Tabak auf Tiroler Boden Tirol, ein karges Land im Gebirg’? Das muss ein Irrtum sein. In Arzl bei Innsbruck wachsen Obst, Wein und jetzt auch Zigarrentabak. Ein genussvoller Besuch in Edi Leismüllers Garten. O Kniefall vor der Natur. Johannes Rauch (l.) und Edi Leismüller kümmern sich um die jungen Arzler Tabakpflanzen. Rauch hält reife Blätter in den Händen, Leismüller das Endprodukt, eine Zigarre. Foto: Julia Hammerle Lifestyle · 15 bstbäume stehen in Reih’ und Glied. Penibel ausgerichtet, die Früchte gedeihen prächtig. Daneben Weinstöcke, aufgefädelt wie auf einer Schnur. Sie nehmen ein Bad in der Nachmittagssonne. Die Trauben sind schon gut entwickelt. Dazwischen ragen kleine Pflanzen mit breiten grünen Blättern aus der Erde. Bis zum Schienbein. Was das sein mag? Eine neue Salatsorte? Mitnichten. „Hier wächst Tabak. Daraus werden später Zigarren gerollt“, klärt Edi Leismüller auf. Der 65-Jährige hat sich direkt vor der Haustür seines „Kerschbuacherhofes“ in Innsbruck-Arzl ein Gartenparadies im Großformat geschaffen. Rohstoffe für seine Leidenschaften produziert er hier gleich selbst. Obst wandelt Leismüller in weithin bekannte Destillate und Schnäpse um, seine Haupteinnahmequelle. Aus den Weintrauben der Sorte Gelber Muskateller keltert Leismüller Innsbrucker Wein. Dieser holte sich bei der Bewertung durch die Landwirtschaftskammer auf Anhieb ein „Sehr gut“ ab. Der jüngste Spross im Garten des Multitalents ist jetzt der Tabak. Funktioniert das in Tirol überhaupt? Der umtriebige Genussmensch ist davon überzeugt. Im Herbst werden Leismüllers rund 50 Tabakpflanzen der Sorte Havanna so hoch wie Maisstauden und die Blätter reif für die Ernte sein. Und dann wird produziert.
© Copyright 2024 ExpyDoc