Energie-Spartipp Wie wertvoll ist eigentlich Strom? Bis der Strom aus der Steckdose kommt, hat er einen hoch technologischen Herstellungs- und Verteilprozess hinter sich. Er ist wohl die komfortabelste und bei richtigem Einsatz im Haushalt die effizienteste Energieform die wir haben. Der Energieinhalt (Heizwert) von Energieträgern wird in Kilowattstunden angegeben. Was kann man sich darunter vorstellen und was können wir damit eigentlich betreiben? Um 1 kWh Strom aus der Steckdose zu beziehen, muss bei der Strommix-Erzeugung etwa das 2,7-fache an Primär-Energieinhalt aus Energieträgern aufgewendet werden. Der Primär-Energieinhalt von einer kWh ist in etwa 150 g Kohle, oder 0,2 kg Holz, oder 0,1 Liter Heizöl/Diesel/Benzin, oder 0,1 Kubikmeter Erdgas enthalten. Mit 1 kWh elektrischer Energie können Sie ungefähr: • 60 Minuten Rasen mähen; das reicht meistens für einen Hausgarten. • Mit einer Bohrmaschine oder Kreissäge rund 1 ½ Stunden heim werken. • 90 Stunden mit einer Energiesparlampe (11 Watt) einen Raum beleuchten. • Einmal schmutzige Wäsche in der Waschmaschine waschen und schleudern. • 5 Tage eine moderne Öl- oder Gasheizung im EfH betreiben und regeln. Bewusst sind hier Beispiele aufgeführt, wo sich Elektromotoren drehen, automatisierte Abläufe stattfinden oder Licht erzeugt wird. Denn mit keiner anderen Energiequelle lässt sich so komfortabel und mit hohem Wirkungsgrad Vergleichbares betreiben. Folge dessen ist der Strom für alles, wo nur Wärmeenergie benötigt wird, gesamtökologisch zu schade. Denn letztlich wird bei jedem Energiewandlungsprozess (Verlust-)Wärme freigesetzt. Eine Besonderheit ist die Wärmepumpe. Hierbei wird mit Hilfe eines Elektrokompressor Umweltwärme effizient auf ein höheres Wärmeniveau angehoben. Beispiel Elektro/Benzin-Rasenmäher: Ein Verbrennungsmotor hat einen Wirkungsgrad von nur 26%. Wollte man 1 kWh mechanische Nutzarbeit erhalten, so werden ca. 0,4 Liter Benzin benötigt. Ein Elektromotor hat einen Wirkungsgrad von ca. 94%. Hier wird dann ca. 1,06 kWh Strom benötigt. Bei Strom kostet die Nutzarbeit nur 19 Cent (bei 18 Cent/kWh) und bei Benzin 56 Cent (bei 1,40 €/ltr). Das ist fast das 3-fache. Dabei sind die Beschaffungskosten (Kanister, tanken) nicht berücksichtigt. Hinzu kommt noch die höhere Geräusch- und Abgasemission. Beispiel Heizlüfter/Zentralheizung: Ein Heizlüfter verbraucht in einer Stunde 2 kWh. Da 100% Wärme erzeugt wird, kostet das 36 Cent. Eine Pelletheizung hat etwa einen Wirkungsgrad von 80 %. Und benötigt für 2 kWh Nutzwärme die Energie von ca. 0,5 kg Holz. Die Kosten betragen dann nur ca. 10 Cent (bei 19 Cent/kg). Gut 70% preiswerter als Strom und ökologisch sinnvoll, da dort verbrannt wird, wo auch Wärmebedarf besteht. Fazit: Der Strom kommt aus der Steckdose, aber bitte nicht zum verheizen! verfasst von: Energieberatung der Stadtwerke Wolfhagen und Energie2000 Wolfhagen -2007 - 1
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