OKTOBER 2015 IMPRESSUM Herausgeber: bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit bOJA ist das Kompetenzzentrum für Offene Jugendarbeit in Österreich. Der Verein ist Service- bzw. Vernetzungsstelle für die Offene Jugendarbeit in Österreich und die Fachstelle für Qualitätsentwicklung in der Offenen Jugendarbeit Österreich und vertritt die Offene Jugendarbeit national und international. Wir haben uns um Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität bemüht, können aber weder Gewährleistung noch Haftung übernehmen. Kontakt: bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit Lilienbrunngasse 18/2/47 A - 1020 Wien ZVR-NR: 78 54 32 196 [email protected] www.boja.at Für den Inhalt verantwortlich: bOJA 3. Auflage 1. Auflage: Juni 2011 2. Auflage: Jänner 2014 Mit freundlicher Unterstützung von 2 INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM ........................................................................................................................................ 2 Vorwort ............................................................................................................................................... 6 1.1 Anmerkung zur Erstellung des Handbuches: .................................................................................................7 Der Kontext von Offener Jugendarbeit ......................................................................................... 8 2 Einführung und Zugang zum Thema ..................................................................................10 3 Kernprozessstandards ...........................................................................................................13 3.1 Zielgruppe, Stakeholder/Anspruchsgruppen und AuftraggeberInnen ............................................. 13 3.1.1 Zielgruppe der Offenen Jugendarbeit ...................................................................................................... 13 3.1.2 Anspruchsgruppen/Stakeholder ................................................................................................................. 14 3.1.3 AuftraggeberInnen ............................................................................................................................................ 14 3.2 Ziele und Wirkungen ............................................................................................................................................. 14 3.2.1 Folgende Ziele haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale .................................................................... 15 3.2.2 Weitere Ziele, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten .......................................................................................................................................... 17 3.3 Arbeitsprinzipien..................................................................................................................................................... 18 3.3.1 Folgende Arbeitsprinzipien haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale ...................................... 18 3.3.2 Weitere Arbeitsprinzipien, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten........................................................................................................ 20 3.4 Zentrale Ausprägungsformen Offener Jugendarbeit ............................................................................... 22 3.4.1 Standortbezogene Jugendarbeit ................................................................................................................. 22 3.4.2 Mobile Jugendarbeit ........................................................................................................................................ 23 3.5 Methoden .................................................................................................................................................................. 24 3.5.1 Folgende Methoden haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale ............................................................. 24 3.5.2 Weitere Methoden, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten .................................................................................................................................. 25 3.6 Angebote ................................................................................................................................................................... 28 3.6.1 Folgendes Angebot hat in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenanntes Alleinstellungsmerkmal bzw. wichtiges Merkmal ..................................................................... 29 3.6.2 Weitere Angebote, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit zutreffen ............................................................................................................................. 29 3.6.3 Angebote für Stakeholder/Anspruchsgruppen ..................................................................................... 32 4 Ergebnisstandards .................................................................................................................33 4.1 Grundlage .................................................................................................................................................................. 33 3 4.2 Zahlen in der Offenen Jugendarbeit in Österreich ................................................................................... 34 4.3 Den qualitativen „Outcome“ festhalten ......................................................................................................... 35 5 5.1 Das Modell „Qualitätsdialoge“ ...........................................................................................37 Der Qualitätsdialog in der Offenen Jugendarbeit ..................................................................................... 37 5.1.1 Vom Modell in die Praxis ................................................................................................................................ 37 5.1.2 Qualitätsdialog – ein Stufenmodell ........................................................................................................... 38 5.2 Ebenen und Arbeitsschritte ................................................................................................................................ 40 5.2.1 Ebenen des Qualitätsdialogs ........................................................................................................................ 40 5.2.2 Arbeitsschritte im Qualitätsdialog .............................................................................................................. 41 5.2.3 Nachhaltigkeit des Qualitätsdialogs .......................................................................................................... 41 6 Support- und Managementprozessstandards ...................................................................43 6.1 Allgemeine Beschreibung ................................................................................................................................... 43 7 Strukturstandards ..................................................................................................................45 7.1 Grundlegendes ........................................................................................................................................................ 45 7.2 Gesetze und Verordnungen ............................................................................................................................... 46 7.2.1 Förderung ............................................................................................................................................................. 47 7.2.2 Rechte und Pflichten ........................................................................................................................................ 48 7.2.3 Versicherungen .................................................................................................................................................. 49 7.3 7.3.1 Steuerungsstandards ............................................................................................................................................ 50 Jugendpolitisches Leitbild ............................................................................................................................. 51 7.4 Fianzierungsstandards .......................................................................................................................................... 52 7.5 Konzeptionsstandards .......................................................................................................................................... 53 7.5.1 Jahresbericht ....................................................................................................................................................... 54 7.5.2 Evaluation ............................................................................................................................................................. 54 7.6 Personalstandards .................................................................................................................................................. 55 7.6.1 Grund-Qualifikation.......................................................................................................................................... 55 7.6.2 Fort- und Weiterbildung................................................................................................................................. 55 7.6.3 Durchlässigkeit ................................................................................................................................................... 55 7.6.4 Entlohnung ........................................................................................................................................................... 55 7.6.5 ArbeitgeberInnenverantwortung ................................................................................................................ 56 7.7 7.7.1 7.8 Ausstattungsstandards ......................................................................................................................................... 56 Mobile Jugendarbeit ........................................................................................................................................ 58 Fragenkatalog Strukturstandards ................................................................................................................... 58 7.8.1 Gesetze und Verordnungen .......................................................................................................................... 58 7.8.2 Steuerungsstandards ....................................................................................................................................... 58 7.8.3 Finanzierungsstandards .................................................................................................................................. 59 7.8.4 Konzeptionsstandards ..................................................................................................................................... 59 4 7.8.5 Personalstandards ............................................................................................................................................. 59 7.8.6 Ausstattungsstandards .................................................................................................................................... 59 8 Anhang ....................................................................................................................................60 8.1 Literaturverzeichnis ................................................................................................................................................ 60 8.2 Weiterführende Literatur und Webtipps zum Thema .............................................................................. 62 8.2.1 Methoden der Offenen Jugendarbeit ........................................................................................................ 63 8.2.2 Angebote .............................................................................................................................................................. 68 8.2.3 Angebote für Stakeholder.............................................................................................................................. 70 5 VORWORT Offene Jugendarbeit ist ein dynamisches Arbeitsfeld, welches sich ständig weiterentwickelt – sowohl inhaltlich als auch methodisch-fachlich. Diese Charakteristik wie auch die föderale Verankerung von Offener Jugendarbeit in Österreich sind die Gründe, dass wir die Diskussion rund um Standards und Rahmenbedingungen für Offene Jugendarbeit mit diesem Handbuch anregen, bereichern und weiter entwickeln wollen. 2011 hat die Offene Jugendarbeit in Österreich gemeinsam mit Bund und Bundesländern etwas erreicht, das bislang noch nie dagewesen ist: Offene Jugendarbeit ist nicht mehr länger ein Wortkonstrukt, welches beliebig mit politischen oder mehr oder weniger fachlichen Inhalten befüllt werden kann. Nein, Offene Jugendarbeit hat einen Qualitätsanspruch an sich selbst, der sich aus folgenden Faktoren ergibt: Den Ansprüchen der jungen Menschen als Zielgruppe von Offener Jugendarbeit Den Ansprüchen der in der Jugendarbeit Tätigen an die Qualität ihres eigenen Arbeitens Den Ansprüchen der Öffentlichkeit an die sichtbaren und wirkungsvollen Ergebnisse der Offenen Jugendarbeit Das nun vorliegende Handbuch bildet die Synthese aus diesen drei unterschiedlichen, ineinander übergreifenden Anspruchsebenen. Den Dreh- und Angelpunkt bilden Fachlichkeit und Qualität auf der einen und Steuerung auf der anderen Seite: Um die Fachlichkeit in der Offenen Jugendarbeit und die Qualität ihrer Angebote zu gewährleisten, braucht diese Form der Jugendarbeit entsprechende gute und gesicherte Rahmenbedingungen: finanzielle und personelle Ressourcen, fachlich gut ausgebildete MitarbeiterInnen, eine allgemeine gesellschaftspolitische Akzeptanz und Anerkennung als wichtiges Bildungs- und Sozialisationssystem für junge Menschen und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen AuftraggeberInnen und den mit der Umsetzung von Offener Jugendarbeit Beauftragten. Dort wo diese Rahmenbedingungen bereits zu einem großen Teil Realität sind, zeichnet sich auch eine gewisse personelle Kontinuität der Angestellten ab. Diese wiederum ist unerlässlich in der Arbeit mit jungen Menschen im Gemeinwesen, denn junge Menschen brauchen mehr denn je Kontinuität, Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Langfristigkeit. Die Steuerung von Offener Jugendarbeit erfolgt zukunftsgerichtet. Zu empfehlen ist eine partnerschaftliche, zwischen den AuftraggeberInnen und den für die Umsetzung der Offenen Jugendarbeit Beauftragten ausgehandelte Leistungsvereinbarung, mit überprüfbaren Komponenten sowohl quantitativer als auch qualitativer Art. Diese müssen den Anforderungen der Offenen Jugendarbeit entsprechen und Ergebnisse der Umfeld- und Bedüfnisanalysen berücksichtigen. Basis des Auftrags muss eine umfassende kinder- und jugendpolitische Strategie sein. Wesentlich für die Umsetzung vor Ort ist der Aspekt, dass der notwendige Handlungsspielraum der MitarbeiterInnen der Offenen Jugendarbeit nicht durch bürokratisierte Regelungen beeinträchtigt werden darf. 6 Was mit diesem Handbuch deutlich wird: Offene Jugendarbeit kann und will ihre Leistungen und ihre Potenziale sichtbar machen. Und es gibt gute Möglichkeiten abseits der reinen Quantifizierung, Qualität sichtbar, zugänglich und nachvollziehbar zu machen. Denn was wiegt mehr: Eine Jugendliche, die durch intensive Begleitung eine Lehrstelle gefunden hat, oder 30 junge Menschen, die ein Konzert organisiert haben und dabei ihren Spaß hatten? Wir können und wollen diese Frage nicht beantworten, denn wir kennen das zu Grunde liegende Konzept mit den damit einhergehenden Zielen und Methoden zur Zielerreichung nicht. Was wir allerdings sagen können: Dokumentation und Sichtbarmachen brauchen die entsprechenden zeitlichen Ressourcen. Eine Person mit einer 20-Stunden-Anstellung, die 20 Stunden pro Woche einen Treff geöffnet halten soll, hat keine Ressourcen, um sich um Konzeption, Dokumentation und Qualitätsweiterentwicklung zu kümmern. Das kann und soll nicht (mehr) Offene Jugendarbeit sein. Diese Version des Handbuchs ist ein weiterer Schritt in einem ständig laufenden Weiterentwicklungsprozess, wo vor allem die Qualität im Vordergrund steht. Wir wünschen der Qualität der Offenen Jugendarbeit einen guten Aufwind mit den vorliegenden inhaltlichen Anregungen. Uns allen ist Offene Jugendarbeit ein wirkliches Anliegen, denn diese Form der Jugendarbeit bietet unserer Erfahrung nach eine der besten Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in unserer Gesellschaft. Euer bOJA-Vorstand und euer bOJA-Team 1.1 ANMERKUNG ZUR ERSTELLUNG DES HANDBUCHES: Die Verantwortung für die Erstellung des Handbuches lag beim Vorstand von bOJA. Dieser hat sich auf Klausurtagungen, im Rahmen von Vorstandssitzungen als auch auf extra Arbeitstreffen intensiv mit dem Thema „Qualität in der Offenen Jugendarbeit in Österreich“ beschäftigt und das vorliegende Handbuch erstellt. Dem Vorstand stand dabei wesentlich die damalige Geschäftsführerin von bOJA Sabine Liebentritt zur Seite, insbesondere durch die Zusammenführung der erarbeiteten inhaltlichen Aspekte zu einem Textdokument, welches als Handbuch veröffentlicht werden kann. Der gesamte Diskussions- und Arbeitsprozess innerhalb von bOJA wurde dabei durch Marco Szlapka vom Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung e. V. fachlich begleitet. Eva Häfele hat bei der Endredaktion des Handbuches mitgearbeitet und Klaus Gregorz (Qualitätsmanagement beim Steirischen Dachverband der Offenen Jugendarbeit) sich laufend mit seiner Expertise eingebracht. Die Erarbeitung und Reflexion der Inhalte erfolgte in einem system- und ebenenübergreifenden Diskurs. Vielen Dank an Elisabeth Ziegler und Robert Lender vom Bundesministerium für Familien und Jugend sowie unseren PartnerInnen aus den Landesjugendreferaten. 7 DER KONTEXT VON OFFENER JUGENDARBEIT Offene Jugendarbeit ist ein pädagogisches Handlungsfeld im Kontext von Bildungsarbeit, Kulturarbeit, sozialer Arbeit und Präventionsarbeit. Sie ist offen für Menschen, Gruppen, Szenen und Kulturen. Sie setzt sich mit jungen Menschen auseinander, nimmt sie ernst und arbeitet parteilich für sie, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Bildung, sozialer Schicht und Herkunft. Neben der verbandlichen Jugendarbeit, dem EU-Jugendprogramm „ERASMUS+ Jugend in Aktion“ und der Jugendinformation ist die Offene Jugendarbeit auf nationaler Ebene eine der vier Säulen der österreichischen Jugendpolitik. Offene Jugendarbeit ist ein Job für Profis Heutige Jugendeinrichtungen sind professionell geführte Einrichtungen, die jungen Menschen zahlreiche Möglichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung und aktiven Identitätsentwicklung bieten und konstruktive soziale Kontakte mit Gleichaltrigen ermöglichen. Menschen, die in der Offenen Jugendarbeit tätig sind, sind Fachkräfte, die mit jungen Menschen und für junge Menschen arbeiten und sich fachlich fundierter Methoden zur Zielerreichung bedienen. Die Anforderungsprofile an die handelnden Personen lassen sich aus Konzepten ableiten, die den Maßnahmen und Angeboten zugrunde liegen. Die Frage nach Hauptamt oder Ehrenamt ist auf Basis dieser Grundlagen zu klären. MitarbeiterInnen in der Offenen Jugendarbeit leisten intensive Beziehungsarbeit und sind den jungen Menschen Vorbilder. Sie begegnen ihnen in deren eigenen Lebenswelten dort, wo sie gerade im Leben stehen. Als Profis wissen sie, wie die von ihnen begleiteten jungen Menschen die Welt und die Gesellschaft wahrnehmen. Daher kennen sie die Bedürfnisse dieser Jugendlichen vielfach besser als Außenstehende. Durch die Erfahrung mit „ihren“ Jugendlichen können sie als Vermittlerinnen bzw. Vermittler zwischen den jungen Menschen und ihrer Umwelt aktiv werden, sich aber auch für spezielle Bedürfnisse „ihrer“ Jugendlichen stark machen. Die Qualifikationen der in der Offenen Jugendarbeit Tätigen beschränkt sich nicht auf eine spezifische Fachausbildung. Es gibt eine Bandbreite an fach- und themenspezifischen Ausbildungen und zahlreiche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Dazu zählen auch Seminare, Arbeitskreise, Tagungen, Vernetzungstreffen, Coaching und Supervision. Offene Jugendarbeit ist Bildungsarbeit Offene Jugendarbeit versteht sich als Bildungsarbeit. Bildungs- und Lernprozesse in der Offenen Jugendarbeit finden sich insbesondere in Bezug auf non-formale und informelle Bildung. Auch die formale Bildung gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Offenen Jugendarbeit. Offene Jugendarbeit bietet Settings und Inhalte, die im Zusammenspiel von Information, Reflexion und Erprobung einen Transfer in die Handlungs- und Wissenskompetenzen der Zielgruppen der Offenen Jugendarbeit ermöglichen. Sie arbeitet international vernetzt und gibt Jugendlichen damit auch die Möglichkeit, in Begegnungen mit Jugendlichen aus anderen Nationen und Kulturkreisen ihren Erfahrungshorizont zu erweitern. 8 Offene Jugendarbeit ist Kulturarbeit Offene Jugendarbeit versteht sich als Kulturarbeit mit dem Fokus der Förderung von sozialer Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit, indem kulturelle und interkulturelle Aktivitäten der Zielgruppen begleitet und unterstützt werden. Kulturarbeit nimmt gesellschaftliche Entwicklungen wahr, reagiert auf sie und setzt Aktivitäten, um diese Entwicklungen bewusst und zielgerichtet zu beeinflussen. Die (Er)Kenntnis und die Vermittlung von Wissen und Erfahrungen rund um die eigene kulturelle Herkunft sowie damit einhergehend der Respekt vor anderen Kulturen sind wesentliche Aspekte von Offener Jugendarbeit. Offene Jugendarbeit wirkt mittels Kulturarbeit integrierend und bildend und ist ein Gegenpol zu reiner Konsumorientierung. Offene Jugendarbeit schließt zahlreiche Bereiche kultureller Bildung, Betätigung und künstlerischer Äußerung ein. Dies sind beispielsweise: Musik, Literatur, Sprache, künstlerisches Gestalten, Theater, Tanz, Feste und Konzerte. Offene Jugendarbeit ist soziale Arbeit In der Offenen Jugendarbeit sind Fachkräfte tätig, die in unterschiedlichen Kontexten (rechtliche, organisatorische, methodische, sozialpolitische u. a. m.) Leistungen und Dienste für junge Menschen und zusammen mit ihnen zur Gestaltung ihrer Lebenslage und zu ihrer Lebensbewältigung erbringen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die erzieherische Intervention, sondern die individuelle Orientierung an den Bedürfnissen junger Menschen, um diese bei ihrer Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, bei der Suche nach Identität sowie der Definition der eigenen Rolle zu unterstützen. Offene Jugendarbeit trägt zusammen mit anderen Sozialisationsfeldern und Sozialisationswirkungen dazu bei, dass junge Menschen befähigt werden, ein selbstbestimmtes Leben in einer freien und solidarischen Gesellschaft zu führen und ihre Lebensperspektiven zu erweitern. Offene Jugendarbeit ist Gesundheitsförderung Offene Jugendarbeit trägt mit ihren Angeboten und Arbeitsprinzipien zur Gesundheitsförderung in einem ganzheitlichen Sinne (körperlich – geistig – seelisch – emotional) bei. Offene Jugendarbeit stellt Begleitung und individualisierte Unterstützung im Sinne eines Empowerments in einer Lebensphase der Orientierung und des Umbruchs zur Verfügung, fördert dadurch die Persönlichkeits-, Perspektiven- und Identitätsentwicklung und hat somit eine eindeutige präventive Wirkung auf junge Menschen. 9 2 EINFÜHRUNG UND ZUGANG ZUM THEMA Qualität spiegelt sich nicht nur in Zahlen (wie viel? wie oft?) wider, sondern muss auf unterschiedlichen Ebenen und Dimensionen festgemacht und beschrieben werden. Bei der Festlegung von Qualitätsdimensionen für die Offene Jugendarbeit unterscheiden wir zwischen: Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität Die Dimension der Strukturqualität bezieht sich auf die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, die zur Erbringung einer Leistung zur Verfügung stehen. Es geht um die Frage: „Unter welchen Rahmenbedingungen wird eine Leistung erbracht?“ Die Dimension der Prozessqualität bezieht sich auf die Art und Weise der Aktivitäten, die gesetzt werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es geht um die Frage: „Wie wird eine bestimmte Leistung erbracht?“ Die Dimension der Ergebnisqualität bezieht sich auf die Ergebnisse und Wirkungen der erbrachten Leistungen. Es geht um die Frage: „Was wurde durch die Erbringung einer bestimmte Leistung erreicht und wie werden Wirkungen festgestellt?“ Strukturstandards umfassen folgende Aspekte: gesetzliche Standards Steuerungsstandards Finanzierungsstandards Konzeptionsstandards personelle Standards Ausstattungsstandards Prozessstandards umfassen folgende Aspekte: Kernprozessstandards Managementprozessstandards Supportprozessstandards Ergebnisstandards beziehen sich auf: den quantitativen „Output“ (z. B. Personen- und Kontaktzahlen, Effizienzmessung von Aufwand und Ergebnis etc.) den qualitativen „Outcome“ (z. B. Zufriedenheit der Jugendlichen, Stakeholderbefragungen, Evaluierungsgespräche, Qualitäts- bzw. Wirksamkeitsdialoge etc.) die zur Ergebnisfeststellung eingesetzten Dokumentations- und Evaluationsmethoden (z. B. Datenerfassungssysteme, interne/externe Evaluation bzw. Selbst- und Fremdevaluation) 10 Als bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit haben wir uns auf die Definition der Kernprozessstandards konzentriert. In diesem Papier sind inhaltlich bundesweit festgelegt: Zielgruppen Ziele Arbeitsprinzipien Methoden Angebote Anforderungen an die Qualität in der Offenen Jugendarbeit sind bundweit gleich! Das WIE ist auf unterschiedlichen Ebenen spezifisch geregelt bzw. zu definieren. GRAFIK: Qualität in der Offenen Jugendarbeit in Österreich 11 In Bezug auf die Strukturstandards sind die Länderkompetenzen und die damit einhergehenden Verantwortlichkeiten in den Vordergrund zu stellen. Der Zugang zum Aspekt „Ergebnisstandards“ erfolgt über eine Darstellung von Möglichkeiten (qualitativ und quantitativ), der Feststellung, dass es wichtig ist, Ergebnisse sichtbar zu machen, und durch das Angebot, sich von Good-PracticeKonzepten inspirieren zu lassen. Managementprozessstandards beziehen sich u. a. auf die Gestaltung der Abläufe in den Bereichen Personalentwicklung, Finanzierung, interne und externe Kommunikation, Qualitätsmanagement usw. Supportprozessstandards beziehen sich u. a. auf die Gestaltung der Abläufe in den Bereichen Buchhaltung, Lohnverrechnung, allgemeine Verwaltung, Einkauf etc. Management- und Supportprozessstandards sind Teile von einrichtungsbezogenen Qualitätsstandards und jeweils auf Einrichtungsebene festzulegen. Die Online Version des Handbuchs wird jährlich adaptiert und in Zukunft auch mit Good-Practice-Beispielen, Methoden und praktischen Handlungsanleitungen laufend ergänzt. Entsprechende Informationen zu Neuerungen und Ergänzungen finden sich auf unserer Website www.boja.at bzw. erhalten alle NewsletterAbonnentInnen mit „bOJA informiert“, dem monatlichen Newsletter. 12 3 KERNPROZESSSTANDARDS Wer über die Qualität in der Offenen Jugendarbeit diskutieren möchte, muss erst einmal dafür sorgen, dass es ein einheitliches Verständnis darüber gibt, was Offene Jugendarbeit eigentlich darstellt. Um dies zu gewährleisten, werden im folgenden Abschnitt die Kernprozessstandards Offener Jugendarbeit beschrieben. Hierzu gehört eine Definition der Zielgruppen, Stakeholder sowie Auftraggeber der Offenen Jugendarbeit, eine Beschreibung der Ziele und Wirkungen Offener Jugendarbeit sowie eine Definition der wesentlichsten Arbeitsprinzipien, Methoden und Angebote Offener Jugendarbeit. Die einzelnen Ausführungen folgen dabei immer derselben Logik. Zuerst erfolgt eine kurze Definition der verwendeten Begriffe (Zielgruppe, Ziele und Wirkungen, Arbeitsprinzipien, Methoden, Angebote), anschließend werden die jeweiligen Inhalte beschrieben. 3.1 ZIELGRUPPE, STAKEHOLDER/ANSPRUCHSGRUPPEN UND AUFTRAGGEBERINNEN Was verstehen wir unter Zielgruppe? Zu einer definierten Zielgruppe gehören Personen, die mittels bestimmter Angebote durch Einsatz spezifischer Methoden unter dem Blickwinkel der Umsetzung festgelegter Ziele erreicht werden sollen. Was verstehen wir unter Stakeholder/Anspruchsgruppen? Jede Person, Institution oder Einrichtung, die Teil des Prozesses im Kontext der Umsetzung von Offener Jugendarbeit ist und konkretes Interesse an den Ergebnissen der Aktivitäten hat. Stakeholder sind NutznießerInnen und zugleich Beteiligte bzw. ProzessbegleiterInnen. Was verstehen wir unter AuftraggeberInnen? AuftraggeberInnen für die Offene Jugendarbeit sind Vertragsparteien, die im Rahmen eines Auftrags eine Leistungserbringung zur entgeltlichen Besorgung an die Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit übertragen. 3.1.1 Zielgruppe der Offenen Jugendarbeit Bundesweites Verständnis als Grundlage Zielgruppe der Offenen Jugendarbeit sind junge Menschen, unabhängig von sozialem Status, Geschlecht sowie ethnischen oder religiösen Zugehörigkeiten. Die Angebote der Offenen Jugendarbeit stehen allen jungen Menschen offen. Bei der Definition dessen, was unter „junge Menschen“ zu verstehen ist, sollten folgende Sichtweisen entsprechend berücksichtigt werden: juristisches Verständnis, entwicklungspsychologisches Verständnis, soziologisches Verständnis und pädagogisches Verständnis. Ausgehend von den Lebenslagen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und dem Bedarf vor Ort gilt es, spezifische Zielgruppen zu definieren. 13 Spezifizierung auf Bundesländerebene In den Förderrichtlinien des jeweiligen Bundeslandes ist die Zielgruppe („LeistungsempfängerInnen“) der Offenen Jugendarbeit (zumindest in Hinsicht auf das Alter) geregelt. Weitere konkrete Zielgruppendefinition auf der Einrichtungsebene Auf der Einrichtungsebene gibt es spezifische Zielgruppendefinitionen mit dem Fokus: Wen wollen wir als Einrichtung mit welchem Angebot wie erreichen? 3.1.2 Anspruchsgruppen/Stakeholder Interne Stakeholder/Anspruchsgruppen der Offenen Jugendarbeit: Vorstandsmitglieder einer Einrichtung LeiterInnen einer Einrichtung JugendarbeiterInnen und weitere MitarbeiterInnen Externe Stakeholder/Anspruchsgruppen der Offenen Jugendarbeit: Eltern NachbarInnen Schulen PartnerInnen weitere soziale und kulturelle Einrichtungen 3.1.3 AuftraggeberInnen Direkte AuftraggeberInnen: GeldgeberInnen EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Verwaltung Indirekte AuftraggeberInnen: 3.2 Kommunen Gesellschaft ZIELE UND WIRKUNGEN Was verstehen wir unter Ziel? Der Begriff „Ziel“ bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten, erstrebenswerten und angestrebten Zustand (Zielvorgabe). Ein Ziel ist somit ein definierter und angestrebter Endpunkt eines Prozesses, meist einer menschlichen Handlung. Mit dem Ziel ist häufig der Erfolg eines Projekts bzw. einer mehr oder weniger aufwendigen Arbeit markiert. Der Journalist und Schriftsteller Günter Radtke schreibt: Der Mensch ist ein zielstrebiges Wesen, aber meistens strebt es zu viel und zielt zu wenig. 14 Vor diesem Hintergrund gelten für Ziele stets folgende Merkmale – sie sind SMART: SPEZIFISCH – für das Arbeitsfeld/das Projekt/die Einrichtung MESSBAR – erreicht bzw. nicht erreicht AKZEPTIERT – im Sinne der Zielvereinbarung REALISTISCH – im Sinne der Erreichbarkeit (z. B. mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen) TERMINIERBAR – zeitliche Umsetzbarkeit Was verstehen wir unter Wirkung? GRAFIK: Die erweiterte Systemdarstellung im Neuen Steuerungsmodell Krems 2002/01 Wirkung (Outcome) beschreibt die Folgen der Leistungen der Offenen Jugendarbeit bei AdressatInnen, Dritten und in der Gesellschaft. Dies bezieht sich auf die Auswirkungen der Leistungen der Offenen Jugendarbeit in Hinsicht auf die Erreichung der pädagogischen, gesellschaftspolitischen und 1 jugendpolitischen Ziele. 3.2.1 Folgende Ziele haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale 3.2.1.1 Persönlichkeitsentwicklung Offene Jugendarbeit ist der lebensweltbezogene Ort für Freizeitgestaltung, Kommunikation, Information, Lernen, Erleben, Entfaltung, Beratung, Orientierung, Hilfe und Unterstützung. Ganz allgemein gilt: Jugendarbeit wirkt präventiv. Die Weiterentwicklung der Persönlichkeit des jungen Menschen mit dem Fokus Eigenständigkeit, Eigenverantwortung und Empowerment wird positiv unterstützt. Mit dem Fokus „Lernen“, „Erfahren“ und „Erleben“ ist die Festigung folgender Kompetenzen als Zielvorgabe verankert: personale Kompetenzen soziale Kompetenzen kulturelle Kompetenzen politische Kompetenzen 1 Vgl. www.olev.de/o.htm#Outcome [02.11.2014] 15 Gender-Kompetenzen interkulturelle Kompetenzen Wirkung: Der mündige und gesunde Mensch, der sich selbstbewusst durch die Gesellschaft bewegt und zu dynamischer, konstruktiver und sozialer Beziehungsgestaltung fähig ist. 3.2.1.2 Handlungskompetenz Offene Jugendarbeit erweitert die Handlungskompetenzen der jungen Menschen, indem Bildungsprozesse gezielt initiiert und gefördert werden. Einen wesentlichen Aspekt stellt hierbei die kognitive Bildung dar. Dabei geht es um die Aufnahme, das Verarbeiten, das Reflektieren und das Umsetzen von Informationen. Wirkung: Junge Menschen sind fähig, aktiv Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen – im privaten, gewerblichen, kulturellen und politischen Geschehen. 3.2.1.3 Identitätsentwicklung Offene Jugendarbeit unterstützt junge Menschen dabei, ihre Rolle in der Gesellschaft zu finden. Dabei hat insbesondere die Auseinandersetzung mit allen Werten und Orientierungen, die die menschlichen Lebenswelten betreffen, eine wesentliche Bedeutung. Weiters fördert die Offene Kinder- und Jugendarbeit die Entfaltung von Jugendkulturen. Dabei stehen die Stärkung von Selbstorganisationsprozessen sowie die Entwicklung einer eigenständigen kulturellen und gesellschaftlichen Identität im Vordergrund. Wirkung: Junge Menschen haben die Kompetenz zur Bildung einer reflexiven Identität und tragen somit zur kulturellen/gesellschaftlichen Weiterentwicklung bei. 3.2.1.4 Gesellschaftliche Teilhabe Verteilungsgerechtigkeit Offene Jugendarbeit trägt zur Verteilungsgerechtigkeit insbesondere auch durch das Zurverfügungstellen von Ressourcen und Möglichkeiten bei. Soziale Inklusion Offene Jugendarbeit greift gesellschaftspolitisch relevante Themen auf und setzt bewusste Aktivitäten, um jungen Menschen Platz zu geben und das Platznehmen in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Schaffung und Förderung geeigneter Rahmenbedingungen für junge Menschen sind ein wesentliches Ziel von Offener Jugendarbeit Wirkung: Junge Menschen erfahren Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Dies trägt zu sozialem Frieden und gesellschaftlicher Stabilität bei. 16 Weitere Ziele, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten 3.2.2 Lobbying Offene Jugendarbeit hat ein Lobbying-Mandat für ihre Zielgruppe. Dies bedeutet, dass JugendarbeiterInnen für die Rechte und Bedürfnisse der jungen Menschen eintreten. Unter diesem Gesichtspunkt haben JugendarbeiterInnen auch ein „jugendpolitisches Mandat“ und bringen ihr jugendspezifisches fachliches Knowhow in aktuelle jugendpolitische Diskussionen auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene ein. Wirkung: Bedürfnisse junger Menschen finden Gehör und fließen in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse ein. Dies trägt zu einem konstruktiven Dialog der Generationen bei. Förderung der Gemeinschaftsfähigkeit Das Konstrukt „Gemeinschaftsfähigkeit“ beinhaltet folgende Komponenten: kommunikativen Fähigkeit interaktive Fähigkeit kooperative Fähigkeit Offene Jugendarbeit fördert die Gemeinschaftsfähigkeit junger Menschen und trägt zu einem angenehmen gesellschaftlichen Zusammenleben bei. Wirkung: Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird gestärkt, indem junge Menschen Verantwortung für sich und andere übernehmen. Acht Ziele des erneuerten Kooperationsrahmens für jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa Der erneuerte Kooperationsrahmen für jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa wurde im November 2009 verabschiedet und stellt die neue Grundlage für eine europäische Jugendpolitik dar. Darin sind acht Zielvorgaben für die Jugendarbeit festgehalten. Diese gelten uneingeschränkt als Ziele für das 2 Handlungsfeld der Offenen Jugendarbeit. Bildung Beschäftigung Gesundheit und Wohlbefinden Kreativität und Kultur Jugend in der Welt Soziale Eingliederung Freiwilligenarbeit Teilhabe. Wirkung: Der europäische Gedanke ist verankert und wird gelebt. 2 Vgl. Entschließung des Rates der Europäischen Union über einen erneuerten Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa vom 6. November 2009 – Nummer 15131/09 – die Entschließung ist zu finden auf www.boja.at. 17 3.3 ARBEITSPRINZIPIEN Was verstehen wir unter Arbeitsprinzip? „Arbeitsprinzipien enthalten grundlegende und umfassende Aussagen über das Selbstverständnis und die zentralen Orientierungen einzelner Fachkräfte bzw. Organisationen. Es sind fachlich bzw. normativ begründete Handlungsmaximen (Ressourcenorientierung, Hilfe zur Selbsthilfe), die teilweise arbeitsfeldübergreifend, teilweise arbeitsfeld- oder problemspezifisch formuliert sind, ohne eine konkrete Situation im Blick zu haben. Die Aussagen sind teilweise als Handlungsimperativ (tu dieses, unterlasse jenes) oder als Motto („Wir arbeiten partizipativ“) gefasst. Sie vermitteln den Fachkräften in dieser abstrakten Form jenseits aktueller Konzeptionsänderungen und institutioneller Anforderungen eine gewisse berufliche Identität, ohne dass schon genauer festgelegt würde, wie 3 in spezifischen Situationen zu handeln sei.“ Arbeitsprinzipien weisen Beständigkeit auf und sind unabhängig von Strukturund Rahmenbedingungen Grundlage der fachlichen Arbeit. 3.3.1 Folgende Arbeitsprinzipien haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale 3.3.1.1 Offenheit Offenheit in Bezug auf Zielgruppen Offene Jugendarbeit ist offen für verschiedene Zielgruppen. Diese Offenheit drückt sich aus in der Vermittlung des Gefühls von Willkommensein und des „Einfach so sein können, wie er/sie ist“. Wichtig dabei ist eine atmosphärisch einladende und offene Gestaltung der Angebote an die jungen Menschen. Um die Angebote der Offenen Jugendarbeit in Anspruch zu nehmen, müssen junge Menschen keine spezifischen Voraussetzungen erfüllen und nicht zwingend die Kontinuität ihrer Mitarbeit oder Anwesenheit gewährleisten. Offenheit in Bezug auf die Angebote Offenheit bezieht sich auch auf die Lebenswelten der jungen Menschen. Angebote, die Freiräume und Gestaltungsräume schaffen, stehen dabei im Vordergrund. Dies erfolgt vielfach kostenfrei und ohne Verpflichtung zu einer Mitgliedschaft, stets aber ohne Konsumzwang. Verschiedene Angebote der Offenen Jugendarbeit erfordern verschiedene Grade von Verbindlichkeiten von Seiten der jungen Menschen. Offenheit in Bezug auf die Ergebnisse Offene Jugendarbeit setzt sich mit ihren Angeboten und dem Einsatz der Methoden klare Ziele. Offenheit im Kontext der Offenen Jugendarbeit bedeutet, dass sowohl der Verlauf wie auch die konkreten Ergebnisse flexibel, bedürfnisund situationsadäquat gestaltbar sind. 3 Aus: Hiltrud von Spiegel: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit. Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis (3. Auflage). UTB, Stuttgart 2008, S. 249 18 3.3.1.2 Partizipation Die Beteiligung junger Menschen an Gestaltungsprozessen, die Unterstützung ihrer Selbstorganisationsfähigkeit und der Artikulation ihrer Interessen in unterschiedlichen Zusammenhängen (persönliche Interessen, lebensweltspezifische Interessen, gesellschaftliche und politische Interessen) stellt als Förderung ihrer Partizipation ein wichtiges Handlungsprinzip der Offenen Jugendarbeit dar. 3.3.1.3 Freiwilligkeit Der junge Mensch entscheidet innerhalb des Settings „Offene Jugendarbeit“ eigenständig, was er/sie wann, wo und auch mit welcher Motivation in Anspruch nehmen, selber gestalten oder fordern und in Folge auch umsetzen möchte. Offene Jugendarbeit findet in der Freizeit bzw. in der freien Zeit der jungen Menschen statt. Damit der junge Mensch die Angebote der Offenen Jugendarbeit freiwillig in Anspruch nimmt, muss er/sie Lust bzw. Spaß daran haben, sich auf diese Angebote einzulassen. Die Angebote müssen für ihn seiner Wahrnehmung entsprechend Nutzen stiften. Dies bezieht sich auf persönliche Lernerfahrungen und die Erweiterung des Handlungsspielraums der jungen Menschen. 3.3.1.4 Niederschwelligkeit Offene Jugendarbeit versteht sich in der Konzeption, Wahl und Gestaltung ihrer Angebote als niederschwellig. Der Anspruch der Niederschwelligkeit bedeutet den einfachen und freien Zugang zu den Angeboten. Da es unterschiedliche Grade der Niederschwelligkeit gibt, bedeutet das beispielsweise, dass möglichst wenig Bedingungen definiert werden, es keiner langwierigen Vorabklärungen bedarf und keine oder nur kurze Wartezeiten für die Inanspruchnahme der Angebote gegeben sind. 3.3.1.5 Beziehungskontinuität Zwischen JugendarbeiterInnen und jungen Menschen finden im Rahmen der Angebotsnutzung durch die jungen Menschen ständig Aushandlungsprozesse im Kontext des Miteinanders (Tuns) statt. Junge Menschen gehen (immer wieder) über Grenzen und fordern Sanktionen heraus, indem Grenzen übertreten werden. Durch das Arbeitsprinzip der „Kontinuität in der Beziehung“ im Sinne einer „Kultur der 2., 3., 4. Chance“ erlebt der junge Mensch Konsequenzen seines Handelns nicht als endgültige Reaktion, sondern auch als Angebot, sich fachlich begleitet (persönlich) weiterentwickeln zu können. Offene Jugendarbeit ist auch für junge Menschen da, wenn sie Grenzen übertreten haben. Sie sanktioniert zwar und zieht Konsequenzen, bleibt aber nach wie vor in Beziehung mit dem jungen Menschen und ermöglicht so Wege alternativer Meinungsbildungen und Handlungsoptionen. 3.3.1.6 Parteiliches Mandat Der junge Mensch und sein Verhalten stehen in ständiger Wechselwirkung mit den Bedürfnissen, Notwendigkeiten, gesetzlichen Regelungen und Rahmenbedingungen einer Gesellschaft. Diese Wechselwirkungen müssen wahrnehmbar, sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden. Offene Jugendarbeit hat die Funktion, Interessen, Bedürfnisse und Lebenswelten, Potenziale und insbesondere Rechte von jungen Menschen in der Interaktion mit der Gesellschaft sichtbar zu machen, aber auch die gesellschaftlichen Machtverhältnisse offenzulegen. Entwicklung und Darstellung von Möglichkeiten, 19 die sich den jungen Menschen in der Gesellschaft bieten bzw. bieten sollten, stehen dabei im Vordergrund. 3.3.2 Weitere Arbeitsprinzipien, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten Besonders zu erwähnen sind dabei: Akzeptierende Grundhaltung 4 Basierend auf der Definition von Akzeptanz nach LUCKE (1995, S. 104) begegnet die Offene Jugendarbeit den jungen Menschen stets annehmend und anerkennend in Hinsicht auf ihre Meinungen, Vorschläge und Entscheidungen. Bedürfnisorientierung Bedürfnisorientierung als Handlungsprinzip in der Offenen Jugendarbeit bezieht sich zum einen auf die unmittelbaren Bedürfnissen der jungen Menschen, die diese auch selber als ihre eigenen Wünsche, Notwendigkeiten usw. wahrnehmen. Diesen in welcher Art auch immer artikulierten Bedürfnissen wird mit entsprechenden Angeboten und Methoden Rechnung getragen. Offene Jugendarbeit stellt hier auch eine Art Experimentierfeld für diese Bedürfnisse dar. Zum anderen gibt es Bedürfnisse, die jungen Menschen zugeschrieben werden, bzw. Ansprüche, welchen sie als Mitglied der Gesellschaft Rechnung tragen müssen. Offene Jugendarbeit versucht, diesen Ansprüchen unter anderem mittels geschlechtsbezogener Zugänge und Anerkennung von Diversität zu entsprechen. Diversität „Kultur nimmt über Zeit und Raum verschiedene Gestalt an. Diese Diversität ist in der Einzigartigkeit und Vielfalt der Identitäten der Gruppen und Gesellschaften enthalten, die die Menschheit ausmachen. Als Quelle des Austausches, der Innovation und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit genauso notwendig, wie Biodiversität es für die Natur ist. In diesem Sinne ist sie ein gemeinsames Erbe der Menschheit und sollte als solches zum Vorteil der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen anerkannt und gestärkt 5 werden.“ Gender Mainstreaming Eine Grundlage im Handlungsfeld Offene Jugendarbeit bildet Gender Mainstreaming. Offene Jugendarbeit berücksichtigt die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Mädchen und Burschen von vornherein und regelmäßig, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Geschlechts-sensibles Arbeiten als Methode und darauf basierende fachliche Angebote sollen zur Geschlechterdemokratie in Österreich beitragen. 4 „Akzeptanz ist die Chance, für bestimmte Meinungen, Maßnahmen, Vorschläge und Entscheidungen bei einer identifizierbaren Personengruppe ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung zu finden und unter angebbaren Bedingungen aussichtsreich auf deren Einverständnis rechnen zu können.“ 5 Originaltext in Englisch: Culture takes diverse forms across time and space. This diversity is embodied in the uniqueness and plurality of the identities of the groups and societies making up humankind. As a source of exchange, innovation and creativity, cultural diversity is as necessary for humankind as biodiversity is for nature. In this sense, it is the common heritage of humanity and should be recognized and affirmed for the benefit of present and future generations. Artikel 1 der UNESCO Declaration on Cultural Diversity Vgl.: www.unesco.org/confgen/press_rel/021101_clt_diversity.shtml [23.06.2010] 20 Inklusion „Inklusion bedeutet, dass alle Menschen trotz ihrer Verschiedenheit, unterschiedlicher sozialer, regionaler, nationaler, religiöser und kultureller Herkunft, unter schiedlichen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen gemeinsam 6 leben, lernen und arbeiten“ Lebensweltorientierung Offene Jugendarbeit versteht sich als lebensweltorientierte Jugendarbeit. Lebensund alltagsweltliche Deutungen, Interpretationen, Handlungen und Interessen der jungen Menschen sind Ausgangspunkte der Angebote der Offenen Jugendarbeit. Ein ganzheitliches Verständnis für die Lebenswelten von jungen Menschen zu entwickeln, bedeutet, diese in engem Bezug zu ihrer Lebenslage, ihren konkreten Bedingungen in ihrer sozialräumlichen Lebenswelt, ihren Treffpunkten, den Cliquen und Institutionen zu sehen. Aus dieser Lebensweltorientierung heraus versteht sich Offene Jugendarbeit mit ihren Angeboten als Teil der sozialen Infrastruktur einer Gemeinde bzw. einer Region. Darüber hinaus fordert sie sozialräumliche Bedürfnisse der jungen Menschen (z. B. Freiräume für Jugendliche) auch in der Öffentlichkeit ein. Reflexive Wertorientierung Handeln und Verhalten, aber auch Gefühle und Wahrnehmungen werden stark durch Werte geformt. Durch Offene Jugendarbeit haben junge Menschen die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Wertvorstellungen auseinanderzusetzen und sich über eigene Werte klar zu werden. Ressourcenorientierung bzw. Potenzialorientierung Jeder (junge) Mensch hat Ressourcen und Potenziale. Offene Jugendarbeit stellt diese in den Mittelpunkt der Betrachtung ihrer Zielgruppe. Junge Menschen erfahren durch Offene Jugendarbeit einen Zugang zu ihren Stärken und Fähigkeiten und durch entsprechende Angebote eine Förderung derselben. Als Stärken bzw. Ressourcen werden ALLE Potenziale von jungen Menschen 7 akzeptiert. Dabei kann und darf es nicht darum gehen, Schwächen, Mängel bzw. Defizite auszugleichen. Dies kann aber vielleicht ein möglicher Effekt der Ressourcenorientierung sein. Sozialraumorientierung Offene Jugendarbeit und ihre Angebote stehen in Interaktion und Wechselwirkung mit Einflüssen und Effekten anderer Sozialisationsprozesse, welchen der junge Mensch in vielen anderen Institutionen und Sozialisationsorten ausgesetzt ist bzw. auf welche er sich aktiv einlässt (z. B. Elternhaus, Schule, Peers…). Aus der Schnittmenge der Bedürfnisse von jungen Menschen und den Ressourcen bzw. dem Bedarf des sozialen Raums oder der regionalen Gegebenheiten und Voraussetzungen ergibt sich auf Basis der Fachlichkeit der Jugendarbeiterin/des Jugendarbeiters die sozialräumliche Orientierung der Offenen Jugendarbeit als Rahmenbedingung für ihre Angebote und Methoden. 6 Vgl: www.lebenshilfe-soltau.de/userfiles/files/Handout_Inkl_Part_MB_UK.pdf [23.07.2010] 7 Sofern diese Potenziale nicht gültigen Gesetzen und/oder allgemeinen Menschenrechten widersprechen und/oder schädliche (Aus)Wirkungen auf den jungen Menschen oder sein Umfeld haben. 21 Subjektorientierung Der junge Mensch steht im Mittelpunkt der Offenen Jugendarbeit. Selbstachtung, Selbstverwirklichung und Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe der Jugendlichen sind dabei wesentliche Elemente. Die daraus resultierende Zielgruppenorientierung als Handlungsansatz findet in allen Planungen und Konzeptionen ihren Niederschlag. Überparteilichkeit und Überkonfessionalität Die Grundhaltung in der Offenen Jugendarbeit ist politisch gesehen überparteilich und in Bezug auf Religionen überkonfessionell. Die Möglichkeit zur Nutzung der Angebote der Offenen Jugendarbeit besteht für junge Menschen unabhängig von einer möglichen Partei- und/oder Religionszugehörigkeit. 3.4 ZENTRALE AUSPRÄGUNGSFORMEN OFFENER JUGENDARBEIT Was verstehen wir unter Ausprägungsform? Unter Ausprägungsform verstehen wir die Art und Weise wie das Zusammenwirken von Ziel, Zielgruppe, Arbeitsprinzipien in der Realität Anwendung findet. Neben den klassischen Einrichtungen Offener Jugendarbeit wie Jugendzentren, Jugendtreffs oder Jugendkulturzentren, die sich durch eine gewisse Mittelpunktund GastgeberInnenfunktion auszeichnen, haben sich neue Konzepte und Methoden etabliert, wo Jugendarbeit vornehmlich aufsuchend und lebensweltorientiert im öffentlichen Raum – im Sozialraum der Jugendlichen – angeboten wird und JugendarbeiterInnen damit in der Funktion der Gäste auftreten. Abgeleitet aus Zielen, Zielgruppen und Arbeitsprinzipien lassen sich daher zwei generelle Ausprägungsformen von Offener Jugendarbeit in Österreich beschreiben: Standortbezogene Jugendarbeit Mobile Jugendarbeit 3.4.1 Standortbezogene Jugendarbeit Offene Jugendarbeit konzipiert und betreibt Einrichtungen wie beispielsweise Jugendzentren, Jugendtreffs oder Jugendcafés mit regelmäßigen Öffnungszeiten und nutzt darüber hinaus weitere informelle Treffpunkte von jungen Menschen (siehe aufsuchende bzw. mobile Jugendarbeit bzw. sozialräumliche Jugendarbeit). Das Zurverfügungstellen von realen Räumlichkeiten für junge Menschen ist ein Angebot im Kontext von Offener Jugendarbeit. Die Einrichtungen bzw. Räumlichkeiten sind als Ressourcen zu verstehen und beinhalten ihrerseits Ressourcen (wie beispielsweise Tonanlage, Bar, Tischfußball usw.). Im Rahmen dieser Räumlichkeiten haben junge Menschen die Möglichkeit, weitere fachlich begleitete Angebote in Anspruch zu nehmen. Ziele: offenen Treffpunkt anbieten Rahmen für Kommunikation schaffen Klima der gegenseitigen Akzeptanz und Achtung schaffen 22 kinder- und jugendgerechte Atmosphäre schaffen sinnvolle Form der Freizeitgestaltung ermöglichen alternative Konfliktlösungsmuster vermitteln Förderung von Partizipation Aufbau eines Vertrauensverhältnisses/Beziehungsarbeit Förderung von kreativen, musischen und sportlichen Fähigkeiten 8 Die MitarbeiterInnen sind in der Funktion der GastgeberInnen und legen damit die Hausregeln fest (was ist erlaubt, was ist nicht erwünscht, welche Sanktionen gibt es beim Verstoß gegen die Hausregeln). Diese werden optimalerweise mit den Jugendlichen gemeinsam erarbeitet. „Die besondere Qualität dieser Treffpunkte liegt neben den spezifischen Angeboten und Schwerpunkten in der Schaffung eines verbindlichen und alternativen Milieus. Dieses zeichnet sich durch Strukturen aus, die sich unter anderem mit Verbindlichkeit, gegenseitige Akzeptanz, Gewaltfreiheit, Beteiligungsmöglichkeiten beschreiben lassen und authentische Erwachsene als 9 AnsprechpartnerInnen bieten.“ 3.4.2 Mobile Jugendarbeit „Mobile Jugendarbeit ist ein aufsuchendes, lebensweltorientiertes Unterstützungs-, Beratungs- und Hilfeangebot, das sich in der unmittelbaren Kommunikation mit den Jugendlichen flexibel an den Bedürfnissen und Ressourcen der Jugendlichen orientiert. Mobile Jugendarbeit wendet sich vorrangig an junge Menschen in ihren selbst gewählten (Cliquen-/Gruppen-) Strukturen in einem definierten Gebiet. Zielgruppen sind junge Menschen, die vielfach nicht über die entsprechenden Ressourcen zur gesellschaftlichen Teilhabe verfügen und Unterstützung bei ihrer Lebensbewältigung benötigen. Mit der mobilen Jugendarbeit werden junge Menschen erreicht, die den Großteil ihrer Freizeit im öffentlichen Raum verbringen. Da die anzutreffenden Gruppen und Cliquen sich verschiedensten Herkunfts- und Jugendkulturen zugehörig fühlen, kommen die Prinzipien „Diversität“ und „Inklusion“ hier besonders zum Tragen. Im Rahmen sämtlicher Aktivitäten und Veranstaltungen sind Begegnungen zwischen den Kulturen ein wesentliches Element, um die gegenseitige Akzeptanz zu fördern und gegebenenfalls Vorurteile abzubauen. Aufgrund der sozialräumlichen Verankerung Mobiler Jugendarbeit, die sich an der Auswahl der Zielgruppen, der Schwerpunkte und Angebote festmachen lässt, ist eine regionale Anlaufstelle im Gebiet (Stadtteil, Bezirk, Region, …) notwendig, die zu verbindlich festgelegten Zeiten als Kontakt- und Beratungsstelle für Jugendliche und KooperationspartnerInnen verlässlich zur Verfügung steht, die von den MitarbeiterInnen auch als Büroräume für ihre administrativen und 10 organisatorischen Tätigkeiten zu nutzen sind.“ 8 Aus: Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Qualitätsmerkmale der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Band 1. Wien 2006, S. 5 9 Aus: Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Qualitätsmerkmale der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Band 1. Wien 2006, S. 5 10 Aus: Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Qualitätsmerkmale der Mobilen Jugendarbeit, Band 3. Wien 2006, S. 3 23 Beide Ausprägungsformen – die standortbezogene und die mobile Jugendarbeit - bedienen sich der nachfolgend beschriebenen Methoden und setzen unterschiedliche Angebote im Kontext der Offenen Jugendarbeit. 3.5 METHODEN Was verstehen wir unter Methode? Methoden sind planmäßige, systematische, begründete und in Hinsicht auf ihre Wirkung überprüfbare Verfahren, Handlungen bzw. Vorgehensweisen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zuvor festgelegte Prinzipien bilden den Rahmen für die Auswahl spezifischer Methoden zur Erreichung des definierten Ziels. 3.5.1 Folgende Methoden haben in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenannte Alleinstellungsmerkmale bzw. wichtige Merkmale 3.5.1.1 Soziokulturelle Animation „Soziokulturelle Animation ist eine soziokulturelle Intervention im Rahmen des vorhandenen ökonomischen, kulturellen, sozialen und politischen Kontextes. Sie umfasst sämtliche Aktivitäten und Initiativen, die Einzelne, Gruppen und Gemeinschaften dazu befähigen und motivieren, sich ihr Alltagsleben in Verbindung mit dem jeweiligen soziokulturellen Umfeld wieder und weiter 11 anzueignen.“ Besondere Relevanz erfährt die Methode der soziokulturellen Animation in der Offenen Jugendarbeit durch den Aspekt der Jugendkulturarbeit. JugendarbeiterInnen mit lebensweltlicher Authentizität tragen dazu bei, dass die Offene Jugendarbeit die jungen Menschen mit ihren Angeboten unmittelbar in ihrer Lebenswelt erreicht. 3.5.1.2 Beziehungsarbeit Der Jugendarbeiter/die Jugendarbeiterin tritt mit dem jungen Mensch in Kontakt und umgekehrt. Die Entwicklung von Angeboten auf Basis der beschriebenen Arbeitsprinzipien ist ein Resultat, das aus der professionellen Wahrnehmung der Bedürfnisse, Ressourcen und Lebenswelten der jungen Menschen resultiert. Der Beitrag der jungen Menschen zu der wechselseitigen Beziehung besteht unter anderem darin, zuzulassen, dass erwachsene Personen diesen Einblick bekommen. Die Rolle des Jugendarbeiters/der Jugendarbeiterin besteht darin, als Fachperson Orientierung, Begleitung, Halt, Lösungsansätze und Handlungsoptionen anzubieten. Er/sie ist als authentischer Erwachsener ein „Role Model“. 3.5.1.3 Einzelfall-, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit Einzelfallarbeit Die Offene Jugendarbeit arbeitet mit einzelnen jungen Menschen unter dem Schwerpunkt „Verbesserung der Lebenslage des Einzelnen“. Es geht dabei um die Lösung von Problemstellungen und Herausforderungen mittels 11 Aus: www.kulturbuero-sachsen.de/dokumente/13Animation.pdf [23.06.2010] 24 Bewältigungsstrategien, die beim Individuum ansetzen. Ein typisches Angebot im Kontext der Einzelfallarbeit ist die Beratung. Gruppenarbeit Die Soziale Gruppenarbeit als Methode der Offenen Jugendarbeit nutzt gruppendynamische Prozesse, um Themen, Fragestellungen und Probleme zu bearbeiten. Besondere Bedeutung kommt in der Offenen Jugendarbeit der Arbeit mit Peer Groups und Cliquen zu. Gemeinwesenarbeit Offene Jugendarbeit wendet die Methode der Gemeinwesenarbeit an mit dem Ziel der Verbesserung der Strukturen eines Gemeinwesens unter dem Blickwinkel „junge Menschen“. 3.5.1.4 Geschlechterreflektierende Jugendarbeit In der geschlechterreflektierenden Jugendarbeit werden junge Menschen darin bestärkt, abseits tradierter Geschlechterstereotypen Selbstbewusstsein und Selbstwert als Individuen zu entwickeln. Es geht darum, die eigene Geschlechtlichkeit und die damit verbundenen Handlungspotenziale und kompetenzen (sozial) reflektiert, aktiv und gestaltend zu erleben und zu leben. 3.5.2 Weitere Methoden, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit gelten Besonders zu erwähnen sind dabei: Bildungsarbeit Bildungsarbeit in der Offenen Jugendarbeit bedeutet „non-formale Bildung“ und „informelles Lernen“, aber umfasst auch zunehmend Aspekte von „formaler Bildung“. Non-formale Bildung: Non-formales Lernen ist Lernen, das nicht in Bildungsoder Berufsbildungseinrichtungen stattfindet und üblicherweise nicht zur Zertifizierung führt. Gleichwohl ist es systematisch (in Bezug auf Lernziele, 12 Lerndauer und Lernmittel). Aus Sicht der Lernenden ist es zielgerichtet. Informelles Lernen: Informelles Lernen ist Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) nicht strukturiert und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung. Informelles Lernen kann zielgerichtet sein, ist jedoch in den 13 meisten Fällen nicht intentional. Formale Bildung: Formales Lernen ist Lernen, das üblicherweise in einer Bildungsoder Ausbildungseinrichtung stattfindet, (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist und zur Zertifizierung führt. Formales Lernen ist aus 14 der Sicht des/der Lernenden zielgerichtet. 12 Aus: Manfred Zentner: Informelles Lernen und non-formale Bildung in der Offenen Jugendarbeit. In: koje (Hg.): Das ist Offene Jugendarbeit. Bucher Verlag, Hohenems-Wien 2008. S. 79 13 Ebenda 14 Ebenda 25 Erlebnispädagogik „Erlebnispädagogik ist eine Methode, die Personen und Gruppen zum Handeln bringt mit allen Implikationen und Konsequenzen bei möglichst hoher Echtheit von Aufgabe und Situation in einem Umfeld, das experimentierendes Handeln 15 erlaubt, sicher ist und den notwendigen Ernst-Charakter besitzt.“ „Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt 16 verantwortlich zu gestalten." Medienpädagogik „Unter Medienpädagogik wird die pädagogisch orientierte praktische wie theoretische Beschäftigung mit den Medien, insbesondere mit den neuen Medien, verstanden. Gleichzeitig wird sie auch als eigenständige Fachrichtung innerhalb der Pädagogik aufgefasst. Zur Medienpädagogik zählen: die Mediendidaktik, die sich mit der Funktion und Bedeutung von Medien in Lehr- und Lernprozessen beschäftigt die Medienerziehung, die auf den reflektierten Medienkonsum und den kritischen Umgang mit Medienangeboten abzielt die informationstechnische Bildung, die den Aufbau von Medienkompetenz und Medienbildung unterstützt, um die aktive Teilhabe von Menschen in der Medien- und Wissensgesellschaft zu ermöglichen, und die als Basisqualifikation für mediendidaktische und -erzieherische Bemühungen 17 gilt.“ Netzwerkarbeit „Netzwerkarbeit ist eine Methode, mittels derer die Zusammenarbeit und Ressourcenauslastung verschiedener Akteure gesteuert wird. […] Sie wird fallunabhängig, an den Bedarfen und Ressourcen des Sozialraumes orientiert, geplant. Sie ist eine langfristige, gemeinsame Vorbereitung und Planung mit einer gemeinsamen Zielsetzung unterschiedlicher lokaler Akteure. Sie ist die stärker institutionalisierte, strategisch angeleitete Zusammenarbeit 18 verschiedener Partner/innen.“ Schnittstellenmanagement – Case Management „Case Management […] hat die Kernfunktion, den Klienten-Systemen (einzelnen Menschen, Familien und ihren Angehörigen, Kleingruppen, Nachbarn, Freunden usw.) in koordinierter Weise Dienstleistungen zugänglich zu machen, die von ihnen zur Lösung von Problemen und zur Verringerung von Spannungen und 19 Stress benötigt werden.“ 15 Aus: Michael Galuske: Methoden der sozialen Arbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München, 8. Auflage 2009, S. 244 – nach Hufenus 1993, S. 86 16 Aus: Heckmair, Bernd & Michl, Werner: Erleben und Lernen. Einstieg in die Erlebnispädagogik. (3., erweiterte und überarbeitete Auflage), Luchterhand Verlag GmbH, Neuwied 1998 17 Aus: www.miteinander-in-remscheid.de/glossar_de.html [20.07.2010] 18 Aus: AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (Hg.): Qualitätsentwicklung für lokale Netzwerkarbeit. Bonn 2004, S. 19 19 Aus: Galuske: Methoden der sozialen Arbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München, 8. Auflage 2009, S. 197 – nach Lowy 1988, S. 31 26 Sozialräumliche Jugendarbeit Sozialräumliche Arbeit zielt nicht auf die „Besserung“ von Menschen, auf die zielgerichtete Veränderung ihrer Lebensgewohnheiten oder erzieherische Interventionen bezüglich ihrer Lebensgewohnheiten, sondern auf konkrete Verbesserung der Lebensbedingungen der Wohnbevölkerung in einem Wohnquartier unter aktiver Beteiligung der betroffenen Menschen ab. Dabei gelten die folgenden Prinzipien: Orientierung an den geäußerten Bedürfnissen Unterstützung von Selbsthilfekräften Nutzung der Ressourcen im Sozialraum Kooperation und Koordination von Angeboten und Leistungen. 20 Sport, Spiel und Bewegung Die Sport- und Spielangebote in der Offenen Jugendarbeit haben stets den Fokus „Spaß an der Bewegung, Spiel und Miteinander“ und umfassen offene Formen im Freizeitbereich ebenso wie gezielte pädagogisch motivierte Einsätze. Sie entsprechen den unterschiedlichen Bedürfnissen junger Menschen und umfassen die traditionellen Mannschafts- und Individualsportarten ebenso wie Angebote aus dem Bereich des Abenteuer- und Erlebnissports. Trendsportarten finden in der Offenen Jugendarbeit ein willkommenes Experimentierfeld. Durch Sport, Spiel und Bewegung haben junge Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen zu lernen, Aggressionen abzubauen, soziale Kontakte aufzunehmen 21 sowie sich an Regeln zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen. Streetwork „Streetwork findet im Spannungsfeld zwischen sozialarbeiterischer Unterstützung und öffentlichem Ordnungs- und Sicherheitsinteresse statt Streetwork ist aufsuchende soziale Arbeit im öffentlichen/teilöffentlichen Raum und richtet sich an Zielgruppen, die durch andere sozialarbeiterische Angebote nicht oder nur unzureichend erreicht werden oder erreicht werden wollen. Mobile JugendarbeiterInnen sind oft das Bindeglied zu herkömmlichen Einrichtungen, indem sie vermitteln und begleiten und dadurch Schwellenängste abbauen. Dabei werden sie mit vielfältigen sozialen Problemlagen gleichzeitig konfrontiert, wie etwa Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Kriminalität, Drogenkonsum und Obdachlosigkeit. Streetwork beruht auf dem Handlungsprinzip der Akzeptanz dieser Zielgruppen und ihrer Lebenswelt sowie der Orientierung am Lebensbedarf dieser Klienten. Beziehungsarbeit, Information, Krisenintervention und Beratung (vor Ort) sind wesentliche Bestandteile von Streetwork. Im Kontakt zu bereits bekannten Personen oder Gruppen ist zu beachten, dass nur durch regelmäßige Kontaktpflege Kontinuität gewährleistet wird. Vereinbarte Zeiten und Orte […] müssen unbedingt eingehalten werden. Verbindlichkeit ist zentral! 20 Vgl. Wolfgang Hinte: Sozialraumbezogene soziale Arbeit. In: Gernert, Wolfgang (Hg.): Handwörterbuch der Jugendhilfe und Sozialarbeit.. Stuttgart 2001 21 Vgl. Hubertus Heyn: Sporterziehung. In: Gernert, Wolfgang (Hg.): Handwörterbuch der Jugendhilfe und Sozialarbeit, Stuttgart 2001 27 Um eine intensive Beziehung zu den Jugendlichen aufbauen zu können, gilt: Frequenz und Dauer des Kontaktes bestimmt immer die Zielgruppe. Mobile Jugendarbeit ist zu Gast in der Lebenswelt der Jugendlichen. Die Anforderungen müssen an die Stabilität der Beziehungen angepasst werden. Beim Erstkontakt gibt es drei Arten der Kontaktanbahnung: Beobachten – mit dem Ziel von Jugendlichen an ihren Ort eingeladen zu werden. Kontaktaufnahme mittels „Türöffner“ (bereits bekannte Jugendliche, MultiplikatorInnen in der Peer Group, „Giveaways“, etc). Aktives Zugehen auf die Zielgruppe.“ 22 Themenzentrierte Arbeit bzw. Projektarbeit Ausgehend von der Lebenswirklichkeit junger Menschen werden Themen (regional relevante Themen, klassische „Jugendthemen“, gesellschaftspolitisch aktuelle Themen) aufgegriffen und in Projekten vertiefend bearbeitet. Entsprechende Angebote werden ausgearbeitet und den jungen Menschen zur Verfügung gestellt. Es werden Konzepte verfasst, Ziele, Zielgruppen und Methoden definiert und innerhalb eines abgrenzten Zeitraums unter Anwendung verschiedenster Methoden konkrete themenbezogene Angebote gemacht. Der Verlauf wird dokumentiert und das Ergebnis evaluiert. Einige Themen bzw. Beispiel für Projekte, die schon umgesetzt wurden: Projekt(e) gegen „Rechtsextremismus“ (politische Bildung), Projekt(e) „Fußball gegen Gewalt“ (Gewaltprävention), Projekt(e) „Wählen ab 16“ (Partizipation und Demokratie) oder Projekt(e) „Das erste Mal“ (Sexualaufklärung). Beispiele für gelungene Projekte sind z. B. auch auf www.boja.at zu finden. 3.6 ANGEBOTE Was verstehen wir unter Angebot? „Angebote sind konkrete, verbindliche und verlässliche Sach- und Dienstleistungen der Offenen Jugendarbeit für Zielgruppen bzw. für unterschiedliche Stakeholder bzw. für AuftraggeberInnen. Der Grad der Verbindlichkeit kann unterschiedlich ausgeprägt sein (z. B. gegenüber Jugendlichen oder gegenüber GeldgeberInnen). Angebote sind stets mit Ressourcen (personell, materiell, finanziell) untermauert. 22 Aus: Qualitätssicherung Mobile Jugendarbeit in NÖ, Zweites Handbuch, Mai 2010 erstellt im Auftrag der NÖ Landesregierung, S. 13 28 3.6.1 Folgendes Angebot hat in der Offenen Jugendarbeit besondere Bedeutung als sogenanntes Alleinstellungsmerkmal bzw. wichtiges Merkmal 3.6.1.1 Angebot von Freiräumen/Experimentierfeldern/Gestaltungsräumen Offene Jugendarbeit bietet jungen Menschen wenig vorstrukturierte Räume an. Aspekte von „Freiräume schaffen“ und „Experimentierfelder zur Verfügung stellen“ stehen dabei im Vordergrund. Dies fördert Aneignungsprozesse und ermöglicht ein aktives Gestalten, Experimentieren, Kreativsein und SichEinbringen in unsere Gesellschaft. Offene Jugendarbeit bedeutet, dass junge Menschen Platz und Raum haben – Platz für Selbstinszenierung, Raum für Eigenproduktionen und für Selbstorganisation. Saisonale Angebote sind ein zusätzlicher Aspekt im Zusammenhang des „Angebots von Freiräumen/Experimentierfeldern/Gestaltungsräumen“: Saisonale Angebote der Offenen Jugendarbeit sind an jahreszeitliche Gegebenheiten oder Notwendigkeiten geknüpft und sind in der Regel nicht „standortbezogene Angebote“ (z. B. Parkbetreuung, Angebote in Freizeitanlagen, Freibädern etc.). 3.6.2 Weitere Angebote, die in der Fachliteratur beschrieben sind und ebenfalls für die Offene Jugendarbeit zutreffen Besonders zu erwähnen sind dabei: Arbeitsweltbezogene Angebote Beispielsweise: Unterstützung bei der Berufsorientierung, z. B. Informationsveranstaltungen mit der Arbeiterkammer oder Berufsinformationsstellen Stellenbewerbung, z. B. Training „Wie verhalte ich mich bei einem Bewerbungsgespräch“ Beschäftigungsprojekte, wie z. B. „Job Ahoi!“ in Dornbirn (www.ojad.at) oder space!lab in Wien (www.spacelab.cc) Begleitung von autonomen Jugendräumen, Jugendinitiativen usw. Beispielsweise: organisatorische Hilfestellung, z. B. Unterstützung bei Konzertveranstaltungen (Genehmigung, Musikanlage, Alkoholausschank usw.) Konfliktmanagement, z. B. bei Streit mit Nachbarn Unterstützung in rechtlichen Fragen Beratungs- und Vermittlungsangebote Beispielsweise: Individuelle Beratung Begleitung zu verschiedenen Themen des jugendlichen Alltags Vermittlung an andere Einrichtungen und Dienste (z. B. Jugendberatungsstellen oder Kinderund Jugendanwaltschaften) Beteiligungsangebote für Jugendliche Beispielsweise: Partizipationsangebote: Mitbestimmungsgruppen in Jugendzentren konzertverantwortliche Jugendliche DJ bzw. DJane bei Discos 29 Angebote und Projekte rund um politische Bildung und (politische) Partizipation: Jugendgemeinderat Einbeziehung von Jugendlichen in regionale Planungsprozesse Finanzielle und strukturelle Mitbestimmung: selbstverwaltetes Budget zur Verfügung haben Personalentscheidungen im Jugendzentrum Bildungsangebote Beispielsweise: Formal: Lernbegleitung, z. B. bei Hausaufgaben Non-formal: Veranstaltungsmanagement oder Tontechnik-Workshop Informell: Hausregeln einhalten, soziales Miteinander, Pünktlichkeit Erlebnispädagogische Angebote Beispielsweise: Angebote „vertrauensbildende Übungen“, z. B. „Vertrauensfall“ Angebote mit Grenzerfahrungen, z. B. Kanufahren, Klettern Angebote zur Teambildung: Floßbauen Freizeit- und Ferienangebote Beispielsweise: Ausflüge, z. B. baden gehen, ins Kino gehen Ferienlager Projekte Gesundheitsfördernde Angebote Beispielsweise: Gemeinsames Kochen Drogen-Informationsveranstaltungen Workshops zum Thema Körperbewusstsein Information Beispielsweise: Flyer zu bestimmten Themen Informationstage Einladen von ExpertInnen zu bestimmten Themen Jugendaustausch- und Jugendbegegnungsangebote Beispielsweise: Austausch mit Partnerstädten, Jugendzentren usw. EU-Programm „Jugend in Aktion“ (Europäischer Freiwilligendienst etc.) Bandaustausch-Projekte Jugendkulturelle Angebote Beispielsweise: Konzerte Theater- und Filmabende Proberäume, DJ-Workshops Konflikt- und Krisenmanagement Beispielsweise: Umgang mit Anrainerbeschwerden Vermittlung und Ausgleich unter Jugendlichen Krisenintervention bei familiären Konflikten 30 Medienpädagogische Angebote Beispielsweise: Internetnutzung: Informationen auswählen und bewerten Websitegestaltung, Flyergestaltung Fernseh- bzw. Radiosendung, Zeitungsprojekte Mobile Jugendarbeit / Aufsuchende Jugendarbeit Beispielsweise: aufsuchendes Beraten und Begleiten aufsuchende, lebensweltorientierte Angebote im öffentlichen Raum Spielmobil (mehr dazu siehe Kapitel 2.4) Spielpädagogische Angebote Beispielsweise: Brettspiele Computerspiele Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele Sportangebote mit Begleitung Beispielsweise: Training Turniere Neue Sportarten kennenlernen Sportangebote ohne Begleitung: Beispielsweise: Skaterpark Fußball-/Volleyball-/Basketballplatz Kommunale, regionale, stadtteil- oder siedlungsbezogene Angebote Beispielsweise: Stadtteilerkundung Planungsbeteiligung: Parkgestaltung, Wohnraumprojekte Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume Themen- bzw. projektorientierte Angebote Beispielsweise: Diskussionsrunden mit ExpertInnen Themenbezogene Ausflüge Exkursion in einen Lehrbetrieb Zielgruppenspezifische Angebote Beispielsweise: Arbeiten mit jungen Menschen, die sozialen und systemischen Benachteiligungen ausgesetzt sind Arbeit mit Szenen, Cliquen und Jugendkulturen Geschlechtsbezogene Angebote (z. B. Angebote nur für Mädchen etc.) Altersbezogene Angebote (z. B. Angebote nur für Jugendliche ab 16 Jahren etc.) 31 3.6.3 Angebote für Stakeholder/Anspruchsgruppen Ausbildung, Fortbildung, Qualifizierung Beispielsweise: Praktikumsplätze Zivildienstplätze Vergabe von Diplomarbeitsthemen Beratung und Begleitung Beispielsweise: Beratung des Jugendausschusses, wenn es um die Planung einer jugendadäquaten Gemeindeveranstaltung zum Thema „Wählen“ geht Beratung von PolizistInnen zum Thema „Umgang mit Jugendlichen“ fachliche Begleitung eines Projekts der Drogenberatungsstelle als externer Experte oder externe Expertin für Jugendfragen Information Beispielsweise: Tag der offenen Tür Flyer für Erwachsene zum Thema Kinderrechte Koordination Beispielsweise: Zusammenführen und Abstimmen von unterschiedlichen Bedürfnissen: wer, was, wann, wo, wie? Lobbying Beispielsweise: Kinderrechte bekannt machen Projekt zum Thema „Rassistische Türsteher in Discos“ Jugendliche im öffentlichen Raum positiv thematisieren Öffentlichkeitsarbeit Beispielsweise: Kampagne zum Thema „Jugendschutz und Vorbildwirkung durch Erwachsene“ Ressourcen zur Verfügung stellen Beispielsweise: Räume vermieten Know-how zur Verfügung stellen 32 4 ERGEBNISSTANDARDS Offene Jugendarbeit stellt keinen Selbstzweck dar. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen junger Menschen unter Berücksichtigung der individuellen und sozialräumlichen bzw. regionalen Ressourcen und Erfordernissen. Es ist für die Offenen Jugendarbeit daher selbstverständlich, sich über die Ergebnisse der Arbeit zu verständigen und mit anderen Personen und Institutionen innerhalb und außerhalb der Offenen Jugendarbeit in den Dialog zu treten. In den nachfolgenden Ausführungen wird daher auf unterschiedliche Aspekte von Qualitätsstandards in der Offenen Jugendarbeit eingegangen. Hierzu gehört die Vergewisserung darüber, auf welcher Ebene Ergebnisse Offener Jugendarbeit eigentlich festgemacht werden können, welche quantitativen und qualitativen Zahlen und Fakten eigentlich gesammelt werden können und was dabei zu beachten ist und wie sich letztlich ein Dialog über die Qualität in der Offenen Jugendarbeit gestalten lässt. 4.1 GRUNDLAGE Die Steuerung in der Offenen Jugendarbeit erfolgt auf der Grundlage von Wirkungen, Effekten und Zielerreichungen. Um dies leisten zu können, müssen entsprechende (zeitliche, finanzielle und personelle) Ressourcen und ein konzeptionelles Verständnis (Was wollen wir sichtbar machen?) auf der Einrichtungsebene gegeben sein. Dies bedarf der Vorbereitung eines klaren Grundrahmens, des Sichtbarmachens von Ergebnissen sowie deren Reflexion. Im Mittelpunkt aller Ziele von Offener Jugendarbeit steht der junge Mensch – sowohl was die Zielformulierungen als auch was die Wirkungen anbelangt. Weitere Inputs für die Zielformulierungen kommen über die Politik, über tagesaktuelle Begebenheiten oder über konkrete gesellschaftliche Entwicklungen. Daraus resultieren auch bedeutende Wirkungen für das Gemeinwesen. Es bietet sich an, zwischen den folgenden Zielebenen zu differenzieren, um Ergebnisse von Offener Jugendarbeit sichtbar zu machen: Ebene der Angebotsziele/Projektziele Ebene der Einrichtungsziele Ebene der Jahresziele Warum Ergebnisse sichtbar machen? Indem Ergebnisse in der Offenen Jugendarbeit sichtbar gemacht werden, erhalten die jungen Menschen, die in der Offenen Jugendarbeit Tätigen sowie die Einrichtungen und deren Träger unerlässliche Informationen, die Reflexionen ermöglichen und das weitere konzeptionelle Gestalten und die tagtäglichen Arbeiten steuern. Es ist wichtig, den unterschiedlichen Stakeholdern, insbesondere GeldgeberInnen, KooperationspartnerInnen und der allgemeinen Öffentlichkeit, zu verdeutlichen, was mit welchem Ergebnis in der Offenen Jugendarbeit geleistet wird. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass man gute Arbeit leistet und bestimmte Ergebnisse erzielt hat. Dies kann insbesondere durch die Anwendung qualitativer Methoden erreicht werden. 33 4.2 ZAHLEN IN DER OFFENEN JUGENDARBEIT IN ÖSTERREICH Offene Jugendarbeit macht deutlich, wen sie erreicht (zum Beispiel differenziert nach Alter, Geschlecht oder Szenezugehörigkeit). Dauerhafte und punktuelle Angebote/Aktivitäten werden quantitativ festgehalten, zum Beispiel differenziert nach Projekt- und Gruppenangeboten, regelmäßigem offenen Betrieb sowie Veranstaltung/Events. Die Art und Weise des dokumentarischen Festhaltens sollte einer regions- bzw. bundeslandspezifischen Praxis entsprechen. Praktische Erläuterung: Bei der Planung ist bereits die Frage zu klären, wer konkret in welchem Ausmaß erreicht werden soll. Die gewünschte Zahl der zu erreichenden Personen und deren Merkmale (beispielsweise: Alter, Geschlecht, Einzugsgebiet) werden reflektiert und festgehalten. Die Ausgangsfrage „Wie viele Menschen wollen wir eigentlich erreichen?“ ist bereits als Zielformulierung beantwortet. Hat man sich vor der Umsetzungsphase auf den quantitativen Output festgelegt, so kann dieser erwartete Wert bei der Erfassung in Relation zu diesem gesetzt werden. Beispiel: Du planst ein Intensivwochenende mit einer kleinen Gruppe von 8 bis 12 männlichen Jugendlichen im Freien, mit dem Fokus von „Selbstwirksamkeit und Gewaltprävention“. Du hast in deiner konzeptionellen Herangehensweise bewusst festgehalten, dass du mit dieser Zahl von männlichen Jugendlichen arbeiten willst. Nun ist es so, dass sich 20 Jungs dafür interessieren würden, du fährst aber mit 12 Jungs weg. Und dennoch kommt die kritische Rückmeldung von Seiten der Gemeinde: „Nur so wenige Jugendliche erreicht? Das Vorhaben war wohl nicht erfolgreich!“ Wenn du nun auf dein Konzept zurückgreifen und deutlich machen kannst, dass du vom fachlichen Standpunkt aus nie mehr als 12 Personen hättest mitnehmen können, dann ist das schon eine gute Argumentationshilfe. Du kannst deutlich machen: Das Ziel wurde quantitativ voll erreicht! Wenn du nun aber 25 Jungs hättest mitnehmen wollen, weil du extra noch drei externe Trainer mitnehmen wolltest und das Konzept auf einer größeren Gruppe aufbaute, sich dann aber nur fünf Personen anmelden, wirst du für dich reflektieren müssen: - Macht es Sinn, mit einer so kleinen Gruppe zu fahren? Wenn ja, weshalb, und was muss im Ablauf entsprechend adaptiert werden? - Weshalb dachte ich, dass 25 Personen erreicht werden können? Warum diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage? Ist das Angebot vielleicht doch nicht der richtig Weg, um das Ziel und die Zielgruppe zu erreichen? Wenn du von dir aus bereits Antworten auf diese Fragen hast, fällt es dir leichter, dein Tun auch nach außen hin transparent zu machen. Es bietet sich an, zwischen zwei wesentlichen Messgrößen zu differenzieren, um das quantitative Festhalten zu ermöglichen: Personenzahlen Den Ausgangspunkt hierbei bildet die Frage: Wie viele Personen erreiche ich mit meinem Angebot? Kontaktzahlen Den Ausgangspunkt bildet die Frage: Wie oft nutzen die erreichten Personen die Angebote? 34 Praktische Erläuterung: Personenzahlen: Es werden pro Angebot die tatsächlichen Personen (Köpfe) gezählt, die ein bestimmtes Angebot nutzen. Die Zählung erfolgt pro Jahr, d. h. jede Person, die ein Angebot im Jahr 2015 nützt, wird einmal gezählt, unabhängig davon, ob sie/er im Vorjahr schon einmal da war, und unabhängig davon, wie oft sie/er im Jahr 2015 das Angebot nutzt. Also: Maxi Muster, Lieschen Müller, Grete Maier = 3 Personen. Die Erfassung wird nach zuvor definierten Kriterien (beispielsweise: Geschlecht, Altersgruppen etc.) differenziert. Die Erfassung erfolgt stets zu einem vorher definierten bestimmten Zeitpunkt (z. B. täglich, wöchentlich, monatlich). Kontaktzahlen: Es werden pro Angebot alle Kontakte gezählt. Die Erfassung erfolgt differenziert nach zuvor definierten Kriterien (beispielsweise: Geschlecht, Altersgruppen etc.). Als Kontakt gilt die Nutzung eines bestimmten Angebotes pro Angebotszeitraum (z. B. während der Öffnungszeiten eines Jugendzentrums, während eines mobilen Jugendarbeit-Einsatzes etc.). Weggehen und Wiederkommen während eines Angebotszeitraums gilt NICHT als neuerlicher Kontakt. Die Erfassung erfolgt stets zu einem vorher definierten bestimmten Zeitpunkt (z. B. täglich, wöchentlich, monatlich). Es ist in jedem Fall festzuhalten und transparent zu machen, wie gezählt wurde. Bei einem Angebot dürfen nicht unterschiedliche Messgrößen verwendet werden. Zur Datenerfassung eignen sich Datenblätter, die einheitlich verwendet werden. 4.3 DEN QUALITATIVEN „OUTCOME“ FESTHALTEN Offene Jugendarbeit ist mit Hilfe von qualitativen Erhebungsmethoden in ihren Wirkungen und Effekten quantifizierbar. Hierzu sind quantitative Ergebnisse idealerweise durch qualitative „Outcome“-Aspekte zu ergänzen. Deshalb ist es wichtig, bereits bei der konzeptionellen Planung festzulegen, wie der Erfolg „gemessen“ werden kann. Die Fachkräfte stellen sich die Frage, ob die Angebote auch die gewünschten Wirkungen und Erfolge nach sich ziehen. Dabei ist die Frage nach den Erfolgsindikatoren zu beantworten. Grundsätzlich lässt sich zwischen Selbst- und Fremdevaluation unterscheiden: Selbstevaluation: wird durch jene Personen („PraktikerInnen“) durchgeführt, die im Praxisfeld für die Konzeption und/oder Umsetzung des Evaluationsgegenstands verantwortlich sind. Fremdevaluation: ist das Gegenteil der Selbstevaluation. Dabei werden Sichtweisen von Personen erfasst, die von den Maßnahmen/Leistungen betroffen sind (aber nicht unmittelbar beteiligt sind) – z. B. durch Zielgruppenbefragung. 35 Im Rahmen der Fremd- und Selbstevaluation können unterschiedliche Dokumentations- und Evaluationsinstrumente eingesetzt werden. Die Auswahl ist abhängig von der qualitativen Zielsetzung, die bereits bei der Planung festgelegt und bei Bedarf zwischen Fachkräften, Trägern, KooperationspartnerInnen und GeldgeberInnen abgestimmt wurde. Diese Abstimmung ist besonders im Hinblick auf die Akzeptanz der Ergebnisse relevant. Beispiele: Fragebogen (Stakeholder-)Befragungen Interview Beobachtung Evaluierungsgespräche Jahresberichte Projektberichte Publikationen: Broschüren, Filme, Öffentlichkeitsarbeit, Berichte in Zeitungen usw. Qualitätsdialoge (siehe nächstes Kapitel) 36 5 DAS MODELL „QUALITÄTSDIALOGE“ Qualität liegt im individuellen Ermessen, so gibt es unterschiedliche Maßstäbe und Zugänge - nicht nur darum ist es so schwierig Qualität im allgemeinen Sinn messbar zu machen. Grundlage für eine Qualitätsdefinition sind Indikatoren, die ebenfalls variabel sein können und verhandelt werden müssen. Um mehr Struktur und Klarheit zu schaffen sowie zur Qualitätsweiterentwicklung der Offenen Jugendarbeit beizutragen wurde das bOJA-Qualitätshandbuch entwickelt und im Jahr 2011 erstmals publiziert. Es stellt nun eine solide Grundlage im Bereich der Qualitätsstandards dar, welche Ansprüche an die Struktur, den Prozess und an das Ergebnis erstmals für die professionelle Offene Jugendarbeit in Österreich bündelt, sichtbar macht und laufend weiterentwickelt. Neben dem von bOJA entwickelten Qualitätsdialog existieren im Bereich der Sozialwissenschaft zahlreiche andere Analyseinstrumente, wie die quantitative „Social Return on Investment“-Analyse, kurz SROI, die angibt welchen finanziellen Effekt eine Investition nach sich zieht oder das Wirkungskettenmodell, welches über den Input, die Aktivitäten und den Output zur Wirkung gelangt und/oder umgekehrt. Um die Qualität und Wirkung im Bereich der Offenen Jugendarbeit zu messen, bedarf es sowohl einer qualitativen als auch quantitativen Analyse. Aus diesem Grund eignet sich der Qualitätsdialog als innovatives Analyse- und insbesondere Steuerungsinstrument für die Angebote der Offenen Jugendarbeit, denn der Qualitätsdialog beinhaltet beide Aspekte und kann flexibel an Gegebenheiten und Notwendigkeiten angepasst werden. Das Herzstück bildet der Dialog, was bedeutet, dass unterschiedliche, jeweils zu definierende Stakeholder auf Augenhöhe miteinander die vorliegenden Ergebnisse diskutieren und sich faktenbasiert über Ziele, Bedürfnisse, Wirkungen und Standards austauschen. 5.1 DER QUALITÄTSDIALOG IN DER OFFENEN JUGENDARBEIT 5.1.1 Vom Modell in die Praxis Wer die Qualität der Offenen Jugendarbeit definieren, sie bewerten oder gar steuern möchte, braucht als Grundlage eine Verständigung darüber, was die Offene Jugendarbeit eigentlich beinhaltet und leisten soll. Offene Jugendarbeit versteht sich als lernendes, interaktives und dynamisches Arbeitsfeld. Ziele von Offener Jugendarbeit sowie Erwartungen und Bedürfnisse, die an sie herangetragen werden, werden in einem ständigen strukturierten Dialog qualitativ erfasst, reflektiert, bearbeitet und wechselseitig abgestimmt – das ist Qualitätsdialog. Dabei steht das partnerschaftliche Verhältnis zwischen AuftraggeberInnen, SystempartnerInnen und den mit der Umsetzung von Offener Jugendarbeit Beauftragten im Vordergrund. Das Instrument des Qualitätsdialogs wurde vom Bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA) mit fachlicher Unterstützung durch Marco Szlapka vom Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO) für die Offene Jugendarbeit nutzbar gemacht. Von 2012 bis 2015 wurden österreichweit 5 Pilotdialoge durchgeführt. Parallel dazu fanden im Bundesland Steiermark auf 37 Einrichtungsebene weitere, vom Steirischen Dachverband der Offenen Jugendarbeit und von beteiligung.st koordinierte Qualitätsdialoge statt. Das Instrument des Qualitätsdialogs soll Fachkräften der Offenen Jugendarbeit eine Diskussionsgrundlage bieten, um besser über Strukturen, Prozesse und Ergebnisse im Bereich der Offenen Jugendarbeit diskutieren zu können und Qualitätsstandards sichtbar zu machen. Doch dafür ist viel Vorarbeit nötig. Aus diesem Grund hat sich bOJA dazu entschlossen ein mehrstufiges Modell zu entwickeln, das all jene Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit unterstützen soll, die an einer dialogischen Qualitätsweiterentwicklung interessiert sind. 5.1.2 Qualitätsdialog – ein Stufenmodell Das Stufenmodell besteht aus unterschiedlichen Modulen, die nachfolgend bausteinartig dargestellt sind. GRAFIK: Qualitätsdialog Bevor ein Qualitätsdialog geplant werden kann, ist es wichtig einige Grundvoraussetzungen zu erfüllen. Dazu müssen u.a. folgende Fragen geklärt sein: Welche Personen arbeiten in meiner Einrichtung, wie arbeiten sie zusammen und welche „offiziellen Regeln“ und „inoffizielle Agreements“ gibt es für diese Zusammenarbeit? Welche individuellen Ziele und Vorstellungen haben die einzelnen MitarbeiterInnen? Wo passen sie mit denen der KollegInnen zusammen und wo nicht? Wo sind die Unterschiede in Wahrnehmung von Problemen und Vorschlägen für die Lösung so weit voneinander entfernt, dass das zu Verständnisschwierigkeiten führt? Wie arbeiten Männer und Frauen gut zusammen? Wie schaut es mit dem Verhältnis von Menschen mit großer Berufs- und Lebenserfahrung und der vielleicht unbekümmerten Herangehensweise von BerufsanfängerInnen aus? Wie verstehen ehrenamtliche MitarbeiterInnen ihren Beitrag für das Gelingen der gemeinsamen Aktivitäten, wie die hauptamtlichen? Wer entscheidet in der Einrichtung was mit welcher Berechtigung und Verantwortung? 38 Gibt es regelmäßige Teamsitzungen? Wie fruchtbar und motivierend sind diese in der Regel? Wie gut ist die Gesprächsbasis zwischen KollegInnen und Leitung? Gibt es Statuten und Verfahrensweisen, die nach innen wirksam und von außen wahrnehmbar sind? Ist die Aufteilung von Verantwortung klar und besprochen? Wenn all diese Fragen zufriedenstellend beantwortet werden können und das Team intern gut arbeitsfähig ist, steht dem ersten Schritt des Qualitätsdialogs, einer quantitativen Strukturdaten-Erhebung und BesucherInnen-Befragung, nichts mehr im Wege. Nach einer Auswertung der Daten sowie einem Austausch über die Ergebnisse im Team ist es empfehlenswert für die Interpretation der Ergebnisse eine/n ExpertIn hinzuzuziehen, die/der in Folge dann auch in der Lage ist den Qualitätsdialog mit dem Team vorzubereiten und durchzuführen. Externe Unterstützung ist also im Besonderen für die Reflexion bzw. Interpretation der Ergebnisse, die Schwerpunktsetzung bzw. die Wahl des Fokus für den Dialog, aber auch für die Identifikation der für den Dialog relevanten Stakeholder und eine möglichst neutrale Dialogführung selbst wichtig. Voraussetzung für jeden Qualitätsdialog ist die Verständigung über strategische Steuerungsfragen, die zum Gegenstand des Dialoges werden sollen. Als Grundlage dienen alle erhobenen Strukturdaten und Ergebnisse der BesucherInnen-Befragung und andere durchgeführte Befragungen. Folgende Grundfragen stehen im Rahmen des Dialogs im Vordergrund: 23 GRAFIK: Zielsystem für die Offene Jugendarbeit 23 In Anlehnung an das von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmodernisierung (KGSt – www.kgst.de) entwickelte Modell einer Zielorientierten Steuerung. 39 5.2 EBENEN UND ARBEITSSCHRITTE 5.2.1 Ebenen des Qualitätsdialogs Ein Qualitätsdialog kann sowohl auf Einrichtungs- bzw. Träger-Ebene, auf regionaler Ebene (Stadt, Gemeinde oder Region) als auch auf Landesebene stattfinden. GRAFIK: Qualitätsdialoge zur Offenen Jugendarbeit in Österreich Im Idealfall wird mit dem Qualitätsdialog auf Einrichtungsebene begonnen und erst danach werden darauf aufbauend Dialoge auf regionaler und Bundeslandebene geplant. Ein Qualitätsdialog tangiert immer drei unterschiedliche Ebenen in einer Kommune, die aufeinander aufbauend wirken. Dabei handelt es sich um: - die operative Ebene (die tägliche Arbeit der JugendarbeiterInnen) - die Planungs- und Organisationsebene (Träger, Vorstandsebene, Planungsgruppen, Arbeitsgemeinschaften) - die Steuerungs- und Entscheidungsebene, auch kommunale Ebene genannt (Verwaltungsspitze, BürgermeisterInnen und Politik) Auf der Planungs- und Organisationsebene lässt sich nur dann ein sinnvoller Dialog führen, wenn die Grundfragen auf der operativen Ebene bereits geklärt sind. Auch lässt sich erst dann mit Politik und Verwaltung über Offene Jugendarbeit sprechen, wenn sich JugendarbeiterInnen und Träger der Offenen Jugendarbeit im Vorfeld über die Grundsätze ihrer Arbeit verständigt haben. Auch wenn in manchen Fällen vor Ort der Eindruck entsteht, ein Qualitätsdialog würde nur zwei dieser Ebenen betreffen, ist dies irreführend. Bei näherer Betrachtung wird nämlich deutlich, dass in solchen Fällen eine dieser Ebenen in versteckter Form mitwirkt und sich der direkten Diskussion über Ziele, Ressourcen, Regeln und die Kultur Offener Jugendarbeit entzieht. Vor Ort muss also geklärt werden, an welcher Stelle mit welchen AkteurInnen ein solcher Dialog zu führen ist bzw. wie Ergebnisse von der einen auf die andere Dialogebene transportiert werden. 40 5.2.2 Arbeitsschritte im Qualitätsdialog Der Qualitätsdialog umfasst jeweils vier Arbeitsschritte, die extern begleitet werden. 5.2.2.1 Festlegung der Qualitätsmerkmale Offener Jugendarbeit, die zum Gegenstand des jeweiligen Dialoges werden sollen In den Kapiteln des bOJA Qualitätshandbuchs für die Offene Jugendarbeit in Österreich sind die unterschiedlichsten Qualitätsstandards beschrieben worden. In einem ersten Arbeitsschritt muss daher festgelegt werden, welche dieser Standards zum Gegenstand des Dialoges werden sollen. Soll nach allen Standards gefragt werden (Zielgruppen, Ziele, Arbeitsprinzipien, Methoden, Angebote, Zahl der TeilnehmerInnen, Evaluationsverfahren, Arbeitskreise, Fortbildungen, MitarbeiterInnen, Räume, Ausstattung etc.) oder soll sich auf bestimmte Bereiche konzentriert werden. Dabei wird beim Dialog auf der Einrichtungsebene sicherlich eine wesentlich operativere Ebene von Standards zu wählen sein als auf Landesebene. 5.2.2.2 Erfassung und Auswertung der festgelegten Standards und der Ergebnisse aus den BesucherInnenbefragungen In einem zweiten Schritt müssen die vorhandenen Standards beschrieben werden. Auf der Einrichtungsebene lässt sich dies mit relativ wenig Aufwand betreiben. Sobald aber mehrere Einrichtungen Offener Jugendarbeit übergreifend ihre konkreten Standards beschreiben sollen, bedarf es eines einheitlichen Rasters zur Beschreibung und Erfassung. Am sinnvollsten ist dies mit Hilfe einer Softwarelösung zu realisieren. Die entsprechenden Ergebnisse müssen ausgewertet und für den Dialog aufbereitet werden. 5.2.2.3 Durchführung des Qualitätsdialoges Nach der Auswertung der vorhandenen Standards und der Aufbereitung der Ergebnisse aus den Befragungen muss festgelegt werden, wer an diesem Dialog konkret teilnehmen soll (MitarbeiterInnen, Stakeholder, AuftraggeberInnen, EntscheidungsträgerInnen), wer die Vorstellung der Ergebnisse und wer die Moderation sowie die Ergebnissicherung übernimmt. 5.2.2.4 Zielvereinbarungen für die weitere Arbeit Der Qualitätsdialog endet mit der gemeinsamen Formulierung konkreter Ziele für die Zukunft. Nach Möglichkeit wird in diesem Arbeitsschritt gleichzeitig festgelegt, in welcher Form die Zielerreichung überprüft und es zu einem erneuten Qualitätsdialog kommt. 5.2.3 Nachhaltigkeit des Qualitätsdialogs Das Instrument des Qualitätsdialogs ist nicht nur zur einmaligen Durchführung bestimmt. Die Weiterführung des Qualitätsdialogs in regelmäßigen Abständen ist sinnvoll, um nachhaltige Veränderungsprozesse in Gang zu bringen. Oftmals steht das Umdenken von Stakeholdern im Zentrum, bzw. das Verständnis für die Strukturen, Prozesse und Ziele in der Offenen Jugendarbeit – Veränderungen und Prozesse, die langfristig angegangen werden müssen. Folgende Vorteile ergeben sich aus einem dadurch entstehenden Kreislaufmodell des Qualitätsdialogs: 41 Im Dialog wird gemeinsam - Einrichtung(en), Träger, Stakeholder, AuftraggeberInnen, FördergeberInnen - über die weitere Vorgehensweise reflektiert und entschieden. Die Notwendigkeit und Effizienz von Vernetzung ist verbessert. Die Akzeptanz von Entscheidungen ist erhöht. Die Steuerung von Angeboten ist realitätsnah und landesweit koordiniert. Eine raschere Umsetzung wird möglich. 42 6 SUPPORT- UND MANAGEMENTPROZESSSTANDARDS Wie in allen Institutionen und Organisationen stoßen wir auch bei den Einrichtungen und Diensten Offener Jugendarbeit auf interne Managementprozesse. Ohne diese damit verbundenen Support- und Managementprozessstandards würde Offene Jugendarbeit nicht funktionieren. Nachfolgend werden deshalb ausgewählte Aspekte bezogen auf Personal, Finanzen und Kommunikation Offener Jugendarbeit angesprochen. 6.1 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Management- und Supportprozesse werden in einem Organisationshandbuch, in Betriebsvereinbarungen oder ähnlichen organisationsinternen Dokumenten festgeschrieben und regelmäßig überarbeitet. Idealerweise sind in diesen Unterlagen mit dem Fokus „Managementprozessstandards“ folgende Fragen geklärt: In den Bezug auf Personal Wie gestaltet sich der Prozess des Personalauswahlverfahrens? Art der Einschulung Wie erfolgt die Anstellung? Fragen nach Weiterbildung/Supervision/MitarbeiterInnengesprächen Was ist beim Ausscheiden von MitarbeiterInnen zu tun? In Bezug auf Finanzen Es ist klar und transparent geregelt, wer in Bezug auf die Finanzen welche Kompetenzen, Rechte und Pflichten hat und wann welche Dinge zu tun sind (in Bezug auf das Vorjahr, das laufende Geschäftsjahr und das Folgejahr). In Bezug auf interne und externe Kommunikation Kommunikation ist mehr als bloße Öffentlichkeitsarbeit. „Als interne Kommunikation wird die verbale und nonverbale Kommunikation zwischen Angehörigen einer bestimmten Gruppe oder Organisation verstanden, mit dem Sinn und Zweck der Optimierung organisatorischer Abläufe (Effizienz), der Informationsverbreitung (Transparenz), des Austauschs (Dialog) sowie der 24 Motivation und Bindung.“ Unterschieden wird zwischen formeller (Protokolle, Emails, Teamsitzungen usw.) und informeller Kommunikation (z. B. Pausengespräche). In diesem Zusammenhang ist geklärt, welche Formen der internen Kommunikation von den MitarbeiterInnen wie und in welchem Ausmaß genutzt werden. Externe Kommunikation ist jede Form der Kommunikation mit unterschiedlichen Stakeholdern/Zielgruppen. 24 http://de.wikipedia.org/wiki/Interne_Kommunikation [12.05.2014] 43 Folgende Aspekte sind zu klären: In welchen Fällen erfolgt durch wen und mit welchem Ziel eine aktive Kontaktaufnahme seitens der Organisation/Einrichtung? Welche Informationen werden von wem und zu welchem Zweck aktiv weitergegeben? Welche Auskünfte werden durch wen und mit welchem Ziel auf Anfrage weitergegeben (und welche nicht!)? Wie gestaltet sich ein allfälliger regelmäßiger Kontakt mit einer bestimmten Anspruchsgruppe? „Supportprozessstandards“ beziehen sich beispielsweise auf die Gestaltung der Abläufe in den Bereichen Buchhaltung, Lohnverrechnung, allgemeine Verwaltung und Einkauf. Diese Standards können ebenfalls schriftlich festgehalten werden. 44 7 STRUKTURSTANDARDS Zur Offenen Jugendarbeit gehören nicht nur Inhalte, Ergebnisse und Prozesse, sondern selbstverständlich auch eine Struktur, in der Offene Jugendarbeit ihre Leistungen erbringt. An dieser Stelle wird daher ausgeführt, welche Strukturstandards die Offene Jugendarbeit in Österreich bestimmen. 7.1 GRUNDLEGENDES Strukturstandards beziehen sich ganz allgemein auf die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, unter denen die definierten Leistungen der Offenen Jugendarbeit erbracht werden. Um die Fachlichkeit in der Offenen Jugendarbeit und die Qualität ihrer Angebote zu gewährleisten, braucht sie entsprechende Rahmenbedingungen: sowohl rechtliche, finanzielle, personelle, konzeptionelle als auch infrastrukturelle. Die nachfolgenden Aspekte stellen eine Übersicht relevanter Faktoren im Zusammenhang mit Offener Jugendarbeit auf struktureller Ebene dar. Die Festlegung dieser Strukturstandards liegt in der Regel nicht in der Kompetenz der Fachkräfte, sollte aber im Diskurs mit den PraktikerInnen regional bzw. landesweit zur Erstellung der Rahmenbedingungen für qualitatives Arbeiten erfolgen. Strukturstandards legen also fest, wie die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zur Erbringung einer definierten Leistung beschaffen sein sollen. Eine wesentliche Grundlage der Strukturstandards sind Gesetze und Verordnungen, die den äußeren, legalen Rahmen vorgeben. Die nächste strukturelle Ebene bilden Steuerungsstandards, die ebenfalls hauptsächlich auf politischer Ebene angesiedelt sind. Wenn Klarheit über die jugendpolitischen Ziele und Schwerpunkte herrscht, ist die Finanzierung die nächste entscheidende Ebene. Ist diese geklärt, geht es auf die konzeptionelle Ebene. So sind es die Konzeptionsstandards, in deren Rahmen die fachlichen Kenntnisse und die professionelle Erfahrung von Fachkräften der Offenen Jugendarbeit gefragt sind. Je nach Konzeption wird – gemäß entsprechender Personalstandards - adäquates Personal gesucht und eingesetzt. Die Ausstattungsstandards bestimmen sich aus dem Vorhergehenden und spannen den Bogen zu den Gesetzesstandards, da baurechtliche Vorschriften sowie Sicherheitsbestimmungen die Ausstattung mit beeinflussen. GRAFIK: Strukturstandards der Offenen Jugendarbeit 45 Für Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit existieren österreichweit verschiedene Begrifflichkeiten, wie beispielsweise „JugendarbeiterIn“, „JugendbetreuerIn“, „JugendleiterIn“, etc. In dieser Publikation wird der Begriff „JugendarbeiterIn“ stellvertretend für sämtliche Bezeichnungen verwendet. 7.2 GESETZE UND VERORDNUNGEN …beziehen sich darauf, wie die gesetzlichen Grundlagen und die damit einhergehenden Verordnungen zur Leistungserbringung beschaffen sind. So bewegt sich die Offene Jugendarbeit, wie jedes andere Handlungsfeld auch, in einem gesetzlichen Rahmen, der von Bund und Ländern vorgegeben wird. Dazu zählen zahlreiche Rechtsgebiete, von der Straßenverkehrsordnung, feuerpolizeilichen Vorschriften, Barrierefreiheit, Arbeitsrecht, Hygienestandards bis zur Aufsichtspflicht. Die Regelungen können je nach Sachverhalt und Bundesland variieren. So liegt es in der Verantwortung jedes Jugendarbeiters und jeder Jugendarbeiterin, sich mit dem gesetzlichen Rahmen der Offenen Jugendarbeit vertraut zu machen. Denn ein/e JugendarbeiterIn ist nicht nur sich selbst, sondern den zu betreuenden Personen, den Erziehungsberechtigten, der Organisation/dem Verein, der Öffentlichkeit, Kolleginnen und Kollegen sowie Dritten verantwortlich. Mit dem Ziel Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit sowie Jugendliche besser zu schützen, soll eine Auseinandersetzung mit zentralen rechtlichen Fragestellungen angestoßen werden. Es geht nicht darum Ängste zu schüren, sondern vielmehr Berührungsängste abzubauen und eine Sensibilisierung in Gang zu setzen. Dazu gibt es bereits einige gute Publikationen und Nachschlagwerke, wie die 25 „RECHTcool-Mappe“ der steirischen Juristin Mag.a Edith Gröller-Lerchbacher, sowie die Möglichkeit, praxisorientierte Workshops mit JuristInnen, in denen spezifische Fragen Fall für Fall behandelt werden können, zu besuchen oder zu organisieren. Eine interessante Einführung ins Thema bietet u.a. der Artikel „Rechtliche Belange 26 in der Jugendarbeit“ von Robert Bukovc und Andrea Holz-Dahrenstaedt. In Bezug auf die Planung und Gestaltung von Räumen für die Offene Jugendarbeit gibt es die praktische Arbeitsunterlage des Steirischen Dachverbands der Offenen Jugendarbeit: „Ausstattung“, die auf rechtliche und inhaltliche Aspekte in Bezug auf Planung, Errichtung und Ausstattung von baulichen Anlagen im 27 Handlungsfeld der Offenen Jugendarbeit eingeht. Zu Planung von Ausflügen, Veranstaltungen und einigem mehr bietet die Publikation der katholischen 28 Jugend „Rechtliche Grundlagen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ einen guten Überblick. Aber wie in vielen anderen Bereichen auch, bietet das Internet eine Vielzahl an aktuellen Quellen zu unterschiedlichen Rechtsgebieten an. Alle aktuellen 25 Online verfügbar unter: http://www.logo.at/user_uploads/ressortname/Dateien/broschuerenorder_pdf/RechtCool2013.pdf 26 Bukovc/Holz-Dahrenstaedt (2004): „Rechtliche Belange in der Jugendarbeit“, In: Impulse. Handbuch für Jugendarbeit. Online verfügbar unter: https://www.ppoe.at/scoutdocs/recht/impulse_rechtlich.pdf 27 28 Online verfügbar unter: http://www.dv-jugend.at/fachbereich/strukturstandards/ausstattungsstandards/ Amschl (2009): „Rechtliche Grundlagen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“, 3. Auflage, Graz. 46 Gesetzestexte findet man im Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts: www.ris.bka.gv.at. 7.2.1 Förderung Nicht nur die baulichen Standards unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Auch die gesetzliche Grundlage für die Förderung der Jugendarbeit und der Jugendschutz sind in den Bundesländern sehr heterogen gestaltet. Wenn es auch im Jahr 2012 einen Vorstoß zur österreichweiten Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetzes gab, endete dieser vorerst Anfang 2013 mit einem Jugendschutz-Memorandum. Im Bereich der Jugendförderung gibt es zwar ein einheitliches Gesetz auf Bundesebene, doch die Ausgestaltung der Förderung der Offenen Jugendarbeit fällt primär in den Kompetenzbereich der Länder. Ein einziges Bundesland hat ein eigenes Jugendförderungsgesetz. Burgenland: Jugendschutzgesetz 2012 - Jugendförderungsgesetz 2007 Vier Bundesländer haben ein Jugendgesetz, welches Jugendschutz und Jugendförderung gemeinsam regelt. Niederösterreich: Jugendgesetz mit Förderbestimmungen 2012 Salzburg: Salzburger Jugendgesetz 1999 Vorarlberg: Jugendgesetz mit Förderbestimmungen 2008 Steiermark: Steiermärkisches Jugendgesetz mit Förderbestimmung 2013 Ein Bundesland hat ein Jugendschutzgesetz, welches ebenfalls Förderbestimmungen enthält. Tirol: Jugendschutzgesetz mit Förderbestimmungen 2005 Drei Bundesländer haben lediglich ein Jugendschutzgesetz und keine gesetzlichen Grundlagen für die Förderung von Jugendarbeit. Wien: Wiener Jugendschutzgesetz 2002 Oberösterreich: OÖ. Jugendschutzgesetz 2001 Kärnten: Jugendschutzgesetz 1998 Wichtig: Sich über die aktuell geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen allgemein und in Bezug auf konkrete Aktivitäten zu informieren, ist eine HolSchuld der jeweiligen Einrichtung bzw. der jeweiligen JugendarbeiterIn. Das Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen dient nicht zuletzt auch dem Schutz von Fachkräften der Offenen Jugendarbeit selbst und sollte daher ein Eigeninteresse sein. 47 Checkliste: Bundesgesetze und Landesgesetzgebungen Zuständigkeit für einige Rechtsgebiete, die für die Offene Jugendarbeit Relevanz besitzen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) BUND Bundes-Jugendförderungsgesetz Bundes-Jugendvertretungsgesetz ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) Datenschutzgesetz (DSG) Die Gewerbeordnung (GewO) Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) Straßenverkehrsordnung (StVo) Tabakgesetz Urheberrechtsgesetz Vereinsgesetz (VerG) Bundesabgabenordnung (BAO), usw. LAND Jugendschutzgesetz Jugendförderung Bauordnungen Feuerpolizeigesetz Veranstaltungsgesetz Jugendwohlfahrtsgesetz, usw. 7.2.2 Rechte und Pflichten Fragen rund um Aufsichts-, Verschwiegenheits- und Mitteilungspflichten sind sehr komplex und oft nur im Einzelfall abzuklären. Auch hier gilt, sich über die aktuell geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen allgemein und in Bezug auf konkrete Fragen zu informieren. Fortbildungsveranstaltungen zu Rechtsfragen sind hier sehr zu empfehlen. 48 Infobox: Verschwiegenheits- vs. Mitteilungspflicht Aufsichtspflicht ist die Verpflichtung einen anvertrauten Minderjährigen vor Gefahren/Schäden zu schützen, Gefahren/Schäden durch den/die Minderjährige zu unterbinden, Situationen nach bestem Wissen und Gewissen richtig einzuschätzen sowie entsprechend pädagogisch zu handeln. (§ 146 Abs.1 ABGB) Verschwiegenheitspflicht ist die rechtliche Verpflichtung mancher Berufsgruppen, ihnen anvertrautes privates Wissen nicht an Dritte weiterzugeben. Die Aufnahme der Verschwiegenheitspflicht in den Dienstvertrag bietet MitarbeiterInnen gegebenenfalls eine bessere Absicherung des Rechts auf Aussageverweigerung. (Bundes-Kinder-und Jugendhilfegesetz) Mitteilungspflicht: Im Fall einer bevorstehenden oder bereits bestehenden Gefährdung von Minderjährigen z.B. in Bezug auf Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch besteht trotz beruflicher Verschwiegenheitspflicht eine schriftlich zu leistende Mitteilungspflicht an den Jugendwohlfahrtsträger, der Folge zu leisten ist. (Bundes-Kinder-und Jugendhilfegesetz) 7.2.3 Versicherungen Versicherungsrechtliche Rahmenbedingungen ausreichend geklärt zu haben, ist die Verantwortung jedes Trägers der Offenen Jugendarbeit. Vor diesem Hintergrund ist zu empfehlen, sich mit einem Versicherungsunternehmen des Vertrauens zusammen zu setzen und sich über Versicherungsleistungen, die den Rahmenbedingungen des Trägers entsprechen, beraten zu lassen und diese gegebenenfalls abzuschließen. Nicht nur bei der Beförderung von Jugendlichen im PKW, sondern auch beim Veranstalten von Events sind diverse Versicherungen ratsam. So sollte ein Jugendzentrum oder –treff prinzipiell über eine Betriebshaftpflichtversicherung verfügen. Bei Autofahrten zu beruflichen Zwecken ist Vollkasko wichtig und für Veranstaltungen gibt es eigene, erschwingliche Veranstaltungshaftpflichtversicherungen, die durch VeranstaltungsteilnehmerInnen verursachte Schäden etc. decken. Weiters ist eine Firmen-Rechtsschutzversicherung, die Rechtschutzberatung inkludiert, für die in der Offenen Jugendarbeit Beschäftigten empfehlenswert. 49 Infobox: Betriebsstättengenehmigung Betriebsstättengenehmigung (Veranstaltungsgesetz) und Gewerberecht Werden in einem Jugendzentrum auch Veranstaltungen abgehalten, so ist unter Umständen eine Betriebsstättenbewilligung nach dem jeweiligen Veranstaltungsgesetz (Landesgesetz) erforderlich. Die genauen Details sind dort nachzulesen. In einigen Fällen genügt eine baubehördliche Bewilligung der Gemeinde, wenn diese auch die Veranstaltungen beinhaltet. Auch die Anmeldung der Veranstaltungen ist im jeweiligen Landesgesetz geregelt. Ob für die Einnahmen aus dem offenen Betrieb oder aus Veranstaltungen eine gewerberechtliche Bewilligung benötigt wird, hängt im Wesentlichen von der „Ertragsabsicht“ ab, die am besten im Einzelfall mit der Gewerbebehörde abzuklären ist. Tipp! Freie Lizenzen In Bezug auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte ist auf Webpages hinzuweisen, die u.a. lizenzfreies Bildmaterial zur Verfügung stellen. Dazu zählen Seiten wie www.sxc.hu oder www.creativecommons.org. Bei der Veröffentlichung eigener Fotos ist es wichtig zu beachten, dass in den meisten Fällen die abgebildeten Personen bzw. deren Erziehungsberechtigte ihre Zustimmung geben müssen. 7.3 STEUERUNGSSTANDARDS …beziehen sich darauf, wie durch den/die AuftraggeberIn Aspekte der Steuerung geregelt und schriftlich festgehalten sind. In Bezug auf die Steuerung in der Offenen Jugendarbeit spielen verschiedene Stakeholder eine Rolle. Dazu zählen vor allem LandesjugendreferentInnen sowie EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Verwaltung, aber auch die PraktikerInnen und die Jugendlichen selbst. Denn um gute Resultate erzielen zu können, ist es wichtig partnerschaftliche Entscheidungen zu treffen. Zur Klärung von Kompetenzen, Rollen und der Verantwortlichkeit aller an der Steuerung und Konzeption Beteiligten, ist die Erstellung eines jugendpolitischen Leitbildes geeignet. So gibt es jugendpolitische Leitbilder auf EU-Ebene (Erneuerter Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa, 2010-2018)" Bundesebene (Jugendstrategie des BMWFJ) Landesebene regionaler und kommunaler Ebene Einrichtungsebene Unter einem jugendpolitischen Leitbild versteht man eine langfristige Zielvorgabe, die sich auf Handlungsstrategien, das Selbstverständnis und die Rolle von AkteurInnen sowie auf gemeinsame Grundsätze bezieht. Die Inhalte werden im Idealfall partizipativ und unter Einbeziehung der Offenen Jugendarbeit mit den unterschiedlichen handelnden AkteurInnen entwickelt. Ein Leitbild ist nicht per se starr, sondern veränderbar und transparent. Als transparenter 50 Rahmen tragen Leitbilder zur Auftragsklarheit von Stadt und Land und dadurch zur tatsächlichen Zielerreichung wesentlich bei. 7.3.1 Jugendpolitisches Leitbild Leitbild auf Einrichtungsebene Durch die Schaffung von Leitbildern werden die grundlegenden Positionen, Ziele und Schwerpunktsetzungen offen gelegt, welche einen wichtigen Orientierungspunkt für all jene bieten, die im Bereich der Jugendarbeit beschäftigt sind. Ein Leitbild zu erstellen, ist die Verantwortung des Trägers in Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Offenen Jugendarbeit. So kann der Ausgangspunkt einer Leitbild-Erstellung auf Einrichtungsebene eine BesucherInnenbefragung sowie eine Bestandserhebung sein, die den Ist-Stand darlegt und Bedürfnisse, Wünsche, Ziele erhebt, die zur Orientierung wesentlich sind. In Bezug auf die Rollenverteilung verfügen JugendarbeiterInnen über die fachliche Kompetenz, um über den Einsatz von Methoden und die Ableitung konkreter Angebote zu entscheiden. PraktikerInnen verfügen über die Erfahrung, welche Angebote sich bisher aus welchen Gründen bewährt haben. Diese Kenntnisse sollten in der Praxis genutzt werden. In der Praxis stimmen jugendpolitische und fachliche Leitbilder auf Einrichtungsebene häufig inhaltlich nicht zusammen oder sind gar nicht existent. Ein solcher Mangel an Transparenz bzw. Unstimmigkeit in Bezug auf Zielsetzungen und Schwerpunkte im Bereich der Offenen Jugendarbeit führt zu Konflikten. Aus diesem Grund braucht es Austausch und Kommunikation aller Stakeholder, auf deren Basis PraktikerInnen adäquate Angebote und Methoden formulieren können, die der gemeinsamen Zielerreichung dienen. GRAFIK: Spannungsfeld der Offenen Jugendarbeit Während die Politik einen übergeordneten Rahmen vorgeben kann, sind es JugendarbeiterInnen, die die fachliche Kompetenz mitbringen, um über konkrete Angebote zu entscheiden. In vielen Gemeinden und Städten gibt es hier Schwierigkeiten und es bestehen unrealistische Vorstellungen über die Aufgabe sowie die konkreten Angebote der Jugendarbeit seitens der politischen EntscheidungsträgerInnen. 51 Wie man ein Leitbild umsetzt, ist auf politischer Ebene in einer Strategie zur Umsetzung gebündelt. Ein Leitbild einer Einrichtung wird mit konkreten Konzepten und einem Maßnahmenplan unterlegt. 7.4 FIANZIERUNGSSTANDARDS …beziehen sich darauf, inwieweit durch den/die AuftraggeberIn Aspekte der Finanzierung von Angeboten geregelt und schriftlich festgehalten sind. In Österreich unterliegen Jugendpolitik und Jugendarbeit dem Prinzip des Föderalismus. Die Finanzierungssituation variiert von Bundesland zu Bundesland und von Gemeinde zu Gemeinde stark. Die Höhe einer Förderung hängt einerseits von der aktuellen Schwerpunktsetzung des Landes, aber auch vom konkreten Angebot ab. So gibt es in Österreich Bundesländer, die Einrichtungen und Angebote der Offenen Jugendarbeit teilweise fördern und andere, in denen die Finanzierung der Offenen Jugendarbeit hauptsächlich bei den Gemeinden liegt. Diese fragmentierte Fördersituation spiegelt sich im Angebot der einzelnen Bundesländer wider. Um qualitativ hochwertige Angebote zu sichern und umzusetzen, ist für Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit eine konstante Basisfinanzierung besonders wichtig, da nur so langfristige Planung ermöglicht werden kann. Auf Bundesebene können die Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit nur außerordentliche Modellprojekte über Projektansuchen beantragen. Es gibt unterschiedliche Fördermodelle auf Landes- und Gemeindeebene: Pro-Kopf-Finanzierung Prozentualer Anteil des Haushaltsbudgets Budgetförderung Grundsätzlich setzen sich die Einnahmen der Offenen Jugendarbeit wie folgt zusammen: Landesgelder Gemeindegelder Trägeranteil Diverse Projektförderungen (Fonds Gesundes Österreich, EU-Programme, usw.) Auf Bundesebene wurden für den Zeitraum 2012 bis 2014 folgende drei Förderschwerpunkte definiert: 1) Berufsorientierung 2) Friedliches Zusammenleben, Gewaltprävention, Integration sowie 3) Partizipation und unterschiedliche neue Beteiligungsformen. Abgesehen von Förderungen durch das Land, sind die Gemeinden maßgeblich für die Zurverfügungstellung finanzieller Ressourcen für die Offene Jugendarbeit zuständig. Doch Regelungen wie diese existieren nicht in jedem Bundesland und nicht jede der österreichweit insgesamt 2354 Gemeinden verfügt über ein eigens ausgewiesenes Jugendbudget. Dennoch kommen österreichweit hauptsächlich die Standortgemeinden für einen hohen Anteil, oft für 100% der gesamten Infrastruktur- und Projektkosten auf und spielen dadurch für die Entwicklung und den Fortbestand Offener Jugendarbeit eine bedeutende Rolle. Wesentlich für eine professionelle Offene Jugendarbeit ist Planungssicherheit, also Finanzierungssicherheit, denn die Arbeit mit Jugendlichen funktioniert nicht zuletzt dann, wenn Beziehungskontinuität gegeben ist und Angebote langfristig 52 stattfinden können. Ebenfalls von Bedeutung ist, dass nicht per se der Billigstbietende zum Zug kommt, sondern auf die Anstellung von qualifiziertem Personal Wert gelegt wird. 7.5 KONZEPTIONSSTANDARDS …beziehen sich darauf, inwieweit das Zustandekommen von Konzeptionen geregelt und schriftlich festgehalten ist. Dieses Handbuch bildet die Grundlage für zu erstellende Konzepte der Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit. Insbesondere Ziele, Zielgruppen, Maßnahmen und Angebote sind hierfür relevant. Unter einer Konzeption versteht man eine Rahmenplanung, die die Art und Weise der Bedarfs- und Angebotsplanung beinhaltet. Konzeptionen sind insofern wesentlich, als sie die Zuständigkeiten und den Auftrag einer Einrichtung der Offenen Jugendarbeit, also die Rahmenbedingungen, klar regeln und darstellen. So beinhaltet eine Konzeption oft die Grundlagen der Offenen Jugendarbeit (Ausgangssituation), Ziele, Leistungen, Prinzipien, Schwerpunkte, Ressourcen sowie Evaluationsmethoden. Auch das Leitbild einer Einrichtung bzw. eines Trägers kann in die Konzeption einfließen. Wichtig: Konzeptionelles Arbeiten benötigt selbstverständlich Arbeitszeitressourcen, deren Einsatz sich langfristig bezahlt macht, da die strategische Planung sowie Überprüfung der Zielerreichung erst dadurch möglich gemacht werden. So kann z.B. in einer Einrichtung der Offenen Jugendarbeit Öffnungszeit nie gleich Arbeitszeit des Personals sein. Die Existenz sowie das Arbeiten mit Konzeptionen ist demnach ein Strukturstandard, der zu professioneller Offener Jugendarbeit dazugehört und die notwendige Reflexionsgrundlage bildet, auf deren Basis die Qualität der Offenen Jugendarbeit weiterentwickelt werden kann. Zur Erstellung einer Konzeption oder eines Konzeptes ist es wichtig zu definieren, wer für welche konzeptionelle Ebene zuständig ist. So bildet die jugendpolitische Vision bzw. das Leitbild einen grundsätzlichen Rahmen bzw. Überbau, an dem sich die Konzeption orientiert. In einem zweiten Schritt geht es darum den Bedarf nach Angeboten der Offenen Jugendarbeit zu ermitteln, also beispielsweise eine Sozialraumanalyse durchzuführen und eine bestimmte Schwerpunktsetzung in Bezug auf Ziele, Zielgruppen, Angebote etc. vorzunehmen. Nun kann unter Berücksichtigung fachlicher Standards ein passendes Konzept entwickelt werden, welches sich in der Durchführung konkreter Angebote niederschlägt. Im Anschluss an die Phase der Implementierung folgen eine Dokumentation und Evaluation der Angebote, die gemeinsam mit neuer jugendpolitischer Zielsetzung die Erstellung zukünftiger Konzepte beeinflussen. Die Evaluationsphase läuft im Idealfall auf verschiedenen Ebenen ab – gefragt sind Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit, BesucherInnen/NutzerInnen, Externe, aber auch GeldgeberInnen. So können PolitikerInnen Verantwortung übernehmen und eine Kontrollfunktion von außen darstellen. 53 GRAFIK: Regelkreis der Planung 7.5.1 29 Jahresbericht Zur Darstellung der Tätigkeiten und konkreten Aktivitäten nach außen ist ein Jahresbericht von Bedeutung, der über eine Foto-Dokumentation hinausgeht und kurz und bündig die Eckdaten der geleisteten Arbeit darstellt. Dazu zählen die realisierten Angebote, Methoden, Arbeitsprinzipien, aufgewandte Ressourcen, die Zahl der erreichten Jugendlichen, etc. – also quantitative sowie qualitative Elemente. Auch wissenschaftliche Studien können einbezogen werden, um die Wahl und Planung bestimmter Angebote zu untermauern. 7.5.2 Evaluation Um die Wirkung von Angeboten der Offenen Jugendarbeit zu messen, ist die Evaluation bzw. Umsetzungskontrolle wichtig. Dazu zählen interne/externe Evaluation bzw. Selbst- und Fremdevaluation. Da es oftmals schwerfällt auf qualitativer Ebene zu evaluieren, auch wenn diese oft über mehr Ausdruckskraft verfügt als die rein quantitative, gibt es beispielsweise die Möglichkeit Testimonials, also Jugendliche selbst, sprechen zu lassen. Beschreibungen zu weiteren Evaluationsmöglichkeiten gibt es im bOJA Qualitätshandbuch (Kapitel 4.3). Wichtig! In Konzepten der Offenen Jugendarbeit ist unbedingt deutlich zu machen, unter welchen strukturellen Rahmenbedingungen die Ziele erreicht werden sollen und können: - Wie viel Personal? (In Vollzeitäquivalenten) - Wie viel zeitliche Ressourcen und wofür (für Vernetzung, Kooperationen usw.)? - Welche räumlichen und infrastrukturellen Ressourcen? 29 Szlapka, Marco: „Jugendhilfeplanung als Instrument des Austausches und der Kooperation“, In: Jugendhilfeplanung: Theorie, Organisation, Methodik: Bruno W. Nikles und Marco Szlapka, Votum Verlag, Münster 1998, S.194. 54 7.6 PERSONALSTANDARDS …beziehen sich darauf, wie wesentliche Aspekte in Bezug auf das eingesetzte Personal geregelt und schriftlich festgehalten sind. Die Offene Jugendarbeit ist ein Handlungsfeld für Profis, in dem Menschen mit verschiedenen Ausbildungshintergründen tätig sind. Spezifische Tätigkeiten sind mit entsprechenden Qualifikationen und personenbezogenen Eigenschaften zu erbringen. 7.6.1 Grund-Qualifikation Es ist unabdingbar, Fachkräfte für die Offene Jugendarbeit auszubilden, die eine fundierte einschlägige Ausbildung mitbringen. So existieren verschiedene Ausbildungswege an Universitäten, Fachhochschulen, höheren Schulen (mit Matura) und mittleren Schulen (ohne Matura). Darüber hinaus gibt es allerlei Kurz-Lehrgänge im Sozialbereich, die jedoch häufig nicht einer professionellen Qualifizierung im Bereich der Offenen Jugendarbeit gleichkommen. QuereinsteigerInnen aus anderen Branchen, die eine persönliche Eignung für die Jugendarbeit mitbringen, sind eine Bereicherung für die Offene Jugendarbeit, da sie authentische „Role Models“ sein können und oft einen guten Kontakt zu jungen Menschen aufbauen können. So ist die horizontale und vertikale Durchlässigkeit des Arbeitsfeldes wichtig. Dennoch muss besonders für QuereinsteigerInnen die Möglichkeit einer berufsbegleitenden fachspezifischen Ausbildung bestehen, um einschlägige Qualifikationen zu erwerben. Sie brauchen außerdem Unterstützung von Fachkräften im Team. 7.6.2 Fort- und Weiterbildung Offene Jugendarbeit entwickelt sich weiter, deshalb müssen sich auch die Fachkräfte weiter entwickeln. In Zusammenhang mit Fachlichkeit sind Angebote der Supervision, Intervision, der Besuch von Workshops und Tagungen aber auch dezidierte Fort- und Weiterbildungen unerlässlich. 7.6.3 Durchlässigkeit Offene Jugendarbeit ist ein Teilbereich sozialer Arbeit. Im Rahmen der Qualifizierung muss auch der Notwendigkeit einer Durchlässigkeit in das Handlungsfeld hinein aber auch aus dem Handlungsfeld heraus Rechnung getragen werden. Stichwort: keine Sackgassen-Qualifizierungen! Auch Übergänge zu anderen Bereichen, z.B. zur Jugendwohlfahrt, sind wichtig. 7.6.4 Entlohnung In Bezug auf die Entlohnung erfahren JugendarbeiterInnen unterschiedliche Bedingungen, je nachdem ob sie öffentlich bedienstet oder privat angestellt sind und abhängig von ihrer konkreten Tätigkeit. So gibt es für Fachkräfte, die bei privaten Trägervereinen oder Einrichtungen angestellt sind, einen gültigen 30 Kollektivvertrag, die „Sozialwirtschaft Österreich“ (ehem. BAGS) . Dieser setzt die Mindeststandards der Entlohnung fest. Das Lohnniveau kann jedoch individuell 30 www.bags-kv.at 55 angehoben werden. In Vorarlberg gilt der „Kollektivvertrag für Angestellte in privaten Sozial- und Gesundheitsorganisationen Vorarlbergs“(AGV). 31 Beide Kollektivverträge sind gesatzt . Für die Einstufung im KV „Sozialwirtschaft Österreich“ steht die konkrete Tätigkeit im Vordergrund. Die Lohnrealität von JugendarbeiterInnen in der Praxis ist leider häufig eine andere, als es die Kollektivverträge vorsehen. 7.6.5 ArbeitgeberInnenverantwortung ArbeitgeberInnen haben die Verantwortung, allen arbeitsrechtlichen Aspekten Rechnung zu tragen. Folgende weitere Verantwortlichkeiten fallen unter anderem in den Zuständigkeitsbereich von ArbeitgeberInnen: Stellenbeschreibungen Anstellungsverträge MitarbeiterInnengespräche Fortbildungsregelungen Stundenaufzeichnungen Die Struktur der Personalverantwortung sollte klar definiert sein. Sie betrifft sowohl die politische Steuerungsebene im Bereich der Schaffung der Rahmenbedingungen, sowie im Besonderen die Leitung der Einrichtungen mit dem Ziel einer guten Zusammenarbeit im Team. Je nachdem ob die Personalverantwortung gut wahrgenommen wird, wirkt sich dies positiv oder negativ auf die praktische Arbeit aus. 7.7 AUSSTATTUNGSSTANDARDS …beziehen sich darauf, wie wesentliche Aspekte bezüglich der Ausstattung von Einrichtungen und Angeboten der Offenen Jugendarbeit geregelt und schriftlich festgehalten sind. Auch die Ausstattung des öffentlichen Raumes, in dem sich junge Menschen aufhalten, ist hier miteingeschlossen. Dem Themenbereich der Ausstattung und Beschaffenheit von Einrichtungen und Angeboten der Offenen Jugendarbeit wird häufig zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl die Ausstattung ein wesentlicher Faktor ist und die Palette des Möglichen determiniert. So sind konkrete Räumlichkeiten und Anlagen, deren technische Ausstattung, Licht- und Beleuchtungssituation, Akustik, genauso wie deren farbliche und einrichtungstechnische Ausgestaltung von Bedeutung. Weiters gibt es auch noch rechtliche Standards, die bei der Ausstattung von Räumlichkeiten bedacht werden müssen, wie Barrierefreiheit, Fluchtwege und andere sicherheitstechnische Vorkehrungen. 31 Verordnung des Bundeseinigungsamtes beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, mit der der Kollektivvertrag für den Verein Sozialwirtschaft Österreich – Verband der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen (SWÖ) zur Satzung erklärt wird 56 Checkliste: 6 Schritte in der Planung von Räumlichkeiten für die Offene Jugendarbeit Partizipative Konzepterstellung Genaue Klärung des Bedarfs: Räume am Bedarf ausrichten Finanzierung klären Harte Indikatoren: z.B. moderne Technik Weiche Indikatoren: z.B. Atmosphäre Funktionsoffenheit von Räumen Räumliche Ressourcen bestimmen die Angebotsstruktur. Das Spektrum der Angebote wird durch die bestehenden Räumlichkeiten gesteuert. Wenn der Bau eines Jugendzentrums oder einer Räumlichkeit für die mobile Jugendarbeit geplant wird, kann mittels standardisierter Angebotsplanung von der Bestandserhebung über das Ausloten von Interessen aller Stakeholder ein optimales Arbeitskonzept entwickelt werden, das passende Räumlichkeiten für Jugendliche, MitarbeiterInnen sowie benötigte Nebenräume beinhaltet. Doch oft muss mit bestehender Bausubstanz und Ausstattung umgegangen und diese so gut wie möglich adaptiert werden. Einen detaillierten Kriterienkatalog, der räumliche und funktionelle Planungsparameter umfasst, sowie Qualitätsanforderungen an die Ausstattung und Ausführung, haben beispielsweise der Verein Wiener Jugendzentren oder die 32 Senatsverwaltung der Stadt Berlin für Jugendfreizeitstätten erstellt. Konzeption: Ganz am Anfang eines neuen Bauvorhabens sollten der Bestand erhoben und der Sozialraum analysiert werden. Dies kann beispielsweise mit Hilfe von gezielten qualitativen und quantitativen Erhebungen (Fragebögen, Fokusgruppen, Workshops, etc.) erfolgen. Das gesammelte Datenmaterial fließt in ein Arbeitskonzept ein, aus dem sich die angestrebten räumlichen Strukturen, also ein Raum- und Funktionsprogramm, ergeben. Bei der Erstellung des Programms können beispielsweise Räumlichkeiten für Jugendliche, MitarbeiterInnen, Nebenräume und Außenanlagen/Zugänge beschrieben werden. Organisatorische Voraussetzungen: Zu den organisatorischen Voraussetzungen zählen u.a. Fragen nach der Planung, der baulichen Umsetzung, Information, Organisation, Koordination und Dokumentation sowie die Festlegung eines Terminrahmens. Finanzierung: Im Bezug auf die finanzielle Ausgestaltung des Bauvorhabens gilt es, eine Kosten- sowie eine Finanzierungsplanung vorzunehmen. 32 aus: Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit (2012): „Qualität und Qualitätsstandards in der Offenen Jugendarbeit Steiermark. Ausstattung.“ 57 7.7.1 Mobile Jugendarbeit In der mobilen Jugendarbeit werden, wie auch in der standortbezogenen, Räumlichkeiten und Ausstattung benötigt. Der tatsächliche Bedarf ist in einem entsprechenden Konzept darzulegen. Grundsätzlich zählen im Kontext der mobilen Jugendarbeit folgende Aspekte zu den wesentlichen Ausstattungsstandards: Büro- bzw. Organisationsräumlichkeiten, in denen Besprechungen abgehalten werden können, sowie sanitäre Anlagen, Lager- und Kochmöglichkeiten. Diese Räumlichkeiten sollten möglichst gut erreichbar und im Sozialraum eingebettet sein, um als Anlaufstelle dienen zu können. Weiters sollten sie eine Rückzugsmöglichkeit für die MitarbeiterInnen darstellen, sowie für Einzel- und Gruppengespräche geeignet sein. Je nach lokalen Gegebenheiten kann auch eine Mehrfachnutzung von Räumlichkeiten bzw. die Kooperation mit unterschiedlichen PartnerInnen möglich sein. Um Mobilität zu garantieren, ist die Verfügbarkeit und Finanzierung von Fortbewegungsmitteln, wie Fahrrädern, Kfz (mit Versicherung) sowie öffentlichen 33 Verkehrsmitteln wichtig. 7.8 FRAGENKATALOG STRUKTURSTANDARDS Um Diskussionsprozesse zu den oben genannten Inhalten einzuleiten oder in Gang zu bringen, könnte folgender Fragenkatalog hilfreich sein. Alle Fragen, deren Antworten unklar sind, oder wo es Vertiefung bzw. mehr Kommunikation bräuchte, könnten auch im Rahmen eines Qualitätsdialogs behandelt werden. 7.8.1 Gesetze und Verordnungen Existiert in deinem Bundesland ein Jugendfördergesetz? Sind mir die gesetzlich oder per Verordnung vorgeschriebenen Vorgaben/Auflagen, die für meine Einrichtung gelten, bekannt? Sind notwendige Versicherungsleistungen geklärt (wie beispielsweise KFZHaftpflicht, Insassenversicherung, Veranstaltungshaftpflicht, Unfallversicherung, Reiseversicherung usw.)? Ist geklärt, an wen ich mich in rechtlichen Fragen wenden kann? Ist geklärt, welche Angebote welche Bewilligungen brauchen? 7.8.2 Steuerungsstandards Welche Rolle spielt das Land im Rahmen fachlicher Steuerung? Welche Rolle spielt die Gemeinde im Rahmen der fachlichen Steuerung? Gibt es ein jugendpolitisches Leitbild auf Landesebene? Gibt es ein jugendpolitisches Leitbild auf Gemeindeebene? Gibt es eine jugendpolitische Strategie auf Landesebene? Gibt es eine jugendpolitische Strategie auf Gemeindeebene? Gibt es ein Leitbild auf Einrichtungsebene? 33 „Qualitätssicherung Mobile Jugendarbeit in NÖ“ (2010), Zweites Handbuch, Mai; www.bast.at 58 Besteht eine Rollen- und Zuständigkeitsklarheit zwischen Interessensgruppen bzw. an der Offenen Jugendarbeit Beteiligten von Land, Gemeinde, Trägern, Fachkräften der Offenen Jugendarbeit? Werden bei Entscheidungen die unterschiedlichen Interessen berücksichtigt? Werden junge Menschen in Fragen der Steuerung beteiligt? 7.8.3 Finanzierungsstandards Ist die Finanzierung meiner Einrichtung klar und transparent geregelt? Ist die Verteilung der Mittel nachvollziehbar? Sind die Budgetposten transparent? Gibt es einen Finanzplan? Werden Gehaltssprünge und Indexierung im Fördervolumen berücksichtigt? 7.8.4 Konzeptionsstandards Gibt es Konzeptionen und werden diese regelmäßig modifiziert? Wer trägt die Verantwortung für die Konzeption? Ist die Art und Weise der Bedarfs- und Angebotsplanung klar geregelt? Gibt es eine regelmäßige Dokumentation? Gibt es eine regelmäßige Evaluation der Angebote? Gibt es klare Vereinbarungen zur Erstellung von Konzepten und Jahresberichten sowie bezüglich deren AdressatInnen? 7.8.5 Personalstandards Sind die fachlichen Anforderungen an das Personal in Bezug auf die zu erbringende Leistung geklärt? Gibt es ein Fort- und Weiterbildungskonzept? Gibt es ein Konzept der Personalentwicklung? Ist die Entlohnung der LeistungserbringerInnen klar geregelt (z.B. über Kollektivvertrag, Betriebsvereinbarungen, Gehaltsschemata oder ähnliches)? 7.8.6 Ausstattungsstandards Bestimmt die Konzeption die Ausstattung oder bestimmt die Ausstattung die Konzeption (gibt es eine positive Haltung in Bezug auf das, was tatsächlich gebraucht wird)? Trägt die Ausstattung zu Offenheit bei? Trägt die Ausstattung zu gesellschaftlicher Teilhabe bei (z.B. Internetzugang, Barrierefreiheit usw.)? Gibt es ein Budget für Adaptierungen im Kontext von Ausstattung? 59 8 ANHANG 8.1 LITERATURVERZEICHNIS Bono, Maria Laura: NPO – Controlling. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2006 Deinet, Ulrich; Krisch, Richard: Der sozialräumliche Blick der Jugendarbeit. VS Verlag für Sozial-wissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Deinet, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hg.): Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit (3. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage). VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005 Deinet, Ulrich; Szlapka, Marco; Witte, Wolfgang: Qualität durch Dialog. VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 Galuske, Michael: Methoden der sozialen Arbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München. 8. Auflage 2009 Heckmair, Bernd & Michl, Werner: Erleben und Lernen. Einstieg in die Erlebnispädagogik. (3., erweiterte und überarbeitete Auflage), Luchterhand Verlag GmbH, Neuwied 1998 Hinte, Wolfgang; Litges, Gerd; Springer, Werner (Hg.): Soziale Dienste: Vom Fall zum Feld. Sonderband 12: Soziale Räume statt Verwaltungsbezirke. Edition Sigma, 1999 Hinte, Wolfgang: Sozialraumbezogene soziale Arbeit. In: Handwörterbuch der Jugendhilfe und Sozialarbeit. Gernert, Wolfgang (Hg.). Stuttgart 2001 Heyn, Hubertus: Sporterziehung. In: Gernert, Wolfgang (Hg.): Handwörterbuch der Jugendhilfe und Sozialarbeit, Stuttgart 2001 Hummel, Ulrich; agke Augsburg (Hg.): Qualitätsentwicklung durch Selbstevaluation. Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 2004 Lucke, Doris: Akzeptanz. Legitimität in der „Abstimmungsgesellschaft“, Leske + Budrich, Opladen 1997 koje – Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung (HG): Das ist Offene Jugendarbeit. Bucher Verlag, Hohenems – Wien 2008 König, Joachim: Einführung in die Selbstevaluation (2. neu überarbeitete Auflage). Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 2007 Merchel, Joachim: Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit (3. Auflage). Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Olk, Thomas; Otto, Hans-Uwe (Hrsg.): Soziale Arbeit als Dienstleistung. Wolters Kluwer Deutschland, München – Unterschleißheim 2003 Schilling, Johannes; Zeller, Susanne: Soziale Arbeit (3. Auflage). Ernst Reinhard Verlag, München 2007 Spiegel, Hiltrud von: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit. Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis (3. Auflage). UTB, Stuttgart 2008 Zentner, Manfred: Informelles Lernen und non-formale Bildung in der Offenen Jugendarbeit. In: koje (Hg.): Das ist Offene Jugendarbeit. Bucher Verlag, Hohenems-Wien 2008 60 Weitere Publikationen AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (Hg.): Qualitätsentwicklung für lokale Netzwerkarbeit. Bonn 2004 Rat der Europäischen Union: Entschließung des Rates der Europäischen Union über einen erneuerten Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa vom 6. November 2009 – Nummer 15131/09 – die Entschließung ist zu finden auf www.boja.at. Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Qualitätsmerkmale der Mobilen Jugendarbeit, Band 3. Wien 2006 Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Qualitätsmerkmale der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Band 1. Wien 2006 Qualitätssicherung Mobile Jugendarbeit in NÖ, Zweites Handbuch, Mai 2010 erstellt im Auftrag der NÖ Landesregierung. Hg.: Alle Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit in NÖ im Auftrag der NÖ Jugendwohlfahrt. Onlinequellen Kulturbüro Sachsen: www.kulturbuero-sachsen.de/dokumente/13Animation.pdf [23.06.2010] Lebenshilfe Soltau: www.lebenshilfe-soltau.de/userfiles/files/Handout_Inkl_Part_MB_UK.pdf [02.11.2010] Migrationsbüro Remscheid: www.miteinander-in-remscheid.de/glossar_de.html [20.07.2010] Online-Verwaltungslexikon: www.olev.de/o.htm#Outcome [02.11.2010] UNESCO: Artikel 1 der “Declaration on Cultural Diversity”: www.unesco.org/confgen/press_rel/021101_clt_diversity.shtml [23.06.2010] Wikipedia – Die freie Enzykopädie: http://de.wikipedia.org/wiki/Interne_Kommunikation [12.05.2014] 61 8.2 WEITERFÜHRENDE LITERATUR UND WEBTIPPS ZUM THEMA Hinweis: Die Literaturtipps und die Webtipps sind innerhalb der Abschnitte alphabetisch nach AutorInnen oder HerausgeberInnen beziehungsweise Webadressen oder Bezeichnungen geordnet. Qualität und Wirksamkeit von Jugendarbeit LITERATURTIPPS Gernert, Wolfgang (Hg.): Handwörterbuch für Jugendhilfe und Sozialarbeit. Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2001 Müller, Burkhard: Qualitätsprodukt Jugendhilfe. Kritische Thesen und praktische Vorschläge. Lambertus Verlag, Freiburg 1996 Oppen, Maria: Qualitätsmanagement: Grundverständnisse, Umsetzungsstrategien und ein Erfolgsbericht. Edition Sigma, Berlin 1995 Projektgruppe WANJA (Hg.): Handbuch zum Wirksamkeitsdialog in der Offenen Kinderund Jugendarbeit. Qualität sichern, entwickeln und verhandeln. Votum Verlag, Münster 2000 Spiegel, Hiltrud von (Hg.): Jugendarbeit mit Erfolg. Arbeitshilfen und Erfahrungen zur Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation. Landesjugendamt Westfalen-Lippe, Münster 2000 Offene Jugendarbeit – eine Auswahl von Standardwerken – Ziele, Handlungsfelder und Arbeitsprinzipien LITERATURTIPPS Deinet, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hg.): Jugendarbeit auf dem Land - Ideen, Bausteine und Reflexionen für eine Konzeptentwicklung. Leske + Budrich Verlag, Opladen 2000 Deinet, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hg.): Jugendarbeit auf dem Land: Ideen, Bausteine und Reflexionen für eine Konzeptentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2001 Deinet, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hg.): Konzeptentwicklung in der Kinder und Jugendarbeit: Reflexionen und Arbeitshilfen für die Praxis. Juventa Verlag, Weinheim und München 2009 Klawe, Willy: Arbeit mit Jugendlichen: Einführung in Bedingungen, Ziele, Methoden und Sozialformen der Jugendarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 2000 (5. Auflage) Krieger, Wolfgang; Mikulla, Jutta: Offene Jugendarbeit und die Krise der Moderne – Von der Bedürfnisorientierung zur Akzeptanz. Verlag für Wissenschaft und Bildung, Berlin 1994 Lindner, Werner (Hg.): Kinder- und Jugendarbeit wirkt. Aktuelle und ausgewählte Evaluationsergebnisse der Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Rauschenbach, Thomas et. al.: Kinder- und Jugendarbeit - Wege in die Zukunft: Gesellschaftliche Entwicklungen und fachliche Herausforderungen. Juventa Verlag, Weinheim und München 2003 Repp, Gernot; Schoibl, Heinz: no risk – no fun / Offene Jugendarbeit in Vorarlberg, Angebotsstruktur – Nutzungsformen – Wirkung, Salzburg 1997 Schmidt, Holger (Hg.): Empirie der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010 Schoibl, Heinz: Evaluation der Offenen Jugendarbeit in Vorarlberg, Salzburg – Bregenz 1997 Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit (Hg.): Leitfaden für die Offene Kinderund Jugendarbeit in der Steiermark. Graz 2007 62 Download: www.dv-jugend.at/fileadmin/user_upload/Pdfs/01_Leitfaden_2008.pdf [8.2.2011] Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit (Hg.): Qualitätshandbuch der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Steiermark. Graz 2008 Download: www.dv-jugend.at/fileadmin/user_upload/Pdfs/02_Qualitaet_2008_4c_Einzel.pdf [8.2.2011] Thole, Werner: Kinder- und Jugendarbeit: eine Einführung. Grundlagentexte Sozialpädagogik / Sozialarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 2000 Thole, Werner: Was ist Kinder- und Jugendarbeit? – Anmerkungen zur aktuellen Lage und gesellschaftlichen Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit. 2003 Download: www.jugendarbeit.ch [27.1.2011] 8.2.1 Methoden der Offenen Jugendarbeit Allgemein LITERATURTIPPS Braun, Karl-Heinz et. al., Institut für Kinderrechte und Elternbildung (Hg.): Handbuch Methoden der Kinder- und Jugendarbeit: Studien zur pädagogischen Entwicklungsforschung und Qualitätssicherung. LIT Verlag, Berlin, Münster, Wien, Zürich, London 2005 Spiegel, Hiltrud von: Jugendarbeit mit Erfolg. Beltz Verlag, Weinheim 2000 Spiegel, Hiltrud von: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit: Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis. Mit 25 Arbeitshilfen. UTB Verlag, Stuttgart 2011 (4. Auflage) Soziokulturelle Animation LITERATURTIPPS Großegger, Beate; Heinzlmaier, Bernhard: Jugendkultur Guide. öbv&hpt VerlagsgmbH, Wien 2002 Halbeisen, Florian: Entwicklungshilfe Jugendkultur: Jugendliche auf Identitätssuche. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2010 Hirling, Hans; Ruser, Sascha: Das große Buch der Spiele und Freizeitideen: Spiele, Programme und Aktionen für die Kinder- und Jugendarbeit. Verlag Herder, Freiburg 2009 Moser, Heinz; Müller, Emanuel et al.: Soziokulturelle Animation. Grundfragen, Grundlagen, Grundsätze. Lambertus-Verlag, Freiburg 1999 Rohmann, Gabriele (Hg.): Krasse Töchter. Mädchen in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2007 Roth, Ursina; Lanz, Cécile: Elternbildung in der Soziokulturellen Animation: Möglichkeiten und Grenzen in der offenen Jugendarbeit. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2010 Voisard, Michel: Soziokulturelle Animation beobachtet. Ein systemtheoretischer Beitrag zur Freizeitpädagogik. Carl-Auer Verlag, Heidelberg 2005 Wandeler, Bernard (Hg.): Soziokulturelle Animation: Professionelles Handeln zur Förderung von Zivilgesellschaft, Partizipation und Kohäsion. interact Verlag für Soziales und Kulturelles, Luzern 2010 WEBTIPPS Archiv der Jugendkulturen, Berlin, Deutschland www.jugendkulturen.de [27.1.2011] Seit 1998 sammelt das Archiv der Jugendkulturen authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen selbst. Darüber hinaus betreibt es Jugendforschung, berät Kommunen, Institutionen, Vereine und bietet Schulprojekttage und Fortbildungen für Erwachsene an. 63 Beziehungsarbeit LITERATURTIPPS Bimschas, Bärbel; Schröder, Achim: Beziehungen in der Jugendarbeit: Untersuchung zum reflektierten Handeln in Profession und Ehrenamt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2003. Giesecke, Hermann: Die pädagogische Beziehung: Pädagogische Professionalität und die Emanzipation des Kindes. Juventa Verlag, Weinheim und München 1999 Einzelfallarbeit, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit LITERATURTIPPS Chasse, Karl August, Hans-Jürgen von Wensierski: Praxisfelder der Sozialen Arbeit: Eine Einführung. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 (4. Auflage) Galuske, Michael; Rietzke, Tim (Hg.): Lebensalter und Soziale Arbeit 4: Junges Erwachsenenalter. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2008 Hinte, Wolfgang; Lüttringhaus, Maria; Oelschlägel Dieter: Grundlagen und Standards der Gemeinwesenarbeit: Ein Reader zu Entwicklungslinien und Perspektiven. Juventa Verlag. Weinheim und München 2010 (3. Auflage) Schmidt-Grunert, Marianne: Soziale Arbeit mit Gruppen: Eine Einführung. LambertusVerlag, Freiburg 2009 (3. überarbeitete Auflage) Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Sozialpädagogik und Jugendarbeit im Wandel. Auf dem Weg zu einer Lebensweltorientierten Jugendförderung. Wissenschaftliche Reihe Band 1, Wien 1999 Geschlechterreflektierende Jugendarbeit LITERATURTIPPS Bitzan, Maria; Daigler, Claudia et al.: Eigensinn und Einmischung: Einführung in Grundlagen und Perspektiven parteilicher Mädchenarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend (BMGFJ) – Sektion II (Hg.): Gender Mainstreaming und geschlechtssensible Ansätze in der außerschulischen Jugendarbeit – Fünfter Bericht zur Lage der Jugend in Österreich. Wien 2007 Klees, Renate; Marburger, Helga; Schumacher, Michael: Praxishandbuch für die Jugendarbeit: Mädchenarbeit / Jungenarbeit: 2 Bände. Juventa Verlag, Weinheim Gesamtwerk 2010/2007. 2010 Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit (Hg.): Geschlechtsbezogene Zugänge in der Offenen Jugendarbeit. Anregungen zur Arbeit im Handlungsfeld. Graz 2010 Download: www.dvjugend.at/fileadmin/user_upload/Pdfs/geschlechtsbezog_OJA_23.06.doppel.pdf [27.1.2011] Sielert, Uwe: Praxishandbuch für die Jugendarbeit 2. Jungenarbeit: TEIL 2. Juventa Verlag, Weinheim und München 2010 (4. Auflage) Sturzenhecker, Benedikt; Winter, Reinhard (Hg.): Praxis der Jungenarbeit: Modelle, Methoden und Erfahrungen aus pädagogischen Arbeitsfeldern. Juventa Verlag, Weinheim und München 2010 (3. Auflage) Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Männliche Sozialisation und geschlechtsspezifische Arbeit mit Burschen – zwischen Theorie und Praxis. Ein Handbuch zur Jugendarbeit. Wissenschaftliche Reihe Band 3. Wien 2002 Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Leitlinien für Mädchenarbeit im Verein Wiener Jugendzentren. Wien 2002. 64 Download: http://typo.jugendzentren.at/vjz/fileadmin/pdf_downloads/pdf_f_experts/Leitlinien_fuer_ Maedchenarbeit_im_VJZ.pdf [27.1.2011] Voigt-Kehlenbeck, Corinna: Flankieren und Begleiten: Geschlechterreflexive Perspektiven in einer diversitätsbewussten Sozialarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Bildungsarbeit LITERATURTIPPS Kühn, Corinna: Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Grin Verlag, München 2008 Müller, Burkhard; Schmidt, Susanne; Schulz, Marc: Wahrnehmen können: Jugendarbeit und informelle Bildung. Lambertus-Verlag, Freiburg 2008 (2. aktualisierte Auflage) Otto, Hans-Uwe; Rauschenbach, Thomas (Hg.): Die andere Seite der Bildung: Zum Verhältnis von formellen und informellen Bildungsprozessen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Otto, Hans-Uwe; Kutscher, Nadia (Hg.): Informelle Bildung Online: Perspektiven für Bildung, Jugendarbeit und Medienpädagogik. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Sturzenhecker, Benedikt; Lindner, Werner. (Hg.): Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit: Vom Bildungsanspruch zur Bildungspraxis. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Erlebnispädagogik LITERATURTIPPS Fischer, Dieter; Klawe, Willi (Hg.): (Er-)Leben statt Reden. Erlebnispädagogik in der offenen Jugendarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 1997 Michl, Werner: Erlebnispädagogik. UTB, Stuttgart 2009 Schlehufer, Anke; Kreuzinger, Steffi: Natur Erlebnis Ferien: Handbuch für die Gestaltung umweltpädagogischer Kinder- und Jugendfreizeiten. Ziel Verlag, Augsburg 2010 Sommer, Stefan: Erlebnispädagogik in der Offenen Jugendarbeit – Eine Projektbeschreibung mit Untersuchung möglicher Wirkungen. Grin Verlag, München 2001 Medienpädagogik LITERATURTIPPS Akzente Salzburg (Hg.): IMPULSE - Handbuch für Jugendarbeit: Band 2: Medienpädagogik. Akzente Verlag, Salzburg 2004 (erhältlich beim Herausgeber) Brehm, Anton; Kohm, Roland: Medienpädagogik und Medienpraxis für soziale Berufe: Lehrund Arbeitsbuch Bd. 2. Lambertus-Verlag, Freiburg 2005 Ganguin, Sonja; Hoffmann, Bernward (Hg.): Digitale Spielkultur. Schriftenreihe: Schriften zur Medienpädagogik. Band 43. kopaed verlagsgmbh, München 2010 Hug, Theo: Medienpädagogik – Begriffe, Konzeptionen, Perspektiven. In: Rusch, Gebhard (Hg.): Einführung in die Medienwissenschaft. Leske + Budrich Verlag, Opladen 2002. S. 189207 Lauffer, Jürgen; Röllecke, Renate (Hg.): Mit Medien bilden – Der Seh-Sinn in der Medienpädagogik. Konzepte – Projekte – Positionen. Schriftenreihe: Dieter Baacke PreisHandbuch 3. Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik. kopaed verlagsgmbh, München 2008 Lauffer, Jürgen; Röllecke, Renate (Hg.): Jugend – Medien – Kultur: Medienpädagogische Konzepte und Projekte. Schriftenreihe: Dieter Baacke Preis Handbuch 5. Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik. kopaed verlagsgmbh, München 2010 65 WEBTIPPS MedienPädagogik - Online-Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung www.medienpaed.com [27.1.2011] Die Zeitschrift MedienPädagogik richtet sich an Kommunikations- und MedienwissenschaftlerInnen sowie Fachleute der Medienpädagogik. MedienPädagogik berichtet über Beiträge zur empirischen Medienforschung und bildet auch eine Diskussionsplattform. GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik Deutschland und zur Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e. V. (FSF) www.medienpaed.de [27.1.2011] Ein bundesweiter Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Medien. Als größter medienpädagogischer Dach- und Fachverband für Institutionen und Einzelpersonen ist die GMK Plattform für Diskussionen, Kooperationen und neue Initiativen. Mobile Jugendarbeit / Aufsuchende Jugendarbeit LITERATURTIPPS Deinet, Ulrich; Okroy, Heike et al.: Betreten erlaubt!: Projekte gegen die Verdrängung Jugendlicher aus dem öffentlichen Raum. Verlag Barbara Budrich, Leverkusen und Farmington Hill 2009 Gillich, Stefan: Streetwork / Mobile Jugendarbeit: Aktuelle Bestandsaufnahme und Position eigenständiger Arbeitsfelder. Triga Verlag, Gelnhausen 2006 Gillich, Stefan (Hg.): Professionelles Handeln auf der Straße. Praxisbuch Streetwork und Mobile Jugendarbeit. Triga Verlag, Gelnhausen 2006 Krafeld, Franz J.: Grundlagen und Methoden aufsuchender Jugendarbeit. Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004 WEBTIPPS Bundesarbeitsgemeinschaft Straßensozialarbeit Österreich (BAST), Österreich www.bast.at [27.1.2011] BAST versteht sich als unabhängige Fachorganisation zur Förderung von Straßensozialarbeit; Ziele sind die Vernetzung und den Informationsaustausch zu fördern, sowie sich an der sozial-, jugend-, und fachpolitischen Diskussion über soziale Arbeit für und mit Menschen auf der Straße zu beteiligen. Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit e. V., Deutschland www.bundesarbeitsgemeinschaft-streetwork-mobile-jugendarbeit.de [27.1.2011] Die Bundesarbeitsgemeinschaft ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Arbeitskreisen und -gruppen, in denen SozialarbeiterInnen aus Streetwork und Mobiler Jugendarbeit zusammengeschlossen sind. Die BAG vertritt ca. 1000 MitarbeiterInnen aus 300 verschiedenen Projekten der Streetwork/Mobilen Jugendarbeit in Deutschland. Mobile Jugendarbeit, Wien www.mobilejugendarbeit.at [27.1.2011] Die Mobile Jugendarbeit Wien, bestehend aus den Einrichtungen Back on Stage (Verein Wiener Jugendzentren) und Back Bone (Verein Alte Fleischerei) ist seit 1992 in den Stadtteilen von Wien unterwegs. The Federation for Detached Youth Work (FDYW), Großbritannien www.detachedyouthwork.info [27.1.2011] Die FDYW wurde 1996 gegründet und versteht sich als Lobbyorganisation und Netzwerk der mobilen Jugendarbeit in Großbritannien. Ein wichtiges Anliegen ist ihr auch die Ausund Weiterbildung von Personen, die in der mobilen Jugendarbeit tätig sind. 66 Prävention LITERATURTIPPS Deiss, Sophie; Rösli, Ursula: Früherkennung und Frühintervention in der Offenen Jugendarbeit: Wie kann die Offene Jugendarbeit gefährdete Jugendliche in ihrer psychosozialen Entwicklung unterstützen? VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2011 Horvath, Ilonka; Eggerth, Alexander et al.: Die präventive Rolle der Offenen Jugendarbeit. Gesundheit Österreich GmbH, Geschäftsbereich ÖBIG, Wien 2009 Download: www.goeg.at/media/download/berichte/Präventive_Rolle.pdf [27.1.2011] Schoibl, Heinz: Mit roten Zahlen ins Erwerbsleben, Jugendliche und Schulden in Vorarlberg, Salzburg 2005 (im Auftrag der Arbeiterkammer Vorarlberg) Schoibl, Heinz; Gödl, Doris: Polytoxikomane Jugendliche und Wohnungslosigkeit, Bedarfsanalyse im Bundesland Tirol, 2004 Netzwerkarbeit LITERATURTIPPS Deinet, Ulrich et al.: Jugendarbeit zeigt Profil in der Kooperation mit Schule: Ergebnisse und Empfehlungen zur Kooperation von Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit Schulen. Verlag Barbara Budrich, Leverkusen und Farmington Hill 2010 Lettner, Sabine: Kooperation von Offener Jugendarbeit und Schule: Chancen und Perspektiven. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2010 Schnittstellenmanagement – Case Management LITERATURTIPPS Galuske, Michael; Rauschenbach, Thomas: Methoden der Sozialen Arbeit: Eine Einführung. Juventa Verlag, Weinheim und München 2009 (8. Auflage) Neuffer, Manfred: Case Management: Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien. Juventa Verlag, Weinheim und München 2009 (4. überarbeitete Auflage) Reibnitz, Christine von (Hg.): Case Management: praktisch und effizient. Springer Verlag, Berlin 2009 Sozialräumliche Jugendarbeit LITERATURTIPPS Deinet, Ulrich (Hg.): Methodenbuch Sozialraum. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Deinet, Ulrich (Hg.): Sozialräumliche Jugendarbeit: Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009 (4. Auflage) Krisch, Richard: Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit: Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren. Juventa Verlag, Weinheim und München 2008 Sport, Spiel und Bewegung LITERATURTIPPS Heusel, Sebastian: Spiele für Jungs. 55 spielerische Impulse für die Jugendarbeit – spielend leicht. Aussaat Verlag, Stuttgart 2009 Hirling, Hans: Das große Buch der 1000 Spiele: Für Freizeiten, Kinder- und Jugendarbeit. Verlag Herder, Freiburg 2006 (3. Auflage) 67 Portmann, Rosemarie: Die 50 besten Spiele für mehr Sozialkompetenz. Don Bosco Verlag, München 2008 (5. Auflage) Schild, Simon: Neue Geländespiele: 21 Ideen für die Praxis – spielend leicht. Aussaat Verlag, Stuttgart 2008 Zimmer, Renate: Handbuch für Kinderarbeit und Jugendarbeit im Sport. Meyer & Meyer Sport, Aachen 1998 Themenzentrierte Arbeit bzw. Projektarbeit LITERATURTIPPS Antes, Wolfgang: Projektarbeit für Profis: Praxishandbuch für moderne Projektarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 2010 Hoßfeld, Cornelia: Jugendarbeit - Partner der Wirtschaft. Best Practice Projekte der Jugendbildung. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Krisch, Richard; Scherr, Albert: Politische Bildungspraxis in der offenen Jugendarbeit. Ideen, Konzepte und Erfahrungen. In: Sturzenhecker, Bernd; Lindner, Werner (Hg.): Vom Bildungsanspruch zur Bildungspraxis in der Kinder- und Jugendarbeit. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Radvan, Heike: Pädagogisches Handeln und Antisemitismus: Eine empirische Studie zu Beobachtungs- und Interventionsformen in der offenen Jugendarbeit. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2010 Schneider, Daniel: Rappen, was das Zeug hält: Übungen und Projekte für Schule und Jugendarbeit, Verlag An der Ruhr 2010 8.2.2 Angebote Angebote von Freiräumen / Experimentierfeld / Gestaltungsräumen LITERATURTIPPS Muri, Gabriela; Friedrich, Sabine: Stadt(t)räume – Alltagsräume?: Jugendkulturen zwischen geplanter und gelebter Urbanität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Arbeitsweltbezogene Angebote LITERATURTIPPS Krisch, Richard; Oehme, Andreas: Jugendarbeitslosigkeit als Thema der Offenen Jugendarbeit. In: Offene Jugendarbeit. Zeitschrift für Jugendhäuser, Jugendzentren, Spielmobile (Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen e. V. (Hg.) Nr. 2/2006. TB Verlag, Stuttgart 2006 Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Neue Wege in der Bildungs- und Beschäftigungsförderung für Jugendliche Untersuchung von Potenzialen der Jugendarbeit zur Gestaltung von sozialräumlichen Beschäftigungsprojekten. Wissenschaftliche Reihe Band 4, Wien 2007 Beratungs- und Vermittlungsangebote LITERATURTIPPS Bauer, Christiane; Hegemann, Thomas: Ich schaffs! – Cool ans Ziel: Das lösungsorientierte Programm für die Arbeit mit Jugendlichen. Carl-Auer-Systeme, Heidelberg 2010 Liechti, Jürg: Dann komm ich halt, sag aber nichts: Motivierung Jugendlicher in Therapie und Beratung. Carl-Auer-Systeme, Heidelberg 2010 68 Schoibl, Heinz: Jugendsozialarbeit in Offenen Handlungsfeldern, eine vergleichende Analyse unterschiedlicher Modelle im Spannungsverhältnis zwischen Streetwork, offener Jugendarbeit und institutionalisierter Jugendberatung im Bundesland Vorarlberg, Salzburg – Bregenz 2003 Weber, Sigrid: »Wie meinst du das?«: Gesprächsführung mit Jugendlichen (13 – 18 Jahre). Beltz Verlag, Weinheim 2007 Beteiligungsangebote LITERATURTIPPS Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, Nationale Jugendpolitik (Sektion II, Abteilung 5) (Hg.): Jugendmainstreaming und Partizipation. Schriftenreihe zur Jugendpolitik, Wien 2009 Krisch Richard: Offene Jugendarbeit als aktive Beteiligung am jugendpolitischen Diskurs. Download: www.spektrum.at/publikationen/gfx/Offene Jugendarbeit 06 Ferlen.pdf [27.1.2011] Steirischer Dachverband für Offene Jugenarbeit (Hg.): Partizipation in der steirischen Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Graz 2009 Download: www.dv-jugend.at/fileadmin/user_upload/Pdfs/03_Partizipation_2009.pdf [8.2.2011] Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): Partizipation – zur Theorie und Praxis politischer Bildung in der Jugendarbeit. Wissenschaftliche Reihe Band 5, Wien 2008 Zielgruppenspezifische Angebote LITERATURTIPPS Auernheimer, Georg (Hg.): Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010 (3. Auflage) Bibouche, Seddik (Hg.): Interkulturelle Integration in der Kinder- und Jugendarbeit: Orientierungen für die Praxis. Juventa Verlag, Weinheim und München 2006 Jaeger, Annika: Interkulturelle Kompetenz – erforderliche Kompetenz in der Jugendarbeit? Grin Verlag, München 2009 Verein Wiener Jugendzentren (Hg.): inter.jugend.kult Anforderungen an die Jugendarbeit in der multikulturellen Gesellschaft. Wissenschaftliche Reihe Band 2, Wien 2001 Jugendaustausch und Jugendbegegnungsangebote WEBTIPPS EFD - Europäischer Freiwilligendienst http://ec.europa.eu/youth/youth-in-action-programme/doc82_de.htm [27.1.2011] Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) bietet jungen EuropäerInnen die Chance, ihr persönliches Engagement durch unbezahlte freiwillige Aktivitäten zu unterstreichen, die in Vollzeit in einem fremden Land innerhalb oder außerhalb der EU abgeleistet werden. Grenzenlos – Interkultureller Austausch, Wien www.grenzenlos.or.at [27.1.2011] Die Organisation „Grenzenlos“ bietet weltweit Auslandsaufenthalte – Volunteering, Jugendaustausch, Jugendbegegnung – an. Global Experience – Erfahrungen im Ausland www.infoup.at/auslandserfahrungen [27.1.2011] Die Österreichischen Jugendinfos bieten mit „Global Experience“ einen umfassenden Überblick über Jugendaustausch, Jugendbegegnungsangebote, Jobs im Ausland etc. 69 Die Jugendinformationsstellen der Bundesländer sind ebenfalls unter www.infoup.at zu finden. Österreichische Agentur Jugend in Aktion www.jugendinaktion.at [27.1.2011] „Jugend in Aktion“ heißt das EU-Förderprogramm, von dem auch Österreichs Jugend profitiert. Von 2007 bis 2013 stellt die Europäische Kommission insgesamt 885 Millionen Euro Fördergelder für außerschulische Aktivitäten von Jugendlichen in Europa bereit. Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten – Jugendaustausch mit Kanada www.bmeia.gv.at/botschaft/ottawa/bilaterale-beziehungen/jugend-bildungwissenschaft/jugendaustausch.html [27.1.2011] Derzeit bestehen drei Austauschprogramme, die es jungen KanadierInnen bzw. ÖsterreicherInnen ermöglichen, temporär im jeweilig anderen Land zu arbeiten: Intra- und Inter-Firmen-Austausch, Austauschprogramm für junge ArbeitnehmerInnen, Studenten arbeiten im Ausland - Programm (SWAP). Kanada gewährt Österreich für jedes Programm pro Jahr 50 Plätze. Konflikt- und Krisenmanagement LITERATURTIPPS Edmüller, Andreas; Jiranek, Heinz: Konfliktmanagement. Haufe-Lexware, Freiburg 2010 (3. Auflage) Glasl, Friedrich: Selbsthilfe in Konflikten: Konzepte, Übungen, Praktische Methoden. Freies Geistesleben, Stuttgart 2007 (5. erweiterte Auflage) Haumersen, Petra; Liebe, Frank: Multikulti: Konflikte konstruktiv. Trainingshandbuch Mediation in der interkulturellen Arbeit. Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 1999 Schwarz, Gerhard: Konfliktmanagement: Konflikte erkennen, analysieren, lösen. Gabler Verlag, Wiesbaden 2009 (8. Auflage) 8.2.3 Angebote für Stakeholder Ausbildung, Fortbildung und Qualifizierung LITERATURTIPPS Bare, Heike; Bauer, Jost et al: Ein/e kompetente/r Jugendarbeiter/in braucht: Kompetenzprofil: Jugendarbeit. Verlag Rabenstück, Berlin 2002 Hinweis: Qualifizierungsangebote für JugendarbeiterInnen werden vielfach von den Landesjugendreferaten in Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsträgern angeboten. Lobbying, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing LITERATURTIPPS Bruhn, Manfred: Marketing für Nonprofit-Organisationen. Grundlagen – Konzepte – Instrumente. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005 Franck, Norbert: Praxiswissen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Ein Leitfaden für Verbände, Vereine und Institutionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Purtschert, Robert: Marketing für Verbände und weitere Nonprofit-Organisationen. Hauptverlag, Bern 2005 Ruckh, Mario F.; Noll, Christian (Hg.) et al.: Sozialmarketing als Stakeholder-Management: Grundlagen und Perspektiven für ein beziehungsorientiertes Management von NonprofitOrganisationen. Hauptverlag, Bern 2006 70 Schürmann, Ewald: Öffentlichkeitsarbeit für soziale Organisationen: Praxishandbuch für Strategien und Aktionen. Juventa Verlag, Weinheim und München 2004 Siegele, Josef: Lobbying: Praktische Grundlagen für wirtschaftliche, politische und kommunale Entscheidungsprozesse. Facultas Universitätsverlag, Wien 2007 Urselmann, Michael: Fundraising: Professionelle Mittelbeschaffung für NonprofitOrganisationen. Hauptverlag, Bern 2007 Controlling LITERATURTIPPS Birn, Werner; Kammerer, Bernd (Hg.): Controlling in der Kinder- und Jugendarbeit: Handbuch-Instrumente. emwe-Verlag, Nürnberg 2000 Politische / sozialpolitische Rahmenbedingungen der Offenen Jugendarbeit in Österreich LITERATURTIPPS Bundesgesetz über die Förderung der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit (Bundes-Jugendförderungsgesetz), BGBl. I Nr. 126/2000 vom 29. Dezember 2000 Bundesgesetz über die Vertretung der Anliegen der Jugend (Bundes-Jugendvertretungsgesetz), BGBl. I Nr. 127/2000 vom 29. Dezember 2000. Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ), Nationale Jugendpolitik (Sektion II, Abteilung 5) (Hg.): Jugendpolitik in Österreich – ein kurzer Überblick (Nachdruck). Wien 2009 Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend: Die Rechte von Kindern und Jugendlichen – Kinderrechtskonvention. Wien 2009 (3. Auflage) Schilling, Johannes: Rechtsfragen in der Jugendarbeit: Über die rechtliche Absicherung pädagogischer Ziele. Aufsichtspflicht. Haftung. Versicherungen. Sexualstrafrecht. Jugendschutz. Reisevertragsrecht. Juventa Verlag, Weinheim – München 2010 (3. Auflage) Dieses Fachbuch ist zwar für den deutschen Markt, es enthält jedoch zahlreiche Anregungen und Tipps, die auch für Österreich relevant sind. Schoibl, Heinz (Red.): Die Jugendlichen von heute sind die BürgerInnen von morgen, Vorarlberger Erklärung zur Jugendarbeit, Salzburg 2000 WEBTIPPS Bundesministerium für Wirtschaft, Familien und Jugend http://www.bmfj.gv.at/ [15.10.2015] Umfangreiche Informationen zu allen jugendrelevanten Themen und Fragen in Österreich. Weiters stehen auf der Website auch die aktuellen Veröffentlichungen des Jugendmonitors und der Schriftenreihe „Jugendpolitik“ sowie die Jugendberichte aus den Jahren 1999, 2003 und 2007 als Downloads zur Verfügung. Österreichisches Jugendportal www.oesterreichisches-jugendportal.at/ [27.12.2011] Das Portal für alle jugendrelevanten Informationen in Österreich. Dieses Portal wird vom Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos im Auftrag des BMWFJ betrieben. Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos www.infoup.at [27.1.2011] Das Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos ist der Zusammenschluss der Jugendinfos aus ganz Österreich. European Youth Card Austria www.jugendkarte.at [8.2.2011] 71 Mit der „European Youth Card Austria“ (teilweise gekoppelt an die regionalen Jugendkarten der Bundesländer) können Jugendliche über 2400 Angebote in Österreich und über 80.000 in ganz Europa verbilligt in Anspruch nehmen. Das Netzwerk der Jugendkarte umfasst derzeit 40 Länder. Kinderrechte Konvention (2011): www.kinderrechte.gv.at [27.1.2011] Europäischer Kontext / EU-Ebene LITERATURTIPPS Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament usw.: Eine EU-Strategie für die Jugend – Investitionen und Empowerment. Brüssel (27.4.2009) http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:52009DC0200:DE:NOT [27.1.2011] Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Ein neuer Rahmen für die Jugendpolitik der EU 2010 – 2018. Brüssel (27.11.2009) Download: http://ec.europa.eu/youth/pdf/doc1648_en.pdf [27.1.2011] Auf der Grundlage der Mitteilung der Europäischen Kommission über eine neue EUJugendstrategie haben die EU-JugendministerInnen einen neuen Rahmen für die Zusammenarbeit innerhalb der EU im Jugendbereich von 2010 bis 2018 beschlossen. WEBTIPPS Europäisches Jugendportal http://europa.eu/youth [27.1.2011] Das offizielle Jugendportal der Europäischen Union. Auf dem Europäischen Jugendportal kann man sich über Lebens-, Studien- und Arbeitsbedingungen in anderen europäischen Ländern informieren. Die Informationen über Europa und 31 europäische Länder sind in acht große Themenbereiche untergliedert und stehen in bis zu 25 Sprachen zur Verfügung. EURODESK www.eurodesk.eu [27.1.2011] EURODESK ist ein europäisches Informationsnetzwerk und bietet Informationen zu verschiedensten Themen mit Bezug zu Europa, Förderungen oder Mobilität speziell für junge Leute, JugendarbeiterInnen, LehrerInnen und alle anderen an europäischen Jugendthemen Interessierte. EURODESK ist als Unterstützungsstruktur im EU-Programm „Jugend in Aktion“ angesiedelt und besteht derzeit aus über 900 lokalen und regionalen Partnern in 33 Ländern Europas. European Confederation of Youth Clubs (ECYC) www.ecyc.org [8.2.2011] Das europäische Netzwerk „European Confederation of Youth Clubs“ ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die in der Jugendarbeit tätig sind und von Jugendvereinen. Anliegen der ECYC ist die Förderung der Offenen Jugendarbeit und des non-formalen Lernens. European Youth Card www.europeanyouthcard.org [8.2.2011] Die „European Youth Card“ wird von der Non-Profit-Organisation „European Youth Card Association (EYCA)“ betrieben. Derzeit sind im EYCA-Netzwerk 40 Länder vertreten. In jedem Mitgliedsland gibt es einen nationalen Partner, der für die Verbreitung der Jugendkarte zuständig ist. Für Österreich siehe: www.jugendkarte.at European Youth Forum (nur in englischer und französischer Sprache) www.youthforum.org [27.1.2011] Das „Europäische Jugendforum“ ist eine unabhängige Organisation von Jugendlichen koordiniert, die 98 nationale und internationale Jugendorganisationen repräsentiert. 72 European Youth Information and Counselling Agency (ERYICA) www.eryica.org [27.1.2011] ERYICA ist die Dachorganisation der Jugendinformationsstellen in Europa und in 28 europäischen Ländern und mehr als 8.000 Jugendinformationszentren verankert. ERYICA ist eine international tätige Non-Profit-Einrichtung mit Sitz in Luxemburg. Internationale Dachorganisationen und Netzwerke Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen e. V. (BAG OKJE), Deutschland www.offene-jugendarbeit.info [27.1.2011] Ein Zusammenschluss von regionalen AGs in Deutschland. Dachverband Offene Jugendarbeit, Schweiz www.doj.ch [27.1.2011] Der Dachverband Offene Jugendarbeit Schweiz vertritt aktuell rund 400 lokale Einrichtungen der offenen Jugendarbeit wie z. B. Jugendtreffs, Informationsstellen und Jugendsekretariate, Jugendkulturzentren, mobile Jugendarbeit, Jugendprojekte. infoklick.ch, Schweiz www.infoklick.ch [27.1.2011] Der Verein für Kinder- und Jugendförderung bietet über seine Website Informationen und konkrete Hilfestellungen für sämtliche Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen und deren Bezugspersonen. Internationale Gesellschaft für mobile Jugendarbeit (ISMO), Deutschland www.ismo-online.org [27.1.2011] Seit 1992 setzt sich ISMO weltweit für das Konzept der mobilen Jugendarbeit ein, mittels Fachtagungen wird der Austausch gefördert, regionale sowie lokale Netzwerke für mobile Jugendarbeit werden unterstützt. In den vergangenen Jahren wurden in Ost- und Südosteuropa zahlreiche Projekte realisiert. n.e.t.z. – Das Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren Südtirols www.netz.bz.it [27.1.2011] Das Netzwerk bietet seinen Mitgliedern Dienstleistungen, Know-how für die Offene Jugendarbeit, Fortbildung und Vernetzungsmöglichkeiten an. n.e.t.z. ist auch als Lobby für die Offene Jugendarbeit in Südtirol aktiv. 73 PLATZ FÜR NOTIZEN 74 75
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