Warum ist freie Genetik so wertvoll?

Die Ökotierzucht
gGmbH stellt sich
vor
Geflügel-Tag
Bioland-Woche 2016
4. Februar 2016
Inga Günther
Warum ist freie Genetik so wertvoll?
• Seit 60 Jahren intensive Zucht auf Hochleistung
• Differenzierung in zwei Linien Legehenne und Masttier Legehenne und Masthuhn, 29 Tage alt (www.webstory.zdf.de)
• Weltweites Zuchtmonopol in der Hand von wenigen Familienunternehmen
(Familienunternehmen müssen im Gegensatz zu Börsennotierten Unternehmen keine Konzerndaten
veröffentlichen)
• Extreme Abhängigkeit der ökologischen Landwirtschaft von
konventionellen Strukturen und Zuchtzielen
• Basiszucht mit speziellen ökologischen Züchtungskriterien (z.B. 100%Biofutter)
nicht vorhanden, Staatliche Leistungsprüfung aufgegeben, Geflügel im
Tierzuchtgesetz nicht vertreten
• Unabhängig davon: Seit 25 Jahren freie „Vor - Selektion“ von den Domäne Tieren
Die ÖTZ stellt sich vor
Aus: Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Landwirtschaft und
Ernährung März 2015
„Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“
Entwicklung der Zuchtstruktur
„Ende der 1960er-Jahre gab es weltweit noch etwa 50 Unternehmen, die sich mit der
Zucht von Legehennen beschäftigten. 1991 waren es noch sechs, 2006 noch vier. Mittlerweile
sind es nach Angaben des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft (ZDG) faktisch nur noch zwei
Unternehmensgruppen, die weltweit mehr als 90 % der eingesetzten Legehennengenetik halten.
(Tabelle 2.4.1). Die EW Group (Erich-Wesjohann-Gruppe, Visbek) hat gemeinsam mit ihren
Tochterunternehmungen (LTZ ) im Legehennenbereich, Masthähnchen, Puten (Aviagen) und
Lachs (Aquagen) einen Weltmarktanteil von ca. 50 %. Der Konzern HendrixGenetics (Boxmeer,
Niederlande Legehennen, Puten, Masthähnchen, Schweine) deckt mit seinen
Tochterunternehmen den anderen Teil der Weltmärkte ab.“
Die ÖTZ stellt sich vor
Ökol. Züchtungsforderungen des BÖLW
• verlässliche Lebensleistung im Gegensatz zu kurzfristiger
Maximalleistung
• hohe Grundfutteraufnahme und gute Futterverwertung
• Mehrfachnutzung (Rind: Fleisch- und Milchausprägung,
Geflügel: Eier- und Fleischerzeugung)
• Robustheit und Vitalität
• Sozialverhalten
• Anpassung an sich verändernde (Umwelt) Bedingungen
(z.B. Futterangebot, Wetterverhältnisse) Verbreitung von
natürlichen Methoden der Fortpflanzung
• Erhalt der genetischen Vielfalt
• kein Einsatz von Embryotransfer und Gentechnik
Die ÖTZ stellt sich vor
„Die Besonderheiten der ökologischen
Haltung und Fütterung sowie
spezifische ökologische
Vermarktungsperspektiven machen
eine eigenständige Ökologische
Tierzucht notwendig
(Zuchtwertmerkmale,
Selektionskriterien, Leistungsprüfung).
Die Ökologische Tierzucht zielt auf
eine Zucht von Tieren, die ein
gesundes, langes und damit
produktives Leben führen können.“
(Quelle: http://www.boelw.de/biofrage_08.html)
Herkömmliche Haltung für konventionelle
und ökol. Zuchttiere mit künstlicher
Besamung
Quelle: NDR Film Brüten für den Weltmarkt https://youtu.be/2S6vPaGzSr8
Die ÖTZ stellt sich vor
Es wird Vergast und nicht Geschreddert
…So stieg der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen von 218
(2013) auf 221 Eier im Jahr 2014. Aus deutschen Bioställen
kamen im Jahr 2013 rund 1.034 Millionen Bioeier. Der
durchschnittliche Verkaufspreis für diese Eier lag für die Klasse L
im Dezember letzten Jahres bei 27,5 Cent. Die
Verbraucherinnen und Verbraucher kauften 2014 für rund 223
Millionen Euro Bioeier ein. Die Zahl der Biolegehennen hat sich
innerhalb von neun Jahren mehr als verdreifacht: von rund
einer Million Tiere in 2004 auf rund 3,8 Millionen Tiere in 2013.
Das entspricht einem Anteil von knapp 8,4 Prozent aller
Legehennen in Deutschland. Rund 93 Prozent der in
Deutschland vermarkteten Bioeier werden momentan in
Deutschland erzeugt, circa 7 Prozent kommen aus den
Niederlanden, Schweden und Dänemark.“
• Tötung von 40 Mio. Küken Bundesweit
• Davon 3,3 Mio. für Bio Eier Bundesweit
• Davon 1,3 Mio. für Bio Eier in Niedersachsen
Quelle: „Expertise zu notwendigen (F.) Ansätzen und weiteren Maßnahmen, um robuste LH
Rassen f. d. Nutzung im Ökolandbau verfügbar zu machen“ Kompetenzzentrum Ökolandbau
Niedersachsen GmbH Januar 2015
(Quelle: https://www.oekolandbau.de/haendler/thema-desmonats/wachstumsmotor-bioeier/)
Die ÖTZ stellt sich vor
Die Ökotierzucht gGmbH
Und Aufgabenverteilung der Verbände/Gesellschafter
• Gegründet als gemeinnütziger Träger (gGmbH) im Mai 2015
• Gesellschafter zu gleichen Anteilen sind die beiden Bio-Verbände Bioland und Demeter
• Aufgabenverteilung der Verbände
• Bioland Administration, Finanzplanung, Projekte, Rechtsfragen
• Demeter Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation, Spendenaquise
• Geschäftsführung Inga Günther
• Beirat aus Praktikern, Beratern, Züchtern, Finanziers, Forschung, Handel
• Langfristiges Strukturziel „Ökologische Züchtungsszene“ hierfür soll u.a. eine Plattform
für Austausch mit Züchtern u. Praktikern (Haltern von ÖTZ Tieren) etabliert werden
Die ÖTZ stellt sich vor
Ziele der ÖTZ gGmbH – das Ökohuhn von Morgen
• Etablierung eigener, unabhängiger Züchtungsstrukturen auf ökologischer Basis, zunächst mit dem
Schwerpunkt Geflügel
• Das bedeutet alle Zuchttiere werden auf ökologischer Basis in Gruppen (nicht in Käfigen) gehalten
und nach ökologischen Kriterien weiterentwickelt (Elektronisches Fallnest)
• Die Ökohühner von Morgen brauchen keine In Ovo Selektion weil:
• Sie sind an Haltungs- und Fütterungsbedingungen der ökologischen Landwirtschaft besser
angepasst als es die hochleistenden Tiere von heute sind (z.B. Futteraufnahmevermögen…)
• Verfügen über ein genügend hohes Leistungspotential, um eine wirtschaftliche Produktion von
Hahn und Henne zu ermöglichen.
Aber:
• Bei diesen Zielen ist uns stets bewusst, dass ein solches Tier das Leistungsniveau der
spezialisierten Tiere von heute nicht erreiche kann und soll. Das bedeutet dass höhere
Produktpreise daraus resultieren werden!
Die ÖTZ stellt sich vor
Die Tiere der gGmbH
• Aus alten DDR Beständen
• Seit 25 Jahre an der Uni Halle im Auftrag der Staats Domäne Mechtildshausen
Selektiert und Entwickelt in traditioneller „Handfallnestkontrolle“ und
Gruppenhaltung von Dr. Götze
un
nd W
hite Rock
Rock u
nd Bresse
Bresse
• Zwei Legeleistungsbetonte Linien New Hempshire und
White
und
Bleu
• Ergeben momentan in Kombination miteinander
Jeweils die sog. Domäne Gold oder Silber
• Wurden „spontan“ 2014 von Fam.Bodden
Übernommen nachdem sie ein neues Dach über
dem Kopf brauchten…
Die ÖTZ stellt sich vor
Wer ist in der Praxis beteiligt
• Betrieb Bodden
Zukünftiger Zuchtstandort für die
Prüfung und Haltung der NH, WR und
zukünftiger Elterntiere für
Legehennen und Zweinutzungshühner
•
•
Brüterei
Junghennenaufzüchter
Hockenberger Elsenz/Eppingen
J.& A. Bodden, P. Schubert, N. Südbrock
• Bertrieb Rengoldshausen
Prüfung der Bresse Gauloise und Bresse Bleu
=> Beratung Züchtung G. Seemann Freier Berater der ÖTZ
=> Beratung Haltung, Stallbau, Konzeption W. Baumann, F. Deerberg , T. Ingensand
Die ÖTZ stellt sich vor
Inhaber und Verkäufer der
Küken
Rechnung für die Haltung Elterntiere, Abgabe
von Bruteier
Öko-Tierzucht
gGmbH
Rückmeldung über verkaufte Küken die den Kunden in
Rechnung gestellt werden können, Rechnung über
bebrütete Eier, darüber hinaus Info über Entwicklung
der Nachfrage u. Vertrieb, ggf. Rückmeldung von
Kunden
Bodden
GeschäftsbesorgungsVerträge?
Zusammenarbeit
Hockenberger
ÖTZ Rechnungsstellung auf
Grundlage der
Lohnbrutrechnungen
Vertrieb der Küken an Betriebe
Aufzüchter
z.B. Schubert,
Südbrock , Bodden
Verkauf u. Vertrieb von Junghennen
Biobetriebe
„Warenfluss“
Die ÖTZ stellt sich vor
Was wurde bislang gemacht?
• Übernahmeverhandlungen und Erhaltung der Zuchttherden
• Finanzplanung unter Einbindung von den Verbänden, Öffentlichkeit, und Handel
• Erste Remontierung und Vor- Selektion der 3.000 Zuchttiere auf homogenere Gewichte
• Erfassung von Gesundheitsparametern
• 2 Projektanträge in Niedersachsen und Zucht-Skizzenpräsentation in Bonn beim BMEL (zum
Thema elektronische Einzeltierdatenerfassung und beginn der Zuchtarbeit)
• Workshop „Runder Tisch Hühnerzucht“ in Frankfurt
• Öffentlichkeitsarbeit: Vorbereitung von Unterlagen für Kommunikation, u.a. Flyer (Zielgruppen
Landwirte und Endkunden) Logo, Sponsorenunterlagen, Messen (Bio Süd/Ost/Nord/West Bio
Fach, Slow Food…), Homepage, Interviews
• Datenblatt freiwillige Datenaufnahme für Praxisbetriebe und Kundeninfobrief an Halter von ÖTZ
Tieren
Aber Gezüchtet haben wir damit noch nicht!
Die ÖTZ stellt sich vor
Aufbau der Initiative
• Geeignete Herkünfte (für Legehennen, Zweinutzung, Mast)
• Definition von Leistungsmerkmalen/Anforderungen an ein Öko – Huhn
• Aufteilung der Aufgaben auf die einzelnen Akteure (Zucht, Brut, Vermehrung)
• Durchführen von Einzeltierleistungsprüfungen und Gewichtung der
Leistungsmerkmale in einem ökologischen Gesamtzuchtwert (Selektionsindex)
• Konzeptentwicklung zur Verstetigung der züchterischen Arbeiten (Standort/
Finanzbedarf ca. 10 Mio.€ bis 2025
• Partner für Vermarktung und qualitätsbewusste Kommunikation Ziel:
1 Cent für die Zucht pro gehandeltem Bioland und Demeter Ei
Die ÖTZ stellt sich vor
Elterntiere der Domäne Gold
NH Hahn und WR Henne
Die ÖTZ stellt sich vor
Wer unterstützt die ÖTZ bisher?
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Bioland und Demeter
Rentenbank
Software Stiftung
Land Niedersachsen
Vier Pfoten
Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Agentur Eberle (Zeitspende für Kommunikationsmaterialien und Webseite)
BID (zusätzlich Marketing und Informationen, Zeitspende)
Private Spenden
Die ÖTZ stellt sich vor
KONTAKT
Inga Günther
• Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg
• Büro: 07551 945684 Mobil: 0151 10820382
• [email protected]
www.oekotierzucht.de
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