Phila-Beratung Newsletter Januar 2016 Inhalt ______________________ Neuigkeiten………………………………….……………2 Marktbeobachtung……………………….………………3 Neuerwerbungen………………….……………………..4 Vorstellung eines Sammelgebietes oder Themas: Hamburger Markenbriefe 1859-1867 (6)…….………..5 Ausstellen…………………………………………….…..6 Termine………………………………….………………..7 Sechs Belege zum Thema „Hamburger Markenbriefe 1859-1867“; Erläuterungen siehe Seite 5 Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 1 Phila-Beratung Neuigkeiten Zumindest im süddeutschen Raum ist die Internationale Briefmarken Börse München (03.-05.03.16) das erste philatelistische Großereignis im Jahr und ein wichtiger Indikator für die Stimmung im kommerziellen Bereich. Für die nächsten Jahre besteht seitens der Messe Sindelfingen als Veranstalter eine Zusage, allerdings gibt es hinsichtlich einer Expansion und der Gewinnung weiterer Aussteller (Händler, Auktionen usw.) wenig Aussicht auf Erfolg. Ich würde mir wünschen, dass es im philatelistischen Teil gelingt, ein eigenes Profil aufzubauen (analog zur IBB Sindelfingen). Dies erfordert viel Kreativität und auch die „Macher“, die die Ideen umsetzen können. Leider ist im M.O.C. die Schwierigkeit, dass zusätzliche Flächen sehr viel Geld kosten würden. So bleibt also erstmal die Hoffnung, dass die IBB München sich mit dem bestehenden Konzept behauptet und am 5. März ein positives Fazit gezogen werden kann. Noch vor der IBB München wird es in London vom 17. bis 20. Februar die Spring Stampex geben. Diese kann man im Konzept durchaus mit einer IBB der Messe Sindelfingen vergleichen, obwohl die Veranstaltung in London in einer höheren Liga spielt. Zur Messe wird es im Business Design Center im Londoner Stadtteil Islington eine Nationale Wettbewerbsausstellung geben. Auch in Großbritannien ist die Zahl derartiger Ausstellungen stark zurückgegangen, und so ist das „Einzugsgebiet“ von London riesengroß – selbst Aussteller aus den ganz im Norden liegenden Counties kommen zur Stampex. Die Ausstellung in Heidelberg im Juni kommt mittlerweile mit der konkreteren Planung voran. Neben einer Rang 2 und Rang 3 Ausstellung wird es einen Baden Salon sowie den Deutsch-Amerikanischen Salon geben. Es steht jetzt schon fest, dass der Baden Salon extrem hochkarätig besetzt sein wird. Dafür stehen mehrere bekannte Namen, die dann „alle Register“ ziehen werden. Ich habe schon gehört, wie „aufgeregt“ manche Mitglieder der ArGe Baden sind angesichts dieses „einmaligen“ Ereignisses. Auch der Deutsch-Amerikanische Salon wird ein echtes Highlight sein mit einer Vielzahl von Exponaten und Auszügen aus Sammlungen. Und es wird eine tolle Begegnung mit den Freunden der German Philatelic Society geben. Die Pflege derartiger Beziehungen kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 2 Phila-Beratung Marktbeobachtung In den letzten Wochen ist der Eingang von neuen Auktionskatalogen stark zurückgegangen. Hier und da wird schon an den ersten Auktionen des neuen Jahres gearbeitet, so dass man die „stillen Stunden“ mit dem Studium der zur Verfügung stehenden Online Kataloge verbringen kann. Bei einer der Feldman Auktionen, der Auflösung der Österreich Sammlung, war ich per Internet dabei. Es gab ein reges Interesse an vielen Losen und einige „astronomische“ Steigerungen der Ausrufe. Im Vorphilatelie Teil hätte ich eine stärkere Nachfrage und höhere Zuschläge erwartet, insgesamt würde ich dennoch von einem sehr guten Resultat dieser Auktion sprechen. Bei einer Auktion in Stuttgart habe ich wiederum viele Hamburg Belege gesehen, die mittlerweile schon seit vielen Jahren immer wieder die Auktionskataloge füllen. Da sich die Ausrufpreise nicht ändern und keine neuen Käufer auftauchen, ist es nicht verwunderlich, dass es da wenig Bewegung gibt. Wobei es aus meiner Sicht auch keine gute „Lösung“ ist, wenn einzelne Belege kurze Zeit später bei anderen Auktionen auftauchen. Ich frage mich dann, wer hinter diesem „Ringtausch“ steht, denn über einen regulären Erwerb mit allen Nebenkosten würden derartige Transaktionen mehr oder weniger hohe Verluste verursachen. Ich hatte mich darauf gefreut, die ruhigeren Tage nach Weihnachten dafür zu nutzen, bei „ebay“ wieder einmal ein paar interessante Belege für meine Sammlungen zu finden. Leider ist daraus nichts geworden, denn nach über zwei Stunden hatte ich lediglich einen Artikel auf meiner Beobachtungsliste. Und als es ans Bieten ging, bin ich leer ausgegangen. Es war ein bar bezahltes Einschreiben von Flensburg über Hamburg nach Arnheim (1864), und es hatte eine aufschlussreiche Anschreibung der bezahlten Gebühren. Ich werde den Scan des Beleges speichern, und damit war diese „Aktion“ nicht ganz umsonst. Bei der kommenden Schwanke Auktion habe ich bei einem ersten „Überfliegen“ der Lose einen Brief von Hamburg nach Ritzebüttel gesehen, der mit einer 1/30 Thaler Marke von Hannover frankiert ist, was recht ungewöhnlich ist. Leider ist die Marke angeschnitten, so dass ich noch nicht sicher bin, ob ich darauf bieten werde. Ansonsten ist die „Literatur Abteilung“ wieder gut bestückt, allerdings sind die Werke mit Bezug zu Hamburg bereits alle bei mir vorhanden. Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 3 Phila-Beratung Neuerwerbungen Zum Jahresstart möchte ich hier eine Neuerwerbung zeigen, die allerfeinste Postgeschichte zu bieten hat. 22.2.1867. Hamburg nach Kötschach (Österreich). Frankiert mit 1 Schilling, nicht anerkannt und als unfrankierter Brief behandelt mit Nachporto 16 Kreuzer; die 1 Schilling wurde mit ¾ Silbergroschen vergütet. In Hamburg dem Briefkasten entnommen und an das Preussische Postamt übergeben. Die erste Frage, die zu diesem Beleg auftaucht, ist vielleicht die nach dem Grund für die Frankierung mit 1 Schilling. Eine Antwort darauf ist nicht möglich. Die Erklärung, dass dieses eine Drucksache war, ist nicht beweisbar und aufgrund der rückseitigen Versiegelung sehr unwahrscheinlich. Bei der postgeschichtlichen Erklärung ist der DÖPV Vertrag maßgeblich, und dieser legte fest, dass Briefe nicht teilfrankiert werden durften. Wenn dies trotzdem geschah, wurden die Sendungen als unfrankiert behandelt unter Anrechnung der eventuell vorhandenen Teilfrankierung. Ein unfrankierter Brief über 20 Meilen kostete 4 Silbergroschen entsprechend 20 Kreuzer (NKr). Die vorhandene 1 Schilling Marke wurde mit ¾ Silbergroschen anerkannt und mit 4 Kreuzern gutgeschrieben, so dass der Empfänger noch 16 Kreuzer Nachgebühr zu zahlen hatte. Dies ist sehr gut nachvollziehbar auf der Umschlagvorderseite notiert. Als „Sahnehäubchen“ könnte man jetzt noch den betreffenden Artikel des DÖPV Vertrages nennen. Mir hat es Spaß gemacht, den Sachverhalt zu klären und die Belegbeschreibung zu erstellen. Dieses Stück wird mein Exponat zur Entwicklung der Hamburger Stadtpost bereichern. Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 4 Phila-Beratung Vorstellung eines Sammelgebietes oder Themas: Hamburger Markenbriefe 1859-1867 (6) Genau so wie bei den Ortsbriefen, um die es im letzten Teil ging, gab es für Briefe nach Lübeck auch zwei Gebühren: bis Ende 30.9.1865 kosteten sie 2 Schilling und ab 1.10.1865 1 ½ Schilling. Ein einfacher Brief konnte zunächst bis 1 Loth und ab 15.6.1866 bis zu 15 Loth (ca. 250 g) wiegen. Bei den Briefen mit der 1. Ausgabe sind die 2 Schilling Einzelfrankaturen in großer Stückzahl vorhanden, und sie sind zusammen mit den 7 und 1 Schilling Einzelfrankaturen (Brief nach England bzw. Brief nach Bergedorf oder Ortsbrief) die häufigsten Markenbriefe der 1. Ausgabe. Von den 1 Schilling Doppelfrankaturen habe ich fünf Stück registriert, und der Brief mit 4mal ½ Schilling ist ein Unikat. Die 2 Schilling Gebühr fällt auch noch in die Zeit der gezähnten Ausgabe August 1864, und auch hier sind die 2 Schilling Einzelfrankaturen die häufigsten. Etwas überraschend ist, dass die alternativen Frankaturen im Vorkommen vergleichbar mit denen der 1. Ausgabe sind, und ich habe ebenfalls nur einen Beleg mit 4mal ½ Schilling registriert. Die 1 ½ Gebühr wurde zunächst in den meisten Fällen mit einer ½ und 1 Schilling Markenkombination bezahlt. Als alternative Frankatur kamen noch 3mal ½ Schilling in Frage, die vier mir bekannten Belege geben eine Idee, dass sie nicht häufig sind. Recht spät im April 1866 wurde (endlich) eine 1 ½ Schilling Marke verausgabt, mit der Briefe nach Lübeck mit nur einer Marke frankiert werden können, allerdings sind in meinem Archiv weniger als zehn derartige Briefe vorhanden. Dies dürfte auch daran liegen, dass zeitgleich die Umschläge mit 1 ½ Schilling Werteindruck verfügbar waren und offensichtlich recht oft verwendet wurden. Briefe nach Lübeck in den höheren Gewichtsstufen sind mir nicht bekannt, und es existiert ein einziges markenfrankiertes Einschreiben. Interessant ist die Verwendung der verschiedenen Stempel der Stadtpost, und einige davon sind recht selten, so dass deren Vorhandensein den Beleg aufwerten kann. Dazu würde ich u.a den K1 der Expedition am Lübecker Bahnhof zählen, wobei hier auf einen klaren Abschlag geachtet werden sollte. Zum Schluss möchte ich anmerken, dass der Postverkehr mit Lübeck extrem umfangreich war, und deshalb finde ich es etwas verwunderlich, dass Markenbelege bei weitem nicht in der Stückzahl vorhanden sind wie z.B. die 1 ¼ Schilling Briefe nach Holstein und Schleswig. Erläuterungen zu den Abbildungen auf der Titelseite: oben 1860 m. Paar 1 Schilling 1. Ausg., 1866 m. K1 der Expedition am Lübecker Bahnhof, Einschreiben; unten 1859 m. 2 Schilling 1. Ausg., 1865 m. ½ + 1 Schilling Ausg. August 1864, 1867 m. Dreierstreifen ½ Schilling Ausg. August 1864, 1867 m. 1 ½ Schilling Ausg. April 1866. Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 5 Phila-Beratung Ausstellen Der Januar ist ein guter Monat, um Pläne zu schmieden zum Aus- oder Umbau vorhandener Exponate oder auch für das Erstellen eines neuen Exponates. Ich habe mal überlegt, wie man dabei die Entwicklungen und Innovationen des letzten Jahres für sich nutzen kann, und das ist dabei herausgekommen. Die FEPA hat ein eigenes Reglement für Ansichts- und Motivkarten in Kraft gesetzt. Dies dürfte vor allem dazu führen, dass es künftig mehr Möglichkeiten geben wird, international (in einem der Verbände, die der FEPA angehören) auszustellen. Das Reglement ist sehr „schlank“ gehalten, und dies sollte insgesamt auch mehr Sammler zum Ausstellen motivieren. Eine gute Zeit also, sich selber mit einem AK Exponat auf den Weg zu machen. Seitens der FIP wurden zusätzlich zu den Standard Blattformaten (DIN A4 und Albumformat) zwei weitere Formate eingeführt, nämlich eines zwischen DIN A4 und DIN A3 sowie DIN A3. Somit können die Reihen in den Ausstellungsrahmen mit 2, 3 oder 4 Blättern bestückt werden. Die Wahl eines alternativen Formates kann reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen – dies zu überlegen halte ich für eine gute Idee. Die Social Philately Exponate werden mittlerweile zahlreicher, und deren Bewertungsergebnisse erlauben es, anhand der hoch ausgezeichneten Exponate zu studieren, wie die Umsetzung des gewählten Themas gemacht wurde. Wer selber kein „Meister“ ist, kann sich wertvolle Anregungen für das eigene Social Philately Exponat holen. Exponate erfordern in vielen Fällen umfangreiche Recherchen. Ich habe dies selber bei Themen der Postgeschichte festgestellt, und da geht es z.B. um Postverträge und deren Umsetzung. Wenn man einigermaßen mit Internet Suchen vertraut ist (z.B. über „Google“), kann man viele „kleine“ Informationen innerhalb weniger Minuten herausfiltern. Vom DASV werden über ein spezielles Portal unzählige Postverträge zum Herunterladen bereitgestellt. Für umfangreichere Literatur Studien kann man mit etwas Glück die gewünschten Werke als digitale Version im Internet finden. Alternativ erlauben die Suchportale vieler Bibliotheken ein gezieltes Auffinden von Büchern oder Dokumenten. Ich wünsche jetzt viel Erfolg beim Schmieden eigener Pläne – und Spaß bei deren Umsetzung! Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 6 Phila-Beratung Termine 17.-20.02.16 Spring Stampex, London 03.-05.03.16 Internationale Briefmarken Börse München 07.-09.04.16 DASV Treffen u. Mitgliederversammlung, Hildesheim 10.04.16 Verbandstag LV Mittelrhein, Pulheim 17.04.16 Verbandstag LV Bayern, München 28.04.16 Verbandstag LV Südwest, Freiburg 06.-08.05.16 AlpenAdria Ausstellung, Szombathely / Ungarn 21.-22.05.16 Salon der ArGe Schleswig-Holstein, Neumünster 17.-19.06.16 Rang 2+3, Deutsch-Amerikanischer Salon, Heidelberg Die obigen Termine plane ich selber wahrzunehmen. Über eine persönliche Begegnung würde ich mich freuen! Phila-Beratung - Newsletter Januar 2016 Seite 7
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