Zum 30-jährigen Jubiläum der Kulturpolitischen Gesellschaft Grußworte In diesem Jahr feiert die Kulturpolitische Gesellschaft ihr 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass möchte ich ihr zunächst meine Glückwünsche aussprechen und ihr für die umfassenden und vielfältigen Anregungen und Impulse danken, die sie der Kulturpolitik in den letzten drei Jahrzehnten gegeben hat. Bernd Neumann, MdB Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Aus dem Vorwort zum Jahrbuch für Kulturpolitik 2006 zum Thema »Diskurs Kulturpolitik«) ■ Als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien gratuliere ich Ihnen im Namen aller seiner Mitglieder sehr herzlich zum 30-jährigen Jubiläum! Seit 1976 hat die Kulturpolitische Gesellschaft das Miteinander von Kultur und Politik maßgeblich geprägt und dem Austausch über Kulturpolitik ein Forum gegeben. Für die Zukunft erhoffe ich mir von der Kulturpolitischen Gesellschaft weiterhin wertvolle Impulse für die kulturpolitische Diskussion sowie das gemeinsame Ziel, die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für Kultur und Kulturpolitik weiter zu erhöhen. Mit den besten Wünschen, Ihr Hans-Joachim Otto Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ■ Die Kulturpolitische Gesellschaft ist ein wirkungsvolles Netzwerk für kulturpolitische Informationen, Konzepte und Projekte. Seit nunmehr dreißig Jahren schlägt sie eine Brücke zwischen theoretischer Reflexion und praktischer Politik. Offen für aktuelle Entwicklungen hält sie an der Grundüberzeugung fest, dass Kunst und Kultur Grundlage einer humanen und aufgeklärten Gesellschaft sind. Nordrhein-Westfalen ist bisher ein guter »Standort« für die Kulturpolitische Gesellschaft gewesen, ich bin sicher, das wird auch künftig nicht anders sein. Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff Chef der Staatskanzlei NRW und Staatssekretär für Kultur, Düsseldorf ■ Es ist gut zu wissen, dass sich die Kulturpolitische Gesellschaft auch nach 30 Jahren noch ihrer Wurzeln erinnert und ihren Reformgeist nicht verloren hat. Kulturpolitik als öffentliches Anliegen immer wieder neu zu begründen und inhaltlich zu qualifizieren, ist ihr Anliegen. Das Thema der Jubiläumsveranstaltung »Kultur als Motor der Stadtentwicklung« zeigt ihre Nähe zu den Fragen, die die Kommunen in Deutschland berühren. Für den Deutschen Städtetag war sie stets ein wichtiger Partner und Impulsgeber, was durch ihre Mitwirkung im Kulturausschuss unterstrichen wird. Wir werden ihr Engagement, ihre Diskussionsfreude und ihren Rat auch in Zukunft benötigen, um das Bürgerrecht Kultur in den Köpfen und Konzepten der kulturpolitischen Akteure fest zu verankern. Ich wünsche der Kulturpolitischen Gesellschaft Glück und Erfolg bei dieser wichtigen Aufgabe. Christian Ude Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München und Präsident des Deutschen Städtetags ■ Den Jubiläumsmonat der Kulturpolitischen Gesellschaft verbringe ich am Campo dei Fiori in der römischen Altstadt. Von hier aus, inmitten der buntesten Blumenstände zwischen historischen Häusern, schicke ich die schönsten Glückwünsche für die nächsten Jahrzehnte! Danke für die Unermüdlichkeit kulturpolitischer Debatten! Danke für die beharrliche Einmischung: Eine Gesellschaft kann und darf die Diskussion ihrer drängenden Probleme und Veränderungen nicht ohne die kulturelle Perspektive führen. Diesen Auftrag hat sich die Kulturpolitische Gesellschaft dreißig Jahre lang zu eigen gemacht. Deshalb feiert sie jetzt auch mit den richtigen Partnern: mit FABRIK und MOTTE in Hamburg, der unglaublich lebendigen Achse zweier Kulturzentren, die in großer Nähe zu ihrer Nachbarschaft künstlerische Foren von Weltrang werden konnten. Die FABRIK hat dieser neuen Art von Forum 1971 das erste Profil gegeben. Inzwischen weiß man in jeder Großstadt der Welt, dass solche Orte wichtige Zentren sind für die künstlerische Lebendigkeit und kulturelle Kommunikation im urbanen Leben. Es sind Orte für die Kinder und die Jugendlichen der Nachbarschaft, es sind Orte des Aufeinanderzugehens, der Diskussionen, des Begreifens. Es sind Orte, an denen die Begegnung mit den Künsten ihre ganze Energie entfalten kann, die Energie, die den einzelnen ermutigt, seinen Sinnen zu trauen und ihn zu dem kreativen Denken anregt, das die Gesellschaft so dringend braucht. Das Zusammenspiel zwischen dem Engagement der Kulturpolitischen Gesellschaft und den für alle weit geöffneten Kulturzentren, die den Einzelnen und seine Interessen ernst nehmen, ist ein Lebensnerv für unsere Gemeinschaft. In diesem Sinne wünsche ich ein großes Fest der Kultur! Mit herzlichen Grüßen von Christina Weiss Staatsministerin für Kultur und Medien a.D. 30 Jahre Kulturpolitische Gesellschaft, 30 Jahre neue Kulturpolitik, 30 Jahre Kampf um die Vision einer urbanen und solidarischen, eben humanen Stadt. Mit 30 endet heute meist erst die Phase der Pubertät. Ab jetzt wird es ernst, unter den Bedingungen der Globalisierung und der zunehmenden Macht von Investoren dieser Vision treu zu bleiben. Dafür wünsche ich alles Gute: Urteilskraft zwischen Wissenschaft und Praxis, Stehvermögen im Dickicht der Interessen und Treue zu den bewährten kommunalpolitischen Prinzipien der »KuPoGe«. Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D. Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ■ Die KupoGe ist heute der wichtigste Umschlagsplatz des kulturpolitischen Diskurses: zwischen Analyse, Theorie, Vision und Beobachtung, Erfahrung, Praxis – eine Vereinigung von kulturell Engagierten, welche die Überzeugung von der Notwendigkeit Deutschlands als Kulturstaat durch Denkarbeit und konkretes Handeln im jeweiligen Wirkungskreis zu realisieren trachten. Prof. Dr. Hermann Glaser Kulturreferent der Stadt Nürnberg a.D., Publizist, Roßtal ■ Gründungsmitglied der Kulturpolitischen Gesellschaft bin ich nicht. Im Jahre 1976 war ich bestenfalls Nutzer von Kulturangeboten. Aber selbst das musste vor genau 30 Jahren zurücktreten. Denn zu dieser Zeit habe ich quasi Tag und Nacht über dem Problem gegrübelt, das ich in meiner Diplomarbeit in Mathematik bearbeiten und lösen sollte. Mit Kulturpolitik bekam ich es erst knapp zehn Jahre später zu tun: als mich das Arbeitsamt nach Remscheid geschickt hatte, um mich als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem geplanten »Förderprogramm Bildung und Kultur« zu bewerben. Im Oktober 1984 begann meine Tätigkeit, und genau so lange dauert meine Beziehung zur Kulturpolitischen Gesellschaft. Denn wie sollte man damals qualifiziert über Kulturelle Bildung und über Kulturpolitik reden ohne diesen fachlichen Kontext? Eine dynamische Entwicklung hat seither stattgefunden: Deutsche Einigung, europäische Integration, gemeinsame Währung, neue Hauptstadt. Viele dieser Ereignisse habe ich bei Tagungen der Kulturpolitischen Gesellschaft, mit Kollegen aus diesem Kreis oder auch in ihren Gremien diskutiert. Zusammen mit der Kulturpolitischen Gesellschaft konnte man erleben, dass die damals »Neue Kulturpädagogik« ebenso zum Mainstream wurde wie die damals Neue Kulturpolitik. Damit entwickelten sich neue Akteure, die z. T. selbst die Diskurse übernahmen. Die seinerzeit angestrebte Professionalisierung hat stattgefunden, hat sogar so stattgefunden, dass sie nunmehr auf ihren ursprünglichen Initiator und Stichwortgeber zurückwirkt. Damit ergeben sich neue Entwicklungsaufgaben für einen Verband. Diskutiert man noch die richtigen Themen mit den richtigen Leuten in einer zukunftsfähigen Ausrichtung? Wie hält man Schritt mit Entwicklungen, die schon längst nicht mehr bloß auf nationaler Ebene vorangetrieben werden? Wie mischt man sich in Debatten ein, wenn sich das politische Debattenzentrum inzwischen 600 km weiter östlich befindet? Wie überprüft man kritisch eigene Politik- und Theoriekonzepte, wenn wichtige Akteure in den eigenen Reihen biographisch eng damit verbunden sind? Wie findet man neue Kooperationsbeziehungen zu Akteuren, die sich inzwischen im ursprünglich eigenen Feld herumtummeln? All diese Fragen – und vor allem: mögliche Antworten – sind nicht immer bequem. Ich selbst habe sie in meiner eigenen Einrichtung, der Akademie Remscheid, und in meinem »Heimatverband«, der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung, ebenfalls diskutieren müssen. Ich bin sicher, dass die Kulturpolitische Gesellschaft diese Fragen offensiv angeht und durch kreative Antworten die Kraft für die nächsten 30 Jahre entwickelt. Ich selbst werde gerne als Mitglied zumindest den ersten Abschnitt dieser neuen Etappe aktiv begleiten. Prof. Dr. Max Max Fuchs Direktor der Akademie Remscheid für musisch-kulturelle Bildung; Vorsitzender des Deutschen Kulturrats ■ Es freut mich sehr, der Kulturpolitischen Gesellschaft zu ihrem 30-jährigen Bestehen gratulieren zu dürfen. Mit dem Ziel, die kulturelle Demokratisierung voran zu treiben, gründeten die Protagonisten der »Neuen Kulturpolitik« wie Hilmar Hoffmann, Olaf Schwencke, Hermann Glaser und Alfons Spielhoff in den 1970er Jahren die Kulturpolitischen Gesellschaft. »Kultur für alle« und »Bürgerrecht Kultur« sind Begriff der »Neuen Kulturpolitik«, die mittlerweile zu anerkannten Leitbildern kulturpolitischen Handelns geworden sind. Die Kulturpolitische Gesellschaft überzeugt seither durch ihre tiefgründige thematische Vielfalt und trägt zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch von Akteuren aus Kunst, Kultur und Kulturpolitik wesentlich bei. Während meiner Tätigkeit als Kulturdezernent von Moers habe ich viele wertvolle Impulse durch die Kupoge erhalten und auch in der Bundespolitik ist das Know-how der Kulturpolitischen Gesellschaft unentbehrlich. Die Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland« hat mit Dr. Oliver Scheytt und Professor Susanne Binas-Preisendörfer zwei Vorstandsmitglieder der Kupoge als Sachverständige Mitglieder in ihren Reihen. Bei Anhörungen im Kulturausschuss des Deutschen Bundestages und der Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland« sind Mitglieder der Kupoge als kompetente Ansprechpartner sehr geschätzt. Die Kulturpolitische Gesellschaft regt gesellschaftspolitische Diskussionen an und leistet so einen wichtigen Beitrag für die politische Kultur in Deutschland. Ich danke der Kulturpolitischen Gesellschaft für ihre wertvolle Arbeit der letzten 30 Jahre und wünsche ihr weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Siegmund Ehrmann, MdB Stellv. Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Bundestages und Sprecher der SPD-Arbeitsgruppe in der Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland«. ■ Wem gratuliert man eigentlich, wenn eine Institution Geburtstag feiert? Glücklicherweise verbergen sich hinter jeder Institution Menschen, die sie mit Leben füllen. So ist das auch bei der Kulturpolitischen Gesellschaft. Sie ist nicht nur ein Aktionsfeld der verschiedensten Facetten deutscher Kulturproduktion und Kulturpolitik, sondern verfügt auch mit ihrem wissenschaftlichen Institut und der Geschäftsstelle über einen durch hohe Expertise und Kontinuität ausgezeichneten Sachverstand, hinter dem konkrete Menschen stehen. Ihnen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt, denn ohne sie wäre die KuPoGe nicht das, was sie ist. Die Kulturpolitische Gesellschaft ist mit ihren Aktivitäten, die sich stets hervorragend in ihrem gut sortierten und mit thematischen Anstößen und Reflexionen ausgestatteten »Zentralorgan« – den Kulturpolitischen Mitteilungen – wiederfinden, stets ein Kind ihrer Zeit geblieben. Sie wendet sich aber ebenso stetig zukunftsträchtigen Fragen und Herausforderungen zu. Das zeichnet diese Institution aus und macht sie in der Landschaft deutscher Kulturpolitik letztlich unverzichtbar. Ich wünsche den Menschen, die diese Institution führen und organisieren auch in der Zukunft eine erfolgreiche Arbeit und die dafür nötige Inspiration. Thomas Krüger Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
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