Kesselspeisewasserqualität Kesselspeisewasser und der W/D-Kreislauf Gelsenkirchen, 11.11.2015 Dirk Herkelmann E.ON Technologies GmbH Inhalt 1. Kesselspeisewasser 2. Kondensatqualität 3. Kondensatspeicherung 2 1. Kesselspeisewasser – Bedarf und Qualität Verluste im Wasserdampfkreislauf Anforderungen an die Speisewasser/ Kondensatqualität Grenzwerte und Richtlinen 3 • Probenahme • Regenerier- und Waschprozesse • abhängig von Kesseltypen • Fahrweise • eingesetzte Materialien • unterschiedliche Standards • anlagenspezifische Betriebsund Alarmparameter 1. Kesselspeisewasser – Verluste Abschlämmung Probenahmen Dampferzeuger Speisewasser behälter Kondensatreinigung Regeneration 4 Turbine Kondensator Vollentsalzungsanlage 1. Kesselspeisewasser – Qualität Leitfähigkeit [µS/cm] Leitfähigkeit von reinem Wasser in Abhängigkeit von der Temperatur. 0,20 0,18 0,16 0,14 0,12 0,10 0,08 0,06 0,04 0,02 0 0 5 10 15 20 25 Temperatur [°C] 5 30 35 40 45 50 1. Kesselspeisewasser – Qualität / Konditionierung Konditionierung Alkalisierungsmittel Sauerstoff Amine 6 • Anhebung pH Wert • Korrosionsminderung • flüchtig • nicht flüchtig • Aufbau von Oxid - Schutzschichten • Aufbau von filmbildenden Schutzschichten 1. Kesselspeisewasser – Maßnahme und Wirkung 7 Maßnahme Ziel Verwendung von Deionat (geringe Leitfähigkeit) Reduzierung von Korrosionsbildnern pH-Wertanhebung Korrosionsschutz für die Werkstoffe Sauerstoffdosierung Aufbau von Schutzschichten Kondensataufbereitung Abreicherung von gelösten und partikulären Verunreinigungen Trommelabsalzung Abreicherung von gelösten und partikulären Verunreinigungen 1. Kesselspeisewasser - Qualitätsparameter VGB (S010) EPRI (Electric Power Research Institute) ETG 8 1. Kesselspeisewasser – Qualitätsparameter ETG Trommelkessel (100 – 170 bar) 9 2. Kondensatqualität – aufrecht erhalten ! Zusatzwasserqualität Abschlämmung 10 • Vollentsalzung überwachen • Verfahren kombinieren (z.B. TOC- RO) • hohe Verluste • Durchlaufkessel nicht möglich • behördliche Grenzwerte (z.B. NH3) Kondensatreinigung • Anlageninvestition (Kapazität) • Regenerationsaufwand Kondensatspeicherung • Kein Luft- / Partikeleintrag • Kondensatrückführung aus Fremdsystemen überwachen 2. Kondensatqualität – Schaltung Kondensatreinigung Rückspülbarer Vorfilter (Luft / Wasser) IBS : ~ 20 µm Betrieb : ~10 µm Mischbettfilter Bypass ionogener Teil Schaltung setzt Feststoffalkalisierung voraus 11 2. Kondensatqualität – Schaltung Kondensatreinigung Rückspülbarer Vorfilter (Luft / Wasser) IBS : ~ 20 µm Betrieb : ~10 µm Kationenfilter Bypass ionogener Teil 12 Mischbettfilter 2. Kondensatqualität – Schaltung Kondensatreinigung Rückspülbarer Vorfilter (Luft / Wasser) IBS : ~ 20 µm Betrieb : ~10 µm Kationenfilter Bypass ionogener Teil Ausstapeln zum Deionat- / Kondensatspeicher 13 Mischbettfilter 2. Kondensatqualität – Beispiel Kondensatreinigung (Bypassbetrieb, 2 x 33% - 2 x 50%) 1. Kerzenfilter 2. Kationenfilter 3. Mischbettfilter 14 2. Kondensatqualität – Kondensatreinigung Vorteile • Reduktion partikulärer und ionogener Kontamination • Kühlwasserleckagen abpuffern • Abschlämmmenge verringern • Zusatzwasser durch Ausstapelung sparen 15 Nachteile • Investitionskosten • Regenerationschemikalien • Kontamination des Wasserdampfkreislaufes bei Regeneration möglich • Abwasser (Aufkonzentrierung) 2. Kondensate / Speisewasser – O2 Entgasung bei IBS Membranentgasung • Diffusionsmembrane • Kombibetrieb von Vakuum und N2 • Restmengen O2 < 5ppb möglich 16 chemische Konditionierung zur O2 Abscheidung • Einsatz gesundheitsgefährdender Substanzen • Umweltrechtliche Problematik • Chemikalienhandling 3. Kondensatspeicherung Spezifikation Tank • Material (korrosionsbeständiger Stahl vs. Beschichtung) • Kapazität (mehrtägiger Betrieb ohne VEA möglich) • Mindestniveau berücksichtigen (ggf. Löschwasservorlage) • Isolation (Korrosion von außen unter der Isolation beachten !) • Sicherheitseinrichtungen (Berstscheiben, Sicherheitsventile, Überwachung, Begleitheizungen) • Verunreinigung bei Lagerung überwachen: mind. Leitfähigkeitsmessung NACH Kondensatspeicher • Kondensatrückführung über KRA möglich (z.B. bei IBS) 17 3. Kondensatspeicherung Tankbelüftung • Offen zur Atmosphäre (Kontamination von Fremdstoffen / Partikeln, SiO2) • CO2 Feststofffilter (Verblockungsgefahr) • „Cola Dose“ beim Verblocken des Unterdruckschutzes • Querkontamination bei Sammelbelüftungen beachten 18 3. Kondensatspeicherung Vermeidung Lufteintrag • Überlagerung Dampfposter: Ruhige Wasseroberfläche, sonst Dampfkondensation Temperaturanstieg ! • Überlagerung Stickstoff: teuer, Niveau möglichst konstant zu halten • Schwimmkugeln: Reduziert Lufteintrag, TOC Anstieg nur beim Einbringen 19 3. Kondensatspeicherung - CO2 Abscheidung CO2 Schloss • CO2 Abscheidung durch Natronlaugevorlage ( ca. 3%) • Chemikalie zumeist vorhanden • Bypassströmung (am Unterdruckschutz) vermeiden 20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! 21
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