Ein frischer Schuß Minus-Geschäfte Mir fehlt der Mut Turnier

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Warnungen überraschen Mixe immer wie-1
der. Susanne Fugmann, eine Tierärztin aus ^
dem bayerischen Haunersdorf, züchtet als &
Hobby und kreuzte vor neun Jahren eine
Trakehnerstute mit einem Paso Peruano.
Heraus kam eine Stute „mit schönem Exterieur und guter Töltveranlagung". Ein Mix
gelingt laut Fugmann immer dann, „wenn
zwei Rassen vom Körperbau harmonieren"ein Grund, warum die Warmblutrassen untereinander gekreuzt werden können.
Der Charakter sei hingegen unkalkulierbar und damit ein Risiko. Wer unbedingt
einen Mix haben möchte, dem rät Fugmann
zum Kauf. „Das ist sicherer. Da kann man
sich das Ergebnis in Ruhe anschauen."
Das Fohlen stammt von einer Lippizzaner-Stute und einem Paso-Peruano-Hengst.
Hinten wirkt es überbaut, doch das kann auch am Wachstum liegen.
Pferdebörse, 10/2003 (Zitate zum Thema Zucht von Mixen)
Ein frischer Schuß
Dieter Schmidt, Hude,
Oldenburger-Züchter:
Züchten ist langwierig. Das Ergebnis sieht
man erst in vier Jahren. Diese Experimente
muß man sich leisten können. Nur ein Fünftel bis ein Drittel der Fohlen bringt noch
gutes Geld. Zugegeben würde ein Schuß frisches Blut nicht schaden. Wir haben ja
heute häufig Fohlen, denen es an der nötigen Robustheit fehlt. Die haben schöne
Beine, für die der Boden aber oft zu hart
ist. Folge: Die Tiere kriegen dicke Füße.
Minus-Geschäfte
Aldje Thelen, Nörvenich,
Araber-Züchterin:
Wenn ich mixe, bekomme ich Pferde ohne
Papiere. Für die kann ich weniger verlangen. Natürlich sind diese Pferde nicht
schlechter als andere, aber in der Regel
werden sie verramscht. Trotzdem sollte
man gerade bei den Arabern zu viel Inzucht
vermeiden. Ich achte darauf, daß meine
Pferde von den Blutlinien her nicht zu eng
verwandt sind. Das Risiko von Defekten ist
bei zuviel Reinzucht und mangelhafter Selektion sehr groß.
züchten, sondern züchte für den Sport.
Natürlich ist auch in einer Reinzucht die
Kombination Siegerhengst x Siegerstute
nicht immer eine Garantie für ein tolles
Fohlen. Ich würde beispielsweise einen Trakehner nie mit einer anderen Warmblutrasse wie Hannoveraner oder Oldenburger
kreuzen, um ihn zu verbessern. Warmblüter
würde ich aber jederzeit mit einem Trakehnerhengst veredeln.
Turnier-Nachteil
Ingrid Turnbull, Stadiern,
Quarter-Horse-Züchterin:
Mixe züchten lohnt nicht. Das sind keine
schlechteren Pferde, aber ich bekomme für
sie weniger Geld. Um am Markt erfolgreich
zu sein, muß ich einfach gute Qualität bieten. Bei einem Quarter weiß ich, daß er westerntauglich ist, bei einem Mix weiß ich es
nicht. Da muß ich eventuell mehr Trainingszeit reinstecken. Der Erfolg ist ungewiß.
Nicht vermittelbar
Christina Zeitelhack, Leinburg,
Deutsche Classic-Pony-Züchterin:
Es gibt in Deutschland keine Nachfrage
nach Ponys ohne Papiere. Außerdem ist es
schwer, diese Tiere weiterzuvermitteln: Da
kaufen Leute für ihre Kinder günstig einen
Ponymix, aber wo kommt er hin, wenn das
Kind zu groß ist? Hat das Tier Papiere, kann
man es leichter wieder verkaufen. Die Mixe
landen dann irgendwo beim Händler oder
Schlachter.
Kosten beide gleich
Christina Barofke, Schönwölkau.
züchtet Hannoveraner, Oldenburger
und Trakehner.
„Wenn es sich finanziell lohnte, würde ich
auch Mixe züchten. Im Unterhalt kosten
Mixe und Rassepferde gleich viel. Beim Verkauf bekomme ich für ein Pferd mit Papieren aber mehr Geld."
BriefmarkenCocktail
Mir fehlt der Mut
Annemarie März, Gütersloh,
Trakehner-Züchterin:
Ich hab nichts gegen Mixe. Mir fehlte aber
bisher der Mut zum Risiko. Außerdem kann
ich es mir nicht leisten, für Hobbyreiter zu
Außerdem ist die Auswahl der Westernturniere begrenzt, bei denen ich mit Mixen
starten darf.
Das Klischee vom deformierten Mix:
Der Körper paßt nicht richtig zusammen, die Hinterbeine stehen falsch.
Burkhard Strauch, Tinkerhof
StrauchlNiederzier. züchtet Irish
Tinker und Barockpintos:
Züchten ist wie eine Mischung aus Briefmarkensammeln und Cocktailmixen. Wichtig ist, daß man gezielt züchtet und nicht