schneller, smarter, billiger

Das kann Windows 10
Bis 2018 soll Windows
10 auf einer Milliarde
Geräte laufen
Seite 19
Daten, Fakten, Zahlen
Aktuelle Kennzahlen
und Insights zum
Mobilfunk-Markt
Seiten 20 und 21
Trends bei Business-IT
Kapsch BusinessCom,
Fabasoft, APA-IT und
Microsoft geben Einblick
Seite 22
Werbestrategien
Agenturen der
Mobil-funker zeigen
die Kampagnen
Seite 23
HORIZONT DOSSIER
Telekommunikation & Business-IT
Schneller,
smarter, billiger
In Österreich gibt es einen neuen Preiskampf bei
Handytarifen. Die drei großen Mobilfunker kontern
mit Service, Qualität und Fokus auf Zusatzdienste
Bericht von
Jakob Steinschaden
In den Ausbau der
schnellen LTE-Funknetze
investierten heimi­sche
Mobilfunker in den
letzten Jahren große
Summen. © Fotolia
Seit A1, T-Mobile und Drei aufgrund
einer EU-Regel die sogenannten „Mobile Virtual Network Operators“ (kurz
MVNOs) zu sehr günstigen Konditionen in ihre Netze hineinlassen müssen, gibt es sie plötzlich wie Sand am
Meer: Handytarife um zehn bis 15
Euro pro Monat, bei denen man 1.000
Sprachminuten, 1.000 SMS und ein
oder mehr Gigabyte an Datenvolumen
bekommt. Die virtuellen Mobilfunker,
allen voran HoT mit seinem Hofer-Vertrieb, haben dafür gesorgt, was sich die
Regulatoren nach der Übernahme von
Orange durch Drei gewünscht haben –
einen neuen Preiskampf am Markt.
„Österreich ist nach wie vor ein sehr
wettbewerbsintensives Land und hat
im Europa-Vergleich immer noch sehr
günstige Tarife. Gleichzeitig investieren wir massiv in den Breitbandausbau und unsere ­Kunden profitieren
von einem exzellenten Netz“, sagt
­Alexander Sperl, A1 Vorstand Vertrieb,
Marketing & Service. „Wir setzen da-
her mit der Premium-Marke A1 klar
auf Qualität.“ Wenn Service, Beratung
und Preis-Leistungs-Verhältnis passen, würden die Kunden bleiben, inhaltlich hochwertige Tarife mit LTE
(„Long Term Evolution“, neuer, schneller Mobilfunkstandard) oder Roaming
würden sich exzellent v­ erkaufen. Und
vergessen darf man auch nicht: A1 ist
mit seinen Diskonter-Marken Yesss!
und bob auch in dem Billigmarkt vertreten.
„Wenn ein Handy kaputt wird,
wenn man einen Router braucht,
dann muss man zu einem der drei großen Anbieter“, sagt T-Mobile-AustriaChef Andreas Bierwirth über die neue
Konkurrenz. „Wenn man ein iPhone
5c will, kann man zum Hofer gehen,
aber da weiß keiner, ob es das nächsten M
­ onat noch gibt. Wir hingegen
­haben alle Geräte auf Lager. Durch
Service, eine breite Produktpalette,
den ­Business-Bereich und Zusatzdienste wie etwa Kinderschutz können wir uns von den Diskontern klar
differenzieren.“ Bis dato würde man
gegen → Fortsetzung auf Seite 18
18
Telekommunikation & Business-IT
Mobilfunkmarkt
HORIZONT No 36
Mehr Marken bringen günstige Tarife
Seit Anfang 2015 drückt Hofer mit HoT die zuletzt steigenden Mobilfunktarife. Weitere virtuelle Betreiber
wie eety, spusu, UPC Mobile und in Zukunft Tele2 und Allianz erhöhen die Markenvielfalt weiter
Text von
Rainer Seebacher
Mobilfunkbetreiber gibt’s nur drei,
Mobilfunkmarken hingegen viele –
angefangen von Delight Mobile über
Ge org und S-Budget Mobile bis hin zu
Wowww! und yesss! Dennoch: Ihre
Zahl wird weiter wachsen. Mit eety,
spusu, UPC Mobile und HoT gingen
seit Ende 2014 allein vier neue M
­ arken
an den Start. Tele2 will noch heuer in
den Markt einsteigen und die Allianz
Versicherung stellt ihr g­ emeinsam mit
ventocom geschnürtes Mobilfunkpaket in den nächsten Tagen der Öffentlichkeit vor. ventocom und sein Chef
Michael Krammer haben heuer schon
einen Launch e­ iner Mobilfunkmarke
hingelegt – mit großem Erfolg. Denn
die Mobilfunkmarke der Hofer KG,
HoT (www.hot.at), hat innerhalb von
drei Monaten nach dem Start am
2. Jänner 2015 bereits 167.000 Kunden
gewinnen können.
„Auch das zweite Quartal lief sehr
­erfreulich“, lässt die Hofer KG dem
HORIZONT ausrichten. „Unser Ziel
ist es, mit HoT den Österreicherinnen
und Österreichern das Leben billiger
und unkomplizierter zu machen“,
­beschreibt die Hofer KG die Positionierung der Mobilfunkmarke. Das
Angebot von HoT würde die Vorteile
einer Wertkarte – Kostensicherheit –
mit den Vorteilen eines Vertrages –
Bequemlichkeit – kombinieren. „Mit
HoT ist es Hofer und seinem Partner
ventocom gelungen, frischen Wind in
den Mobilfunkmarkt zu bringen.
­Telefonieren und Surfen ist wieder
günstiger geworden“, ist man sich bei
der Hofer KG jedenfalls sicher – eine
für die österreichischen Konsumenten erfreuliche Entwicklung.
Neue Marken dämpfen Preise
Denn seit der Übernahme von Orange
durch Drei im Jahr 2013 ­haben sich
die Preise für Mobilfunk erhöht. Um
Mobilfunkmarkt:
Schneller, smarter,
billiger
← Fortsetzung von Seite 17
die MVNOs gut bestehen, immerhin
sei der Umsatz im zweiten Quartal
2015 auf 205 Millionen Euro gestiegen
(wenn auch die Zahl der SIM-Karten
im Netz um 86.000 Stück schrumpfte).
„Der virtuelle Anbietermarkt
wurde künstlich geschaffen, weil der
Preis pro Megabyte, den die virtuellen
­Mobilfunker in unseren Netzen bezahlen, von der EU vorgegeben ist“, so
Bierwirth. „Diese Auflage ist aber
zeitlich befristet, und in fünf Jahren
wird sich das Thema Preis-Disruptivität wieder aufhören.“ Dann würden
die Produktionskosten für die MV-
„spusu ist einfach, menschlich, fair“,
erläutert Franz Pichler. Er ist Geschäftsführer des Wiener TelekomUnternehmens Mass Response, das
hinter spusu – eine Abkürzung für
„Sprich und Surf“ – steht. Diese Positionierung kleidet spusu in ein einzigartiges Angebot am Markt: Unverbrauchte Freiminuten, SMS und
Daten verfallen nicht am Monatsende, sondern werden dem Kunden
gutgeschrieben. Pichler betont: „Wir
verstehen uns nicht als Diskonter,
sondern wir wollen sehr gute Qualität zu günstigen Preisen anbieten.“
Nach zwölf Monaten will Pichler
100.000 spusu-SIM-Karten verkauft
haben.
durchschnittlich ein Fünftel, wie die
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) v­orrechnete.
Eine Voraussetzung für die Genehmigung des Drei-Orange-Deals war damals die Öffnung der v­ erbliebenen
Mobilfunkinfrastruk­turen für virtuelle Betreiber. Das sind Unternehmen, die eines der bestehenden Netze
von A1, T-Mobile oder Drei nutzen.
HoT-Kunden telefonieren etwa im
Netz von T-Mobile, eety-Kunden im
Netz von Drei. Drei hat den ehemaligen Ethno-Anbieter (www.eety.at)
übernommen und ihn so wie HoT als
Diskontmarke positioniert. „Der Start
von eety Mitte Juli als neuer Diskonter
war ein großer Erfolg“, sagt eety-Ma-
nagerin Melanie Weber. 60.000 be­
stehende Kunden hatte eety zum
Zeitpunkt der Neupositionierung.
­
„Jahrelang waren wir ein Nischenplayer, jetzt erobern wir den Gesamtmarkt“, erläutert die eety-Managerin.
Von einem deutlichen Wachstum sei
auszugehen. eety wendet sich laut
Weber an Kunden, die gerne eine
Wertkarte nutzen möchten, bisher
aber Sorge hatten, dass ihnen ihr Guthaben unterwegs ausgeht oder die
Kosten nach Verbrauch des Monatskontingents davongaloppieren.
spusu: Fair und günstig
Seit Mitte Juni 2015 funkt spusu
(www.spusu.at) im Netz von Drei.
UPC wurde Vollanbieter
Etwas ruhiger ging es UPC mit seiner
Mobilfunkmarke UPC Mobile (Drei,
www.upc.at/mobile/upc-mobile/)
an. Diese gibt es seit Dezember 2014.
„Der Start von UPC Mobile in Österreich erfolgte in Form eines ‚Controlled Launch‘ erfolgreich und planmäßig“, so UPC-Sprecherin Sarah
Nettel. Wichtig wäre es gewesen,
nicht in den Preiskampf einzusteigen. Mit dem mobilen Angebot will
UPC die letzte Lücke zum Vollan­
bieter (Internet, TV, Festnetz und
­Mobilfunk) schließen. „Das schätzen die Kunden immer mehr“, meint
Nettel. Bisher telefonieren etwa
5.000 Kunden mit UPC Mobile. „Wir
wollen diese Zahl bis Jahresende
natürlich deutlich steigern“, sagt
­
Nettel. Sie ist so wie viele andere
Marktteilnehmer davon überzeugt,
dass das rot-weiß-rote Mobilfunkmarkenuniversum weiter wachsen
wird. Wer schön langsam den Überblick verliert, dem sei das FixkostenVergleichsportal durchblicker.at ans
Herz gelegt. Dieses listet auch die
dem persönlichen Verbrauch angepassten, günstigsten Mobilfunktarife
und deren Anbieter auf.
•
NOs wieder steigen, was sich schließlich auf die Endkonsumentenpreise
auswirken würde.
die Frage, wo die Minute noch ein
bisschen günstiger ist.
Ein wichtiger Faktor für die drei
Großen im Rennen um die Kundschaft sind auch Zusatzdienste, mit
denen man sich von der Konkurrenz
abheben kann. T-Mobile etwa hat
Partnerschaften mit dem MusikDienst Deezer und dem Serien-Streamer Netflix. „Wir machen in Österreich ganz klar alles über Partner. Ich
habe große Zweifel, ob das Selbermachen außerhalb des Kernprodukts
Sinn macht“, so T-Mobile-Chef Bierwirth. „Telekommunikationsunternehmen hatten immer die Sehnsucht, in die Welt der Apps
hineinzugehen und neue Produkte zu
entwickeln, aber tatsächlich war man
häufig zu spät. Es fehlte meist der unternehmerische Geist, um diese Produkte voranzutreiben.“
Beim Marktführer A1 fährt man
die genau gegenteilige Strategie. Derzeit in einer Testphase, will man mit
„A1 Now“ einen Streaming-Dienst
etablieren, bei dem es zurzeit etwa
3.000 Filme und 40 TV-Sender zu sehen gibt. „A1 Now und Netflix haben
ganz unterschiedliche Inhalte. Denn
trotz unterschiedlicher OTT-Angebote (Over The Top, Anm.), bleibt das
lineare Fernsehen die liebste
­T V-Funktion der Österreicher“, so
Sperl von A1. „Mit A1 Now setzt A1
nun einen neuen Meilenstein und
verbindet das Beste aus der Welt der
OTT-Angebote mit klassischem Live
Nachwuchs sorgt für mehr Dynamik: Neue Mobilfunkmarken beleben den heimischen Markt und erhöhen den
Druck auf die Tarife. ©Fotolia
Netzausbau und Differenzierung
Auch beim kleinsten Mobilfunker Drei
merkt man, dass die virtuelle Konkurrenz nicht spurlos vorübergeht. Erst
kürzlich wurden die Tarife, die etwa
90.000 Kunden betreffen, teurer.
­„Aufgrund der steigenden Datenmengen müssen wir immer mehr ins Netz
investieren. Der Netzausbau ist der
große Treiber, und deswegen war in
diesem Bereich eine moderate Anpassung der Preise notwendig“, so DreiChef Jan Trionow. Den Ausbau des
nun österreichweit verfügbaren LTENetzes hat sich Drei in den letzten
­Jahren dreistellige Millionensummen
kosten lassen. „Österreich hat weltweit, gemessen am Durchschnittseinkommen, die leistbarsten Breitbandprodukte, aber bei der Qualität der
Infrastruktur liegen wir nur im Mittelfeld“, so Trionow. „Wir haben in ein
besseres Netz investiert, es ist ein Qualitätswettbewerb zwischen den Betreibern ausgebrochen. Das ist wichtiger
für den Telekommunikationsmarkt als
Andreas Bierwirth
ist CEO von T-Mobile Austria. © T-Mobile
Jan Trionow ist Chef
von Drei. © J.Steinschaden
Mit UPC Mobile
komplettiert UPC
sein Angebot (Internet, Festnetztelefon
und Fernsehen).
Der Diskonter Hofer
startete HoT am 2.
Jänner 2015 und
­gewann 167.000
Kunden in drei
­Monaten.
spusu versteht sich
als fairer Anbieter,
der die Wertschöpfung in Österreich
hält.
Zuvor Ethno-Anbieter mit günstigen
Auslandstarifen;
jetzt hat das neue
eety Diskont-Kunden im Visier.
TV, angereichert um innovative
Funktionen wie Aufnahmemöglichkeit fürs TV Programm.“ Bei Drei
­verfolgt man beide Strategien – Selbermachen und Partnerschaften, wie
mit dem Musikdienst Spotify. „Vor
zehn Jahren gab es dieses Ökosystem
von mobilen Internet-Diensten
nicht, wir mussten die meisten Dinge
selber machen. Wir hatten eigene
Filmstudios, um Filme für mobile
Geräte anzupassen, wir haben
­Content von Formel 1 und Champions League eingekauft“, so Trionow.
„Das können heute andere besser.
Aber es gibt auch Dinge, die wir besser können. Ein Produkt wie Mobile
TV findet man nicht im Internet, deswegen machen wir das alleine.“ •
Alexander Sperl ist
A1-Vorstand für
Vertrieb, Marketing
und Service. © A1
4. September 2015
IT-Verwaltung
Telekommunikation & Business-IT
19
Blitzstart für das
neue Windows 10
Das neue Betriebssystem von Microsoft startet weltweit deutlich besser als sein
Vorgänger. Alexander Linhart von Microsoft Österreich erklärt, warum
Innerhalb von 24 Stunden nach dem
Release sei Windows 10 auf 14 Millionen Geräten installiert worden, vermeldete Microsoft. Mittlerweile sollen es nach Firmenangaben schon 75
Millionen Rechner und Geräte weltweit sein, die mit dem neuen
­Betriebssystem arbeiten. Und binnen
drei Jahren will man die MillliardenGrenze überspringen. Unterm Strich
verbreite sich Windows 10 deutlich
schneller als sein Vorgänger Windows 8, so die Microsoft-Kommunikation.
Was bietet also das neue Betriebssystem im Vergleich zu den Vorgängern? Alexander Linhart, Windows
and Surface BG Lead bei Microsoft
Österreich, sieht vor allem folgende
Vorteile: „Die Integration von Windows 10 in Unternehmen und die
Verwaltung des Betriebssystems wird
deutlich einfacher.“ Durch die Verwandlung von Windows 10 in ein
„Software as a Service“-Modell hätten
vor allem Unternehmen einen großen Investitionsschutz. Weiteres Plus
ist für Linhart auch, dass sich Windows 7 und Windows 8.1 direkt auf
Windows 10 aktualisieren lassen,
ohne dass eine Neuinstallation notwendig ist. Genaue Nachfrager-Zahlen aus Österreich können zwar nicht
genannt werden, aber viele hätten
­ihren privaten PC bereits auf Windows 10 umgestellt. Speziell für Unternehmen sei Windows 10 von Vorteil, als „einheitliche Plattform für alle
Geräte, die höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht wird“, so Linhart. In Kombination mit flexiblen
Modellen im Bereich der IT-Verwaltung sowie erweiterten Optionen für
effiziente Migrationsprozesse profitieren Unternehmen jeder Größenordnung und jeder Branche. Linhart:
„Zudem bietet Windows 10 erhebliche Potenziale zur nachhaltigen Kostenreduzierung, beispielsweise durch
einen einzigen Business Store und die
einmalige Entwicklung und Bereitstellung von Universal Apps.“
Eine Plattform für alles
Bezüglich der Art von Unternehmen,
für die das Betriebssystem besonders
geeignet ist, gibt es Microsoft-­seitig
keine Einschränkung oder Präferenzen. „Da es nur mehr ein Windows
gibt, ist Windows 10 als Plattform in allen Arbeitsstationen ­eines Unternehmens einsetzbar, egal ob es sich um einen Industriecomputer, einen PC im
Büro, den Laptop eines Vertreters oder
die Geräte in Besprechungsräumen
wie dem Surface Hub handelt.“
Dem oft genannten Einwand, dass
Windows 10 weit in die Privatsphäre
seiner Nutzer eindringe und Unmengen an Daten sammle, entgegnet Lin-
hart: „Der Kunde hat mit Windows 10
die volle Kontrolle über seine D
­ aten.
Er kann bestimmen, wie seine Daten
verwendet werden, damit wir ihm
personalisierte Services und Ange-
bote zur Verfügung stellen können.
Wir geben den Nutzern zudem verschiedene Möglichkeiten in die Hand,
die Datenschutzeinstellungen in Windows 10 jederzeit anzupassen.“hk
Bis 2018 soll Windows 10 auf einer Milliarde Geräte laufen – auf PCs und
Tablets, Smartphones, der Xbox One und weiteren. © Microsoft
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20
Telekommunikation & Business-IT
im 2. Quartal 2015 waren
4 von 5
verkauften
Handys
Smartphones.
Zahlen & Daten
HORIZONT No 36
Aktuelle Zahlen au
der Welt des Mobilf
Die HORIZONT-Redaktion hat anschauliche Einblicke in Ausstattung
und Nutzung von mobilen Endgeräten in Österreich zusammengestel
Anzahl der installierten Apps
Wie viele Apps sind aktuell insgesamt circa auf Ihrem Handy installiert?
15 %
1 bis 5 Apps
21 %
6 bis 10 Apps
24 %
11 bis 20 Apps
16 %
21 bis 30 Apps
7%
31 bis 40 Apps
17 %
41 und mehr Apps
150 neue
SmartphoneModelle
wurden 2015 im vertragsfreien
Sortiment gelauncht.
2015; Frage wurde nur jenen gestellt, die angaben, Apps auf ihrem Handy zu nutzen.
Offene Antworten wurden kategorisiert, n = 820; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
Anzahl der kostenpflichtigen installierten Apps
Wie viele von den Apps sind kostenpflichtige Apps, das heißt Apps, die Sie gegen
Bezahlung erworben haben?
70 %
keine App
19 %
1 bis 4 Apps
Etwa jedes
dritte verkaufte
Smartphone
hatte ein
mindestens
5 Zoll großes
Display.
Das Display war somit mindestens so
groß wie das hier abgebildete.
10 %
5 oder mehr Apps
2015; Frage wurde nur jenen gestellt, die angaben, Apps auf ihrem Handy zu nutzen.
Offene Antworten wurden kategorisiert, n = 820; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
81 %
40,6 %
11 %
3%
aller Österreicher
nutzen Internet am
Handy.
von ihnen ärgern sich,
wenn Internetseiten nicht
für das Handy optimiert
sind.
haben ein
Wertkartenhandy.
finden es gut, wenn
ihnen am Handy
Werbung angezeigt
wird.
Quelle: GfK TEMAX
Zufriedenheit mit Mobilfunkanbieter
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Mobilfunkanbierter – welche Note würden
Sie Ihrem Mobilfunkanbieter geben?
Sehr gut Gut Befriedigend
Genügend
Nicht genügend
67 %
HoT
51 %
bob
yesss!
41%
T-Mobile
40 %
Drei
38 %
46 %
tele.ring
A1
33 %
36 %
31 %
2015; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
11 %
6%
49 %
45 %
43 %
42 %
47 %
12 %
16 %
1%
1%
17 %
4% 4%
18 %
3% 2%
4. September 2015
Telekommunikation & Business-IT
Zahlen & Daten
us
funks
Häufigkeit der Nutzung von Handy-Funktionen
Wie häufig nutzen Sie die folgenden Dienste über Ihr Handy?
Mehrmals täglich Mindestens 1-mal wöchentlich
65 %
Telefonie (nicht Skype o. Ä.)
Internet surfen
(über Browser)
Messaging-Dienste
(WhatsApp, Threema, Skype …)
g, Zufriedenheit
llt
E-Mails schreiben/lesen
SMS (nicht WhatsApp o. Ä.)
29 %
47 %
28 %
46 %
35 %
19 %
30 %
27 %
53 %
2015; n = 1.004; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
Betriebssystem des genutzten Handys
Erledigte Tätigkeiten am Mobiltelefon
Haben Sie eine der folgenden Tätigkeiten in den letzten 6 Monaten über Ihr Handy erledigt?
Android
49 %
Apple iOS
16 %
Andere
2%
2015; n = 1.004; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
Windows
Phone
5%
Weiß nicht
17 %
Eine bestimmte Filiale/Geschäft
gesucht
Informationen zu einem Produkt/
Service recherchiert
Preise von Produkten recherchiert
oder verglichen
Produkt- oder
Servicebewertungen gelesen
Bestellstatus einer Bestellung
nachverfolgt
Die Warenverfügbarkeit eines
Produkts überprüft
Ein Produkt gekauft oder eine
Buchung getätigt
68,4 %
64,1 %
64,1 %
50,7 %
46,8 %
42,5 %
37,1 %
2015; Frage wurde nur jenen gestellt, die angaben, dass sie Internet am Handy nutzen; n = 816; Quelle: MindTake, Mobile Communications Report 2015
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21
22
Telekommunikation & Business-IT
Neben Daten­
management-Dienst­
leistungen bietet
Kapsch Business­
Com auch die
­sichere Ver­wahrung
von Daten im earth­
DATAsafe – einem
Hochsicherheits­
rechenzentrum in
einem Stollensystem
im steirischen
Kapfenberg.
‚Digitalisierung
macht künftig den
Unterschied‘
Wie Kapsch BusinessCom, Fabasoft, APA-IT und Microsoft Österreich Unter­
nehmen für die digitale Zukunft fit machen – Herausforderungen, Trends und
der aktuelle Stand der Dinge aus Sicht der Anbieter von Business-IT-Lösungen
Text von
Lana Gricenko
Die Digitalisierung erfasst alle Wirtschaftsbereiche – in vielen Unternehmen werden IT-Lösungen zu zen­
tralen Bestandteilen. Es geht darum,
Unternehmensprozesse zu verein­
fachen, Datenmanagement einzuführen, intelligente Services zu integrieren, bestehende Produkte zu
verbessern, schlanker, effizienter, flexibler zu werden. HORIZONT hat sich
bei Anbietern umgehört, wie weit die
Digitalisierung in Österreichs Unternehmen bereits vorangeschritten ist.
Digital Natives sind Vorreiter
„Es gibt große Unterschiede zwischen
einzelnen Branchen und zwischen
größeren und kleineren Unternehmen. Große, international tätige
Unternehmen haben viel früher
­
­erkannt, dass sie mit IT ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. In
Branchen, bei denen Information
und Kommunikation im Zentrum der
Geschäftstätigkeit stehen, ist die digitale Transformation bedeutend weiter fortgeschritten als bei Produktionsbetrieben. Dabei gibt es dort sehr
viel Potenzial“, erörtert Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands von
Kapsch BusinessCom. Bestrebungen
in Richtung intelligenter und vernetzter Produktion – zusammengefasst
unter dem Schlagwort Industrie 4.0 –
gewinnen ihm zufolge aber seit einigen Monaten auch hierzulande an
Momentum. Interessant sei auch,
dass gerade bei Familienbetrieben
der Generationenwechsel in der Führung die digitale Transformation
­ eschleunigt. „Wenn Manager ans
b
Ruder kommen, die selbst so genannte Digital Natives sind, hat das
oft große Auswirkungen auf die Art,
wie Technologie in ihren Unternehmen eingesetzt wird“, so Borenich.
Generell zähle Österreich bei dieser
Entwicklung aber nicht zu den internationalen Spitzenreitern. Kapsch
BusinessCom bietet unterschiedliche
IT-Lösungen in den Bereichen Cloud,
New World of Work, Big Data, Internet
of Things und Security und begleitet
die Unternehmen langfristig bei der
Digitalisierung. Laut Borenich geht
der Trend in Richtung gesamtheitlicher IT-Konzepte. Die größte Herausforderung sieht er im finanziellen
Spielraum der Firmen. Viele hätten
zwar erkannt, dass ihnen Digitalisierung Wettbewerbsvorteile verschaffen kann, könnten aber aufgrund der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage
keine größeren Investitionen tätigen.
Der Anspruch von Kapsch BusinessCom sei es daher, als Partner attraktive und finanzierbare Modelle zu
bieten. Viele Kunden von Kapsch
BusinessCom nutzen den earth­
DataSafe – ein Hochsicherheitsrechenzentrum in einem Stollensystem
im steirischen Kapfenberg. Firmendaten sind dort sicher verwahrt, es
reicht 320 Meter in den Berg und ist
durch bis zu 150 Meter hohes Gestein
gegen äußere Einflüsse geschützt.
Auch technisch sind sämtliche
Schutzmaßnahmen auf dem neuesten Stand.
Vorbehalte aus dem Weg räumen
„Sicherheit“, so Hansjörg Gruber,
Head of Fabasoft Cloud Business
Unit, „ist das Um und Auf des Cloud
Business.“ Nur mit einem umfassenden Security-Ansatz könne man Kundenvertrauen für die Auslagerung von
Daten in die Cloud etablieren. „Fabasoft kann diese Rundum-Sicherheit
bei seinen Produkten garantieren.“
Das österreichische Unternehmen
bietet seinen Kunden Content-Management-Systeme für den grenzenlosen B2B-Datenaustausch mit Partnern aus der Cloud. Ein Beispiel: Für
den Kunden Volksbanken-AG wurde
auf Basis der App Fabasoft Cloud die
Vorbereitung mobiler Sitzungsunterlagen für das M
­ anagement durch ein
Assistenzteam organisiert und damit
der ­authentifizierte Zugriff auf hochsensible Bankdaten und Geschäftsunterlagen über iPads und Smartphones für Berechtigte eingerichtet und
die Meeting-Qualität dadurch verbessert.
Helmut Fallmann, Mitglied des Fabasoft-Vorstandes, ergänzt: „Aus
Marktuntersuchungen des vergangenen Jahres wissen wir, dass erst rund
20 Prozent der Unternehmen trotz
­aller unbestreitbaren ökonomischen
Vorteile von Cloud Computing mit
­ihren Unternehmensdaten den Weg
Innovative Unternehmen
HORIZONT No 36
in die ‚Wolke‘ suchen. Gerade wegen
dieser sich hartnäckig haltenden
­Sicherheitsbedenken gegenüber dem
Cloud-Modell haben wir im Vorjahr
keine Anstrengungen gescheut, diese
Vorbehalte auf Kundenseite mit
neuen Security-Ansätzen auszuräumen.“ Nehme man die öffentliche
Hand und ihre E-Government-Angebote und Open-Data-Projekte als
Gradmesser, sei der Paradigmenwechsel zur digitalen Wirtschaft in
Österreich auf einem ganz guten Weg.
„KMU können aber wegen bestehender Informationsdefizite in Bezug auf
diesen Transformationsprozess vielfach nur sehr langsam die heute erforderliche Wettbewerbsstärke aufbauen.“ Gerade für kleine und mittlere Unternehmen müsse man daher
gezielte Aufklärungsarbeit leisten.
Für eine erfolgreiche europäische
IT-Industrie brauche es vorbildliche
Normen und technische Spezifikationen bei den IT-Zukunftstrends Mobility, Cloud Computing, Big Data und
Social Networks. „Die künftigen
­Herausforderungen einer digitalen
­Gesellschaft werden zuallererst die
großen Umbrüche adressieren müssen – wie zum Beispiel Industrie 4.0,
E-Health oder Mobility und Umweltschutz. Die IT wird hier als GeneralPurpose-Technologie industrielle
Produktionsbedingungen, das gesamte Gesundheitswesen, intermodale Verkehrskonzepte oder Ansätze
von Green IT radikal verändern“, ist
Fallmann überzeugt. Um mit der erforderlichen Technologie-Entwicklung Schritt zu halten, werde es sehr
darauf ankommen, digitale Medienkompetenz, Entrepreneurship und
Innovationsmanagement als lebenslangen Lernprozess anzusetzen und
Europa in eine wirkliche Wissens­
gesellschaft zu transformieren.
zeitung, die nicht auch digital verfügbar ist“, so ­Falchetto. Auch in anderen
Branchen sei das Bewusstsein in den
letzten Monaten gewachsen. „Der Bedarf an smarten und mobilen Lösungen steigt, diese benötigen entsprechende Hintergrund-Services, wofür
sich unsere flexiblen Cloud-Services
bestens eignen.“
Medienbereich hat Trend erkannt
Einer der größten Server-Hoster Österreichs ist die APA-IT, die Medienunternehmen bei der Umsetzung
­ihrer Digitalstrategie begleitet und
unterstützt. Die maßgeschneiderten
Infrastrukturlösungen eignen sich
grundsätzlich für alle Firmen, die medienähnliche Anforderungen haben.
„Darunter verstehen wir hohe Anforderungen an Performance und Verfügbarkeit sowie die Notwendigkeit,
rasch und flexibel auf plötzlich steigende Zugriffszahlen zu reagieren“,
erklärt Geschäftsführer Alexander
Falchetto. Kunden sind etwa der ORF,
styria digital one, derstandard.at,
NZZ.at oder aber auch der ÖGB – Österreichischer Gewerkschaftsbund.
Neben Infrastrukturlösungen (Serverund Netzwerkbetreuung) bietet die
APA-IT ihre Services auch im Rahmen
von flexiblen Cloud-Lösungen an. Sicherheit hat auch hier oberste Priorität. Der gesamte IT-Betrieb ist nach
ISO 20000 zertifiziert, für Rechenzentrumsfläche kann man auch die ISO
27000 vorlegen. Außerdem wird die
Einhaltung der Normen jährlich
durch ein Audit überprüft. „Die Digitalisierung steht in Österreich erst am
Anfang, im Medienbereich ist sie jedoch schon weiter vorangeschritten.
Es gibt heute kaum mehr eine Tages-
Die Rechenzentren
im earthDataSafe
sind durch Sicher­
heitsmaßnahmen
wie Zutrittsbe­
schränkungen oder
Brandmeldesysteme
geschützt. © Kapsch (2)
Ängste überwinden
Microsoft bietet intuitiv zu bedienende Komplettlösungen für alle Unternehmensgrößen, -reifegrade und
Branchen an. Diese können durch ein
Netzwerk von circa 4.500 Partnern
quer durch Österreich und etwa
600.000 internationalen Partnern an
die Bedürfnisse und Prozesse von Unternehmen beziehungsweise Abteilungen angepasst werden. „Hierbei
differenziert sich Microsoft vor allem
durch minimalsten Schulungsaufwand, die nahtlose Integration in gewohnte Unternehmenswerkzeuge
wie Office und Outlook und Mobilität
der Mitarbeiter durch die Arbeit auf
PCs, Macs und jeglichen mobilen
Endgeräten“, erklärt Cornelia König,
Dynamics Business Group Lead bei
Microsoft Österreich. Mit Microsoft
Dynamics „Social CRM“ werden Lösungen für die Bereiche Vertrieb, Service, Marketing und Social Insights
geboten. Für Großunternehmen und
Konzerne bietet die Enterprise
­Resource Planning (ERP)-Software
Microsoft Dynamics AX Werkzeuge,
mit denen das gesamte Unternehmen
vernetzt und umfassend gesteuert
werden kann – etwa Finanzmanagement, Produktion und Einkauf/­
Verkauf/Lager sowie Analysen und
Reporting. Und kleine und mittelständische Unternehmen profitieren
von Microsoft Dynamics NAV – einer
ganzheitlichen Lösung, die Geschäftsanwendungen, Daten, Dokumente und Endgeräte vereint und
Prozesse automatisiert und mobil
macht. „Microsoft-Lösungen können
aus dem Rechenzentrum von
­Microsoft, einem österreichischen
Provider oder auf eigenen Rechnern
bezogen werden. Wir tragen hier als
Technologieführer und Cloud-Vorreiter natürlich eine große Verantwortung und legen die höchsten Sicherheitsstandards und Zertifizierungen
vor“, berichtet König. „Digitalisierung
macht künftig den Unterschied. Wir
sehen, dass immer mehr Unternehmen, vor allem im produzierenden
Bereich, Interesse zeigen. Unternehmen haben Angst vor Veränderung,
aber auch Angst vor dem Versagen –
eines von beiden trifft sie, wenn sie
dem Trend der Digitalisierung nicht
nachgehen und sich heute schon vorbereiten.“
Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit: Mit Microsoft Dynamics
Social Engagement konnten mehrere
Millionen an zusätzlichen Merchandising-Einnahmen für den Fußballclub Real Madrid generiert werden.
Wie das geht: Einmal jährlich plant
der Club eine Promotion-Tour, bei
der Spieler Fan-Events besuchen, um
die Fanbasis zu steigern und in Folge
mehr Tickets und Merchandising-Artikel zu verkaufen. Unter den Fans
herrscht reges Treiben auf Facebook,
Twitter und Co. Während Real Madrid bisher diesen Kanal speiste und
keine Ahnung hatte, wie zielführend
das Ganze ist, wurde nach wenigen
Stunden mit dem Tool Microsoft Social Listening ein hohes Aufkommen
­positiver Posts in Indonesien erkannt.
Es wurde festgestellt, dass die Fandichte die anderen geplanten Tourstopps bei Weitem überschreitet und
der Besuch lohnte sich allemal.
•
4. September 2015
IT-Werbung
Telekommunikation & Business-IT
Anders sein als höchstes Ziel
Mit Tarifen oder Endgeräten zu werben, reicht für Mobilfunker heute längst nicht mehr, um sich von ihren Mitbewerbern abheben zu
können. HORIZONT fragte bei den betreuenden Werbeagenturen nach, wie sie die Kommunikation für A1, Drei und T-Mobile gestalten
Text von
Gerlinde Giesinger
„Es wird zunehmend schwer, sich als
Mobilfunker werblich von seinen
Mitbewerbern abzuheben“, erklärt
Philipp Kohlmey, Mitbegründer und
Geschäftsführer der Beratung von
Hello München, jener Agentur, die
den Anbieter Drei seit 2008 betreut.
„Ähnliche Tarife. Ähnliche Endgeräte. Ähnlich leistungsfähige Netze“,
erklärt er – diese Voraussetzungen erfordern, sich auf andere Art und
Weise abzugrenzen, wie er erklärt.
2013 habe man im Zuge der Fusion
mit Orange und dem Relaunch der
Marke Drei „angefangen, ganz banal
Dinge durchzustreichen und damit
eine Geisteshaltung hinter die Marke
Drei zu bringen. Wir streichen alles,
was Status quo ist. Was vermeintlich
etabliert ist. Was im Gestern beharrt.
Was alt denkt. Was bremst. Damit
grenzen wir uns quasi vollautomatisch vom etwas behäbigen Marktführer ab“, meint Kohlmey. Statt sich mit
A1 zu matchen, konzentriert sich die
Agentur Hello München, die seit 2014
durch Hello Wien unterstützt wird,
auf den Wettbewerb mit der Nummer
zwei am Markt: T-Mobile. „Durch
Jung von Matt bekam diese Aufgabe
erfreulicherweise etwas frischen
Wind. Mit ‚Wie ich will‘ versucht sich
T-Mobile ja scheinbar auch eher an
einer Haltung. Bislang schlagen wir
uns in diesem Duell recht gut. T-Mobile und A1 stagnieren. Drei wächst.
Es sind nicht mehr allzu viele Marktanteile, die uns von Platz zwei trennen“, zeigt sich der Geschäftsführer
zuversichtlich, was die Zukunft seines
Kunden betrifft.
Die Fusion im Jahr 2013 war für
Philipp Kohlmey und sein Team bislang auch die größte Herausforderung in der Zusammenarbeit mit
Drei. „Das oberste Ziel der preis­
aggressiven Neukundengewinnung
wich plötzlich dem Ziel, 2,1 Millionen
Orange-Kunden unter dem neuen
Dach vom ‚neuen Drei‘ ein neues Zuhause zu geben. Angebotswerbung
wich einer Haltungskampagne mit
Angeboten: Es geht auch anders. Und
diese Haltung betraf nicht nur die
Kommunikation, sondern eigentlich
alles: Technik, Tarife, Content, Presse,
ja sogar den Innenarchitekten im
neuen Bürogebäude“, blickt der Geschäftsführer zurück.
Zwei Jahre später hat sich das ‚neue
Drei‘ längst etabliert und verkündete
erst kürzlich im Rahmen des Forum
Alpbach, mit dem neuen LTE-Netz an
den Start zu gehen, das der Mobilfunkanbieter in den vergangenen
zwei Jahren errichtet hat. Statt dies
mit großem Pathos zu kommunizieren, lassen Hello München und Hello
Wien derzeit im Rahmen einer neuen
Kampagne Emojis, mit denen User
heutzutage so gerne kommunizieren,
ausgelassen tanzen.
Simple und verständliche Aussagen
T-Mobile, jener Anbieter, der für Drei
derzeit der spannendste Mitbewerber ist, wird seit Sommer 2014 von
Jung von Matt/Donau betreut. Etwas
mehr als ein Jahr später ist Volkmar
Weiss, Geschäftsführer Kreation,
überzeugt davon, es geschafft zu
­haben, sich deutlich von der Konkur-
Aktuell macht A1
mit einer sommerlichen Surfkampagne
auf sein Festnetz-Internet aufmerksam.
© DNS Werbeagentur
Drei wirbt derzeit
mit Emojis für das
neu errichtete
­LTE-Netz.
© Hello München/Hello Wien
Seit etwa einem Jahr tritt T-Mobile mit dem von JvM/Donau entwickelten
Claim „Wie ich will“ auf. © JvM/Donau
renz zu unterscheiden – denn das war
von Beginn der Zusammenarbeit an
das gesetzte Ziel. „Das neue Corporate Design von T-Mobile unterscheidet sich signifikant vom Mitbewerb.
T-Mobile Austria kommuniziert sehr
modern und ist in Sachen Wiedererkennung und Eigenständigkeit den
anderen weit voraus. Unsere Positionierung ist klar und einfach. Die Aussagen simpel und verständlich“, ist
sich Weiss sicher.
Doch sich zu unterscheiden, das
sei nur eine von vielen Aufgaben in
Zusammenarbeit mit dem Kunden,
wie er weiters schildert: „T-Mobile ist
ein extrem schneller Kunde. Durch
den harten Wettbewerb müssen sowohl der Kunde als auch die Agentur
sehr flexibel arbeiten und auf Veränderungen reagieren. Außerdem optimieren wir gemeinsam laufend das
Kampagnen-Phasing und das Thema
Branded Content. Als innovatives Unternehmen muss auch die Kommunikation immer wieder überraschen.“
Mit dem Claim „Wie ich will“ ist TMobile seit rund einem Jahr erfolgreich unterwegs – ein Credo, unter
dem seitdem alle Maßnahmen vereint werden, „denn Kundenfokus
steht an erster Stelle. Das wird aktuell
und auch weiterhin maßgebend
sein“, schildert Weiss abschließend.
‚Typisch A1 – ist ein Kompliment‘
Der Marktführer im Mobilfunkbereich – das ist in Österreich trotz eindeutiger Verluste in der Vergangenheit immer noch A1. Betreut wird
dieser Anbieter durch die DNS Werbeagentur, vormals Nitsche. Gegründet wurde diese vor sechs Jahren, und
noch im selben Jahr, nämlich 2009,
konnte man sich als Leadagentur von
A1 etablieren. Niklas Duffek, Managing Director der DNS Werbeagentur,
hat somit in den vergangenen Jahren
miterlebt, wie sich der Mobilfunker
gewandelt hat. „Die Marke A1 entwickelte sich in den letzten Jahren von
einer reinen Mobilfunkmarke hin zu
einem konvergenten Komplettanbieter. Von Mobilfunk hin zum Anbieter
leistungsfähiger Daten-Highways,
TV- und Entertainment-Pakete, komplexer IKT-Lösungen und vielem
mehr. A1 ist der klare Leader in diesem Bereich, der als einziger alles aus
einer Hand anbieten kann. Eine
starke, verlässliche Marke – und trotzdem immer in Bewegung. Dazu kommunikativ beitragen zu dürfen, ist
Verantwortung und Freude zugleich.“
Derzeit wirbt die Agentur mit einer
sommerlichen Surfkampagne für
das Festnetz-Internet von A1 – dies
wird in diesem Jahr nicht die letzte
Kommunikationsoffensive gewesen
sein, auch wenn DNS hierzu noch
nicht ins Detail gehen will. „Dass
aber auch heuer am 24. Dezember
Weihnachten gefeiert wird, darf ich
wohl verraten“, so Duffek gegenüber
HORIZONT.
Was sich nicht von der Hand weisen lässt: A1-Spots haben oft eine
klare, eigene Stilistik – und darauf ist
Duffek auch sichtlich stolz. „A1-Werbung hat einen eigenen Look, eine
e­ igene Tonalität und einen hohen
Qualitätsanspruch, der der Positionierung der Marke Rechnung trägt –
mit Liebe zum Detail. Und durchaus
eine gewisse Selbstähnlichkeit. Der
oft gehörte Kommentar ‚Das ist ein typischer A1-Spot‘ ist für uns durchaus
ein Kompliment.“
•
20 Jahre
Lesen Sie am 10.9.2015
die Jubiläumsausgabe.
1995: Österreich tritt der EU bei,
die Handelsschranken fallen, die Wirtschaft
ist in Aufbruchsstimmung. Das war der
beste Zeitpunkt, das WirtschaftsBlatt
zu gründen. Seither haben wir in fast
5000 Ausgaben mit Kompetenz und
Leidenschaft über die heimische und
internationale Wirtschaft berichtet. In
unserer Jubiläumsausgabe blicken wir noch
einmal zurück, was die Wirtschaft in den
vergangenen 20 Jahren bewegt hat.
Eva Komarek
Chefredakteurin WirtschaftsBlatt
Klare Fakten.
Klare Entscheidung.
23
24
Telekommunikation & Business-IT
Quo vadis,
Digitalisierung?
Eine Studie der Unternehmensberater von Accenture
zeigt: Österreich hat in Sachen Digitalisierung noch
einen weiten Weg vor sich. Deutschland und die
Schweiz ziehen im direkten Vergleich davon
Stark
digitalisiert
4
HORIZONT No 36
Digitalisierungsgrad
nach Branchen
3,5
Teilweise
digitalisiert
Digitalisierung
3
2,5
Gering
digitalisiert
2,34
2
2,12
1,98
1,92
Ø 1,84
1,89
1,72
1,5
1,71
1,58
1,34
Alle reden von der Digitalisierung,
doch was passiert in der Wirtschaft
wirklich? Das haben die Unternehmensberater von Accenture Österreich mithilfe einer Studie versucht
­herauszufinden. Das Ergebnis: Die österreichische Wirtschaft verschläft die
­Digitalisierung. Die 100 umsatzstärksten Unternehmen des Landes kamen
2013, gruppiert auf verschiedene
B ranchen, nur auf einen von
­
­Accenture ­errechneten Digitalisierungsgrad von 1,84. Damit sind sie
­unterdurchschnittlich digitalisiert, wie
die Grafik zeigt. Erst ab einem Wert
von 4,0 sprechen die Unternehmensberater von einer „stark digitalisierten“
Branche. Drei Erfolgsfaktoren hat Accenture für den Digitalisierungsgrad
untersucht: digitale Strategien, digitale Angebote und digitale Prozesse.
Klaus Malle, Country Managing
Director Accenture Österreich, warnt
die österreichische Wirtschaft vor
­einer Verschärfung des Trends: „Wer
Internationaler Vergleich
Während Österreich zwischen 2009
und 2012 immer recht gut dastand,
wenn man es mit Deutschland und
der Schweiz verglich, so ging es 2013
steil bergab. Und dabei trifft es vor
­allem auch die Big Player: Während
der Umsatz der 100 größten Unternehmen aus Österreich um etwa
sechs Prozent schrumpfte, sank die
gesamte Wirtschaftsleistung nur um
1
Quelle: Accenture Österreich
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tr
Text von
Timo Niemeier
jetzt nicht digitalisiert, überlässt die
Wertschöpfung den anderen.“ Ohne
eine Digitalstrategie und digitale Geschäftsmodelle werde es kein Wachstum und keine neuen Marktanteile
geben, zeigt sich Malle überzeugt.
Das erfordere radikale Veränderungen: beispielsweise Kooperationen
mit Start-ups. Was passiert, wenn
man den digitalen Wandel verpasst,
könne man im Einzelhandel sehen:
„Dort knöpfen E-Commerce-Spezialisten dem stationären Handel mehr
und mehr Marktanteile ab“, so Malle.
Auch anderen Branchen könnte diese
Entwicklung bevorstehen, sollten sie
nicht rechtzeitig reagieren.
0,2 Prozent. Die Unternehmen aus
Deutschland und der Schweiz konnten im gleichen Zeitraum zumindest
das Niveau des Vorjahres halten oder
leicht zulegen.
Das ist eine Trendwende: In den
vergangenen Jahren lagen die 100
umsatzstärksten Unternehmen aus
Österreich regelmäßig vor, zumindest
aber gleichauf mit, ihren Kollegen aus
Deutschland und der Schweiz. Gegenüber der Presse sagt AccentureChef Klaus Malle: „Die Standortprobleme schlagen sich endgültig in der
Realwirtschaft nieder. Alle haben sich
lustig gemacht über die Rankings, die
Österreichs Abstieg dokumentierten.“
Nun folge die Quittung, denn auch für
2014 und 2015 könne man keine
­Besserung erwarten.
Red Bull sticht heraus
Es gibt sie aber natürlich auch in
­Österreich, die Big Player. Die Unternehmen, die sich jedem internationalen Vergleich stellen können. Dazu
zählt unter anderem das Red-BullImperium von Dietrich Mateschitz.
Der Softdrink-Hersteller wurde von
Accenture nun schon bereits zum
vierten Mal in Folge zum Growth
Champion gekürt. Neben Red Bull hat
das nur die Lenzing AG gleich vier Mal
geschafft. Als Growth Champion gel-
Langweilig.
7,9 Mio 1,3 Mio
Visits pro Monat*
Unique Clients
pro Monat*
Unterhalten Sie ihre Zielgruppe mit den vielfältigen kreativen Formaten bei Drei:
Cube Ad, Filmstrip Ad, Interactive Video Ad, Mobile Sidebar oder HTML 5 Superbanner.
So steigern Sie die Sympathie und das Interesse für Ihre Marke.
Details dazu erhalten Sie auf www.mobile-marketing.at oder per Mail an [email protected]
* Quelle: ÖWA Mai 2015
ten Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren beim Umsatzwachstum den Durchschnitt der Top
100 insgesamt sowie den Durchschnitt der eigenen Branche übertroffen haben und ­zugleich profitabler als
der Branchendurchschnitt sind. Neben Red Bull und Lenzing traf das im
vergangenen Jahr noch auf 15 andere
Unternehmen zu, unter anderem die
OMV AG, Novomatic, und die Ottakringer Getränke AG. Doch auch ihnen
sollte daran gelegen sein, in einem
starken wirtschaftlichen Gesamtumfeld zu agieren – vielleicht muss dafür
aber vermehrt in die hauseigenen
­Digitalstrategien investiert werden. •