Interim Management punktet in Restrukturierungsphasen Restrukturierungs- Sanierungswilligkeit als Voraussetzung für den nachhaltigen Turnaround Von Gerhard Beyer Icoma Management Consulting Eine Unternehmenskrise kommt selten ohne Vorwarnung. Doch im Trubel des Alltags erkennen Firmenlenker Frühwarnzeichen und eigene Management-Fehler oft nicht. Zu spätes Reagieren kann jedoch fatale Folgen haben. In einer akuten Krise des eigenen Unternehmens riskiert der Unternehmer Kopf und Kragen. Entweder kommt er aus dem Dilemma wieder heil heraus oder er versinkt im Chaos der Insolvenz. Gerade in der aktueller Konjunkturlage stehen bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Themen, Effizienzsteigerung und Restrukturierung auf dem Programm. Für die zugehörigen Projekte holen sich Firmen gerne externes Wissen und zusätzliche Managementressourcen auf Zeit ins Haus. Denn der Interim Manager spielt gerade hier seine ganzen Trümpfe aus. Ohne Scheu vor Konsequenzen kann er, anders als festangestellte Mitarbeiter, Schwächen des Unternehmens aufzeigen. Seine externe Sichtweise hilft dabei, eingefahrene Prozesse zu erkennen und zu verändern. Dem externen Manager fällt es in schwierigen Situationen oft auch leichter, neutral und objektiv zu agieren, da seine Bindung zum Unternehmen weniger eng ist als beim Stammpersonal. Veränderungen bringen häufig auch Verunsicherungen mit sich. Daher ist gerade in einer Restrukturierungsphase die Kommunikationsfähigkeit des Interim Managers ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um Vertrauen aufzubauen und die Motivation zu erhalten. Eine klare und ehrliche Kommunikation sowohl nach innen, mit Mitarbeitern aller Ebenen, als auch zu den verschiedenen Interessengruppen außerhalb des Unternehmens sind unerlässlich. Denn die Schwankungen auf den Absatzmärkten , die Internationalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) , verschiedene Rechtssysteme haben Restrukturierung sehr komplex werden lassen. Zur Person: Gerhard Beyer Gerhard Beyer ist Geschäftsführer der Icoma Management Consulting www.icoma-management.de In jüngster Zeit hat die icoma Management Consulting die Erfahrung gemacht, dass am Anfang einer Krise der Unternehmer möglichst alleine viel retten möchte, und meint durch genügend Engagement bekommt man alles irgendwie hin. Und natürlich verläuft die Entwicklung hin zu einer Krise über mehrere Stadien, bei denen der Unternehmer nicht sofort tiefgreifende Schritte unternehmen muss. Am Anfang jeder Kriese steht die strategische Krise, bei der Märkte verfehlt werden oder Wettbewerber bessere Produkte herstellen. Hier sind Korrekturen noch relativ leicht möglich, sollten aber schnell forciert und umgesetzt werden. Geschieht dies nicht, drohen Erträge und Betriebsergebnisse dauerhaft einzubrechen, die Zahlen werden schlechter und die Substanz wird langsam angeknabbert. Auch hier droht jedoch kein Grund zur Panik, denn oftmals ist das Eigenkapital groß genug, um den Negativtrend abzufedern. Verpasst allerdings der Unternehmer rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, entwickelt sich die Ertrags- zu einer Liquiditätskrise. Das ist der Punkt, an dem die icoma Management Consulting zum Unternehmen gerufen wird und versucht zu retten, was zu retten ist. Meist ist es so, dass die Unternehmer nicht selbst wüssten, was sie zur Abwendung in einer Krise tun müssen. Gerade dann stehen sie unter besonderem Druck und müssen zusätzlich zum Tagesgeschäft eine Vielzahl von Sonderaufgaben erledigen. Zügiges und konsequentes Krisenmanagement wird daher oft verschleppt. Die Interim Manager der icoma Management Consulting sind an die Abläufe einer Restrukturierung gewöhnt und Wie sich Unternehmer verhalten sollten, wenn es eng wird. Wer einen kühlen Kopf bewahrt und grobe Fehler vermeidet kann das Blatt oft wenden. Daher einige Ratschläge für Unternehmer in stürmischen Zeiten. Stellen Sie sich der Realität. Blicken Sie in den Spiegel und fragen Sie sich, inwieweit Sie zu dem Problem beigetragen haben, bevor Sie zu Ihren Mitarbeitern gehen und sich über den weiteren Weg verständigen. Eine im Unternehmen breit angelegte Anerkennung der Realität ist eine Grundvoraussetzung dafür, die Probleme effektiv zu lösen. Wenn man die wirklichen Gründe für die Krise verstehen will, dann muss jeder im Team bereit sein, die Wahrheit zu sagen. Sie werden mit Ihrem Team nur dann Probleme lösen können, wenn deren Existenz rückhaltlos anerkannt wird. Egal wie schlecht die aktuelle Situation ist, meist kommt es noch schlimmer. Konfrontiert mit schlechten Nachrichten, sollten Sie nicht die Bedeutung der Probleme herunterspielen. Wer dies tut, hofft darauf, dass die Probleme sich durch einige rasche Maßnahmen verflüchtigen, und riskiert, dass sich die Abwärtsspirale fortsetzt. Weitaus besser ist es, vom Schlimmsten auszugehen und die Probleme direkt anzugehen. Verlieren Sie also keine Zeit, leiten Sie nach sorgfältiger Analyse harte Maßnahmen ein und haben Sie keine Angst davor, auch heilige Kühe zu schlachten. können die Geschäftsleitung entlasten, sie scheuen sich nicht davor unangenehme Entscheidungen zu treffen. Dieses müssen jedoch nicht zwangsläufig Entlassungen sein. „Es wäre sehr unklug, eine Restrukturierung nur auf den Rücken der Mitarbeiter auszutragen“. Denn gerade bei Mittelständlern sind sie häufig das wichtigste Kapital, außerdem würde sich das Betriebsklima und der Zusammenhalt beträchtlich verschlechtern. Diese beiden Faktoren sind jedoch gerade in einer Unternehmenskrise unerlässlich. „Die Ursachen einer Krise liegen meistens in einer Mischung aus Management-Fehlern und externen Faktoren. Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen der Restrukturierung, die den Bestand der Arbeitsplätze gar nicht betreffen. Bauen Sie möglichst hohe Cash-Reserven auf. Cash ist King in der Krise. Mobilisieren Sie Reserven , damit Ihr Unternehmen auch in schlechten Zeiten überleben kann. Nutzen Sie das ganze Spektrum an Möglichkeiten, und das so früh wie möglich. Banken geben ungern Sanierungskredite und Investoren sind zu annehmbaren Bedingungen kaum zu finden. Nicht alles alleine machen und externe Spezialisten hinzuziehen. In der Krise neigen Unternehmer dazu, alle Lasten selbst tragen zu wollen. Sie sollten sich nicht abkapseln im Glauben daran, die Probleme am besten alleine lösen zu können. Sie werden das ganze Team benötigen. Schalten Sie frühzeitig einen Externen Sanierer Ihres Vertrauens ein, der Sie und das Team mit Know-how, Erfahrung und Objektivität unterstützt. Schlüssiges Konzept entwickeln und konsequent umsetzen. Wenn das Unternehmen bereits Cash verbrennt, ist der Faktor Zeit kriegsentscheidend. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Externen Sanierer fest, wo die Prioritäten liegen und was bis wann mit welchen Resultaten umgesetzt werden soll. Die Fachliche Grundlage ist ein Quick Check. Darauf baut das Sofortmaßnahmenprogramm auf mit Fokus auf Kosten, Vertrieb und Liquidität. Verzichten Sie aber keinesfalls auf das mittelfristig angelegte Restrukturierungsprogramm, mit dem Sie das Unternehmen mittelfristig konsolidieren. Professionelle Kommunikation nach innen und außen Kommunizieren Sie klar, ehrlich und fundiert, nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch gegenüber Ihren Banken. Legen Sie mit Ihrem Externen Sanierer ein Sanierungskonzept auf den Tisch, bevor die Banken Ihnen ein IDW – Gutachten aufzwingen, das oft mit Auflagen verbunden ist, die Ihren Spielraum einschränken und für Sie ggf. nicht tragbar sind. Wer gut vorbereitet ist und überzeugend kommuniziert, der beweist als Unternehmer mit der Aussicht, die Banken für sich zu gewinnen. Rechtzeitig Alternativen für den Worst Case entwickeln Man sollte immer einen Plan B in der Tasche haben. Zeichnet sich ab, dass sich die Krise mit den vorhandenen Maßnahmen nicht entschärfen lässt und mittelfristig Zahlungsunfähigkeit droht, dann stellen Sie sich dieser Realität. Die Insolvenzordnung bietet Ihnen mit dem Instrument der Eigenverwaltung und des Insolvenzplans eine gute Möglichkeit, das Unternehmen im Zusammenwirken mit den Gläubigern fortzuführen. Voraussetzung ist eine gute Vorbereitung und eine enge Zusammenarbeit mit einem planerfahrenen Sanierungsexperten. Fazit : Wer Chef seines Unternehmens bleiben will, muss auch danach handeln, andernfalls geht er als Verlieren von Bord. Unternehmer die einen klaren Kopf beweisen, nehmen die Herausforderung an und holen sich einen externen Sanierungsexperten seines Vertrauens ins Haus und ziehen Programm und Prozess konsequent durch. Mit dem ESUG hat er eine Option, wenn es ohne Gericht nicht geht.
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