Media Relations Fernsehstrasse 1-4 8052 Zürich Telefon +41 44 305 50 87 E-Mail [email protected] Internet www.srf.ch/medien Datum 12. Dezember 2016 9. Dezember 2016 / Radio / Wissen Titel «Doppelpunkt»: Das Gold in unserem Abfall Ausstrahlungsdatum Dienstag, 13. Dezember 2016, 20.03 Uhr, Radio SRF 1 Text Abfall ist Schmutz. Abfall stinkt. Abfall wird entsorgt. Pro Jahr werden in der Schweiz über 21 Millionen Tonnen Abfall produziert – 730 Kilo pro Person. Tendenz steigend. Mit den zunehmenden Abfallmengen steigt aber auch die Bereitschaft zum Recycling. Und nicht nur das, immer mehr Geschäftsleute wittern im Abfall das grosse Geld. Redaktor Marcel Hähni von Radio SRF 1 macht sich auf die Suche nach dem Gold in unserem Abfall. Bis zu 300 Kilo Gold im Abfall Schon heute werden aus 100'000 Tonnen Schlacke von verbranntem Abfall rund 12'000 Tonnen Metalle herausgelöst und der Wiederverwertung zugeführt. Mit verbesserten und verfeinerten Methoden könnte in Zukunft bis zu 300 Kilo Gold jährlich aus unserem Abfall herausgeholt werden. Gold, das versehentlich oder in diversen Geräten im Abfall gelandet ist. Strom und Wärme für eine halbe Stadt In der Kehrichtverwertungsanlage Winterthur werden pro Jahr bis zu 200'000 Tonnen Abfall verbrannt. Daraus wird Strom für rund zwanzig Prozent der Stadt Winterthur produziert. Dazu werden mit dem verbrannten Abfall grosse Teile des Stadtgebietes beheizt, was rund 15 Prozent des gesamten Wärmebedarfes der Stadt Winterthur ausmacht. Der Rest des verbrannten Abfalls geht in spezielle Sortieranlagen, in denen auch noch der letzte brauchbare Rest aus unserem Abfall herausgeholt wird. Modernste Anlage von ganz Europa Die Firma Eberhard aus dem Zürcher Unterland betreibt eine der modernsten «Abfallreinigungsanlagen» Europas. Hier wird aus der Abfallschlacke unter anderem Eisen, Kupfer, Aluminium, Messing und Edelstahl herausfiltriert, gereinigt und zurück in den Kreislauf geschickt. Die nicht mehr verwendbare und saubere Schlacke wird in Deponien, die so gross wie neun Fussballfelder sein können, deponiert und gelagert. Seite 1/2 Rainer Bunge, Professor für Umwelttechnik: «Flaschenkorken zu sammeln , ist völlig idiotisch!» Recycling macht nicht immer Sinn Beim Recycling wird heute das grosse Geschäft gewittert. Durchaus auch kritisch sieht Rainer Bunge, Professor in Umwelttechnik an der Hochschule Rapperswil, den schweizerischen Recyclingwahn. «Heute wird immer mehr recycelt und damit auch Geld verdient, per Saldo legen wir aber immer noch drauf.» Denn wenn bei den Behörden das Geld knapp wird, wird schnell auch beim Recyceln gespart. Moderation und Redaktion: Marcel Hähni URL der Sendung http://srf.ch/doppelpunkt Link Newsroom http://www.srf.ch/medien/news/doppelpunkt-das-gold-in-unserem-abfall/ Seite 2/2
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