- Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

Oppenauer Steige – über den Hochkamm
von Baden nach Schwaben
Wir sind Partner und
Förderer des Naturparks:
Die Oppenauer Steige (L 92) zwischen Oppenau und der
Schwarzwaldhochstraße (B 500) zählt zu den schönsten Bergstraßen
des Schwarzwalds. Dem wenig befahren Sträßchen sieht
man heute nicht mehr an, dass es früher ein Teilstück einer sehr
bedeutenden Ost-West-Magistrale war.
Geschichtswissenschaftler sind der Ansicht, dass in der Ost-WestRichtung über den Kniebis schon ein Keltenpfad geführt habe.
Auch die Römer nutzen den Weg als kürzeste Verbindung zwischen
Bad Cannstatt über Rottenburg nach Straßburg.
Im Jahre 1303 wird der Kniebisübergang als Swobeweg
(Schwabenweg) bezeichnet, woraus auf die Bedeutung dieses Weges
für den damaligen Verkehr vom Elsass und der Ortenau
ins Schwabenland zu schließen ist.
Der Prior des Klosters Kniebis berichtet 1534 an den Herzog Ulrich
von Württemberg von „unzahlbaren (unzählbaren) Straßenwandelnden zu Roß und zu Fuß". Die Städte Oberkirch und Oppenau
lebten von der Steig-straße und somit von der Verbindung von
Straßburg nach Ulm und darüber hinaus von der günstigen Lage
an der West-Ostachse
Paris – Wien.
Postkutschenfahrt auf der Oppenauer Steige
Recht bald zeigte sich,
dass die Steigstraße
immer mehr strategische Bedeutung
erhielt. Aus diesem
Grund waren die
Schweden im Jahr
1632 auf dem
Kniebis und weitere
Truppendurchzüge
folgten.
Zuflucht für Waldarbeiter und Gespanne
1807 errichtete die Stadt Oppenau nach Erhalt eines größeren
Waldstücks bei der Zuflucht eine Blockhütte zum Schutz der
Waldarbeiter und der Gespanne. Diese Hütte bot Unterstand bei
schlechter Witterung, so entstand der Name Zuflucht.
1833 entstand aus dieser Blockhütte ein einfaches Rasthaus (siehe
Titelbild). Es erfolgte 1859 ein Umbau und Erweiterungen bis in
die heutige Zeit. Das ehemalige Rasthaus trägt heute den Namen
Höhenhotel Zuflucht.
www.duravit.de
www.aok-bw.de
www.alpirsbacher.de
www.teinacher.de
Der Naturpark Schwarzwald
Karlsruhe
Mitte/Nord, der größte
Naturpark in Deutschland,
ist ein Paradies für alle,
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die den Schwarzwald
aktiv und naturverträglich
erleben möchten, und
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Naturpark Schwarzwald
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geschichtlicher Relikte wie hier
an der Zuflucht.
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Alle Erlebnisangebote und
Veranstaltungstermine des
Naturparks finden Sie unter
www.naturparkschwarzwald.de
Dieses Projekt wurde gefördert durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg,
der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union (ELER).
Geschichte erleben
zwischen Oppenau
und Zuflucht
Schanzen
zur Sicherung der strategisch
wichtigen Passhöhe
Die Oppenauer Steige entwickelte sich vor allem im 16. und
17. Jahrhundert zu einem bedeutenden Transportweg. Sie war
außerdem ein Teilstück des kürzesten Verbindungswegs zwischen
den beiden aufstrebenden und sich bekämpfenden Mächten
Frankreich und Österrreich. Für Kontrolle und Sicherung dieses
immens wichtigen Verbindungswegs war die Passhöhe an der
Zuflucht von großer strategischer Bedeutung.
Die Reste zweier Schanzen in unmittelbarer Nähe des
Wanderparkplatzes am Skilift Zuflucht zeugen von den großen
militärischen Anstrengungen der damaligen Zeit.
Schwedenschanze
Die Schwedenschanze wurde während des 30-jährigen Krieges in
den Jahren 1632/1633 erbaut und ist die älteste Schanze auf der
Passhöhe bei der Zuflucht. Ihr Name, der sich bei vielen Schanzen
aus dieser Zeit finden lässt, weist auf schwedische Truppen als
Errichter hin.
Die Schwendenschanze bestand aus einem Viereck mit Bollwerken
an den Ecken und war für eine Besatzung von 400 bis 500 Mann
ausgelegt. Sie sollte die Oppenauer Steige von oben her sichern,
war aber ungünstig angelegt, da der Gegner sich der Schanze aufgrund der umgebenden Wälder und des hügeligen Geländes ungesehen nähern konnte.
Bereits 1593 wurde bei der Zuflucht ein württembergisches
Feldlager errichtet. Der württembergische Herzog ließ die
Westgrenze seines Landes hier durch eine ständige Besatzung,
die in dem Feldlager stationiert war, bewachen.
Viele Hinweise in alten Karten und Quellen sprechen
dafür, dass sich dieses Feldlager an der gleichen
Stelle wie die Schwedenschanze befand.
Oppenauer Steige
Richtung
Oppenau
Straßburg
Paris
Röschenschanze
Die ehemalige Landesgrenze
Die Röschenschanze, auch Schwabenschanze genannt, wurde im
Verlauf des 1. Koaltionskrieges (1792 bis 1797) erbaut. Eine große
Koalition aus Österreich, Preußen und kleineren deutschen Staaten
stand den Truppen des revolutionären Frankreich gegenüber.
zwischen Baden und Württemberg wird durch viele erhalten
gebliebene Grenzsteine dokumentiert. Ein besonders schönes
Exemplar steht unweit der Infotafel (s. Karte) und trägt die
Jahreszahl 1673.
Der württembergischen Ing.-Major Rösch legte im Jahr 1794 die
nach ihm benannte Schanze hier auf dem Roßbühl als
regelmäßige Sternschanze mit Wassergräben und
sechs Bollwerken an. Die Schanze war so groß, dass
sie 1.400 Soldaten und zwölf Kanonen aufnehmaen
konnte. In der Mitte befand sich als als zusätzliches
Verteidigungsbauwerk (Reduit) ein Blockhaus.
Auf der württembergischen Seite zeigt er das Wappen
Altwürttembergs mit der Inschrift E.H.Z.W.
(Eberhard, Herzog zu Württemberg).
Auf der bischöflich-straßburgischen Seite ist das Wappen
des Bischofs von Straßburg mit der
Inschrift H.S.S.B (Hochstift Straßburg)
erkennbar.
Am 2. Juli 1796 wurde die noch nicht ganz fertiggestellte Schanze von dem französischen
Revolutionsheer unter General Moreau erstürmt.
Das verteidigende Infanterieregiment Württemberg
unter Generalmajor Mylius verlor in dem Kampf 350 Mann
an Toten, Verwundeten und Gefangenen.
Weitere Grenzsteine aus den
Jahren 1850 bis 1860 zeigen auf
der badischen Seite das badische
Wappen, den Schrägbalken, und auf der
württembergischen Seite das Hirschgeweih.
Ende des 2. Weltkriegs 1944/45 fanden auf dem Roßbühl
erneut Befestigungsarbeiten statt. In mehrere der
spitzenförmigen Bollwerke der Röschenschanze
wurden Erdstellungen für den Einsatz
Sandkopf
von Maschinengewehren
hineingebaut.
Westweg
Renchtalsteig
Skilift
Zuflucht
Sandhütte
Nationalpark
Schwarzwald
B 500
Schwarzwaldhochstraße
Röschenschanze
ehem. Landesgrenze
Baden / Württemberg
Grenzstein
Skiliftparkplatz
Zuflucht
Die Röschenschanze ist heute ein
eingetragenes Denkmal, an dem die Befestigungskunst des ausgehenden 18. Jahrhunderts
abgelesen werden kann.
Sowohl in der durch die Wälle eingegrenzten
Fläche als auch in den Wassergräben hat sich im Lauf
der Jahre eine Vielfalt an schützenswerter Flora und
Fauna entwickelt, wie sie an alten Befestigungsanlagen
immer wieder beobachtet werden kann.
Richtung
Alexanderschanze
Kniebis
Freudenstadt
Stuttgart
Ulm
Wien
Zuflucht
Westweg
ehemaliges Rasthaus,
heute „Höhenhotel Zuflucht“
963 m ü.NN
Schwedenschanze
Renchtalsteig
Schwedenschanze und
Röschenschanze sind nur wenige
Meter vom Skiliftparkplatz Zuflucht
entfernt. Dort befindet sich eine
ausführliche Infotafel.
Von Freudenstadt aus ist die
Zuflucht auch gut mit dem Bus
erreichbar.