2016 soll es endgültig soweit sein Südbrookmerlander SPD

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04. November 2015
2016 soll es endgültig soweit sein
Südbrookmerlander SPD-Fraktion und Bürgermeister
Süßen wollen drei Millionen Euro teuren Neubau des
DRK-Kindergartens
Das Gebäude des DRK-Kindergartens am Moordorfer Schultrift ist abgängig. Eltern und
Erzieher wünschen sich einen Neubau.Foto: Recke
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Von Aiko Recke
Moordorf. Das Thema beschäftigt die Südbrookmerlander Gemeindepolitik seit mehr als drei
Jahren, immer wieder ging es hin und her.
Im Juni 2012 kündigte die Gemeindeverwaltung an, den DRK-Kindergarten in Moordorf für
1,5 Millionen Euro neu bauen zu wollen. Schon seinerzeit war klar: das alte Gebäude, das
teilweise aus den 1950er-Jahren stammt, ist abgängig. Der erste Spatenstich sollte noch im
selben Jahr erfolgen. Auch die stärkste Fraktion im Rat, die SPD, stellte sich hinter das
Neubauprojekt. „Wir wollen das Ding jetzt durchziehen“, bekräftigte Fraktionschef Stefan
Kleinert im Oktober 2013.
Im Januar 2014 dann der Schock für die zahlreichen betroffenen Kinder, Eltern und Erzieher.
Die Gemeinde erhielt einen Anruf vom Landkreis Aurich, der der Meinung war, dass wegen
der Schulentwicklungsplanung möglicherweise bald Schulgebäude am Schultrift leer stünden
– und der DRK-Kindergarten dort untergebracht werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt war die
Kindergartenleitung davon ausgegangen, dass die Einrichtung am Schleusenweg neu gebaut
wird – mittlerweile war von 2,8 Millionen Euro Kosten die Rede. Die Enttäuschung war
entsprechend groß.
Im Januar 2014 versprachen dann Bürgermeister Friedrich Süßen und Erster Gemeinderat
Hans-Joachim Stedler eine „schnelle Lösung“. Die Kindergartenleitung hatte bereits damals,
aus heutiger Sicht fast prophetisch, befürchtet, dass sich die Entscheidung noch lange
hinziehen könnte. Süßen kündigte nun an, den Umfang der erforderlichen Umbauten in den
Förderschulen am Schultrift zu prüfen. Das sollte im ersten Halbjahr 2014 passieren. Damals
sagten Süßen und Stedler, der Umbau der Förderschulen würde auf jeden Fall günstiger als
ein Neubau am Schleusenweg. Schon damals betonte die Gemeindespitze, man stehe unter
Zeitdruck, weil man nicht genug Krippenplätze bereithalte.
Im Frühjahr dieses Jahres, also 2015, war noch immer kein Spatenstich gesetzt – doch die
politische Diskussion kochte erneut hoch. Die Fraktionschefs der FWG, Thomas Erdwiens,
und der CDU, Hilko Gerdes, lehnten einen Neubau für drei Millionen Euro strikt ab. Und
auch SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Kleinert zog nun die Nutzung von leerstehenden
Schulräumen zumindest als Möglichkeit in Betracht.
Gestern nun, mehr als drei Jahre nach der ersten Ankündigung des Neubaus, scheint dieser
doch wieder in greifbare Nähe zu rücken.
Die SPD-Fraktion habe sich in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, sagte
Vorsitzender Stefan Kleinert bei einem Pressegespräch im Rathaus, bei dem auch die
Vorsitzende des Schul- und Kita-Ausschusses, Helga Gloger (SPD) und Bürgermeister
Friedrich Süßen (SPD) mit dabei waren.
Weil der Landkreis das Gebäude der ehemaligen Waldorfschule als Notunterkunft für
Flüchtlinge brauche, komme ein Umzug dorthin nicht mehr in Frage.
Zudem habe die Gemeindeverwaltung ausführlich geprüft, ob das Gebäude der Haupt- und
Realschule (HRS) teilweise für den DRK-Kindergarten umgebaut werden könnte. Im
Ergebnis sei das am Ende aber genauso teuer (drei Millionen Euro) wie ein Neubau.
Außerdem sei ein Umbau während des laufenden Schulbetriebes der HRS nicht sinnvoll. „Die
Schule würde damit praktisch in die Abwicklung überführt“, meinte Kleinert.
Die Politik habe beschlossen, die HRS solange weiterzuführen, wie die Schülerzahlen dies
zuließen.
Und eine Verlagerung des DRK-Kindergartens in die ehemalige Grundschule in
Wiegboldsbur sei ebenfalls nicht akzeptabel, da dort ein Neubau für die Feuerwehr geplant
sei.
Also bleibe nur ein Neubau in Moordorf als beste Lösung, sagten Kleinert, Gloger und Süßen.
Wo genau das Gebäude stehen soll, sei noch nicht festgelegt – auf jeden Fall in Moordorf
nördlich der Bundesstraße. Gesucht wird ein rund 5000 Quadratmeter großes Gelände, sagte
Süßen. Ein mögliches Vorbild sei der VW-Betriebskindergarten in Emden, der in einer
speziellen Holzrahmenkonstruktion errichtet wurde. „Das wäre ein mögliches Modell“, hieß
es.
Kleinert räumte gestern ein, dass der Neubau für drei Millionen Euro nicht ohne zusätzliche
Schulden möglich ist. „Das müssen wir in Kauf nehmen.“ Aber auch der Umbau der HRS
könnte nur kreditfinanziert laufen, gab er zu bedenken.
Der erste Spatenstich für den neuen DRK-Kindergarten mit mehreren Krippengruppen soll
nun 2016 erfolgen – wenn nichts dazwischenkommt.