Strategien gegen das Aufschieben

Ab morgen wird es anders!
Strategien zum Umgang mit dem
Aufschieben
1. Aufschieben
Was, wie, wann, warum?
Aufschieben (prokrastinieren)
…..Verlagerung einer Entscheidung/Aktivität auf
einen späteren Zeitpunkt
…oft zugunsten einer Alternativtätigkeit
…ist häufig, alltäglich und nicht immer negativ
…kann Ausdruck einer defizitären Selbstkontrolle,
Selbstorganisation und/oder geringen
Frustrationstoleranz sein
Psychologische Beratung. 2015
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Aufschieben wird zum Problem, wenn..
…persönlich wichtige Tätigkeiten aufgeschoben
werden
…dafür weniger wichtige Tätigkeiten durchgeführt
werden
…damit die eigenen Handlungen nicht den
eigenen Absichten bzw. eigenen wichtigen Zielen
entsprechen
Psychologische Beratung. 2015
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Aufschieben wird pathologisch, wenn..
…ein solches Verhalten automatisch erfolgt
…dieses Verhalten zu gravierenden negativen
Folgen führt und trotzdem nicht eingeschränkt
werden kann
…es zu persönlichen Nachteilen erheblichen
Ausmaßes führt
…es den Betroffenen selbst rätselhaft erscheint
Psychologische Beratung. 2015
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Mögliche negative Folgen des Aufschiebens
…objektive Leistungseinbußen (schlechte Noten,
verlängerte Ausbildungszeiten, Abbrüche..)
…Belastungen zwischenmenschlicher Beziehungen
(nicht eingehaltene Versprechen, Ärger und
Enttäuschung anderer)
…Beeinträchtigungen des eigenen Wohlbefindens
(Stress, Schlafstörungen, reduziertes
Selbstwertgefühl, Depressivität)
Psychologische Beratung. 2015
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Ein „Fallbeispiel“
„..bei mir hat bislang eigentlich immer alles
geklappt, aber es war zum Schluss immer der
totale Stress: Nachts lange lernen die letzten
Tage vor der Prüfung,…, obwohl ich mir vorher
schon vorgenommen hatte, pünktlich anzufangen
und auch die Zeit dafür da war und es dann
immer wieder nicht gemacht habe,…, ich komme
einfach nicht mehr hinterher und hänge wieder
hinter meinem Zeitplan, sodass ich wieder kurz
vorher sitzen werde und die Nächte zum Tag
werden.“
aus: Höcker et al.
Psychologische Beratung. 2015
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Referent · 23.06.2015
8 von xx Seiten
Was schiebe ich auf?
Beispiele:
 Fachbücher lesen
 Für die Prüfung lernen
 Steuererklärung
 Behördengänge
 Hausputz
 Keller entrümpeln
…
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Wie schiebe ich auf?
Beispiele:
 unbewusst/implizit/automatisch
 bewusst/explizit
 auf den nächsten Tag, die nächste Gelegenheit
 auf „irgendwann“
 Auf den „richtigen Augenblick“
…
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Was tue ich stattdessen?
(Alternativtätigkeiten)
Beispiele:
 Essen
 Sich verabreden
 Putzen
 Einkaufen
 TV, Internet
…
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Warum schiebe ich auf?
Beispiele:
 Weil die Aufgabe langweilig ist.
 Weil die Aufgabe überfordert.
 Weil ich es perfekt machen will.
 Weil ich Angst vorm Scheitern habe.
 Weil ich mich gern treiben lasse.
 Weil ich damit schlechte Leistung rechtfertige.
 Weil ich das Falsche studiere.
…
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Dipl.-Psych. J. Beißner· 23.06.2015
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2. Vom Wollen zum Handeln
Stolpersteine und Lösungsansätze
Dipl.-Psych. J. Beißner · 23.06.2015
15 von xx Seiten
Phase I
AUSWAHL UND
DEFINITION DES ZIELS
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Stolpersteine
 Diffuse, unklare Wünsche und Bedürfnisse.
 Grübeln über zahlreiche Möglichkeiten.
 Konsequenzen werden nicht berücksichtigt,
sondern nur der Moment betrachtet.
 Es wird nicht bewusst entschieden; die Dinge
geschehen eher oder halbherzig.
 Keine Absicht = kein Scheitern.
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Lösungen
 Bewusstwerden über eigene Ziele, Prioritäten
setzen.
 Bewusstes Aufzeigen kurz- und langfristiger
Konsequenzen.
 Klare Entscheidung treffen.
 Mut zur Absicht, zu einem Ziel haben.
 Sich für ein Ziel selbst verpflichten.
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Phase II
PLANEN UND BEGINNEN
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Stolpersteine
 Keine oder ungenaue Planung
 Unrealistische Planung
 „Überplanung“ als Alternativtätigkeit
 Genauer Beginn ist unklar, wird übergangen
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Lösungen
 Planung ist sehr wichtig! (zeitlich + inhaltlich)
 Sollte möglichst konkret und realistisch sein.
 Zwischenschritte planen.
 Das „Salami-Prinzip“!
 Mögliche Schwierigkeiten bei der Ausführung
berücksichtigen.
 Beginn terminieren und bewusst gestalten.
 Eigene deadlines setzen.
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Realistisch planen
1. Wie lange will ich in dieser Arbeitseinheit
arbeiten/lernen?
2. Was will ich in der Zeit schaffen?
3. In welchen Schritten will ich vorgehen?
4. Wie viele Pausen will ich wann machen und wie
lange?
5. Worauf will ich beim Vorgehen besonders
achten?
Nach Höcker et al.
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Der Wochenplan
Montag
Dienstag
8:00
9:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
18:00
19:00
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Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
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Pünktlich beginnen
 Beginn der Lerneinheit ist „festes Date“ im Kalender!
 Wann will ich anfangen?
 Wie und wann kann ich mich an den Termin erinnern?
 Wecker, Handy-Erinnerung…
 5/10 Minuten vorher!
 Was mache ich in den 5/10 Minuten vorher?
 Mit welchem Satz kann ich mich motivieren anzufangen?
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… Fortsetzung…Pünktlich beginnen
 Zum Start etwas leichtes!
 Was war gestern dran? Worum soll es heute gehen?
Wie will ich es anpacken?
 Lernplan für die Einheit machen
 Kurz Material/Skripte durchblättern und checken
 Einen „Plan B“ bereit halten, also ein alternatives
Lernthema.
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Phase III
AUSFÜHREN UND
BEENDEN
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Stolpersteine
 Handlung wird nicht durchgehalten, sondern
gestört.
 durch äußere und/oder innere Faktoren
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Lösungen
 Störungen/Ablenkungen schon vorher
vermindern.
 Pausen einplanen.
 Korrigierende Selbstbeobachtung.
 Belohnungen einplanen.
 Sich selbst motivieren lernen.
 Korrektur blockierender Gedanken.
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Äußere Ablenkungen verringern
 Ablenkungen/ mögliche Alternativtätigkeiten
reduzieren
 Telefon aus, e-Mails aus
 evtl. in Bibliothek lernen
 Ordnung auf dem Schreibtisch halten
 Notizzettel bereit legen, um Gedanken zu
fixieren
 Lernen hat Priorität! „Lernen ist mein Job!“
 wandernde Gedanken freundlich zurückholen
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Psychologische Beratung. 2015
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Selbstbeobachtung
 Z.B. in Form eines Arbeitstagebuchs oder
mithilfe von Wochenplänen
 Möglichst zeitnah sollte die Umsetzung von
Arbeitseinheiten und positive Veränderungen
protokolliert werden; ein Abgleich mit den
eigenen Zielen sollte erfolgen.
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Selbstverstärkung/ Belohnung
 Verstärkung von positiven Fortschritten
 Belohnungen sollten Zusatz sein und nichts Notwendiges
beinhalten
 Belohnungen müssen nicht materiell und teuer sein
 Auch ein innerliches „Das hast du gut gemacht!“ kann
belohnen; auch Symbole können belohnen.
 Belohnungen sollten gezielt geplant und konsequent
vergeben werden.
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Motivationale Schwierigkeiten überwinden
• Akzeptieren Sie Ihr bisheriges Verhalten,
anstatt es zu verurteilen!
• Formulieren Sie Veränderungswünsche!
• Schaffen Sie eine positive Einstellung zur
Arbeit: welche positiven Konsequenzen hat die
Erledigung?
• Stellen Sie sich die Zielerreichung in allen
Facetten vor, malen Sie sich aus, was Sie
danach Angenehmes tun können!
(Zeitprojektion)
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Möglichkeiten der Selbststeuerung
1. Schwierigkeiten wahrnehmen. Was passiert
gerade? Wie geht es mir? Bewusst abstoppen.
2. Sich beruhigen. „Bleibe ganz ruhig. Atme tief ein
und aus, komme zu Dir. Ganz langsam.“ Spüren, wie der
Druck nachlässt. Dann Fäuste anspannen und wieder
entspannen. Wieder der Aufgabe zuwenden.
3. Neuorientierung. Neuen Überblick über die
Aufgabe verschaffen.
4. Ziel festlegen, sich dazu verpflichten,
Planung der weiteren Schritte. Nach: Hoffmann&Hofmann
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Typische blockierende Gedanken
 Muss-Sätze
(„Ich muss das unbedingt gut machen!“)
 Katastrophisieren
(„Es wäre eine Katastrophe, wenn ich durch die
Prüfung falle!“)
 Geringe Frustrationstoleranz
(„Ich kann es einfach nicht aushalten, dieses
langweilige Buch zu lesen!“)
 Globale negative Selbstbeurteilung
(„Ich bin ein Versager, wenn ich nicht aufhören kann
aufzuschieben.“)
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Ansätze zur Veränderung blockierender
Gedanken
 Hinterfragen Sie Ihre (automatischen)
Gedanken!
 Denken Sie ihre Katastrophengedanken zu
Ende!
 Finden Sie Gegenbeispiele zu globalen
Bewertungen!
 Relativieren Sie kategorische Aussagen!
 Fragen Sie sich nach dem Sinn Ihrer
blockierenden Gedanken!
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Beispiel Perfektionismus: Das Pareto-Prinzip
(Quelle: Krengel, M.)
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Phase IV
BEWERTEN
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Stolpersteine
 Ohne Bewertung bleibt häufig global-schlechter
Eindruck zurück und Unzufriedenheit.
 Ohne klares Ende ist man nicht frei für neue
Handlungen/Ziele.
 Ohne Definition abgeschlossener Teilziele kein
„Feierabend“, es bleibt das Gefühl, etwas tun zu
müssen.
Psychologische Beratung. 2015
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Lösungen
 Ehrliche Bewertung des Erreichten.
 Zeit für Bewertung einplanen – positive und
negative Bewertung hilft bei zukünftigen
„Projekten“!
 Freizeit/Erholung ist wichtig und darf sein.
 Z.B. etwas Aktives, Angenehmes planen.
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Weiterführende Hilfen
 Gruppen zu Prokrastination beim
Studentenwerk Berlin – Psychologische
Beratungsstelle
http://www.studentenwerkberlin.de/bub/pp_beratung/index.html
 Prokrastinationsambulanz an der FU Berlin
http://www.fu-berlin.de/
sites/studienberatung/prokrastination/index.html
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Psychologische Beratungstelle der htw
Campus Treskowallee, Hauptgebäude, Raum 141
[email protected]
http://www.htw-berlin.de/studieren/beratungservice/studienberatung/psychologischeberatung/
Psychologische Beratung. 2015
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Selbsthilfe
 Schluss mit dem ewigen Aufschieben!
von H.-W. Rückert
 Lernen zu lernen
von W. Metzig und M. Schuster
 Bestnote
von M. Krengel
 www.studienstrategie.de
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Erstellen des Wochenplans
1. Feste Termine eintragen
 verbindliche Termine notieren (Uni, Arbeit)
 Freizeittermine berücksichtigen und offene Zeiten lassen
2. Lernzeiten festlegen
 Beginn und Ende der Arbeitsphasen festlegen
 Ein Lernblock sollte ca. 1,5 h betragen; max. 4-5/Tag
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3.



Pausen einplanen
alle 60-120 Min. Entspannungspause von 15-30 Minuten
zwischendurch 2-5minütige Pausen zum Durchatmen
an langen Lerntagen 2 mind. 1-stündige Pausen mittags
und abends
 Abhängig vom Lernstoff!
 Aktive Pausen!
4. Flexibel bleiben
 nicht mehr als 60% der Zeit verplanen, nötige
Anpassungen vornehmen
 Eigenen Biorhythmus berücksichtigen!
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