Zürcher Unterländer

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Region
Zürcher Unterländer
Freitag, 19. Juni 2015
Genossenschaft sammelt über
340 000 Franken für Solaranlage
Details zum
Thurella-Bau
egliSau Heute Abend wird
in Eglisau das Siegerprojekt
des neuen Quartiers präsen­
tiert, das auf dem Thurella­
Areal entstehen soll.
rafz Die Solaranlage auf
dem Dach der neuen Saal­
sporthalle in Rafz wird defini­
tiv von einer Genossenschaft
betrieben. Diese wurde am
Mittwochabend mit rund 75
Genossenschaftern gegrün­
det, die über 340 000 Franken
bereitstellen.
Über 150 000 Kilowattstunden
Strom soll sie dereinst produzieren, die Photovoltaikanlage auf
der neuen Saalsporthalle Schalmenacker in Rafz. Auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern werden dazu auf dem Dach
der Halle Solarpanels installiert,
die genug Strom für vierzig Vierpersonenhaushalte pro Jahr erzeugen. Die Idee dazu kam schon
während der Planung des Gebäudes auf. Doch erst seit Mittwochabend ist definitiv klar, dass die
Solaranlage von einer Genossenschaft betrieben wird. Diese wurde im Gemeindehaus unter dem
Namen Solar Rafz gegründet und
besteht aktuell aus 75 Genossenschaftern.
Rafz stellt seine Dächer
zur Verfügung
«Insgesamt kostet die ganze Solaranlage inklusive baulicher Anpassungen an der Halle 325 000 Franken», sagt André Fröhlicher, der
Initiant von Solar Rafz. Fröhlicher
weibelte seit letztem Oktober für
das Projekt. Mit Erfolg: Inzwischen wurde die Zielvorgabe um
über 15 000 Franken überschritten. «Ich bin sehr zufrieden mit
dem Ergebnis, unsere Genossenschafter stellen ein Kapital von
rund 340 000 Franken bereit.» Dadurch sei es möglich, die Anlage in
Auftrag zu geben, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Nichts bezahlen muss die Genossenschaft für die Nutzung der
Saalsporthalle. «Die Gemeinde –
die auch selbst Genossenschafterin ist und einen Betrag von rund
InKürze
niederweningen
Neue Stellen
in der Verwaltung
Der Gemeinderat von Niederweningen stellt Isabella Günthardt
befristet bis April 2016 als
Deutschlehrerin für Asylsuchende und Sozialhilfeempfänger sowie für die Unterstützung der
Asylsuchenden im Alltag mit
einem Pensum von 20 Prozent
an. Zudem wurde Giuseppe Napoli per 1. Juni als Betreuer im
Asylwesen angestellt. Die
10-Prozent-Stelle ist für die Abteilung Soziales im Rahmen der
Reorganisation der Gemeindeverwaltung entstanden. red
OpfikOn
Gesellschaftsraum
ist geschlossen
Aufgrund von Renovationsarbeiten bleibt der Gesellschaftsraum
im Dorf-Träff in Opfikon bis zum
25. September geschlossen. red
Bülach
Neue Fassade
für Bibliothek
Der Bülacher Stadtrat hat für das
Sanieren der Fassade der Liegenschaft Marktgasse 35, worin sich
unter anderen die Stadtbibliothek befindet, 55 000 Franken
bewilligt und die Arbeiten vergeben. red
Was den Bülachern ihre Industriebrache Bülach-Nord, das ist
den Eglisauern ihr Thurella-Areal. In beiden Fällen soll in einem
grösseren, durch Industriegeschichte geprägten Perimeter der
Gemeinde ein neues Wohn- und
Gewerbegebiet entstehen. Heute
Freitagabend, ab 18.30 Uhr, wird
im katholischen Pfarreizentrum
das Siegerprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits bekannt
ist, dass ein breites Angebot an
Mietwohnungen und, in kleinerem Umfang, Gewerberäumen
entstehen sollen. Das städtebauliche Konzept Quellenhöfe sieht
grosszügig konzipierte Wohnkomplexe vor, die den Charakter
des Gebiets aufnehmen sollen.
Die Informationsveranstaltung
im Pfarreizentrum wird morgen
Samstag von 10 bis 17 Uhr wiederholt.
red
Die am Mittwoch gegründete Genossenschaft Solar Rafz hat für die Solaranlage, die auf dem Dach der Saalsporthalle gebaut wird, rund 340 000
Franken gesammelt. Den angestrebten Betrag von 325 000 Franken hat die Genossenschaft damit um mehr als 15 000 Franken übertroffen.
20 000 Franken investiert hat –
stellt uns das Dach für die Anlage
gratis zur Verfügung», erklärt
Fröhlicher. Rafz geht sogar noch
einen Schritt weiter: Nicht nur
das Dach der Saalsporthalle, auch
die Dächer aller anderen Gebäude, die im Eigentum der Gemeinde sind, darf die neu gegründete
Genossenschaft in Zukunft für
Solarprojekte nutzen.
Preis für den Strom ist
noch nicht fix
Doch zuerst will die Genossenschaft nun ihr erstes Projekt umsetzen. Gebaut wird die Anlage
von zwei Solarunternehmen aus
Höri und Rafz. «Nicht nur die
Sonnenenergie, auch der Auftrag
dafür bleibt in Rafz», sagt Fröhlicher augenzwinkernd. Bis im Sep-
tember soll die Anlage bereit sein,
gegen Ende Jahr soll sie ans
Stromnetz angeschlossen sein.
Unklar ist noch, wie viel Ertrag
die Anlage dereinst abwerfen
wird. Denn für wie viel die Genossenschaft den generierten Strom
verkaufen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. «Wir
rechnen momentan mit einem
Preis von 15 Rappen pro Kilowattstunde, das wären dann rund
22 500 Franken pro Jahr», sagt
Fröhlicher. Theoretisch wäre sogar ein höherer Betrag möglich,
erklärt Beat Hauser. Hauser gehört wie Fröhlicher zum Vorstand
der Genossenschaft und wurde an
der Gründungsversammlung zum
Präsidenten gewählt, er ist auch
zuständig für das Finanzressort.
«Wir sind beim Bund auf der War-
«Nicht nur die
Sonnenenergie, auch
der Auftrag dafür
bleibt in Rafz.»
André Fröhlicher,
Initiant von Solar Rafz
pd
teliste für die sogenannte kostendeckende Einspeisevergütung
(KEV)», sagt Hauser. Die KEV
entschädigt Produzenten erneuerbarer Energien mit einem garantierten Vergütungstarif. «Dadurch könnten wir unseren Strom
mit 18,5 Rappen pro Kilowattstunde verkaufen, sofern wir die
Anlage bis September fertigstellen», erklärt Hauser. Der Haken
an der Sache: Momentan befindet
sich Solar Rafz auf der Warteliste
der KEV etwa auf Position 26 500.
Bis zu einer definitiven Vergütung durch die KEV könnte es
noch drei bis vier Jahre dauern.
Falls es sie dann überhaupt noch
gibt: Die KEV ist im Ständerat
umstritten, FDP und SVP fordern
bereits seit einiger Zeit ihre Abschaffung.
Manuel Navarro
Wasserversorgung zum Zweiten
rümlang Am Montag
werden die Rümlanger an
der Gemeindeversammlung
erneut über ihre Wasser­
reglemente zu befinden
haben. Eine erste Revision
hatte die Gemeinde vor einem
Jahr zurückgewiesen.
Dass die Rümlanger ihr Reglement für die Wasserversorgung
revidieren müssen, ist unbestritten. Schliesslich bekam die Gemeinde 2011 Besuch vom Bezirksrat Dielsdorf, der das Papier aus
dem Jahr 1963 beanstandete und
verlangte, es sei umgehend den
neuen Umständen anzupassen.
Als der Gemeinderat mit einem
Wasserversorgungsreglement,
einem Gebührenreglement und
einem Tarifblatt im Juni 2014 der
Gemeindeversammlung gleich
drei neue Papiere vorlegte,
stimmte diese einem Rückweisungsantrag zu. Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) hatte die Vorlage gar zur Ablehnung
empfohlen; das Reglement sei
eine Bevormundung der Hausbesitzer, sagte damals der RPK-Vorsitzende Patrick Schindler. Im
Kern war man nicht einverstanden mit der Tatsache, dass die
Hausanschlussleitungen, also
quasi die «letzte Leitungsmeile»,
nicht mehr in die Verantwortung
der Hauseigentümer, sondern in
jene der Gemeindewerke fallen
sollten.
Der Gemeinderat hat nun sowohl im Wasserversorgungsreglement wie auch im Gebührenreglement Änderungen vorgenommen. Unter anderem führt das
Eigentum der Wasserversorgung
(also der Gemeinde) nur noch bis
zur privaten Grundstückgrenze
(Artikel 24). Entsprechend hat
der Unterhalt der Hausanschlussleitung im privaten Grund «durch
den Grundeigentümer nach
Rücksprache mit der Wasserversorgung» zu erfolgen (Artikel 25).
Eine weitere Anpassung gegenüber der ersten Fassung betrifft
die Grundgebühr, die ursprünglich die gesamten Fixkosten hätte
decken sollen. Neu heisst es im
Gebührenreglement, dass die
Grundgebühr einen «Kostenteil
zur Deckung der Fixkosten» ausmachen soll.
Teurere soziale Wohlfahrt
Was die von der RPK 2014 kritisierte Höhe der Wassergebühren
angeht, so werden diese nicht im
Reglement, sondern im entsprechenden Tarifblatt festgesetzt.
Wie in allen übrigen Gemeinden
gilt auch in Rümlang, dass Wasser
und Abwasser über kostendeckende Gebühren finanziert werden müssen. Die RPK scheint mit
den Anpassungen zufrieden zu
sein. In ihrem Abschied empfiehlt
sie die Vorlage zur Annahme.
Ferner haben die Rümlanger
am Montag über die Jahresrech-
nungen dreier Güter zu befinden:
Die Laufende Rechnung der Politischen Gemeinde schliesst bei
einem Aufwand von 38,8 Millionen Franken und einem Minus
von knapp 1,2 Millionen Franken.
Der Voranschlag ging von einem
Minus von rund 900 000 Franken
aus. Obwohl der «Aufwärtstrend»
bei den Ausgaben für die gesetzliche wirtschaftliche Hilfe habe
gestoppt werden können, seien
die Ausgaben bei der sozialen
Wohlfahrt mit insgesamt 15,5 Millionen Franken höher als budgetiert (14,3 Millionen), so schreibt
der Gemeinderat in der Weisung.
Allein die Kleinkinderbetreuungsbeiträge hätten gegenüber
dem Budget rund 500 000 Fran-
ken an Mehrausgaben verursacht.
Die Primarschulgemeinde hat
ihre Laufende Rechnung 2014
praktisch so abgeschlossen wie
veranschlagt. Bei Aufwendungen
von 16,6 Millionen Franken resultiert ein Minus von 190 000 Franken, das Budget hatte ein Minus
von 370 000 Franken vorgesehen.
Auch das Minus der Sekundarschulgemeinde Oberglatt-Rümlang liegt mit knapp 860 000
Franken (Aufwand 9,3 Millionen)
unwesentlich neben dem Budget
(Minus 600 000 Franken.) Die
Rechnungsprüfer sind bei allen
drei Gütern zum Schluss gekommen, dass die jeweilige Rechnung
«zu keinen Bemerkungen Anlass»
gebe.
Florian Schaer
Anlässe
Bülach
Referat zum
Nachrichtendienst
Seit jeher beliefert der Militärische Nachrichtendienst (MND)
die Armee mit Informationen
über den Verlauf von militärischen Operationen. Jean-Philippe Gaudin, Chef des MND seit
nunmehr sieben Jahren, wird am
Mittwoch, 24. Juni, in der Region gastieren: Im reformierten
Kirchgemeindehaus Bülach
spricht er über «Die Schweiz in
einem strategischen Umfeld in
konstanter Entwicklung». Der
Anlass ist von der Offiziersgesellschaft Zürcher Unterland
(OGZU) organisiert und beginnt
um 19 Uhr. Nach Gaudins Referat lädt die OGZU zum Apéro.
Der Eintritt ist frei, es gibt eine
Kollekte. e
Bülach
Mozart-Arien in
der Kantonsschule
Es wird geliebt, gehasst und
gestritten. In der Aula der Kantonsschule in Bülach bietet das
Junge Musiktheater Zürich am
Sonntag, 21. Juni, einen bunten
Strauss von Arien und Ensembles aus den Mozart-Opern «Die
Zauberflöte», «Le nozze di Figaro» und «Così fan tutte». Im Sinn
eines Förderkonzerts des Orchestervereins Zürich bekommen angehende Opernsängerinnen und -sänger des Zürcher Gesangstudios von Barbara Fuchs
Gelegenheit, zum ersten Mal mit
Orchester aufzutreten. Es dirigiert Gabriel Estarellas Pascual.
Die in der Originalsprache gesungenen Arien sind mit kurzen
deutschen Texten zu einer
Handlung verbunden, die im
Café Così im Park des Landschlösschens von Graf Almaviva
spielt. Das Konzert dauert von
19.30 bis 21.30 Uhr. e
Stadel
Aktionstag des
Naturschutzvereins
Die Wasserversorgung steht an der Rümlanger Gemeindeversammlung
Archiv ZU
vom Montag erneut auf dem Programm.
Der Naturschutzverein Stadel
lädt heute zu einem Aktionstag
mit dem Thema «Arten ohne
Grenzen». Die Einsätze zur Neophytenbekämpfung sind von
13.30 bis 18 Uhr. Die Festwirtschaft in der Dreschscheune an
der Stadlerstrasse ist von 15 bis
22 Uhr geöffnet. e