Ausgabe Nr. 28 | Juli 2015 neues m Albu .2015 ab 4.9 2 Inhaltsverzeichnis Hallo, liebe Leute______________________ 3 Im Kinderhospiz______________________ 20 Unser neues Album: „Läuft bei euch“_____ 4 Kreativzeit auf Borkum________________ 21 Tourauftakt im Tanzbrunnen_____________ 9 Bilderrätsel__________________________ 22 Goedgedacht – mehr als nur eine gute Idee ____________ 10 20 Jahre Wise Guys in Fröndenberg_____ 23 2017: Die Wise Guys feiern „Geburtstag“!________________________ 13 Knabenchor Stuttgart_________________ 24 Die 10. Wise-Guys-Totalnacht__________ 25 Die Texte auf „Läuft bei euch“__________ 16 Schlossgrabenfest____________________ 26 Endlich passiert mal was!______________ 17 Übrigens / Merchandise / Impressum____ 27 Inhalt 3 Hallo, liebe Leute Vorwort von Dän Programm auf; diese Konzertvariante im „intimen“ Rahmen und schönem Ambiente (meistens in Kirchen) erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wir sind sehr froh, beides anbieten zu können – „laute“ und leise Konzerte. Hallo, liebe Leute wenn Ihr nach einer hoffentlich wunderschönen und erholsamen Sommerzeit dieses Heft in den Händen haltet, stecken wir fünf schon in der heißen Phase der Vorbereitungen unseres neuen Live-Programms: „Läuft bei euch“ heißt die Tour, die wir am 5.9.2015 mit unserem Open-Air-Heimspiel im Kölner Tanzbrunnen starten. Das neue Album gleichen Namens ist bereits einen Tag zuvor überall im Handel, wir sind sehr gespannt, wie Ihr die CD findet! Die „Läuft bei euch“-Tour läuft wieder ein knappes Jahr lang im gesamten deutschsprachigen Raum und endet zur Sommerpause 2016. Die genauen Konzerttermine entnehmt ihr bitte dem Konzertplan in der Heftmitte. Natürlich treten wir parallel auch immer wieder „unplugged“ mit unserem ruhigeren Im vorliegenden Heft findet Ihr neben Beiträgen zu unserem neuen Album auch einige Berichte von besonderen Konzerterlebnissen. Sehr außergewöhnlich war beispielsweise das Konzert in Saarbrücken, bei dem es einen längeren Stromausfall gab. Meinem spontanen Aufruf von der Bühne aus, uns bitte Fotos und Berichte von diesem denkwürdigen Abend zuzumailen, folgten knapp hundert Konzertbesucher. Vielen Dank dafür! Leider können wir hier nur einen der Berichte abdrucken. Eddi und Sari waren im Frühjahr sozusagen als „Botschafter“ der Wise Guys in Südafrika und schauten sich das von MISEREOR unterstützte Goedgedacht-Projekt an. Einen Artikel zu ihrer Reise findet Ihr in diesem Magazin, es gibt dazu außerdem Videoblogs auf unserem YouTube-Kanal. Wir hoffen, die „Läuft bei euch“ läuft bald bei euch, und wir freuen uns auf die Tour! Viel Spaß bei der Lektüre dieses Hefts, ganz herzliche Grüße, Euer Dän 4 Unser neues Album Unser neues Album: „Läuft bei euch“ Ab dem 4.9.2015 gibt es unser neues Studio-Album „Läuft bei euch“ – nicht einmal ein Jahr nach Erscheinen unserer letzten CD. So einen kurzen Abstand zwischen zwei neuen Tonträgern hatten wir noch nie. Auslöser war die Tatsache, dass wir bei der „Achterbahn“ einige richtig gute Songs nicht mit draufnehmen konnten, weil es sonst einfach zu viel geworden wäre. Und weil wir außerdem immer mehr den Eindruck gewannen, dass unsere Fans sich über ein zügiges neues Al- bum durchaus freuen würden, kam es zu dieser Entscheidung. Mal sehen, wie die Scheibe ankommt! Der Albumtitel ist natürlich die Abwandlung des Spruchs „Läuft bei dir“, der ja zum Jugendwort des vergangenen Jahres gekürt worden war. Da die neue CD viele Lieder enthält, in denen es um Phänomene des Zeitgeistes geht, gefällt uns dieser Titel sehr gut. Das Coverbild wurde von Guido Kollmeier fotografiert; Hubert Wichelmann gestaltete das Bild dann zum Fotopainting um (www.fotopaintings.de) 5 Track by track: Däns Beschreibung der insgesamt sechzehn Titel auf „Läuft bei euch“: A cappella Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Es hat durchaus Momente in unserer Karriere gegeben, in denen wir mit dem „A cappella“-Etikett etwas gehadert haben. Manchmal hatte das rein musikalische Gründe: Einmal ein echtes Klavier, einmal eine Gitarre einsetzen! Aber auch der Umstand, dass sich die deutschen Radiosender gelinde gesagt etwas schwer damit tun, Musik ohne Instrumente zu spielen, hat uns natürlich durchaus geschadet. Insgesamt müssen wir aber ganz sicher feststellen, dass wir es lieben, ohne Instrumente zu singen. Die Sounds und Rhythmen, die einfach nur durch unsere fünf Stimmen entstehen, machen uns zwischendurch immer wieder mal richtig fröhlich – oder eben “high“, wie es im Songtext heißt. Und bei Konzerten ist es fantastisch, ohne die „Barriere“ Instrument mit dem Publikum kommunizieren zu können. Also wurde es mal höchste Zeit, ein klares Bekenntnis zur A-cappella-Musik abzulegen. Mit allen musikalischen Zutaten, die ein typischer Wise-Guys-Song braucht. Dass wir die „drei Bs“ (Beatles, Beach Boys, Billy Joel) lieben, ist in diesem Lied definitiv nicht versteckt worden. Selfie Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Zeitgeist, die erste: Vor zwei oder drei Jahren kannte kein Mensch den Begriff “Selfie“. Und sogar, als man schon lange mit Handys Fotos machen konnte, wollten die meisten Wise-Guys-Fans im Afterglow das Fotografieren lieber einem anderen Zuschauer über- lassen. In letzter Zeit wollen alle nur noch Selfies machen. Höchste Zeit, diesen Trend mal auf die Schippe zu nehmen. “Selfie“ wird uns jetzt sicher eine Weile in den Afterglows verfolgen! Party unter Palmen Musik: Nils Olfert, Erik Sohn; Text: Daniel „Dän“ Dickopf Auf neudeutsch formuliert: Das ist der “LastSecond-Song“ auf dieser CD; das Lied, das es in allerletzter Sekunde noch auf das Album geschafft hat. Ich finde diese "Spätzünder" oft extrem wichtig. Die CD ist fast fertig, und ganz kurz vor Toreschluss hat man noch den Geistesblitz, und alle sind sich einig, dass diese Nummer noch einen Platz verdient hat. Nils und Erik schrieben die Musik im Mai 2015 im Kreativblock auf Borkum, der Text kam von mir; es war ein Wechselspiel: Erst die musikalische Grundidee, dann Strophen und Refraintext von mir, der Mittelteil entstand dann wieder andersrum. Eine echte Wohlfühl-Nummer. Übrigens war unter Anderem auch „Radio“ ein Last-SecondSong... Der Rock ’n’ Roll ist tot Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Zeitgeist, die zweite: Hier ist mal eins zu eins ausbuchstabiert, was uns als „Mittelalten“ gegenwärtig so auffällt. Und dass wir uns in mancherlei Hinsicht nach Zeiten zurücksehnen, die wir eigentlich gar nicht mehr miterlebt haben, und die wahrscheinlich auch nicht so wundervoll waren, wie sie im Rückblick erscheinen. „Früher war alles besser“ hat eben noch nie gestimmt. Aber manches schon! Musikalisch ein richtig schöner Rock 6 and Roll, der eben doch nicht tot ist und es nie sein wird. Das Lied bei deinem ersten Kuss Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Diese ganz ruhige Ballade schwelgt in der Erinnerung an das erste Verliebtsein. Sicherlich lief nicht bei jedem von uns ein Lied im Hintergrund, als er seinen ersten Kuss genoss, aber das Gefühl dieser allerersten Liebe wird niemand jemals komplett vergessen. Viele Lieder prägen unser Leben in bestimmten Phasen, und wenn man sie dann später noch mal hört, kehrt häufig auch ein Gefühl zurück, dass man damals hatte. Auch davon handelt dieser Titel. Lass die Sau raus! Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf „Lass die Sau raus!“ rockt richtig. Manchmal muss man einfach mal Dampf ablassen, tanzen gehen, Spaß haben, eben „das Schwein freilassen“. Vielleicht gelingt das ja manchem sogar mit genau diesem Song! Die Aufnahme hat jedenfalls „tierisch“ Spaß gemacht. Liebelein Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf In „Liebelein“ werden drei typische Charaktere des modernen Zeitgeists vorgestellt, denen wir wohl alle immer wieder mal zu verschiedenen Gelegenheiten nicht ausweichen können: Die Quasselstrippe, wie man früher gesagt hätte, der Ernährungsapostel und das C-Promi-Sternchen. In der Hoff- nung, dass sie vielleicht endlich mal den Schuss hören. Musikalisch eine Nummer, die ein ordentliches Tempo vorlegt, wodurch sie sich trotz eigentlich durchaus kompatibler Melodieführung für den Karneval vollkommen disqualifiziert. Die wahren Helden Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf In dieser leicht „james-bondigen“ MidtempoBallade geht es um die Helden des Alltags. Um Menschen, die sich für wenig oder gar kein Geld und Anerkennung nahezu aufreiben, um für andere Menschen da zu sein, die diese Hilfe einfach brauchen. Je älter wir werden, desto ernüchternder ist es, zu erleben, wie unsere Gesellschaft die falschen Typen verehrt und die echten Stützen nahezu missachtet. Und ihre Arbeit nicht angemessen honoriert. Dieses Lied wird diesen Umstand leider nicht verändern, aber vielleicht wenigstens vereinzeltes Nachdenken auslösen. Tim Musik: Andrea Figallo; Text: Daniel „Dän“ Dickopf Andreas erste Komposition für die Wise Guys, ein wunderschönes Lied und ein fantastisches Arrangement. Dieser Song bringt wieder eine ganz neue Farbe in unsere musikalische Welt. Der Text ist vielleicht der „krasseste“, den wir je mit den Wise Guys gemacht haben. 7 Es geht um die wahre Geschichte eines Jugendlichen, der in der Schule und im Internet gemobbt wird und sich schließlich das Leben nimmt. Das war vor gut zwei Jahren eine Zeitungsmeldung. Der Refrain beschreibt die Geschichte aus der Sicht eines Trauernden, die Strophen lassen die diversen „Mobber“ zu Wort kommen, die Tims Tod zu verantworten haben, ohne das natürlich offen zugeben zu wollen. Wir sind extrem gespannt auf die Reaktionen auf diesen Titel. Das Thema Mobbing betrifft unglaublich viele Menschen in zum Teil absolut unerträglicher Weise. Die Anonymität des Internets hat dieses Phänomen noch einmal um ein Vielfaches verschlimmert. Es muss etwas getan werden, damit Opfer Schutz und Zuflucht finden. Du fehlst mir so Musik: Eddi Hüneke; Text: Daniel „Dän“ Dickopf Eine traurige Ballade von Eddi, der hier eine wunderschöne Nummer komponiert hat. Der Text ist relativ offen gehalten und kann sehr verschieden interpretiert werden. Es geht einfach um dieses quälende Gefühl, jemanden zu vermissen – aus welchem Grund auch immer man von diesem Menschen getrennt ist. Gaffen Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Auch dieses Phänomen hat sich in den letzten Jahren verschärft: Die „Gaffer“, die nur glotzen, wenn jemandem ein Unglück widerfährt, und die häufig nicht mal Hilfe holen. Noch Anfang dieses Jahres gab es einen Vorfall in Ostdeutschland, bei dem mehrere Autofahrer auf der Autobahn langsam an einer heftigen Unfallstelle vorbeifuhren und Fotos mit dem Handy machten, ehe erst nach vielen Minuten der erste Hilferuf bei der Polizei einging. Das hat eine neue „Qualität“, die Angst macht. „Gaffen“ nimmt diesen Umstand zynisch-sarkastisch aufs Korn. Wir begeben uns selbst in die Rolle derer, die man früher verniedlichend „Schaulustige“ genannt hat. Die Musik mit den in Oktaven gesungenen Refrains geht direkt ins Ohr, das Wort „Gaffen“ eignet sich auch rhythmisch hervorragend für einen pumpenden Background. Wo bist du? Musik: Nils Olfert; Text: Daniel „Dän“ Dickopf; Idee: Nils Nils hat diesen Song komponiert und auch die inhaltliche Idee geliefert, Dän formulierte die Ideen in einen Songtext. Wenn eine Freundschaft, die jahrelang eng und fest war, nach und nach auseinander driftet, merkt man das anfangs gar nicht direkt. Aber irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem man realisieren muss, dass man sich endgültig voneinander entfernt hat. Das ist sehr schmerzhaft. Wichtig ist, dass man die Tür nie komplett zuschlägt. Teufelskreis Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Musikalisch ist dieses Lied zweigeteilt, der Refrain ist eine sanfte Ballade, während die Strophen eher im Midtempo rocken. Was genau der „Teufelskreis“ inhaltlich ist, wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten. 8 Du stehst im Sturm Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Einer der Songs, bei denen die Musik lange vor dem Text entstanden ist. Der Refrain war zuerst da, und darauf baute dann alles Andere auf. Wir fanden die Idee sehr schön, den Leadgesang auf alle zu verteilen (außer auf Andrea, der ja Bass bleiben muss … ;-) ). Inhaltlich geht es darum, wie fantastisch es sich anfühlt, eine Phase oder eine Situation im Leben zu meistern und zu bewältigen, an der man zuvor bereits mehrfach gescheitert ist. Warten Musik & Text: Daniel „Dän“ Dickopf Als ich ein kleiner Junge war, saß ich einmal mit meinen beiden älteren Schwestern und meinem Opa, der am Steuer saß, im Auto. Wir fuhren aber nicht, sondern wir warteten auf meine Oma, die noch im Haus war und sich fertigmachte. Mein Opa sagte plötzlich in die Stille hinein: „Wisst ihr, Kinder, ich habe neulich mal ausgerechnet, wieviel Zeit meines Lebens ich bislang damit zugebracht habe, auf eure Oma zu warten. Es waren bisher zwei Jahre, vier Monate, drei Wochen, fünf Tage und einunddreißig Sekunden!“ Dabei schaute er demonstrativ auf die Uhr. Ich weiß noch, dass ich total fasziniert von dieser Aussage war und mich jahrelang fragte, ob die Zahl wohl stimmte. Der Song „Warten“ ist vielleicht die arg verspätete Verarbeitung dieses Erlebnisses. Sie klatscht auf die 1 und die 3 Musik & Text: Eddi Hüneke Text und Musik dieser Nummer sind von Eddi, der endlich mal ein Thema anspricht, das uns seit vielen Jahren unter den Nägeln brennt! Aus pädagogischen Gründen wird dieser Song selbstverständlich auch live zum Einsatz kommen. Verteilung der Hauptstimmen auf „Läuft bei euch“: Eddi : Gaffen Du fehlst mir so Sie klatscht auf die 1 und die 3 Der Rock‘n‘Roll ist tot Sari: Tim Selfie Lasst die Sau raus! Nils: Wo bist du? Warten Die wahren Helden Party unter Palmen Dän: A cappella Teufelskreis Das Lied bei deinem ersten Kuss Liebelein „Du stehst im Sturm“ teilen sich Eddi, Sari, Nils und Dän als Leadsänger. Andrea hat leider keine Hauptstimmen, dafür hat er aber alles aufgenommen und produziert! 9 Tourauftakt im Tanzbrunnen: Wise Guys open air am 5.9.2015 akt nd Tourauft u re ie m re CD-P uch“ „Läuft bei e Das allererste Konzert unserer neuen „Läuft bei euch“-Tour steigt am Samstag, 5.9., ab 18:00 Uhr auf einer unserer absoluten Lieblingsbühnen: Im Kölner Tanzbrunnen! Nur einen Tag nach Erscheinen unseres neuen Studioalbums präsentieren wir die besten Lieder der neuen CD, natürlich wieder gepaart mit etlichen unserer beliebtesten „Klassiker“. Weil wir eine ganze Menge mit Euch vorhaben, verzichten wir in diesem Jahr im Tanzbrunnen auf einen musikalischen Gast. Einige Songs werden von uns so vorbereitet, dass Ihr sie karaokemäßig mitsingen (oder zumindest mitlesen) könnt. In diesem Jahr gibt es beim Tanzbrunnen weder ein Public Viewing eines WM-Spiels noch eine Aftershowparty, dafür aber eine satte Ladung „Wise Guys pur“ – und natürlich nehmen wir uns nach der Show Zeit für Euch. Wer weiß, vielleicht will ja jemand ein „Selfie“? Den passenden Song dazu haben wir ja immerhin auf dem neuen Album… Eines haben wir jetzt schon richtig gemacht: Die Verlegung des Tanzbrunnen-Konzerts auf einen Termin im Spätsommer! Denn beim eigentlich angedachten „traditionellen“ Termin Ende Juni gab es in Köln ungefähr vierzehn Grad und Regen. Das wird am 5.September natürlich ganz anders aussehen!!! Tickets sind erhältlich bei Köln Ticket 02212801 oder unter wiseguys.de/konzerte Wir freuen uns auf Euch im Tanzbrunnen! HIGHLIGHTS DER ALBUMTOUR! 11.9. Leipzig, Werk2 2.10. Mainz, Rheingoldhalle 12.9. Dresden, Schlachthof 3.10. Würzburg, Congresscentrum 19.9. Basel, Casino 4.10. Regensburg, Audimax 20.9. Zürich, Volkshaus 24.10. Siegen, Siegerlandhalle Rall © Misereor Goedgedacht – mehr als nur eine gute Idee Saris Reisebericht Südafrika Im Kindergarten auf Goedgedacht Wenn die Welt in Schieflage gerät, dann sind es die Kinder, die als erste darunter leiden. Darum unterstützen wir seit einigen Jahren, voll Überzeugung und mit Hilfe eurer Spenden, das südafrikanische Projekt Goedgedacht der 2-Euro-Aktion des Hilfswerks MISEREOR. In diesem Jahr hatten wir zum ersten Mal die Gelegenheit, die „Goedgedacht-Farm“ zu besuchen und durften bei der Einweihung eines Jugend-Zentrums dabei sein, das größtenteils durch eure Spenden gebaut werden konnte. Die Goedgedacht-Farm liegt etwa eine Autostunde nördlich von Kapstadt in einem ländlichen Gebiet, in dem überwiegend Wein und Weizen angebaut werden. Bei unserer Ankunft werden wir nicht nur von Annie und Peter begrüßt, die die Farm zu einem Zentrum vieler Hilfsprogramme ausgebaut haben: Fast zweihundert Kinder sind gekommen, um uns Willkommen zu heißen. Es sind die Kinder der Farmarbeiter aus der Umgebung, die regelmäßig hier sind, um für die Schule zu lernen, an Freizeitangeboten teilzunehmen, oder um eine warme Mahlzeit zu bekommen. Was uns wie eine Selbstverständlichkeit erscheint, ist für viele der Kinder hier die absolute Ausnahme, denn die Familien der Farmarbeiter hier sind häufig gefangen in einem Teufelskreis aus Alkohol, Verwahrlosung und Gewalt. Die Kinder begrüßen uns mit selbst gemalten Plakaten und singen voller Stolz die südafrikanische Nationalhymne. Zwar ist die Mauer der Apartheid in Südafrika etwa zur gleichen Zeit gefallen, als bei uns die innerdeutsche Mauer eingerissen wurde, doch die Besitzverhältnisse und Abhängigkeiten sind vielerorts noch die gleichen, wie vor 25 Jahren. Schwarze Farmarbeiter arbeiten als Saisonarbeiter auf den Großfarmen und bekommen dafür oft besonders gut an nur einen Hungerlohn. Während der Apartheid wurden die Arbeiter mit üppigen WeinDeputaten entlohnt, was bei vielen Familien ein großes Alkoholproblem ausgelöst hat, das immer noch zu großen Problemen führt. „Path out of poverty“ – Wege aus der Armut – oder kurz „POP“ heißt ein zentrales Projekt auf Goedgedacht. Das Jugend-Zentrum hier ist Anlaufstelle für schulpflichtige Kinder und Jugendliche. Ziel des POP-Programms ist es, die Kinder mit allem zu versorgen, was nötig ist, um die Schule erfolgreich abzuschließen, denn Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Neben praktischer Unterstützung gibt es hier immer jemanden, der ein offenes Ohr für die Sorgen der Kinder hat. Bevor dieses Programm vor 15 Jahren begann, haben 95% der Kinder dieser Gegend die Schule vor dem 5. Schuljahr abgebrochen, erklärt uns Ingrid Lestrade, die Leiterin des POP-Programms auf Goedgedacht. Inzwischen gehen alle Kinder, die das POPProgramm besucht haben zur High School und viele machen sogar einen höheren Schulabschluss. Ingrid, die selbst in ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, wie die Kinder hier, hat deshalb dafür gekämpft, dass auch in anderen ländlichen Gegenden Südafrikas POP-Zentren entstehen, damit möglichst viele Kinder die Chance auf eine bessere Zukunft durch Bildung bekommen können. Bevor wir jedoch aufbrechen, um ein neues POP-Zentrum zu besuchen, besuchen wir den neuen Kindergarten „Three trees“ auf Goedgedacht, wo wir einen Baum pflanzen dürfen. In einer ländlichen Gesellschaft, in der Schwangerschaften von Jugendlichen keine Seltenheit sind, brauchen die Kinder Rall © Misereor Das Mundschlagzeug von „Mädchen lach doch mal“ kommt bei den Kleinen Rall © Misereor Straßenmusik auf einer Wein-Farm in der Nähe von Goedgedacht schon sehr früh Unterstützung, welche die jungen Eltern oft nicht leisten können. Zwei Tage später fahren wir in den ca. 500 km entfernten Ort, Prince Albert. Dank Ingrids und Peters unermüdlicher Initiative und dank der vielen Spenden unserer Konzertbesucher konnte hier im vergangenen Jahr ein neues POP-Zentrum gebaut werden. Es ist ein Ableger des Zentrums auf Goedgedacht und wird die Anlaufstelle für ca. 1.000 Kinder und Jugendliche des kleinen Städtchens. Zur Eröffnungsfeier sind viele der Kinder gekommen. Den großen Dank, der uns hier entgegenschlägt, geben wir an dieser Stelle gerne an alle 2-Euro-Spender weiter. Das haben wir den Menschen in Prince Albert bei der stimmungsvollen Eröffnungsfeier versprochen, denn ohne eure Hilfe, hätte das Pop-Zentrum nicht realisiert werden können. Wie schon auf Goedgedacht, so wird auch hier viel gesungen und getanzt.Wir durften hier in Südafrika ein tolles Projekt kennenlernen, das von beeindruckenden Menschen geleitet und ständig weiter entwickelt wird. Kinder, die auf eine bessere Zukunft hoffen dürfen, in einem Land, das mit seiner Landschaft und den warmherzigen Menschen unser Herz gewonnen hat. Die Südafrika-Reise war eigentlich als Trip der gesamten Band geplant. Aufgrund verschiedener Nackenschläge zu Beginn des Jahres 2015, mit denen einige von uns zu kämpfen hatten (Überlastung, familiäre Trauerfälle, gesundheitliche Probleme etc.), begaben sich schließlich nur Eddi und Sari auf die Reise. Nils, Dän und Andrea unterstützen die Arbeit von „Goedgedacht“ aber selbstverständlich in gleicher Weise zu 100% und hoffen, sich in den nächsten Jahren ebenfalls selbst vor Ort ein Bild von der fantastischen Arbeit dort machen zu können. Schaut euch unsere Video-Blogs aus Südafrika an und taucht ein in die Welt von Goedgedacht. 13 2017: Die Wise Guys feiern „Geburtstag“! Das Jahr 2017 wird ein besonderes für uns, denn wir feiern einen runden Geburtstag. Fragt sich nur, welchen? 20, 25 oder 30 Jahre Wise Guys stehen zur Auswahl. Geboren 1997: 20 Jahre Wise Guys? Im Jahr 1997 war Ferenc seit zwei Jahren als Bass bei uns in der Band. Er wohnte zu jener Zeit in Essen, wo er als Reiseverkehrskaufmann arbeitete. Die Touren mit den Wise Guys wurden jedoch immer intensiver, und irgendwann musste er sich entscheiden: Ausstieg bei den Wise Guys oder Profimusiker? Ferenc entschied sich für uns und kündigte seinen Job. Wir anderen Vier studierten damals zwar noch (wenn auch mit unterschiedlichem Enthusiasmus), aber da wir 1997 auch unseren ersten Plattenvertrag unterschrieben (damals bei der EMI Electrola), kann man 1997 als unser „Geburtsjahr“ bezeichnen; es war das Jahr, in dem wir begannen, von der Musik leben zu können. Damals erschien auch unser erstes „richtiges“ Album „Alles im grünen Bereich“. Geboren 1992: 25 Jahre Wise Guys? 1992 schrieben Eddi und ich gemeinsam den allerersten A-cappella-Song für die Wise Guys. „Little sweet loving girl“ hieß die Nummer, wir trauten uns damals noch immer nicht so richtig, auf Deutsch zu schreiben. Zu Schulzeiten hatten wir zwar schon unzählige Titel (ebenfalls fast alle auf Englisch) für unsere Band geschrieben, aber keiner davon war von vorneherein als Vokalnummer geplant. „LSLG“ war also eine echte Premiere. Als wir Jahre später langsam anfingen, als A-cappella-Gruppe bekannt zu werden, war es dann längst ein Markenzeichen, dass ein Großteil unseres Programms aus eigener Feder stammte; die wenigen anderen Vokalgruppen, die es damals gab, coverten nur. Geboren 1987: 30 Jahre Wise Guys? Und natürlich muss man sich auf der Suche nach den allerersten Anfängen der Wise Guys in die Achtziger Jahre und ins Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln-Sülz begeben. Dort gründete Eddi zunächst nach guter protestantischer Tradition eine Blechbläsergruppe. Im Jahr 1987 hatte sich diese Combo nach einigen personellen Veränderungen zu einer „richtigen“ Band gewandelt. Damals waren außer Eddi auch schon Clemens, Sari und ich dabei, kurz darauf unser späterer Bassist und heutiger Manager Christoph Tettinger. In der Folgezeit traten wir bis zum Abi 1990 sehr häufig im Rahmen der „Schulmusikabende“ und bei eigenen Konzerten in der Schule auf. Auch die ersten Eigenkompositionen entstanden 1987: „I still love you“ (Eddi) und „Waiting for the day“. Beide Nummern sind völlig zurecht verschollen. Da die genaue Benennung unseres Geburtstags also völlig unmöglich ist, ziehen wir die Feierlichkeiten kurzerhand einfach mal ein halbes Jahr vor (man feiert ja auch oft am Abend vorher in seinen Geburtstag rein): Ab Spätsommer 2016 gehen wir nur bis Weihnachten auf eine kompakte und knackige Jubiläumstour, in der wir definitiv „das Beste aus 25 Jahren“ singen (und vereinzeltes Neues, ganz ohne geht es einfach nicht!). Genaueres zu unserer Geburtstags-Tour erfahrt Ihr auf unserer Website, bei Facebook und natürlich im nächsten Magazin! (Dän) 16 Die Texte auf „Läuft bei euch“ Unser neues Album beschäftigt sich natürlich nicht in allen, aber doch in einigen Songs mit Phänomenen des Zeitgeists, und zwar auf sehr unterschiedliche Arten. Wir haben hier einmal drei Songtexte als „Leseproben“ für Euch zusammengestellt, die eine Menge mit dem Zeitgeist zu tun haben. „Tim“, unser bislang vielleicht mutigster Songtext, erzählt die wahre Geschichte eines Mobbingopfers aus Sicht der Täter und eines trauernden „Berichterstatters“. „Selfie“ behandelt auf satirische Art den zunehmenden inneren Zwang zum mobilen Selbstportrait. In „Der Rock‘n‘Roll ist tot“ geht es um verschiedene Entwicklungen auch in der Musikwelt in den letzten Jahren, nicht ganz so bierernst, aber mit ernstem Hintergrund. Viel Spaß beim Lesen! Selfie Ist irgendwo der Fahrstuhl voll, Ich tu es dauernd unterwegs. find ich das ganz besonders toll. Ich tu‘s mit Tee und mit selbstgebackenem Keks. Denn Selfies gehen auch zu viert. Ich tu‘s am Meer und vor ner Skyline, Die Fahrstuhlfahrt wird dokumentiert. tu‘s öffentlich und beim Alleinsein. Ich tu‘s im Abstand von Minuten. Ich mache tierisch gerne Selfies! Ich tu‘s in schlechten und in guten Ich grinse in mein eignes Telefon... Die kompleten Texte von „Läuft bei euch“ gibt es im neuen Textheft (siehe Seite 27) Momenten. Ich tu‘s überall. Ich glaub, ich bin ein schwerer Fall. Und ist mir mal bei nem Konzert vom Vordermann die Sicht versperrt, Ich wohnte leider viel zu lang halt‘ ich mein Handy in die Höh‘. in einem Ort mit schlechtem Handy-Empfang, Holadioh Holadiöh!!! wodurch mein Leben echt nicht leicht war, Dann film ich einfach alles mit. denn ich war manchmal schlecht erreichbar. Das ist für mich total der Hit. Doch in der Stadt, wo ich jetzt grad wohn, Und wird‘s mir irgendwann zu dumm, hat wirklich jeder Depp ’n Smartphone. dreh ich das Handy wieder um! Und das ist echt ne Supersache für die Sache, die ich am liebsten mache. Und dann mach ich ein paar Selfies, und zwar mit jedem, nur damit Ihr das wisst, Ich mache tierisch gerne Selfies! der nicht bei „drei“ auf den Bäumen ist. Ich grinse in mein eignes Telefon. Sekunden später setz‘ Ich mach ein Bild, und dann post‘ ich‘s auch schon. ich alles gleich ins Netz. So schaut mir jeder zu Ich mache tierisch gerne Selfies! bei allem, was ich tu. Wenn ich mal richtig Zeit hab, Ich mache tierisch gerne Selfies! dann drucke ich meine Selfies alle aus und häng sie an die Wand bei mir zu Haus Wart ich am Morgen auf den Bus, und nutz sie als Tapete. dann ist doch klar, dass ich das sofort knipsen muss. So spar ich richtig Knete. Denn dann kann jeder wie der Blitz Ich glaub ich hab nen Schuss. anschauen, wie ich da so sitz. 17 Der Rock‘n‘Roll ist tot Der Rock and Roll ist tot, Ratte auf der Schulter, langgewachsnes Haar, ja, den Rock and Roll gibt‘s nicht mehr. kreischende Gitarren, schon war alles klar. Und es trat nichts an seine Stelle. Rocken gegen Kriege. Häuschen? Schönen Dank! Dieser Platz blieb einfach leer. Angst in Nachbars Garten, Angst vor ernst gemeintem Punk. Wollte man nen Aufstand oder provoziern, Tim reichte es, bestimmte Songs zu konsumiern. „Der Typ war ’n Opfer!“ Kreidebleiche Lehrer, echter Bürgerschreck. „Der war nie mit dabei“ Ein paar Jahre später ist das alles plötzlich weg! „Er war so dünn und klein“ „Der war doch immer nur allein“ Der Rock and Roll ist tot, „Hat er’s wirklich getan?“ ja, den Rock and Roll gibt‘s nicht mehr. „Das hab’n wir nicht gewollt“ Er galt lange als unsterblich, „Die YouTube-Filmchen waren Kult!“ doch das ist Ewigkeiten her. „Er war doch selber schuld“ Alle hör‘n dasselbe. Segen oder Fluch? Tim ist nicht mehr da. Er hat sich umgebracht. Eltern schocken geht nicht: Die lesen selbst kein Buch! Was habt ihr bloß mit ihm gemacht? Musik darf nix mehr kosten, in zehn Sekunden groß. Was habt ihr euch dabei gedacht? Sternchen ohne Botschaft, aber bitte kostenlos. Die Welt ist grau, der Wind ist kalt. Mucke aufm Smartphone. Sound ist scheißegal. Tim war noch nicht mal siebzehn Jahre alt. Nur ein schneller Klick, die Wirkung marginal. Über zehn Millionen. Virtueller Hit. „Der Typ war schwul!“ Sieben Stunden später alles absoluter Shit. „Der war irgendwie so weich“ „Der war doch voll bekloppt“ Der Rock and Roll ist tot, „Ein bisschen hab’n wir ihn gemobbt“ ja, den Rock and Roll gibt‘s nicht mehr. „Es war doch nur Spaß“ Er hat sich selber ausverkauft, „So war’s doch nicht gemeint!“ jetzt ist er ausgesaugt und leer. „Möge er in Frieden ruhn:“ „Wir haben nichts damit zu tun“ Ein Wörtchen wie „laktose-intolerant“ hat vor ein paar Jahren noch kein Schwein gekannt. Tim ist nicht mehr da... Essen, Karriere: Alles streng nach Plan. Möglichst schnell durchs Studium, Ernährung nur vegan. Er hatte keine Kraft mehr. Such den Grund, zu protestieren. Er wollte morgens nicht mehr aufstehn. Such den Freund, der‘s ehrlich meint. Er hatte Angst, Trau dich, mal zu provozier‘n. wollte nicht mehr zur Schule gehn. Nur die Trägheit ist dein Feind! Mitten im Winter fuhr er nachts zum Rhein, Der Rock and Roll ist tot, auch in den letzten Minuten ja, den Rock and Roll gibt‘s nicht mehr. war Tim völlig allein. Lasst ihn endlich auferstehen! Sonst wird das Weiterleben schwer. Tim ist nicht mehr da... 18 Endlich passiert mal was! Samstag, 27.06.2015 – mein zweites Wise Guys Konzert in Saarbrücken. Ich, die sich nicht gerade als eingefleischten Fan, aber als freundlich zugeneigten Gelegenheitshörer bezeichnen würde, freue mich auf das Konzert: seit wir mal mit ein paar Freundinnen das Geburtstagslied eingeübt und uns an dem vermeintlich einfachen Stück ganz schön aufgerieben hatten, bin ich ziemlich angetan von der Art, wie die Jungs Musik machen. Es fängt an, wie ein solches Konzert anfangen sollte: Nett und unaufgeregt startet die Band mit der Achterbahn, selbstverständlich erwähnt Daniel seine Verbundenheit mit Saarbrücken – seine Eltern haben sich hier kennengelernt – das kenne ich ja schon vom letzten Jahr. Klar, dass er die Story bei jedem Aufenthalt hier auspackt. Beim zweiten Lied dann: BATZ! Licht aus. Ton weg. Stille im Saal. Verdutztes Schweigen. Es dauert kurz, bis sowohl Band als auch Publikum realisieren, dass tatsächlich der Strom weg ist. „Jetzt zeigt sich, ob Sie wirklich Profis sind!“ denke ich (im Nachhinein betrachtet ist das wenig freundlich – aber hey, ich bin selber Profi und das ist eine geniale Gelegenheit, zu lernen!). Die 5 sind Profis. Und was für welche. Sie machen einfach weiter. Blitzschnell fällt Ihnen ein, wie sie das Programm umstellen und auf einen Einwurf einer Zuschauerin von der Tribüne her sind sie sogar so mutig, sich mitten in der Halle ins Parkett zu stellen und „She“ zu singen. Was für ein Bild! Ca. 3000 Leute in einer stockdunklen Halle hören gebannt diesen 5 Männern zu, die es schaffen, in einer solchen Situation sogar noch Gänsehaut auf allen Armen zu erzeugen. Der Applaus ist ohrenbetäubend und kommt von Herzen: wie cool ist das denn! Zurück auf der Bühne stellt sich heraus, dass ganz Saarbrücken dunkel liegt – das hier ist also nicht nur ein kleiner Kurzschluß in der Halle, sondern eine größere Geschichte bei den Stadtwerken. Es bleibt die Hoffnung, dass es schnell behoben wird, aber sicher kann man sich natürlich nicht sein. Anscheinend wird hinter den Kulissen fieberhaft daran gearbeitet, wie Plan B aussehen könnte – auf der Bühne geht es unbeirrt weiter. Wer braucht schon Verstärker und Lautsprecher? Und das viele Licht lenkt sowieso nur ab ... Nach zwei weiteren Liedern zieht sich die Crew kurz zur Beratung zurück, dann ist Plan B fertig: sollte der Strom nach der nächsten Liederrunde immer noch nicht da sein, steht die Feuerwehr bereit, die Menschen sicher aus der Halle zu geleiten. Wenn wir dann noch eine Viertelstunde Gnadenzeit draufpacken und es wird nichts mehr, wird es einen Ersatztermin geben. Der Finanzmensch in mir fängt natürlich sofort an zu rechnen: Wow, hoffentlich haben die eine Versicherung, die solch einen Schaden abdeckt! Oder ist die Saarlandhalle dafür zuständig? Na, aber die kann ja auch nichts dafür. Ist das dann höhere Gewalt? Privat-persönliches Pech für die Band? Wow, ich will gar nicht wissen, was für ein finanzieller Ausfall ein solcher Vorfall darstellt, das kann jemanden ja in den Ruin treiben. 19 Neuigkeiten Foto von Elisa Cutulle Naja, die 5 Jungs da vorne vielleicht nicht, denn sie bleiben nach wie vor locker und gut gelaunt. Im Gegenteil, ich habe sogar das Gefühl, dass ihnen die Situation sogar irgendwie Spaß macht. Plötzlich ein Rauschen in der oberen Decke. Man kann tatsächlich hören, wie der Strom wieder in die Leitungen fließt: kein Wunder, wir sind ja mucksmäuschenstill. Er ist wieder da! Die Erleichterung ist fast greifbar, es kann dann doch weitergehen, fast wie geplant. Da die Technik wieder eingerichtet und hochgefahren werden muss, wird die Pause vorgezogen und wir bekommen – sozusagen als Entschädigung – eine ausgedehnte zweite Konzerthälfte mit extra-vielen Zugaben. Mein Verdacht, dass die Rampensäue da oben die Situation tatsächlich auf eine gewisse Art und Weise genossen haben, bestätigt sich, als Daniel darum bittet, doch die Fotos – und vielleicht auch den ein oder anderen Erfahrungsbericht – für das Wise Guys-Magazin von dem „Stromausfall in Saarbrücken“ an ihn zu mailen. Es klingt nämlich ziemlich authentisch, als er, der Vollprofi, der sonst alles dafür zu tun scheint, dass die Konzerte ordentlich durchgeplant, hochstrukturiert und abgesichert von statten gehen, recht begeistert verkündet: „Endlich passiert mal was!“ Bitteschön, da habt Ihr’s. Müsst Ihr halt öfter nach Saarbrücken kommen … (Anette Weiß) 20 Im Kinderhospiz Einen Tag vor ihrem ausverkauften Konzert in der Kempter Big Box besuchten Marc „Sari“ Sahr, Daniel „Dän“ Dickopf, Nils Olfert, Andrea Figallo und Edzard „Eddi“ Hüneke die Familien im Kinderhospiz St. Nikolaus, das zwischen Kempten und Memmingen im Allgäu liegt. Bis zu acht Kinder und ihre Familien betreut hier das Team aus Pflegekräften, Pädagogen, Seelsorgern und Therapeuten. „Sich gut aufgehoben fühlen“ sollen sich hier nicht nur die schwerkranken Kinder, sondern auch die Eltern und Geschwister. Es ist Ziel der Einrichtung, die Familien während der Krankheit, des Sterbens und bei der Trauer zu unterstützen und zu begleiten. Eine Entlastung vom anstrengenden Familienalltag erfahren sie bereits ab der Diagnosestellung einer lebensverkürzenden und unheilbaren Krankheit. Dabei gehen ganzheitliche medizinische Versorgung Hand in Hand mit professioneller Pflege und psychosozialer Unterstützung. Die fünf Wise Guys begeisterten mit den ersten Tönen sowohl die Familien mit ihren schwerst erkrankten Kindern als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses. Es gab bereits viele Fans im Publikum, die die Lieder kannten. Nach fröhlichen, aber auch nachdenklichen Liedern entwickelten sich persönliche Fragen und Gespräche. Einer Mutter standen bei „Ein Engel“ aus dem neuen Album „Achterbahn“ die Tränen vor Rührung in den Augen. Mit ihrer unheilbar erkrankten Tochter auf dem Arm erzählt sie: „Sie ist doch mein Engel, sie liebt Engel, das Lied ist so schön und passend für uns“. Aber neben Tränen hat auch immer das Lachen seinen Platz im Kinderhospiz, nicht nur bei den heiteren Songs „Das Sägewerk Bad Segeberg“ oder „Buddy Biber“. Das Kinderhospiz St. Nikolaus nennt sich auch ein „Haus voller Leben“. In dem Spenden finanzierten und einzigen Kinderhospiz im süddeutschen Raum erhebt das Team den Anspruch, dem Tag mehr Leben zu geben und sowohl die erkrankten Kinder als auch deren gesunden Geschwisterkinder und Eltern Ressourcen orientiert zu fördern und zu begleiten. Es ist eine Herberge auf Zeit, in der die Familien Kraft schöpfen können für die belastenden Alltagssituationen und die schwere Zeit, die noch vor ihnen liegt. Spendenkonten: Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Kto.-Nr. 102 297 06, BLZ 731 500 00, IBAN DE 32 7315 0000 0010 2297 06 SWIFT-BIC BYLADEM1MLM oder VR-Bank Memmingen, Kto.-Nr. 133 78 90, BLZ 731 900 00 IBAN DE 86 7319 0000 0001 337890, SWIFT-BIC GENODEF1MM1 Kinderhospiz im Allgäu e.V. Brigitte Waltl-Jensen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sedanstr. 5 87700 Memmingen, Tel: 08331/490 68 0-0 [email protected] Kreativzeit auf Borkum Ein Bericht von Nils Die Kreativzeit ist eine der Zeiten im Jahr, auf die einige von uns sich mit am Meisten freuen. Es ist die Zeit, in der neue Stücke bei uns entstehen und man am Anfang nie weiß, was am Ende dabei herauskommt. Wir versuchen immer, einmal im Jahr ans Meer zu kommen und dort unsere kreative Zeit zu verbringen. Oft ist dann Borkum das Ziel, da diese wunderschöne Insel so viel Raum und Anstöße für kreatives Treiben bietet. Die Ruhe und die beeindruckenden Wechselspiele der Natur machen den Kopf frei, so dass Platz für „ungestüme“ Kreativität ist. Wobei sich die Wechselspiele diesmal, bis auf wenige Ausnahmen, auf Kälte und Dauerregen beschränkten. Wir fuhren diesmal in kleiner Besetzung auf die Insel. Unser Trupp bestand aus Dän, Rüdiger Dewitz, Erik Sohn und mir. Dän und Rüdiger sind schon seit Jahren ein eingespieltes Team und auch Erik und ich haben schon erfolgreich für das Album „Achterbahn“ zusammengearbeitet. So war die Aufteilung eigentlich schon vorgegeben, und alle machten sich schnell nach der Ankunft in unserer wunderschönen Unterkunft an die Arbeit. Eigentlich war dieser Kreativblock dazu gedacht, Songs für ein zukünftiges, unbekanntes Album zu schreiben. Doch bald schon merkten Erik und ich, dass da musikalisch etwas entstand, was eventuell noch gut auf das aktuelle Album passen könnte. Dän steuerte einen Text bei, und so gab es eine kongeniale Zusammenarbeit bei der Entstehung des Liedes „Party unter Palmen“, das von den Vorzügen erzählt, mit einer feierwütigen Truppe auf einer einsamen Insel zu stranden. Text und Melodie entstanden quasi Hand in Hand, so dass sich beide Seiten gegenseitig befruchteten. Dieser Song hat uns alle so begeistert, dass er es sogar noch auf das kommende Album „Läuft bei euch“ geschafft hat. Neben diesem Song sind natürlich auch noch weitere tolle Songs entstanden, die auf einem zukünftigen, noch unbekannten Album erscheinen werden. In den kreativen Pausen haben wir Spaziergänge am Strand gemacht. Ich hatte außerdem meine Drohne dabei, mit der ich einige Aufnahmen von Borkum aus der Luft gemacht habe. Trotz einer steifen Brise haben die Flugmanöver sehr gut geklappt. Mindestens einmal am Tag gab es Fisch, was mich als Nordlicht natürlich besonders gefreut hat. Obwohl auch der Rest der kreativen Gruppe den Fisch nicht verschmäht hat. Leider sind diese kreativen Zeiten immer viel zu schnell vorbei und wir können es kaum erwarten, wieder irgendwo an einem schönen Fleckchen dieser Welt kreativ zu sein. 22 Bilderrätsel von Eddi Vor der Anprobe der neuen Bühnenklamotten mit Birgit Loth zeigte sie uns diese Grafik, um uns einen Eindruck zu geben, wie wir aussehen würden. Sie hatte unsere Körperhaltung von einem Foto. Das Rätsel lautet also einfach: Wer ist wer? Die Lösung findet ihr auf Seite 27. Fünfundzwanzig Jahre nach unserem ersten „Auftritt“ in der Kölner Fußgängerzone wollten wir wissen, wie es sich heute anfühlt, Straßenmusik zu machen. Und wir hatten durchaus Spaß! Zwar hat unsere Ausdauer nachgelassen (wir sangen nur zwanzig Minuten, während wir es damals mit Pausen gelegentlich auf vier bis fünf Stunden brachten), die Leute zücken heutzutage lieber das Handy und filmen mit, anstatt einfach zuzuhören, und wir wurden im Gegensatz zu damals von manchen Leuten „erkannt“, aber über die Gesamteinnahme von zweiundzwanzig Euro und vierzig Cent haben wir uns dennoch sehr gefreut. Der Tradition folgend wurde das Geld sofort aufgeteilt. Um die Versteuerung muss sich jeder Sänger individuell kümmern ... 23 20 Jahre Wise Guys in Fröndenberg Auf der anderen Seite haben wir den Wise Guys zu verdanken, dass sich durch sie in Fröndenberg eine mittlerweile sehr erfolgreiche Kulturarbeit etabliert hat und die Kulturschmiede Fröndenberg zunehmend von großen Künstlern angefragt wird. Coole Sache. Vor gut einem Jahr trafen wir die Wise Guys in Bayreuth, wieder einmal bei einem Frühstück und wir konnten sie schnell davon überzeugen, anlässlich des Jubiläums 20 Jahre Wise Guys in Fröndenberg ein unplugged Kirchenkonzert zu veranstalten. Da die Karten binnen Stunden vergriffen waren, wurden daraus gleich 2 Konzerte, am 20. Juni 2015 am Nachmittag und am Abend in der Fröndenberger Marienkirche – mit einem legendären Afterglow beim „Käse danach“. Vor gut 20 Jahren erzählte ich bei einem Frühstück in Köln dem Sohn der Gastgeber von unseren Anstrengungen, Kulturarbeit in dem kleinen Ruhrstädtchen Fröndenberg zu etablieren. „Kralle“ Heymann wusste dann von 5 jungen Kölnern zu berichten, die wohl ganz gut singen könnten, sicher etwas für unser Kulturprogramm. Mit dabei war auch Jördis Tielsch mit ihrer Band, die wir damals nach dem Bericht über sie im Wise Guys Magazin Anfang 2010 spontan gebucht hatten und die Fröndenberg ähnlich verzaubert hat wie damals die Wise Guys. So kann es gerne weitergehen und ich bin so was von froh, damals mit „Kralle“ gefrühstückt zu haben … Na ja, versuchen könnte man es ja mal! Und so kam es, dass am 7.7.1995 die Wise Guys zu ihrem ersten Auftritt außerhalb Kölns vor rund 40 Fröndenbergern für Furore sorgten. Fröndenberg war infiziert und viele immer größere Konzerte in Fröndenberg folgten, bis die Raumkapazitäten nicht mehr ausreichten. (Frank Schröer) Kultur für Uns Fröndenberg e.V. www.kfu-online.de Ganz bescheiden behaupten wir noch heute, dass die Wise Guys Fröndenberg ihre ganz große Karriere zu verdanken haben. Weitere Unpluggedtermine: 13.9. Berlin, Gethsemanekirche 17.9. Villingen-Schwenningen, Franziskaner Konzerthaus 18.9. Zell, Stadtpfarrkirche St. Symphorian 25.9. Bremerhaven, Bürgermeister-SmidtGedächtniskirche 24 Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart meets WISE GUYS Ein halbes Jahr Vorbereitung und fiebern für einen gemeinsamen Auftritt mit den WISE GUYS, „Jetzt ist Sommer“ – einer der größten Kulthits der Kölner Vokal-Pop Band, 400 Kilometeter für eine Probe, Lampenfieber bei 60.000 Konzertbesuchern und am Ende mehr als 60 strahlende Gesichter. So kann die WISE GUYS Kooperation mit dem ökumenischen Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart im Rahmen des 35. Deutschen Ev. Kirchentags auf den Punkt gebracht werden. Während ihrer wöchentlichen Chorstunden studierten die jungen Sänger den Titel unter der Leitung ihres Chorleiters Michael Čulo ein. Probe war am 26. April im Freiburger Konzerthaus. Leise betraten die jungen Choristen die Bühne, wo sie die WISE GUYS freundlich empfingen. Nach einer kurzen aber intensiven Probe war der anschließende Konzertbesuch der krönende Abschluss eines ereignisreichen Chortages. Am 04. Juni war es dann soweit. Gegen 16.30 Uhr trafen sich die jungen Sänger am Backstagezugang der großen Hauptbühne. Um 17 Uhr begann der Soundcheck und letzte Details wurden festgelegt. Mit Beginn des zweiten Teils bereiteten sich die Knaben und jungen Männer – mit steigendem Lampenfieber, – hinter der Bühne auf ihren Auftritt gegen 22 Uhr vor. Nach „Ruf doch mal an“ und einer kurzen Anmoderation von Dän gab der Stagemanager das Zeichen. Wenige Sekunden später standen sie das erste mal gemeinsam mit den WISE GUYS auf der Bühne und der Takt wurde eingezählt. Für alle ein unvergessliches Erlebnis. Infos über den Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart unter: www.collegium-iuvenum.de. (Andreas Roßkopf) -„Müll“ g Fotoshootin Zwei Bilder, die wir leider nicht sinnvoll verwenden können: Links unsere „neue Autogrammkarte“, oben Andrea mit Däns Knieschiene als brandneuer Hutmode. 25 Die 10. Wise-Guys-Totalnacht Schon wieder zwei Jahre rum??? Die Wise-Guys-Totalnacht 2016 Veranstaltungsdatum: Samstag, der 27. Februar 2016. Beginn ist um 19 Uhr. Einlass ist ab 16 Uhr. Ort: Stadthalle Köln Mülheim, Jan-Wellem-Str. 2, 51065 Köln Es ist tatsächlich wieder so weit: In der Köln-Mülheimer Stadthalle steigt die Wise-Guys-Totalnacht 2016! Wieder einmal heißt es also für Euch: „Wise Guys, bis der Arzt kommt!“ Wir singen siebzig Lieder in fünf Blöcken à 14 Songs und jeweils einer Stunde Länge; nach jedem Block gibt es eine viertelstündige Pause. Um 19:00 Uhr geht‘s los, Schluss ist gegen 1:00 Uhr nachts. Und das alles wie immer für einen guten Zweck. Die Einnahmen werden komplett gespendet! Die eine Hälfte geht an das Hilfswerk MISEREOR, mit dem wir seit elf Jahren zusammenarbeiten und das sich weltweit in beeindruckender Weise für die Schwächsten der Schwachen einsetzt, so auch für unsere Patenprojekte in Delhi (Butterflies, Straßenkinderprojekt) und Südafrika (Goedgedacht, für Bildung und Wege aus der Armut für Kinder aus verarmten Familien). Die andere Hälfte fließt aller Voraussicht nach einem Hilfsprojekt in Deutschland zu, denn wir wollen gerne immer auch „vor der eigenen Haustüre kehren“. Wir geben Euch natürlich Bescheid, auf wen unsere Wahl fällt. Alle Infos zum Vorverkauf findet Ihr hier: Der Vorverkauf erfolgt ausschließlich über das Internet am Sonntag, den 29. November 2015 ab 10 Uhr über die Wise Guys Homepage. Ticketpreise: 66,- Euro Normalpreis und 44,- Euro ermäßigt, inkl. Gebühren. Es werden maximal zwei Karten pro Person verkauft. Versandkosten pro Bestellung: 4,- Euro. Zahlungsarten: Kreditkarte (Mastercard, Visa) und per Lastschrift. Ermäßigungsberechtigt sind: Kinder unter 6 Jahren, Schüler (Grundschüler oder weiterführende Schule), Studenten und Behinderte. Begleitpersonen von Behinderten zahlen den Normalpreis. Alle anderen Personengruppen (FSW, Berufsschüler etc.) sind nicht ermäßigungsberechtigt. Die Ausweise zur Ermäßigungsberechtigung müssen am Einlass vorgezeigt werden. Jacken, Taschen und große Gegenstände sind obligatorisch und kostenpflichtig an der Garderobe abzugeben. Hinweis für Menschen mit Behinderung und ‚B‘ im Ausweis: Menschen mit Behinderung kaufen bitte ermäßigte Karten. Die Begleitperson zahlt den vollen Preis. Hinweis für Rollstuhlfahrer: Bitte wenden Sie sich nach dem Kauf Ihrer Karte, aber in jedem Fall bis spätestens Montag, den 22. Februar 2016 per Mail an das Wise Guys Büro ([email protected]), um dort den früheren Einlass für Rollstuhlfahrer anzumelden. Die Plätze im Saal werden dann auch entsprechend vorbereitet. 26 Ein Bericht von Eddi Schlossgrabenfest in Darmstadt Dröhnende Bässe, blinkende Farben über dem überfüllten Platz. Der Geruch von Zuckerwatte und Pommes dringt durch die Klimaanlage. Hände, die winken, Hände, die nach der Windschutzscheibe greifen. Warnblinker im Dauerbetrieb. Es kommt nur in ungewöhnlichen Lebenslagen vor, dass man sich mit dem Auto Zentimeter für Zentimeter durch aufgeheizte, begeisterte Menschenmassen kämpfen muss. Diese Situation erlebte beispielsweise Nelson Mandela nach seiner Freilassung in Kapstadt - und zwar auf eine so extreme Weise, dass sein Fahrer Panik bekam und erst mal stundenlang planlos durch Kapstadt fuhr. (Nachzulesen in Mandelas sehr empfehlenswerter Autobiografie „Der lange Weg zur Freiheit“.) Beim Schlossgrabenfest in Darmstadt hatten wir nach unserem Auftritt ein ähnliches Erlebnis - natürlich auf einem wesentlich entspannteren Niveau als bei Mandela. Wegen Däns Knieverletzung war es nicht möglich, einen längeren Weg zu Fuß zurückzulegen. Parken an der Bühne ging auch nicht. Also Auto holen und zum abgesperrten Bereich fahren. Als wir den Auftritt beim Schlossgrabenfest zusagten, wussten wir eigentlich nur, dass auch internationale Bands wie Right Said Fred und Sunrise Avenue dort auftreten. Kann nicht schaden, da zu singen, dachten wir uns – als wir dann am Abend des 21. Mai auf der großen Bühne standen und den wunderschönen Platz am Residenzschloss betrachteten, wussten wir sofort: Da aufzutreten, war eine richtig gute Entscheidung gewesen. Der Funke zwischen dem Publikum und uns sprang sofort über; aus der altbekannten leichten Nervosität, die wir bisweilen vor größeren Auftritten noch verspüren, wurde die gute Bühnenenergie, die uns aufpeitscht und total Spaß macht. Songs aus dem aktuellen „Achterbahn“-Programm wie „Ein Engel“, „Dickes Ding“ oder „Das Sägewerk Bad Segeberg“ kamen beim Publikum genauso gut an wie Dauerbrenner, z. B. „Mädchen lach doch mal“ und „Jetzt ist Sommer“. Mit „Ruf doch mal an“ beendeten wir den Auftritt. Wir sangen ohne Pause eine gute Stunde; die Show wurde von vielen tausend Menschen gefeiert, von denen uns gefühlt die Hälfte vorher noch nicht kannte, jedenfalls noch nie live gesehen hatte. Als wir uns endlich aus der Menschenmenge freigefahren hatten, war die Stimmung auf der Heimfahrt gelöst und begeistert. Für uns war es einmal mehr eine wunderschöne Erfahrung, bei diesem schönen Auftritt wieder viele neue Fans dazuzugewinnen. 27 Impressum Übrigens: Wenn Ihr uns bei Twitter folgt, bekommt Ihr aktuelle Meldungen von uns auf Euer Handy. Wichtig zum Beispiel bei einem kurzfristigen Konzertausfall! Twitter: www.twitter.com/wise_guys Neues Merchandise Herausgeber: Entchen-Records GbR Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dän, Eddi, Sari, Nils, Andrea Layout: artstudio.de Fotos: G. Kollmeier (blende4.de), Wise Guys, Rall © Misereor, Elisa Cutulle Produktion: Media Cologne Versand/Verteilung: Ludwig GmbH Auflage: 72.000 Exemplare. Kostenlose Verteilung an alle, die in unserer Adresskartei aufgenommen sind. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Fan T-Shirt zur neuen Tour „Läuft bei Euch“ Änderungen vorbehalten. Alle Nutzungsrechte Bald im Online Shop und auf Wise Guys Konzerten erhältlich! aufgenommen werden möchte oder jemanden Preis: 22,00 € bei Wise Guys GbR. Das Wise Guys Magazin mit unseren Konzertterminen schicken wir kostenlos an alle Interessenten. Wer in unseren Adressen-Verteiler kennt, der das Magazin beziehen will, schickt die entsprechende Postanschrift einfach per Mail Tasse „Läuft bei Euch“ Preis: 10,00 € Ab September auf Konzerten erhältlich! an [email protected] oder per Post an unser Büro: Wise Guys Büro Rondorfer Str. 3, 50354 Hürth Telefon: 0 22 33 - 3 90 92 93 Fax: 0 22 33 - 3 90 92 94 Wir schicken Euch das aktuelle Magazin auf Anfrage gerne zu. Alle alten Ausgaben stehen auf Songtexte zum neuen Album „Läuft bei Euch“ Preis: 4,00 € Bald im Online Shop und auf Wise Guys Konzerten erhältlich! unserer Internetseite im pdf-Format zum Download zur Verfügung. Außerdem kann unser E-mail-Newsletter unter wiseguys.de/ inhalt/interaktiv bestellt werden. Achtung! Das Erscheinen des Magazins ist nicht zeitgleich mit dem Beginn des Kartenvorverkaufs der im Terminplan aufgeführten Konzerte. Über das Wise Guys Büro kann Auflösung von Seite 24: man keine Konzertkarten beziehen! Print kompensiert Id-Nr. 119931 www.bvdm-online.de Das neue Studioalbum „Läuft bei euch“ ab 4.9. 2015
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