Als ls freemover freemover in Schweden Eckdaten Name Studiengang in Freiberg Universität im Ausland Status an Universität Beginn Ende Module Monique Martin Master Geoökologie - Flussgebietsmanagement Lund University, Schweden free mover Januar 2015 (Internetbasiertes Modul) Ab 19. März 2015 vor Ort in Lund Juni 2015 GIS and Statistical Analysis; Ecosystem Hydrology Am Anfang benötigt man sehr viel Zeit - Vorbereitungschaos Da ich schon länger den Wunsch hatte, einige Zeit in Skandinavien zu leben, wurde eben dies mein Ziel für ein Auslandssemester.. Da die Erasmus-Studienplätze Erasmus Studienplätze mir nicht zusagten, begann ich auf eigene Faust zu suchen.. In Schweden wurde ich schließlich an verschiedenen Universitäten fündig. Die Wahl fiel letztendlich auf Lund. Die Bewerbung erfolgt in Schweden über ein zentrales Internetportal (www.universityadmissions.se www.universityadmissions.se). Es dauerte lange, bis ich eine Antwort hatte hat und auch die letzten Voraussetzungen klären konnte, um meine Zulassung zu bekommen. An der Universität Lund verläuft ein Semester anders als in Deutschland: man hat nicht mehrere mehr Module parallel, sondern die Module finden nacheinander statt. So hatte ich mir zwei Module herausgesucht: GIS and statistical analysis und Ecosystem Hydrology. Ersteres begann im Januar und lief bis Ende Februar, Letzteres sollte im März beginnen. Dass Statistikmodul war ein internetbasiertes nternetbasiertes Modul, weshalb ich für diese Zeit noch nicht in Lund anwesend sein musste. Dies war sehr praktisch, da ich erst Anfang Januar die offizielle Zusage in der Hand hatte, in Freiberg noch die eine oder andere Prüfung ablegen a wollte und eben einfach alles noch etwas unklar war. So verbrachte ich noch die letzten Monate in Freiberg, erledigte meine Belege für Lund und konnte einiges über GIS und Statistik anhand von Videos, einer wunderbaren Kursliteratur Kursliterat und vor allem anwendungsbezogenen Aufgaben dazulernen. Damit hatte ich auch genug Zeit, die letzten Sachen für meinen späteren Aufenthalt in Lund zu klären: Wohnungssuche, Auslandskrankenversicherung, dem International Desk mitteilen, mitteilen wann ich ankommen würde, ürde, mein Zimmer in Freiberg zwischenvermieten und ähnliches. Die Wohnungssuche war für mich etwas chaotisch, da ich die Zusage erst einen Tag vor dem Anmeldeschluss für die Wohnheimzimmer bekam. Somit wäre ich bei allen Angeboten auf Warteplatz 20 gewesen. gewesen. Eine Bewerbung dafür war folglich nicht sinnvoll. Es gibt g aber eine sehr gute Webseite,, auf der man privat suchen kann: bopoolen.nu. So fand ich ein schönes Angebot für ein Zimmer. Da das Zimmer erst ab 01. April frei sein sollte, ich aber bereits ab 23. März an der Uni sein musste, nahm ich es in Kauf, die erste Zeit im Hostel zu verbringen. Anfang März war dann alles gebucht, bezahlt und geplant. Und Un dann zeigte sich die ie Hilfsbereitschaft der Schweden meine Vermieterin hatte mit ihrer Freundin über mich gesprochen, worauf diese Freundin mir anbot, die Zeit in ihrem Gästezimmer zu verbringen. 1 Endlich da! - Ankunft, die erste Woche und meine Wohnsituation Nach dem kurzen Intermezzo beim International Desk fand ich dann alleine meinen Weg, meine Zugangskarte für die Unigebäude, meine Buskarte (im Bus nehmen sie kein Bargeld, deshalb braucht man eine „Jojo“-Karte) und meine Karte, die mich als Studentlund- Mitglied ausweist (zumindest eine Vorläufige, die richtige Karte kommt erst nach zwei Wochen), zu bekommen. Die ersten Tage waren ein Wochenende, weshalb ich erst mal die Stadt touristenmäßig erkundete und am Sonntag an einer geführten Wanderung in einem nahegelegenen Naturreservat teilnahm, die das International Desk veranstaltete. Am Montag gab es dann endlich die Einführungsveranstaltung des Kurses Ecosystem Hydrology und die erste Vorlesung. Mit der Teilnahme an der Einführungsveranstaltung wurde man dann automatisch für den Kurs eingeschrieben. Der Kurs bestand laut Liste aus 28 Teilnehmern, aber nur 15 waren da. Das sollte sich später bei den Exkursionen als Vorteil erweisen. Das Geocentrum besteht aus zwei schönen Gebäuden, in denen man sich schnell zurecht findet, wenn man einmal das System verstanden hat. Geocentrum I Geocentrum II Am 31. März konnte ich dann in das von mir gemietete Zimmer einziehen. Meine Vermieterin war super freundlich. In der WG lebte ich dann bis Ende Juni zuerst mit einem Deutschen und später mit einer Indonesierin und natürlich meiner Vermieterin zusammen. Das WG-Leben war sehr angenehm. Die Wohnung war in einer Wohnsiedlung nicht weit vom nördlichen Campus. Die Gegend war sehr ruhig und der nächste Park, von dem aus man durch einen Grünstreifen die Stadt verlassen konnte, war nur einen Sprung entfernt. Das Studium im Allgemeinen Was sehr angenehm ist: man hat wirklich nur in ein, zwei Gebäuden Vorlesung, je nachdem, an welchem Department man studiert. Auch sehr schön: es werden direkt Zeiten und Räume für das Individualstudium gebucht. Diese Zeit kann man dann gut in der Gruppe nutzen, um Belege zu bearbeiten und sich auszutauschen. Aber nicht nur das: es gibt sogar einen Studentenraum, in welchem sich eine kleine Küche befindet. Dadurch, dass Dozenten und Studenten sich beim Vornamen nennen, ist auch sofort ein familiäres und freundliches Klima vorhanden. Das Modul bestand nur aus etwa 30 Stunden Vorlesung, der Rest war Selbststudium, bei dem man Aufgaben gestellt bekam. Diese Aufgaben bestanden darin, dass wir Messwerte bekamen, die wir dann unter bestimmten, anwendungsbezogenen Gesichtspunkten, 2 auswerten mussten. Was ich an dieser Stelle sehr gut fand: nach der Abgabe der Belege gab es dann eine Stunde, in der die Aufgaben noch einmal durchgesprochen wurden, so dass letztendlich jeder wusste, welcher Lösungsweg zum richtigen Ergebnis führte und warum. Dasselbe galt für die Prüfung. Innerhalb zwei Wochen war diese korrigiert und die Lösungen wurden durchgesprochen. Die Prüfung war von Umfang und Aufbau ähnlich wie in Deutschland, aber man hat 4 Stunden Zeit. Wobei ich sagen muss, dass das Niveau der Klausur nicht sehr hoch war. Auch sehr gut: Man bekommt eine Kopie der bewerteten Prüfung. Das berühmte Akademische Viertel wird in Schweden vollends ausgelebt. Auch werden zwar zum Beispiel 3 Stunden für eine Vorlesung veranschlagt, diese gelten jedoch als Rahmen und werden von Kaffeepausen unterbrochen und dauern eben so lang, bis der Stoff, den der Dozent sich vorgenommen hatte, durchgenommen ist. Die typische Kaffeepause (Fika) besteht übrigens aus Kaffee und Zimtschnecken. Es gibt keine Mensa, lediglich ein paar Cafeterias über den Campus verteilt. Für Deutsche sind die Preise teuer. Dann doch lieber selber etwas mitbringen und in der Mikrowelle des Aufenthaltsraumes aufwärmen. Das Bibliothekssystem ist etwas undurchsichtig. Es gibt keine Fachbuchfreihand, wo man das Buch gleich mitnimmt, sondern man muss das Buch oder die Zeitschrift vorher ordern. Etwas, das mir sehr zusagt: Vor den meisten Vorlesungen bekommt man schwarzweiß-Kopien der Folien. Belege sind einfach per Email abzugeben. Etwas, das ich ziemlich verwirrend fand: man braucht für all die nützlichen Dinge an der Uni verschiedene Accounts und Karten. Am Ende bin ich mit 3 Karten rumgelaufen: eine, um Zugang zu den Räumen im Geocentrum zu haben, eine Bibliothekskarte und dann die Studentlundkarte. Und neben dem Account an der Uni hat man dann noch einen Bibliotheksaccount, einen Account am Institut (der sogar von Modul zu Modul wechselt, wie mir gesagt wurde) und einen zum Bezahlen von Kopien und Drucksachen. Im Zusammenhang mit der Zugangskarte (LUCard) fand ich es auch übertrieben, dass man selbst in die einfachen Vorlesungs-und Seminarräume nicht ohne diese hineinkommt. Die Exkursionen Im Rahmen des Moduls Ecosystem Hydrology gab es zwei Exkursionen: eine eintägige HydrologieÜbung und eine einwöchige Exkursion nach Norunda. Norunda liegt etwa 30 km nordwestlich von Uppsala. Dort befindet sich eine Messstation für die Strahlungs- und Gasströme im Wald und ist ein Teil des globalen Programms FLUXNET. Die Hydrologie-Exkursion fand Mitte April statt. Einen Tag lang fuhren wir den Fluss Bråån in Mittelskåne entlang und führten verschiedene Durchflussmessungen (Tracermethode, „Stöckchenmethode“ hier mit einer Orange und Flügelmessungen) durch. Zudem wurde die Arbeit mit einem Nivelliergerät geprobt. Interessant war hier, dass die Tracermessung und die Flügelmessung etwas anders als in Freiberg durchgeführt werden, was dann auch die Berechnung am Ende abändert. Dadurch konnte auch ich etwas dazu lernen. 3 4 Nivellierung Flügelmessungen von der Brücke aus Die einwöchige Exkursion nach Norunda fand Mitte Mai statt. Am 18.05. verbrachten wir einen Tag lang im Auto und checkten in unser Hostel in Uppsala ein. Am Tag darauf ging es dann zur Messstation, wo wir erst einmal eine Führung und Vorstellung der Messgeräte und laufenden Projekte bekamen. Dann wurden das „potted plant experiment“ vorbereitet: kleine Sätzlinge wurden ausgegraben, gewogen und in Plastiktüten (einige geschlossen) mit Regenschutz im Wald und auf einer Rodungsfläche platziert. An den Stellen wurden auch Andersson-Evaporimeter aufgestellt. Am Ende der Woche wurden die Sätzlinge erneut gewogen, um den Wasserverlust durch Transpiration bzw. Evapotranspiration zu messen. Außerdem wurden im Laufe der Woche folgende Messungen durchgeführt: - Durchfluss in einem Bach - Biomassebestimmung mittels Vermessung von Bäumen - Blattflächenindex - Photosynthese (Lichtkurve) - Aufbau einer Meteorologischen Station (Feuchtigkeits- bzw. Temperaturmessung sowie Nettostrahlungsmessung und Bodenfeuchte bzw. -temperatur) - Grundwasserstand - Bodenfeuchte und -temperatur Am Samstag wurden dann alle Geräte eingepackt und die Heimreise angetreten. In der Woche habe ich nicht nur fachlich dazu gelernt, sondern das Zusammensein mit der Gruppe hat auch meinen Schwedisch-Kenntnissen geholfen. Die Auswertung erfolgte dann ebenfalls in Gruppen, wobei die Themen verteilt wurden und jeder sich der Gruppe anschließen konnte, deren Thema für ihn am interessantesten war. 5 Der 102 m hohe Messturm der ICOS Station, dessen Bild uns während des gesamten Moduls begleitete Kammer des Photosynthesemessgerätes das Topfpflanzenexperiment ganz oben, Mitte: Flaschen mit Wasser, um die Evaporation zu bestimmen, unten: AnderssonEvaporimenter Nivellierung der Piezometer zur Erstellung der Grundwasserkarte Wetter und Freizeit Im März war das Wetter eher bewölkt, kühl und leicht regnerisch. Anfang April gab es dann ein paar schöne sonnige, wenn auch noch kühle Tage. Aber natürlich musste man immer das typische Aprilwetter bedenken - von Hagel bis Sonne gab es alles innerhalb von Minuten. Mitte April kam für einige Zeit die Sonne heraus und beglückte uns mit wirklich warmen Tagen, bevor es Ende des Monats wieder Regenwetter gab. Auch im Mai blieb es wechselhaft, wobei wir beim Geländepraktikum die meiste Zeit angenehmes Wetter hatten. Ende Mai kamen dann wirklich schöne Tage und ab Juni konnte man schon den Sommer spüren. Das Nachtleben der Studenten findet nicht so spät statt wie in Deutschland. Die Studentenpubs sind oft nur bis 23 Uhr geöffnet und dementsprechend früh kann man hin gehen. Einige Pubs bieten auch sehr gutes Essen an. Kopenhagen ist mit dem Zug in 35 Minuten zu erreichen, weshalb auch viele gerne abends dorthin fahren und eine Kneipentour machen. Oder man genießt das künstlerische Flair Malmös (10 min mit dem Zug). Aber eben alles teurer als die Preise in Freiberg. Wer gern draußen im Freien ist, findet in Lund eine grüne Stadt mit vielen Möglichkeiten, auch in der nahen Umgebung. Das Meer ist nur 10 km entfernt. Für Fitnessfanatiker gibt es auch mehrere Sportstudios. Lund ist zudem einer der Knotenpunkte, an dem die Bahnverbindungen in alle Richtungen gehen. Das macht das Reisen relativ einfach. 6 Fazit und einige Tipps Zusammenfassend war es eine sehr schöne Zeit, wenn auch eine kurze. Ich habe nicht nur neue Menschen kennengelernt und eine andere Kultur erlebt, sondern auch fachlich einiges dazu gelernt. Vor allem die Exkursion nach Norunda war absolut spitze. Interessant war auch, dass einige der Messungen etwas anders durchgeführt werden als in Freiberg (z.B. die Flügelmessung und die Tracermethode). Für alle, die Interesse an einem Studium in Lund haben hier noch ein paar Tipps für die Vorbereitung: Wer sein Studium so wie ich selber organisiert, sollte sich nicht von unübersichtlichen Internetseiten und davon, dass man manchmal mehrere Anläufe braucht, bis man bei dem Zuständigen landet und die Frage die man hat beantwortet bekommt, abschrecken lassen. Wer auf BoPoolen nach einer Unterkunft sucht, dem rate ich, auch ein Gesuch zu schalten - man wird dann geradezu überschwemmt mit Angeboten, die nicht mal schlecht sind. Wer plant, in Schweden auch weite Strecken mit dem Zug zurückzulegen, sollte sich einen internationalen Studentenausweis besorgen. Die Karten von der Uni Lund werden nämlich nicht in den Zügen von SJ (dem Hauptbahnunternehmen Schwedens) anerkannt. Mit der ISIC Karte kann man dann den Studentenrabatt nutzen. Was die Sprache angeht: an sich braucht man kein Schwedisch sprechen, für Deutsche ist das Lesen und verstehen ziemlich einfach und die Schweden wechseln eh zu Englisch, wenn sie merken, dass man nicht so gut Schwedisch spricht. Wer aber vor der Anreise wirklich Schwedisch lernen möchte, dem kann ich die Internetseite duolingo.com empfehlen. Diese ist kostenlos.
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