Abstract: Irrtümer der Recyclinggesellschaft Pladerer Ch. Österreichisches Ökologie-Institut Oft hören oder lesen wir: Wo ist eigentlich der Abfall geblieben? Noch vor ein paar Jahren hat der Abfall die österreichische Umweltpolitik so dominiert, wie es heute die Themen Energie und Klimaschutz tun. Hat es damit zu tun, dass Abgase der Müllverbrennungsöfen weitgehend gereinigt werden, nur mehr „reaktionsarme“ Abfälle deponiert werden. Oder sind die Gründe, dass bestehende Altlasten wie alte Deponien saniert werden und KonsumentInnen zahlen beim Einkaufen ohne sich zu Beschwerden dafür, dass jedes Jahr zig tausend Tonnen Verpackungsabfälle zu den „Recyclern“ wandern. Der Müll ist aus den Schlagzeilen verschwunden – doch weg ist er damit noch lange nicht. Unter Berücksichtigung der Aushubmaterialien von rund 23,47 Millionen Tonnen betrug das Abfallaufkommen in Österreich im Jahr 2009 rund 53,54 Millionen Tonnen. Das Aufkommen von Abfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen ist innerhalb 2005 bis 2009 um rund 13,9 % angestiegen. Im Abfall landen weiterhin wertvolle Rohstoffe, in Österreich alleine 40 Kilo Gold im Wert von 1,3 Millionen Euro nur aus Mobilfunkgeräten – jährlich. Der Abfall enthält immer noch so viele ungenutzte Rohstoffe, dass wir dort die Rohstofflager der Zukunft sehen das sogenannte Urban Mining kann beginnen. Wir fragen uns: Macht die ganze Trennerei wirklich noch Sinn und warum scheitert die Abfallvermeidung in Österreich? Das Poster soll folgende 10 Irrtümer und Fragen der Recyclinggesellschaft aufzeigen und Antworten geben: 1) Trennen lohnt sich nicht mehr -am Ende wird ja eh alles zusammengeschmissen: Wird der Joghurtbecher, den man fein säuberlich in den gelben Sack geworfen hat, nicht doch am Ende zusammen mit dem Restmüll in die Müllverbrennung geschickt? 2) Glasflaschen muss man nicht nach Farben trenne: Wofür die Mühe mit den Weiß- und Buntglasbehältern, wenn eh alles in einem LKW zusammengeschüttet wird! 3) Schimmelsporen in der Biotonne gefährden unsere Gesundheit: Aus Angst vor den Schimmelsporen und Keimen drücken sich viele davor, Essensreste und biogene Abfälle getrennt zu trennen. 4) Papiertaschentücher gehören ins Altpapier: Sie sind aus Papier oder gehören sie in den Biomüll, da sie viel Feuchtigkeit aufsaugen können? 5) Joghurtbecher muss man spülen, bevor man sie weg wirft: Viele Joghurtbecher werden aus Kunststoffen gemacht, aus denen wieder Farbeimer, Fleecepullover oder Parkbänke hergestellt werden können. Für dieses Recycling darf das Plastik nicht dreckig sein. Also müssen alle Verpackungen mit Wasser abgespült werden, bevor man sie in die Gelbe Tonne wirft? 6) Mehrweggetränkeverpackungen sind im Vergleich zu Einweggetränkeverpackungen nicht ökologischer, da sie mehr transportiert und aufwändig gereinigt werden. Studien haben die ökologische Sinnhaftigkeit von Einweg schon gezeigt. 7) Einweggetränkeverpackungen haben eine bessere Energiebilanz und erhöhen den Klimaschutz im Vergleich zu Mehrgetränkeverpackungen. 8) Die KonsumentInnen bevorzugen Einweggetränkeverpackungen? 9) Re-Use Produkte und Geräte haben keine Qualität. 10) 3 Promille sind für die Abfallvermeidung genug. Seite 1 von 1
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