Steckbrief - Tierschutz macht Schule

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Steckbrief: Ringelnatter
frisch geschlüpfte Ringelnatter
typischer halbmondförmiger Nackenfleck
Größenvergleich mit einer 2-Euro Münze
Totstellreflex
Ringelnattern warten auf Frösche und kleine Fische
Fotos oben und unten links: Christoph Riegler/www.herpetofauna.at
Foto unten rechts: Vetapi/Shutterstock
Ringelnatter
Lateinischer Name: Natrix natrix
Aussehen: Typisches Merkmal: Weißlich, beige, gelbe oder orangegelbe,
halbmondförmige Flecken an beiden Seiten des Nackens. Der Bauch ist
grau, weiß- oder gelblichschwarz gefleckt oder gewürfelt. Der Rücken ist
einfarbig schwarz oder grau. Augen: Die Pupille ist rund. Ringelnattern
erreichen eine Länge von bis zu 80 cm.
Die Ringelnatter wächst ein Leben lang und muss sich - wie alle Schlangen
- ein paar Mal im Jahr häuten, damit die Haut nicht zu klein wird. Dabei
streifen sie die alte Haut ab, die als so genanntes „Natternhemd“
liegenbleibt.
Lebensraum: Ringelnattern sind in der Nähe von Gewässern zu finden,
z.B. in Auenlandschaften, Mooren und Feuchtwiesen. Aber auch in Gärten,
Waldrändern und Parks. Meist ist ein Gewässer in der Nähe. Häufig kann
man sie an den Ufern von Bächen und Teichen beobachten. Im Wasser
lauern sie auf Frösche, Kröten und kleine Fische. Sie schwimmen sehr gut.
Man kann diese Art auch erstaunlich weit entfernt von Gewässern
antreffen, vor allem an Waldrändern, Bahndämmen, Kahlschlägen,
Parkanlagen und in Abbaugebieten.
Verbreitung in Österreich: In allen Bundesländern. Die Ringelnatter ist
die Schlange, die man am häufigsten beobachten kann. Sie ist eine
ungiftige Natter.
Nahrung: Frösche, Kröten, kleine Fische
Fortpflanzung: Nach der Paarung im März bis April sucht das Weibchen
nach einem geeigneten Platz für die Eiablage. Es legt im Durchschnitt
zwischen 5 und 30 Eier in Kompost- oder Laubhäufen ab. Die Eier haben
eine weiche Schale. Nur mit Hilfe von Wärme entwickeln sich die Jungen.
Das Weibchen verlässt das Gelege nachdem sie die Eier abgelegt hat.
Deshalb muss eine andere Wärmequelle die Jungen schützen. Und das
geht so: Der Kompost-oder Laubhaufen produziert Wärme, weil Pilze und
Bakterien organischen Abfälle wie Blätter abbauen. Bei diesem Prozess
wird Wärme erzeugt. Auch in alten Baumstämmen oder Misthaufen
verrotten organische Materialien. Auch dort ist es so warm, dass
Ringelnattern ihre Eier hineinlegen können. Nach circa zwei Monaten
schlüpfen die Jungen. Sie haben dabei eine Länge von circa 12 cm. Sie
werden erst nach drei bis vier Jahren geschlechtsreif.
Winterquartier: Im Oktober suchen die Ringelnattern frostfreie
Verstecke auf, die oft weit von Wasser weg liegen. Oft sind es Verstecke
unter Wurzelstöcken oder Bauten von kleinen Säugetieren. Sie wandern
dafür oft viele Kilometer. Manchmal kommt es vor, dass mehrere
Ringelnattern oder auch Ringelnattern und andere Schlangenarten
gemeinsam überwintern.
Besonderes Verhalten: Wenn sich die Ringelnatter bedroht fühlt,
sondert sie ein stinkendes Sekret aus der Analdrüse aus. Das soll die
Angreifer vertreiben. Sie kann sich auch totstellen, um einen Feind
abzulenken. Das nennt man den so genannten Totstellreflex. (siehe Foto
oben)
Die Ringelnatter ist Beutetier für Wildschwein, Marder, Fuchs und
verschiedene Greifvogelarten.
Gefahr für die Ringelnatter: Straßenverkehr: Ringelnattern sonnen sich
besonders im Frühjahr gerne am Asphalt, weil er in der noch kalten
Landschaft eine Wärmequelle ist. Dabei werde sie oft überfahren. In
Gärten werden Ringelnattern häufig von Katzen getötet.
Ein Garten für die Ringelnatter: Ein Teich zum Jagen der Beutetiere,
ein ruhiges Ufer zum Sonnen und ein großer Komposthaufen, in dem sie
ihre Eier ablegen und auch überwintern können.
Wie alle europäischen Schlangenarten ist sie streng geschützt!
Das bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden.
Tipp: Weitere Informationen und Fotos zu heimischen Schlangen und
anderen Reptilien sowie Amphibien: www.herpetofauna.at
Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag.Daniela Lipka, Verein
„Tierschutz macht Schule“
Fachliche Betreuung: Mag. Silke Schweiger, Naturhistorisches Museum
Wien
Vielen herzlichen Dank an Christoph Riegler von www.herpetofauna.at
für die Bereitstellung der Fotos.