3. Holzanatomisches Kolloquium in Dresden - Nachbericht

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Dresden, 9. Oktober 2015
Gut besuchtes 3. Holzanatomisches Kolloquium in Dresden
Am 1. und 2. Oktober 2015 fand in Dresden das 3. Holzanatomische Kolloquium statt, wiederum gemeinsam veranstaltet vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) und der
Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik (HFT) der TU Dresden.
Auf der mit über 80 Teilnehmern sehr gut besuchten Fachtagung trafen sich Vertreter namhafter Holzforschungsinstitutionen, wie Fraunhofer WKI, Thünen-Institut für Holzforschung,
TU München, Georg-August-Universität Göttingen, Universität Hamburg, Hochschule für
nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Hochschule Rosenheim oder ETH Zürich und EMPA
Dübendorf. Unter den Gästen waren ebenso Restauratoren, Archäologen, Orgelbauer und
Sachverständige.
Die 15 Fachbeiträge gliederten sich in die vier thematischen Blöcke Holzartenbestimmung,
Mikrostrukturanalyse, Bionik und Restaurierung. Sie präsentierten neueste Erkenntnisse aus
der angewandten Holzanatomie. Dr. Gerald Koch vom Thünen-Institut für Holzforschung
stellte die aktuelle Bedeutung der anatomische Holzartenbestimmung in der Praxis im Rahmen der Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) heraus. Zur Identifizierung von Tropenhölzern in Papier und Faserplatten mit mikroskopischen und chemischen Analysemethoden berichteten Dr. Andrea Olbrich (Thünen-Institut für Holzforschung) und Alina Wassink
(Universität Hamburg, Zentrum Holzwirtschaft).
Arbeiten aus dem IHD stellten Björn Weiß (Aufklärung von Verfärbungen an Eichenstarkfurnier) und Christoph Wenderdel (Zugeigenschaften von Einzelfasern und Faserbündeln von
MDF-Faserstoffen) vor. Tim Koddenberg von der Georg-August-Universität Göttingen stellte
computertomographische Untersuchungen an Holz vor. Der Beitrag von Dr. Christian Lanvermann (Dieffenbacher) befasste sich mit Untersuchungen zum Mikrofibrillenwinkel an
Früh- und Spätholz. Den Themenbereich Strukturanalysen schloss der Vortrag von Dr. Björn
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Günther (TU Dresden) zur Anwendung röntgendensitometrischen Analyse in der
Dendrochronologie am Beispiel der Traubeneiche ab.
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Prof. André Wagenführ vom Institut für Holz- und
Papiertechnik der TU Dresden, der das Kolloquium am Vortag moderiert hatte, mit einer
Übersicht zu bionisch inspirierten Werkstoffentwicklungen auf Furnierbasis. Im Bionik-Block
folgten Dr. Hannes Schwager (Universität Göttingen) zur Funktionsanatomie und Entwicklung der Blatt- und Zweigspuren in Kakteenverzweigungen, Dr. Tanja Zimmermann (Empa
Swiss Federal Lab. for Materials Science and Technology) zu Fortschritten in der Nanocelluloseforschung und nanocellulosebasierten Materialinnovationen sowie Prof. Peter Niemz (ETH
Zürich) zu In-situ-Untersuchungen an verklebten Holzproben mittels SynchrotronTomographie.
Holzkundliche Ausflüge in die Historie unter Berücksichtigung klassischer und moderner Restaurierungsmethoden unternahmen Jochen Flade (Dipl.-Restaurator Möbelrestaurierung,
Dresden), der die Restaurierung von Möbelklassikern des späten 18. Jahrhunderts an Objekten aus der Manufaktur Friedrich Gottlob Hoffmann erläuterte, und Manfried Eisbein vom
Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, der historische Verfahren der Holzfestigung in der
Restaurierung vorstellte und Ausblick auf zukünftige Entwicklung gab.
Den Abschluss bildete ein Rückblick von Ernst Bäucker (TU Dresden, Lehrstuhl für Forstnutzung) über 25 Jahre Rasterelektronenmikroskopie und Holzanatomie mit hoch ästhetischen
REM-Bildern der Mikrostruktur von Holz und Holzwerkstoffen.
Außerhalb des Vortragsprogramms und insbesondere zum geselligen Abend boten sich den
Teilnehmern viele Gelegenheiten zum Gespräch und fachlichen Austausch.
Dr. Wolfram Scheiding vom IHD, der den zweiten Veranstaltungstag moderierte, stellte zusammenfassend fest, dass die Holzanatomie eine sehr aktuelle Wissenschaft ist, die sich
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modernster, leistungsfähiger Technologien bedient und zahlreiche Anwendungen in Forschung und Praxis findet.
Das 4. Holzanatomische Kolloquium in Dresden ist für den Herbst 2018 geplant.
Bild: Referenten des 3. Holzanatomischen Kolloquiums in Dresden
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