Malprojekt Hoffnung auf Zukunft für Zuflucht Suchende „Kunst“ ist als Methode in der Bildungsarbeit geeignet, sowohl komplexe politische Themen als auch persönliche und biografische Fragestellungen zu thematisieren und sich damit auseinanderzusetzten. Künstlerisches Arbeiten mit „Form & Farbe“ ist eine andere Ausdrucksform als Sprache. So ist diese Methode besonders geeignet für die Bildungsarbeit mit Menschen, die sich nicht so gut artikulieren können, bzw. die die deutsche Sprache nicht gut beherrschen. Die didaktische Zugangsweise ist zunächst die „Darstellung aus dem Bauch heraus“. Zu Beginn ist es oft nötig, die Hemmschwelle (Stichwort: „Ich kann nicht malen“) zu überwinden. Hilfreich ist dazu die Frage: „Welche Farbe hat für mich …?“ Unter einem spezifischen Aspekt, einer konkreten Fragestellung wird dann künstlerisch gearbeitet. Das entstandene Exponat wird dann einzeln von den jeweiligen TeilnehmerInnen vorgestellt: Wie haben sie gearbeitet? Was drückt das Bild aus? In einer anschließenden Gruppendiskussion sind die vielfältigen Facetten zum Thema Gegenstand der Auseinandersetzung. Zudem eignet sich die Arbeit mit „Form & Farbe“, das Arbeitsergebnis zu visualisieren, z. B. in einer Vernissage oder Ausstellung im Rathaus, im Pfarrheim, in der Kirche, in der Flüchtlingsunterkunft. Für die Arbeit mit Zuflucht Suchenden eignen sich folgende Themen: Welche Farbe hat für mich Heimat Ankommen Familie Unterwegssein …? www.missio-hilft.de/haus-fuer-alle 1 Ziel: Die TeilnehmerInnen lernen, das eigene kreative Potenzial neu zu entdecken und auf diese Weise ihre innere Haltung, ihre Verbundenheit mit dem entsprechenden Thema künstlerisch auszudrücken und kreativ praktisch erfahrbar zu machen. Dadurch erfolgt eine Sensibilisierung für die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Themenkomplex. Gruppe: 3 – 15 Personen Zuflucht Suchende und Ortsansässige Für eine Begegnung ist eine Mischung wichtig. Das Projekt kann aber auch nur mit Zuflucht Suchenden durchgeführt werden. Leitung Dieses Projekt kann eine Person alleine leiten. Die Leitung sollte Zugang zu kreativem Arbeiten haben. Es ist auch möglich, sich vor Ort einen künstlerisch begabten Menschen hinzuzuholen. Für die Vorbereitung kann sich die Leitung eine Assistenz organisieren. Zeit: Je nach Gruppengröße ca. 4-6 Stunden Material: Arbeiten mit Kunst „Form & Farbe": Acrylfarben: gelb, rot, blau, schwarz, weiß, grün, braun (und bei Bedarf weitere Mischfarben sowie kleine Tuben gold und silber) Leinwände (verschiedene Größen) Preiswerte Alternative: Hartfaserplatten 30 x 30, Dachlatten 25 x 25 und weitere verschiedene Größen, Holzkleber verschiedene Pinsel, Wassertöpfchen und Putzlappen sowie Schwämmchen Abdeckfolien und Kreppband Universalkleber (lösungsmittelfrei) als Spachtelmasse Spachtel (verschiedene Größen), Scheren evtl. starker Expresskleber Stoffe, Garne, Bast und gesammelte Materialien, die zum jeweiligen Thema „passen“ Tapetenschutz (Elefantenhaut) zur Versiegelung Fön zum Antrocknen und Farbversiegelung (auch mit Tapetenschutz möglich) verschiedene Papiere (Seidenpapier , Krepppapier etc.) Schürzen als Kleiderschutz Vorbereitung: Raum herrichten mit Tischen als Arbeitsfläche und Tischen für Materialien wie Farben, Pinsel, Wassertöpfchen alle Tische mit Abdeckfolie abdecken Ablauf: Einführung in die Materialien und Arbeitsweise evtl. kurze Meditation – Entspannungsübung – Musik Hauptfragestellung: Welche Farbe hat für mich…? Die TeilnehmerInnen drücken ihr Empfinden/ihre Eindrücke mit Acrylfarben auf Leinwand aus. Die TeilnehmerInnen stellen sich ihre Kunstexponate gegenseitig vor und erzählen damit ihre eigene „Geschichte“. Die kleinen Leinwandrähmchen werden auf der größeren Leinwand (Papier oder Tuch) präsentiert. Damit entsteht ein buntes „Stimmungsbild“. www.missio-hilft.de/haus-fuer-alle 2 Ergebnis: Die TeilnehmerInnen lernen über das kreative Arbeiten mit Form & Farbe ihr eigenes schöpferisches Potenzial kennen und sind für das Thema sensibilisiert. Oft sind sie überrascht über ihr Kunstwerk und stolz, etwas Ausdrucksvolles geschaffen zu haben. Darüber hinaus besteht die Chance, mit den kreativen und künstlerisch gestalteten „Produkten“ etwas von der eigenen Arbeit zu zeigen, damit „von sich reden zu machen“, die thematische Arbeit gut sichtbar zu machen und öffentlich zu präsentieren. Dr. Rosa Jahnen Zur Person: Dr. Rosa Jahnen ist Bildungsreferentin der kfd für den Bereich Verbandsleitung, Verbandsorganisation und Verbandspolitik. www.missio-hilft.de/haus-fuer-alle 3
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