• Das Ziel: Die Soltauer sollen in Soltau gut leben können. • Das heißt: Die Lebensqualität in Soltau muss erhalten, gesichert und, wenn möglich, verbessert werden. • Was macht die besondere Lebensqualität in Soltau aus? Die mittelzentrale Infrastruktur und das mittelzentrale Arbeitsplatz-Angebot. • Die Lebensqualität für die Soltauer hängt also von der Attraktivität Soltaus für Nicht-Soltauer ab. • Die Attraktivität Soltaus für Nicht-Soltauer hängt weitgehend von der Attraktivität der Innenstadt ab. • Das Potential an Ausflüglern und Touristen, das Soltau in nächster Nähe ansprechen kann, ist außerordentlich groß: - Die Lage zwischen den Ballungsräumen Hamburg, Hannover und Bremen ist sehr günstig. - Die Freizeit-Unternehmen und der Naturpark ziehen Millionen Touristen in die Region. • Der Wettbewerb der Regionen und Kommunen um den mobilen Teil der Bevölkerung nimmt zu. • Soltau wird sich in diesem Wettbewerb nur behaupten, wenn • - insbesondere die Innenstadt attraktiver wird, - die zunehmende Attraktivität Nicht-Soltauern vermittelt wird. Wenn dies nicht gelingt, setzt (wie in anderen Städten) ein Teufelskreis ein: Die mangelhafte Attraktivität für Nicht-Soltauer zwingt zu Abstrichen an Infrastruktur und Angebot; die Attraktivität, auch für Betriebe, sinkt dadurch weiter; dies zwingt zu weiteren Abstrichen an Infrastruktur und Angebot. • Soltau braucht also ein Konzept für die Steigerung der Attraktivität, insbesondere der Innenstadt, das sich von der Konkurrenz abhebt - im Marketing-„Deutsch“: ein Konzept mit Alleinstellungsmerkmal, USP (Unique Selling Position), entsprechender CI (Corporate Identity) und CD (Corporate Design), ein eigenes Profil. Die private Wirtschaft hat es vorgemacht. Soltau muss Nicht-Soltauern die Frage beantworten: Warum sollen wir nach Soltau fahren (und nicht woanders hin)? • Ein eigenes Profil für eine Stadt muss geeignet sein, ´ - die Innenstadt zu beleben; - Ausflügler und Touristen in die Stadt zu ziehen; - die zentrale Funktion der Stadt zu stärken; - die Identifikation der Bürger mit der Stadt zu erhöhen. Ein eigenes Profil muss • - unverwechselbar sein; - trendunabhängig sein; - Qualität besitzen. Auf der Grundlage eines Stadtmarketing-Projektes mit intensiver Bürgerbeteiligung wurde die Idee „Spielraum Soltau“ geboren. • Die Idee korrespondiert mit einem Wesenszug des Menschen: Der Homo sapiens ist ein homo ludens. • Die Idee knüpft in Soltau an zwei Institutionen mit Alleinstellungsmerkmal an: - das Spielzeugmuseum (Alleinstellung in Norddeutschland, international bedeutende Sammlung), - den Show-Palast der Hauptschule (Deutschlands einziges Schüler-Varieté). • Für die weitere (extrovertierte) Entwicklung des Spielzeugmuseums hat der Rat mit Blick auf die Stadtentwicklung eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Die Gründung der „Stiftung Spiel“. • Wie der Show-Palast und sein Konzept für die Belebung der Innenstadt fruchtbar gemacht werden können, zeigt das Requisiten-Projekt „Spielbox“. • Es gibt selbstverständlich Städte, deren Alleinstellungsmerkmale ältere Wurzeln haben. Aber jede Entwicklung hat, ob früher oder später, irgendwann begonnen. • Das Spielzeugmuseum und der Showpalast zeigen, was durch Initiative, Engagement, Professionalität und Ausdauer zu bewegen ist. • Wichtig für den Erfolg sind Kreativität, Originalität, Vielseitigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit. Geld spielt häufig nur eine Nebenrolle. Viele Stadtmarketing-Bemühungen landauf, landab sind Kopien mittelmäßiger Ideen mit Alibi-Charakter und bescheidenen Augenblickseffekten. Dass Soltau mit zwei gemeldeten Spielprojekten in einem Deutschland-weiten Wettbewerb des Kinderhilfswerkes unter den 25 besten gelandet ist, bestätigt: Soltau ist auf dem richtigen Weg. • Der Begriff <Spielraum> ist positiv besetzt. Er ist sowohl abstrakt, im übertragenen Sinn, als auch konkret, im wörtlichen Sinn, zu gebrauchen, also sowohl im Sinn von Spielräume erkennen, schaffen, nutzen, erweitern für Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, als auch im Sinn von Raum zum Spielen. • Wichtig ist der Angebotscharakter. Auch in diesem Sinn ist der <Spielraum Soltau> Spielraum: Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob er aktiv wird oder passiv bleibt, ob er mitspielt oder Zuschauer ist. • Nicht jedes Angebot spricht alle an. Aber aufs Ganze gesehen, ist ein integrativer, generationsübergreifender Ansatz wichtig. Beispiele: 1. Am Requisiten-Projekt „Spielbox“ beteiligen sich inzwischen 26 Partner. 2. Die Spielangebote auf dem Lemoine-Platz richten sich an viele Altersgruppen, aber besonders an Jugendliche. Jugendliche wurden an der Planung beteiligt, werden nicht mehr an den Rand gedrängt. Doch Zuschauen kann genau soviel Spaß machen wie Mitspielen. • Für das Stadtmarketing entfalten die Angebote des Spielraums Soltau nur Wirkung, wenn sie in die Stadt integriert, also nicht isoliert und ghettoisiert werden. • Schwerpunkte in der Innenstadt sind - der Stadtkern, - der Böhmepark, - die Soltau-Therme. Die Belebung des Stadtkerns hat Priorität. • Die Entwicklung des <Spielraums Soltau> - ist eine Investition in die Sicherung und Entwicklung der wirtschaftlichen Basis der Stadt; ´ - kann und darf nicht nur Sache der Stadt sein, sondern muss sich in Public-Private-Partnerships vollziehen; - wird dementsprechend schrittweise als Prozess mit vielen Partnern, Teilhabern und Beteiligten zu realisieren sein; - wird ebenso von Zuschüssen, Spenden und Sponsoring wie von bürgerschaftlichem Engagement abhängen. Die ersten Ansätze sind sehr ermutigend. Kinder Mittendrin! Walking Acts im Stadtkern Kinder beleben den Fußgängerbereich als Walking Acts (verkleidete Stelzenläufer, Einradfahrer, Clowns usw.), nicht nur bei besonderen Gelegenheiten, sondern immer, wenn das Wetter mitspielt. Und sie animieren die Passanten, das Publikum, zum Mitmachen, Ausprobieren, Mitspielen. Die Mitspieler können sich Requisiten leihen oder kaufen, in einem Bauwagen oder Geschäften (historische Fahrräder, Zylinder, Perücken, Masken, Luftballons usw.) Ein für das Projekt benötigter Bauwagen wurde in Kooperation mit der Hauptschule und den Berufsbildenden Schulen Soltau repariert und ansprechend bemalt. Kleine KünstlerInnen des Showpalastes –Deutschlands einzigem Schülervarieté- sollen mit Können Andere zum Mitmachen ermutigen. Gemeinsam Einradfahren üben oder erste Jonglierversuche wagen, würde den Stadtkern zum Einkaufen, Bummeln attraktiver machen, insbesondere für Kinder. „Spiele damals und heute“ Aktion mit KiTas und Schulen. Spielraum Soltau vor den Geschäften nutzen Das Radverkehrskonzept der Stadt sieht sichere und attraktive Fahrradständer vor, speziell im Fußgängerbereich Marktstraße. Die ersten der „Soltauer Bügel“ stehen bereits. Sie bieten festen Halt und viele Möglichkeiten zum diebstahlsicheren Anschließen der Fahrräder. Die Form weist spielerisch auf die Branche des jeweiligen Unternehmens hin und belebt das Umfeld positiv.
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