VCI Hessen Newsletter

VCI Hessen
informiert
Dezember/2015
Seite 2:
VCI
Hessen bei CDU-Landesgruppe im Bundestag
Ministerpräsident Volker Bouffier im Dialog
Seite 3:
Fünfter VCI-Mittelstandstag mit
Staatssekretär Michael Meister
Seite 4:
„Academia meets Industry“ Kompetenzkatalog
Hessen online
Seite 5:
Umweltlunch in
Brüssel
Responsible Care
Seite 6:
Forschen an Grundschulen
Forum Kommunikation
Seite 7:
Personalien
Seite 8:
Termine
Transatlantische Partnerschaft besiegelt
die Möglichkeiten
der Shale-GasFörderung in den
Mittelpunkt seiner
Präsentation. Auch
die wirtschaftlichen
Als Mitglied einer Delegation der Stadt Frankfurt ist der hessi- Möglichkeiten
Starker Auftritt: Eine große Delegation aus
sche VCI-Landesgeschäftsführer Gregor Disson vom 10. bis
des Recyclings von
Deutschland, darunter der Geschäftsführer
14. November nach Philadelphia im US-Bundesstaat PennsylWertstoffen waren
des VCI Hessen, Gregor Disson (dritter von
vania gereist. Beteiligt waren neben Frankfurts OberbürgerThema des Vorlinks), wohnte der Städteverschwisterung bei.
meister Peter Feldmann als Delegationsleiter Mitglieder des
trages.
Frankfurter Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung,
In der VCI-Präsentation stellte Gregor Disson die zentrale
zwei Schulleiter, die Präsidentin und Vizepräsidentin der
Bedeutung des Rhein-Main-Gebietes und dessen besonderen
Goethe-Universität, Vertreter der Hochschule Frankfurt sowie
Schwerpunkt Pharma- und Gesundheitsindustrie heraus. Die
Repräsentanten des Finanzplatzes und des Industriestandorts
Hälfte der 20 wichtigsten deutschen Chemie- und PharmaunFrankfurt/Rhein-Main.
ternehmen hat ihren Sitz in
Anlass war die im Juli
und um Frankfurt bezie2015 neu begründete
hungsweise in Hessen. Auch
Städtepartnerschaft zwiTochterunternehmen amerischen Frankfurt und Philakanischer Firmen sind in der
delphia. Jetzt stand der
Region überaus präsent.
Gegenbesuch an der ameriDie Besonderheiten der
kanischen Ostküste an. Ziel
arbeitsteilig organisierten
von Stadt und WirtschaftsChemieparks sowie die
förderung war es, die volle
gemischte Größenstruktur
Bandbreite der Frankfurter
mit einem hohen Anteil von
Wirtschaft darzustellen.
kleinen und mittleren UnterAm Mittwoch, dem
nehmen (KMU) wurden
11. November fand in der
herausgestellt. In der DiskusChemical Heritage Foundasion wurden die Rahmention Philadelphia ein bebedingungen für Investisonderes Treffen für die
tionen wie zum Beispiel
Besiegelt: Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (links) unterchemische und pharmazeutiInfrastruktur (Verkehrsanzeichnet mit seinem amerikanischen Amtskollegen Michael A. Nutter
sche Industrie statt. Der für
bindung), Qualifizierung,
die Städtepartnerschaft mit Philadelphia.
Wirtschaftsfragen zuständige
industrielle WertschöpfungsDeputy Mayor Greenberger
kette, Energiepolitik sowie
führte gemeinsam mit Felddas Transatlantische Freimann ein. Beide Regionen haben eine große Tradition als
handelsabkommen TTIP angesprochen.
Standort der chemischen Industrie. So ist DOW seit über
Deutlich zeigten sich die unterschiedlichen industriepoliti100 Jahren im Dreiländereck am Delaware River aktiv.
schen Schwerpunkte und die jeweils eigene Philosophie, wenn
Die Stadt Philadelphia bemüht sich sehr um weitere
es um nachhaltige Strategien für den Standort geht.
Wirtschafts- und Industrieansiedlungen. Gideon Gradman als
Sprecher der amerikanischen Seite stellte die Petrochemie und Kontakt: Gregor Disson, [email protected], Tel.: (069) 2556-1421
Frankfurt am Main und Philadelphia haben eine Städtepartnerschaft geschlossen. Bei einer Delegationsreise
in die USA zur Unterzeichnung des Abkommens Mitte
November gab es auch spannende Eindrücke von der
dortigen Chemieindustrie.
Politik
VCI Hessen informiert
Dezember/2015
Politisches Frühstück
VCI Hessen bei der CDU-Landesgruppe des Bundestags
Ende November traf sich der VCILandesvorstand mit der Hessischen
Landesgruppe der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und diskutierte
über aktuelle industriepolitische
Themen.
Der Vorsitzende der hessischen Landesgruppe und parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für
Bekannt aus
Funk und
Fernsehen:
Der Darmstädter Bundestagsabgeordnete
Charles M.
Huber beim
Treffen mit
der CDU-Landesgruppe.
Finanzen, Dr. Michael Meister, sprach die
die gute konjunkturelle Lage und das
ambitionierte Ziel der sogenannten
„schwarzen Null“ im Bundeshaushalt an.
VCI-Landesvorsitzender Dr. Bernd
Reckmann (Merck) verwies auf den Beitrag der chemischen und pharmazeutischen Industrie zu dieser guten Momentaufnahme. Aktuell habe beispielsweise
die Stadt Frankfurt gemeldet, dass Sanofi
erneut der größte Gewerbesteuerzahler
der Stadt sei und einen höheren Beitrag
erbringe als die gesamte Finanzbranche.
Damit dies weiter so bleiben könne
und zukünftige Investitionen wieder vermehrt an heimischen Standorten getätigt
würden, müssten wesentliche Rahmenbedingungen für Innovationen in der
chemischen und pharmazeutischen
Industrie positiv gestaltet werden. Er
nannte unter anderem die in Deutschland unzureichenden Bedingungen für
den Einsatz von Wagniskapital, die
hohen Energie- und Strompreise, die
bürokratischen Hürden für den Mittelstand sowie die nationale Gesundheitspolitik. Risiken brächte auch ein
mögliches Scheitern der TTIP-Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen
zwischen der EU und den USA. In der
Diskussion wurde auch über Beiträge zur
Bewältigung der Flüchtlingsproblematik
gesprochen.
Die Vertreter der chemischen Industrie verwiesen auf eine Liste von BestPractice-Beispielen zu Maßnahmen in
VCI-Mitgliedsunternehmen. Es werde
nicht nur an den heimischen Standorten
geholfen, sondern auch in den Krisenregionen selbst, zum Beispiel mit Medikamenten, die dort in Zusammenarbeit mit
caritativen Hilfsorganisationen verteilt
würden. Übereinstimmung bestand
darin, dass in jedem Fall die gemeinsamen bildungspolitischen Anstrengungen
höchste Priorität erhalten sollten.
Kontakt: Gregor Disson, [email protected],
Tel.: (069) 2556-1421
Standortpolitik
Ministerpräsident Volker Bouffier im Dialog
Kurz nach Ende ereignisreicher zwölf Monate, in dem
er die Bundesratspräsidentschaft innehatte, war der
hessische Ministerpräsident Volker Bouffier zu Gast bei
Lilly. Im Rahmen der dritten Veranstaltung des von der
CDU Hessen mit pharmazeutischen Unternehmen geführten Dialoges „GPS – Gesundheits- und Pharmapolitik am Standort“ diskutierte er in Bad Homburg mit
Lilly Deutschland Geschäftsführerin Simone Thomsen
und mit Volker Weber von der Gewerkschaft IGBCE.
Zu der von Gerd Kräh moderierten Gesprächsrunde „Hessen
als Motor der Gesundheitsindustrie – wie erhalten wir die Spitzenstellung in Deutschland?“ kamen – neben der Belegschaft
von Lilly – zahlreiche Vertreter der Geschäftsleitung von pharmazeutischen Unternehmen in Hessen sowie Politiker, darunter
die Initiatorin des Dialoges GPS, die Bundestagsabgeordnete
und Mitglied des Gesundheitsausschusses Dr. Katja Leikert,
der Wahlkreisabgeordnete für den Hochtaunuskreis Markus
Koob (MdB) und der Oberbürgermeister von Bad Homburg,
Alexander Heetjes. Durch seinen Geschäftsführer Gregor Disson war auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI Hessen) vertreten, der die Veranstaltung im Vorfeld organisatorisch
unterstützt hatte.
Volker Bouffier würdigte in seiner Ansprache den Wertschöpfungsbeitrag der Branche, die in Hessen 20.000 direkte
Arbeitsplätze schafft und 30 Prozent des gesamtdeutschen
Pharmaumsatzes erzielt. Er verwies auf den Modellcharakter
der Ende 2012 gegründeten Initiative Gesundheitsindustrie
Hessen (IGH) für einen nachhaltigen Pharmadialog auf Bundes-
2
Gesundheitspolitischer Dialog: In Bad Homburg diskutierten (von
links) Dr. Gerd Kräh, Lilly Deutschland, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Simone Thomsen, Geschäftsführerin Lilly
Deutschland, und Volker Weber, Landesbezirksleiter der IG BCE Hessen-Thüringen.
Foto: Lilly
ebene. In der IGH arbeiten Landesregierung, Industrie, Gewerkschaft und Wissenschaft in regelmäßigen Werkstätten an
den Rahmenbedingungen für Gesundheit und Versorgung,
Wirtschaft und Beschäftigung, Wissenschaft und Forschung.
Das Landesoberhaupt versprach, sich dafür einzusetzen,
dieses Modell auf die Berliner Ebene zu übertragen. Und zuletzt erhielt die Branche noch einen Ratschlag vom Hessischen
Ministerpräsidenten: Man solle den „emotionalen Kern“ des
Geschäfts unterstreichen, denn es gehe darum, den Menschen
zu helfen, Leid zu lindern und Krankheiten zu heilen. Diesen
Kern müsse die Branche stärker in der Öffentlichkeit kommunizieren und sich dem Dialog mit Bürgern und Kritikern stellen.
Die Verbände und auch die Gewerkschaften sollten die Unternehmen dabei unterstützen.
Kontakt: Sula Lockl, [email protected], Tel.: (069) 2556-1430
Dezember/2015
VCI Hessen informiert
Politik
Fünfter VCI-Mittelstandstag
Von der Erbschaftssteuer bis zur digitalisierten Chemie 4.0
schusses Selbständiger Unternehmer
(ASU) sagte, die geplanten Änderungen
würden Familienunternehmen zu stark
und ungerechtfertigt belasten. Meister
erwiderte, dass die neue Erbschaftssteuer nur verfassungsfest werden könne,
wenn man die steuerliche Gestaltungsfreiheit einschränke.
Chancen und Herausforderungen
der digitalen Transformation schilderte
Dr. Uwe Liebelt, der das Thema bei der
BASF koordiniert. Er bezeichnete Digitalisierung als kontinuierlichen Prozess, der
Erneut waren rund 85 Teilnehmer zum
im Jahr 2000 begann und zunächst anMittelstandstag gekommen. VCI-Haupt- dere Branchen wie den Handel erreichte.
geschäftsführer Utz Tillmann sprach in
Steigende Computerleistung und Datenseiner Begrüßung die Erbschaftssteuer
transferraten bieten aber immer neue
direkt an. In den USA sei diese so hoch,
Möglichkeiten, so dass die Industrie 4.0
dass die Weitergabe eines Unternehnun nach Maschinenbau und Automobilmens an die nächste Generation unatbranche auch die Prozessindustrie ertraktiv sei. So eine Situation wünsche sich fasst. BASF habe sich dieses Jahr intensiv
der VCI nach der aktuellen Reform für
mit dem Thema in einem konzernweiten
Deutschland nicht. Das neue Gesetz
Projekt befasst. Zahlreiche praktische Ansolle verfassungsfest werden.
wendungsgebiete konnten identifiziert
Diesen Wunsch teilte Michael Meiswerden. Ein anschauliches Beispiel war
ter (CDU). Der parlamentarische Staatsdie Vorhersage von technischen Störunsekretär im Bundesfinanzministerium war gen an Produktionsanlagen, die sich
der politische Gast des Tages. Er war sinach dem Einbau von Sensoren und der
cher, dass es nach der Reform zu einer
Auswertung der Messdaten deutlich verweiteren Überprüfung durch das Bundes- bessert habe.
verfassungsgericht kommen werde.
Weitere Themen des Tages waren
Meister verteidigte den Gesetzentwurf
die Seveso-III-Richtlinie, die Vorstellung
der Regierung gegen die öffentliche Kri- der VCI-Plattform technische Regelwerke
tik. Beim Mittelstandstag kam diese
und die VCI-Einkaufskooperationen. Die
unter anderem von Reinhold von EbenZürich-Gruppe stellte Strategien zur AbWorlée. Der Vorsitzende des VCI-Aussicherung von Haftungsrisiken von GeIn Wiesbaden-Biebrich am Rheinufer
liegt das Schloss Biebrich, das in
diesem Jahr die Kulisse für den
fünften VCI-Mittelstandstag bildete.
Seit dem Bau des Hauses im 18.
Jahrhundert haben sich die Zeiten
geändert, und sie ändern sich weiter. Das zeigten besonders die Diskussionen über die Reform der
Erbschaftssteuer und die Zukunft
der Chemie unter dem Schlagwort
Industrie 4.0.
Heißes Eisen: Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, wich dem Thema Erbschaftssteuer nicht aus, das insbesondere den
Mittelstand umtreibt. Foto: Arne Landwehr
schäftsführern vor. Außerdem wurde die
Frage besprochen, wie Familienunternehmen mit einer Inhaberstrategie den
Fortbestand der Firma in der nächsten
Generation sichern können. Unter dem
Titel „Fachkräftesicherung im Mittelstand“ stellte der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) seinen neuen
Online-Ausbildungsfinder für junge
Leute vor. Dieser erweitert seit Kurzem
gekonnt die bestehende Online-Kampagne „Elementare Vielfalt“ für die Internet- und Smartphone-Nutzer von heute.
Kontakt: Gregor Disson, [email protected],
Tel.: (069) 2556-1421
Digitalisierung in historischem Rahmen: Dr. Uwe Liebelt schildert
Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation
beim VCI-Mittelstandstag im Schloss Biebrich.
Foto: Arne Landwehr
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Wissenschaft / Gesundheitsindustrie Hessen
VCI Hessen informiert
Dezember/2015
Vernachlässigte Krankheiten
Know-how und Kräfte bündeln
Die Zeiten sind vorbei, in denen
Wissenschaftler entrückt in ihren
Elfenbeintürmen saßen. Doch auch
heute sind Kontakte zwischen Universitätsforschern und Wissenschaftlern in Firmenlaboren ausbaufähig. Das soll sich ändern –
zum Nutzen vieler Kranker in aller
Welt. Dies zumindest ist das Ziel
der Veranstaltungsreihe „Academia
meets Industry – Bridge the Gap“,
mit der die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH) die Kontakte
zwischen Universitäten, Hochschulen und Gesundheitsunternehmen
in Hessen stärken und gemeinsame
Projekte voranbringen will.
Nicht ohne Grund fand die jüngste Veranstaltung bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
(GIZ) in Eschborn statt, schließlich ging
es um Krankheiten, die vorwiegend in
Dritt-Welt-Ländern vorkommen wie
Dengue-Fieber oder Schlafkrankheit.
Von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) werden sie als Vernachlässigte
Krankheiten gelistet, weil trotz Millionen
Betroffener ihre Erforschung eher ein
Nischendasein fristet und die Arzneimit-
telindustrie lange Zeit kein besonderes
Interesse an ihnen zeigte, wie Professor
Jochen Maas, Forschungsvorstand des
IGH-Mitglieds Sanofi-Aventis Deutschland, selbstkritisch anmerkte.
Allerdings besteht auch kein Anlass,
in Sack und Asche zu gehen. Immerhin
an zwölf der 17 Vernachlässigten Krankheiten wird in Hessen geforscht, worauf
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mit
gewissem Stolz hinwies. „Als führender
Pharmastandort in Deutschland und
Europa hat Hessen eine ethische und
moralische Verpflichtung zu helfen. … Es
gilt aber, die Kräfte zu bündeln und neue
Forschungskooperationen zu schmieden,
um dem immer größer werdenden
Handlungsbedarf Rechnung zu tragen“,
sagte der Minister – auch mit Blick auf
den Frankfurter Flughafen. Denn wo jährlich Millionen Passagiere aus allen Weltgegenden landen, sind die Erreger der
gefürchteten Tropenkrankheiten nicht
weit. Auch die Klimaerwärmung trägt
ihren Teil zur Gefährdung bei. Schon wurden in Mittelhessen gefährliche Arten
der Schmetterlingsmücke entdeckt, die
berüchtigte Überträger tropischer Krankheiten sind und bisher allenfalls in
Südeuropa heimisch waren. Die Heraus-
Vernachlässigte Krankheiten: An immerhin zwölf der 17 Krankheiten wird in
Hessen geforscht, betont Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der IGH-Veranstaltung „Academia meets Industry“
in Eschborn.
Foto: Roland Grün
forderungen wachsen also und lassen
sich – so Professor Maas – nur meistern,
wenn es gelingt, industrielle und Hochschulforschung intensiver zu verzahnen,
wofür es bereits ermutigende Beispiele
gibt. Hochschulen und Unternehmen
präsentierten einige davon im Rahmen
der Veranstaltung.
Damit Kooperationen nicht nur im
Rahmen solcher Treffen eingefädelt werden können, hat die IGH in Kooperation
mit dem House of Pharma einen internetbasierten Kompetenzkatalog entwickelt. Mit Hilfe eines Onlinetools wird
das Auffinden von Forschungsexpertise
und möglichen Kooperationspartnern
sektorenübergreifend erleichtert.
Kompetenzkatalog Hessen ist online
Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH) hat es
sich auf die Fahnen geschrieben, die Kommunikation
zwischen Hochschulen und der Industrie zu verbessern
und Kooperationen zu erleichtern. Im Rahmen dieser
Bestrebungen hat die IGH in Kooperation mit dem
House of Pharma einen internetbasierten Kompetenzkatalog entwickelt, der mit Hilfe eines Onlinetools das
Auffinden von Forschungsexpertise und möglichen Kooperationspartnern sektorenübergreifend erleichtert.
Mit dem Kompetenzkatalog sollen alle in der Gesundheitswirtschaft tätigen Unternehmen und Institutionen die Möglichkeit
erhalten, spezifisch benötigte, in ihrem unmittelbaren Umfeld
aber nicht vorhandene Methoden und Technologien zu recherchieren. Die hierbei entstehenden konkreten Kontakte können
dann dabei helfen, spezifische Probleme zu lösen und somit
Innovationen voranzubringen. Im Idealfall können dadurch
sogar Kooperationen zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, großen und mittleren Unternehmen und kleinen Start-up Biotech-Firmen initiiert werden.
Für die Politik ist der Methoden-Katalog nutzbar, um für bestimmte politische Fragestellungen rasch die entsprechenden
Experten und Gesprächspartner im unmittelbaren Umfeld zu
finden.
Es handelt sich um ein einfaches System, welches als
Kompetenzportal Informationen über das Institut oder das Unternehmen, die dort zur Verfügung stehenden Kompetenzen ,
die verfügbare wissenschaftliche Expertise und konkrete Kontaktdaten enthält. Recherchiert werden kann hierbei nach verschiedenen vorher definierten Kriterien. Derzeit sind in einem
ersten Schritt nur die an der IGH beteiligten Unternehmen
und Institute vertreten. Die flächendeckende Darstellung wird
die Herausforderung der weiteren Arbeit sein.
Kontakt: Ursula Kirchner, [email protected], Tel.: (069) 2556-1466
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Dezember/2015
VCI Hessen informiert
Umwelt / Responsible Care
Umweltausschuss in Brüssel
Wo Vorgaben und Umsetzung auseinander klaffen
Anfang Dezember traf sich der Umweltausschuss des
VCI Hessen, erweitert durch Energieexperten aus den
Mitgliedsunternehmen, mit Vertretern der Europäischen Kommission und der Deutschen Ständigen Vertretung in der Hessischen Landesvertretung bei der
Europäischen Union in Brüssel.
Mit Karl Falkenberg, Berater der Kommission im European
Political Strategy Center EPSC, diskutierte der Ausschuss
über die Strategie zu einer nachhaltigen Entwicklung der
Europäischen Union. Falkenberg war zuvor Generaldirektor
in der Generaldirektion (GD) Umwelt der Kommission. Im
Sommer nächsten Jahres legt er gemeinsam mit zwei weiteren Beauftragten seinen Bericht über den Stand der nachhaltigen Entwicklung in Europa vor. In diesem Kontext kam
auch die „Chemie hoch drei“ – Initiative der deutschen
Chemie zur Sprache.
Kritisch wurden in der Diskussion Widersprüche in der
Europäischen Gesetzgebung und die Herausforderungen in
ihrer Umsetzung kommentiert. Eine Bewertungskompetenz
vor Ort statt reiner Addition von Einzelregelungen sei wünschenswert.
Manfred Rosenstock stellte dem Umweltausschuss die europäische Ressourcenstrategie vor und Gunther Wolff (beide
GD Umwelt) erläuterte das am gleichen Tag von der Europäischen Kommission beschlossene Kreislaufwirtschaftspaket. In
der Diskussion spiegelten die Umweltexperten aus den Mitgliedsunternehmen ihre Erfahrungen im Vollzug mit den Vorgaben der europäischen und nationalen Gesetzgeber. Auch
die Vertreter der Kommission räumten ein, dass es teilweise
noch erhebliche Unterschiede bei den Standards der Mitgliedsstaaten gebe, zum Beispiel hinsichtlich der Verwertungsquoten und der Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft. Das neue
Paket habe aber zum Ziel, diese Unterschiede abzubauen.
Thilo Maurer von der GD Haushalt gab einen Überblick
über den mehrjährigen Finanzrahmen, den Jahreshaushalt
und – exemplarisch für den Umweltbereich – zu den laufen-
Umweltausschuss in Brüssel: v.l.n.r.: Dr. Matthias Helsberg, Manfred
Kastl (Clariant Produkte Deutschland), Manfred Szczesny, (Merck),
Dr. Guido Wehmeier, (BASF Lampertheim), Karl Falkenberg, (EPSC),
Stefan Dommes, Evonik Industries), Dr. Christine Wistuba, (Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland), Dr. Harald Noichl,
(Infraserv Höchst), Gregor Disson, (VCI-Hessen), Hagen Koch,
(Sanofi-Aventis Deutschland), Dr. Thomas Roth, (VCI-Hessen).
Foto: Barbara Ehrle-Manthey, Hessische Landesvertretung, Brüssel.
den Reformbemühungen. Dr. Christine Wistuba von der
Deutschen Ständigen Vertretung bei der EU gab einen Einblick in die Arbeit des Ministerrats und in ihre Koordinierungsaufgabe zwischen dem Bundesministerium für Umwelt
und den europäischen Institutionen.
Im Rahmen des abschließenden Umweltlunchs informierte die Direktorin der Generaldirektion Energie, Mechthild Wörsdörfer, über den Stand der europäischen
Energiepolitik. Von Emissionshandel bis zum Beihilferahmen
für die Erneuerbaren Energien kam die ganze Spannbreite
der Regelungen zur Sprache, die für die Energie- und
Klimapolitik der Europäischen Union maßgebend sind.
In der teilweise kontrovers verlaufenden Diskussion
unter aktiver Beteiligung des hessischen Europa-Abgeordneten Martin Häusling (Bündnis 90/Die Grünen) kamen die
unterschiedlichen Erwartungen und Schwerpunkte von Umweltpolitik und Nicht-Regierungsorganisationen einerseits
und energieintensiver Industrie und Bevölkerung andererseits zur Sprache.
Kontakt: Dr. Thomas Roth, [email protected], Tel.: (069) 2556-1472
Responsible Care
Zum Jubiläum ein besonderer Wettbewerb
Responsible Care feiert im Jahre
2016 sein 25-jähriges Bestehen in
Deutschland. Um die Themenvielfalt
von Responsible Care im Jubiläumsjahr aufzuzeigen und eine breite
Beteiligung innerhalb der Mitgliedsunternehmen zu ermöglichen, wird
der Wettbewerb unter ein besonderes Motto gestellt:
„25 Jahre Responsible Care –
Unser bestes Projekt“.
Damit die Vielfalt und die Breite der
Handlungsfelder von Responsible Care
deutlich werden, können die Mitgliedsunternehmen mit dem Projekt antreten,
das sie als das beste Projekt bezüglich
Verantwortung und Nachvollziehbarkeit
aus der eigenen Firmenpraxis ansehen.
Damit sind Projekte aus allen Handlungsfeldern von Responsible Care wie Umweltschutz, Produktverantwortung,
Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz, Anlagensicherheit/Security, Transportsicherheit und Dialog geeignet, die das Motto
„Wir handeln verantwortlich“ am besten
belegen. Die Einzelheiten zum Wettbewerb und der Bewerbung folgen in Kürze
per Post und können ab Januar auf der
Website www.vcihessen.de eingesehen
werden.
Die Sieger der Landesverbände
werden gegeneinander im Bundeswettbewerb antreten, der durch den VCI in
Frankfurt ausgetragen wird. Die Gewinner aus den eingereichten Handlungsfeldern werden im Rahmen der VCIMitgliederversammlung am 23. September 2016 in Düsseldorf geehrt.
Kontakt: Sula Lockl, [email protected],
Tel.: (069) 2556-1430
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Bildung / Kommunikation
VCI Hessen informiert
Dezember/2015
Experimente³
Forschen an Grundschulen
Rund 200 hessische Grundschullehrerinnen, Grundschullehrer und
Betreuungskräfte kamen im November nach Raunheim und informierten sich, mit welchen Mitteln der
Forschergeist in den Grundschulen
angeregt werden kann.
In 20 Workshops konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von neuen
Ideen inspirieren lassen, ihr Hintergrundwissen erweitern und im Unterricht bereits erprobte Versuche kennenlernen.
Das Kultusministerium, der Verband der
Chemischen Industrie Hessen und der
Arbeitgeberverband HessenChemie
luden zum dritten großen Forschertag
Experimente³ ein. Nach dem Grußwort
von Staatssekretär Dr. Manuel Lösel
zeigte Professor Dr. Jörg Ramseger von
der Freien Universität Berlin in seinem
Vortrag auf, welche Kriterien für einen
erfolgreichen naturwissenschaftlichen
Unterricht in der Grundschule beachtet
werden sollten. Anschließend konnte in
den Räumen der Pestalozzischule in
Experimentieren steht im Vordergrund von
Experimente³. Eine Lehrerin erforscht die
Farben des Lichts.
Foto: Arne Landwehr
Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, bedankte sich bei
den Teilnehmern für ihr herausragendes
Engagement. Als studierter Lehrer kennt er
die Herausforderungen, die seine Kollegen
jeden Tag bewältigen müssen.
Foto: Arne Landwehr
Raunheim den ganzen Tag experimentiert und ausprobiert werden.
Seit 20 Jahren unterstützen der VCI
Hessen und der AGV HessenChemie gemeinsam unter dem Namen Chemieverbände Hessen das Engagement für gute
Bildung in MINT-Fächern (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und
Technik) mit dem Ziel, Kinder schon in
den frühen Schuljahren für MINT zu begeistern und somit einen Grundstein für
das nachhaltige Interesse an den Naturwissenschaften zu legen.
Kontakt: Heike Blaum, [email protected],
Tel.: (069) 2556-1649
22. FORUM Kommunikation
Wenn die Kaffeetasse das Fernseh-Interview rettet
„Schicken Sie nie jemanden allein vor die Kamera!“
Darin waren sich alle Referenten beim 22. FORUM Kommunikation am 30. November beim ZDF in Mainz einig.
Zum Thema „Ihr Unternehmen im Fernsehen, wie Sie
die Herausforderung meistern“ gaben fünf Experten
den über 80 Teilnehmern aus hessischen Chemie- und
Pharmaunternehmen wertvolle Tipps, wie Kommunikationsverantwortliche am besten mit TV-Anfragen
umgehen. Wichtig dabei sind vor allem eine gute Vorbereitung, eine kompetente Begleitperson und nach
Möglichkeit ein Medientraining. Denn nur so wissen
die Unternehmensvertreter, wie sie am besten stehen,
sprechen und wirken.
Sebastian Ackermann, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der RWE Deutschland AG, appellierte daher auch an
die Teilnehmer, zunächst immer folgende Punkte zu klären:
6
Welcher Sender ruft an und für welche Sendung? Handelt es
sich um eine Nachrichtensendung, ein Verbrauchermagazin,
eine Fachsendung oder gar um ein investigatives TV-Format?
Was wird vom Sender gewünscht – ein Interview, ein Statement? Um welches Thema genau geht es? Danach entscheidet
sich auch, wer am besten vor die Kamera tritt. „Denn nicht
immer ist der oberste Firmenchef die beste Wahl“, weiß
Ackermann.
Doch unabhängig davon, wer letztendlich das Unternehmen vor der Kamera repräsentiert, es gelten einige Spielregeln: klare, einfache Sprache, anschauliche Vergleiche,
Wiederholung der zentralen Botschaft, zum Interviewer
sprechen und nicht in die Kamera.
Das konnte auch der Kommunikationsexperte Dr. HansGeorg Klose bestätigen, der Tipps zum Umgang mit TV-Teams
als Teil der Krisenkommunikation gab. „Wägen Sie vorher
immer genau ab und machen Sie sich die Vor- und Nachteile
Dezember/2015
VCI Hessen informiert
eines Fernsehauftritts bewusst“, riet er.
Denn je nach Krise kann es sinnvoll sein,
zunächst abzuwarten. „Bei einem Chemieunfall macht es keinen Sinn, sofort
ein Interview zu geben, wenn noch keine
Einzelheiten zur Ursache bekannt sind.
Aber fertigen Sie die Journalisten nicht
einfach ab.“ Besser sei es, zu einem späteren Zeitpunkt einen Interview-Termin
zu vereinbaren, wenn die Fakten auf dem
Tisch liegen.
Ist das Interview dann vereinbart, gilt
es zwei Dinge zu beachten: „Sie brauchen jemanden, der kameraerfahren ist.“
Ansonsten könnten solch spontane Interviews in Krisenzeiten auch schnell daneben gehen. Dann verriet Dr. Klose
allerdings noch seinen kleinen Rettungstrick: „Bei jedem Interview, bei dem ich
dabei bin, steht eine Kaffeetasse neben
mir. Wenn ich merke, dass das Interview
total schiefgeht oder sich der Interviewte
hoffnungslos verrennt, dann gebe ich der
Tasse einen kleinen Schubs.“ Der Vorteil:
Das Interview wird unterbrochen, der
Interviewte kann sich sammeln und die
Aufzeichnung muss noch einmal neu
gestartet werden. „Bisher habe ich die
Tasse allerdings noch nie gebraucht.“
Und eines muss auch und gerade in
der Krisenkommunikation klar sein:
„Sagen Sie die Wahrheit!“ Ansonsten sei
die Gefahr groß, dass Journalisten nach
und nach Hintergründe untersuchen und
neue Versäumnisse zutage fördern, die
das Vertrauen in das Unternehmen nachhaltig stören können.
Beim zweiten Teil des Kommunikationsforums standen gleich zwei Kameraprofis Rede und Antwort: die beiden
ZDF-Moderatoren Tim Niedernolte und
Helen Wild. „Interviews können Sie gut
planen, wenn Sie vorher das Format kennen“, riet Helen Wild. Denn dann kann
Kommunikation
Herausforderung TV-Auftritt: Wie sie gemeistert wird, erfuhren die Teilnehmer des 22. Forums
Kommunikation, das diesmal beim ZDF stattfand.
Foto: Arne Landwehr
man ungefähr abschätzen, ob nachher
nur acht Sekunden oder 20 Sekunden
vom aufgezeichneten Material verwendet werden.
Der beste Leitfaden für ein Interview
sei die 5-Satz-Methode. Dabei wird zuerst klar Position bezogen, die dann mit
drei Botschaften begründet werden.
Abschließend wird ein kurzes Fazit gezogen. Auch die Satzmelodie sei entscheidend, so Wild. Wer in einer Tonlage
ohne Punkt und Komma durchquasselt,
sei schwer zu verstehen. Eine ruhige,
deutliche Sprechweise sei wesentlich angenehmer und komme bei den Zuschauern besser an. Anschließend gaben die
Moderatoren noch ganz praktische Tipps
zur optimalen Körperhaltung vor der
Kamera, zum richtigen Atmen und zur
Stimmlage.
Kontakt: Sula Lockl, [email protected],
Tel.: (069) 2556-1430
Studio-Atmosphäre:
Die Teilnehmer des
Forums Kommunikation im WISO-Studio.
Foto: Arne Landwehr
In eigener Sache
Ab 1. Januar 2016 gibt es zwei Veränderungen in der Geschäftsstelle des
VCI Hessen:
Sula Lockl
wurde vom
Vorstand des
VCI Hessen in
seiner jüngsten
Sitzung zur stellvertretenden
Geschäftsführerin des VCI-LV
Hessen berufen.
Sie betreut die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes und
eine Reihe von bereichsübergreifenden Projekten. Sula Lockl ist bereits
seit 2014 Geschäftsführerin des Fonds
der Arzneimittelfirmen und seit 2012
stellvertretende Geschäftsführerin des
BPI-Landesverbandes Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland.
Annette
Bußmann
wird im Rahmen
der Elternzeitvertretung für
Jessica Schneider die Geschäftsstelle verstärken. Sie ist
Politikwissenschaftlerin mit einem
Schwerpunkt in der Gesundheitsökonomie und wird die politische Kommunikationsarbeit im Landesverband
betreuen.
7
VCI Hessen
informiert
12.
GPS-Pharmadialog,
Frankfurt
15.
3./4.
19. Marburger
Gespräche zum
Pharmarecht,
Marburg
20.
16.
VCI-Hauptausschuss und
Parlamentarischer Abend,
Berlin
VCI Hessen,
Vorstandssitzung,
Frankfurt
Chemieverbände
Hessen,
gemeinsame
Pressekonferenz,
Frankfurt
Die Termine von
Januar bis Juni
21.
BPI-Landesverband,
ordentliche
Mitgliederversammlung,
Rhein-MainGebiet
21.
Chemieverbände
Hessen,
2. FORUM
Bildung, RheinMain-Gebiet
Impressum:
Herausgeber: VCI-Landesverband
Hessen, Mainzer Landstraße 55, 60329
Frankfurt, RA Gregor Disson, Telefon:
(069) 2556-1421, Fax: (069) 2556-1614,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.vcihessen.de
Redaktion: Sula Lockl, E-Mail: [email protected],
POSTINA PUBLIC RELATIONS GmbH, Am Stützelbaum 7, 64342 Seeheim-Jugenheim, Telefon: 06257 507990, Fax: 06257 507994, E-Mail:
[email protected],
Redaktionsschluss: 15.12.2015
9.
Chemieverbände
Hessen,
23. FORUM
Kommunkation,
Rhein-MainGebiet
14.
VCI Hessen,
Industriepolitischer
Abend,
Brüssel