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Datum 12. Dezember 2016
9. Dezember 2016 / Radio / Wissen
Titel
«Doppelpunkt»: Das Gold in unserem Abfall
Ausstrahlungsdatum
Dienstag, 13. Dezember 2016, 20.03 Uhr, Radio SRF 1
Text
Abfall ist Schmutz. Abfall stinkt. Abfall wird entsorgt. Pro Jahr werden in der Schweiz
über 21 Millionen Tonnen Abfall produziert – 730 Kilo pro Person. Tendenz steigend. Mit
den zunehmenden Abfallmengen steigt aber auch die Bereitschaft zum Recycling. Und
nicht nur das, immer mehr Geschäftsleute wittern im Abfall das grosse Geld. Redaktor
Marcel Hähni von Radio SRF 1 macht sich auf die Suche nach dem Gold in unserem
Abfall.
Bis zu 300 Kilo Gold im Abfall
Schon heute werden aus 100'000 Tonnen Schlacke von verbranntem Abfall rund 12'000
Tonnen Metalle herausgelöst und der Wiederverwertung zugeführt. Mit verbesserten und
verfeinerten Methoden könnte in Zukunft bis zu 300 Kilo Gold jährlich aus unserem Abfall
herausgeholt werden. Gold, das versehentlich oder in diversen Geräten im Abfall gelandet ist.
Strom und Wärme für eine halbe Stadt
In der Kehrichtverwertungsanlage Winterthur werden pro Jahr bis zu 200'000 Tonnen Abfall
verbrannt. Daraus wird Strom für rund zwanzig Prozent der Stadt Winterthur produziert. Dazu
werden mit dem verbrannten Abfall grosse Teile des Stadtgebietes beheizt, was rund 15
Prozent des gesamten Wärmebedarfes der Stadt Winterthur ausmacht. Der Rest des
verbrannten Abfalls geht in spezielle Sortieranlagen, in denen auch noch der letzte brauchbare
Rest aus unserem Abfall herausgeholt wird.
Modernste Anlage von ganz Europa
Die Firma Eberhard aus dem Zürcher Unterland betreibt eine der modernsten
«Abfallreinigungsanlagen» Europas. Hier wird aus der Abfallschlacke unter anderem Eisen,
Kupfer, Aluminium, Messing und Edelstahl herausfiltriert, gereinigt und zurück in den Kreislauf
geschickt. Die nicht mehr verwendbare und saubere Schlacke wird in Deponien, die so gross
wie neun Fussballfelder sein können, deponiert und gelagert.
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Rainer Bunge, Professor für Umwelttechnik: «Flaschenkorken zu sammeln , ist völlig
idiotisch!»
Recycling macht nicht immer Sinn
Beim Recycling wird heute das grosse Geschäft gewittert. Durchaus auch kritisch sieht Rainer
Bunge, Professor in Umwelttechnik an der Hochschule Rapperswil, den schweizerischen
Recyclingwahn. «Heute wird immer mehr recycelt und damit auch Geld verdient, per Saldo
legen wir aber immer noch drauf.» Denn wenn bei den Behörden das Geld knapp wird, wird
schnell auch beim Recyceln gespart.
Moderation und Redaktion: Marcel Hähni
URL der Sendung
http://srf.ch/doppelpunkt
Link Newsroom
http://www.srf.ch/medien/news/doppelpunkt-das-gold-in-unserem-abfall/
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