nobleSee 2016 Das Magazin der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Seit 1913 Dampfschiff Hohentwiel Die Schönheit vom Nordufer Überlingen am Bodensee Wunder des Schiffbaus Dampfschiff Hohentwiel im Detail Leben wie vor 4000 Jahren Landesausstellung Pfahlbauten Rund um den See Fahrplan 2016 Editorial SPIEL AUF DEM SEE Das Leben ist ein Fluss. Selbst wenn man wie ich die meiste Zeit des Jahres auf dem See verbringt. Wenn ich mich zurückentsinne an die Anfänge der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft vor mittlerweile 25 Jahren und heute auf unser Unternehmen blicke, dann erfüllt mich das mit großer Freude. Wir sind stetig gewachsen, haben dabei immer einen Schritt nach dem anderen getätigt. Die Länge der Schritte durfte dabei durchaus variieren. Manchmal war es ein Weg der vielen kleinen, dann wieder mitunter der großen Sprünge, die auch Mut und Entschlossenheit erforderten. Sukzessive haben wir unser Fahrtenangebot ausgebaut und sind heute beinahe zu 100 % ausgelastet, ein absolutes Novum in der Binnenschifffahrt. Während unserer Saison von April bis Oktober befinden wir uns praktisch täglich im Einsatz, mit öffentlichen Fahrten, gechartert von privaten Gruppen oder von ganzen Unternehmen. Müsste ich eine Fahrt zu meinem persönlichen Favoriten wählen, dann wäre es wohl immer jene, die wir gerade neu ins Programm aufgenommen haben. In diesem Jahr wäre das die Fahrt „Blauer Ring“. In Kooperation mit dem „Weissen Ring Österreich“, der größten Opferhilfsorganisation, laufen wir am 19. Mai zu einem wunderbaren Galaabend aus. Ich würde mich persönlich sehr freuen, Sie zu dieser ersten Benefizfahrt unserer Firmengeschichte begrüßen zu dürfen. Auch außerhalb der Saison macht die Arbeit nun richtig Spaß. Im Juli 2015 sind wir umgezogen in unsere neue Geschäftsstelle. Hell, freundlich, im Zentrum von Hard gelegen, wo Sie unsere Mitarbeiterinnen gerne willkommen heißen. Schauen Sie vorbei und kommen Sie an Bord. Ob zum ersten Mal oder immer wieder – jede Fahrt mit der Hohentwiel ist eine Reise nach vorne. Mit dem Bug der Sonne entgegen. TUR AND OT Herzlichst, © Marcel Hagen Studio22 2 0 . J U L I – 2 1 . AU G U ST 2 0 1 6 GIACOMO PUCCINI Wer das Ziel kennt, findet den Weg Ihr Kapitän Adolf Franz Konstatzky nobleSee 03 Inhalt Wenn Architekten mit Wasser, Licht und Horizont spielen, entstehen Badehäuser, die schon in der Antike als Tempel der Lust galten. Am Bodensee gibt es nur noch drei historische Badeanstalten und ein neues Badehaus. Man darf hoffen, dass weitere folgen. 16 31 12 Das laut Fachpresse „am besten restaurierte Dampfschiff Europas“ versinnbildlicht die Handwerkskunst einer ganzen Epoche. Alles an Bord der Hohentwiel fügt sich zu einem authentischen Ganzen. Wir haben die Details unter die Lupe genommen. Die Stationen seiner Biografie lesen sich wie der Fahrplan zu einem besonderen Leben. Heute widmet sich Heino Huber ganz seinem Gasthaus Maurachbund in Bregenz und der Küche auf dem Schaufelraddampfer Hohentwiel. Ein Glücksfall für den historischen Dampfer und seine Gäste. 44 24 Zeitgeschichte Das bewegte Leben der alten Fähre Konstanz 35Kapitänssalon Intime Atmosphäre mit an Bord 10 Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Ein- und Ausblick 2016 26 Bregenzer Festspiele Puccinis Oper "Turandot" 36 Fahrplan 2016 Öffentliche Fahrten 12Kompendium Wunder des Schiffbaus 28Interview Festspielpräsident Hans-Peter Metzler 40 Für kleine Matrosen Bär, der Honigschlecker 16 Die Bodenseerunde Überlingen im Porträt 31 Kochen mit Heino Huber Köstliches von nebenan 42Bodenseerevier Steuermann, ahoi! 20 Landesausstellung 4000 Jahre Pfahlbauten 34 Wine & Dine Hohentwiel Lasst die Gläser klingen 44 Baukultur Nahe am Wasser gebaut 06Seegeschichte Basilika Birnau 04 nobleSee Fast unwirklich schön ist es hier. Überlingen begeistert zu jeder Jahreszeit, fasziniert aber besonders im Frühling und Sommer. Was es alles zu entdecken gibt, hat uns Oberbürgermeisterin Sabine Becker verraten. 48 Bootsbau Lacustre – Das Kleeblatt auf Kurs 60 Touristikerabend 2015 Eine Region der Kontraste 54 Der Pfänder Wunderbare Auszeit 62 Hohentwiel Shop Souvenirs, Souvenirs! 55Pianissimo Bella Isabella 66Impressum 56 Auktionshaus Zeller Antike Schätze aus aller Welt 58 Weingut Aufricht Von Ruhephasen und schönen Aussichten nobleSee 05 Seegeschichte BASILIKA BIRNAU Gottes Zuckertorte Wie ein auffliegender Schwan erhebt sich der barocke Schmuckkasten in Weiß und Rosarot über Weinstöcke und Birnbäume. Wer die Wallfahrtskirche Birnau betritt, ringt nach Atem: Sieben Altäre, elf Uhren, Putten, Äpfel, Mondsicheln, Krückstöcke, Erzengel, Lanzen, Symbole und Allegorien ohne Ende – ein überwältigender Effekt, der die Größe Gottes demonstrieren soll. Text Marlene Mendel Fotos Michael Hansky, James Palik Es gibt kein Wunder für den, der sich nicht wundern kann. Marie von Ebner-Eschenbach, I m September 1750 pilgern zwanzigtausend Menschen aus allen Himmelsrichtungen zur Weihe der Neu-Birnau. Sie kommen zu Fuß, herausgeputzt in Sonntagskleidern mit Kränzen im Haar und Hüten auf dem Kopf. Fischer rudern mit Booten über den Bodensee. Segel flattern. Reiche Bauern sitzen hoch zu Ross, Adelige lassen sich in Kutschen chauffieren. Schon von weitem sehen sie den Turm, der wie ein Finger in den Himmel zeigt. Für diese Wirkung verzichteten die Baumeister sogar auf die sonst übliche Ost-Ausrichtung des Altars. Nur drei Jahre und drei Monate hat es gedauert, um die Alt-Birnau zu ersetzen. Wirtsleute gegen Pilger In der Kapelle Alt-Birnau, nur wenige Kilometer entfernt, stand einst eine Marienfigur, die Wunder vollbringen sollte. Sie wurde von Pilgern fast überrannt. Um den Ort der Wunder nicht anzutasten, wurde eine Kirche um die Kapelle errichtet. Der äußere Teil brannte im Dreißigjährigen Krieg ab; ein Knecht aus Salem soll das Gnadenbild der Maria gerettet haben. Beim Wiederaufbau kamen Wirtschaftsgebäude, Unterkünfte und ein Pfarrhaus dazu. Damit hatten die Überlinger, die sich im Wirtshaus gegenüber trafen, keine Freude. Das Wirtshaus passte wiederum den Mönchen nicht. Ihre Messen wurden gestört. Es kam zu Schlägereien. Und so fasste der neue Abt Stephan den Entschluss, auf klostereigenem Grund eine neue Kirche zu errichten. Crème de la Crème Aber wie soll man die wundertätige Marienstatue verlegen, ohne den Zorn des Volkes zu erregen? Heimlich holt der Abt die Erlaubnis des Bischofs ein. Eine Prozession von 2000 Leuten, beschützt von 350 Dragonern, transportiert die Statue in die Pfarrkirche Salem. Der Bischof kündigt an, jeden Störenfried mit Exkommunikation zu bestrafen. Als der junge Abt Stephan stirbt, ist für das Volk alles klar: Er hätte die Maria nicht „entführen“ dürfen. Sein Nachfolger wittert seine Chance – Abt Anselm Schwab ist kunstsinnig und ehrgeizig. Er holt die 06 nobleSee Superstars: den Vorarlberger Barockbaumeister Thumb, den Freskenmaler Göz, den Bildhauer, Altarbauer und Stuckateur Feuchtmayer. Zügig geht der Bau voran. Mit dem Gutshof Maurach besitzt die Abtei eine Anlegestelle. Baumaterialien werden über den See gebracht (Kalk aus Bregenz, Holz aus Markdorf ), auf Ochsenkarren umgeladen und über den Prälatenweg zur Baustelle gefahren. Locker bringt die Kirche ein Vermögen auf und demonstriert eindrücklich ihre Macht gegenüber der Reichsstadt Überlingen, was zur Folge hat, dass das Verhältnis zwischen Stadt und Kloster für Jahrzehnte gestört ist. Die neue Kirche glänzt Die Pilger bleiben aus. Sie sind verstimmt wegen der Verlegung des Heiligtums. Und der Geist der Aufklärung macht sich breit. Bilderverehrung auf Wallfahrten ist plötzlich Zeichen des Aberglaubens und falsch verstandener Frömmigkeit. Sogar Kleriker wettern gegen den ausartenden Barockstil und dessen finale Auswucherung im Rokoko. Der letzte Gottesdienst findet 1804 statt. Das Inventar wird verkauft oder verteilt, das Gnadenbild landet im Salemer Münster. 115 Jahre lang dient die Basilika als Schuppen für landwirtschaftliche Geräte. Wunder geschehen Erst nach der Jahrhundertwende kauft sie die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau. Die Wirtschaftsräume werden umgebaut, Glocken und Orgeln wiederbeschafft. In kurzer Zeit blüht die Birnau wieder. Bis 1941 erneut die Türen zufallen. Mönche werden verjagt und von der Gestapo inhaftiert. Heute finden in der Basilika jährlich 18 offizielle Wallfahrten statt. Wegen ihrer malerischen Lage ist sie ein beliebter Ort für Hochzeiten und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten am Bodensee. Das Gnadenbild der Maria steht heute über dem Hochaltar. Ob sie noch Wunder vollbringt? Rundfahrten Wir fahren zu den schönsten Orten, die der Bodensee zu bieten hat. Information und Buchung bei allen Tourist-Informationen in den jeweiligen Häfen oder unter [email protected] T +43 (0)5574 63560 nobleSee 07 08 nobleSee nobleSee 09 Foto Hohentwiel, © Adolf Bereuter Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. EINBLICK 2016 Jetzt wird eingeheizt Die Saison hat begonnen. Die Crew ist bereit. Das Schiff auf Hochglanz poliert. Es weht so manch frische Brise, einiges wurde erneuert und verbessert. Das Wichtigste ist geblieben: Die Leidenschaft für den schönsten Schaufelraddampfer Europas – unsere Hohentwiel. Was uns ausmacht Fotos Marion Gafgo, Michael Häfner, Markus Gmeiner Heimat ist dort, wo dein Herz schlägt Die schöne Marktgemeinde Hard am Bodensee ist seit mehr als drei Jahrzehnten der Heimathafen der Hohentwiel. Hier wurde sie renoviert, hier liegt sie vor Anker und von hier aus erkundet sie den Bodensee. Im Zentrum von Hard wurde im Juli 2015 die neue Geschäftsstelle der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. eröffnet. Ganzjährig geöffnet, von Montag bis Freitag ab 8 bis 17 Uhr, stehen die Office-Damen mit sehr viel Wissen rund um das Schiff, das umfangreiche Fahrtenangebot, Ticketbuchung, Gutscheine, Souvenirs und die Region Bodensee persönlich, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung. Herzlich willkommen an Bord der Träume. Neue Adresse Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Hofsteigstr. 8 A-6971 Hard T +43 (0) 5574 / 635 60 F +43 (0) 5574 / 635 60 33 [email protected] Öffnungszeiten Mai bis September Mo bis Fr 8:00 bis 17:00 Uhr Sa 9:00 bis 12:00 Uhr Oktober bis April Mo bis Fr 9:00 bis 17:00 Uhr Neues Kleid im Internet Surfen kann man auf dem Bodensee nur bedingt, auf der neuen Webseite der Hohentwiel hingegen lässt sich gut verweilen. In ansprechendem neuen Design präsentiert sich der historische Schaufelraddampfer von seiner besten Seite. Der virtuelle Rundgang lädt dazu ein, das Schiff bis in den Maschinenraum zu erkunden, an Deck zu stehen oder die Salons zu besuchen, in denen man bald mit lieben Freunden das Schiff genießen wird. Auf der Seite finden sich alle Informationen rund um das Schiff, seine ausgezeichnete Küche, die Mitarbeiter sowie eine moderne Buchungsplattform. www.hohentwiel.com Am Bodensee gibt es mindestens so viele schöne Schiffe wie Häfen. Was die Hohentwiel von anderen Ausflugs- und Passagierschiffen unterscheidet, ist nicht nur ihre Geschichte und ihr faszinierendes Äußeres. Die Hohentwiel fesselt auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jede Saison aufs Neue. Mit viel Engagement und Begeisterung arbeitet das Team im Office, in der Kombüse, im Maschinenraum und an Deck gemeinsam an der Verwirklichung eines Traumes. Jeder Gast der Hohentwiel soll sich rundum wohlfühlen, die Seele baumeln lassen und eine Reise antreten in die gute alte Zeit. Senden Sie uns Ihre persönliche Geschichte – wir verlosen auch in diesem Jahr einen Gutschein für 2 Personen für das schönste Erlebnis an Bord der Hohentwiel. Bitte einsenden an welcome@ hohentwiel.com. Sind Sie mit Ihren Versicherungslösungen auf dem richtigen Dampfer? Das Team von Dr. Hackspiel & Partner berät Sie gerne im persönlichen Gespräch. Gewerbepark schoeller 2welten Mariahilfstraße 31 A-6900 Bregenz T +43 (0) 5574 83600 F +43 (0) 5574 83600 19 www.hackspiel.at 10 nobleSee nobleSee 11 Kompendium DAMPFSCHIFF HOHENTWIEL UNTER DER LUPE Wunder des Schiffbaus Vor rund 30 Jahren lag sie in alle möglichen und unmöglichen Einzelteile zerlegt auf dem Gelände des Industriehafens in Hard. Kaum einer konnte sich damals vorstellen, dass dieses Sammelsurium an Eisen, Rost und Buntmetall jemals wieder klar Schiff machen würde. Heute zählt die Hohentwiel zu den Attraktionen der Bodenseeregion, die man unbedingt gesehen und erlebt haben muss. Text Eva Engel Ü Fotos Markus Gmeiner, Michael Häfner, Stadtarchiv Zürich ber das Wasser gleiten. Wind und Wellen trotzen. Ein Traum, älter noch als der vom Fliegen. Bereits vor 50.000 Jahren begannen die Menschen nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie Seen, Flüsse oder gar Meere überqueren können. Als Vorläufer des Schiffs sind schwimmende Baumstämme anzusehen, die einzeln oder zum Floß verbunden schon in vorgeschichtlicher Zeit zum Überqueren von Flüssen dienten. Heute sind die berühmtesten Schiffe dieser Erde so groß wie ganze Stadtteile oder Fußballfelder. Die Schifffahrt ist ein ungebremster Wachstumsmarkt – ein Ende ist nicht in Sicht. Kaum ein technisches Fortbewegungsmittel wurde so stark weiterentwickelt wie das Schiff. Das war auch Anfang des 19. Jahrhunderts so. Da setzte König Wilhelm I. von Württemberg anstelle der damals üblichen Segelund Ruderboote erstmals auf die neuar- 12 nobleSee tigen Dampfboote und 1911 gehörten zur württembergischen Bodenseeflotte bereits zahlreiche Salon- und Halbsalonschiffe. Am 1. Mai 1913 wurde der elegante Halbsalondampfer Hohentwiel mit einer Besatzung von acht Mann offiziell vom Stapel gelassen. Betritt man heute die Hohentwiel, diesen einzigen erhaltenen Schaufelraddampfer am Bodensee, dann schießen auch jenen, die mit Technik nicht viel am Hut haben, so einige Fragen durch den Kopf. Zum Beispiel, was hat ein Schiffsmast auf einem Schaufelraddampfer verloren? Oder weshalb ruft der Kapitän seine Kommandos in ein Messingrohr und kurbelt dabei an einem runden Etwas, das aussieht wie eine Uhr, in Wahrheit aber ein Maschinentelegraf ist? Und wie ist das eigentlich mit der Wasserversorgung an Bord? Ist das Wasser aus dem See? Wir haben uns auf Spurensuche begeben ... Der Schiffsmast Früher war die Schifffahrt eng mit der Eisenbahn verknüpft. Gäste wollten ohne zu warten vom Schiff direkt in den Zug steigen. So wartete der Zug im Bahnhof. Der Schaffner spähte auf den See und sah an den Lichtsignalen auf dem Mast, dass noch ein Schiff unterwegs war, das Gäste an Bord hatte. In den Anfängerjahren der Dampf3 schifffahrt traute man der neuen Technik nur bedingt. Zur Beruhigung sollte es die Möglichkeit geben, im Notfall ein Rahsegel setzen zu können. Obersteuermann Kössler konnte sich selbst von der Wirksamkeit überzeugen, als er einmal das Sonnensegel in den Masten hängte, um es zu trocknen – der Wind fuhr hinein, blies es auf und die Leinen spannten sich. Heute dient der Mast vor allem, um Flaggen zu hissen: Wenn die Hohentwiel im Ausland anlegt, wird an Steuerbord eine nobleSee 13 Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Aristoteles (384 v. Chr. – 322 v. Chr.) 4 Grußflagge gehisst – bei Fahrten über den Bodensee geschieht dies manchmal mehrmals am Tag. An oberster Stelle des Masts weht die Reederei-Flagge (HSG). Darunter hängt der Grüne Ball – das Kennzeichen, dass die Hohentwiel ein Vorrangschiff ist. Früher hing anstelle des Balls auch eine Flagge, aber wenn die schlecht stand, war sie nicht von allen Seiten gut sichtbar. Den Ball sieht man immer, egal von wo der Wind kommt. Wenn der Bundespräsident jährlich die Bregenzer Festspiele eröffnet, weht am Mast der Hohentwiel der Bundesadler. Bei Firmenfahrten wird die firmeneigene Flagge gehisst. Der Maschinentelegraf Der Maschinentelegraf auf der Hohentwiel ist ein historisches Stück mit modernem Innenleben. Er dient zur Kommandoübermittlung in den Maschinenraum während den Manövern. Langsam, halb und voll sind die Fahrstufen mit 10, 20 oder 30 Umdrehungen pro Minute. Will der Kapitän mehr als 30 Umdrehungen, gibt er die Befehle durch das Sprachrohr an den Maschinisten weiter. Der Maschinentelegraf kommt zum Einsatz bei Manövern wie Anlegen oder Ablegen. Er steht auf „Volle Fahrt“. Um ein Manöver einzuleiten, drückt der Steuermann einen Klingelknopf an seinem Fahrpult. Der Maschinist im Keller hört die Klingel und hält sein Ohr an das Sprachrohr aus Kupfer. Der Obersteuermann gibt durch das Rohr seinen Befehl durch: „Maschinenbereitschaft bitte, wir legen an.“ Der Maschinist zwischen Ölern und schnaubenden Maschinen sieht nicht nach draußen. Er wartet auf weitere Befehle, die Maschine läuft unterdessen normal weiter. Das Ufer 14 nobleSee kommt näher. Der Steuermann bewegt den Maschinentelegrafen auf „Halb“. Der Maschinist nimmt den Dampfdruck weg, steuert die Maschine auf 20 Umdrehungen. Der Steuermann stellt den Telegrafen nun auf „Langsam”. Der Maschinist nimmt mehr Druck weg und geht auf 10 Umdrehungen. Der Steuermann stellt den Telegrafen auf „Stopp“. Der Maschinist nimmt Druck weg, stoppt die Maschine und bringt sie in Position, um rückwärts anzufahren. Der Steuermann dreht unterdessen das Schiff parallel zum Steg und stellt den Telegrafen auf „Rückwärts Halb“. Dabei ist ein präzises Timing entscheidend. Die Maschine muss genau im richtigen Moment rückwärts laufen, ansonsten gibt es entweder eine harte Landung, oder er kann das Anlegemanöver noch einmal von vorne beginnen. Dies passiert so gut wie nie, denn die HohentwielCrew besteht aus erfahrenen, langjährigen Mitarbeitern, die ihre Grand Old Lady wie im Schlaf sicher von Hafen zu Hafen geleiten. Die neue Wasseraufbereitungsanlage auf der Hohentwiel Sie befindet sich im Maschinenraum unterhalb des Wasserspiegels und wurde im Frühjahr 2015 von der Schweizer Firma Aqua Innovation neu umgerüstet. Mit einer Pumpe gelangt das Seewasser in die Anlage. Das Seewasser wird mit dem Microseparator auf 5 oder 10 Mikron gefiltert. Ein Mikroprozessor überwacht den Druckabfall und löst wenn notwendig automatisch eine Rückspülung aus. Das filtrierte Wasser läuft anschliessend durch einen Aktivkohlefilter, welcher Geschmack und Geruch des Wassers neutralisiert. Als letzte Stufe wird das Wasser mit UV-C-Strahlen desinfiziert und von Keimen, Bakterien und Viren befreit. Das Wasser wird nicht als Trinkwasser verwendet, könnte aber bedenkenlos getrunken werden. Eingesetzt wird es aber zum Putzen an Deck, um das Geschirr zu spülen und für die Toilettenanlagen. Für die Wasseraufbereitungsanlage ist der Maschinist zuständig, der sich freut, dass er nicht mehr ständig damit zu tun hat, da nun alles völlig automatisch und reibungslos abläuft. Ein weiteres Wunder der Technik eben – an Bord der Hohentwiel. Hohentwiel Technische Details Länge über alles: 56,84 m Breite über alles: 13,00 m Max. Tiefgang: 1,60 m Verdrängung: 365 t Höchstgeschwindigkeit: 16,7 kn (31 km/h) Antrieb: 2-Zylinder-VerbundDampfmaschine Leistung: 950 PSi / 62 UpM Bankettplätze gesamt: 230 Personen Unter Deck: 120 Personen Auf Deck: 110 Personen Kessel: 2 x 9 m3 / 11 bar Auch ohne grossen Vorrat – Immer frisches Trinkwasser an Bord. Um die Tragfähigkeit und den Raumbe- und modularen Anlagen der Aqua Inno- darf zu verbessern sowie den Treibstoff- vation GmbH bewähren sich bestens zur verbrauch senken zu können, wird jedes Sicherstellung der Wasserversorgung Kilo Gewicht eingespart. Die kompakten auf Schiffen. Aqua Innovation GmbH +41 (0)41 524 05 50 Telefon Grundstrasse 22A +41 (0)41 524 05 52 Fax CH-6343 Rotkreuz www.aqua-innovation.ch nobleSee 15 Die Bodenseerunde ÜBERLINGEN AM BODENSEE Die Schönheit vom Nordufer Klein-Nizza. So wurde Überlingen bereits im 19. Jahrhundert gerne genannt. Die großzügige Seepromenade, der Stadtgarten mit seinen subtropischen Pflanzen, die historische Altstadt und die freundliche Offenheit der Bewohner, schufen seit jeher ein einzigartiges Klima. Oberbürgermeisterin Sabine Becker hat sich mit uns darüber unterhalten, wie die Stadt Altes bewahrt und Neues entdeckt. Text Eva Engel Fotos Gerhard Giebner, Michael Häfner, Kur und Touristik Überlingen GmbH Oberbürgermeisterin Sabine Becker Die längste Uferpromenade des Bodensees ist in Überlingen beheimatet. Wie beeinflusst die Nähe zum See das Leben in der Stadt? OB Becker: Die Altstadt mit ihren zahlreichen Gärten, ihren bunten Geschäften, Cafés und Restaurants lädt den Besucher zum Flanieren und Bummeln ein. Der Bodensee erstreckt sich dabei wie ein Spiegel vor der mittelalterlichen Stadt mit ihrer Stadtbefestigung. Der zentrale Punkt, wo See und historische Kulisse zusammentreffen, ist der Landungsplatz mitten im Herzen von Überlingen. In der Tat, Einwohner und Touristen lieben diesen Platz. Eines der vielen Wahrzeichen der Stadt ist der größte spätgotische Bau am Bodensee, das Münster St. Nikolaus. Wie aufwändig ist der Erhalt eines solchen 16 nobleSee Reichtums an Kulturdenkmälern für eine Stadt mit 22.000 Einwohnern? OB Becker: Für die Stadt Überlingen ist der Erhalt ihrer Denkmäler einschließlich der Befestigungsanlagen eine herausfordernde Daueraufgabe. Zum Beispiel sanieren wir gerade die Fruchtscheuer des Spitals aus dem 16. Jahrhundert in der Krummebergstraße 20. Seit über 100 Jahren erleben Überlinger Kinder in diesem Gebäude ihre Kindergartenzeit. Durch die Generalsanierung werden zusätzliche Flächen für das Familienzentrum geschaffen. Die Sanierung kostet ca. 6 Mio. Euro. Ohne Fördermittel wäre das große, altstadtprägende Haus nicht zu erhalten. Auch das Überlinger St. Nikolaus Münster erfordert ständig einen hohen Kostenaufwand zur Bewältigung der anstehenden Renovierungs- bzw. Sanierungsarbeiten. Diese Kosten können von der Münstergemeinde bzw. der Erzdiözese alleine nicht aufgebracht werden. Bereits im Jahre 1890 haben Einwohner von Überlingen und Umgebung sich zum Ziel gesetzt, dieses einzigartige Kulturdenkmal zu erhalten und gründeten den Münsterbauverein. Wie lassen sich Altbau und neue Geschäftsideen vereinbaren? Sind auch Neubauten im historischen Kern denkbar bzw. umgesetzt? OB Becker: Überlingen bietet keine reizüberflutenden Einkaufszentren in der Innenstadt. Kleine Läden, Boutiquen, Ateliers und Geschäfte säumen die Einkaufsstraßen und bieten ein ausgefallenes Sortiment für jeden Geschmack. In den Seitenstraßen finden die Gäste wahre nobleSee 17 gen Zeit möchten wir den Menschen in unserer Stadt Gelegenheit zum Durchatmen geben und die bewusste Wahrnehmung für unsere Umgebung stärken. Wichtige Themen im Rahmen der Vereinigung sind beispielsweise nachhaltige Umweltpolitik, der Erhalt der charakteristischen Stadtstruktur und das damit verbundene behutsame Vorgehen bei der Stadtentwicklung und -erneuerung. Wir legen in Überlingen viel Wert auf unsere Kultur und die Traditionen der Stadt, was ebenfalls dem Gedanken von Cittaslow entspricht. Einige Gastronomiebetriebe in Überlingen haben sich die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten auf die Fahnen geschrieben und sich der Slow-FoodBewegung angeschlossen. Hierbei geht es zum einen um die gute Qualität, die sie mit diesen heimischen Produkten gewährleisten können, aber auch um die Schonung von Ressourcen durch kurze Transportwege und den Verkauf auf Wochen- und Regionalmärkten. Schatzgruben mit einem individuellen Angebot an Kleidung, Schuhen, Dekoration und vielem mehr. Selbstverständlich darf die Stadt sich nach außen hin verändern. Neubauten sind denkbar, soweit sie sich städtebaulich und architektonisch in die Stadt einfügen. Überlingen ist Mitglied der internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte „Cittaslow“? Was genau steht inhaltlich hinter dieser Bewegung? OB Becker: Cittaslow ist eine Vereinigung von besonders lebenswerten Städten, die aus der bekannten Slow-Food-Bewegung entstanden ist. Die Mitgliedsstädte sind um eine höchstmögliche Lebensqualität für ihre Bürger, Unternehmer und Gäste bemüht. In unserer heutigen schnelllebi18 nobleSee Im Gebiet der Stadt Überlingen sind zurzeit vier Naturschutzgebiete, zwei flächenhafte Naturdenkmäler sowie etwa dreißig Einzelgebilde-Naturdenkmäler ausgewiesen. Welche aktuellen Umweltprojekte werden in Überlingen angedacht? OB Becker: In den letzten Monaten wurde von der Stadt Überlingen mit Unterstützung der Heinz Sielmann Stiftung und der Stiftung Naturschutzfonds BadenWürttemberg im Nesselwanger Ried ein neues Stillgewässer als weiterer wichtiger Trittstein des Biotopverbundes Bodensee angelegt. Das neue Stillgewässer ist rund 14.500 Quadratmeter groß und bis zu drei Meter tief. Ausgedehnte Inseln bieten ungestörte Brutmöglichkeiten, Rast- und Ruhebereiche für Vögel. Amphibien laichen in den sich schnell aufwärmenden Ruhebereichen. Dieses Projekt gehört zu den Bausteinen der Landesgartenschau 2020, welche die Kernstadt mit den Ortsteilen verbinden und die besondere Kulturlandschaft rund um Überlingen in ein interessantes Landesgartenschaukonzept integrieren wird. Viele dieser neu geschaffenen und aufgewerteten Grünbereiche sollen den Überlinger Bürgern sowie den Gästen als Daueranlagen nachhaltig zur Verfügung stehen. Der Tourismus ist in Überlingen mit 60 Restaurants und 33 Hotels einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Wie entwickelt sich der Tourismus? OB Becker: Der Tourismus in Überlingen und in der gesamten Region entwickelt sich seit Jahren positiv und es gelingt mehr und mehr, auch die Herbst- und Wintermonate mit Angeboten zu beleben. Wir möchten nicht nur eine Steigerung der Gästezahlen, sondern die Verteilung der Übernachtungen auf das gesamte Jahr erreichen. Durch eine Ausweitung der Tourismussaison auf das ganze Jahr haben bspw. Beherbergungsbetriebe und Gastronomen die Möglichkeit, Mitarbeiter ganzjährig zu halten und besser an ihren Betrieb zu binden. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, den Bodenseegästen die Vorzüge eines Aufenthalts außerhalb der Sommermonate aufzuzeigen und hier gezielte Angebote und Veranstaltungen etablieren. Mit dem Premiumwanderweg SeeGang oder auch mit kulinarischen Veranstaltungen, wie den Apfelwochen oder den Weinlaubtagen, gelingt dies für den Herbst bereits jetzt sehr gut und die Übernachtungszahlen in dieser Zeit zeigen eine stetige positive Entwicklung. Die Kur und Touristik Überlingen GmbH, deren Hauptgesellschafter die Stadt ist, hat sich im Jahr 2015 intensiv mit der Erstellung eines neuen Tourismusmarketing-Konzepts befasst, um das touristische Profil der Stadt zu schärfen und zukünftig noch besser aufgestellt zu sein. Im Hinblick auf die Landesgartenschau 2020 möchten wir uns professionell aufstellen, damit nicht nur im Ausstellungsjahr selbst, sondern auch in den Folgejahren ein positiver Effekt für den Tourismus erhalten bleibt. Als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Kur und Touristik freue ich mich auch über die positive Entwicklung unserer Tourist-Information, die zum Frühjahr 2016 vergrößert und optimiert wird. Unsere Gäste haben neue Anforderungen an die Betreuung vor Ort und diesen Wünschen möchten wir Rechnung tragen, indem wir den Umbau und die Modernisierung unterstützen. Der Überlinger Gemeinderat hat sich 2015 für die Einführung der „Echt Bodensee Card“ ab dem Jahr 2017 in Überlingen entschieden. Mit dieser neuen elektronischen Gästekarte können unsere Besucher das Bus- und Bahnnetz am nördlichen Boden- see dann kostenfrei nutzen. Dies bietet einen erheblichen Mehrwert für unsere Gäste und wird gleichzeitig dafür sorgen, dass einige Gäste vom PKW auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, so dass unsere Straßen entlastet werden. Im Jahre 2002 erlangte die Stadt Überlingen traurige internationale Berühmtheit, als im Luftraum nördlich des Bodensees nahe Überlingen eine Passagier- und eine Frachtmaschine zusammenstießen. Verändert ein solches Ereignis eine Stadt? OB Becker: Auch in der Zeit meines Amtsantritts, Anfang 2009, waren Trauer und Schmerz spürbar, Leid und Fassungslosigkeit noch immer gegenwärtig. Diese Fassungslosigkeit drückt eine Sehnsucht aus, dass alles doch einen Sinn haben muss. Angehörige der Rettungskräfte berichteten mir auch nach 10 Jahren noch, dass sie dieses Unglück besonders her- ausgefordert hat und die Bilder, die sich ihnen eingebrannt haben, haften bleiben. So schmerzlich der Anlass war, so sind aus dem Unglück zwischen den betroffenen Familien und den Helfern doch Freundschaften und tragende Verbindungen entstanden. ben dort irgendwie ein Stück weit anonymer. Allerdings ist das kulturelle Angebot groß und „es iss immer jet loss“. Die Bodenseeregion dagegen ist für mich die landschaftlich schönste Region in Deutschland. Hier lebt man in einem wahren Paradies, wie in einer Puppenstube. Sie wurden in Köln geboren und haben in Köln und Speyer studiert. Weshalb und wann kamen Sie nach Überlingen? OB Becker: Ich bin aus familiären Gründen 2004 an den Bodensee gezogen. Damals war die Bürgermeisterstelle in Meersburg ausgeschrieben. Nach vier Jahren Bürgermeisteramt in Meersburg habe ich mich in Überlingen beworben. Gibt es auch einen Überlinger Frohsinn – gleich dem rheinischen? OB Becker: In Überlingen ist es zu allen vier Jahreszeiten schön. Aber ja – es gibt wie im Rheinischen auch noch eine fünfte: die Iberlinger Fasnet. Und die ist für viele Überlinger besonders wichtig und zutiefst traditionell. Ein närrischer Höhepunkt unserer Fastnacht ist das Viererbundtreffen, das im mehrjährigen Rhythmus in den Mitgliedsstädten Rottweil, Oberndorf, Elzach und Überlingen stattfindet und tausende Besucher anlockt. Was unterscheidet die Bodenseeregion vom Rheinland? OB Becker: Im Rheinland liegen größere Städte näher beieinander und es leben dort mehr Menschen. Dadurch ist das Le- Landesausstellung REISE IN DIE FRÜHESTE EPOCHE DER MENSCHHEITSGESCHICHTE Feuerstein, Bärenfell und Fladenbrot Seit der Gletscher einen fünftausend Jahre alten Mann freigab, scheint das Interesse an der Steinzeit ungebrochen. Im Sommer 2006 wagten zwei Familien und eine ältere Frau das Experiment. Sie lebten unter steinzeitlichen Bedingungen in einem kleinen Pfahlbau-Dorf im Hinterland des Bodensees. Wie es ihnen in dem extrem kalten Sommer erging und wie sie mit dem Kulturschock fertig wurden, zeigte der vierteilige Dokumentarfilm des SWR „Steinzeit – Das Experiment – Leben wie vor 5000 Jahren“. Heute steht das Filmdorf im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen, dem größten archäologischen Freilichtmuseum Europas. Text Julia Ott Fotos Pfahlbautenmuseum Unteruhldingen, Archäolog. Landesmuseum – M. Schreiner D 1 20 nobleSee er Rundgang beginnt im „Archaeorama“, einer Multimediaschau, unter der man sich nichts vorstellen kann, bis man sie erleben darf. Exakt alle 4 Minuten öffnet sich eine Tür und verschluckt die Besucher. Im ersten Moment glaubt man, sich in einer unbeleuchteten Garage verlaufen zu haben – Tauchanzüge hängen an den Wänden, Sauerstoffflaschen, Gerümpel. Plötzlich eine Frauenstimme: „Hast du dir unsere Tauchbasis so vorgestellt?“ „Ganz schön eng hier“, sagt eine Männerstimme und man begreift, dass man mitten in der Arbeit von TauchArchäologen steckt. „Wir untersuchen heute die Überreste eines Pfahlbaus aus der Bronzezeit.“ Wieder öffnen sich Türen. Die Zeiten langweiliger Museumsbesuche mit verstaubten Funden in Vitrinen scheinen tatsächlich vorbei zu sein – mit Hilfe von 13 Beamern, 3 Tonnen Glas, Licht und Musik glaubt man, unter Wasser zu gleiten und dabei zu sein, wenn Archäologen eine Glasperle finden, die vom Süden über die Alpen gebracht wurde – wahrscheinlich auf dem gleichen Weg, den der Ötzi gegangen war. In einem dritten Raum taucht man wieder auf: Eine beeindru- ckende 360-Grad-Projektion zeigt das Leben von der Eiszeit bis zur Bronzezeit. Flöten spielen, Trommeln wummern, die Tore öffnen sich. Im See stehen auf Pfählen 23 rekonstruierte Häuser aus Lehm, Holz und Stroh. Ein Schwan fliegt darüber hinweg. Der Wind biegt das Schilf am Ufer. Auf Stegen geht man von Haus zu Haus, vorbei an einem Lehm-Ofen, Fischreusen, Fellen, Tongeschirr und Werkzeug, und fühlt sich der Zeit damals so nah, dass man Gänsehaut bekommt. 2 nobleSee 21 Antworten auf die häufigsten Besucherfragen findet man im „Haus der Fragen“: Wie sah eine typische Pfahlbaufamilie aus? Wie alt wurden die Menschen? Wie groß waren sie? Welche Kleidung trugen sie? Was aßen sie? Wie sprachen sie? Woher kamen sie und warum? Das Pfahlbaumuseum bietet für alle Altersgruppen etwas. Neu ist der Steinzeitparcours mit Wagenbahn, Bohlenweg, Kräuterschnecke und Tastweg. Die Sonderausstellung „Das Erbe der Pfahlbauer – Faszination Weltkulturerbe“ haben mehr als eine halbe Million Menschen gesehen. 3 4 Versunkenes Welterbe Nicht nur am Bodensee gab es sie, sondern auch in der Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Deutschland und Slowenien. Rund 1000 Pfahlfundstätten unter Wasser, an Mooren und in Feuchtgebieten sind rund um die Alpen bekannt. 150 Jahre lang wurden sie erforscht. Stellvertretend für alle Fundstätten wurden von der UNESCO 111 davon zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt. Und alle kämpfen mit der gleichen Tatsache: die Siedlungsreste unter Wasser können nicht besucht werden – für Besucher wenig attraktiv, auch für die archäologischen Forschungstaucher, die sich jeden Winter in den Alpenseen aufhalten. Wie also kann man das Unsichtbare sichtbar machen? Man dreht Filme, kreiert Apps und Computeranimationen, überträgt Grabungen live vom Seegrund, baut ganze Dörfer nach oder bietet Sonderausstellungen. Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen 2 Luftaufnahme vom Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen 3 Bronzezeitliches Fund-Ensemble 22 nobleSee In Bad Buchau wird vor allem die Bron- wieder einmal eine Mumie frei, die uns zezeit (2200 – 800 v. Chr.) mit ihren gravie- Geschichten aus der Vergangenheit errenden Umwälzungen den Besuchern nä- zählen kann. hergebracht: Die Erfindung der Bronze, die damit verbundene Professionalisierung www.pfahlbauten2016.de des Fernhandels, die Domestizierung des Pferdes und die Verbesserung von Rad und Wagen. Der sensationelle Fund eines Scheibenrades mit Achse aus Slowenien wird gezeigt. Auch der Radfund aus der „Wasserburg Buchau“, Radnadeln und Schmuckanhänger machen die Entwicklung zum Speichenrad verständlich. Am Federsee fand man Hohentwiel-Ausfahrt mit 3-Gang-Menü und die jüngste und somit Live-Musik, Empfang im eine der letzten bekannSchlosshof, Besichtigung ten Pfahlbausiedlungen. der Blumeninsel Mainau, Um 850 v. Chr. endet die Mainau Insel Cruise Zeit der Pfahlbauten und damit eine Erfolgsgeschichte schlagartig. Was genau die Gründe dafür waren? Vielleicht gibt das schmelzende Gletschereis DIE BLUMENINSEL Sonntag, 3. Juli 2016 Information und Buchung: [email protected] T +43 (0)5574 63560 IM BODENSEE Insel Mainau „4000 Jahre Pfahlbauten“ Eine große Landesausstellung zum Thema findet vom 16. April bis 9. Oktober 2016 in Baden-Württemberg an zwei Orten statt: Im Neuen Kloster in Bad Schussenried und im Federseemuseum in Bad Buchau. Die Gemeinden Bad Buchau und Bad Schussenried arbeiten eng zusammen. Sie erstellen gemeinsam das Veranstaltungsprogramm, die Informations- 1 Rekonstruierte Häuser auf Stelzen, 5 broschüre und bringen einen 400 Seiten starken, reich bebilderten Begleitband für historisch interessierte Laien heraus. Viele Leihgaben kommen aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich, Österreich und Slowenien. Im Kloster Schussenried wird die steinzeitliche Pfahlbauten-Epoche (6000 – 2200 v. Chr.) lebendig – Architekturteile, Holzwerkzeuge, Fischernetze, Musikinstrumente, Textilien, verkohlte Essensreste und so skurrile Dinge wie Kaugummi werden ausgestellt. Frühe Getreidesorten, wie Emmer und Einkorn, waren die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Fleisch und Fisch stand auf dem Speiseplan und die heute seltenen Wassernüsse konnten vom Boot aus geerntet werden. Eines der Highlights ist eine Computeranimation, welche eine spektakuläre 8 Meter lange Wandmalerei – die älteste nördlich der Alpen – vor den Augen der Besucher neu erstehen lässt. Die Archäologen konnten den ganzen Fries von weiblichen Gestalten mit erhobenen Händen rekonstruieren. vom Federsee, 1700 – 900 v. Chr. 4 Schauraum Archaeorama in Unteruhldingen 5 Paddel, Wasserburg Buchau, um 900 v. Chr. Hinter hohen Schlossmauern… Ordensritter und barocker Glanz Tauchen Sie im Blumenjahr 2016 ein in die Geschichte der Insel Mainau und erleben Sie Gaumenfreuden aus längst vergangenen Zeiten. Mainau GmbH | Telefon + 49 (0) 75 31 303 - 0 | [email protected] | www.mainau.de nobleSee 23 Zeitgeschichte BEJUBELT, VERGESSEN, VERSCHROTTET, GERETTET, GEFEIERT – Das bewegte Leben der alten Fähre Konstanz Schiffsliebhaber sammelten Spenden in Millionenhöhe und waren achtzehn Jahre lang damit beschäftigt, ein Schiff zu restaurieren, das einst eine Sensation war – das erste europäische Fährschiff für Kraftfahrzeuge auf einem Binnensee. Text David Malik Fotos Metz Verlag, Karsten Meyer, Stadtarchiv Meersburg Was der Bauer nicht kennt Als 1914 die Schweizer ihre Grenzen schließen, ist das für die Konstanzer eine Katastrophe. Pendler können nicht mehr nach Kreuzlingen zur Arbeit. Thurgauer Bauern nicht mehr auf die Konstanzer Wochenmärkte. „Grenzlandnot“ und „Grenzlandtragik“ werden zu gängigen Begriffen. Nach Norden führt nur eine schlecht ausgebaute Straße. Spärlich fährt die Reichsbahn den Bahnhof an. Gegenüber im Nobelhotel Halm steigen betuchte Automobilbesitzer ab. Sehnsüchtig äugen sie hinüber, zur anderen Seite des Sees. Mit Meersburg müsste man sich verbinden. Der Hotelier Julius Augenstein bringt diese Idee mit in eine Sitzung: Wie wäre es, Automobile mit einem Schiff übers Wasser zu transportieren? Die Bürgermeister von Konstanz und Meersburg sind begeistert. Das Volk weniger. Händler haben Angst vor neuer Konkurrenz aus „Übersee“. Niemand wird mehr Dampfschiff fahren wollen. Womit keiner gerechnet hat Anlässlich der Jungfernfahrt am 30. September 1928 erscheint nur eine schüchterne Anzeige in der Konstanzer Zeitung. Trotzdem befördert das Fährschiff „Konstanz“ schon in den ersten Tagen mehr Autos, LKW, Fuhrwerke und 24 nobleSee Personen als je gedacht. Die Fähre kann ohne zu wenden hin- und herfahren, hat kein vorne und kein hinten und bekommt deswegen den Spitznamen „Hohler Zahn“. Sie fasst 15 Autos. Bauern transportieren ihr Vieh, dafür gibt es einen eigenen Tarif: „Fahrzeuge über 4,10 Meter und Vieh.“ Ein bis dahin unbekanntes Phänomen bildet sich: Stau. Bis zu drei Stunden beträgt die Wartezeit. „Auto-Weekend am Bodensee. Das Erlebnis, mit dem eigenen Gefährt auch ein mehr als vier Kilometer breites Gewässer gefahrlos zu überwinden, wurde zur Krönung, ja schon fast zum Ziel der Reise selbst“, schreibt eine Clubzeitschrift. Bald ranken sich Anekdoten um das Schiff – ein LKW fehlt bei der Ankunft und wird später aus dem See geborgen, Hamsterfahrten während des Krieges, Fahrten der französischen Besatzungsmacht. Das schleichende Ende Konstanz rückt wieder ins Zentrum. Im Juni 1930 wird ein zweites Fährschiff in Dienst gestellt und bekommt den Namen „Konstanz“. Das erste wird in „Meersburg“ umgetauft. Immer öfter steht es im Hafen, die Nachfolgeschiffe sind größer und haben ein Aufenthaltsdeck für Passagiere. 1963, als das siebte Fährschiff den Dienst aufnimmt, ist kein Platz mehr für die alte Fähre. Sie wird an einen Baggerbetrieb verkauft und darf unter dem Namen „Lukas“ Pfähle in Hafenanlagen rammen. 1975 ist sie selbst dafür nicht mehr zu gebrauchen. Die alte Fähre verkommt im Überlinger Seglerhafen. Der Stahl rostet, Algen wuchern, Planken faulen. Wie Phönix aus der Asche Ein Segler, der seinen Liegeplatz bei der alten Fähre hat, kümmert sich um das Schiff. Als es verschrottet werden soll, gründet er mit Gleichgesinnten den Verein „Rettet die Meersburg ex Konstanz“. Schwierige, arbeitsreiche Jahre folgten. Tausende freiwillige Arbeitsstunden, Geldspenden und Sachmittel machen das schier Unmögliche möglich – nach 18 Jahren mühevoller Arbeit wird ein Schmuckstück präsentiert, das besser ist als neu. 2011 feiert die Fähre ihre zweite Jungfernfahrt mit Pauken und Trompeten. Oldtimer-Autos fahren über die restaurierte historische Anlegebrücke. Dampfboote auf dem Wasser, der Zeppelin in der Luft, begleiten die „Konstanz“ und ein Chor singt Seemannslieder. Heute dient die alte Fähre als mobile Wanderbühne, als Kulturfähre und Charterschiff für festliche Anlässe. Sie kann im Fährhafen Konstanz-Staad besichtigt und gemietet werden. www.historische-faehre-konstanz.de nobleSee 25 Bregenzer Festspiele WIEDERAUFNAHME VON PUCCINIS OPER „TURANDOT“ Da capo für „ Nessun dorma“ „Nessun dorma!“, „Keiner schlafe!“ – eine elegant geführte Melodie voll Sehnsucht und Liebesschmerz, an der man sich im letzten Sommer am Bodensee nicht satthören konnte. Über 180.000 Besucher aus aller Welt ließen sich in 28 Vorstellungen von diesem dramaturgischen und musikalischen Höhepunkt in Giacomo Puccinis letzter, unvollendeter Oper mitreißen. Heuer gibt es bei der Wiederaufnahme dieses von Publikum und Presse gefeierten, opulent inszenierten Fernost-Spektakels auf der Seebühne auch ein da capo für „Nessun dorma“. Text Fritz Jurmann Fotos Bregenzer Festspiele – Karl Forster, Bregenzer Festspiele – Anja Köhler Das Liebespaar in der „Turandot“Besetzung am See 2015: Riccardo Massi (Calaf) und Mlada Khudoley (Turandot). D er weltweite Siegeszug dieser Melodie begann, unabhängig von der Oper, Anfang der achtziger Jahre durch die unvergleichliche Art, in der der mittlerweile verblichene Italiener Luciano Pavarotti mit seinen legendären „Drei Tenören“ diese Arie bei riesigen Open Airs in den Nachthimmel schmetterte. Auf seinen Spuren wandelt heute der Münchner Startenor Jonas Kaufmann, der Pavarotti von Kindesbeinen an verehrte und seinem aktuellen Puccini-Arienalbum darum den Titel „Nessun dorma“ gab. Eine tenorale Offenbarung in aufregend baritonalem Timbre. Einen Welttenor vom Zuschnitt eines Jonas Kaufmann wird man niemals auf der Seebühne erleben. Bregenz will, im Gegensatz zu Salzburg, kein Startheater sein – und ist es in jüngster Vergangenheit doch geworden. Ungewollt sozusagen, bei Puccinis Oper „La Bohème“ am See, 2001/2002. Dort sang ein damals völlig unbekannter Rolando Villazón den Rodolfo – drei Jahre später war der mexikanische Tenor als Alfredo in Verdis „La Traviata“ an der Seite von Anna Netrebko die Sensation der Salzburger Festspiele. Eine wetterfeste Besetzung Üblicherweise wird für die Seebühne eine weniger prominente als vielmehr erfahrene und wetterbeständige Besetzung der Hauptpartien verpflichtet. Das ist ja 26 nobleSee immer noch das einzige wirklich unbewältigte Problem dieses Festivals, dass bei Regen rund 5500 der 7000 Besucher der Seetribüne auf einen anderen Termin verwiesen werden müssen. Der Rest erlebt im Festspielhaus eine konzertante Aufführung. Eine Art riesiger „Käseglocke“ über dem Areal, wie sie in den achtziger Jahren einmal angedacht war, hat sich als technisch undurchführbar erwiesen. So kann es noch immer vorkommen, dass wie etwa im schlechten Sommer 2014 alle Termine der „Zauberflöte“ im Freien durchgingen, dagegen im Jahrhundertsommer 2015 gleich drei Vorstellungen von „Turandot“ ins Haus verlegt werden mussten. So ist heuer mit jenem Überhang an Besuchern zu rechnen, die angesichts permanent ausverkaufter Ränge damals keine Ersatz-Karten mehr bekamen und es ein zweites Mal versuchen werden. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, denn „Turandot“ ist eine Produktion, die ideal auf den See passt und für den langjährigen Beobachter auch manche Aspekte einer Seeaufführung mit ihren eigenen Gesetzen wieder ins Lot bringt: als idealer Ausgleich zwischen dem in Schönheit erstarrten „André Chénier“ (2011/2012) und der von manchen als zu ausgeflippt empfundenen „Zauberflöte“ (2013/2014). Es ist wie ein Kaleidoskop, das jedem etwas bietet: Dem, der sich am See bloß eine spektakuläre Show mit viel Action erwartet, aber auch dem puristischen Opernfreak, der sich hier eine nach heutigen Qualitätsmaßstäben aufregend intelligente und musikalisch hochwertige Aufführung erhofft. Chinesische Mauer als Symbol der Macht Diesen Spagat hat der Schweizer Regisseur Marco Arturo Marelli auf Anhieb als Bregenz-Debütant geschafft. Und sich dafür gleich sein eigenes Bühnenbild in Form einer riesigen Chinesischen Mauer als bedrohliches Machtsymbol gebastelt, das zum neuen Bregenzer Wahrzeichen wurde. Mit straffer Hand stylt er „Turandot“ mit exotischem Lokalkolorit zum massentauglichen Event auf der Freilichtbühne, veredelt durch die Lyrik, die aufgeraute, elementare Kraft der Musik des späten Puccini. Diese wirkt dank des speziell entwickelten „Bregenz Open Acoustics“- Turandot Lyrisches Drama in drei Akten von Giacomo Puccini Entstehung: 1920 – 1924 Uraufführung: 25. April 1926, Mailänder Scala Premiere in Bregenz: 21. Juli 2016, 21.15 Uhr, Seebühne Inszenierung & Bühne: Marco Arturo Marelli Musikalische Leitung: Paolo Carignani Orchester: Wiener Symphoniker Spieldauer: ca. zwei Stunden ohne Pause Systems auf der Seebühne so gigantisch wie das Bühnenbild selbst: Großes Kino auch für die Ohren! Aber Marelli hinterfrägt auch das Spiel um die grausame Prinzessin Turandot. Diese lässt ihre Freier, wenn sie die drei Rätsel nicht lösen können, eiskalt hinrichten. Zu ihnen gehört in einer stummen Rolle auch der türkischstämmige einstige „Mister Vorarlberg“ Mike Galeli, den man vorigen Sommer als Prinz von Persien hier 28 Mal geköpft hat. Um Turandots Wandlung von der grausamen zur liebenden Frau für das Massenpublikum glaubhafter als im heute üblichen Finale der Oper darzustellen, hat der Regisseur eine eigene „Bregenzer Fassung“ erstellt, in der die Prinzessin ihren Eispanzer nach dem ersten Kuss mit Calaf erst nach und nach ablegt. „Nessun dorma“ entfaltet dazu ihren Zauber als eine der ganz großen Liebesmelodien unserer Zeit … Bregenzer Festspiele 2015 Reservieren Sie Ihren persönlichen Festspielabend mit der Hohentwiel. Information und Buchung: [email protected] T +43 (0)5574 63560 nobleSee 27 Interview FESTSPIELPRÄSIDENT HANS-PETER METZLER ÜBER KUNST UND GELD Der Kulturmanager Schon als Kind blickte Hans-Peter Metzler neugierig von Lochau aus, wo er 1959 geboren wurde, über den See auf die großartige „Theater-Maschinerie“ der Seebühne. Text Fritz Jurmann Fotos Bregenzer Festspiele – andereart S eine erste Bindung zu den Festspielen begann als Statist und Platzanweiser. Jahre später wählten ihn die Festspielfreunde zum Vereinsvorsitzenden, 2006 wurde er Vizepräsident des Festivals. Seit 2012 bekleidet Hans-Peter Metzler als Präsident das höchste Ehrenamt des Kulturunternehmens. Im Hauptberuf ist der studierte Physiker und Mathematiker ein weitgereister und erfolgreicher Unternehmer als Eigentümer und Manager mehrerer Firmen in der Technologie-Branche. Mit seiner Frau Antje hat er drei Töchter. Gleich nach der Berufung zum Festspielpräsidenten ist Ihnen ein Glücksgriff gelungen. In der Krisenzeit des personellen Wechsels in der künstlerischen Leitung des Festivals nach David Pountneys Abgang konnten Sie die zuvor in Graz tätig gewesene Elisabeth Sobotka als neue Intendantin für Bregenz verpflichten. Wie sehen Sie diese Entscheidung heute? Metzler: Mir war von vornherein klar, dass das ein Erfolg werden muss; ich trage da eine wesentliche Verantwortung und habe mich auch entsprechend vorbereitet. Die Jahre des Übergangs waren natürlich alles andere als deterministisch, und gute Leute haben viele Optionen. Aber ich bin sehr froh für die Festspiele und für Elisabeth Sobotka, weil es doch auch für sie ein Risiko war, nach Alfred Wopmann und David Pountney in unser Festival einzusteigen. Die Besucher und das Feuilleton haben ja bereits sehr positiv über ihr Programm abgestimmt: Besser geht’s nicht als beinahe einhundert Prozent Auslastung in ihrer ersten Saison! Sie wurden nicht zuletzt Ihrer Managerqualitäten wegen in dieses Amt berufen. Wie wichtig sind solche Eigenschaften für einen Kulturbetrieb? Metzler: Die sind sehr wesentlich und werden wohl noch wichtiger werden. Der Professionalisierungsgrad im Kunst- und Kulturbetrieb nimmt zu, auch das Finanzierungsproblem wird weiter wachsen. 28 nobleSee Kunst und Kultur sind oft zuerst von Kürzungen betroffen. In dieser Situation muss man Führungsstärke, Organisations- und Kommunikationstalent sowie eine gute Hand für Personalentscheidungen haben, um sowohl die öffentlichen Partner Stadt, Land und Bund wie auch unsere privaten Unterstützer motivieren zu können. Sie konnten zuletzt zumindest eine kleine Anpassung der öffentlichen Subventionen erreichen, die erste seit 1997. Hilft Ihnen das, denn die finanzielle Situation des Festivals hängt ja direkt mit der programmlichen zusammen? Metzler: Die Bregenzer Festspiele als erfolgreiches Festival sind ein riesiger wirtschaftlicher Faktor und bringen 25 Millionen Euro an Steuern in den Staatshaushalt ein (bei 5,7 Mio. Gesamtsubventionen). Nicht zu sprechen von der Umwegrentabilität von weit über 200 Millionen Euro pro Jahr. Diese Aufbesserung war für uns ganz wichtig, um damit die Hausoper abzusichern und die aktuellen Programmschienen, die für das Festival ganz entscheidend sind. Die Gebietskörperschaften anerkennen damit auch die künstlerische Qualität unserer Arbeit als Ausgangspunkt. Die muss bei allen unseren Produktionen absolut stimmen. Auch Innovation ist uns wichtig: Auftragswerke und unser Opernstudio zur Förderung von jungen Sängern. Das ist wohl jene Kreativität, die Sie als Präsident ebenso wie in Ihrem Hauptberuf pflegen? Metzler: Ich komme aus überschaubaren Verhältnissen. Meine Eltern stammen aus dem Bregenzerwald, da ist Kunst und Musizieren zwar ein wichtiges Thema, wir sind allerdings nicht in die Oper nach München gefahren. Aber die Leidenschaft für die Musik zieht sich bei mir durch, ebenso wie die Liebe zur Kreativität. Ich bin gewohnt, Lösungen zu finden, auch Dinge zu erfinden, so halte ich u. a. zahlreiche Patente. Die Liebe zum Gestalterischen ist bei mir stets präsent, momentan sind wir an sechs oder sieben Start-ups beteiligt. Ich muss also eher aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Rückblickend betrachtet: Wären Sie eigentlich nicht doch lieber Künstler geworden? Metzler: Vielleicht bin ich ja einer – am liebsten ein Lebenskünstler … (lacht). Zum erfolgreichen Leben gehört einfach auch etwas Fortüne und die Liebe, mit Menschen zu arbeiten, zu interagieren. Für einen Erfinder-Typ bin ich wohl sehr extrovertiert, was hilft, die kreative Ader zu befeuern. Sie haben als Festspielpräsident sicher auch ein Mitspracherecht, wenn es um wichtige Programmentscheidungen wie etwa das Spiel auf dem See geht? Metzler: Ich verstehe die Präsidentschaft wie der Chef eines Aufsichtsrates. Ich muss zusammen mit dem Stiftungsvorstand die Strategie bestimmen, und zur Strategie gehört natürlich auch die Programmatik mit ihren Schwerpunkten. Der See z. B. ist unser Hauptprodukt, und wir sind uns einig, dass wir dort keine Operetten spielen. Er braucht große Opern, die auch ich so liebe, und es gibt genügend Werke, die tragfähig genug sind, um über 200.000 Menschen im Sommer an den See zu bringen. Nur dann haben wir die Freiheit, in Bregenz Dinge zu tun, die andere nicht tun können. Welches ist Ihre persönliche Lieblingsoper? Metzler: Gerne mag ich die „Salome“ von Richard Strauss. Aber seitdem wir am See „André Chénier“ erlebt haben, ist das Thema Lieblingsoper hinfällig und ich habe mir gedacht: Schäm dich, dass du so etwas Schönes noch nie gesehen hast! Wie lange planen Sie als Festspielpräsident im Amt zu bleiben? Metzler: Ich hatte von Anfang an vor, die Aufgabe zwei Perioden zu machen, also insgesamt zehn Jahre. Alles andere ist Spekulation. nobleSee 29 Mit allen Sinnen genießen! www.testarossa.it Den vollen Geschmack Italiens mit jeder Tasse TESTA ROSSA caffè genießen. Ob als klassischer Espresso, köstlicher Cappuccino, Caffè Lungo bis hin zum Latte Macchiato, TESTA ROSSA caffè ist für alle Zubereitungsarten hervorragend geeignet. Kochen mit Heino Huber WIE REGIONALE KÜCHE DAS LEBEN BEREICHERT Köstliches von nebenan Er steht gerne auf dem Feld, denn in seine Küche kommt nur, was dann auch bei Tisch brillieren kann. Inmitten der Natur unserer Region – ob auf einem Hof, im Weinberg oder am Ufer des Sees – pflegt Heino Huber gerne persönlich den Kontakt zu jenen Menschen, die als Bauern, Fischer, Winzer oder Erzeuger für Lebensmittel in höchster Güte sorgen. Text Julia Ott Foto Adolf Bereuter, Markus Gmeiner, Michael Westermann M TESTA ROSSA caffè ist jetzt auch in KAPSELN für Ihren ganz speziellen Kaffeegenuss erhältlich! Die Kapseln sind optimal geeignet für TESTA ROSSA caffè Kapselmaschinen, passen aber auch in folgende Maschinen der Marke Nespresso®*: Citiz, Pixie, Essenza, Inissia, U und Maestria. Weitere Informationen und Möglichkeit für Bestellung finden Sie online auf www.testarossa.it sowie auf www.wedl-kaffee.shop.tirol und natürlich in allen TESTA ROSSA Caffèbars. *die Marke Nespresso® ist nicht im Eigentum von Wedl & Hofmann Ges.m.b.H. oder von verbundenen Unternehmen. it Heino Huber hat ein Star in der Hohentwiel-Küche Einzug gehalten. Mit seinem Profiteam zaubert er seit 2011 unvergleichliche Menüs. Sämtliche Arbeitsgänge werden in der neuen Küche unmittelbar am Landesteg der Hohentwiel vorbereitet. Alle Speisen werden anschließend in der Bordküche vollendet. Wo immer möglich, werden die Zutaten für die Hohentwiel-Küche deshalb auch bei Erzeugern aus der Region bezogen. Wichtig sind die hohe Qualität und Frische der Produkte sowie die schonende Zubereitung. Sein erklärtes Ziel an Bord der Hohentwiel: „Die Hohentwiel ist ein einzigartiges Schiff, das natürlich die bestmögliche Küche verdient. Die Präsentation und Frische der Speisen und Getränke an Bord muss keinen Vergleich mit der gehobenen Gastronomie an Land scheuen.“ Wir haben uns mit Heino Huber, dem engagierten Haubenkoch und Geschäftsführer der Hohentwiel Gastronomiegesellschaft, über die zunehmende Bedeutung der Regionalität unserer Speisen unterhalten: einfach kein Weg mehr vorbei. Frische durch kurze Lieferwege. Produktqualität, die ich vor Ort prüfen kann und gute Preise, weil Regionalität immer auch mit saisonal zu tun hat. Die Liste der Produkte ist fast endlos, man muss sich nur gut umsehen. Kräuter, Salat, Gemüse, Spargel, Erdbeeren, Bodensee-Obst, Fisch (wird allerdings immer schwieriger), Wild, heimisches Fleisch, Wurst- und Käsespezialitäten und ganz viele Besonderheiten, wie Marmeladen, Honig, Chutneys von kleinen, lokalen Anbietern. Wann haben wir historisch gesehen in der Küche die Region verlassen und wie erklären sich solche Trends aus Ihrer Sicht? Huber: Die Schnelllebigkeit, billige Transporte, der Wunsch nach permanenter Verfügbarkeit von allem, das ganze Jahr hindurch, stimulierten diese Entwicklung. Verlassen haben wir sie dennoch nicht. Es gibt einfach Küchen, auch hier in Vorarlberg, die international kochen oder sogar die Küche ihres Landes zelebrieren. Italien, China, Vietnam, Libanon usw., das sind allesamt tolle, internationale Küchen. Was bedeutet Regionalität beim Kochen? Welche Produkte können bei uns verarbeitet werden? Huber: Regionalität ist eine der wichtigsten Säulen zeitgemäßer Küche, daran führt nobleSee 31 Der Punkt ist, ich kann auch mit Artischocken aus Vorarlberg ein italienisches Rezept hervorragend umsetzen. Hier setzt dann die Regionalität an. Im Wesentlichen geht es doch darum, die Distanz zwischen Produzent und Konsument so gering wie möglich zu halten. Ist regionale und saisonale Küche auch gleich die gesündere Küche? Huber: Auf jeden Fall, denn viele Inhaltsstoffe bauen sich allein durch den Faktor Zeit ab. Es liegt auf der Hand, dass ein Bio-Feldsalat vom heimischen Acker mehr kann als eine beliebige Glashaus-Variante, die womöglich noch mehr als 1000 km Weg hinter sich hat, bevor sie überhaupt in meine Küche gelangt. Wie stellt sich die Gastronomie in der Bodenseeregion aus Ihrer Sicht dar? Huber: Dazu gibt es mehrere Wahrnehmungen. Es gibt viele ambitionierte Kollegen, leider aber auch immer noch viele sogenannte Touristenfallen, wie ich es gerne nenne ... Wo reiht sich die Hohentwiel im Vergleich mit anderen Restaurants an Land ein? Ist ein Vergleich überhaupt möglich? Huber: Wir berücksichtigen genau das, was obenstehend schon besprochen ist. Spargel gibt’s nur, wenn wir Bodenseespargel haben. Salate, Kräuter, Gemüse stammen zu einem Großteil von regionalen, oft auch biologischen Produzenten. Wir bauen heimische Produkte ein, wo es möglich ist. Einer der derzeit berühmtesten Köche, René Redzepi, treibt den Regionalgedanken auf die Spitze. Anscheinend kocht er zu 100 Prozent Skandinavien. Wäre es möglich, zu 100 Prozent mit Produkten aus der Bodenseeregion zu kochen? Huber: Auf jeden Fall. Allerdings brauchen wir auf der Hohentwiel auch ordentliche Mengen. Wenn wir immer Rindsfilet kochen würden, dann bräuchten wir alleine für alle unsere Gourmetfahrten 600 kg Rindsfilet, dazu müssten alleine 100 Stiere dran glauben. Möchte ich nicht verantworten. Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, ganzheitlich zu denken, denn um beim Beispiel Stier zu bleiben: Er hat ca. 6–8 kg 32 nobleSee Filet als Fleischausbeute – insgesamt aber an die 200 kg tolles Fleisch, das einfach kreativ und interessant zubereitet werden muss. Da sind wir Spitzenköche gefragt. Und ja, natürlich ist es möglich „100 % Bodensee“ zu kochen, davon sind wir mit der Hohentwiel gar nicht so weit entfernt. Allerdings haben wir da auch einen großen Vorteil – wir fahren in den fruchtbaren Monaten, in denen die Natur ihr Füllhorn ausschüttet. Wie viel Regionalität bekommen Sie in der Hohentwiel-Küche hin? Huber: Ich lege mir selbst die Latte sehr hoch und schätze, dass wir sicherlich im Bereich von 80 % liegen. Macht es Sinn, Gemüse und Kräuter als Gastronom selbst anzubauen? Huber: Also wenn ich etwa den perfekten Bio-Betrieb der Familie Grabher in Koblach anschaue, die auch so viele Variationen erzeugen, dann klar „nein“. Die nehmen sich 100 % Zeit für ihre Biolandwirtschaft. Das würde ich nicht hinkriegen. Aber es gibt sicherlich Kollegen mit einem speziell grünen Daumen. Welche Produkte haben einen weiten Weg hinter sich und waren und bleiben trotzdem für Sie unverzichtbar? Huber: Wie schon seit hunderten Jahren – Schokolade, Kaffee und Gewürze. Sommersalat mit Pfifferlingen Weißer Spargel mit Ziegenkäse Kümmelbratl vom Beeren-Trifle Wels auf Wirsing mit Mascarpone Zutaten für 6 – 8 Portionen Für die Artischocken: 6 kl. Artischocken Salz, 1 Zitrone, 2 EL Mehl 20 ml natives Olivenöl Für die Pfifferlinge: 250 g frische Pfifferlinge 20 ml natives Olivenöl 1 EL gehackte Schalotten 1 TL gehackter Estragon Salz, Pfeffer aus der Mühle Für den Salat: Frische Blattsalate der Saison 30 ml Vinaigrette Kräuter, Blüten, Natives Olivenöl Zutaten für 4 – 6 Portionen 2 kg gekochter Spargel 250 g milder Ziegen-Camembert 60 g braune Butter 1 kl. Bd. frischer Liebstöckel Zutaten für 6 Portionen Für den Wirsing: 250 g Wirsing 40 g Butter, 50 g Schalotten 40 g fein geschnittener Speck Kümmel, Rosenpaprikapulver Salz, Pfeffer 1 EL Weißweinessig 50 ml Weißwein 50 ml Gemüsefond Für den Fisch: 600 g Welsfilet, mit Haut Butterschmalz, 50 ml Kalbsjus 1/2 zerdrückte Knoblauchzehe Kümmel, Rosenpaprikapulver 1 TL Balsamicoessig Zubereitung Artischocken putzen. Grüne Blätter entfernen, von den gelblichen Blättern die grünen Spitzen entfernen. Auch der Stängelansatz wird mit einem scharfen Messer sauber zugeschnitten, sodass möglichst wenig von der Artischocke entfernt wird. Dann die Artischockenherzen in einem Sud aus Salzwasser, Zitronensaft und Mehl ca. 15 Minuten kochen – das konserviert die Farbe und macht die Artischocken milder. Ideal gegart sind sie, wenn ein spitzes Messer mühelos in den unteren Teil der Artischocke gesteckt werden kann. Nun aus dem Sud nehmen, der Länge nach achteln und mit Olivenöl marinieren. Die Pfifferlinge mit Küchenpapier abreiben. Große Pilze vierteln, kleine ganz lassen. In wenig Olivenöl anbraten, Schalotten und Estragon dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Blattsalate anrichten, mit der Vinaigrette beträufeln, die lauwarmen Artischocken und Pfifferlinge darübergeben und mit Kräutern und Blüten verzieren. Ein paar Tropfen eines herrlichen Olivenöls darüberträufeln und voilà! Zubereitung Auf einen Liter Wasser 10 g Salz, 8 g Kristallzucker, 10 g Butter, Saft von 1/2 Zitrone und ca. 100 ml Weißwein aufkochen und darin die zu Bündeln gebundenen, geschälten Spargelstangen ca. 12–15 Minuten mehr köcheln als kochen. Gut abtropfen lassen und mit dünnen Scheiben Ziegen-Camembert belegen. Mit etwas brauner Butter beträufeln und im Rohr bei starker Oberhitze (Grillstufe) gratinieren, bis eine schöne Bräunung erreicht, aber der Käse noch nicht komplett zerlaufen ist. Mit frisch geschnittenem Liebstöckel bestreuen. Der Spargel ist eine mehrjährige Pflanze. Er kommt als Wild- oder Kulturpflanze in den Handel. Er kann mehr oder weniger in drei Gruppen unterteilt werden – es gibt weißen, violetten und grünen Spargel. Weißer Spargel wird aus hügelartigen Beeten gestochen, sobald die Köpfe sichtbar werden und noch ganz weiß sind. Violetter Spargel wächst teils im Dunklen und teils am Licht, und grüner Spargel gedeiht oberirdisch auf flachen Beeten. Der große Unterschied: Weiße und violette Spargel sollen von der Spitze her sorgfältig und eher großzügig geschält werden, beim grünen ist das nicht erforderlich. Je nach Größe und Sorte ist es ausreichend, das letzte Drittel abzuschälen. Im Geschmack gibt es große Unterschiede, von herbwürzig bis mild–süßlich. Zubereitung Den Wirsing in feine Streifen schneiden. Butter zergehen lassen, Schalotten und Speck glasig anschwitzen und den Wirsing dazugeben. Unter ständigem Wenden ebenfalls anschwitzen, so bekommt er eine schöne Farbe. Dann Kümmel, Paprika, Salz, Pfeffer dazugeben, kurz durchschwenken und mit Weinessig, Weißwein und Gemüsefond aufgießen. Kurz dünsten. Der Wirsing darf ruhig ein bisschen Biss haben. Das Welsfilet schröpfen, das heißt, mit einem scharfen Messer auf der Hautseite in regelmäßigen Abständen einschneiden. Dann auf der Hautseite in Butterschmalz kross braten, wenden und fertig garen. Als Sauce passt eine paprizierte Kümmelglace. Hierfür reduzierten Kalbsjus mit Knoblauch, Kümmel, Paprika und Balsamicoessig abschmecken. Zutaten für 6 Portionen 100 g Mascarpone 50 g Kristallzucker 1 Pkg. Vanillezucker 50 g Naturjoghurt 100 ml Sahne 20 Biskotten 120 ml Limoncello 60 g Staubzucker 80 g frische Erdbeeren 80 g frische Himbeeren 80 g frische Heidelbeeren 80 g geriebene Bitterschokolade 1 Bd. Minze Zubereitung Für die Creme Mascarpone mit Zucker und Vanillezucker cremig schlagen, mit Joghurt mischen und die steif geschlagene Sahne unterziehen. Nun die Biskotten entweder in eine große Form oder aber auch in mehrere kleine Förmchen legen, sodass der Boden bedeckt ist. Es spielt keine Rolle, wenn die Biskotten dazu auch in passende kleinere Stücke zerbrochen werden. Dann mit Limoncello tränken. Die mit Staubzucker leicht angezuckerten Beeren darüber verteilen und mit der Creme bedecken. Mit der geriebenen Bitterschokolade und der Minze garnieren. Eis und Sorbet dominieren den Sommer. Mit diesem etwas anderen Tiramisu zaubern Sie in kürzester Zeit eine köstlichleichte Dessert-Variation. Ohne Kaffee, dafür mit Limoncello und frischen Beeren. Sehr sommerlich und geschmackvoll. Einkaufs-Tipp: Die Bodenseeregion bietet ab Anfang Mai eine Fülle an heimischen Freiland-Beeren in hervorragender geschmacklicher Qualität zu kaufen. nobleSee 33 Kapitänssalon Wine & Dine Hohentwiel JETZT EXKLUSIV BUCHEN: DER KAPITÄNSSALON Intime Atmosphäre mit an Bord Einst stand er nur den Herren zur Verfügung. Genussvoll wurde hier so manche Zigarre gepafft und das Weltgeschehen kommentiert. Der Kapitänssalon kann zu speziellen Fahrten der Hohentwiel gebucht werden. AM ANFANG WAR DIE TRAUBE Wenn die Gläser klingen Außergewöhnliche Weine zählen seit Jahren zum fixen Repertoire an Bord der Hohentwiel. Von April bis Oktober veranstaltet die Hohentwiel vier Abendfahrten, die ganz im Zeichen von Dionysos, dem griechischen Gott des Weines und der Trauben, stehen werden. Foto Sylvia Rupp Wine & Dine Hohentwiel 30.04.2016 ab Lindau 27.05.2016 ab Langenargen 25.09.2016 ab Bregenz 07.10.2016 ab Konstanz Information und Buchung: [email protected] T +43 (0)5574 63560 Fotos Hohentwiel, Weingut Aufricht D ie Degustationsfahrten mit der Hohentwiel sind Highlights der Saison und ein Must für jeden Weinliebhaber. Bei der Wine & Dine Hohentwiel gibt es die Möglichkeit, mehrere Weine zu verkosten und zu probieren. Die Weinproben werden von den Winzern mit professionell aufbereiteten Informationen durchgeführt. Begleitet wird die Verkostung von einem 4-gängigen Menü aus AmuseGueules, zwei Vorspeisen, einem Hauptgericht vom Buffet und einem Dessert 34 nobleSee aus der Küche von Heino Huber und seinem Team. Wine & Dine am 30. April 2016: Leichte Sommerweine | Frühlingsgefühle mit frischem Bodensee-Spargel, Bärlauch Wine & Dine am 27. Mai 2016: Fred Loimer präsentiert seine besten Weine aus Langenlois und Gumpoldskirchen, Weingut Loimer und Schellmann | Heino Huber bekocht mit Maiwonnen zwischen Pfifferlingen, Maibock und Erdbeeren Wine & Dine am 25. September 2016: Spanische Weine aus Rias Baixas, Rueda, Navarra, Rioja, Priorat | Kulinarisches Thema: Die Vielfalt der Tapas Wine & Dine am 07. Oktober 2016: Das Weingut Aufricht vom Bodensee präsentiert seine besten Weine | Herbst in der Küche mit Kürbis, Steinpilzen, Wild, Rotkraut, Preiselbeeren, Zwetschken , Äpfeln Kapitänssalon Sie möchten die Hohentwiel privat genießen? Buchen Sie Ihr Separee an Bord für besondere Feiern, den Heiratsantrag oder wichtige Geschäftstermine. Der Kapitänssalon kann für 2 – 4 Personen (mehr Personen auf Anfrage) gebucht werden. Miete Kapitänssalon €295 | CHF339 inkl. einer Flasche Champagner und einem Hohentwiel-Blumenstrauß zum Mitnehmen D ie schönsten Geschichten erzählt das Leben – oder der Kapitän. Er kann berichten von dem für alle überraschenden Heiratsantrag, davon, wie die eine oder andere Liebe an Bord begann, sich Geschäftsbeziehungen angebahnt haben oder einfach nur von guten Freundschaften, die an Bord der Hohentwiel gefeiert wurden. Doch manche Momente im Leben brauchen kein großes Publikum. Da will man lieber unter sich sein ... Privatsphäre ist auf Veranstaltungen, in Restaurants und bei Events meist ein rares Gut. Auf der Hohentwiel bieten wir auf vielfältigen Wunsch hin seit dieser Saison den Kapitänssalon erstmals exklusiv buchbar zu besonderen Fahrten an. Der Kapitänssalon erstrahlt in exquisitem, dunklem Eichenholz kombiniert mit rotem Leder und eignet sich besonders für kleine Gesellschaften oder Familien. Sie werden an schön gedeckten Tischen mit Champagner und Kerzenlicht empfangen. Ein Blumenstrauß schmückt das wunderschöne Ambiente zusätzlich und darf als Erinnerung an eine besondere Fahrt mit der Hohentwiel gerne mitgenommen werden. Der Kapitänssalon kann zu folgenden Fahrten gebucht werden. Pro Person kostet die Fahrt zusätzlich zur Miete Kapitänssalon: Captain’s Dinner Festspielfahrt Gourmetfahrt Nacht der Sinne Konstanzer Seenacht € 89 €119 €149 €199 €199 | | | | | CHF 103 CHF 137 CHF 172 CHF 229 CHF 229 Wie in allen Salons auf der Hohentwiel ist auch im Kapitänssalon das Rauchen nicht gestattet. Wir beraten Sie gerne: T 43 (0)5574 63560 nobleSee 35 Fahrplan 2016 Friedrichshafen Sipplingen Meersburg • Kleine Rundfahrt • Kleine Rundfahrt • Jazz Brunch Immenstaad Überlingen • Große Rundfahrt • Kleine Rundfahrt Uhldingen • Große Rundfahrt Nonnenhorn • Dixieland – Jazz on Board • Kleine Rundfahrt • English Afternoon Tea • Captain's Dinner • Konstanzer Seenacht • Jazz Brunch Langenargen • Captain's Dinner • Große Rundfahrt • Kleine Rundfahrt • Captain's Dinner • English Afternoon Tea • Wine & Dine Hagnau Kressbronn Lindau • Kleine Rundfahrt • Jazz Brunch • Captain's Dinner Wasserburg • Große Rundfahrt • Dixieland – Jazz on Board • Captain's Dinner • Kleine Rundfahrt • Dixieland – Jazz on Board • English Afternoon Tea • Captain's Dinner • Dixie Törn • Jazz Brunch • Wine & Dine Lochau • Dixie Törn • Jazz Brunch • Kleine Rundfahrt Bregenz Bodman • Kleine Rundfahrt Insel Mainau • Mainau Insel Cruise Öffentliche Fahrten 2016 Hard • Gourmetfahrt • Literatur auf See • Nacht der Sinne • Blauer Ring • Hafenkonzert Konstanz • Dixieland – Jazz on Board • Jazz Brunch • Captain's Dinner • Wine & Dine Lustenau Museum Rhein-Schauen Altnau • Kleine Rundfahrt • Dixie Törn • Dixieland – Jazz on Board • Jazz Brunch • Captain's Dinner • Festspielfahrt • English Afternoon Tea • Wine & Dine N • Lunchfahrt • Große Rundfahrt • Kleine Rundfahrt S Rorschach Romanshorn Arbon • Kleine Rundfahrt • Dixieland – Jazz on Board • Jazz Brunch Hinweis: Die Terminübersicht zu allen Fahrten 2016 finden Sie auf Seite 39 • Große Rundfahrt • Dixieland – Jazz on Board • Jazz Brunch Rundfahrten Jazz Brunch Festspielfahrten Dixie Törn Lunchfahrten Captain's Dinner Gourmetfahrten Literatur auf See Wir fahren zu den schönsten Orten, die der Bodensee zu bieten hat. Genießen Sie die sanfte Brise auf See, das nostalgische Flair an Bord und eine Uferlandschaft, die weltweit einzigartig ist. Gerne verwöhnen wir Sie an Bord mit kleinen Leckerbissen aus unserer Bordküche, traditionellem Strudelgebäck, Kaffee und Erfrischungsgetränken. Unsere Rundfahrten sind besonders für jene die richtige Wahl, die sich gerne spontan entscheiden. Tickets für die Rundfahrten erhalten Sie auch bei allen Tourist-Informationen in den jeweiligen Häfen. Den Menschen der Bodenseeregion werden typisch alemannische Charaktereigenschaften wie besonderer Fleiß und Tugendhaftigkeit nachgesagt. Umso mehr zelebrieren wir unser Wochenende. Die Hohentwiel lädt mit Champagner, köstlichem Frühstück, belebender Livemusik und jeder Menge guter Laune zur Fahrt über den Bodensee. Überraschen Sie Familie und Freunde mit Karten zum Hohentwiel-Jazz Brunch. Wenn See und Landschaft langsam in der Dunkelheit der Nacht versinken und eine einmalige Bühne pointiert die Darsteller in den Mittelpunkt rückt, vergisst man, dass man einer von jährlich 200.000 Besuchern ist, die sich die Bregenzer Festspiele auf der weltgrößten Seebühne nicht entgehen lassen wollen. Stimmen Sie sich ein auf „Turandot“ von Giacomo Puccini. Genießen Sie vor der Aufführung eine Fahrt mit dem Dampfschiff Hohentwiel über den Bodensee und eine exklusive Einführung zu „Turandot“ von einem Opernkenner. Wir servieren ein ausgezeichnetes 4-GangFestspielmenü und legen für Sie direkt an der Seebühne an. Wir empfehlen eine frühzeitige Buchung. Wir meinen: Der Spaß kommt oft viel zu kurz. An Bord der Hohentwiel können Sie den Alltag vergessen und in außergewöhnlicher Kulisse der Lebensfreude huldigen. Begleitet von schwungvoller Dixiemusik erleben Sie bei einer Rundfahrt, wie das Stimmungsbarometer kontinuierlich steigt. Freuen Sie sich auf beschwingte Stunden mit dem schönsten Schaufelraddampfer Europas. Wie zu Kaisers Zeiten machen wir uns auf die Reise. Mit dem urigen Rheinbähnle, einem historischen Dampfzug, der einst zum Bau der Rheinregulierung eingesetzt wurde, fahren Sie zur Anlegestelle. Dort gehen Sie an Bord der Hohentwiel und genießen bei einer Rundfahrt über den Bodensee ein 3-gängiges Lunchmenü. Zurück geht es wieder mit dem romantischen Rheinbähnle und spektakulärem Blick auf die Alpen. Auf dem Oberdeck, unter weißen Sonnensegeln, dort wo einst König Wilhelm II. und Graf Zeppelin an der Reling lehnten, treffen sich unsere Gäste auf einen Aperitif. Die Hohentwiel legt ab und gleitet sanft auf den See hinaus, dem Sonnenuntergang entgegen. Zum Captain’s Dinner, einem ausgewählten 3-Gang-Gourmetmenü mit köstlichen Amuse-Gueules, bitten wir Sie zu Tisch. Begleitet von stimmungsvoller Musik, erleben Sie eine Zeitreise, die einmalig ist. Wir empfehlen eine rechtzeitige Reservierung. Das Captain’s Dinner ist bei unseren Gästen sehr beliebt. Mit Heino Huber hat ein Star in der Hohentwiel-Küche Einzug gehalten. Mit seinem Profiteam zaubert er unvergleichliche Menüs. Die Gourmetfahrten der Hohentwiel zählen zu den kulinarischen Highlights auf dem Bodensee. Genießen Sie einen Aperitif, ein köstliches 5-Gang-Menü und lassen Sie sich von der unvergleichlichen Atmosphäre an Bord inspirieren. Zusätzlich zum Menü kann die perfekte Weinbegleitung gebucht werden. Ein 5-Gang-Menü erfordert Zeit zum Genießen. Deshalb servieren wir einzelne Gänge erst nach der Ankunft im Hafen um 22:00 Uhr. Im Wonnemonat Mai veranstalten wir gemeinsam mit dem Literaturfestival HARDcover und in Kooperation mit Literatur Vorarlberg eine Lesefahrt an Bord der Hohentwiel. Zu unserer großen Freude dürfen wir in diesem Jahr das bekannte Vorarlberger Schriftsteller-Ehepaar Monika Helfer und Michael Köhlmeier mit ihren Werken an Bord begrüßen. Die Autorin und der Autor lesen daraus vor; die Bücher können im Anschluss an Bord erworben werden und die Schriftsteller stehen gerne für persönliche Autogramme und Widmungen zur Verfügung. Kulinarisch sind wir an diesem Abend à la carte unterwegs. Zwischen den Lesungen kann auf Wunsch bestellt und gespeist werden. 36 nobleSee nobleSee 37 Fahrplan 2016 Fahrten-Kalender Termin English Afternoon Tea Mainau Insel Cruise Konstanzer Seenacht Kleider machen Leute und entlocken oft verborgene Talente. Machen Sie sich selbst und anderen eine Freude und kommen Sie doch im Stil der goldenen 20er Jahre gekleidet zu unserem Dixieland – Jazz on Board. Die Musiker von Dixie’s Treibhaus Ventil machen Beine und laden ein zum Mitsingen und Wippen im Takt. An Bord herrscht freie Platzwahl. Leckere Schmankerl aus unserer Bordküche sind am Buffet erhältlich. Getränke werden direkt an Ihren Platz serviert. Das Fin de siècle sorgte in ganz Europa für eine Hochzeit des Teetrinkens. Wer was auf sich hielt, nahm einen gepflegten Afternoon Tea ein. Auf der Hohentwiel können Sie nun diese feine englische Art ganz für sich entdecken und genießen. Wir entführen Sie in die elegante Welt der Teesalons mit ausgewählten Teesorten, Kaffee, einem Glas Sherry oder Portwein. Dazu reichen wir eine klassische Auswahl an Sandwiches, Scones, Clotted Cream, süßes und salziges Gebäck. Begleitet von Pianoklängen reisen Sie über den traumhaften Bodensee und lassen den Alltag einfach mal „Alle Tage außer heute“ sein. Die Blumeninsel Mainau zählt ebenso wie die Hohentwiel zu den Hauptattraktionen der Bodenseeregion. Exklusiv mit der Hohentwiel können Sie diesen zauberhaften Ort der Naturschönheit und Entspannung nun näher kennenlernen. Nach individueller Anreise werden Sie zum Aperitif im Schlosshof erwartet und anschließend durch die Gärten der Insel Mainau geführt. Auf der Hohentwiel erwarten Sie ein exquisites 3-GangMenü, Live-Musik sowie eine dreistündige Reise über den Bodensee. Erleben Sie das spektakulärste Seefeuerwerk Europas in der Bucht von Konstanz an Bord der Hohentwiel. Wir begrüßen Sie an Bord mit einem Aperitif und kleinen ApéroHäppchen, unsere Live-Musik spielt, und eine besondere Nacht kann beginnen. Während wir von Friedrichshafen aus Kurs auf Konstanz nehmen, vorbei an der wundervollen Uferlandschaft des Bodensees, servieren wir Ihnen ein 4-Gang-Menü der Spitzenklasse aus der Küche von Heino Huber und seinem Team. Den Höhepunkt des Abends, das Feuerwerk des Konstanzer Seenachtsfestes, erleben Sie an Deck der Hohentwiel. Gourmetfahrt Gourmetfahrt Wine & Dine Hohentwiel 05 So 01 Mai-Feiertag Dixie Törn Hafenkonzert Christi Himmelfahrt Dixie Törn Gourmetfahrt Lunchfahrt Jazz Brunch English Afternoon Tea Gourmetfahrt Captain's Dinner Pfingstsonntag Kleine Rundfahrt Dixieland – Jazz on Board Pfingstmontag Jazz Brunch Kleine Rundfahrt Blauer Ring Literatur auf See Gourmetfahrt Wine & Dine Hohentwiel Lunchfahrt English Afternoon Tea Captain's Dinner MAI Do 05 Sa 07 So 08 Do 12 Sa 14 So 15 Mo 16 Do 19 So 22 Mi 25 Fr 27 Sa 28 So 29 Do 02 So 05 JUNI Do 09 So 12 So 19 So 26 Mi 29 Wine & Dine Hafenkonzerte Blauer Ring Wer nach Sinnlichkeit sucht, muss vor allem in den Sinnen suchen. Wer den Genuss sucht, mag vielleicht die Langsamkeit für sich entdecken. Die „Nacht der Sinne“ bietet alles, was Frau und Mann heute benötigen, um die Lebensfreude wiederzuentdecken. Kulinarische Hochgenüsse in Form eines exklusiven mehrgängigen Dinners, begleitet von ausgesuchten Weinen, weit draußen auf hoher See, fernab von jedem Hafen. Stimmungsvolle Lounge mit Barmusik, Whisky- und Cocktail-Tasting sowie Zigarren. Wir denken, das haben Sie sich verdient. Wir empfehlen eine baldige Reservierung. Dem Anlass entsprechend bitten wir um festliche Abendgarderobe. An Bord des schönsten Schaufelraddampfers Europas bieten wir bei einer Fahrt über den Bodensee Einblicke in die Welt der Weine. Preisgekrönte Winzer stellen bei der Wine & Dine Hohentwiel eine exklusive Auswahl an Spitzenweinen vor. Begleitet wird die Degustation von AmuseGueules, zwei Vorspeisen, einem Hauptgericht vom Buffet und einem servierten Dessert. In lockerer Atmosphäre wird zu Tischmusik verköstigt und diniert. Erfahren Sie alles über die Weine, deren Aussehen, die „Nase“ und den Geschmack. Lernen Sie die Anbaugebiete und die Philosophie der Weinbauern kennen und bringen Sie gemeinsam mit Ihren Freunden die Gläser zum Klingen. Sie ist einzigartig. Und um das unter Beweis zu stellen, muss sie nicht mal auslaufen. Die Hafenkonzerte der Hohentwiel würdigen das Schiff als einmaligen Veranstaltungsort und präsentieren den Gästen des Abends außergewöhnliche Musiker in wunderschönem Ambiente. Kulinarisch sind wir an diesem Abend à la carte unterwegs. Für den 1. Mai 2016 konnte exklusiv für Vorarlberg die New York Jazz Connection gebucht werden. Sie präsentieren eine wunderschöne Mischung aus Balladen, Blues und Jazz. Am 9. Oktober spielt die weltberühmte Flötistin Jasmin Choi mit dem klassischen Gitarristen Ben Beirs u.a. Werke von Debussy und Piazolla an Bord der Hohentwiel. Feiern und Gutes tun. Mit dem Weissen Ring hat die Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. die Benefizfahrt „Blauer Ring“ ins Leben gerufen. Der Weisse Ring Österreich (seit 1978) ist die bundesweit größte Opferhilfsorganisation, die allen Opfern von Straftaten offen steht und unbürokratisch hilft. Mit jeder verkauften Bordkarte erhöht sich der Spendenbetrag des Abends. Der Erlös wird feierlich an den Weissen Ring übergeben. Der Benefizabend ist ein eleganter Galaabend mit Blues & Swing Live-Musik, Aperitif und einem Menü in 5 Gängen von Heino Huber und seinem Team. Helfen Sie uns zu helfen. Gemeinsam können wir viel bewegen. 38 nobleSee Hard Hard Lindau Do 21 Do 28 Sa 30 06 Nacht der Sinne Hafen 04 APRIL Dixieland – Jazz on Board Fahrt 07 JULI So 03 Do 07 So 10 Mi 13 Do 14 So 17 Mi 20 Do 21 Sa 23 So 24 Di 26 Do 28 Sa 30 So 31 08 AUG. Mo 01 Di 02 Mi 03 Do 04 So 07 Di 09 Mi 10 Lindau | Lochau | Bregenz Hard Lindau | Lochau | Bregenz Hard Lustenau – Rheindamm Arbon Langenargen Hard Bregenz Do 11 Sa 13 So 14 Mo 15 Mi 17 Altnau | Hagnau Friedrichshafen Kressbronn Langenargen | Kressbronn Hard Hard Hard Langenargen Lustenau – Rheindamm Lindau Kressbronn Gourmetfahrt Jazz Brunch Dixie Törn Gourmetfahrt Lunchfahrt Kleine Rundfahrt Dixieland – Jazz on Board Große Rundfahrt Captain's Dinner Jazz Brunch Dixie Törn Gourmetfahrt Hard Lindau Lindau | Lochau | Bregenz Hard Lustenau – Rheindamm Nonnenhorn | Lindau Bregenz Romanshorn | Friedrichshafen Friedrichshafen Bregenz Lindau | Lochau | Bregenz Hard Kleine Rundfahrt Mainau Insel Cruise Gourmentfahrt Dixieland – Jazz on Board Gourmentfahrt Captain's Dinner Dixieland – Jazz on Board Gourmentfahrt Festspielfahrt (Premiere) Lunchfahrt Jazz Brunch Dixie Törn Festspielfahrt Festspielfahrt Captain's Dinner Lunchfahrt Festspielfahrt Bodmann | Sipplingen Insel Mainau Hard Rorschach Hard Langenargen Lindau Bregenz Hard Lustenau – Rheindamm Lochau Lindau | Lochau | Bregenz Bregenz Bregenz Lindau Lustenau – Rheindamm Bregenz CH Nationalfeiertag Jazz Brunch Kleine Rundfahrt Dixieland – Jazz on Board Termin Do 18 So 21 Mi 24 Fr 26 Sa 27 So 28 09 SEPT. Do 01 Sa 03 So 04 Do 08 Sa 10 So 11 Mi 14 Fr 16 So 18 Do 22 So 25 Do 29 10 Mo 03 OKT. Do 06 Fr 07 Sa 08 So 09 Mi 12 Do 13 Fr 14 Fahrt Hafen Festspielfahrt Dixie Törn Gourmetfahrt Festspielfahrt Festspielfahrt Festspielfahrt Dixie Törn Captain's Dinner Festspielfahrt Konstanzer Seenacht Festspielfahrt Maria Himmelfahrt Lunchfahrt Dixie Törn Captain's Dinner Große Rundfahrt Dixieland – Jazz on Board Gourmetfahrt Jazz Brunch Festspielfahrt Dixie Törn Gourmetfahrt Nacht der Sinne Nacht der Sinne Lunchfahrt Dixie Törn Bregenz Lindau | Lochau | Bregenz Hard Bregenz Bregenz Bregenz Lindau | Lochau | Bregenz Wasserburg Bregenz Friedrichshafen Bregenz Dixie Törn Captain's Dinner Lunchfahrt Große Rundfahrt Dixieland – Jazz on Board Dixie Törn Gourmetfahrt Captain's Dinner Jazz Brunch Kleine Rundfahrt Gourmetfahrt Dixieland – Jazz on Board English Afternoon Tea Gourmetfahrt Lunchfahrt English Afternoon Tea Wine & Dine Hohentwiel Gourmetfahrt Lindau | Lochau | Bregenz Lindau Lustenau – Rheindamm Wasserburg | Rorschach Wasserburg Lindau | Lochau | Bregenz Hard Konstanz Konstanz Meersburg | Immenstaad Hard Konstanz Bregenz Hard Lustenau – Rheindamm Langenargen Bregenz Hard Tag der Deutschen Einheit Jazz Brunch English Afternoon Tea Gourmetfahrt Wine & Dine Hohentwiel Jazz Brunch English Afternoon Tea Hafenkonzert Gourmetfahrt Gourmetfahrt Gourmetfahrt Friedrichshafen Friedrichshafen Hard Konstanz Meersburg Lindau Hard Hard Hard Hard Lustenau – Rheindamm Lindau | Lochau | Bregenz Nonnenhorn Langenargen | Immenstaad Friedrichshafen Hard Bregenz Bregenz Lindau | Lochau | Bregenz Hard Hard Hard Lustenau – Rheindamm Lindau | Lochau | Bregenz Informationen und Buchung: Rorschach Arbon | Romanshorn Arbon Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. T +43 (0) 5574 63560 [email protected] www.hohentwiel.com nobleSee 39 Kindergeschichte Honigschlecker FÜR KLEINE MATROSEN Der Honigschlecker ist ein Putto, eine Figur aus Gips. Geschaffen von dem Bildhauer und Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer in den Jahren 1748 – 1757. Der Putto befindet sich in der Wallfahrtskirche Birnau links oberhalb des rechten Seitenaltars, dem Bernhard von Clairvaux gewidmeten Bernhardsaltar. Die Bedeutung des Honigschleckers wird der sprichwörtlichen Beredsamkeit des Bernhard von Clairvaux zugeschrieben, dessen Worte seinem Munde wie Honig entflossen seien. Bär, der Honigschlecker Bär sitzt auf dem großen Steuerrad. Kapitän Finn steht hinter ihm und dreht es mal nach links, mal nach rechts. Bär gefällt das. Es ist wie auf einer Schaukel. Die goldene Uhr steht auf VOLLE FAHRT. „Das ist keine Uhr“, sagt Kapitän Finn. „Das ist ein Maschinentelegraf.“ Text Irmgard Kramer B Foto James Palik är darf die Klingel drücken. Es läutet im Keller. Finn beugt sich zum Sprachrohr und ruft hinein: „Maschinenbereitschaft, wir legen in Unteruhldingen an.“ Das Ufer kommt näher. Finn stellt den Hebel der goldenen Uhr auf HALB, auf LANGSAM, auf STOPP, RÜCKWÄRTS, RÜCKWÄRTS HALT und auf STOPP. Bär kennt das schon. Es ist immer das Gleiche. Die Maschine schnaubt und knurrt. Kurz darauf steht das Schiff still. Die ersten Gäste steigen aus. „Bär“, sagt Finn und setzt sich die Kapitänsmütze auf. „Ich mach einen Ausflug mit den Gästen.“ „Ich auch“, sagt Bär und klettert auf Finns Schulter. „Wohin gehen wir denn?“ Er zeigt aus dem Fenster. „In die Kirche da oben.“ Bär stöhnt. „Langweilig. Können wir nicht zu den Steinzeitmenschen? Oder schwimmen?“ „Es ist eine besondere Kirche“, sagt Finn. „Krieg ich ein Eis, wenn ich hierbleibe?“, fragt Bär. „Meinetwegen“, sagt Finn und holt aus der Tiefkühltruhe ein Plattfuß-Eis. Das ist ihr Lieblingseis. Finn beißt die große Zehe mit der Schokolade ab, gibt Bär die anderen vier Zehen am Stil und tätschelt ihn am Kopf. „Sei brav.“ „Ich bin immer brav“, sagt Bär. Schwuppdiwupp ist das Eis in seinem Bauch verschwunden. Bär will noch ein Eis. Er hüpft von Bord und läuft Finn nach. Aber Finn und die Gäste haben es eilig. Bär kommt an einer Eisdiele vorbei. „Finn!“, brüllt Bär. Aber Finn hört ihn nicht. Er kommt an den Pfahlbauten vorbei. „Finn!“, brüllt Bär noch einmal. So ein Mist. Es ist heiß. Bär schwitzt. Bär hat Durst. Bär will Eis. Neben der Eisenbahn klettert er über 40 nobleSee einen Weinberg nach oben. Finn und die Gäste verschwinden hinter der Kirchentür. Sie ist groß und schwer. Bär saust ihnen nach und schafft es gerade noch, reinzukommen. Wie kühl es hier ist. Die Leute tauchen ihre Finger in einen Wassereimer, fuchteln damit herum und verspritzen das Wasser in alle Richtungen. Bär wartet, bis sie nach vorne gehen und sich setzen. Dann nimmt er ein kleines Bad. Es ist herrlich. Er plantscht in dem kühlen Wasser. Eine alte Frau dreht sich um. Sie macht so ein entsetztes Gesicht, dass Bär Angst bekommt. Er rutscht vom Eimer, schüttelt sich das Wasser aus dem Fell und schleicht auf der Seite nach vorn. Finn sitzt zwischen den Gästen. Eine Frau zeigt mit einem Stab auf die Decke. Alle schauen nach oben. Bär klettert auf eine Sitzbank und schaut auch nach oben. Die Kirche ist wie ein Wimmelbild, bei dem man etwas suchen muss, eine Figur namens Walter, oder einen Wurm namens Egon. Aber Bär findet keinen Walter und keinen Wurm. Er zieht ein Buch aus der Bank und flicht einen winzigen Zopf aus einem gelben, einem roten und einem blauen Bändchen. Das hat ihn Finn gelehrt, als er noch ein Kind war. Seit Finn Kapitän ist, hat er keine Zöpfe mehr geflochten. Die Frau mit dem Stab spricht von einem Honigschlecker. Bär erschrickt, weil er denkt, sie redet von ihm. Aber als er den Kopf hebt, sieht er, dass sie auf einen dicken Buben an der Wand zeigt, der eine Frisur hat wie einer von „Max und Moritz“. Er hält einen Bienenkorb im Arm und schleckt sich den Finger ab. Die Bienen sind aus Gold und der dicke Bub aus glänzendem Marzipan. Bär läuft das Wasser im Mund zusammen. Wahrscheinlich ist hier drinnen alles aus Zuckerguss. Und im Bienenkorb ist Honig. Bär rutscht von der Bank und läuft zum Tisch. Eine weiße Spitzendecke liegt darauf und Kerzen stehen vor einem Gemälde. Bär muss aufpassen, dass er nicht alles herunterreißt. Der Honigschlecker steht auf einem Sockel und hat einen ziemlich dicken Bauch. Bär klettert zu ihm hinauf. Er greift in den Honigtopf. Kalt, hart und überhaupt nicht süß. Das alles ist ein großer Betrug. „Ein Bär“, ruft ein Mädchen mit einem Pferdeschwanz. Bär erstarrt. Die Frau mit dem Zeigestab spricht über Maria und einen Apfel und zeigt in eine andere Richtung. Alle hören ihr zu. Nur das Mädchen nicht. Und Finn nicht. Finn kriegt große, ängstliche Augen. Er fuchtelt mit den Armen. Plötzlich kommt Bär alles sehr hoch vor. Er umklammert den Honigschlecker und fängt an zu zittern. „Verzeihung“, sagt Finn und bahnt sich einen Weg aus der Bank. „Entschuldigung … tut mir leid … muss nur kurz auf die Toilette.“ Er rettet Bär und eilt mit ihm nach draußen. In der Sonne umarmen sie sich ganz fest. „Was da alles passieren kann“, sagt Finn. „Was wolltest du denn bei der Figur dort oben?” „Honig“, sagt Bär. „Oder Eis.“ Finn setzt ihn auf ein steinernes Geländer, geht zum Kiosk und bringt ein Plattfußeis und eine kleine Honigschlecker-Figur mit. „Zur Erinnerung.“ Sie lassen die Beine baumeln, schlecken Eis und schauen hinaus auf den weiten See. nobleSee 41 Bodenseerevier EIN VIERTELJAHRHUNDERT AN BORD DER HOHENTWIEL Steuermann, ahoi! In einem Piratenfilm würde Robert Kössler eine prächtige Figur abgeben. Allerdings segelt er nicht mit einem Viermaster durch die Karibik. Seit 25 Jahren steuert er mit der Hohentwiel kreuz und quer über den Bodensee. Nicht in Port Royal oder auf Tortuga beginnt sein Arbeitstag, sondern in Hard. Nerven wie ein Pirat braucht er trotzdem – seine Saison dauert von März bis Oktober. Text Irmgard Kramer Fotos Adolf Bereuter , Markus Gmeiner D ass seine Aufgabe kein Job, sondern Berufung ist, spürt man an seiner positiven, zufriedenen Ausstrahlung. Hineingestolpert sei er in diesen Beruf. Gelernt hat er nämlich Tischler. Seine Lehre machte er in dem Gebäude, wo die Hohentwiel-Gesellschaft heute ihr Büro hat. Er sammelte Erfahrungen, wechselte in eine Bautischlerei und ging auf Montage. An der HTL in Innsbruck absolvierte er die Meisterprüfung. Danach wurden ihm Büro-Jobs in der Branche angeboten. Er entschied sich für die handwerkliche Arbeit und kam zurück in die Tischlerei. Eines Tages im Frühling steht er an der Hobelbank und öffnet das Fenster. Frische Luft weht ihm um die Nase. Er blickt ins Grüne, wird nachdenklich und fragt sich: Was mache ich eigentlich hier in der Werkstatt? Bewusst atmet er tief ein, dreht sich um und schaut in den Raum hinein. In den Sonnenstrahlen wirbelt dichter Staub. Staub, den er von früh bis spät einatmet. Seine Nase ist verstopft. Den Rest erledigen die Lösungsmittel der Lacke und die Dämpfe der Beize. Er spitzt die Ohren, nimmt bewusst die Holzverarbeitungsmaschinen und die Kreissägen wahr, die den ganzen Tag um ihn herum surren. Da wird ihm klar: „Ich muss etwas anderes machen.“ Er schlägt die Zeitung auf. 42 nobleSee Den guten Steuermann lernt man erst im Sturm kennen. Seneca An den Haaren soll’s nicht scheitern Gesucht werden ein Bademeister, verwegen aussehende Statisten für das Spiel auf dem See und ein Tischler oder Bootsbauer für den nautischen Dienst auf der Hohentwiel. Der Dampfer ist nach seinem langen Dornröschenschlaf gerade mal seit einem Jahr unterwegs. Robert Kössler wäre mit seinen schwarzen, langen Haaren zwar der passende Typ für die Bühne, trotzdem klopft er an der Hohentwiel an. Der damalige Kapitän Kloser empfängt ihn. Sie sitzen an einem Tisch und unterhalten sich. Der Kapitän betrachtet ihn eindringlich, irgendetwas scheint ihm nicht zu passen. Als Robert Kössler fragt, ob die langen Haare ein Problem seien, ist der Kapitän erleichtert – zusammen mit der Uniform würden sie kein gutes Bild abgeben. Die Haare sind schnell abgeschnitten und der Meisterbrief imponiert dem Kapitän. Ein paar Tage später ruft er an und fragt Robert Kössler nach seiner Konfektionsgröße, damit er die Uniform gleich bestellen kann. So tritt er im April 1991 seinen Dienst an Bord der Hohentwiel an. Das Leben in Saisonen Nach achtzehn Monaten Praxis auf dem Schiff macht Robert Kössler das Fahrgastschifferpatent. Er paukt Theorie, studiert Paragrafen und nautische Fachausdrücke. Die Prüfung legt er bei der Bezirkshauptmannschaft in Bregenz ab. Dann reisen aus Wien die Herren von der Schifffahrtsbehörde an. Der neue Steuermann fährt mit ihnen spazieren auf dem See und führt ihnen alle Feinheiten vor, inklusive „Mann-über-Bord-Manöver“. Von nun an ist er amtlich geprüfter Steuermann. Die ersten Winterpausen nützt er, um die Welt kennenzulernen. Er reist nach Australien, Neuseeland und Amerika, kauft sich einen Ford Mustang und durchquert den Kontinent von West nach Ost. Am Ende weiß er, was für eine Perle der Bodensee ist. Er lernt seine Frau kennen und bekommt mit ihr drei Kinder. „Vielleicht ist es ein Glück, dass sie mich nur als Seemann kennen“, sagt Robert Kössler, der in einem schmucken Häuschen am Waldrand lebt. Seine Familie weiß, dass er von März bis Oktober mehr Zeit auf See verbringt als im eigenen Garten. Dafür ist er in den Wintermonaten für seine Familie da. Er macht lange Spaziergänge mit dem Hund, schraubt an seinem Motorrad herum und restauriert die Möbel auf der Hohentwiel. Wenn der Nebel über den See kriecht und die bunten Blätter fallen, baut der Steuermann das Sonnensegel ab, schleppt Bänke, Tische, Beiboote, manchmal den Schiffsmasten und die Backskisten von Bord. Eine Garage für die Hohentwiel wünscht er sich schon seit zwanzig Jahren. Wind, Regen, Schnee und Sonne setzen dem Dampfer über den Winter zu. Die Planken werden beschädigt, der Lack löst sich, die Fugen werden undicht. All das muss im Frühling wieder repariert werden. Am meisten liebt Robert Kössler die Abwechslung – er kann sich handwerklich betätigen, begegnet Menschen, ist an der frischen Luft und wenn’s richtig heiß wird, springt er einfach in den See. Und das am liebsten noch einmal fünfundzwanzig Jahre lang. Abtakeln und auftakeln Inzwischen ist Robert Kössler Obersteuermann, ausgebildeter Kesselwärter sowie Maschinist. Das lange, konzentrierte Fahren strengt an. Auf See wimmelt es und nicht jeder kennt die Vorfahrtsregeln. Passiert ist ihm noch nie etwas. Außer einem gewaltigen Sturm, der innerhalb von Minuten bei einer Überfahrt von Lindau nach Rorschach plötzlich da war und drei Meter hohe Wellen schlug. Die Lindauer Wasserpolizei fuhr neben der Hohentwiel her und berichtete von eindrücklichen Bildern, als der Dampfer auf einem Wellenberg lag und man die Schaufeln in ihrer ganzen Breite außerhalb des Wassers sah. nobleSee 43 Baukultur PACK DIE BADEHOSE EIN Nahe am Wasser gebaut Historische Badeanstalten gibt es am Bodensee nur noch drei. Umso mehr werden sie gehegt und gepflegt. Ein Ausflug zur Mili in Bregenz, zwei Artgenossinnen am schweizerischen und deutschen Ufer sowie einem modernen Nesthäkchen dieser wunderbaren Architektur-Spezies. Text Michael Hausenblas Fotos Stadtwerke Bregenz, Eberhard Kerker, Lang + Schwärzler Architekturbüro – Bruno Klomfar, Marco Isler D er Name Mili wird von den Besuchern der Badeanstalt in der Bregenzer Bucht liebevoll ausgesprochen. Beinahe so, als wäre sie eine Freundin. Man könnte es sich einfach machen und sagen, was dem Wiener der Stephansdom, was dem Pariser der Eiffelturm, das ist so manchem Bregenzer seine Mili. Der monumentale Charme dieser hölzernen Anlage, die auf ein Militärbad aus dem Jahre 1825 zurückgeht, ist allerdings unvergleichlich. Auf den ersten Blick erscheint die Mili als einfacher, zweckmäßiger Holzbau mit einem einladenden, schmalen Steg, der ebenso neugierig macht wie ihre Fenster, die mit den froschgrünen Fensterläden zum Strand hin lugen. Wie eine hölzerne, freundliche Burg ruht sie gut verankert auf ihren Pfählen im Wasser, in dem einst 40 bis 50 Militär-Rekruten pro Jahr in Sachen Schwimmen gedrillt wurden. Die Burg zeigt sich freundlich, ihr Inneres gibt sie allerdings nicht auf diesen ersten Blick preis. Insel der Seligen Als ginge er über eine Brücke, landet der Besucher am Ende des Stegs beim schattigen Eingang der Mili, wo gleich rechts der Bademeister hinter einem kleinen Fenster in einem gemütlichen Kabuff 44 nobleSee sitzt und Eintritt kassiert. Es sei denn, er sieht gerade nach dem Rechten oder hält ein Schwätzchen. Vom Tisch des Bademeisters, den so mancher um seinen Job beneidet, richtet sich der Blick nicht auf die Weite des Sees, nicht nach Lindau, nicht zum Bregenzer Dampferhafen. Auch der Säntis wird links liegen gelassen. Die Blicke schweifen über den offenen U-förmigen Bau, seine zwei Badeebenen, die Kabinen, die Hängematten, die patinierten Balken und die kleine schwarze Tafel, auf der mit Kreide Luft- und Wassertemperatur notiert werden. Natürlich wirft man auch ein Auge auf das Floß hinaus, das zur Mili gehört wie die Pfänderbahn zum Pfänder. Auf der kleinen hölzernen Insel, die eine sportliche Tauchlänge vor dem Pfahlbau an einer verlässlichen Kette hängt, räkelten sich schon Badegäste, als das Wort Wellness im Wortschatz noch nicht zu finden war. Von dort draußen lässt sich die Mili mit ihrer schwarz-weißen Bregenz-Flagge, die bei Badebetrieb vom Wind gestreichelt wird, in ihrer ganzen geerdeten Pracht betrachten. Während langsam die Wasserperlen auf dem Rücken des Floßbesuchers eintrocknen, ist dieser erstaunt, was für eine charaktervolle Atmosphäre ein Bau ausstrahlen kann, der nach rein funktionalen Gesichtspunkten errichtet wurde. 1 nobleSee 45 2 3 „Einwegmilianer“ Was für ein besonderer Platz dies ist, wissen nicht nur all die Stammgäste, die mitunter seit Jahrzehnten die Mili bevölkern. Auch Wasserratten und Sonnenanbetern, die diesen Ort zum ersten Mal betreten, offenbart sich der Charme der Mili auf Anhieb. Mili-Erstlinge werden von Dauergästen übrigens mitunter mit Naserümpfen beäugt und als „Einwegmilianer“ tituliert. Doch ruhig Blut, die Mili ist für alle da. Außerdem rotten sich „Mehrwegmilianer“ sowieso am liebsten in ihren speziellen Revieren zusammen. Da wäre zum Beispiel gleich beim Sprungbrett die Ecke, die „Afrika“ genannt wird, weil sie der Hot-Spot des Bades ist und sich besonders zum Brutzeln in der Sonne eignet. Vis-à-vis von „Afrika“, sozusagen an der anderen Spitze des großen U, liegt der „Drachenfelsen“, auf dem sich vor allem Damen, die schon so manchen Sommer kommen und gehen sahen, zu Kartenspiel, Tratsch und dem einen oder anderen Aperitif zusammenfinden und definitiv daran zweifeln lassen, dass zu viel Sonne schädlich sein könnte. wieder ihre Gestalt veränderte, wird einem schnell bewusst, dass dieser Ort nicht nur optisch erfasst werden kann. Zum einmaligen Charakter der Mili gehören ebenso ihre Geräusche, etwa jenes, das die kleinen Steine am Strand von sich geben, wenn sie wie Murmeln von den Wellen aneinandergerieben werden. Zur Geräuschkulisse gehört auch das kurze knarrende Knattern des Sprungbrettes vor dem Köpfler. Und ebenso das Gejohle der Badejugend, die nachmittags wie ein Knäuel das Floß bevölkert, ganz zu schweigen von den „Platschern“, die beim „Pfohlöugla“ zu hören sind, ein seit Jahrzehnten beliebter Spaß in der Mili. Es handelt sich dabei um eine Art Versteckspiel hinter den Pfählen der Schwimmburg. Wenn man die sinnliche Reise weiterführen möchte, dürfen die Mili-Gerüche nicht vergessen werden, allen voran der Duft des Sees nach einem langen heißen Augusttag, wenn die untergehende Sonne im fernen Konstanz vom Münsterturm gepiekst wird, während die vorbeidampfende Hohentwiel kleine Rauchwölkchen in den Himmel hüstelt. Rauchwölkchen Lehnt man nach einem „Schwumm“ am Geländer und beobachtet das Treiben in, um, unter und auf der Mili, die im Laufe der Geschichte durch Brand, Sturm und nachkriegsbedingte Holzplünderungen immer Vorhof zur Hölle Die Mili, die seit 1961 im Besitz der Stadt Bregenz ist, mag zwar die Königin unter den Badeanstalten am Bodensee sein, doch Neptun sei Dank versammelt sie auch anderen Adel um sich. Ein gutes Stück westwärts, 46 nobleSee am schweizerischen Ufer des Sees vor Rorschach, thront eine nahe Verwandte der Mili im flachen Wasser: die Badehütte Rorschach, in der es noch immer einen Frauen- und einen Männertrakt gibt. Als der Pfahlbau mit seinem Giebeldach 1924 errichtet wurde, war das gemeinsame Plantschen von Frauen und Männern im See keineswegs üblich. Schlimmer noch: Der Dekan von Rorschach bezeichnete die Badehütte als „Vorhölle“. Der Mili ein gutes Stück näher ist ihre kleine Schwester, das Äschacher Bad, nicht weit vom Bahndamm, der auf die Insel Lindau führt. Dieses ist eine besondere Perle der Badehausarchitektur, die 1911 errichtet wurde und in den 1970er-Jahren beinahe verloren ging. Die Stadt Lindau wollte den Betrieb des idyllischen Holzbaus, der farblich an Pistazieneis erinnert, nicht mehr finanzieren. Ein Verein wurde gegründet, dessen 200 Mitglieder sich bis heute um das klassizistische Bad kümmern. Unter anderem wurden sämtliche 99 Pfähle, auf welchen das hölzerne Badeschlösschen im See steckt, durch neue ersetzt. Freilich genießen die Vereinsmitglieder gewisse Vorrechte, aber Gäste, die dem Baden und der Nostalgie frönen, sind in dieser lieblichsten aller Schwimmburgen am Bodensee willkommen. Aber Obacht: „Sonnenbaden oben ohne nur im Liegen! String-Tanga verboten!“, mahnt ein Schild auf der Sonnenterrasse. 1 Das Militärbad in Bregenz „Mili“ wurde 1825 als erste Badeanstalt am Bodensee erbaut. 2 Das 1911 erbaute Äschacher Bad in Lindau. 3Das Badehaus Am Kaiserstrand in Lochau wurde 2010 aus heimischer Weißtanne errichtet. 4Die Badehütte Rorschach wurde 1924 gebaut. 4 Nesthäkchen Noch näher bei der Mili liegt das Nesthäkchen unter den Badehäusern, eine moderne Vertreterin, die zum Seehotel am Kaiserstrand in Lochau gehört und dort seit 2010 Badefreuden, aber auch Lukullisches parat hält. Das Badehaus befindet sich direkt vor dem Hotel, an einem Strand, von dem Kaiser Karl I. bei einem Besuch im Jahr 1917 sagte, „Das ist der schönste Strand von Österreich“, was für einiges Räuspern sorgte – verfügte Österreich doch damals, zumindest noch ein Jahr lang, über einen Zugang zum Meer. Das Badehaus ist ein reduziert geometrischer Bau aus heimischer Weißtanne, welcher sich einwandfrei in den Reigen der weltweit geschätzten, modernen Architektur aus Vorarlberg einreiht und damit seinen drei alten Badehaus-Tanten zur Ehre gereicht. Ein 42 Meter langer Holzsteg führt vom Ufer zum hölzernen Schmuckkästchen, das auf Pfählen und Bodenplatten aus Beton ruht. Sämtliche Fassadenflächen können für einen großartigen Rundumblick geöffnet werden. All das war dem Kaiser, wie manch anderes, nicht mehr vergönnt. Dafür den heutigen Besuchern dieser Badeburgen auf Stelzen, die während des Sommers nur eines fürchten: den Tag, an dem der Bademeister im Herbst zum letzten Mal die schwarz-weiße Flagge vor einem viel zu langen Winter hisst. nobleSee 47 Bootsbau M arkus Bilgeri blickt stets mit Stolz auf sein Schiff. Der 50-Jährige hat es selbst gebaut. 3000 Stunden hat er gesägt, gezimmert, geleimt und geschliffen. Schließlich, damit das Holzboot funkelt und glänzt, Deck und Unterschiff penibel poliert. Es dauerte fast dreieinhalb Jahre, bis der Österreicher seinen Lacustre (gesprochen Lacüster) mit leuchtenden Augen taufen konnte. Seitdem steuert Markus Bilgeri mit der Pinne seinen Eigenbau unter dem Namen „Tesoro Mio“. Auf goldenem Kurs Im Juli wurde Bilgeri mit seiner Crew auf dem Bodensee Internationaler Schweizer Meister 2015, der wichtigste Titel aller Lacustre-Regatten. Bei weit über 30 Grad und meistens Flaute schlug Bilgeri die Konkurrenz. Die „Tesoro Mio“ scheint überhaupt ein Erfolgsschiff zu sein. Schon bei der Jungfernregatta, dem Lindauer Pokal im Juni vor zwei Jahren, fuhr Bilgeri bei beiden Wettfahrten als Sieger über die Ziel- linie, um hinterher doch leicht untertrieben festzustellen, „für das erste Mal ist das Schiff nicht schlecht gelaufen“. Der Trimm, die Einstellung der Segel, hätte gepasst. Internationale Schweizer Meisterschaft, Bodenseemeisterschaft und Lindauer Pokalregatta sind nur drei von mehr als 20 Wettrennen, bei denen sich die Gemeinde der „Lacustre“-Segler jährlich misst. Es ist eine eingeschworene Truppe, die mächtig stolz auf ihre Segelboote ist und deren elegante Schiffe im Hafen und auf dem Wasser stets bewundert werden. Markus Bilgeri, der begeisterte Regattasegler, weiß: „Auch die älteren Boote haben, wie wir bei der Bodenseemeisterschaft gesehen haben, eine Chance.“ Die Lacustre-Klasse ist 77 Jahre alt und immer noch eine Klasse für sich. „Es kommt auf das seglerische Können an, nicht auf das beste Material“, freut sich Bilgeri. Segeln sei Teamarbeit, „perfekte Manöver sind genauso wichtig wie gutes Steuern“. 1 LACUSTRE – VOLLE SEGEL VORAUS Das Kleeblatt auf Kurs Es gibt viele edle Segelyachten. Aber der Lacustre ist etwas Besonderes, eine Klasse für sich. Fast 80 Jahre alt, rank, superschlank und mit großer Segelfläche. Auf dem Bodensee kreuzen die vermeintlichen Oldtimer, die längst keine mehr sind. Text Oliver Zelt Foto Tobias Störkl, Archiv Rutishauser, Archiv Henri Copponex, Jürgen Kaufmann, Claudia Somm 1 Der Vorarlberger Lacustre-Pionier Markus Bilgeri (l.) auf seiner „Tesoro Mio“ 2 Designer des Lacustre: Mathematiker Henri Copponex 48 nobleSee 2 Der erste Lacustre Das mögen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die Herren am Genfer See nicht anders gesehen haben. Doch die Könner waren auch Kenner. Es galt damals als schick, schnittige Schärenkreuzer aus Skandinavien zu segeln. Eigentlich etwas zu groß für einen Binnensee. An der ersten „Bol d’Or“ am 22. Juli 1939, einer Regatta mit nur einer Wendemarke, an der alle Bootsklassen teilnehmen durften, segelte ein völlig neues Schiff mit: Der Lacustre, entworfen von Henri Copponex, einem Mann, der vom Genfer See stammt und den Auftrag eines Arztes erfüllte. Der Mediziner wollte an dieser neuen Wettfahrt teilnehmen und unbedingt den Wanderpokal „Goldene Schüssel“ holen. Mit einem neuen Schiff. Copponex baute eine Yacht, ähnlich wie die graziösen Vorbilder aus dem hohen Norden, nur ein wenig kleiner und noch schneidiger. Der Rumpf war extrem schmal, nur 1,81 Meter breit und wie ein Pfeil schlank und lang. Die 9,50 Meter wirkten durch das extrem langgezogene, filigrane Heck sogar noch länger. Das Großsegel war nicht gerade breit, die Genua dafür umso riesiger und zog sich weit bis nach achtern. Mit Präzision ins Ziel Henri Copponex, der in Zürich Mathematik studierte, hatte sich das Schiffbauen selbst beigebracht und mit der Lacustre ein Superdesign entworfen. Er war ein Perfektionist. Zuerst ermittelte er mit Hilfe einer einfachen Rechenmaschine unendliche Zahlenreihen, aus denen er dann die Form der Schiffe ableitete. Seine Zeichnungen zeigen die kleinsten und feinsten Details, selbst die Maserung der Planken. Copponex war kein Theoretiker am Reißbrett. Schon als junger Mann heuerten ihn Bootseigner als Skipper an. Dass er ein exzellenter Segler war, bewies der Schweizer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom. Mit 53 Jahren gewann er dort auf einem von ihm selbst konstruierten 5,5er die Bronzemedaille. Der Olympionike hat bis heute ein Rätsel hinterlassen. Was bedeutet das dreiblättrige Kleeblatt als Klassenzeichen? Niemand weiß es, selbst seine Tochter Francoise nicht. Es bleibt ein Geheimnis und hat trotzdem Glück gebracht. nobleSee 49 Heute im Gestern Schon alt und dennoch kein Oldtimer – der Lacustre ist modern wie nie. In der Klassenvereinigung, so etwas wie das Familienoberhaupt aller Lacustres, gibt es ein Motto: „Das Gute bewahren, ohne sich Neuem zu verschließen.“ Stephan Frank aus Friedrichshafen, ebenfalls Lacustre-Eigner, sagt: „Es ist eine funktionierende Klassenvereinigung, die dafür sorgt, dass der Lacustre up to date ist, aber nicht zu modern wird.“ Wahrscheinlich erkennen selbst Seg- Windstärke, und wir haben am Bodensee oft wenig Wind.“ Aber auch wenn es mal ordentlich kachelt und die Wanten von den Böen zittern, muss der Lacustre nicht im Hafen bleiben. „Er ist sturmtauglich, wenn rechtzeitig die Genua weggenommen wird. Wenn nur die Fock drauf ist, kann ihnen nichts passieren“, weiß Frank, „selbst wenn man Ein-Hand segelt.“ Dazu kann Markus Bilgeri nur heftig nicken. „Es ist ein sensibles Boot. Die relativ große Segelfläche gibt Druck im Rigg.“ Es hört sich komisch an, aber „die größte Her- ein Problem sein. Deshalb bemüht sich die Klassenvereinigung um die Jüngeren. Der Jugendförderverein Bodensee bietet auf seinen Lacustres Ferienkurse an und will so die Heranwachsenden für die rasanten Schiffe begeistern. Gute, gebrauchte Boote sind bereits ab 40.000 Euro zu haben. ler nicht auf Anhieb den Unterschied zwischen alten Booten aus Mahagoni-Rumpf und Teakdeck und neueren aus Kunststoff, die unbedingt holzverkleidet sind. „Die ursprünglichen Holzmasten sind seit langem von der Zeit überholt“, so Frank, „also gab es Alumasten. Aber die Boote mit Alumasten haben von der Materialstärke und vom Gewicht des Mastes keinen Vorteil gegenüber Holzmasten.“ Denn nicht jeder möchte auf seinem edlen Holzschiff einen Alumast. „Auch die Kunststoffschalen sind schwerer gemacht, als sie sein könnten, wegen der Holzboote.“ Stephan Frank freut sich über diese Regeln. „So schaffen wir stets ein großes Regattafeld.“ ausforderung ist, gerade zu segeln. Weil es ein Langkieler ist, der träge reagiert.“ Und: „Es sind die erfahrenen Haudegen, die bei den Meisterschaften stets weit vorne sind.“ Im Genfersee geboren, ist der Bodensee heute Hotspot der Lacustre-Klasse. Viele der Regatten finden hier statt. Stephan Frank fühlt sich jedes Mal zu Hause. „Es gibt keine Landeszeichen wie SUI, AUT oder GER auf den Segeln. Wir sind eine Familie, die den Lacustre eingemeindet hat.“ Der Deutsche Stephan Frank segelte bei den Internationalen Schweizer Meisterschaften 2013 auf einem Boot aus Österreich mit einem Schweizer Vorschotmann. Engagement und Herzblut drin. Manchmal ist das Schiff wichtiger als die Familie. Dann hassen die Söhne die Kiste oder sie führen die Tradition fort“, weiß Stephan Frank. Die Kajüte ist zwar keine Suite, eher spartanisch, aber dennoch eine Schlafstatt für weniger Anspruchsvolle. Markus Bilgeri war mit seinem Schiff im letzten Jahr vierzehn Tage im Urlaub. „Das war Leben auf engsten Raum, aber keine Drängelei. Wir hatten alle zusammen Spaß und wir hatten Kocher und Kühlschrank mit“. Die Lacustre-Anhänger sind nicht nur Regattafanatiker, sondern lässige Freizeitsegler. Bei der traditionellen „Far Niente“, ähnlich einem Familienausflug, gondeln die Boote von Hafen zu Hafen. „Ich kenne keine entspanntere Art, Urlaub zu machen“, sagt Stephan Frank. „In jedem Hafen gibt es ein Einlaufbier für die Erwachsenen und Limonade für die Kinder.“ Ein Kleeblatt für so viel Glück. Der Lacustre zieht seine Bahnen Stephan Frank hat seinen Lacustre im Duett mit einem Bootsbauer vom Bodensee gezimmert. „Ich wollte einen haben und er wollte unbedingt einen bauen. Das passte gut.“ Und warum gerade Lacustre? Frank lacht. „Die Yacht ist ein perfektes Boot. Sie läuft schon bei einer halben 50 nobleSee Preis und Prestige Die Eleganz der Yacht hat ihren Preis. Für einen Mahagoni-Neubau müssen Enthusiasten einen sechsstelligen Eurobetrag hinblättern. „So viel Geld für so wenig Boot bezahlt man sonst nirgends“, bewies der ehemalige Präsident der Lacustre-Vereinigung Hans Bodmer eine lockere Portion Ironie. Das kann aber für den Nachwuchs Faire Regatten und legere Törns „Der Lacustre ist nicht nur eine flotte Rennyacht, sondern auch ein Familienboot. Manche geben es von Generation zu Generation weiter. Da steckt gewaltiges DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT IST IN BEWEGUNG. Seit 1915 ist ZF zu einem weltweit führenden Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik mit 134.000 Mitarbeitern geworden. Künftig werden wir alle relevanten Technologien für die Megatrends der Zukunft aus einer Hand anbieten. Erfahren Sie mehr über automatisiertes Fahren, Sicherheit sowie Effizienz auf zf.com/technologietrends 52 nobleSee nobleSee 53 Foto Hohentwiel, © Michael Häfner Promotion Pianissimo PFÄNDER – DER ERLEBNISBERG AM BODENSEE Wunderbare Auszeit mit Ausblick In sechs Minuten rund 600 Höhenmeter bewältigen und eine andere Welt erleben – fernab von Trubel und Hektik in der Stadt, auf dem 1064 m hohen Pfänder. Viel Natur und der Rundblick auf 240 oft schneebedeckte Alpengipfel und den Bodensee bringen die Gedanken zur Ruhe. ISABELLA Musik Isabella In sechs Minuten rund 600 Höhenmeter bewältigen und eine andere Welt erleben – fernab von Trubel und Hektik in der Stadt, auf dem 1064 m hohen Pfänder. Viel Natur und der Rundblick auf 240 oft schneebedeckte Alpengipfel und den Bodensee bringen die Gedanken zur Ruhe. Viel Natur und der Rundblick auf 240 oft schneebedeckte Alpengipfel und den Bodensee bringen die Gedanken zur Ruhe. Text Eva Engel Fotos Michael Westermann, Isabella Pincsek-Huber Text und Fotos Pfänderbahn AG S aftige Bergwiesen, eine beruhigende Bergwelt – und ganz viel Weite. Der Besucher findet hier zu sich selbst und zur Natur zurück. Dafür sorgen die vielen Wanderwege oder ein Besuch bei den Tieren im Alpenwildpark. Am Pfänder lassen sich die schönsten Aussichten genießen: Sei es während der Fahrt mit der modernen Pfänderbahn, bei einem feinen Menü oder Kaffee und Kuchen im Restaurant Berghaus Pfänder, bei der Wildtierbeobachtung im Alpenwildpark oder einer Panoramawanderung hoch zur Pfänderspitze, am Käsewanderweg oder über drei Eintausender. WELLENREITEN MIT MUSIK AN BORD Die Pfänderbahn liegt nur 5 Gehminuten vom Schiffshafen entfernt in Bregenz. Bereits während der Fahrt mit der täglich geöffneten, modernen Pfänder-Panoramaseilbahn haben die Besucher durch die weit heruntergezogenen Fenster einen unvergleichlichen Ausblick. Am Pfänder angekommen, beeindruckt der 360°-Panoramablick auf See und Berge. Zum Verweilen und Einkehren lädt das im alpenländischen Stil gehaltene Aussichtsrestaurant Berghaus Pfänder mit Panoramaterrasse – direkt neben der Bergstation – ab 5. Mai bis 22. September ein. Vorzügliche Menüs, zünftige Jausen und hausgemachte Kuchen und Torten lassen die Herzen der Gäste höherschlagen. Darf es etwas Besonderes sein? Genießen Sie eine verlangsamte Fahrt mit der Pfänderbahn. Zwischen Himmel und Erde servieren wir Ihnen einen feinen Aperitif nach Ihren Wünschen. Genießen Sie dabei den schönsten Ausblick aus der großen Panoramagondel. Kontakt Pfänderbahn AG Steinbruchgasse 4 6900 Bregenz T +43 (0)5574 42160-0 [email protected] www.pfaenderbahn.at 54 nobleSee Bella Isabella Die Maschine stampft. Das Schaufelrad rauscht. Und plötzlich ist da diese zauberhafte Musik, die das Erlebnis an Bord der Hohentwiel filmreif untermalt. Text Julia Ott Foto Michael Westermann S elbst ist die Frau. Isabella PincsekHuber weiß, wie man sich Gehör verschafft. Sanft und gekonnt begleitet sie mit unnachahmlicher Eleganz viele Fahrten der Hohentwiel. Sie verzaubert mit leisen Tönen. Stilsicher fängt sie die Atmosphäre an Bord ein, untermalt jede Ausfahrt mit einem perfekt abgestimmten Repertoire. Mal klassisch, dann wieder jazzig angehaucht oder mit aktuellen Hits aus dem Radio, interpretiert auf ihre ganz eigene Art. Solo am Piano oder mit Band. Von klein auf der Kunst auf der Spur Bereits im zarten Alter von zwei Jahren stand sie auf Wasser – damals aller- dings in seiner gefrorenen Form. Isabella Pincsek-Huber wurde als Kind zweier ProfiEiskunstläufer in Wien geboren. Mangels Babysitter wurde sie kurzerhand zu den Proben auf dem Kunsteis mitgenommen und entdeckte so ihre Liebe zu dem Sport der Eltern, dem sie dann auch selbst – neben ihrer musikalischen Karriere – über zwanzig Jahre lang die Treue hielt. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von sieben Jahren bei Prof. Magda Soltész-Jereb an der Feldkircher Musikschule. Nach der Matura am Musikgymnasium in Feldkirch folgte ein klassisches Klavierstudium am Konservatorium der Stadt Wien (Konzertfach) und am Landeskonservatorium für Vorarlberg in Feldkirch (Konzertfach, Instrumental- und Gesangspädagogik) bei Prof. Ferenc Bognar, wo sie dieses mit Schwerpunktfach Jazz- und Popularmusik 2001 mit Auszeichnung abschloss. Sie war zweifache Preisträgerin des Bösendorfer-Wettbewerbs, hat Jazzgesang und Jazzpiano bei bedeutenden Lehrern studiert. Seit dem Jahr 2000 ist Isabella Pincsek-Huber als Klavierpädagogin an der tonart Musikschule Mittleres Rheintal tätig. Zudem veröffentlichte sie gemeinsam mit zahlreichen Musikern CDs, zuletzt mit ihrem 2012 gegründeten Duo mit dem Akkordeon-Virtuosen Goran Kovačević. Auch das Theater liegt ihr am Herzen. In Zusammenarbeit mit dem Landestheater für Vorarlberg schreibt Isabella PincsekHuber Bühnenmusik für Theaterstücke. Der Applaus ist ihr sicher. nobleSee 55 Promotion INTERNATIONALE BODENSEE-KUNSTAUKTION Antike Schätze aus aller Welt Viermal im Jahr veranstaltet das Auktionshaus Michael Zeller eine Auktion, zu der Kunstinteressierte aus der ganzen Welt anreisen. Bevor die Schätze unter den Hammer kommen, werden sie auf drei Etagen stilvoll ausgestellt und können öffentlich besichtigt werden – ein Museum auf Zeit. Fotos Auktionshaus Michael Zeller H aben Sie schon einmal eine Auktion miterlebt? Wenn die Angebote prasseln und der Auktionator wie ein Star in der Manege steht, der den archaischen Wettstreit nach einer rituellen Dramaturgie leitet. Er überblickt alles. Seine Hand zeigt nach links vorne, nach rechts hinten. „Fünftausend … Fünftausend sind geboten.“ Die Spannung steigt spürbar. Köpfe drehen und recken sich. Telefone klingeln. Online-Angebote werden registriert. Wie viel ist das Stück heute wert? Der Brieföffner, die Pistole, die Grafik, der Teppich, der Seidenschal, der Spazierstock mit Elfenbeinknauf in Form einer Rosenblüte, der Portraitteller Kaiser Wilhelms, das Branntweinschälchen, der indische Räucherstäbchenhalter, der Biedermeier-Sekretär, der 16-armige Muranoleuchter, der Amethystring, die Gemälde und Statuen. So genau weiß das im Vorfeld niemand, denn der Kunstmarkt unterliegt einem ständigen Wandel. Michael Zeller steht seinen Kollegen bei Sotheby's und Christie's in nichts nach. Auch er verfügt über die Ausstrahlung, das gewisse Etwas, die Sachkenntnis und den Humor, den es in seiner Branche unbedingt braucht. Als junger Mann übernahm er eine kleine Kunsthandlung von seinem 56 nobleSee Vater. Aber den ganzen Tag auf Kunden zu warten, wurde ihm zu langweilig. 1968 erweiterte er das florierende Unternehmen um ein Auktionshaus und wurde Deutschlands jüngster Auktionator. Inzwischen beschäftigen er und seine Frau Christine Hofstetter-Zeller ein Kernteam von fünfzehn Angestellten und Fachexperten. Abwechslungsreich und aufregend „Nie weiß man, wer an der Tür klingelt“, sagt Christine Hofstetter-Zeller. „Das macht die Arbeit sehr spannend.“ Will einer nur seine Mokkatasse verkaufen oder entpuppt sich die Vase als wahrer Schatz: So geschehen, als eine Familie aus Vorarlberg eine private Sammlung aus unscheinbaren, kleinen Bildern vorbeibrachte – Landschaften, die die Weite Russlands widerspiegelten. „Neben Expertenkenntnis hilft auch eine gute Nase“, sagt Michael Zeller. Die Bildchen kamen in den Katalog und als die Auktion begann, wurde sie von russischen Kunstkennern überrannt. Nicht alle Gegenstände erzielen Rekordgewinne. Vieles im Katalog hat einen günstigen Limitpreis. „Antiquitäten und Kunst sollten als Begleiter im Alltag betrachtet werden“, ist Michael Zeller überzeugt. „Man sollte nicht vorrangig Wert und Wertbeständigkeit im Kopf haben, wenn man an deren Kauf denkt, sondern vielmehr die Lebensfreude und den Stil, den sie uns vermitteln. Angewandte Kunst verliert ihren Zweck, wenn sie nicht gebraucht wird.“ Christine Hofstetter-Zeller bedauert es ein wenig, dass manche Lindauer Berührungsängste haben. „Die Stimmung im Saal ist großartig.“ Sie verschlägt Mitwirkenden die Sprache und zieht Unbeteiligte in ihren Bann. Zur Vorbesichtigung ist jeder willkommen, und wer kann sich schon den Verlockungen entziehen. AUKTIONSHAUS MICHAEL ZELLER Internationale Bodensee-Kunstauktion Viermal jährlich große Kunstauktion Bindergasse 7 88131 Lindau (Bodensee) www.zeller.de Promotion WEINGUT AUFRICHT Außergewöhnliche Weine eines außergewöhnlichen Ortes DAS WEINGUT AUFRICHT IN STETTEN AM BODENSEE Von Ruhephasen und schönen Aussichten Ohne Frage geht es auf einem Weingut oft hektisch zu, der Betrieb muss laufen und Termine müssen eingehalten werden. Dabei darf jedoch nie aus den Augen verloren gehen, dass unser wichtigstes Gut, der Wein, immer mit großer Sorgfalt behandelt werden muss und viel Ruhe braucht, um sich zu Spitzenweinen entwickeln zu können. Text und Fotos Weingut Aufricht 2014er Weissburgunder, trocken ‚Burgundische Lilie’ Zum dritten Mal in Folge unter den Besten beim Internationalen Weissburgunder Symposium WEINGUT – ROBERT UND MANFRED AUFRICHT Höhenweg 8 D - 88719 Meersburg / Stetten Tel. 07532 / 24 27 Fax. 07532 / 24 21 E-Mail: [email protected] Direktverkauf ab Weingut W ir lassen uns Zeit im Weinberg, so wie ein guter Wein Zeit zum Reifen braucht. Denn ein Weinterrain ist mehr als der Boden an sich, auch die Atmosphäre, das Landschaftsbild muss intakt sein – das alles kommt dem Wein zugute. Das Weingut Aufricht liegt in Alleinlage inmitten des Meersburger Landschaftsschutzgebietes in einer parkähnlichen Landschaft, umgeben von den eigenen Weinbergen. Ein Ort, an dem man die Ruhe förmlich sehen kann, wenn man über die Weinberge hinab zum See und zu den Bergen blickt. Wir versuchen, die Besonderheiten dieses Ortes zu erhalten, indem wir ressourcenschonend arbeiten. Dazu zählen auch die Gebäude des Weingutes, die Wirt- schafts-, Verkaufs- und Privaträume beinhalten. Mit dem Weinbau üben wir ein altes Handwerk aus, mit dem das Kulturgut Wein weitergetragen wird. So greifen wir auch beim Bau von neuen Gebäuden auf heimische Materialien zurück und auf möglichst traditionelle Handwerkstechniken. Indem wir bei der Architektur und im Weinbau die Natürlichkeit des Handwerks betonen, entsteht ein harmonisches Gesamtbild, in dem sich auch wir Menschen wohlfühlen und in dem außergewöhnliche Weine entstehen können, die weit über die Region hinaus beliebt und vielfach prämiert sind. Unsere Weine, die mit dem Zeichen der Burgundischen Lilie ausgezeichnet sind, bezeichnen wir gerne als Slow-Motion-Weine, denn ihre Herstellung verlangt viel Zeit, Ruhe und Fin- gerspitzengefühl. Wir lassen diesen Pflanzen und dem Wein besonders viel Zeit, so dass er natürlich gehen kann. Das zeigt sich auch akustisch, wenn man unseren Weinkeller betritt. Bei diesen Weinen kommen durchschnittlich nur 20 sensorische GlucksGeräusche aus dem Fass und keine 50 pro Minute. Das hat fast etwas Meditatives und ist gekonntes Laissez-faire! Und es zeigt uns immer wieder: Das Warten lohnt sich! Montag bis Samstag 10 - 12 und 14 - 18 Uhr Sonn- und Feiertage geschlossen. www.aufricht.de nobleSee 59 Touristikerabend 2015 DIE EXPERTEN VOM BODENSEE Eine Region der Kontraste V on der Wirtschaftskrise war in den vergangenen Jahren nicht viel zu spüren. Zumindest nicht bei den Mitarbeitern der Tourist-Informationen, Gästeämter, Ausflugsziele, Hotels und bei den touristischen Partnern der Hohentwiel. Mit ständig verbesserten oder zumindest gleichbleibenden Zahlen hat sich der stetige Aufwärtstrend im Tourismus bewahrheitet: Die Bodenseeregion boomt und ist bei vielen Touristen sehr beliebt. Neben der landschaftlichen Schönheit punktet die gesamte Region vor allem Fotos Michael Häfner Dixie’s Treibhaus Ventil sorgte für gute Stimmung Günther & Inge Hillberger (Museum Rhein-Schauen) Edwin Zemic, Korina Schulze (Akzent Hotel Löwen Langenargen) durch höchste Qualitätsstandards – und das wissen selbstbewusste Konsumenten und Gäste sehr zu schätzen. Als Dankeschön an alle Partner für die sehr gute Zusammenarbeit lud die Hohentwiel am 9. Mai 2015 zu einem Touristikerabend in „Black & White“ an Bord. Dixie’s Treibhaus Ventil spielte auf und das Hohentwiel Küchen- und Serviceteam sorgten für köstliche Gaumenfreuden und einen gelungenen Abend. Klaus Schorpp, Petra Schorpp, Silvie Schorpp (Pension am Bodensee Kressbronn) Laura Dilger, Nicola Zindler, Leonie Eggert, Isabel Heinz, Nicola von der Nüll (Tourist-Information Immenstaaad) UR Susan Wacker (Bodensee-Linzgau Tourismus GmbH), Franziska Gambach (Touristinfo Leutkirch) Doria Birk (Ravensburger Freizeit & Promotion GmbH) * Edda Nagel, Angelika Müller-Morath (Kur und Touristik Überlingen) 60 nobleSee Zauberkünstler Jürgen Peter nobleSee 61 Hohentwiel Shop ZUM MITNEHMEN Souvenirs, Souvenirs! Magazin „nobleSee“ Das Hohentwiel Bordmagazin „nobleSee“ nimmt alljährlich tausende begeisterte Leser mit auf die große Fahrt. Auf 68 Seiten entführt das Magazin in die legendäre Zeit der Dampfschifffahrt, porträtiert die Regionen, Städte, die Bodenseelandschaft und die Menschen. Erfahren Sie alles Wissenswerte über das Dampfschiff Hohentwiel. Zum 100. Geburtstag des Dampfschiffs Hohentwiel wurde im Jahre 2013 das Buch „Faszination Hohentwiel“ von Hildegard Nagler veröffentlicht. Die ersten 100 Jahre eines einzigartigen Dampfers werden mit zahlreichen Erzählungen, Geschichten und Bildern wieder lebendig gemacht. Halten Sie Ihre Erinnerungen an die Hohentwiel wach, mit ausgesuchten Souvenirs aus unserem Shop. Polo-Shirt Fotos Markus Gmeiner, Darko Todorovic, Michael Westermann Hochwertiges Polo-Shirt für Damen und Herren in Marineblau mit goldfarbenem, gesticktem Hohentwiel Logo, aus 100% gekämmter Baumwolle, mit Strickkragen, Armbündchen und Knopfleiste, erhältlich in den Größen XS – XXL E 29,50 Porzellan-Becher Jubiläums-Cuvée Genießen Sie Ihren Kaffee ab sofort à la Hohentwiel! Der schneeweiße PorzellanBecher mit samtweicher, schwarzer Beschichtung ist wärmeisolierend, geräuschdämmend, dekorativ und zudem spülmaschinenfest, lebensmitteltauglich und mikrowellengeeignet. E 19,50 Feinster Edelbrand aus der Privatbrennerei Gebhard Hämmerle. Die limitierte Abfüllung der 100-Jahr-Jubiläums-Cuvée mit Fassreifung an Bord der Hohentwiel 0,2 l E 49 Regenschirm Marineblauer Holzstock-Langschirm mit Automatik und goldenem LogoAufdruck, Schienenlänge 60 cm, 8 Segmente, Holzgriff, Durchmesser 103 cm, Länge 90 cm E 24,50 Meine Lieblingsrezepte Kochbuch von Heino Huber, Hardcover, 264 Seiten, zahlreiche Farbfotografien E 29,90 62 nobleSee Faszination Hohentwiel, Buch Kugelschreiber Jubiläumsbuch von Hildegard Nagler, Hardcover, 128 Seiten, 120 Abbildungen E 29,80 Kugelschreiber mit schwimmender Hohentwiel, Schriftfarbe blau, auch mit silbernem Schaft erhältlich; abgebildete Gebäude im Sichtfenster v.l.n.r.: Konzil Konstanz, Schloss Mainau, Burg Meersburg, Hafeneinfahrt Lindau E2 Schildkappe Lässige marineblaue Schildkappe mit goldener Logostickerei und verstellbarer Clip-Metallschließe; Einheitsgröße, 100% Baumwolle E 14,50 Kochschürze Edle, marineblaue Profi-Kochschürze mit verstellbarem Halsband und HüftStoffbändern, aus strapazierfähigem Baumwollmischgewebe in Einheitsgröße E 29,50 Kissen mit Decke Wärmendes kuscheliges Kissen mit inte grierter Decke in Marineblau mit goldenem Hohentwiel Schriftzug. 100% Polyester Microfleece, Multifunktionsdecke für Sport, Freizeit und Auto; wärmeisolierend, pflegeleicht, Decke mit separater Kissentasche – dadurch kann die Decke auch als Kissen genutzt werden. Maße als Kissen: 40 x 40 cm, Maße als Decke: 130 x 180 cm E 29,50 nobleSee 63 Aquarell „100 Jahre Hohentwiel“ Handsignierter Kunstdruck des Hohentwiel Aquarells von Musiker und Maler Gerhard Mangold, 2013 Kunstdruck mit Passepartout in passendem Rahmen € 125 Kunstdruck ohne Passepartout, ohne Rahmen € 85 Krawattennadel Krawatte Feuervergoldete Krawattenklammer aus Metall mit schön emailliertem Hohentwiel Anker-Logo E 24,80 Seidenbestickte und gewebte Krawatte des Hohentwiel Vereins in den Farben Gold, Rot und Blau von Patrick Stoffel. Der Verein „Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V.“ ist seit 1984 mit seinen knapp 2000 begeisterten Mitgliedern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Eigentümer des prächtigen Dampfschiffs Hohentwiel. E 39,50 Postkarte Schöne Ansichtskarte, wurde anlässlich der Erstausgabe der Sonderbriefmarke „100 Jahre Hohentwiel“ der Österreichischen Post AG im Jubiläumsjahr 2013 aufgelegt; wahlweise mit oder ohne Briefmarke und Ersttagsstempel erhältlich € 1 ohne Briefmarke und Ersttagsstempel € 2 mit Briefmarke und Ersttagsstempel So bestellen Sie Bleistift Handlicher Stift, goldfarben mit schwarzem Hohentwiel LogoAufdruck gratis Alle abgebildeten Hohentwiel-Produkte können Sie online unter www. hohentwiel.com bestellen. Sie können uns aber auch eine E-Mail oder ein Fax mit den gewünschten Artikeln in der benötigten Anzahl zusenden. Wir liefern diese dann umgehend mit beiliegender Rechnung auf dem Postweg. Gerne können Sie uns auch in unserer Zentrale besuchen und die Souvenirs hier direkt kaufen. Mai bis September: Montag bis Freitag 8:00 – 17:00 Uhr Samstag 9:00 – 12:00 Uhr Oktober bis April: Montag bis Freitag 9:00 –17:00 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Fahrplan Der aktuelle Fahrplan der Hohentwiel im handlichen Taschenformat erscheint immer rechtzeitig vor Saisonbeginn und erlaubt einen detaillierten Überblick über alle Fahrten der kommenden Saison. gratis 64 nobleSee Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Hofsteigstraße 8 6971 Hard T +43 (0)5574 63560 F +43 (0)5574 6356033 [email protected] nobleSee 65 Impressum Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Hofsteigstraße 8 6971 Hard Austria T +43 (0)5574 63560 F +43 (0)5574 63560 33 [email protected] www.hohentwiel.com Fotografen/Bildrechte Inhaltsverzeichnis Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Archiv, Kur und Touristik Überlingen GmbH, Lang + Schwärzler Architekturbüro – Bruno Klomfar, Michael Westermann Konzept, Redaktion, Gestaltung und Copyright agenturengel | werbung und kunst Am Bach 9 6850 Dornbirn T +43 (0)5572 398182-0 www.agenturengel.eu Fotografen/Bildrechte Öffentliche Fahrten Mainau GmbH – Allgaier , Adolf Bereuter, Tourist-Info Konstanz / Di Domenico, Michael Häfner, Bregenzer Festspiele – Anja Köhler, Herbert Lehmann, Rhein-Schauen, Universal Pictures Titelbild Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H. Archiv Autoren Eva Engel, Michael Hausenblas, Martin Johler, Fritz Jurmann, Adolf Franz Konstatzky, Irmgard Kramer, David Malik, Marlene Mendel, Julia Ott, Oliver Zelt Anzeigenberatung Beatrice Uhl T +43 (0)5574 63560 [email protected] Auflage 10.000 Druck Hecht Druck , www.hechtdruck.at Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten. daheim umweltbewusst drucken DER HÖHEPUNKT FÜR GOURMETS BEFINDET SICH IN 660 METERN TIEFE. voeslauer.com facebook.com/voeslauer Das Wasser zum Essen. Auch auf hoher See Sagenhafter Biergenuss Fohrenburger ist das einzigartige Bier nach typischer Vorarlberger Brautradition: Vollmundig-würzig im Geschmack und von besonderer Reinheit - symbolisiert durch das Einhorn. Fohrenburger Biere werden streng nach dem Reinheitsgebot von 1516 nur mit kristallklarem Alpenquellwasser aus dem Silvretta-Arlbergmassiv gebraut. Deshalb ist Fohrenburger unser Bier seit 1881. Unser Bier seit 1881
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