Region Anzeiger vom Rottal – 23. September 2010 – Nr. 38 Rüediswil: Abbrucharbeiten des Restaurants Eintracht «Wirten war schöne Lebensaufgabe» Die Eintracht lebt in den Erinnerungen weiter. Das Restaurant wurde diese Woche abgebrochen. Die ehemalige Wirtin Olga Stirnimann-Wälchli und Gäste blicken zurück auf unvergessliche Eintracht-Zeiten. Michael Wyss Nachdenklich ist die 90-jährige Olga Stirnimann-Wälchli, wenn man sie auf die Eintracht in Rüediswil anspricht. Die letzten Tage waren für sie bestimmt nicht einfach. Nach den Abbrucharbeiten erinnert jetzt nichts mehr an die Gaststätte Eintracht. Von 1946 bis 1982 war die Eintracht wichtiger Lebensinhalt der 90-Jährigen. Sie wirtete mit ihrem Mann Josef zusammen während fast vier Jahrzehnten. Olga Stirnimann-Wälchli: «Das Wirten war meine Berufung und eine schöne Lebensaufgabe für mich. Ich habe die Gäste gerne bewirtet und schätzte den Kontakt». Ganz unter dem Motto: «Ich habe heute nicht nur verdient, sondern dem Kunden auch gedient». Ende langjähriger Tradition Was für viele nun ein Beginn einer neuen Ära darstellt (Neubau Wohn- und Geschäftshaus auf dem Eintrachtareal), läutet für Olga Stirnimann-Wälchli das endgültige Ende einer langjährigen Tradition ein. Es sind Momente, die Emotionen wecken. Ihre Stimme ist leiser, ihr Blick traurig. Und das ist verständlich. Die Ein- Olga Stirnimann-Wälchli. Foto Michael Wyss tracht ist Vergangenheit. Heute lebt Olga Stirnimann-Wälchli im Alterswohnheim Schlossmatte Ruswil und sagt: «Die Zeit in der Eintracht war schön. Ich möchte keine Sekunde missen», erklärt die Mutter von vier Kindern. Sie sagt aber auch: «Jetzt kann ich unter die ganze Sache einen Schlussstrich ziehen.» Die Eintracht war vielerorts ein Begriff. Vor allem die 3 Kegelbahnen waren beliebt, kann sich Olga Stirnimann-Wälchli gut erinnern. Die Eintracht mauserte sich mit den Jahren zu einem Treffpunkt für Kegler aus der ganzen Region. «Die Eintracht war noch eine originelle und beliebte Dorfbeiz. Und vor allem eine Wirtschaft, die lebte. Hier konnte man noch gute Gespräche führen. Meine Erinnerungen an die Eintracht sind durchwegs positiv», so Adolf Bühler, Ruswil. Auch zur Fasnachtszeit war die Eintracht beliebt. Der legendäre Jägerball hat jeweils viel Publikum aus der Region angezogen. Mit der Eintracht wird aber auch die Kilbi in Verbindung gebracht. Über viele Jahre hinweg fand diese direkt vor der Haustür der Eintracht auf dem Parkplatz statt. Auch im Saal kamen die Sportfreunde auf ihre Kosten: «Grössere Sportveranstaltungen haben wir am Fernseher gezeigt, was sehr geschätzt wurde», weiss Olga Stirnimann-Wälchli noch genau. «Die Stirnimanns waren beliebt, gesellig und gastfreundlich. Einfach tolle Menschen», berichtet Adolf Bühler weiter. Dank der gutbürgerlichen Küche in der Eintracht, den vielen Beziehungen und Kontakte, die Josef Stirnimann zu den Dorfvereinen und verschiedenen Organisationen pflegte, waren alle Bevölkerungsschichten in der Eintracht anzutreffen. Das Gasthaus war die gute und richtige Adresse für den normalen «Büezer» bis hin zum Geschäftsmann. «Rüediswil wird attraktiver» Was sagt die Bevölkerung zum Abbruch der Eintracht, respektive Neubau des Wohn- und Geschäftshauses auf dem Eintracht-Areal? Die 78-jährige Regina Grüter, Rüediswil: «Ich wohne seit 40 Jahren hier im Dorf Rüediswil und habe die Eintracht auch erlebt. Immer sonntags traf ich mich mit Freunden zum Zobig in der Wirtschaft. Dass nun alles weg ist, ist ein komisches Gefühl. Doch der Neubau ist auch eine Chance für Rüediswil zur Entfaltung und Weiterentwicklung». Dass Altes verschwindet und Neues entsteht, das gehört zum Wandel der Zeit, glaubt auch Isidor Zihlmann, Rüediswil: «Das Dorf Rüediswil wird durch das Wohnund Geschäftshaus an Attraktivität und Lebhaftigkeit gewinnen. Ich sehe der ganzen Sache positiv entgegen. Dass es die Eintracht nicht mehr gibt, ist für die vielen Dorfvereine schade. Die Wirtschaft war ein Ort der Begegnung. Somit geht ein wichtiger Treffpunkt verloren.» Ein regelmässiger Gast in der Eintracht war der 83-jährige Toni Wicki, Ruswil: «Ich war oft zur Kaffeepause hier. Aber auch nach der Jodlerprobe tranken wir einen Schlummerbecher. Es war gemütlich und sehr familiär hier.» Und an was kann sich der 79-jährige Werner Steffen, Ruswil erinnern, wenn das Stichwort Eintracht fällt? «Es kommt viel Wehmut auf. Rüediswil verliert ein Stück Geschichte und Tradition. Ich erlebte eine schöne Zeit in der Eintracht. Einmal war ich sogar Tafelmajor bei einer Hochzeit.» Für die 30-jährige Marietta Burri, Rüediswil, ist die Realisierung des Neubaus wichtig: «Das ist positiv für uns alle hier. Das Dorf wird interessanter für Familien und wird aufgewertet. Etwas bedenken habe ich, dass durch den Neubau der Verkehr zunehmen wird. Und da mache ich mir als Mutter schon auch Gedanken.» Auf dem Areal der Eintracht wird Ende September / Anfangs Oktober mit dem Neubau des Wohn- und Geschäftshauses begonnen. Bis im Frühling 2012 soll das Bauvorhaben realisiert sein. 3 Lokal aktuell Herbstbörse Ruswil. Am Mittwoch, 29. September, findet von 14 bis 16 Uhr im Pfarreiheim die Herbstbörse der Frauen- und Müttergemeinschaft statt. Annahme der Artikel ist am Dienstag, 28. September, von 14 bis 17 Uhr. Auszahlung und Rückgabe ist am Mittwoch, 29. September, von 19 bis 20 Uhr, jeweils im Pfarreiheim. Beachten Sie bitte, dass nur modische, saubere und gut erhaltene Artikel entgegengenommen werden. Am Mittwoch wird auch ein Kinderhort angeboten. Erfahrungsgemäss lohnt es sich, nach dem grossen Ansturm hereinzuschauen, um so in Ruhe aus wieder hingelegten oder nicht beachteten Artikel zu wählen. Die Börse ist für Interessierte aus allen Gemeinden der Region offen. Frauen- und Müttergemeinschaft Krabbel-Treff Ruswil. Am Mittwoch, 29. September, findet der nächste Krabbel-Treff im Pfarreiheim statt. Er wird vom Treff junger Eltern immer am letzten Mittwoch im Monat organisiert. Von 9 bis 11 Uhr können Kinder bis Kindergartenalter mit ihrem Mami oder am Krabbel-Treff in den Lokalitäten vom Chenderhüeti Lolipop teilnehmen. Den kleinen Besuchern stehen in dieser Zeit die Spielsachen vom Lolipop zur Verfügung. Anmelden ist nicht nötig. Kontaktpersonen sind Regina Erni Brandenberger, Telefon 041 495 04 38 und Andrea Pellizzaro-Burri, Telefon 041 495 12 71. Treff junger Eltern Buttisholz: Wohnzentrum Primavera Ein Jahr Primavera Gegen 300 Personen versammelten sich in der Gartenanlage des Wohnzentrums Primavera. Aus Anlass des Bettages und des einjährigen Bestehens des Wohnzentrums. Anlässlich des eidgenössischen Dank-, Bus- und Bettages und des einjährigen Bestehens des Wohnzentrums Primavera wurde der Gottesdienst in der Gartenanlage des Wohnzentrums gefeiert. Mit gesanglichem Können umrahmte der Kirchenchor die Feier. Trotz kaltem Vormittag kamen bis zu 300 Personen, um gemeinsam zu danken. Im Wohnzentrum Primavera werden vom Verein Pflegewohngruppen in vier Fünfeinhalb-Zimmerwohnungen 16 Personen rund um die Uhr begleitet und digen Unterstützungen angeboten. Viele gute Erfahrungen Der gut besuchte Gottesdienst wurde in der Gartenanlage des Wohnzentrums Primavera gefeiert. Foto zVg gepflegt. Die Mieter der Kleinwohnungen im Wohnzentrum können je nach Bedarf entsprechende Dienstleistungen einkaufen. Gemeinsam mit der Spitex werden für die Bewohner des Wohnzentrums während 24 Stunden alle notwen- Im ersten Jahr konnte der Verein Pflegewohngruppen viele gute Erfahrungen machen. In der Cafeteria und im Mehrzweckraum wurde gefeiert, gelacht, getanzt, Filme geschaut, Füsse massiert, Lotto gespielt und viele besinnliche Stunden verbracht. Das Angebot und die Möglichkeit für Begegnung werden allseits sehr geschätzt. Die Hülle des Wohnzentrums wurde durch die Menschen im Dorf, die Vereine und den vielen Interessierten mit Leben und Inhalt gefüllt. Gemeinsam wird der Weg der Zukunft unter die Füsse genommen. Der Verein Pflegewohngruppen lud anschliessend alle zu einem Apéro ein, um auf die weitere Zukunft anzustossen. MH Wir gratulieren Zum 80. Geburtstag Ruswil. Am Samstag, 25. September, darf Moritz Krieger-Keller, Schwerzistrasse 34, seinen 80. Geburtstag feiern. Wir gratulieren ihm ganz herzlich. Fit hält sich unser Jubilar mit seiner täglichen Arbeit ums Haus und der engagierten Gartenpflege im Ruswiler-Ärztehaus. Auch übt sich Moritz wöchentlich im Altersturnen im «Kopfstand und Weitsprung»... und nachfolgendem Jass. Wir wünschen dir noch zahlreiche gesunde Lebensjahre an der Seite deiner Gattin Rosmarie und mitsamt deinem Freundeskreis. Zur goldenen Hochzeit Buttisholz: Frauezimmer Zwillinge – damals und heute Das Frauezimmer vom 15. September war aufschlussreich, ehrlich, lustig, echt und geprägt von einem aktiven Austausch der Besucherinnen und Referentinnen. che Erbgut und die gleichen Erbanlagen. Bei zweieiigen Zwillingen werden innerhalb eines Zyklus zwei gereifte Eizellen von zwei Spermien befruchtet. Das Privileg Petra Weber Seit einigen Jahren erleben wir einen regelrechten Zwillingsboom. Es werden in der Schweiz weniger Kinder geboren als früher, wegen der Fortpflanzungsmedizin kommen prozentual aber mehr Zwillinge zur Welt. Auf 1000 Geburten fallen 17 Zwillingsgeburten. Davon sind zirka 76.5 Prozent zweieiige Zwillinge. Da die Frau heute immer später Mutter wird und es zu unregel mässigen Zyklen mit oftmals auch mehreren Eissprüngen kommt, gibt es immer mehr zweieiige Zwillinge. Alessandra Portmann-Kunz, Patricia Kunz und Margrit Kunz erzählten im Frauezimmer vom Leben als Zwilling und als Erzählten vom Leben als Zwillinge und Zwillingsmami: (von links) Margrit Kunz, Patricia Kunz und Alessandra Portmann-Kunz. Foto zVg Zwillingsmami. Angefangen bei der Frage der Entstehung, über Schwangerschaft und Geburt, bis hin zu Anregungen, wie sich der Zwillingsalltag meistern lässt, prägten die drei Frauen unterhaltsam, anregend und sehr sym- pathisch diesen Mittwochmorgen im Frauezimmer, Buttisholz. Ein- oder Zweieiig? Eineiige Zwillinge entstehen aus einer befruchteten Eizelle und haben das glei- Mit einem einzigen Kind fühlen sich viele Eltern bereits völlig ausgelastet. Mit Zwillingen verdoppeln sich die Bedürfnisse. Patricia, Alessandra und Margrit liessen die Besucherinnen an ihren Gefühlen, Erfahrungen und Aufgaben teilhaben. Besonders spannend und interessant war der Vergleich von Früher und Heute. Doch so viel sich in letzter Zeit positiv verändert hat, eines haben alle von ihnen gemeinsam und besonders betont: Das Privileg ein Zwilling zu sein oder Zwillinge auf ihrem Lebensweg begleiten zu dürfen. Vorschau nächstes Frauezimmer: Mittwoch, 10. November, Tai-ji und Qi-Gong, Begegnung mit Monika Schwaller. Werthenstein. Vor 50 Jahren, am 24. September 1960 heirateten in der Bruderklaus-Kapelle Sigigen, Josef Egli und Maria Meier. Ihr damals geleisteter Eid, in guten wie in schlechten Tagen füreinander da zu sein, gilt auch heute noch. Zuhause in der Schützenmatt können sie ihr Leben geniessen und freuen sich immer wieder über spontane Besuche. Gemeinsam mit ihren sechs Kindern, den Schwiegertöchtern und den 12 Grosskindern feierte das goldene Hochzeitspaar seine fünfzig gemeinsamen Jahre am letzten Freitag, dem Jahrestag ihrer Zivilhochzeit. Wir gratulieren dem Paar herzlich zu ihrem Jubiläum und wünschen Sepp und Miggi noch viele gemeinsame Jahre in Harmonie und guter Gesundheit.
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