Trailbau Handbuch

Trailhandbuch
Hilfestellung und Tipps zur Errichtung von Singletrails im Rahmen des MTB
Modells 2.0
Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Waldschutz, FA Landschaftsdienst
Erstellt von: Lars Lotze
Inhalt
1
Übersicht: Adaptierung bestehender Steige/ Neubau von Singletrails .......................................... 1
2
Verhinderung von Erosion durch Wasser:....................................................................................... 2
3
2.1
Faustregeln für nachhaltiges Anlegen von Trails: ................................................................... 2
2.2
Steile Teilbereiche: .................................................................................................................. 5
2.3
FlacheTeilbereiche/ Hangquerungen ...................................................................................... 8
2.4
Wassersperren ........................................................................................................................ 9
2.5
Fundationsschicht.................................................................................................................... 9
Kurven ............................................................................................................................................. 9
3.1
Konstruktion ............................................................................................................................ 9
3.2
Steilkurven ............................................................................................................................. 11
3.3
Spitzkehren ............................................................................................................................ 12
4
Hangquerungen ............................................................................................................................. 14
5
Sprünge.......................................................................................................................................... 15
6
Gestaltung von Wegekreuzungen ................................................................................................. 15
7
Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 16
1 Übersicht: Adaptierung bestehender Steige/ Neubau von
Singletrails
Naturnaher Neubau/ Adaption
bestehender Steige:
Singletrail
 Nachhaltiger Bau zur Verhinderung von
zukünftigen Erosionen (siehe unten)
 Oberflächenwasser sollte durch unterschiedliche
bauliche Maßnahmen abgeleitet werden
 Nutzung des bestehenden Geländes
 Holzbefestigungen bzw. Stützen von
Hangquerungen
 Holzbrücken über Vernässungen
 Erhöhte Kurven (Anlieger) zur Verringerung der
Erosion durch MTBler, max. 1,5 Meter Höhe, aus
Steinen/ Holz und Erde oder Beschotterung
(nachhaltige und stabile Bauweise)
 Naturnahe Sprünge in Form von Wellen in der
Hauptlinie sind erwünscht, diese sollten aber
gleichzeitig auch zur Kontrolle des Abflusses des
Oberflächenwassers dienen (siehe unten)
 Wenn Sprünge auf der Hauptline eingebaut
werden, sollten diese überrollbar sein
 Befestigung bzw. natürliche Hindernisse im Innen1
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Erstellt von: Lars Lotze

Breite:

Anzahl der Strecken:
Lage:
Antragssteller/ Betreiber
Benutzung:
Versicherung:





Beschilderung:
Streckenverlauf:


Kurven

und Außenbereich von Spitzkehren, so dass diese
nicht abgekürzt werden können
Fundationsschicht: Schicht aus verdichteten
Kiesen bei schlecht tragfähigem und vernässtem
Untergrund in Teilbereichen der Trasse bzw. bei
Neubau, sonst naturnaher Untergrund
1,5 Meter (Steilkurven durch Erhöhung max.2,5
Meter Breite)
nicht definiert
Bei und entfernt von Aufstiegshilfen
TVB oder Gemeinde
Unentgeltlich
Ist im Rahmen der landesweiten
Haftpflichtversicherung abgedeckt
Landesweit einheitliche Beschilderung (gelb)
Naturnahe Streckenverläufe mit natürlichen
Hindernissen (Steine, Absätze, Wurzelteppiche,
Spitzkehren)
Von spitzen Kehren bis zu Steilkurven bis ca 1,5
Meter Höhe und 2, 5 Meter Breite
2 Verhinderung von Erosion durch Wasser:
2.1
Faustregeln für nachhaltiges Anlegen von Trails:
(Quelle: IMBA Trail Solutions IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack, 2004)
1. Das durchschnittliche Gefälle des gesamten Trails sollte wenn möglich nicht mehr als
10% betragen (siehe Bild „Average Trail Segment Grade“)
2. Das Gefälle des Trails sollte nicht größer sein, als die Hälfte des Hanggefälles den der
Trail schneidet, da sich sonst das Oberflächenwasser auf dem Trail sammelt und den
Weg hinunterläuft. (siehe Bild „Half Rule“)
2
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3. Streckenverläufe in Falllinie sollten vermieden werden
Abbildung 1: Half Rule Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
Abbildung 2: Average Trail Segment Grade, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet
Singletrack
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
Wasser ist einer der stärksten Verursacher von Trail und Wegeschäden, deswegen ist es
besonders wichtig Oberflächenwasser sinnvoll und nachhaltig durch untenstehende
Methoden vom Weg abzulenken.
o Verhinderung von Wallabsätzen auf Wegen
Abbildung 3: Berm, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
Abbildung 4: Sheet Flow, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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Abbildung 5: Outslope, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack

5% Quergefälle auf Wegen zur Talseite, bei flachem Hanggefälle ggf. zu beiden Seiten des
Trails 5% Quergefälle
2.2 Steile Teilbereiche:



Im Bereich von stärkerem Gefälle und Bereichen in denen das Wasser den Weg
hinunterläuft, Einbau von talabfallenden Senken in Kombination mit Wellen (siehe Bild
unten)
Senken: max. 15% Gefälle im Bereich des Weges, Länge 3-4 Meter für einen breiten flächigen
Abfluss (Verhinderung von Kanalbildung und Verstopfung der Dränage)
Wellen: (leicht) ansteigend und könnten als natürlichen Sprung in den Singletrail eingebaut
werden. Länge: ca. 3-6 Meter
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Abbildung 6: Rolling Grade Dip, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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Abbildung 7: Rolling Contour Trail, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
Abbildung 8: Grade Reversal, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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Beispiel eines „Rolling Contour Trail“ unter Berücksichtigung des natürlichen Geländes:
Abbildung 9: Rolling Contour Trail in natürlichem Gelände, Quelle: IMBA Trail Solutions, 2004: IMBA’s Guide to Building
Sweet Singletrack
2.3

FlacheTeilbereiche/ Hangquerungen
Bei Wasser, dass den Trail runterfließt: Einbau von leichten talabwärtsgeneigten Senken mit
max. Neigung von 15% talabwärts, Länge 2-3 Meter (siehe Bild unten)
Abbildung 10: Senke, Quelle: IMBA Trail Solutions IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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2.4 Wassersperren


Wassersperren sollten bei der Planung von Trails vermieden bzw. nur als Notlösung dienen
Wassersperren/ Enge Drainagen bedeuten einen stark erhöhten Mehraufwand bei der
Wartung von Wegen und Trails
Abbildung 12: Wassersperre
Abbildung 11: Wassersperre
2.5 Fundationsschicht




Schicht aus verdichteten Kiesen bei schlecht tragfähigem und vernässtem Untergrund in
Teilbereichen von Singletrails
Dicke ca. 15-30 cm
Kiessande oder Bruchkiese deren Korngrößen gut abgestuft (0-32mm) und damit gut
verdichtbar sind
Geotextil kann unter der Fundationsschicht angebracht werden, um ein Vermischen mit dem
weichen Untergrund zu verhindern
3 Kurven
3.1 Konstruktion






Kurven ohne Steilkurvenkonstruktion nur bei flachen Hangneigungen bis ca. 7%
Vor und nach der Kurve: Einbau von Senken zur Oberflächenwasserregulierung
Wendepunkte sollten nicht in der Falllinie übereinander zu liegen kommen, so dass Wasser
nicht in die darunterliegende Kurve fließt
Innenbereich der Kurve: Platzierung von natürlichen Hindernissen
Kurze Steigung vor Einfahrt in die Kurve zur Geschwindigkeitsregulation
Radius so groß als möglich
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Abbildung 13: Richtiges Anlegen von Kurven, Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen Schweiz
Abbildung 14: Anlegen von Kurven, Quelle: IMBA Trail Solutions IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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3.2 Steilkurven




Max. Höhe von Steilkurven bei Singletrails 1, 5 Meter
Steilkurven müssen jedoch nachhaltig angelegt werden und sollten immer so stabil als
möglich gebaut werden (Erde oder Beschotterung in Kombination mit Stein und
Holzkonstruktion, siehe Bild unten)
Senken zur Oberflächenwasserregulierung vor und nach der Kurve (siehe Bild Spitzkehren)
Steilkurve mit Steinkonstruktion im Bau:
Abbildung 15: Steilkurve, Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen Schweiz
Abbildung 16: Bau einer Steilkurve, Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen Schweiz
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Lage einer Wasserdrainage in einer Steilkurve:
Abbildung 17: Lage einer Wasserdrainage in einer Steilkurve,
Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen
Schweiz
3.3 Spitzkehren






Spitzkehren können bei Freigabe von Steigen für Mountainbiker angepasst werden, damit
Abkürzungen und Erosion verhindert wird.
Es ist darauf zu achten, dass natürliche Hindernisse im Innenbereich von Spitzkehren liegen,
damit diese nicht abgekürzt werden können
Unmittelbar vor und nach der Spitzkehre sollten Senken zur Oberflächenwasserableitung
angebracht werden
Kurz vor der Kehre: 5% Gefälle hangwärts mit Wasserdrainage zur Ableitung
Konvexer Wendepunkt
Befestigung des abgrenzenden Außenbereiches (kann auch als Steilkurve konstruiert werden)
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Abbildung 18: Anlegen von Spitzkehren, Quelle: IMBA Trail Solutions IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack
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Abbildung 19: Spitzkehre, Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen Schweiz
4 Hangquerungen



Bei Querungen sollten, wenn möglich, Randabschlüsse errichtet werden, die das Ausbrechen
von Trailquerungen verhindern.
Können aus Rundhölzern erstellt und mit Pflöcken/ Armierungseisen befestigt werden
Ausschwemmungen können durch Geotexile verhindert werden
Abbildung 20: Hangquerung, Quelle: Bau und Unterhalt von Wanderwegen Handbuch Schweiz
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Abbildung 21: Hangquerung, Quelle: Bau und Unterhalt von Wanderwegen Handbuch Schweiz
5 Sprünge


Wellenartige Sprünge in der Hauptlinie. Gleichzeitig sollten diese auch als Wasserabfluss
dienen
Sprünge müssen naturnah gestaltet und müssen überrollbar bzw. umfahrbar sein (keine
großen Holzkonstruktionen)
Nicht erwünscht auf naturnahen Singletrails sind groß errichtete Sprunghügel oder
Holzkonstruktionen als Sprünge (große Kunstbauten)
6 Gestaltung von Wegekreuzungen



Einbau von Bremsschikanen
Parallelführung des Trails zum kreuzenden Weg
Eindeutige Signalisierung von Kreuzungen durch entsprechende Schilder
Abbildung 22: Gestaltung von Wegekreuzungen, Quelle: Fachdokumentation 2.040 Mountainbike Anlagen Schweiz
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7 Literaturverzeichnis
(ASTRA), B. f. (2009). Bau und Unterhalt von Wanderwegen Handbuch. Bern: ASTRA, Bundesamt für
Straßen.
Felton, V. I. (2004). Trail Solutions. Boulder, CO : International Mountainbiking Association.
Roijen, L. v., Müller, C., & bfu. (2012). Beratungsstelle für Unfallverhütung-Fachdokumentation 2.040
Mountainbike Anlagen. Bern, Schweiz.
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