AUGSBURGER RAUCHZEICHEN Der Rauch Lyrik im Brechthaus Das kleine Haus unter Bäumen am See Vom Dach steigt Rauch Fehlte er Wie trostlos wären dann Haus, Bäume und See. »Augsburger Rauchzeichen« will in der Literatur-Szene ein Format platzieren, das auf Lyrik im deutschsprachigen Raum abzielt. Rauchzeichen steigen im offenen Raum hoch, übermitteln weithin sichtbare Botschaften, die es zu entschlüsseln gilt, lösen sich als filigrane Gebilde schnell auf – und auch Bertolt Brecht Gedichte sind schwer zu greifen, signalisieren Höhe, um Tiefe zu gewinnen, nehmen vielfältige Formen an, berühren uns elementar, ohne breite Öffentlichkeit zu erreichen. Eine Affinität zwischen Rauchzeichen und Lyrik ist also offensichtlich, die auf das Brecht-Gedicht »Der Rauch« verweist. Der Rauch AUGSBURGER RAUCHZEICHEN Das kleine Haus unter Bäumen am See Vom Dach steigt Rauch Idee und Konzept: Fehlte er Max Sessner und Ulrich Ostermeir, Augsburg Wie trostlos wären dann Haus, Bäume und See. Partner: O-Poesie Serkan Erol und Burhan Kacar Diese Zeilen gewichten den Titel dieser Reihe: Einmal gilt es im Sinne Brechts die Lyrik in Augsburg weit stärker zu veran- Eintritt: kern, darüber hinaus soll Brecht als Dichter von Weltformat 8,–/ermäßigt 5,– Euro Daniela Danz in Augsburg präsenter in Erscheinung treten und nicht zuletzt Andreas Altmann entschwert diese Art von Lyrik die gewichtigen klassischen Christian Futscher Vorbilder, die massiv auf den zeitgenössischen Lyrikern lasten. »Rauchzeichen« fordert die Veranstalter, als Conditio sine qua non das Feuer zu bewahren und nicht die Asche anzubeten. Den Finger am Puls der Zeit werden also deutschsprachige Veranstalter/Vorverkauf: Obstmarkt 11 · 86152 Augsburg Telefon 0821-518804 · Fax 0821-39136 [email protected] www.buchhandlung-am-obstmarkt.de Lyriker geladen, eine Auswahl ihrer Werke rezitierend vorzustellen: Bunt wird die Pluralität der Stile sein, querbeet wird sich eine breite Thematik öffnen, eine vitale Lyrik, die aus dem Alltag gegriffen ist und im ganz Sinne Brechts nicht einer l’art pour l’art – Attitüde das Wort redet, wird die Zuhörer am Nerv treffen. Im halbjährlichen Turnus – geplant sind Frühjahr und Herbst – wird diese Reihe ablaufen: Wir freuen uns auf spannende und überraschende Begegnungen im Brechthaus. Mit Unterstützung des Kulturamts der Stadt Augsburg, der Stadtsparkasse Augsburg, der Regio Augsburg und den Freunden der Neuen Stadtbücherei e. V. AUGSBURGER RAUCHZEICHEN Lyrik im Brechthaus Donnerstag, 15. Oktober 2015, 19.30 Uhr Brechthaus Augsburg, Auf dem Rain 7 Daniela Danz Andreas Altmann Christian Futscher du erinnerst dich nicht auf welcher Seite du stehst – das ist was schienen tragen die brücke über den grenzfluss. wo das land Mehr als das heiße Wasser wärmt mich die gebräunte Haut – ich mit Gegenwart meine. beginnt, sind sie nur noch geschichte. ein Mitbringsel aus Marseille (aus: Westbank 2) (aus: das unansehliche) (Unter der Dusche) Daniela Danz wurde am 5. September 1976 in Eisenach gebo- Andreas Altmann wurde am 4. Januar 1963 in Hainichen/Sach- Der Österreicher Christian Futscher wurde am 19. April 1960 ren. Sie studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Tübin- sen geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung arbeitete er in Feldkirch/Vorarlberg geboren. Nach seinem Studium der gen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle und promovierte über den zunächst unter anderem als Schriftsetzer und Orchesterwart. An- Germanistik und Romanistik an der Universität in Salzburg Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Seit 2002 ist schließend absolvierte er ein sozialpädagogisches Studium und zog er 1987 nach Wien. Zeitweise war er dort Pächter eines sie freiberufliche Autorin und Kunsthistorikerin. Bis 2010 war arbeitete nach dessen Beendigung mit geistig Schwerbehinder- Weinlokals in der Josefstadt. Futscher veröffentlicht seine sie als Kunstinventarisatorin der Evangelischen Kirche tätig. Im ten. Altmann ist seit 2007 als freier Autor tätig, lebt in Berlin und lyrischen Texte unter anderem im Czernin Verlag. Er widmet Jahr 2004 erschien ihr erster Gedichtband serimunt im Wallstein ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, einer Schriftsteller- sich zudem dem Verfassen von Prosa und Hörspielen und ist Verlag, zwei Jahre später ihr kurzer Roman Türmer. Pontus, vereinigung. Bisher sind acht Gedichtbände von ihm erschienen. seit 1994 Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Futschers den kaum 75 Seiten starken Band, nannte Florian Illies 2009 in 2012 erhielt er den Sächsischen Literaturpreis des Kunstminis Werke tendieren größtenteils ins Groteske und Satirische. der ZEIT ihr Meisterstück, welches drei, vier Gedichte enthält teriums. In den Gedichten von Andreas Altmann hört und sieht 2008 erhielt er den Dresdner Lyrikpreis. »von geradezu verstörendem Formbewusstsein und fließender man, »alles hat eine Stimme«, spricht Hanne Kulessa in ihrer Schönheit«. Danz lebt aktuell in Kranichfeld/Thüringen und Laudatio anlässlich dieser Preisverleihung. Folgt man den bekleidet einen Lehrauftrag an der Universität Hildesheim. Stimmen und Blicken, nimmt man also den Dialog auf, so wird das Sehen und Hören in seinen Gedichten zu einem Erlebnis, das die eigenen Wahrnehmungen und Gewissheiten in Frage stellt.
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