Frau und Sport - Bundesamt für Sport BASPO

Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Bundesamt für Sport BASPO
Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM
Es gilt das gesprochene Wort
Magglingertag 22.10.2015
«Frau und Sport» – Eine soziohistorische Betrachtung
Referat von Prof. Walter Mengisen
Rektor Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM
Stv. Direktor Bundesamt für Sport BASPO
Sehr geehrter Herr Bundesrat
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Man mag es meinem nicht mehr jugendlichen Übermut zuschreiben, dass ich die Aufgabe übernommen habe, zum Thema „Frau und Sport“ zu sprechen. Es ist ein Thema,
das mit vielen Fallstricken und Fettnäpfchen wartet und ideologisch doch recht stark
behaftet ist. Nicht zuletzt sitzen unter uns natürlich Expertinnen der Genderforschung,
deren Publikationen ich mit Interesse gelesen habe, wenn ich mich auch nicht allen
Schlussfolgerungen anschliessen kann. Ich bin hier in bester Gesellschaft mit dem
Thema, hat doch der „Sonntagsblick“ am vergangenen Sonntag seine Titelgeschichte
im Sportteil den Frauen gewidmet, unter dem Titel „die mächtigsten Frauen im Schweizer Sport“. Jetzt wissen wir es also, gemäss Sonntagsblick ist Frau Monisha Kaltenborn, CEO Sauber Motorsport, die mächtigste Frau im Schweizersport. Nichts desto
trotz wage ich es aus historischer und soziologischer Sicht, einige Schlaglichter auf
das Thema zu werfen.
Dass sich der Sport (nehmen sie den Ausdruck als Synonym für die gesamte Entwicklung der Bewegungskultur) aus männlichen Strukturen entwickelt hat, ist offensichtlich
und geht einher mit den gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen. Dem
stimmt sogar eine der Pionierinnen der Geschlechterforschung, Gertrud Pfister, zu,
wenn sie auch Körper und Geschlecht als soziale Konstruktion bezeichnet, die zur „
spezifischer Weise zu (Re-) produktion der Geschlechterdifferenz und damit zur Aufrechterhaltung der Geschlechterhierarchie beitrug“. Oder müsste ich sagen beiträgt?!
Die Zeitschrift „feministische studien“ hatte im 2012 als Titel „Sport – Kult der Geschlechter“ gewählt und verschiedene Autorinnen wiesen darauf hin, dass das bipolare
Konstrukt Mann- Frau im Sport zementiert wird.
Lassen Sie uns nun einige Streiflichter auf die verschiedenen historischen Epochen
werfen.
Nehmen wir exemplarisch die antike griechische und römische Kultur, die ja prägend
für unsere mitteleuropäische Kultur war. Eines der wenigen bildlichen Zeugnisse, die
wir aus dieser Zeit haben ist, ein Mosaik aus einer römischen Villa in Sizilien.
http://www.italia.it/de/reisetipps/unesco-staetten/villa-romana-del-casale-piazza-armerina.html
Es zeigt sporttreibende Frauen. Was aussergewöhnlich ist, ist die Sportbekleidung.
Atypisch für die Bekleidungskultur für Frauen in der römischen Antike. Vielleicht zeigt
es auch ein tiefverwurzeltes Missverständnis in der Rezeption des Frauensports. Auf
jeden Fall scheinen sich Frauen auf die eine oder andere Weise sportlich betätigt zu
haben.
Anhand der Olympischen Spiele in der Antike und der Neuzeit, die ja stellvertretend
für einen Teil der heutigen Sportbewegung stehen, lässt sich dies zeigen. Wenn auch
die Quellenlage nicht ganz eindeutig ist, so können wir davon ausgehen, dass Frauen
als Athletinnen bei den antiken Olympischen Spielen nicht zu gelassen waren. Selbst
als Zuschauerinnen hatten nur unverheiratete Frauen Zugang. Allerdings gab es ausschliesslich Frauen vorbehaltene Wettkämpfe zu Ehren der Göttin Hera. Die Idee der
Olympischen Spiele, die von Baron Pierre de Coubertin im 19. Jahrhundert übernommen wurde, orientiere sich stark am antiken Vorbild und damit auch an entsprechenden Traditionen. Bei der 1. Austragung der neuzeitlichen Olympischen Spiele 1896
waren die Frauen als Athletinnen nicht zugelassen, immerhin sah er sie, ob verheiratet
oder unverheiratet, als Bewunderinnen auf den Zuschauerrängen. Die nächsten 2 Austragungen erfolgten im Rahmen von Weltausstellungen und de Coubertin konnte nicht
gleich viel Einfluss nehmen. 1900 in Paris beteiligten sich 12 Frauen an den Wettbewerben in Golf und Tennis.
Baron de Coubertin war nicht begeistert darüber.
Zitat :
„les Jeux olympiques n'étaient que l'exaltation solennelle et périodique de
l'athlétisme mâle avec l'applaudissement féminin pour récompense".
Wäre es nach der heutigen Olympischen Charta gegangen, hätte de Coubertin wegen
Diskriminierung einer Menschengruppe aus dem IOC ausgeschlossen werden müssen. 1912 in Stockholm im „feministischen Schweden“ (Originalzitat aus einem Protokoll der IOC- Sitzung von 1911) erlebten die Frauenwettkämpfe einen ersten Aufschwung dank der Aufnahme von Schwimmwettbewerben. 11 Nationen beschickten
diese Spiele. Nach und nach eroberten sich die Frauen mehr Terrain an den Spielen
mit zusätzlichen Disziplinen. Eine Bastion war die Leichtathletik. Noch in den 20- er
Jahren stellte ein deutscher Funktionär und IOC- Mitglied fest: „ Der Kampf gebührt
dem Mann, der Natur des Weibes ist er wesensfremd. Darum weg mit den Damenleichtathletikmeisterschaft“.
Der entscheidende Schritt erfolgte 1921 mit der Gründung der „Fédération Sportive
Féminine Internationale. Zuerst sorgte dieser Verband für die Durchführung von
„Olympischen Frauenspielen“ (was dem IOC gar nicht passte, auf Druck des IOC ab
1926 „Frauenweltspiele“ genannt). Der Druck in die Männerdomäne „Leichtathletik“
einzudringen wurde immer grösser, war aber sowohl beim IOC wie aber auch bei
Frauen, die sich ihre Unabhängigkeit erhalten wollten, nicht unumstritten. Die oft hef-
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tigen Auseinandersetzungen über die Frage der Zulassung von Frauen in der Leichtathletik hatte einen ideologischen Hintergrund über das Wesen der Frau, vor allem aus
biologischer Sicht. Und damit sind wir bei einer Betrachtungsweise, die sich seit dem
19. Jahrhundert etabliert hatte. Vor allem Mediziner setzen sich mit der Frage über die
Opportunität des weiblichen Sporttreibens auseinander mit zum Teil für uns heute
haarsträubenden Argumentationen:
Dr. Moritz Kloss (1850)
Zitat
„Jedes stoss- und ruckweise Ausführen von Übungen muss hier bedenklich erscheinen. Das fordert schon die eigentümliche Lage der weiblichen Sexualorgane. Man darf
nicht übersehen, dass der weibliche Körper seiner Bestimmung gemäss nach unten
geöffnet ist, so dass bei heftigen Leibesübungen gar leicht Vorfälle entstehen können“
Die deutsche Ärztin Alice Profé gab später die richtige Antwort:
Zitat
„Einen Rat möchte ich denen, die bei der Frauenertüchtigung mitarbeiten wollen, geben: Glaube nicht jeder zu wissen und bestimmen zu können, was weiblich sei, was
der Frau, ihrer Eigenart zukomme und was nicht. Das Weibliche steckt uns Frauen so
tief in der Natur wie im Manne das Männliche, und der Mann wird immer falsche Wege
gehen, wenn er Frau sagen will, was weiblich ist…“
Aber noch im 20. Jahrhundert wurde gegen die Vermännlichung der Frau durch den
Sport gewettert, so durch den renommierten Gynäkologen Prof. Dr. Hugo Selheim
(1931):
Zitat
„Dagegen sollte gegen die mutwillige Vernichtung eines Teils der Fraulichkeit (…)
energisch Front gemacht werde, Weiblichkeit und männlicher Anbau des Körpers sind
Feinde. Durch zu viel Sport nach männlichem Muster wird der Frauenkörper direkt
vermännlicht (…). Die weiblichen Unterleibsorgane verwelken und das künstlich gezüchtete Mannweib ist fertig“
Und dabei hat Selheim nicht prophetisch an die Dopingpraktiken in der nachmaligen
DDR gedacht.
Die biologische Argumentation zieht sich durch die Diskussion bis heute. Sie wurde
dann zwar umgedeutet im Sinne der gesundheitlichen Prophylaxe und schliesslich
auch kompatibel für das traditionelle Frauenbild gemacht, indem man argumentierte:
Gesunde Frauen haben gesunde Kinder. Dieser Begründung werden Sie noch einmal
später in meinen Ausführungen begegnen.
Man könnte fast meinen, die Aufklärung im 18. Jahrhundert habe in der Frauenfrage
recht wenig gebracht. Diese Vermutung bestätigt sich insofern, wenn wir die Werke
aufklärerischer Pädagogen wie z.B. diejenigen von J.J. Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzis lesen. Im Erziehungsroman „Emile“ kommt die Erziehung des Mädchens erst im Zusammenhang mit der Suche für eine geeignete Frau von Emile zur
Sprache und dies immer in Abhängigkeit zu den Vorstellungen und Wünschen des
Mannes. Auch bei Pestalozzi kommt ein sehr wertkonservatives Frauenbild zum Vorschein. Andererseits wurden bereits in den 1830- er Jahren an der Pestalozzi- Schule
in Burgdorf Mädchen in den Turnunterricht integriert durch den Turnpädagogen Adolf
Spiess.
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Sein Fazit:
„Beschädigungen hat während der ganzen Turnzeit kein Mädchen erlitten, Nachteile
hat er bis jetzt noch keine entdecken können, wohl aber zunehmende Lust und Teilnahme an demselben“ (5.April 1835).
Damit wären wir bei der Schule und ihrer Rolle bei der Integration der Mädchen und
Frauen.
Eine wunderschöne Momentaufnahme ist das Bild von Albert Anker „die Turnstunde
in Ins“ von 1879.
https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Anker#/media/File:Anker_Turnstunde_in_Ins_1879.jpg
Sie können unschwer erkennen, dass die Mädchen damals nur als Zuschauerinnen
teilhaben konnten, obwohl wie der bereits erwähnte Spiess oder auch schon der Turnpädagoge Clias zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Wert des Mädchenturnens erkannt hatten.
Mit der Einführung der 1. Mädchenturnschule 1916 (Lehrmittel) waren Lehrmaterialien
für das Mädchenturnen vorhanden. Herausgegeben wurde diese Turnschule nicht
durch den Bund sprich EMD, sondern durch die Schulgesundheitspflege des Kantons
Zürich, den Schweiz. Lehrerverein und dem Schweiz. Turnlehrerverein. Zürich war einer der ersten Kantone, der das Mädchenturnen einführte. 1937 erging ein Schreiben
des EMD an sämtliche Kantone mit der Aufforderung „die körperliche Erziehung der
Mädchen im Sinne einer allgemeinen Einführung des Mädchenturnens mit mind. 2
Wochenstunden jener der Knaben gleichzustellen.“ Im Kanton Bern dauerte es wie
gewohnt ein bisschen länger unter dem Motto „nid gschprängt, aber gäng hü“. Erst im
Primarschulgesetz von 1951 wurde das Mädchenturnen als Obligatorium verankert.
Der Verfassungsartikel von 1970 bedeutete auch die Gleichstellung der Mädchen und
Frauen im Sportbereich (dabei dürfen sei nicht vergessen, dass erst 1971 das allgemeine Wahl- und Stimmrecht für Frauen auf Eidg. Ebene eingeführt wurde). Mit der
entsprechenden Gesetzgebung und der Einführung von J+S waren zumindest gesetzlich die Mädchen im Sport gleichgestellt. Die Frage, ob Knaben und Mädchen auch im
Sportunterricht gemeinsam also koedukativ unterrichtet werden sollten, beschäftigt die
Expertinnen seit Mitte der 1960 Jahre. Galt es zuerst als Fortschritt in der Gleichberechtigungsfrage meldeten sich zunehmend kritische Stimmen, die diese Form des
Unterrichts kritisierten. Einer der Hauptkritikpunkte war, dass sich die hergebrachten
traditionellen Geschlechterrollen noch mehr verstärkten. Dies führte letztlich dazu,
dass in den 1990- er Jahren etliche Autorinnen konsequent einen Geschlechter getrennten Unterricht forderten. Heute besteht der vorläufige und aktuelle Irrtum der Wissenschaft darin, dass man für eine reflexive Koedukation plädiert. Was ja nicht
schlecht ist, wenn wir uns bei der ganzen Sache auch was überlegen.
Auf politischer Ebene hatte die Emanzipation der Frauen auch Einfluss auf die Situierung des Bereiches Sport in der Bundesverwaltung. Schon lange war die enge Verbindung von Armee und Sport u.a. auch von Frauen kritisiert worden. Sport habe mindestens so viel Affinität zu Gesundheit, Bildung, Kultur wie zur Wehrertüchtigung. 1984
erfolgte der Wechsel des Sports vom EMD ins EDI. Selbst eine Sportministerin durften
wir während dieser Zeit erleben. 1998 dann der erneute Wechsel ins EMD resp. ins
VBS. Es war nicht gerade ein Zeichen von Frauenfreundlichkeit und die damalige Präsidentin der Eidg. Sportkommission zeigte mit ihrem Rücktritt, was sie von diesem
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Wechsel hielt. Anzumerken ist, dass heute die Frauen im VBS als gleichberechtigt
angesehen werden dürfen.
Welches Bild der Frau wird im Sport transportiert. Wie wurde und wie wird heute über
Frauen im Sport berichtet?
Nachfolgend ein Beispiel zu Meta Antenen, der berühmten Schweizer Weitspringerin.
„…Meta ist erwachsen geworden, jeder Zoll junge Dame und keineswegs burschikos.
Man sieht, sie ist keine Sklavin der Mode und abseits vom In- girl- Kult, obwohl ihr
prägnantes Gesicht da und dort einen Tip der Kosmetik befolgt. Nicht Kleider machen
die Meta in klasssischen Zivil, sondern noblesse oblige von innen hinaus. Sie hat viel
von einer edlen Araberstute an sich, geht sozusagen in leichtfüssigen Jamben und hat
Haltung auch fern vom Rampenlicht. Ihr Benehmen ohne Fehl und Tadel, ist ganz
Tochter aus gutem Hause: zurückhaltend, natürlich, bescheiden.“
(Isolde Schaad, Weltwoche 1969)
Ist heute das Bild ein anderes? Ich denke schon.
Die Frauen sind als Athletinnen und Spielerinnen angekommen.
Einzige Ausnahme ist die Nordische Kombination. Aber Hippolyt Kempf hat mir versprochen, dass 2026 die Frauen in der Nordischen Kombination an den Olympischen
Winterspielen starten werden.
Die Berichterstattung ist aber in einzelnen Aspekten nach wie vor geprägt von Rollenclichées. Hier begebe ich mich auf „dünnes Eis“, ich weiss es. Aber hier geht es nicht
um „political correctness“ amerikanischer Prägung.
Ob Bilder von aufreizend knapp gekleideten Sportlerinnen, wie sie etwa im Sonntagsblick regelmässig zu finden sind, zur breiteren Akzeptanz des Frauensports beitragen,
ist mindestens fraglich, auch wenn Land auf, Land ab solche Kalender von Sportclubs
produziert werden, um die Clubkasse aufzufüllen, und übrigens auch mit Männerfotos.
Und die Frage der Bekleidung wird auch immer wieder im Beachvolleyball der Frauen
diskutiert.
Hier ganz offiziell die Antwort von SwissVolley (Kommunikationschefin) auf die Frage
einer besorgten Bürgerin, die sich bei uns über den sexistischen Zwang für die Spielerinnen beschwert hat.
Zitat/ Text: (Claudia Imhasly, Leiterin Kommunikation Swiss Volley):
Es ist keineswegs so, dass Athletinnen in knappen Bikinis spielen „müssen- sie haben
die Wahl zwischen Bikinis oder Shirts und Hosen diverser Längen, sie können dafür
religiöse oder kulturelle Gründe geltend machen….
Wir haben diese Frage unseren eigenen Athletinnen übrigens auch schon gestellt, die
meisten von ihnen tragen freiwillig und gerne Bikinis, weil sie sich darin wohlfühlen, sie
weichen nur bei schlechtem Wetter auf die lange Bekleidung aus. Interessant: bei der
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Bikiniversion beträgt die vorgeschrieben seitliche Maximalhöhe der Höschen 7 cm- allerdings tragen fast keine Athletinnen so hohe Höschen, die meisten bevorzugen viel
knappere. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Antwort Klarheit verschafft zu haben….
Soweit der Kommentar von Swiss Volley.
Aber wo sind die Frauen in der Führung des Sports? Es gab leuchtende Beispiele
dafür:
Heidi Haussener (ehemalige Präsidentin ESK), Rose- Marie Reponds (ehemalige Präsidentin des SVSS), Lilo Känel (ehemalige Präsidentin der SLS- Kommission Frau und
Sport). Sie haben mich alle durch ihre konsequente Haltung und Führung überzeugt.
Ich weiss von was ich spreche, in der Armee würde man sagen, ich habe unter ihnen
gedient und das meine ich nicht im Geringsten pejorativ.
Heute weilt unter uns Frau Prof. Sarah Springman, Rektorin der ETH Zürich, sie hat
ihre Führungserfahrung u.a. im Sport geholt.
Es gibt aktuell 2 Präsidentinnen auf Nationalliga Ebene: im Fussball Vaduz Ruth
Ospelt und im Eishockey bei Lugano Vicky Mantagazzi.
Es gibt 4 Verbandspräsidentinnen in der Schweiz von 84 Verbänden in Swiss Olympic.
Wissen Sie in welchen?
(2 in Schiesssportarten : Schiesssportverband/ Armbrust, SAC und Twirling)
Immerhin gibt es 17 Geschäftsführer/innen von Sportverbänden
Betrachten wir das Ganze auf internationaler Ebene dann finden wir
21 Frauen im IOC (davon 5 aus Europa, dem emanzipierten Westen)
4 Präsidentinnen int. Verbände
Wo sind sie geblieben, wo bleiben die Frauen in der Sportführung? Nehmen wir noch
einmal die Berichterstattung des „Sonntagsblicks“, dann sind von den angeblich 25
„mächtigsten Frauen“ im Sport rund die Hälfte als CEO von Firmen tätig, die Sportveranstaltungen als Sponsoren unterstützen. Sie sind natürlich wichtig, aber nicht in der
direkten Führung des Sports tätig.
Lassen Sie mich abschliessend 4 Thesen formulieren:

Frauenbilder sind besonders im Sport gesellschaftliche Konstrukte, an denen
alle beteiligt sind. Sie werden seit Jahrhunderten gepflegt.

Die Emanzipation der Frauen wurde durch den Sport eher behindert als vorangetrieben, da der Sport männliche Strukturen verkörpert.

Frauen sind im Sport angekommen als Athletinnen nicht aber als Leaderinnen.

Frauen sind im Sport nicht in Führungspositionen, weil sie…….
Aber die Beantwortung dieser Frage überlass ich gerne unserer Moderatorin
Sonja Hasler in der Gesprächsrunde mit ihren Gästen.
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