Samstag, 20. Februar 2016 STADT UND LANDKREIS KULMBACH KL7-1 Facharbeiter mit besten Aussichten Die Hans-Wilsdorf-Berufsschule in Kulmbach hat erfolgreiche 160 Absolventen verabschiedet. Mit der Traumnote 1,0 macht Hannes Suske von der Firma Ireks den Abschluss. Von Stephan Stöckel Kulmbach – „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ Mit diesen Worten zitierte Hannes Suske in seiner Schülerrede den chinesischen Philosophen Laozi. Weise Worte, die sich der 18-jährige Kulmbacher während seiner zweieinhalbjährigen Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik bei der Firma Ireks zu Herzen genommen hatte. „Ich habe jeden zweiten Tag ein bisschen gelernt. Mit Erfolg: In der IHK-Prüfung erzielte ich 98 von 100 Punkten.“ Hervorragend ist auch der Notendurchschnitt seines Berufsschulzeugnisses: Für die Traumnote 1,0 überreichte ihm Landrat Klaus Peter Söllner bei der Abschlussfeier in der Pau160 Frauen und Männer wurden gestern an der Hans-Wilsdorf-Berufsschule verabschiedet. Das Foto zeigt die Staats- und Landkreispreisträger, darunter die beiden Kulmbacher Hannes Suske (Dritter von rechts) und Michael Möschel (Zweiter von rechts), mit den Ehrengästen und Pädagogen. Foto: Stephan Stöckel senhalle der Berufsschule gestern den mit 75 Euro dotierten Staatspreis der Regierung von Oberfranken. Damit ist Suske auch der erste An- Ausbildungsbetrieb, die Firma Ireks. für Lebensmitteltechnik aber auch licher ist als meine beiden anderen ledigt werden, Facharbeiter haben wärter auf den diesjährigen Rolex- Denn nicht nur in der Berufsschule aus einem anderen Grund: „Es ist ein Kinder.“ aufgrund ihrer beruflichen QualifiPreis, der bei der Abschlussfeier im wurde Theorie gepaukt. „Wir hatten Job mit Zukunft, weil die Menschen Schulleiter Joachim Meier machte zierung immer die Chance, höherSommer vergeben wird. Der Preisträ- einen tollen internen Werksunter- zum Leben immer Lebensmittel sich mit Blick auf Digitalisierung und wertige und anspruchsvollere Tätigger kann sich über eine Nobeluhr im richt, in dem sogar Englisch und So- brauchen.“ Globalisierung Gedanken über die keiten auszuüben, wenn sie sich entWert von mehreren tausend Euro zialkunde auf dem Stundenplan Neben Suske wurden 159 weitere Zukunft der dualen Ausbildung. Da- sprechend weiterentwickeln und mit standen“, hob der Einser-Absolvent Frauen und Männer an der Bildungs- bei gelangte er zu folgender Erkennt- den Technologien Schritt halten.“ freuen. Doch zurück zum Kulmbacher hervor. Auch Ausbilder Holger Hase- einrichtung verabschiedet. 50 Schü- nis, die er den Absolventen als RatFür den festlichen musikalischen Einser-Schüler: Stundenlang inten- mann habe immer ein offenes Ohr ler haben nicht nur ihre Ausbildung schlag für ihren weiteren Lebensweg Rahmen der Abschlussfeier an der siv büffeln für erfolgreich abgeschlossen, sondern mitgab: „Auch wenn in Zukunft viele Hans-Wilsdorf-Schule sorgte das eine Eins vor zudem auch den Abschluss der Mitt- Routinearbeiten von Maschinen er- Blechbläserensemble „QuintEssenz“. Die Verzahnung aus Theorie und Praxis ist eileren Reife erworben. dem Komma nes der besten Instrumente, das jemals zum Die Redner stimmten unisono ein musste Suske Die Schulbesten Erlernen eines Berufes geschaffen wurde. Loblied auf die duale Ausbildung an. nicht, verfügt er Landrat Klaus Peter Söllner Staatspreis der Regierung von Ober- bach/Berufskraftfahrerin/Basel Rei„Die Verzahnung aus Theorie und doch über eine sen, Viereth), Michael Möschel franken (75 Euro): Hannes Suske Praxis ist eines der besten Instrumenbesondere Bega(Kulmbach/Berufskraftfahrer/MGTM (Kulmbach/Fachkraft für Lebensmitbung. „Ich habe das Talent, mir den für die Lehrlinge gehabt und sie un- te, das jemals zum Erlernen eines BeFleetservice GmbH, Kulmbach). teltechnik/Firma Ireks Kulmbach). Stoff bereits im Unterricht einzuprä- terstützt, wenn sie Probleme mit rufes geschaffen wurde“, sagte LandPreis des Landkreises Kulmbach (50 Zu den Klassenbesten zählte auch gen.“ dem Stoff in der Berufsschule gehabt rat Klaus Peter Söllner. eine junge Dame aus dem Landkreis Euro): Josef Kulzer (Neunburg/FachLobende Worte fand der frisch ge- hätten. Kulmbachs Oberbürgermeister Kulmbach: Industriekauffrau Julia kraft für Lebensmitteltechnik/Firma backene Facharbeiter für seine LehSuske liebt den Umgang mit Le- Henry Schramm stellte mit Blick auf Bittermann aus Marktleugast, die Wolf GmbH, Schwandorf); Vanessa rer: „Sie haben uns auf Zwischen- bensmitteln. Außerdem bedient und seine eigenen drei Kinder fest: „Zwei Kleinhenz (Werneck/Technische Sys- bei der ait deutschland GmbH in Kaund Abschlussprüfung toll vorberei- überwacht er gerne große Maschi- von ihnen studieren, das andere absendorf arbeitet, wurde mit einem templanerin/Burmester & Partner, tet.“ Einen nicht unwesentlichen nen. „Das finde ich spannend“. Ge- solviert eine Lehre. Aber ich habe Buchpreis ausgezeichnet. Würzburg); Sabrina Altieri (EbelsAnteil am Erfolg hatte aber auch der wählt hat er den Beruf der Fachkraft nicht den Eindruck, dass es unglück- Unterstützung für Notinseln Kulmbach/Marktschorgast – Der Landkreis wird nach dem Willen des Jugendhilfeausschusses seinen Kommunen Hilfe anbieten, wenn sie sogenannte „Notinseln“ einrichten wollen. Marktschorgasts Bürgermeister Hans Tischhöfer hatte angeregt, solche Hilfsprojekte für Kinder flächendeckend zu installieren. Jugendamtsleiter Klaus Schröder: „Ich denke, dass die Initiative in diesem Fall sinnvollerweise von den Gemeinden ausgehen sollte. Wir bieten aber gerne unsere Unterstützung und Beratung an.“ „Notinsel“ ist ein bundesweites Projekt der Stiftung „Hänsel und Gretel“. Ziel ist es, Kinder vor Gewalt zu schützen und ihnen in Notsituationen oder auch einfach, wenn sie Angst haben, zu helfen. Partner in den Kommunen sind in der Regel Läden, Apotheken, Banken und ähnliche Einrichtungen. Mit einem Aufkleber signalisieren sie den Kindern „Hier bist du sicher!“ In der Region gibt es Notinseln zum Beispiel bereits in Gefrees, Münchberg, der Stadt Hof, Naila sowie Stadt und Landkreis Bayreuth. Mehr Informationen findet man im Internet unter www.notinsel.de Kirchliche Nachrichten Evangelische Kirchen Stammbach Gemeindehaus. Sa., 11 bis 13 Uhr, Kinderkleiderbasar. Trebgast Ev. Kirchengemeinde. So., 10 bis 11.30 Uhr, Gemeindebücherei geöffnet. So., 17 Uhr, Kantorats-Konzert „Winterreise“ op. 89 von F. Schubert - Juan Carlos Falcon, Tenor; Hans-Martin Gräbner, Klavier. Bekommt Kulmbach einen Streetworker? Kulmbach – Wenn alles glatt läuft, Förderprogramm zu finden. Mit dem könnte in Kulmbach bereits im Juni bundesweiten Pilotprojekt „Respekt“ ein „Streetworker“ seine Arbeit auf- könnte es aber jetzt endlich klappen. nehmen. Die Geschwister-Gummi- Unter 54 Bewerbern ist die GeschwisStiftung hat einen entsprechenden ter-Gummi-Stiftung bereits in die enFörderantrag beim Bundessozialmi- gere Wahl vorgedrungen. nisterium gestellt und rechnet sich Der Streetworker soll bei der Jugendwerkstatt sehr gute Chancen aus, dass er der Diakonie Seit den Problemen am auch genehmigt Busbahnhof vor gut zwei Jahren angesiedelt wird. werden. gibt es Überlegungen, „Seit den ProSollte der Aneine solche Maßnahme blemen am Bustrag bewilligt zu installieren. bahnhof vor gut werden, überJugendamtsleiter Gerhard Schröder nimmt der zwei Jahren gibt Bund 90 Proes Überlegungen, eine solche Maßnahme zu installie- zent der Kosten bis zum Ende nächsren“, erläuterte Jugendamtsleiter ten Jahres. Für den Fall, dass das ProKlaus Schröder am Donnerstag in der jekt zustande kommt, sagte der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeaus- Landkreis dem Träger einen weiteren schusses des Landkreises. Bisher sei Zuschuss in Höhe von fünf Prozent gem es jedoch nicht gelungen, dafür ein zu. Weniger Schüler – weniger Sozialarbeit Marktleugast – Der Rückgang der Schülerzahlen in der Oberlandgemeinde wirkt sich jetzt auch auf die dort seit dem Jahr 2009 angebotene Jugendsozialarbeit aus. Bisher hatte die Geschwister-Gummi-Stiftung an der Mittelschule eine Dreiviertelstelle eingerichtet und eine entsprechende Förderung vom Freistaat und dem Landkreis bekommen. Der Jugendhilfeausschuss genehmigte in dieser Woche eine Reduzierung des Angebotes. Seit dem Schuljahresbeginn gibt es in Marktleugast nur noch 47 Schüler in drei Klassen. Die Jugendsozialarbeit war daher bereits im September um fünf Wochenstunden zurückgefahren worden, künftig wird sie nur noch eine halbe Stelle umfassen. Die Jugendsozialarbeit gibt es inzwischen an allen Mittelschulen und im sonderpädagogischen Bereich im Landkreis. Zuletzt war im Herbst der Standort Neudrossenfeld hinzugekommen. Neben diesem und dem Projekt in Marktleugast betreut die Geschwister-Gummi-Stiftung auch die Mittelschule Stadtsteinach-Untersteinach sowie die Kulmbacher Hans-Edelmann-Schule. Die AWO ist ebenfalls Träger von vier Maßnahmen: an ihrem Förderzentrum, an der Mittelschule Mainleus, der Mittelschule Neuenmarkt und der Maxgem Hundt-Schule in Kulmbach. Nachlässiger „Wildfischer“ vor Gericht Kulmbach – Weil er wohl oft nach dem Motto „Augen zu und durch“ handelt, hat ein Rentner aus Ködnitz am Donnerstag bereits zum zweiten Mal auf der Anklagebank beim Amtsgericht Kulmbach Platz nehmen müssen. Mehrfach hatte der 65-Jährige dringende Warnungen eines Fischereiberechtigten in den Wind geschlagen. Der 62-jährige Kauerndorfer hatte ihn immer wieder mit einer Angel an der Schwarzen Schorgast erwischt, obwohl er dazu nicht berechtigt war. Die Sache mit der Angel Nach einer entsprechenden Anzeige bei der Polizei hatte der Ködnitzer dafür bereits im Herbst vergangenen Jahres als Quittung eine Geldstrafe wegen Fischwilderei kassiert. Jetzt kam es zu einem erneuten Prozess wegen eines weiteren Vorfalls Mitte Juni 2015. Und das, obwohl es weder die Staatsanwaltschaft noch das Gerichts ursprünglich so geplant hatten. Letztlich ging es nämlich nur noch um die Angelausrüstung, die die Polizei nach der Tat sichergestellt hatte. Die sollte nach dem Willen der Justiz dauerhaft eingezogen werden, wie dies in solchen Fällen üblich ist. Und damit wäre die Sache für den 65-Jährigen wohl endgültig erledigt gewesen. Da der Ködnitzer auf entsprechende amtliche Schreiben aber nicht reagierte, musste er jetzt doch vor Gericht erscheinen. Die Sache mit der Angel war dann auch schnell geklärt: Ohne Federlesens erklärte sich der Angeklagte bereit, auf sie zu verzichten. Da er inzwischen sein illegales Hobby nachweislich nicht mehr betreibt, konnte Richterin Sieglinde Tettmann den Prozess schnell zu Ende bringen. Ähnliche Tat „Sie wurden ja im September wegen einer ähnlichen Tat schon bestraft. Eine neue Verurteilung für den Vorfall im Juni fiele da nicht wesentlich ins Gewicht“, erläuterte sie dem Ködnitzer. Mit Zustimmung von Staatsanwalt Ludwig Peer wurde das Strafverfahren daher ohne weitere gem Folgen eingestellt. ANZEIGE WIE GUT KENNEN SIE NETZSCH? NETZSCH macht das Leben bunt?! Unser Geschäftsbereich „Mahlen & Dispergieren“ hat auf jeden Fall das Zeug dazu! Wir liefern weltweit und an alle namhaften Hersteller Maschinen, die dafür sorgen, dass Farben und Lacke satt glänzen oder matt schimmern, fest haften und optimal schützen. Die NETZSCH-Gruppe ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen im Maschinenbau mit Stammsitz in Selb. 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