- Finance Magazin

Pensionsgelder zeitgemäß allokieren und
anlegen: Ein Praxisbericht
Structured Finance Konferenz 2015
Markus Zimmermann | Stuttgart, 25. November 2015
Agenda
1. Profil Heidelberger Druckmaschinen AG
2. Unser CTA: Woher wir kamen
3. Finanzkrise! Und jetzt?
4. Umbau der Anlagestruktur
5. Unser CTA: Wo wir heute stehen
© Heidelberger Druckmaschinen AG
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Agenda
1. Profil Heidelberger Druckmaschinen AG
2. Unser CTA: Woher wir kamen
3. Finanzkrise! Und jetzt?
4. Umbau der Anlagestruktur
5. Unser CTA: Wo wir heute stehen
© Heidelberger Druckmaschinen AG
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: Wichtiger Anbieter und zuverlässiger
Partner für die globale Druckindustrie
Equipment
Services
Consumables
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Zahlen und Fakten der Heidelberg Gruppe
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hat 16 Produktions- und
Entwicklungsstandorte mit Schwerpunkt in Deutschland
Sidney (USA)
Qingpu (China)
Stand: 31.03.2014
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hat 16 Produktions- und
Entwicklungsstandorte mit Schwerpunkt in Deutschland
Sidney (USA)
Mitarbeiter
rd. 12.500 Heidelberg-Mitarbeiter
weltweit (inkl. Auszubildende)
davon ca.
1.000 Forschung & Entwicklung
5.000 Fertigung, Montage
3.000 Service
1.200 Vertrieb
1.500 Verwaltung
rund ein Drittel der Mitarbeiter
arbeitet außerhalb Deutschlands
Qingpu (China)
Stand: 31.03.2014
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Pensionsvermögen
Treuhänder:
Heidelberg Pension Trust e.V.
Heidelberger
Druckmaschinen
AG
Anlageausschuss
CTA
Festlegung
Asset-Allocation
Auswahl Asset-Manager
(‚Best-in-Class‘ Ansatz)
Deutsche
Vertriebstochter
Masterfonds
EUR 500 Mio.
Andere Tochtergesellschaften
Eigene PensionsPläne
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Ext. Berater
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Pension Management: Organisation
Heidelberg
Pension Trust e.V.
Vorstand
Vorschlagsrecht für Anlageausschuss-Mitglieder
Corporate
Financial Services
Stephan Knuppertz
Corporate
Treasury
Katja Zimmermann
Back Office
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Pension
Management
Front Office
2 FTE
Vorstand
Anlageausschuss
Vorsitz: ext. Berater
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3. Finanzkrise! Und jetzt?
4. Umbau der Anlagestruktur
5. Unser CTA: Wo wir heute stehen
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‚Alte Welt‘ - Analyse des Ist-Zustands
Generelle Ausrichtung
CTA KAPITALANLAGEPOLITIK
Ausrichtung
Asset Liability (IFRS)
• Steuergröße: Deckungsgrad
(Assets/Liabilities)
• Risikolose Anlage: Lange Renten
• Residualgröße: Asset-Rendite
Status
Quo
Asset only
• Steuergröße: Asset-Rendite
(Absolute Return)
• Risikolose Anlage: Geldmarkt
• Residualgröße: Deckungsgrad
Absolute Return (dezentral)
• Aufteilung der Anlage auf möglichst
unterschiedliche Absolute Return
orientierte Mandate
• Benchmark Underlying-Manager: Absolute
Return (z.B. 5% p.a.)
• Freiheiten Underlying-Manager: hoch
• Overlay-Manager: N/A
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Absolute Return (zentral gesteuert)
• Aufteilung der Anlage auf spezialisierte
Manager für Aktien, Renten etc. + Risk
Overlay
• Benchmark Underlying-Manager:
Marktbenchmark (z.B. S&P 500)
• Freiheiten Underlying-Manager: gering
• Freiheiten Overlay-Manager: hoch
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‚Alte Welt‘ - Analyse des Ist-Zustands
Anlagestruktur
Masterfonds
Kein Overlay
1. Ebene:
Allokation
2. Ebene:
Selektion
Balanced Mandate
Fonds A
Fonds B
Fonds C
Fonds D
Fonds E
Fonds F
MakroAnsatz
StockPicking
(Buy and
Hold)
QuantMandat
CPPI
MakroAnsatz
Trendfolge
modell
Alle Manager entscheiden anhand ihres Modells und ohne Kenntnis
der anderen Mandate über Allokation und Selektion
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‚Alte Welt‘
Erfolgsmessung über einen Peer-Group Vergleich
6,00
Regressionsgerade
linear
S
Performance p.a. in % ( nach Kosten )
Hohe Rendite
BVI-Rendite der Segmente im Verhältnis zum eingegangenen Risiko
5,00
U
C
4,00
3,00
P
H
Geldmarkt
2,00
W
1,00
0,00
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
7,00
8,00
9,00
10,00
Durchschnittliche Volatillität der annualisierten Wochenrenditen in %
Hohes Risiko
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‚Alte Welt‘ – Struktur zusammengefasst
Die Anlagepolitik im CTA beruhte seit den 1980er/1990er Jahren auf einer sog.
Absolute-Return- Strategie
Grundgedanke dieser Strategie war es, über den Zyklus hinweg
(Betrachtungszeitraum etwa drei bis fünf Jahre) positive Erträge zu generieren
– unabhängig von Marktbewegungen.
Die Steuerung erfolgt unter einem ‚Asset Only‘ - Ansatz. Zielgröße ist die AssetRendite, d.h. die Deckungsquote war nur eine Residualgröße und somit irrelevant
für die Steuerung.
Es wurde keine Markt-Benchmark vorgegeben, sondern ein Peer-GroupVergleich als Bewertungsmaßstab herangezogen.
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2. Unser CTA: Woher wir kamen
3. Finanzkrise! Und jetzt?
4. Umbau der Anlagestruktur
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‚Alte Welt‘: Die Problemstellung
Beispiel: Performance der gemischten Mandate in 2008
Rendite der Einzelsegmente im Geschäftsjahr 2008/2009
Feb
Mrz
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Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mar
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‚Alte Welt‘: Die Problemstellung
Plan- und Ist-Rendite bei Marktturbulenzen
Folge des fehlenden RisikoManagements:
Langfristig zufriedenstellende Performance bei
sehr hohen Schwankungen
FY9
FY10
Planrendite
BVI-Rendite
Fondsgeschäftsjahr
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‚Alte Welt‘
Damalige Einschätzung und Beurteilung
Die Allokation ergab sich aus der Managerpositionierung und war nicht
explizit darauf ausgerichtet eine konkrete Zielrendite zu generieren.
Performance war volatil und im Durchschnitt marktkonform
Jedoch: Insgesamt hat das Vermögen im Master-Fonds eine höhere Partizipation in
Abwärtsmärkten als in Aufwärtsmärkten aufgewiesen, umgekehrt als angestrebt.
Diversifikation über Management-Stile funktionierte in Abwärtsphasen nur
bedingt, da einerseits Manager zu ähnlichem Verhalten tendierten und andererseits
die Anpassungen der Manager sich teilweise neutralisierten.
Auf das Gesamtvermögen gesehen, blieb die Aktien/Renten-Allokation über einen
Marktzyklus relativ konstant.
Es bestand bei allen europäischen Managern ein starker ‚Home-Bias‘, d.h. es wurde
stark überproportional in europäische Titel investiert.
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Optimierungsmöglichkeiten wurden diskutiert
Zur weiteren Optimierung des Chance-Risiko-Profils wurden folgende
Optionen diskutiert:
1. Beibehaltung der gemischten Mandate und Ergänzung um:
a) die Einführung expliziter Risikobudgets (=maximal akzeptabler Verlust in
einer Periode) für die einzelnen Manager
b) die Etablierung eines Overlay Managements (z. B. zwecks Worst Case
Hedge)
2. Ersetzen der bestehenden Mandate durch Spezialmandate
Hinzuziehung eines externen Beraters notwendig für:
• Ableitung und Anpassungen der SAA
• Auswahl der Manager
• Zentralisierung des Risikomanagements in einem Risiko-Overlay
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2
0
Entscheidungsfindung, Implementierung und Zeitplan
•
Auswahl eines externen Beraters
•
Definition der SAA
Zielrendite oder Risikobudget festlegen
SAA wird abgeleitet
•
Auswahl der richtigen Partner und Vertragsabschluss
Overlay-Manager
Alle Segment-Manager
ggf. KVG und Verwahrstelle
Zeitablauf
Nov. 2011
Mrz. 2012
Jun. 2012
Aug. 2012 Sep. 2012
Kickoff mit
externem Berater
Entscheidung über
neue Struktur
Managerauswahl
abgeschlossen
Verträge Umsetzung
abgeschlossen
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Ergebnis: Neues Anlagekonzept im Überblick
‚Alte Welt‘
Neues Anlagekonzept
6 gemischte Mandate
14 Segmente für jeweils spezielle
Asset-Klassen
Spezialisierte Manager für jede
Asset-Klasse
Dezentrale Asset Allocation
Starke Übergewichtung europäischer
Assets (‚Home Bias‘)
Keine zentrale Risiko-Steuerung
Zentrale Asset Allocation
globaler Diversifikation
Risiko-Overlay als eigenes Segment
Verlässliche Risikobudgets
‚Absolute Return‘: Keine
Marktbenchmarks
Marktbenchmarks für die
Einzelsegmente
Peer-Group-Vergleich als
Erfolgsmaßstab
Alpha und Tracking Error als
Erfolgsmaßstab
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2
Ablauf der eigentlichen Umstellung („Transition“)
In schwierigem Fahrwasser (Spätsommer 2012)
>80% des zu
handelnden
Volumens wurde
an den ersten
beiden Tagen
abgewickelt
Ende des Managements
durch bisherige Manager
31.08.
Die Übergabe der einzelnen
Mandate fand an
verschiedenen Tagen statt,
sobald die Transition für
das jeweilige Mandat
abgeschlossen war
Handel durch den Start des Managements
Transition-Manager durch neue Manager
06.09.
Bernanke deutet in
Jackson Hole QE3 an
Einzelne Investments konnten
erst nach der Transition
erfolgen:
• Eröffnen von Depots und
Konten in ‚exotischen‘
Ländern verzögerte sich
• Erwerb einzelner
Publikumsfonds
13.09.
EZB kündigt
uneingeschränkten
Kauf von
Staatsanleihen an
Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts
zum ESM
FED verkündet QE3
Durch den Einsatz eines Transition-Managers wurden trotz großer Marktbewegungen große Abweichung zur Performance
des Zielportfolios vermieden.
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Neue Anlagestruktur
Masterfonds
Risikomanagement-Overlay
1. Ebene:
Allokation
Jährliche, zentrale Anpassung der Allokation
Staatsanleihen
Aktien
Europa
Pfandbriefe
UnternehmensAnleihen
High Yield
Anleihen
Schwellenländer
Anleihen
Immobilien
Aktien
USA
Aktien
Asien
Aktien
Schwellenländer
Rohstoffe
Absolute
Return
2. Ebene:
Selektion
Die Manager bestimmen die Selektion und werden gegen eine
Marktbenchmark gemessen.
Die Allokation wird zentral vorgenommen
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Alte und neue Anlagestruktur im Vergleich
Erwartetes Rendite/Risiko-Profil auf Basis einer zukunftsgerichteten Simulation
Stand: 2012
7%
Aktien
24%
22%
10%
27%
Staatsanleihen
Unternehmensanleihen
11%
Pfandbriefe und Geldmarkt
16%
Alternativen
Risiko-Overlay
22%
27%
34%
Bisherige Allokation
Neues Anlagekonzept
Zukünftige erwartete Rendite
im Durchschnitt auf 5 Jahre p.a.
3.9%
min. 5.0%
Zukünftiger erwarteter
Durchschnitt der 5%
schlechtesten 1Jahresergebnisse
(CVaR 95% 1J)
-8.4%
-6.0%
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Anlagekonzept basiert auf 3 Säulen
Gesamtrendite
+
Marktrendite
Zusatzrendite
Strategischer
Marktertrag
Risikoschutz und
Partizipation
Zusätzliche
unkorrelierte
Erträge
Strategische
Asset Allokation
(SAA)
Dynamische
Risikosteuerung
Alpha
Allokation
Zentral gesteuert
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Asset Manager
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Zentraler Baustein: Die Risikosteuerung
Risiko-Overlay mittels Derivaten (Futures, CDS, FX-Forwards etc.)
•
Die SAA wird jährlich aktualisiert
•
Unterjährig finden regelmäßig
(monatlich bzw. zwei-wöchentlich)
oder bei extremen Ereignissen NeuPositionierungen statt
•
Die Positionierung erfolgt rein
regelbasiert (abhängig von der
absoluten Performance und der
relativen Performance zur SAA)
•
Es ergibt sich ein asymmetrisches
Risikoprofil durch Kombination
von pro- und antizyklischen
Komponenten.
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Steuerung der Asset Allocation
Strategische Ausrichtung und Risikosteuerung im Zeitverlauf
80%
70%
60%
Strategische Asset Allocation (SAA)
50%
Alternativen
Renten
Aktien
40%
Risikosteuerung (Risk Overlay)
Alternativen
30%
Geldmarkt
Renten
Aktien
20%
10%
0%
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Fazit
Die Anlagen sind nun über Asset-Klassen und Regionen sehr breit diversifiziert
Jede Asset-Klasse wird von einem ausgewiesenen Spezialisten gemanagt
Die Verteilung auf die Asset-Klassen (SAA) wird jährlich zentral durch den
Anlageausschuss in Zusammenarbeit mit unserem Berater analysiert und ggf. angepasst.
Das Risiko-Overlay sorgt für ein asymmetrisches Risikoprofil: Die Einhaltung des
Risikobudgets wird hinreichend sichergestellt und Chancen bleiben erhalten.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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