen. Alle politischen Jugendseminare sind wichtige Bestandteile der Mitglieder- werbung und -bindung. In der Zeit vom 28. bis 30. August 2015 findet in Gnewikow am Ruppiner See das Bundesjugendtreffen statt. Die Bundesjugendleitung wird hierzu wieder unter einem noch festzulegenden Motto einladen. Ein weiterer Höhepunkt der gewerkschaftlichen Jugendarbeit wird der Jugendtag vom 27. bis 29. November 2015 sein. Den Tagungsort und das Motto wird die Bundesjugendleitung noch festlegen. 6.2 Stärkung der innerbetrieblichen Interessenvertretung der Jugend auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene Nach dem Abschluss der JAV-Wahlen ist die Weiterentwicklung und Umsetzung funktionierender Jugendstrukturen eine elementare Voraussetzung für eine aktive und qualitativ hochwertige Jugendarbeit in den Betrieben. Dies ist eine Voraussetzung für den Ausbau der Aktionsfähigkeit der EVG in den Betrieben der Verkehrswirtschaft. Mit der Umsetzung der Jugendstruktur und der Einführung von „Regionalen Beauftragten für Jugend und Ausbildung (RBJA)“ wollen wir eine flächendeckende Jugendarbeit erreichen. Für den am 31. März 2015 auslaufenden NachwuchskräfteTV wird die Bundesjugendleitung in Abstimmung mit der Tarifabteilung die Weiterentwicklung des Tarifver- Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 re angeboten. Diese sollten regional organisiert und im unmittelbaren Anschluss an die absolvierte Berufsausbildung durchgeführt werden. trages begleiten. Zur Unterstützung der Verhandlungen werden die Regionalen Beauftragten für Jugend und Ausbildung von der Bundesjugendleitung aktiv eingebunden. Eine aktive Teilnahme der Jugend an politischen Kampagnen wie z. B. das „Deutsche Eisenbahnpaket“ stärken die Jugendarbeit in den Betrieben der Verkehrswirtschaft. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Die gewerkschaftliche Betreuung nach erfolgtem Berufsabschluss muss ebenfalls intensiviert werden. Ziel ist es dabei, den Übergang in das Berufsleben zu erleichtern. Junge Menschen sollen in den Arbeitsprozess mit Hilfe der EVG integriert werden. Dies geschieht mit Hilfe der Ansprechpartner in der betrieblichen Interessensvertretung. Für die Nachwuchskräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung werden aufbauend auf die Seminare „Jugend im Betrieb“ sogenannte Berufseinsteigersemina- 17 Arbeitsprogramm der EVG für das Jahr 2015 BAUSTEIN 7: Für starke Gewerkschaften – Themen der inneren Gewerkschaftspolitik Mitgliederentwicklung: Zur Stärkung der Durchsetzungsfähigkeit der EVG werden im Jahr 2015 folgende Schwerpunkte in der Mitgliederentwicklung gesetzt. Mitgliederwerbung / Mitgliederwerbeprojekte und -aktionen forcieren Kontinuierliche Mitgliedergewinnung ist unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Gewerkschaftsarbeit. Mit der verstärkten Planung und Umsetzung von Mitgliederwerbeprojekten und -aktionen auf zentraler und betrieblicher Ebene wird eine Verbesserung der Organisationsgrade in den Betrieben und Dienststellen erreicht sowie die gewerkschaftliche Arbeit in diesen aktiviert und ausgebaut. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Ausbau und Unterstützung des WerberNetzwerkes 18 Zur Unterstützung der betrieblichen Mitgliederentwicklung wird das bereits im August 2014 an den Start gegangene EVG-Werber-Wiki weiter als Ideensammlung für erfolgreiche Mitgliederwerbekonzepte ausgebaut. Werberinnen und Werber und interessierte Mitglieder können sich über gelungene, attraktive und kreative Aktionen - Best Practice - austauschen. Mitgliederrückholung Durchsetzung eines bundesweit einheitlichen Prozesses Der für die Mitgliederrückgewinnung entwickelte Prozess und dessen Durchsetzung unter Einbeziehung der Funktionäre in den Betriebs- und Dienststellengruppen werden wesentlich dazu beitragen, die Anzahl der Austritte in den Betrieben und Dienststellen zu reduzieren. Aufgaben attraktiver und effizienter zu gestalten, um für viele ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen die besten Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in ihrer EVG zu schaffen. Mitgliederbindung Erhöhung der Teilnehmerquote für die Seminare „Fit in den 3. Lebensabschnitt“ Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Satzung und der Richtlinien der EVG Mit dem flächendeckenden Angebot an die anspruchsberechtigten Mitglieder zur Teilnahme an den Seminaren „Fit in den 3. Lebensabschnitt“ wird die Anzahl der Austritte bei Mitgliedern, die von der aktiven in die inaktive Phase wechseln, zurückgedrängt. Durch die Erhöhung der Teilnehmerquote werden die Seminarteilnehmer Multiplikatoren für erlebbare Gewerkschaftsarbeit. Die beim Bundesvorstand eingerichtete Arbeitsgruppe wird alle bisher eingegangenen und noch eingehenden Vorschläge und Ideen zur Änderung der Satzung und der Richtlinien sichten, diskutieren und bewerten sowie Beschlussempfehlungen für erforderliche Satzungsänderungen / Richtlinienänderungen durch den kleinen Gewerkschaftstag der EVG in 2015 auf Antrag des Bundesvorstandes vorbereiten. Weiterentwicklung der Satzung und der Richtlinien der EVG: Ziel der Weiterentwicklung und Überprüfung der Satzung und der Richtlinien der EVG ist es, insbesondere Strukturen und Gremien sowie deren Die EVG-App ist da! Alle EVG-Meldungen ganz aktuell aufs Handy oder Tablet. Dabei kannst Du jetzt auswählen, aus welchen Bereichen Du informiert werden Sie ist derzeit für alle Handys und Tablets mit willst. Und: Du kannst Meldungen bewerten und Android-Betriebssystem kommentieren. Die App zeigt Dir die Kontaktda- iPhones und iPads. Downloadbar im google-Sto- ten aller EVG-Geschäftsstellen und auf Wunsch re oder Apple-Store. Jetzt sind wir auf Deine Mei- auch den direkten Weg dorthin. Wenn Du Deine nung gespannt. Die App soll schon bald ein ers- Gewerkschaft dringend brauchst, stellt der Not- tes Update erfahren, weil sich nur im Realbetrieb fall-Button rund um die Uhr, an sieben Tagen die die entsprechenden Potenziale zeigen. Wünsche Woche, eine schnelle Verbindung zur EVG her. und Anregungen - auch konstruktive Kritik - sind Der Fahrpersonalkalender ist in digitaler Form in uns daher willkommen. Ebenso ein Hinweis, die App integriert. Und das Portal „Schienenjobs“ wenn es Probleme bei der Installation geben soll- eröffnet Dir bei Bedarf den Zugriff auf viele inte- te. Schreib einfach eine Mail an ressante Stellen im Bahnbereich. Das und noch [email protected] viel mehr bietet die EVGApp. verfügbar sowie für Kontakt & Impressum: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Weilburger Straße 24 60326 Frankfurt/Main Tel. 069/7536-397 Fax 069/7536-448 E-Mail: [email protected] www.evg-online.org Wir leben Gemeinschaft
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