Markenführung management Starke Marke = Starker Vertrieb Markenführung ist bei immer mehr B2B-Unternehmen ein fester Bestandteil der Strategie. Sie bringt Wettbewerbsvorteile und unterstützt den Vertrieb. D er Trend zum Markenmanagement in B2B-Unternehmen ist seit den 90er Jahren zu beobachten. Die Hauptursache hierfür liegt in der Tatsache begründet, dass der globale Wettbewerb es Industrieunternehmen kaum noch ermöglicht, sich über die alten Werte von der Konkurrenz abzuheben: Mit Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit sticht man nicht mehr hervor. Wer das nicht leistet, hat auf den Weltmärkten ohnehin keine Daseinsberechtigung. Auch über die Produkte selbst ist es in der Regel kaum noch möglich, sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Heute konkurrieren deutsche Unternehmen mit Anbietern aus Fernost, die aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus und des viel größeren Marktvolumens mittlerweile gleich gute Technik zu einem niedrigeren Preis anbieten können. Wenn ein Unternehmen aber seine Produkte, Dienstleistungen oder Problemlösungen in Verbindung mit einer vertrauenswürdigen Marke anbieten kann, stehen die Chancen für einen Wettbewerbsvorsprung gut. Denn die Kaufentscheidung wird auch im B2BBereich immer noch von Menschen gefällt. Sie unterscheidet sich daher kaum von der Kaufentscheidung bei Verbrauchsgütern: Der Einkäufer entscheidet sich für das Produkt des Unternehmens, in das er das meiste Vertrauen hat. Markenführung zahlt sich daher aus. Ein Plus für den Vertrieb Vertriebsmitarbeiter spielen im B2BBereich eine entscheidende Rolle, weil sie oftmals der einzige persönliche Kontakt sind, den der Einkäufer zum Unternehmen hat. Und gerade sie profitieren von konsequenter Markenführung. Die Aufgabe des Vertrieblers einer B2B-Marke ist unzweifelhaft einfacher als die Aufgabe eines Vertrieblers, der ein unbekanntes Unternehmen vertritt: Eine starke B2B-Marke stellt sicher, dass die Vertriebsmitarbeiter selten proaktiv akquirieren müssen, da ihr Unternehmen in den Köpfen der Kunden ohnehin als die erste – oder eine der ersten – Anlaufadressen in seinem Segment wahrgenommen wird. Ein Vertriebsmitarbeiter einer B2B-Marke muss nie erklären, was sein Unternehmen eigentlich macht. Durch klares Branding wird das Unternehmen langfristig als Marktführer wahrgenommen. Dies erleichtert die Aufgaben des Vertriebs ungemein und kann sogar so weit führen, dass ein Wettbewerber durchaus gleichwertige Produkte zu günstigeren Preisen anbietet, von den Einkäufern aber gar nicht wahrgenommen wird. Oder fällt Ihnen spontan ein Wettbewerber von Würth, Bosch oder DÜRR ein? Auch für globale Vertriebsaktivitäten kann Markenmanagement sehr hilfreich sein. Viele mittelständische Unternehmen verfügen nicht über die finanziellen und personellen Ressourcen, um alleine weltweit tätig werden zu können. Sie müssen auf Kooperationen und Lizenzvereinbarungen zurückgreifen. Wenn den potenziellen Partnern der Name des Unternehmens schon etwas sagt, es also als "Player" in seinem Segment wahrgenommen wird, ist dies oft der Türöffner. Autor Jan Welke ist Inhaber der Welke Consulting Gruppe mit Sitz in Siegen. SÜDWESTFALEN MANAGER 05/13 67
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