Lehrplan Ausbildungsschwerpunkt Landwirtschaft 37,65 KB

AUSBILDUNGSSCHWERPUNKT LANDWIRTSCHAFT
Tierzucht
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- über Grundkenntnisse des Aufbaues und der Lebensvorgänge des Tierkörpers
verfügen
- auf eine ökonomische, ökologische, tiergerechte und marktgerechte Tierproduktion
Wert legen können
- regionale Verhältnisse, Markt- und Absatzlage, rechtliche Gesichtspunkte sowie
agrarpolitische Rahmenbedingungen in der Produktion berücksichtigen können.
Lehrstoff
2. und 3. Jahrgang:
Grundlagen der Züchtung
Grundbegriffe der Vererbung, Zuchtziele, Zuchtmethoden, Zuchterfolg
Rinder
Züchtung
Rassen, Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung, Künstliche Besamung,
Tierbeurteilung
Fütterung und Fütterungstechnik
Kühe, Kälber, Jungvieh, Rindermast
Einfluss der Fütterung auf Qualität und Tiergesundheit
Haltung
Haltungsformen, Pflege, Cow-Comfort und Stallbau, Fruchtbarkeit,
Umweltschutz
Schweine
Züchtung
Rassen, Leistungsprüfung, Zuchtbenutzung, künstliche Besamung,
Fütterung und Fütterungstechnik
Zuchtsauen, Ferkel, Läufer, Eber, Schweinemast
Einfluss der Fütterung auf Qualität und Tiergesundheit
Haltung
Haltungsformen, Pflege, Hygiene, Stallbau, Umweltschutz
Didaktische Grundsätze
- Bei der Vermittlung des Lehrstoffes ist auf die jeweilige Tierart, Haltungsform und
auf Besonderheiten im Haltungsgebiet der Schüler/innen Bedacht und Bezug zu
nehmen.
- Der Unterricht ist möglichst praxisnah zu gestalten, wobei Stallbesichtigungen,
Anlegen von Futtermittelsammlungen, Rationsberechnungen mit untersuchtem Futter
vom Elternhof, Tierbeurteilungen und Futterbeurteilungen zu üben sind.
- Praktische Berechnungen aus dem Bereich Tierhaltung sind durchzuführen.
Querverbindungen zu anderen Gegenständen sind herzustellen.
-
Die Fragen des Tierschutzes (Tierschutzgesetz), des Umweltschutzes und der
Unfallverhütung sind besonders zu behandeln.
Landtechnik und Baukunde
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- für einen rationellen Einsatz der Technik in der Land- und Forstwirtschaft die
technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge bewusst erkennen können
- physikalische Grundlagen und Kenntnisse über Aufbau und Funktion
landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte wissen
- die Bedeutung der Wartung und Instandsetzung der Maschinen und Geräte kennen
- eine gute Werkstattausrüstung eines landwirtschaftlichen Betriebes zusammenstellen
können
- Einsatzkosten für die Wirtschaftlichkeit der Technisierung berechnen können
- Arbeitsketten nach wirtschaftlichen und arbeitstechnischen Gesichtspunkten,
besonders für den überbetrieblichen Maschineneinsatz aufzeigen können
- die Auswirkungen der Technisierung auf ökologische Zusammenhänge kennen
- die für die Bauführung in der Landwirtschaft erforderlichen Kenntnisse wissen
- wirtschaftliches Denken bei baulichen Investitionen anwenden und umsetzen können
- beim Bau von Wirtschaftsgebäuden oder der Sanierung bestehender Objekte klare
betriebswirtschaftliche Überlegungen definieren können
- besonders Bedacht auf eine landschafts- und traditionsgebundenen Bauweise setzen
können
Lehrstoff
2. und 3. Jahrgang:
Landtechnik
Grundlagen
Mechanische Energie
Eigenschaften der Körper, Maßeinheiten der Technik
Flüssigkeiten und Gase, Pumpen, Festigkeit
Wärmeenergie, Heizwert
Elektrische Energie
Maßeinheiten und Grundgesetze, Stromarten und Stromerzeugung,
Elektromotor, Schutzmaßnahmen
Treib- und Schmierstoffe
Werkstoffkunde
Maschinenelemente - Verbindungs- und Bewegungselemente
Verbrennungsmotoren
Begriffe und Unterscheidungsmerkmale von Verbrennungsmotoren
Aufbau des Motors, Bauelemente von Otto- u. Dieselmotoren
Arbeitsverfahren von Hubkolbenmotoren
Motorschmierung, Kühlung, Luftfilter
Technik der Außenwirtschaft
Traktoren - Bauarbeiten, Bauelemente
Kraftübertragung, Fahrwerk, Elektrische Ausrüstung
Wartung von Traktoren
Technik bei der Bodenbearbeitung
Scharpflug
Gezogene Bodenbearbeitungsgeräte
Grubber, Egge
Zapfwellengetriebene Bodenbearbeitungsgeräte
Kreiselegge, Rotoregge
Gerätekombination
Minimalbodenbearbeitung
Transport- und Fördertechnik
Technik der Düngung
Handelsdüngerstreuer
Lose-Dünger-Kette, überbetriebliche Organisation
Flüssige Mineraldüngung
Festmistkette - Stallmiststreuer
Flüssigmistkette - Gülletechnik
Technik bei Anbau, Pflege und Pflanzenschutz
Pfluglose Bestellverfahren (Direktsaatgeräte)
Drill- u. Einzelkornsämaschinen (Mulchsaatverfahren)
Maschinen und Geräte für die Pflanzenpflege
Geräte für den Pflanzenschutz - Feldspritze, Granulatstreuer
Technik bei der Futterernte
Mähwerke, Mähaufbereiter, Kreiselzettwender, Kreiselschwader,
Lade-, Ernte- und Dosierwagen
Großballenpressen (Quader- und Rundballenpressen)
Wickelgeräte
Universalhäcksler, Spezialhäcksler
Heubelüftung
Baukunde
Grundlagen des Planens
Planarten, Flächenwidmungsplan, Baubestimmungen,
Verhandlungen, Finanzierung
Landwirtschaftliche Bauten
Planungsgrundlagen für wichtige Stallbauten
Überblick und Funktion von Lüftungen
Entmistungstechniken
Aufstallungsmöglichkeiten für Rinder, Schweine
Melkstand
Didaktische Grundsätze
- Der Unterricht hat sich an den Erfordernissen der landwirtschaftlichen Betriebe zu
orientieren.
- Die besonderen technischen Einzelheiten sollten so weit behandelt werden, als dies für
die Beurteilung der Maschinen und deren Wartung und Instandsetzung, aber auch für
den Arbeitseinsatz nötig ist.
- Die Arbeitstechnik und die Wirtschaftlichkeit stellen einen Schwerpunkt des
Unterrichtes dar.
- Auf Unfallschutz und Brandverhütung ist besonders Bedacht zu nehmen.
- Die Inhalte zur Ablegung der Traktorfahrprüfung sind weitgehend abzudecken.
- Die Berücksichtigung der Ansprüche von Mensch und Tier hat als Voraussetzung für
alle Baumaßnahmen zu gelten.
- Auf das Erkennen und Erhalten wertvoller Bausubstanz ist hinzuweisen.
-
Der theoretische Unterricht ist durch den Einsatz verschiedener Hilfsmittel (Dias,
Modelle, Kurzfilme) anschaulich und praxisnah zu gestalten.
Der Unterricht ist durch Lehrausgänge und Exkursionen zu ergänzen.
Beispielhaft kostenbewusst mechanisierte Betriebe, überbetriebliche Formen der
Mechanisierung sowie vorbildliche bauliche Anlagen sollen besichtigt werden.
Der Faszination, welche neue und teure Maschinen und Gebäude auf die
Schüler/innen ausüben, ist in geeigneter Weise zu begegnen.
Praktische Berechnungsbeispiele sind durchzuführen, Querverbindungen zu anderen
Gegenständen sind herzustellen.
Pflanzenbau
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- ein grundlegendes Wissen über Bodenkunde, Pflanzenkunde, Kultur und Nutzung von
Acker- und Grünlandpflanzen beherrschen
- auf das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
sowie auf Fragen von Ökologie und Umwelt und auf die Erhaltung der
Kulturlandschaft Wert legen können
- die kulturtechnischen Maßnahmen unter ökologischen, betriebswirtschaftlichen und
rechtlichen Gesichtspunkten sehen können
- die spezifischen Merkmale des Produktionsgebietes, die regionalen Verhältnisse, die
Markt- und Absatzlage sowie aktuelle agrarpolitische Rahmenbedingungen
berücksichtigen können.
Lehrstoff
2. und 3. Jahrgang:
Pflanzenschutz
Krankheiten, Schädlinge, Beikräuter, Methoden des Pflanzenschutzes
Integrierter Pflanzenschutz
Pflanzenschutzmaßnahmen im Biolandbau
Pflanzenschutzmittel
Umweltschutz und Anwenderschutz
Erste Hilfe bei Vergiftungen
Sachkundigkeit im Pflanzenschutz
Pflanzenzüchtung und Saatgut
Grundlagen und Ziele der Züchtung, Züchtungsmethoden und Gentechnik
Saatgut
Spezieller Pflanzenbau
Eigenschaften von Kulturpflanzen
Entwicklungsabschnitte, Ertrags- und Qualitätsbildung
Spezielle Kulturführung
Hauptfrüchte
Feldfutterpflanzen
Pflanzenbestand im Grünland
Pflanzenbauliche EDV-Programme
Düngebemessung und -bilanzierung, Pflanzenschutzprogramme
Schlagkarteiführung, aktuelle Förderungsprogramme
Futterkonservierung
Heu- und Gärfutterbereitung
Rechtliche Bestimmungen
EU-Recht
Österreichisches Recht
Landesgesetzliche Vorschriften
Didaktische Grundsätze
- Bei der Vermittlung des Lehrstoffes ist auf den jeweiligen Stand der
Produktionstechnik, der Produktionsprogramme und die Besonderheiten der
Produktionsgebiete Bedacht zu nehmen.
- Der Unterricht ist möglichst praxisnah zu gestalten, wobei auf Flurbegehungen,
Pflanzenbestimmungen, Krankheiten- und Schädlingsbonitierungen, Anlegen von
Versuchen, Schlagkarteien und Sammlungen besonderer Wert zu legen ist.
- Auf die Bedeutung der Unfallverhütung, des Natur- und Umweltschutzes und eines
verantwortungsbewussten Pflanzenschutzes ist besonders und wiederholt hinzuweisen.
- Die Notwendigkeit und Verantwortung zur Erzeugung qualitativ hochwertiger und
gesundheitlich einwandfreier Produkte ist bewusst zu machen.
- Bei allen betroffenen Lehrstoffkapiteln sind arbeitswirtschaftliche und
gesamtbetriebliche Grundsätze zu beachten und praktische Berechnungen
durchzuführen.
- Querverbindungen zu den Gegenständen sind herzustellen.
Waldwirtschaft
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- über Kenntnisse, Arbeitstechniken und betriebliche Maßnahmen zur nachhaltigen
Bewirtschaftung des Bauernwaldes verfügen
- eine positive Einstellung zum Thema Wald entwickeln können
- die Produktions- und Marktverhältnisse in der Forstwirtschaft kennen
- Funktion und Bedeutung des Waldes sowie die Problematik der Waldgefährdung
analysieren können.
Lehrstoff
3. Jahrgang:
Bedeutung des Waldes für den bäuerlichen Betrieb und für die Volkswirtschaft
Waldflächen und Eigentumsverhältnisse
Funktion des Waldes (Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion)
Lebensgemeinschaft Wald, Nährstoffkreislauf
Standortkunde
Klimafaktoren, Boden- und Humusarten, die wichtigsten Standortanzeiger und
Waldtypen
Baumartenkunde
Aufbau und Leben der Pflanzen
Baumarten, Standortsansprüche und Verwendung des Holzes (Nadelbäume, Laubbäume,
Sträucher)
Bestandesbegründung
Natürliche Bestandesbegründung, Verjüngung
Künstliche Bestandesbegründung unter Verwendung standortgerechter Herkünfte
Vorbereitung der Kulturfläche
Pflanzenverband, Pflanzenbedarf
Saat- und Pflanzverfahren
Kultur- und Jungwuchspflege, Dickungspflege (Standraum- und Mischwuchsregelung)
Durchforstung
Schwachholzausformung und Vermarktung
Betriebsformen und Hiebsarten für den Bauernwald (Femel-, Kahlschlag- und
Plenterwaldbetrieb)
Forstschutz
Schädliche Einflüsse, Schadbilder, Emissionsschäden
Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen, Förderung von Nützlingen
Waldarbeitslehre
Geräte, Maschinen und persönliche Ausrüstung
Grundregeln und Arbeitsablauf bei der gesamten Holzernte mit und ohne
Maschineneinsatz, Unfallverhütung
Rationelle und bestandesschonende Rückmethoden im Kleinwald
Marktgerechte Holzausformung, richtiges Holzabmaß, Sortierung, Lagerung
Holzverkauf und Holzmarkt
Forstgesetz
Forstliche Betriebswirtschaft
Überbetriebliche Zusammenarbeit
Didaktische Grundsätze
- Der Unterricht soll möglichst praxisnah und auf die Bereiche des Bauernwaldes
abgestimmt sein.
- Die praktischen Erfahrungen der Schüler/innen sind einzubeziehen.
- Auf markt- und betriebswirtschaftliche Erfordernisse ist ständig Bedacht zu nehmen.
- Auf die große Bedeutung der Unfallverhütung ist hinzuweisen.
- Praktizierte Formen der überbetrieblichen Zusammenarbeit sind vorzustellen.
- Der Unterricht ist durch Lehrausgänge entsprechend zu ergänzen.
Obstbau
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- über grundlegende Kenntnisse der Erzeugung, Verwertung und Vermarktung
verschiedener Obstarten sowie von Verarbeitungsprodukten verfügen.
Lehrstoff
2. Jahrgang:
Grundlagen des Obstbaues
Bedeutung des Obstbaues, Bau der Obstgehölze, Vermehrung der Obstgehölze;
Geschlechtliche Vermehrung, ungeschlechtliche Vermehrung, Unterlagen
Veredelung, Baumschulmäßige Erziehung, Baumformen
Errichtung einer Junganlage
Wahl des Standortes, Bodenvorbereitung, Pflanzung
Pflegemaßnahmen
Bodenpflege, Düngung, Pflanzenschutz
Schnittformen, Schnittgesetze, Kronenformen
Obstarten und -sorten
Kernobst, Steinobst, Schalenobst, Beerenobst
Ernte und Lagerung
Obstverarbeitung:
Obstkonservierung, Gärmost- und Saftbereitung, Destillation
Didaktische Grundsätze
- Je nach regionalen Verhältnissen ist die Vermittlung des Lehrstoffes auf den
Streuobstbau zur Eigenversorgung, zur Wertschöpfung aus der Obstverarbeitung oder
den Intensivobstbau auszurichten.
- Bereits vorhandene Grundkenntnisse aus dem Gegenstand Pflanzenproduktion sind zu
berücksichtigen.
- Praktische Fertigkeiten im Schnitt, in der Veredelung und in der Süß- und
Gärmosterzeugung sind zu vermitteln.
- Der Unterricht hat auf die strukturellen Gegebenheiten des Selbstversorgerobstbaues
Bedacht zu nehmen.
- Auf die Wichtigkeit eines verantwortungsvollen Pflanzenschutzes, der
Unfallverhütung und des Umweltschutzes ist besonders hinzuweisen.
Angewandte Betriebswirtschaft
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb selbstständig führen können
- das in den produktionstechnischen und marktwirtschaftlichen Gegenständen
erworbene Wissen nach betriebswirtschaftlichen Aspekten erfassen, beurteilen und
anwenden können
- die Kreativität bezüglich Produktionsformen und Vermarktungsalternativen umsetzen
können
- neben dem Ziel der Erreichung eines bestmöglichen Wirtschaftserfolges am Betrieb
auch Einkommensmöglichkeiten darüber hinaus kennen
- die Möglichkeiten der Einkommensschöpfung und Arbeitsvereinfachung im Zu- und
Nebenerwerb kennen
-
-
überbetriebliche Zusammenarbeit und andere Formen der Arbeitsteilung und
Kostensenkung, besonders auch im Hinblick auf Arbeits- und Lebensqualität
darstellen können
zur Führung jener Aufzeichnungen fähig sein, die sie als Grundlage für wirtschaftliche
Entscheidungen, insbesondere bei Investitionen, benötigen
das unternehmerische Denken mit Hilfe der Aufzeichnungen und deren Auswertung
entwickeln können.
Lehrstoff
3. Jahrgang:
Erfolgsmaßstäbe
Betriebskennzahlen und Auswertung der Buchführung
Kostenrechnung
Maschinenkostenvergleiche und -berechnungen, Maschinenring
Betriebsorganisation
Voll-, Zu- und Nebenerwerb
EU - Ausgleichszahlungen
Kulturpflanzenflächenzahlung, Österreichisches Umweltprogramm,
Ausgleichszulage
Didaktische Grundsätze
- Die Einbeziehung der Schülerbetriebe in die Übungsarbeiten ist von großer
Bedeutung, aber auch die Heranziehung aus öffentlichen Datenbeständen.
- Beispiele und Methoden haben sich an der praktischen Betriebsführung zu orientieren.
- Bei der Behandlung des Lehrstoffes sind die Möglichkeiten der elektronischen
Datenverarbeitung dem Stand der landwirtschaftlichen Praxis entsprechend zu
berücksichtigen.
- Bei der Vermittlung des Lehrstoffes ist nach den Grundsätzen der Praxisnähe,
Verständlichkeit und Anwendbarkeit vorzugehen.
- Die Schüler/innen sind zur Führung betrieblicher Aufzeichnungen anzuleiten.
Praktischer Unterricht
Bildungs- und Lehraufgabe
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- das erworbene theoretische Wissen in eine auf die Berufstätigkeit ausgerichtete,
zeitgemäße Form umsetzen können
- handwerkliches Können, Fertigkeiten und Arbeitstechniken für die Werterhaltung und
Wertvermehrung von Gebäuden, Maschinen und Geräten beherrschen
- auf Ordnung, Genauigkeit, Sorgfalt, Selbständigkeit und Unfall- und Brandverhütung
achten können
- über handwerkliche Fähigkeiten, insbesondere jener, die für die gesetzlich geregelte
Anrechnung von Lehrzeiten gefordert sind, verfügen.
Landtechnik und Baukunde
Lehrstoff
2. Jahrgang:
Metallbearbeitung
Werkstätte
Werkzeuge
Handhabung und Instandhaltung der Werkzeuge und Geräte
Materialkunde
Fertigkeiten und Techniken, Metallbe- und –verarbeitung
Werkstücke
Unfallschutz und Brandverhütung
Handwerkliche Fertigkeiten
Messen, Anreißen, Schneiden, Sägen, Feilen, Schleifen, Biegen, Bohren, Nieten
Anfertigen einfacher Werkstücke
Grundlagen des Schweißens; Übungsschweißen
Spitzen und Schärfen von Werkzeugen
Anfertigung von Werkstücken nach Plan
Oberflächenbehandlung: Entrosten, Grundieren, Lackieren
Landmaschinenpflege
Reinigen der Maschinen und Geräte, Abschmieren, Einwintern
Wartung, Pflege, Einstellarbeiten und einfache Reparaturen am Traktor,
Verkehrssicherheit, Fahrprobe
Traktor
Landmaschinen und Geräten
Pflanzenbau
Pflanzenkundliche, boden- und pflanzenbauliche Übungen und Untersuchungen,
Erkennungs-, Bestimmungs- und Beurteilungsübungen, Laboruntersuchungen
Erstellen von Fruchtfolge- und Düngeplan, Düngeoptimierung,
Pflanzenschutzmaßnahmen, Schlagkartei
Arbeiten zu den jeweiligen Kulturführungen und Wirtschaftsweisen
Pflanzenbauliche EDV-Programme, Förderungsprogramme
Tierhaltung
Umgang und Pflege von Tieren
Tierbeurteilung
Stallhygiene und Gesundheitskontrolle
Futtermittelkunde und -beurteilung
Futterberechnungen
EDV - Programme
Arbeiten zu den jeweiligen Tierhaltungen und Haltungsformen
Betriebswirtschaft und Buchführung
Betriebserhebung
Festigung der Buchführungskenntnisse
EDV-Buchführung
Auswertung
Praktische Durchführung mit Beispielsbetrieb
Allgemeine Landwirtschaft
Lehrstoff
2. und 3. Jahrgang:
Pflanzenbau
Pflanzenkundliche, boden- und pflanzenbauliche Übungen (Erkennungs-, Bestimmungsund Beurteilungsübungen), Pflanzenbauliche und bodenkundliche Untersuchungen,
Erstellen von Fruchtfolge- und Düngeplan, Düngeoptimierung, Versuchswesen,
Pflanzenschutzmaßnahmen, Schlagkartei, Arbeiten zu den jeweiligen Kulturführungen
und Wirtschaftsweise, Fach-EDV, regionale und überregionale Förderungsprogramme
Tierhaltung
Umfang und Pflege von Tieren, Stallhygiene und Gesundheitskontrolle
Tierbeurteilung
Futtermittelkunde, Futtermittelbeurteilung, Futterberechnungen, EDV-Programme
Arbeiten zu den jeweiligen Tierhaltungen und Haltungsformen (Management und
Fütterungsprogramme, Gesundheitsvorsorge)
Betriebswirtschaft und Buchführung
Betriebserhebungen, Erarbeitung von Betriebsmodellen, Betriebsplanung, Dokumente am
Bauernhof (Einheitswertbescheid, Grundbuchsauszug), Hofchronik, EDV, Auswertung
von Buchführungsergebnissen und anderen Aufzeichnungen
Obstbau
Pflanzung, Schnitt, Erziehung, Pflege alter Obstbäume, Vermehrung und Veredelung,
Ernte, Sortieren, Lagerung, Verarbeitung, Vermarktung
Holzbearbeitung und Waldwirtschaft
Lehrstoff
3. Jahrgang:
Holzbearbeitung
Werkstätte
Handwerkzeuge, Holzzuschnitt, Messen und Anreißen, Aushobeln,
Schneiden, Zurichten auf Format, Stemmen, Bohren, Schrauben, Schleifen
und Kantenbrechen
Korpusverbindungen
Offene Zinken, Lamello und Dübel, Längs- und Hirnholzgrat
Maschinenunterweisung
Handhobel, Handkreissäge, Stichsäge, Handbandschleifmaschine
Handoberfräse, Exenterschleifer, Kreissäge, Bandsäge, Abricht- und
Dickenhobelmaschine, Tischfräse, Langlochbohrmaschine
Bandschleifmaschine
Fachzeichnen
Zeichennormen, Normal-, Eck- und Schrägrissdarstellungen
Kantenlesen, Zinken, Arten, Teilung, Konstruktion
Rahmenverbindungen, Rahmenverbindungen mit Füllung
Massivholzmöbeln mit Rahmentür und Lade, Zeichnung lesen, Stücklisten
Fachkunde
Unfall- und Brandverhütung, Arbeitsplatz
Pflege und Instandhaltung der Handwerkzeuge
Arbeiten des Holzes, Holztrocknung, Holzlagerung
Schnittholzpflege, Verbindungsmittel, Leime, Resistenzklassen, Holzschutz,
Oberflächenbehandlung
Waldwirtschaft
Forstliche Erkennungs- und Bestimmungsübungen, Standortkunde
Bestandesbegründung, Kulturpflege, Forstschutz
Durchforstung und Holzernte im Schwach- und Starkholz
Handhabungsübungen und Instandhaltung von Forstwerkzeugen
Motorsäge und sonstigen Forstmaschinen, Beurteilung des Waldzustandes
Erhaltung von Bringungswegen
Didaktische Grundsätze
- Der praktische Unterricht hat in direktem Zusammenhang mit dem theoretischen
Unterricht zu stehen.
- Der Lehrstoff ist entsprechend dem theoretischen Unterricht auf die Schulstufen
aufzuteilen.
- Das Erkennungsvermögen ist zu schulen, die Beobachtungsgabe für Vorgänge in der
Natur und in der landwirtschaftlichen Produktion ist zu fördern.
- Der Versuchtstätigkeit ist eine besondere Bedeutung beizumessen.
- Die jeweils gültigen Fertigkeitenkataloge sind einzuhalten. Es muss gewährleistet
sein, dass jeder Schüler das gesamte Praxisprogramm absolviert. Dies ist durch
Führung von Aufzeichnungen nachzuweisen.
- Sind Voraussetzungen für den praktischen Unterricht an der Schule selbst nicht in
ausreichendem Maß vorhanden, so ist der entsprechende Praxisunterricht in
geeigneten Praxisbetrieben durchzuführen. Der Unterricht erfolgt in praxisgerechten
Gruppengrößen.
- Die Grundsätze der Unfallverhütung sowie Sicherheitsvorschriften und -vorkehrungen
sind genau zu beachten. Auf typische Arbeitsunfälle ist hinzuweisen.
- Bei der Vermittlung von Arbeitstechniken und insbesondere bei
Arbeitsunterweisungen und Arbeitsanleitungen sind die Grundsätze der Ergonomie zu
beachten und mitzuvermitteln. Unfallverhütung und Ergonomie sollen auch in die
Aufzeichnungen einfließen.
- Richtige Arbeitsmethoden und der jeweils neueste Stand der Technik sind zu
berücksichtigen.
- Auf die Veredelungs- und Vermarktungsmöglichkeiten der am Betrieb erzeugten
Produkte ist Bedacht zu nehmen.
- Der praktische EDV-Einsatz ist in den einzelnen Erzeugungssparten zu vermitteln.