Pressetext - The Boston Consulting Group

Press Release
Digitalisierung könnte bald fast jeden zweiten
Junior-Anwalt überflüssig machen
Legal Technology zwingt Kanzleien zu neuen Geschäftsmodellen – Für
Juristen werden IT-Kompetenzen immer wichtiger – BCG-Studie mit der
Bucerius Law School
Frankfurt, 1. Februar 2016 – Das Datenvolumen in der Rechtsberatung steigt
stetig an. Deswegen wird in Zukunft die Fähigkeit, rechtliche Daten abzubilden,
zu analysieren und zu interpretieren, entscheidend für den Erfolg von Anwaltskanzleien sein. Computerprogramme könnten künftig 30 bis 50 Prozent der Aufgaben von Junior-Anwälten übernehmen – dadurch sind immer mehr Anwaltsjobs gefährdet. Sogenannte Legal Technology ermöglicht mittels Software die
Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen, wie das automatisierte Auswerten von Vertragswerken, das Management von Fällen und Back-OfficeArbeiten. Kanzleien in Deutschland nutzen Legal Technology noch kaum, zudem
bieten nur wenige Start-ups in Deutschland spezielle Software-Lösungen an.
Zu diesen Ergebnissen kommt The Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam
mit der Bucerius Law School in Hamburg und dem Bucerius Center on the Legal
Profession in der Studie „How Legal Technology Will Change the Business of Law“.
Es wurden 50 Interviews mit Partnern von Großkanzleien geführt, darunter die
neun größten Kanzleien Deutschlands nach Umsatz, die etwa 13 Prozent des
gesamten Umsatzes von Rechtsanwaltskanzleien ausmachen. Zusätzlich wurden
Besitzer und Vertreter von Legal-Tech-Unternehmen über die Auswirkungen
von Legal Technology auf die Geschäftsmodelle von Kanzleien befragt. Eine Umfrage unter 1000 Alumni der Bucerius Law School bestätigt diese Ergebnisse.
„Große und kleine Anwaltskanzleien können es sich nicht länger leisten, Legal
Technology zu ignorieren, wenn sie weiter wettbewerbsfähig bleiben wollen",
sagt Dr. Christian Veith, BCG Senior Partner und einer der Autoren der Studie.
"Die Digitalisierung stellt auch diese Branche vor neue Herausforderungen.
Kanzleien sind gezwungen, ihre bisherigen Geschäftsmodelle zu überdenken und
mit Blick auf die Möglichkeiten von Legal Technology weiterzuentwickeln.“
Der Beruf des Juristen wird sich verändern
Schon heute spüren Anwaltskanzleien zunehmend den Wettbewerb junger Internet-Startups, die Verbrauchern das Standardangebot von kleinen, breit aufgestellten Kanzleien (Vorbereitung von Testamenten, Auswahl an Standardverträgen für Autokauf, Gesellschaftsgründung und ähnliches) online anbieten. Den
Kanzleien gehen dadurch nicht nur Umsätze verloren; der Beruf des Juristen
The Boston Consulting Group
Caroline Heptner
Media Relations
Tel. +49 69 9150-2334
Fax +49 69 5964-793
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Bockenheimer Landstraße 47
60325 Frankfurt am Main
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wird sich außerdem laut Studie zunehmend weg von der Bearbeitung standardisierter Aufgaben, hin zur immer stärkeren individuellen und spezialisierten Beratung von Klienten entwickeln. „In Zukunft wird der Beruf des Juristen zunehmend Projektmanager und Spezialisten erfordern, die mit Legal Technology arbeiten können. Technische Fähigkeiten in den Bereichen der digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit, Statistik und Datenanalyse werden daher immer
entscheidender", sagt Markus Hartung, Direktor des Bucerius Center on the Legal Profession. "Für die juristische Ausbildung bedeutet das, die Studenten gut
darauf vorzubereiten und entsprechende Kurse anzubieten, wie wir es seit
Herbst 2015 tun. Wollen Kanzleien außerdem für innovative Talente von morgen attraktiv sein, sollten sie ihre Zukunftsfähigkeit durch eine moderne Arbeitsweise zeigen, die auf den Möglichkeiten von Legal Technology basiert.“
Die Studie How Legal Technology Will Change the Business of Law finden Sie hier:
http://www.bcg.de/documents/file204646.pdf
The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG
unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG
individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens zu steigern
und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce
D. Henderson gegründet, ist heute an 82 Standorten in 46 Ländern vertreten und
befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. Für weitere Informationen: www.bcg.de.
In ihrem Internetportal bcgperspectives.com bündelt The Boston Consulting
Group alle unternehmenseigenen Studien, Kommentare, Grafiken und Videos
und stellt sie online zur Verfügung. Neben Publikationen zu aktuellen Wirtschafts- und Unternehmensthemen beinhaltet die Plattform auch Veröffentlichungen aus der über 50-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Onlineportal
findet sich unter www.bcgperspectives.com.
Die Bucerius Law School in Hamburg ist die erste private Hochschule für
Rechtswissenschaft in Deutschland. Sie wurde im Jahr 2000 von der ZEITStiftung Ebelin und Gerd Bucerius gegründet, ist staatlich anerkannt und besitzt
Promotions- und Habilitationsrecht. Das Studienangebot der Bucerius Law
School umfasst das Jurastudium („Jura plus“), einen „Master of Law and Business (LL.M./MLB)“, drei Summer Programs sowie jährlich von September bis
Dezember ein „Program in International and Comparative Business Law“ für
rund 100 Studierende der über 90 Partnerhochschulen weltweit. Seit 2008 ist die
Bucerius Law School durchgehend Spitzenreiter im CHE-Hochschulranking.
Für weitere Informationen: www.law-school.de
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