Ziele und Einzelvorschläge der Freunde des Hohentwiel e.V. Einrichtung einer Website www.freunde-hohentwiel.de Installation einer Webcam auf dem Hohentwiel Installation von Bänken entlang der Zugangswege Senioren- und behindertengerechte Neugestaltung des Eingangs zur Unteren Festung (Karlsbastion) 5. Überplanung des Domänenbereichs zwischen dem historischen Friedhof und der Gaststätte 6. Freilegung der Gaststätte und der Aussichtsterrasse 7. Hinweisschilder auf die Stadt Singen (Hohentwiel) und ihre kulturellen Einrichtungen 8. Aufstellen von Kopien des Modells der Festungsanlage aus der Infostation in der Stadt und der Festungsanlage 9. Gestaltung der drei historischen Brunnen der Festung 10. Neuanlage des historischen Schlossgartens auf der Oberen Festung 11. Freilegung der historischen Wallanlagen um die Untere Festung und damit gleichzeitig 12. Schaffung neuer Trockenrasenflächen für die vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten 13. Verbesserung des Zugangs zur Festung (Parkplatzsituation, Hohentwieltaxi) 14. Wiederherstellung einer historischen Windmühle auf der Oberen Festung. 15. Aufwertung des Denkmalschutzes 16. Beleuchtung der Festungsanlage 17. Aufstellung eines Landschaftsplanes für den Hohentwiel (Kulturlandschaft Hohentwiel) mit Beteiligung der „Interessierten Bevölkerung“. 18. Initiierung des Kulturschwerpunktes Hohentwiel 2018 / 2019 ( Erinnerung an den Beginn des 30jährigen Krieges vor 400 Jahren / Erinnerung an die Eingemeindung des Hohentwiel vor 50 Jahren ) 1. 2. 3. 4. Weitere Ziele / Vorschläge: - Einrichtung einer digitalen Hohentwiel Bibliothek. Es gibt eine große Anzahl von Büchern, Aufsätzen, wissenschaftlichen Untersuchungen, Akten, Karten, Stich und Fotografien zum Thema Hohentwiel, über die ganze Welt in Archiven und Universitätsbibliotheken verstreut. Eine Zusammenfassung in einer digitalen Bibliothek würde den Zugang zu diesen Dokumenten erheblich erleichtern. Zu 1.: Die Webseite wurde durch Spenden ermöglicht. Die Webseite soll nicht nur über unsere Ziele und Vorstellungen informieren, sondern gleichzeitig die Möglichkeit bieten, Informationen auszutauschen und Aktivitäten anzuregen. Es gibt eine Vielzahl von Wünschen und Anregungen, die bisher, auch mangels Ansprechpartnern, kaum oder gar nicht berücksichtigt wurden. Zu 2.: Die Freunde des Hohentwiel haben im Frühjahr 2015b bei den zuständigen Behörden die Zustimmung zur Installation einer Webcam auf dem ehemaligen Kirchturm der Festungsanlage beantragt. Die Webcam würde einen großartigen Rundumblick vom Hegau über den Südschwarzwald, die schweizerischen und österreichischen Alpen bis ins Allgäu bieten. Ergänzt durch einen einzigartigen Blick auf den Bodensee. Die Webcam soll durch Spenden finanziert werde. Die Stadt Singen (Hohentwiel) und die Gemeinde Hilzingen haben ihre Unterstützung zugesagt. Zu 3.: Vor ca. 30 Jahren wurden durch eine private Initiative 30 Bänke entlang der Zugangswege zum Hohentwiel aufgestellt. Die Bänke sind jetzt größtenteils verrottet oder liegen an ungeeigneten Standorten. Die Standorte boten früher großartige Aussichtsmöglichkeiten auf die Stadt, den See und die Alpen. Inzwischen sind die meisten zugewachsen und versteckt. Zu 4.: Der Zugang zur Unteren Festung (Karlsbastion) ist für Behinderte und Senioren fast nicht möglich. Durch die Neugestaltung des Eingangsbereichs zur Unteren Festung könnte der Zugang sichergestellt werden. Zu 5. und 6.: Der weitgehend ungestaltete Bereich zwischen der Hohentwielgaststätte und dem historischen Friedhof muss neu definiert werden. Früher befand sich hier bereits ein kleiner Pavillon. Der freie Blick auf den Hohentwiel (Hadwig), den Bodensee mit der Insel Reichenau und die Alpen mit dem mächtigen Säntis (Ekkehard / Kloster St. Gallen) inspirierten Viktor von Scheffel zu seinem weltberühmten Roman „Ekkehard“. Inzwischen ist der Platz ringsum zuwachsen, die grandiose Aussicht wird durch Haselnusssträucher und Allerweltsbäume verdeckt. Das Gelände liegt weder im Bannwald noch im Naturschutzgebiet. Zu 7.: Der Hohentwiel liegt auf Singener Gemarkung, es befinden sich aber nirgendwo Hinweisschilder auf die Stadt Singen (Hohentwiel), ihre Geschichte und ihre kulturellen Einrichtungen. Zu 8.: Vor ca. 20 Jahren wurde auf Initiative der Stadt ein Modell der Festungsanlage geschaffen und in der Infostation, einer umgebauten alten Scheune der Domäne, aufgestellt. Das Modell wurde früher kaum und wird jetzt, da der Ticketverkauf in einen anderen (ebenfalls fensterlosen) Raum verlegt wurde, von Besuchern überhaupt nicht mehr beachtet. Das Modell müsste nach dem neuesten Stand der Forschung überarbeitet und Kopien des Modells in der Festungsanlage und vor allem in der Stadt selbst aufgestellt werden. Zu 9.: Bei sämtlichen Belagerungen der Festung waren drei außerhalb der Festung liegende Brunnen von größter Bedeutung: Der Ziegelbrunnen, der Pumpbrunnen und der Eselsbrunnen. Die Brunnen sind heute selbst interessierten Einheimischen kaum bekannt. Sie liegen versteckt im Gebüsch oder werden als Schaftränke benutzt (ein Plastikrohr, das aus der Böschung ragt). Zu 10.: Über Jahrhunderte befand sich auf der Oberen Festung ein Schlossgarten, der nach der Zerstörung der Festungsanlage völlig untergegangen ist. Wo früher Kräutergärten und Blumenbeete gepflegt wurden, wuchern heute Brennnesseln. Bei genauem Hinsehen kann man unter den Trümmern noch sehr gut die Konturen des Gartens nachvollziehen. Hier wuchsen früher seltene Kräuter und Pflanzen, die sonst nur in den Alpen und im Mittelmeerraum vorkommen. Zu 11.und 12.: Aus Anlass des Barockjahres 2015 hebt die Schlösser- und Gärtenverwaltung des Landes auf ihrer Website die besondere Bedeutung der sternförmigen Festungsanlagen hervor. Leider sind die gepriesenen riesigen historischen Wallanlagen unter Gebüsch und Bäumen verschwunden. „Bannwald“ und „Naturschutz“ verhindern die Freilegung der Anlagen. Dabei müsste gerade dem Naturschutz die Freilegung der Anlagen sehr entgegenkommen, gerade die besonders gefährdeten Tiere und Pflanzen sind auf große, freiliegende Trockenrasenflächen angewiesen. Das Gestrüpp schränkt ihren Lebensraum massiv ein. Zu 13.: An schönen Tagen ist der Parkplatz der Festungsanlage völlig überlastet. Das Hohentwieltaxi soll zwar Abhilfe schaffen, es wird aber kaum beworben. Der Zugang zur Festung muss daher insgesamt neu überdacht werden. Zu 14. Während des Dreißigjährigen Krieges ließ Festungskommandant eine Windmühle zum Mahlen von Getreide im Festungsbereich erbauen, denn die außerhalb der Festung, an der Aach gelegenen Mühlen wurden bei Belagerungen immer zuerst zerstört wurden. Es wäre sinnvoll, eine der Windmühlen wieder zu rekonstruieren. Zu 15.: Der Denkmalschutz tritt völlig hinter den Naturschutz zurück. Der Hohentwiel wird wie ein Naturschutzgebiet mit den Resten einer Festungsanlage behandelt und nicht umgekehrt. Der Naturschutz wurde bisher nie hinterfragt: Was wurde bei der Unterschutzstellung beabsichtigt und wie sieht das Ergebnis heute aus? Zwar hat das Land in den vergangenen Jahren über 10 Millionen Euro in den Erhalt der Festung investiert, ohne allerdings der historischen Bedeutung der Festung wirklich gerecht zu werden. Statt die wuchtigen Anlagen hervorzuheben, wurden die Siedungsreste in hübschen Parkanlagen versteckt. Dabei gibt es noch unendlich viele bisher zugeschüttete und zugewachsene Bereich der Festung zu entdecken!. Zu 16. Die Festung Hohentwiel ist weltweit die einzige Festungsanlage, die nachts nicht beleuchtet wird. Obwohl die gesamte Festung nicht im Naturschutzgebiet liegt und auf der exponierten, Wind und Wetter ausgesetzten Oberen Festung nach Aussagen der Naturschutzbehörde kaum Falter und andere betroffene Tierarten vorkommen. Während in anderen historischen Anlagen nach Vereinbarungen mit dem Naturschutz die Möglichkeit geschaffen wurde, historische Monumente naturschutzgerecht zu beleuchten, wird dies für den Hohentwiel ohne Begründung abgelehnt. Dabei hat zwischenzeitlich selbst der BUND (www.nabu.de) bestätigt, dass moderne „Beleuchtungstechnik und die Gestaltung des öffentlichen Raumes durch intelligentes Lichtmanagement …. Image und Lebensqualität in der jeweiligen Kommune positiv prägen“ können. „Es ist sinnvoll, dass das Stadtmarketing die Kraft des Lichtes nutzt und es zur Imageförderung einsetzt. – Die Stadt soll damit ins „rechte Licht“ gerückt werden“. Und „ die Lichtkonzepte sollten die ganze Stadt mit einbeziehen – auch „Einzeldarsteller“ wie das Rathaus und den Hausberg“, also „die Teile der Stadt, die bezeichnend für die Identität der Stadt sind ..“ : „Stadtgestaltung mit Licht heißt (…), der Stadt und besonderen Orten ein Nachtbild zu geben, das nachhaltig und bewusst Atmosphären schafft, beides zugleich zu vermitteln: Sicherheit und Poesie“. Gerade letzteres wir der Stadt immer vorgeworfen – aber gleichzeitig werden ihre Bemühungen, dies zu ändern, untergraben. Zu 17.: Die Freunde des Hohentwiel regen an, für den Hohentwiel einen Landschaftsplan aufzustellen, in dem Aussagen zur weiteren Entwicklung des Berges und seiner Umgebung gemacht werden. Der Landschaftsplan ist ein bewährtes Planungsinstrument des Baugesetzbuches um eine zielgerichtete, geordnete Entwicklung von Grün- und Außenbereichen zu erreichen. Landschaftspläne müssen aufgestellt werden, wenn zum Beispiel die Entwicklung einer alten Kulturlandschaft gefährdet ist. Und dies ist hier der Fall. Der Bannwald bedroht nicht nur die einzigartige Flora und Fauna des Berges, auch der Denkmalschutz leidet unter der zunehmenden Verbuschung der Festungsanlage. Große Teile der unter Naturschutz stehenden Flächen sind für den Naturschutz bereits verloren und nach Abschluss der Sanierungsarbeiten gibt es keine Garantie, dass die Flächen inner- und außerhalb der Festung nachhaltig freigehalten werden. Der Landschaftsplan böte zudem die große Chance, die „Interessierte Öffentlichkeit“ am Planungsprozess zu beteiligen, die bisher von der Entwicklung um und auf dem Berg völlig ausgeschlossen war. Obwohl die Landesregierung in Verwaltungsleitlinien die Beteiligung der Bevölkerung an Planungsmaßnahmen vorschreibt und dies auch im Bundesnaturschutzgesetz 2009 gefordert wird, hat eine Beteiligung hier noch nie stattgefunden bzw. wird teilweise sogar ausdrücklich abgelehnt. Zu 18.: Die Freunde des Hohentwiel schlagen vor, die Jahre 2018/ 2019 zum Kulturschwerpunkt zu erklären. Vor 400 Jahren begann einer der grauenhaftesten Kriege in der Menschheitsgeschichte, in dem der Hohentwiel zwar keine entscheidende, aber wegen seines Kommandanten Widerholt trotzdem außergewöhnliche Rolle spielte. Widerholt rettete die württembergische Landesfestung über 15 Jahre und 5 Belagerungen hinweg für seinen Landesherrn, den württembergischen Großherzog. Er korrespondierte mit den damals mächtigsten Herrschern, dem französischen Sonnenkönig Ludwig IV und dem österreichischen Kaiser, hatte Kontakt zu Schweden, Bayern, Tirol und vor allem der Eidgenossenschaft. Selbst Spanien war in die Belagerungen des Hohentwiel involviert. Vor 50 Jahren (1969) wurde die damals württembergische Exklave Hohentwiel in die badische Stadt Singen eingemeindet. Aus „Singen“ wurde „Singen (Hohentwiel)“. Der damalige Oberbürgermeister Diez und sein Kulturamtsleiter Dr. Berner hatten 15 Jahre lang für die Eingemeindung gekämpft. Man hatte sogar schon für 1956 eine Festschrift zur Eingemeindung herausgebracht. Diese Festschrift sollte ergänzt durch neueste Erkenntnisse, zum Jubi- läum neu aufgelegt werden. Die beiden anderen „Widerholt – Städte“ Tuttlingen und Kirchheim unter Teck haben Interesse gezeigt und könnten beteiligt werden. Fazit: Es gibt also eine umfangreiche Liste mit Zielen zur weiteren Entwicklung des Hohentwiel. Die meisten dieser Ziele nicht ohne Beteiligung des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Singen (Hohentwiel) als Inhaberin der kommunalen Planungshoheit nicht und nur langfristig erreichbar. Die Freunde des Hohentwiel hoffen deshalb auf die Unterstützung aus Bevölkerung und Politik. . Die Gemeinderäte der Stadt Singen (Hohentwiel) und der Gemeinde Hilzingen haben beschlossen, Mitglied unseres Vereins zu werden. Damit wurde die Möglichkeit der Realisierung der geplanten Maßnahmen deutlich verbessert. Wir hoffen, dass auch die Behörden des Landes Dialogbereitschaft zeigen und wir gemeinsam den Kulturschwerpunkt 2018 / 2019 feiern können.
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