Geschäftsleitung Dr. phil. Andrea Bachmann, Leitung Kommunikation & Marketing T +41 71 775 82 88 [email protected] Rebstein, 27. Oktober 2015 Welt-Schlaganfall-Tag: Symptome erkennen hilft Leben retten Schlaganfallstation im Spital Grabs ermöglicht wohnortnahe Behandlung Beim Schlaganfall zählt jede Minute, denn die ersten Stunden nach einem Schlaganfall entscheiden über das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn. „Zeitverlust in dieser Akutphase kann zu Verlust von Lebensqualität führen. Zudem können einige Therapiemöglichkeiten nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nach einem Schlaganfall eingesetzt werden“, erklärt Prof. Dr. Christian Berger, Neurologe und Leiter der Stroke Unit (Schlaganfallstation) im Spital Grabs, anlässlich des Welt-SchlaganfallTages am 29. Oktober. Unter dem Motto lautet „Sicher und mobil – richtig handeln nach Schlaganfall" steht in diesem Jahr die richtige Reaktion bei einem Schlaganfall im Mittelpunkt der Kampagne. „Die beste Schlaganfallbehandlung ist diejenige, die Behinderung verhindert“, so Prof. Dr. Berger. Symptome rechtzeitig erkennen Der erste Schritt dabei ist das Erkennen des Schlaganfalls. Wenn eines der folgenden Zeichen vorliegt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Schlaganfall: Gesicht: hängender Mundwinkel auf einer Seite Arm: Schwäche oder Lähmung eines Armes oder der Hand Sprache: undeutliche Sprache oder Schwierigkeiten, Sätze zu bilden oder zu verstehen. „In diesem Fall sollten Sie umgehend die nächstgelegene Schlaganfallstation aufsuchen“, rät der Prof. Dr. Berger. In der Ostschweiz ist diese im Spital Grabs, das neben dem Kantonsspital St. Gallen über die einzige zertifizierte Schlaganfallstation in der Region verfügt. Im vergangenen Jahr wurden auf der Stroke Unit in Grabs 240 SchlaganfallpatientInnen behandelt. Schlaganfallstation im Spital Grabs Mit der Schlaganfallstation im Spital Grabs steht eine Überwachungseinheit mit sechs Betten zur Verfügung. Sie dient der optimalen Umsetzung eines integrierten Behandlungskonzepts für akute SchlaganfallpatientInnen. Ein hoch spezialisiertes Behandlungsteam aus Pflegepersonal, PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen, ErgotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen stellt die Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sicher. Von besonderer Bedeutung ist der frühe Beginn von Diagnostik, Therapie und Frührehabilitation. Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland Alte Landstrasse 106 9445 Rebstein T +41 71 775 81 00 www.srrws.ch Schnelles Handeln rettet Lebensqualität Kann mit der Behandlung innerhalb von 4 ½ Stunden nach Symptombeginn begonnen werden, kommt meistens die sogenannte Lysetherapie zum Einsatz. Dabei erhalten die PatientInnen ein gerinnselauflösendes Medikament. „Im Spital Grabs können wir rund 20 Prozent der PatientInnen mit einem Hirninfarkt auf diese Weise behandeln. Allerdings kann das Therapieverfahren bei Hirnblutungen nicht angewendet werden“, berichtet Prof. Dr. Berger aus der Praxis. Jährlich 16‘000 Schlaganfälle Wie wichtig das rasche Handeln und die richtige Therapie sind, zeigt die Statistik: Schlaganfall ist der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter und die dritthäufigste Todesursache. Jährlich erleiden in der Schweiz etwa 16‘000 Menschen einen Schlaganfall. Rund 15 Prozent der Schlaganfälle sind bedingt durch Hirnblutungen und 85 Prozent durch Hirninfarkte. „Die Behandlung auf einer Schlaganfallstation verringert die Sterblichkeit und die Schwere der verbleibenden Behinderung nachweislich - dies ist unabhängig von Alter, Geschlecht oder Schweregrad der anfangs bestehenden Behinderung“, erklärt Prof. Dr. Berger, warum die Behandlung auf einer speziellen Schlaganfallstation für die Rehabilitation entscheidend sein kann. Schlaganfall durch Vorsorge vermeiden „Ein Schlaganfall kann jeden treffen - vom Säugling bis zum Greis. Grundsätzlich ist der Schlaganfall keine reine Alterskrankheit“, entkräftet Prof. Dr. Christian Berger das Argument, dass nur ältere Menschen einen Schlaganfall erleiden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit mit dem Alter zunimmt. „Die beste Behandlung ist, den Schlaganfall zu verhindern“, plädiert der Neurologe für mehr Vorsorge, denn neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren für einen Schlaganfall gibt es auch beeinflussbare Faktoren, die das Schlaganfall-Risiko deutlich erhöhen. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel sowie Rauchen und Alkohol. Risikofaktoren fördern Arteriosklerose Prof. Dr. Berger erklärt, wie diese Faktoren das Schlaganfallrisiko erhöhen: „Die meisten der Risikofaktoren haben eines gemeinsam, sie fördern die sogenannte Arteriosklerose. Dabei lagern sich Stoffe wie Cholesterin, Blutzellen, Bindegewebe und Kalksalzen an den Innenseiten der Blutgefäße ab. Die normalerweise elastische Gefäßwand wird zunehmend starr und ihre glatte Innenwand wird rau. An den rauen Stellen sammeln sich immer mehr Ablagerungen. Sie wachsen an, so dass sich das Gefäß immer mehr verengt. Kleine Bestandteile aus dem Blut bleiben hängen und verklumpen. Es bilden sich Blutgerinnsel sogenannte Thromben. Wenn diese sich lösen, können sie in kleinere Hirnarterien geschwemmt werden und diese verschließen.“ Deshalb rät der Neurologe, die Risikofaktoren ernst zu nehmen, und diese gemeinsam mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu behandeln und zu minimieren. Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland Alte Landstrasse 106 9445 Rebstein T +41 71 775 81 00 www.srrws.ch
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