Ein Profivertrag am Ende eines schwierigen Jahres Colin Stüssi ist der erste Glarner Radprofi seit Urs Freuler. Mit dem Schweizer Team Roth-Skoda wird der 22-jährige Näfelser im Juni die Tour de Suisse bestreiten und in seiner engeren Heimat unterwegs sein. von Ruedi Gubser falschen Zeit am falschen Ort zu sein und war bei Rennunfällen nie die Ursache, sondern immer Opfer. «Aus eigenem Verschulden bin ich nie zu Fall gekommen.» Mit Colin Stüssi solls nächstes Jahr nicht runtergehen, sondern nach oben. Die Vorbereitung hat bereits begonnen. Seit 7.Dezember spult Stüssi mit seinem Team in Spanien Trainingskilometer ab. Rechtzeitig auf Weihnachten und die Bescherung kehrt er heim. Das grösste Geschenk wäre für ihn vermutlich eine verletzungsfreie Saison. Ab 20.Januar folgt eine weitere Trainingsperiode auf Mallorca, gefolgt von den ersten Rennen. E s war ein Scheissjahr.» Das Urteil seiner Saison 2015, der ersten als Mitglied im Continental-Team von Roth-Skoda, ist bei Colin Stüssi schnell und ultimativ gefällt, sodass keine Einwände möglich sind. Oder doch? So ein «Scheissjahr» war es gar nicht. Schliesslich belegte er am Giro della Regione Friuli den 3.Schlussrang und gewann die Nachwuchswertung. «Das war aber schon alles», dämpft der Näfelser erneut. «Gut: Ein, zwei Höhepunkte gab es. In vereinzelten Rennen habe ich gezeigt, was ich kann», muss er gestehen. Diese Lichtblicke reichten den Teamverantwortlichen, ihm einen Zweijahresvertrag als Berufsfahrer im neu ausgerichteten Roth-Skoda-Team anzubieten, das 2016 als eines der 20 Pro-ContinentalTeams unterwegs sein wird. So wird Colin Stüssi beispielsweise die Tour de Suisse bestreiten können. Besonderes Highlight für ihn wird die 6.Etappe vom 16. Juni sein mit Start in Weesen und Zielankunft in Amden. Helferdienste sind gefragt Im Team Roth-Skoda fällt Colin Stüssi die Rolle eines Helfers zu. Mitzufahren und die Teamleader zu unterstützen, lautet die prioritäre Aufgabe. «Für Colin wird eine andere Zeit kommen», betont Vater René Stüssi, der zum Staff des Teams Roth-Skoda gehört. «Es werden nicht mehr Siege und Podestplätze im Vordergrund stehen. Es wird für ihn Saisons ohne Siege geben.» «Das habe ich bereits erfahren», entgegnet Colin Stüssi, «in den letzten beiden Jahren habe ich keine Rennen gewonnen.» René Stüssi fährt fort: «Wichtig für Colin ist, dass er erste Erfahrungen auf dieser Stufe machen, harte Rennen fahren kann, sich zu quälen lernt und seinen Captains gute Helferdienste erweist. Ob er später selbst einmal Captain sein kann, wird sich weisen müssen. Um ein Leader zu sein, braucht es noch andere Qualitäten, als bloss schnell zu sein.» Die Basis fehlte So weit möchte Colin Stüssi nicht vorausblicken. «Die Erfahrung hat gezeigt, dass ich mich nicht zu früh freuen darf.» Damit spricht er das Verletzungspech an, das ihn dieses Jahr schon früh aus dem Sattel geholt hat. In der ersten Rundfahrt der Saison 2015 Anfang Februar in Frankreich zog er sich bei einem nicht selbst verschuldeten Sturz an der linken Schulter einen Knochenabriss und eine durchtrennte Sehne zu. Die Konsequenz daraus war eine dreimonatige Pause. «Im ersten Monat konnte ich gar nichts machen, dann wenigstens auf die Rolle», so Stüssi. Im Mai kehrte er auf die Rennstrecken zurück und musste feststellen, dass er sich einen grossen Trai- «Vor dem Stürzen habe ich keine Angst. Respekt habe ich hingegen vor den Folgen.» Colin Stüssi Radprofi aus Näfels Nordic Run im Training Aufwärts: Das soll es mit der Karriere von Colin Stüssi auch als Profi gehen. ningsrückstand eingehandelt hatte. Von der Vorbereitung im Winter, dem Grundlagenaufbau war nichts geblieben. Die Trainings- und Rennkilometer fehlten. «Es war frustrierend, stets hinterherzufahren», so der 22-Jährige. Ab August gings aufwärts, die Form kam und mit ihr auch die guten Leistungen und Resultate. Wie beispielsweise an der Rundfahrt im Friaul. Dieses Hoch sollte jedoch nur zweieinhalb Monate anhalten. Mitte Oktober erkrankte Colin Stüssi und musste erneut pausieren. «Das fehlende Auf- 25 SPORT REGION Südostschweiz | Donnerstag, 17. Dezember 2015 Bild René Stüssi bautraining machte sich bemerkbar. Ich hatte meinen Körper zu stark gefordert», lautet sein Analyse. Und schon war die Saison vorbei. Ein «Schiessjahr» eben. Das neue soll anders werden. Besser. Ohne Stürze, ohne gesundheitliche Rückschläge. «Stürze gehören leider zum Radrennsport. Davor habe ich keine Angst. Grossen Respekt habe ich hingegen vor den Folgen», bemerkt er. Angst vor Stürzen braucht er auch keine zu haben. Stüssi ist kein Sturzpilot. Er hat einfach das Pech, zur Colin Stüssi ist sich bewusst, dass auf der nächsthöheren Rennstufe ein anderer, rauerer Wind wehen wird. Er nimmt die Herausforderung an, setzt sich dafür voll ein – und hat im Training noch eine neue Sportart für sich entdeckt: Nordic Walking. Von Walking kann jedoch kaum gesprochen werden. Nordic Run ist zutreffender. «Ich bin im hohen Pulsbereich unterwegs, meist aufwärts», sagt Stüssi. Aufwärts ist das Stichwort. Das soll es mit der Karriere des Näfelsers weiterhin gehen. Ein grosses Ziel hat er dieses Jahr geschafft – den Profivertrag bei einem Pro-Continental-Team. Es war somit definitiv nicht nur ein «Scheissjahr». BBC Glarus mit guter Hinrunde Die BBC Capricorns sind das erste Mixed-Basketballteam in Glarus. Das Ziel des Mixed-Team ist es, viel zu lernen. Mit vier Siegen und nur zwei Niederlagen liegen die Glarner mit acht Punkten gleichauf mit den Unicorn 02 Spreitenbach-Dietikon und dem TSC St. Otmar Basket an der Tabellenspitze. Noch ist es unklar, ob es dabei bleiben oder ob es nächstes Jahr noch eine Rückrunde geben wird. Auf jeden Fall war es für die Glarner eine erfolgreiche und lehrreiche Saison. Der BBC Glarus hofft auf mehr Frauen, die gerne Basketball spielen würden, damit es bald auch eine komplette Mannschaft aus Frauen gibt. (am) Vier Siege für den SRV Linth An der Challenge du Red-Fish Neuchâtel resultierten für das Quartett des Schwimm- und Rettungsverein Linth, bestehend aus Joëlle Bienvenue, Miranda Kistler, Silvan Schmidli und Gian-Andrin Tanno, zwölf Medaillen und drei neue Klubrekorde. Für zwei Siege sorgte GianAndrin Tanno über 50 und 100 m Freistil, für je einen Silvan Schmidli (100 m Brust) und Joëlle Bienvenue (100 m Lagen). Die grösste Verbesserung erreichte Gian-Andrin Tanno über 400 m Freistil. Neu liegt er in dieser Disziplin an vierter Stelle der Jahrgangs-Bestenliste. (bbi) Köniz ohne Probleme Die Volleyballerinnen von Köniz zogen ohne Probleme im CEV-Cup, dem am zweitstärksten besetzten Europacup, in die 3. Runde ein. Gegen Roter Stern Belgrad liessen sie auf den 3:1-Heimsieg einen 3:0-Erfolg in der serbischen Hauptstadt folgen. Die Bernerinnen um NLA-Topskorerin Alessandra Santos spielen in der kommenden Runde entweder gegen Gent (Be) oder Galatasaray Istanbul. Im Challenge Cup qualifizierte sich Aesch-Pfeffingen für die Achtelfinals. Die Baselbieterinnen verloren zwar eine knappe Woche nach dem 3:0 daheim das Rückspiel beim finnischen Klub Hämeenlinna mit 1:3, entschieden aber den nötig gewordenen Entscheidungssatz mit 15:12 für sich. Im Achtelfinal trifft Aesch-Pfeffingen entweder auf Hapoel Kfar Saba (Isr) oder Kohila (Est). (si) Auf einen Blick Es gilt, die richtigen Schlüsse zu ziehen Gegen den TV Thalwil hatten sich die Glarner 3.-Liga-Handballer mehr erhofft. Statt der wichtigen Punkte gegen das Tabellenschlusslicht resultierte eine 23:27 (9:9)-Niederlage. von Markus Lippl Schon zu Beginn zeigte sich, dass die Aufgabe für die Glarner schwierig werden würde. Die Defensive der Zürcher agierte flink und aggressiv. Für Glarus wurde es schwierig, die Würfe platziert aufs Tor abzugeben. Zudem bewegte sich der Thalwiler Schlussmann äusserst geschickt und verhinderte mehrere Treffer. Mit einer zufriedenstellenden Leistung in der Abwehr konnten die Glarner die beiden Thalwiler Topskorer in Schach halten. Nach dem Seitenwechsel wiederholte sich das, was Glarus in den letzten Spielen schon öfters passiert war. Es geriet mit mehreren Toren in Rückstand. Auslöser war diesmal die nun an den Seiten noch offensivere Verteidigung von Thalwil, die einen druckvollen Spielaufbau der Glarner auf den Flügeln verhinderte. Ballverluste oder Würfe aus der zweiten Reihe waren die Folge und gaben Thalwil immer wieder die Chance zu schnellen Tempogegenstössen. Die Zürcher zogen zwischenzeitlich auf zehn Tore davon, ehe sich Glarus fangen konnte. Für die zurecht zugesprochenen Penalties stellte sich bei den Glarnern jeweils Hansueli Umberg an die Linie und verwandelte alle sechs Würfe. Mit drei weiteren Toren als Kreisläufer steuerte er in dieser Partie die meisten Treffer der Glarner bei. Torgarant Marc Feldmann fehlte verletzungsbedingt. Als Ersatz war Achim Lippl aus dem ehemaligen 4.-Liga-Team mitgereist und für die Mannschaft eine respektable Stütze. Für die Schlussphase rissen sich die Glarner nochmals zusammen und besannen sich auf ihre Spielweise. Die Schüsse wurden etwas präziser und abwechslungsreicher, so dass sich der Rückstand verringerte. David Zingg verkürzte auf 23:26, ehe Thalwil die Partie mit dem Treffer zum 27:23 beendete. Wichtig für die Glarner ist nun, dass sie die Erfahrungen aus den Hinspielen in die Rückrunde mitnehmen, so wie sie dies im vorgezogenen Spiel gegen den HC Wädenswil schon bewiesen haben. Vor den Feiertagen wird Glarus am kommenden Samstag um 18 Uhr zu Hause in der Kantihalle der HC Limmat gegenüberstehen. EISKUNSTLAUF SCHWEIZER MEISTERSCHAFTEN Frauen: 1. Tanja Odermatt (Tann) 144,11. 2. Shaline Rüegger (Zürich) 138,34. 3. Yasmine Yamada (Zürich) 133,10. 4. Déborah Pisa (La Chaux-de-Fonds) 120,11. 5. Jérômie Repond (Basel) 116,59. 6. Alexine Butty (Meyrin) 113,94. 7. Yvonnet Buttet (Zug) 113,28. 8. Laure Nicodet (La Chaux-deFonds) 110,70. 9. Matilde Gianocca (Lugano) 110,61. 10. Gaëlle Cappi (Martigny) 105,88. Zora Largo (Schwanden) musste krankheitsbedingt und wegen einer leichten Verletzung auf einen Start verzichten. HANDBALL MÄNNER,3. LIGA, GRUPPE 3 Thalwil – Glarus Limmat – Wädenswil Limmat – Meilen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Uster/Volketswil Limmat TV Unterstrass Wetzikon Wädenswil Meilen Thalwil Glarus 8 7 7 9 10 7 8 8 6 5 4 4 4 3 2 2 1 1 1 0 0 1 0 0 27:23 27:23 29:33 1 1 2 5 6 3 6 6 190:163 194:181 164:152 178:191 231:235 178:172 193:208 160:186 13 11 9 8 8 7 4 4 Die nächsten Spiele. Samstag, 19. Dezember, 18 Uhr: Glarus – Limmat. – 20 Uhr: Wädenswil – TV Unterstrass.
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