Aktuelles aus NRW 02

Wald. Deine Natur.
aktuelles
aus NRW
2/2015
SDW pflanzt „Baum der Nationen“
300 Kinder aus 24 Nationen pflanzten in Ratingen eine Esche
A
uf Initiative von Dieter Ruppel
(SDW) pflanzten Ratingens Bürger­
meister Klaus Pesch gemeinsam mit
Schulleiterin Britta Sülzen und rund 300
Schülerinnen und Schülern der Erich­
Kästner-Grundschule anlässlich des „Tag
des Baumes“ auf dem Schulgelände
eine Esche. Die Schülerinnen und Schü­
ler kommen aus 24 verschiedenen
Ländern, weshalb der Baum auch
schnell die Bezeichnung „Multi-KultiBaum“ erhielt. Als Baum wurde die
Esche gewählt, die in der Nordischen
Mythologie ein besondere Bedeutung
hat: als Weltenbaum Yggdrasil reichen
ihre Zweige über den ganzen Himmel
und erstrecken sich über die ganze Welt.
Umrahmt wurde
die von der Jindra­
Stiftung unterstützte Pflanzaktion mit Liedbeiträ­
gen und Gedich­
ten. Dieter Ruppel
überreichte der
Schule noch einen
„Waldrucksack“
mit Fernglas, Becherlupen etc.,
mit dem die Kinder demnächst auf
Entdeckungstour
raus in den Wald
können.
Dieter Ruppel (r.) im Gespräch mit Schulleiterin Britta Sülzen; Ratingens
Bürgermeister Klaus Pesch (l.) kontrolliert die ausreichende Wässerung der
frisch gepflanzten Esche.
Klaus­Gundelach­Preis geht nach NRW
I
m Rahmen des traditionellen
Pfingstzeltlagers – in diesem
Jahr im ostwestfälischen Steinheim ­ wurde die NRW­Landes­
horte mit dem Klaus­Gunde­
lach­Preis ausgezeichnet. Die
nach dem Gründer der Wald­
jugend benannte Auszeich­
nung wird seit 1975 jährlich
von der SDW an Personen oder
Gruppen verliehen, die sich um
die Jugendarbeit besonders
verdient gemacht haben. Die
Sichtliche Freude über die überraschende Auszeichnung
aus überwiegend „älteren“
Waldjugendmitgliedern bestehende Im Rahmen der offiziellen Lagereröff­
Landeshorte engagierte sich seit Jahren nung vor über 400 Waldläuferinnen und
aktiv beim Bau des Landeszentrums in Waldläufern überreichte SDW­Landes­
Viersen, organisiert immer wieder geschäftsführer Gerhard Naendrup die
Forsteinsätze und betreibt traditionell Auszeichnung an den Gruppenleiter Nils
das “Cafe Klön“ auf dem Landeslager. Emde (3.v.l.) aus Wuppertal.
INHALT
Waldjugend mit neuer
Landesleitung
Seite II
20 Jahre Waldpädagogisches
Zentrum Bottrop
Seite III
Waldjugend belagert
Steinheim
Seite IV
Hubertus Melcher geehrt
Seite V
Waldjugendspiele erneut
im Landtag
Seite VI
Tag des Baumes –
Alleen im Fokus
Seite VII
1000 Jahre Himminghausen Seite VIII
Aktuelles aus NRW 1
Aktuelles
Neue Landesleitung der NRW­Waldjugend gewählt
A
m 19. April wurde auf der Ver­
sammlung in Kleve eine neue
Landesleitung der NRW-Waldjugend
gewählt. Kontinuität ist garantiert,
denn die bisherige stellvertretende
Landesleiterin Binaca Bokelmann aus
Windeck wurde nunmehr als Leite­
rin gewählt und tritt die Nachfolge
von Robin Raabe an, der aus beruf­
lichen Gründen nicht wieder kandi­
diert hat. Auch der Schatzmeister
Martin Tochtrop, der Öffentlichkeits­
referent Christoph van Eickels, Lan­
desforstpate Joachim Böhmer und
Beisitzerin Jessica Jacob wurden wie­
dergewählt. Neu im Team sind Niklas
Hetzel aus Goch als stellvertretender
Landesleiter sowie Isabel Schriegel
und Jan Nalbach aus Steinheim als
Beisitzer.
Bianca Bokelmann – neue Landesleiterin der
NRW-Waldjugend
SDW­MK tagt in Heed
A
m "Tag des Baumes" führte der
SDW-Kreisverband MK seine Jahreshauptversammlung durch. Vom Wan­
derparkplatz in Heed starteten die
Teilnehmer zunächst zu der vorgeschal­
teten, inzwischen traditionellen Wande­
rung. Unter der Führung des 1. Vorsit­
zenden, Forstdirektor Bernd J. Schmitt,
wurden angewandte waldbauliche
Verjüngungsmethoden vorgestellt und
die Entwicklung der verschiedenen
Baumarten nach dem Sturmereignis
"Kyrill" anschaulich erläutert. Vorbei am
"Naturdenkmal" Hexeneiche führte der
Weg durch den regenfeuchten Wald im
märkisch­bergischen Grenzgebiet.
Zur Einkehr steuerten die Walderkunder
dann das Naturfreundehaus in Heed an.
In seinem Geschäftsbericht erinnerte
Schmitt an die auch für Förster hochin­
teressante Jahresfahrt nach Köln. Nach
wie vor von großem Interesse sei
"Lernort Natur - die Waldschule MK" für
Schüler und Besuchergruppen jeden
Alters. Waldlehrer Axel Dohmen sei in­
zwischen "das Gesicht" der stationären
Einrichtung in
Iserlohn-Letmathe. Geschäftsführer Dirk Ger­
lach handelte die
Regularien zügig
ab. In den Fokus
rückte bereits die
diesjährige Exkursion, die am
8. Oktober ins
Mindener Land
gehen wird.
Bernd Schmitt bei der
Vorstellung des Jahresberichts
Roland Migende trifft Martin Schulz
E
her zufällig trafen sich in Berlin EUParlamentspräsident und frisch ge­
kürter Karlspreisträger Martin Schulz (l.)
und Roland Migende. Beide kennen sich
aus gemeinsamen Tagen in Würselen,
denn unter Schulz als damaligen Bürgermeister erfolgte die Gründung
der Waldjugendgruppe Würselen und
auch der SDW­Kreisgruppe Aachen­
Land. Migende seinerseits war über
35 Jahre Stadtförster von Würselen und
ehrenamtlich als Patenförster sowie
SDW­Kreisgeschäftsführer tätig. Vor 25
Jahren initiierte er zudem die Förderung
der Zusammenarbeit mit Ungarn auf
dem Gebiet der Waldpädagogik und
Umweltbildung, welche 2012 als UN­De­
kade­Projekt ausgezeichnet wurde.
SDW trauert um Klemens Kemme
I
m Alter von 90 Jahren verstarb am
2. April dieses Jahres Forstdirektor
a.D. Klemens Kemme. Von 1979 an war
er die zentrale Ansprechperson der
SDW in Dortmund und nach Reaktivie­
rung der Kreisgruppe gehörte er viele
Jahre dem Vorstand an. In Würdigung
seiner Verdienste wurde ihm 2001 die
2 Aktuelles aus NRW
Silberne Ehrennadel verliehen. Die
SDW wird Klemens Kemme stets in
dankbarer Erinnerung behalten.
Im Rahmen der Delegiertenversammlung 2001
in Dortmund zeichnete der damalige Landesvor­
sitzende Gerd Wendzinski Klemens Kemme (r.)
mit der Silbernen Ehrennadel aus
Aktuelles
Über 1.000 Kinder pflanzten ihren Jahrgangswald 2015
E
nde März war es wieder so weit:
über 1.000 Viertklässler aller Bottroper Grundschulen pflanzten rund
3.000 Bäume in den Boden der
Kirchheller Heide und begründen
damit ihren Jahrgangswald 2015. Als
besonderen Gast würdigte Peter
Pawliczek, Vorsitzender der SDW­Bott­
rop und zugleich Leiter der Gregor­
Schule am 24. März die Verdienste der
SDW­Landesvorsitzende Marie-Luise
Fasse MdL, die seit ihrer erstmaligen
Wahl im Jahr 2005 den Schwerpunkt
der SDW­Arbeit auf die Umweltbildung
im Wald legte.
Für die Kinder sind es immer überaus
erlebnisreiche Tage, denn neben der
Pflanzaktion absolvieren sie einen
Waldparcours und haben zudem
viele weitere Angebote auf der großen
Spielwiese. Möglich ist dies nur durch
die vielfältige Unterstützung, die die
SDW­Bottrop seit Jahren von Wald und
Holz NRW, von RVR­Ruhr­Grün, von
Vereinen wie der Kreisjägerschaft,
dem Heimat­ und dem Imkerverein
sowie von den vielen Helfern aus der
Eltern­ und Lehrerschaft erhält. Insge­
samt rund 100 Ehrenamtliche helfen
bei der Organisation und Betreuung
Peter Pawliczek (r.) mit Marie­Luise Fasse MdL
und Bottrops Bürgermeister Klaus Strehl
dieser 3 Tage andauernden Pflanzak­
tion mit 53 Schulklassen.
Frühlingsfest am Waldpädagogischen Zentrum in Bottrop
A
m 31. Mai begann um 10 Uhr das
Frühlingsfest am Waldpädagogi­
schen Zentrum (WPZ) traditionell
mit einem Waldgottesdienst, den
die Jagdhornbläser des Hegerings
Alt­Bottrop und der Jugendkloster­
chor musikalisch umrahmten. Nicht
nur der Gottesdienst mit über 500
Teilnehmern begeisterte den SDW­
Vorsitzender Peter Pawliczek, denn
trotz durchwachsenem Wetter ström­
ten die Besucher in Scharen auf das
weitläufige Areal des WPZ, um das
Bühnenprogramm und die vielfältigen
Angebote u.a. von SDW, Waldjugend
und Imkern wahrzunehmen. So konn­
ten die Kinder Stockbrot backen, sich
im Baumklettern versuchen, einer
Wie in den Vorjahren leitete Pater Hermann Döring den Waldgottesdienst
Märchenerzählerin lauschen, sich
frische Kräuterbrötchen aus dem
Backhaus schmecken lassen oder die
Frischlinge im Freigehege besuchen.
Pawliczek dankte den zahllosen
ehrenamtlichen Helfern für das gelun­
gene Fest anlässlich des 20jährigen
Bestehens des WPZ.
Wiederbegrünung nach „Ela“: 40 Stadtbäume für Herne
V
or fast einem Jahr, am Abend des
Pfingstmontags verursachte die
Gewitterfront des Tiefs Ela schwere
Schäden in über 40 NRW­Kommunen.
Unzählige Bäume wurden gebrochen
oder geworfen und das grüne Stadtbild
v.a. in Düsseldorf, Mühlheim, Essen
und weiteren Ruhrgebietsstädten auf
Jahrzehnte verändert. Um die Lücken
zu schließen, die der Gewitter­Orkan
auch im Grünbereich der Stadt Herne
gerissen hat, pflanzten Oberbürger­
meister Horst Schiereck (2.v.l.)
gemeinsam mit SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann (l.)
am 11. Mai im Bereich Thiesstraße/
Radweg zur Plutohalde eine Platane.
Es ist eine von insgesamt 40 stattlichen
Solitär­Bäumen, die dank der Unter­
stützung der Firma Innospec insbeson­
dere im Stadtpark von Herne gepflanzt
wurden.
Aktuelles aus NRW 3
Aktuelles
Landeslager der Waldjugend in Steinheim
A
m vergangenen Pfingstwochenende brach die Meinerzhagener
Waldjugend nach Steinheim auf, wo
sich über 400 naturbegeisterte Wald­
läufer aus ganz Nordrhein­Westfalen
versammelten, um zusammen das
jährliche Landeslager zu bestreiten.
Der Vortrupp startete am Donnerstag
Nachmittag mit dem kompletten
Gepäck auf einem LKW, welcher
freundlicherweise von der Firma
Kurzawski gestellt wurde. Nach einer
Übernachtung auf der Ladefläche
wurden dann Freitag morgen die Tee­
jurte und dieses Mal auch eine offene
Küche aufgebaut, die am Sonntag vom
Schirmherr des Lagers und ehemaligen
Bundesumweltminister Dr. Töpfer be­
gutachtet wurde.
Vollzählig, mit 13 Waldläufern, wur­
de die Meinerzhagener Mannschaft
dann am Freitag Abend , der mit einem
geselligen Ausklang am Lagerfeuer ab­
geschlossen wurde. Am Samstag nah­
men die Meinerzhagener Pimpfe am
Haik teil und belegten von 21 Gruppen
einen stolzen 5. Platz. Für die soge­
nannte Landesvöllerei am Samstag­
abend bereitet jede angereiste Wald­
jugendgruppe ein eigenes Gericht für
das gemeinsame Essen aller Teilneh­
mer zu. Die 120 erstellten Pfannekuchen der Meinerzhagener waren
innerhalb von Minuten vergriffen, so­
dass am Sonntag noch nachgebacken
wurde.
Der letzte Tag des Lagers beeindruck­
te durch den am Nachmittag stattfin­
denden Jagdbläser­ und Gesangswett­
streit. Der zehnjährige Finian Banse
nahm auf Anfrage spontan, nach nur
einem Tag Übung, allerdings vorheri­
gen Fanfaren Kenntnissen, am Bläser­
wettstreit teil. Er belegte als erster
Meinerzhagener Jagdhornbläser in
der Geschichte, und mit Anstand jüng­
ster Teilnehmer, den dritten Platz und
erhielt als Förderpreis ein Jagdhorn.
Das Lager wurde mit einem großen
alljährlichen Feuer und Gesang sowie
Ansprachen der Landesleitung abge­
rundet. Am Montagmorgen wurden
alle Jurten abgebaut und die Wege der
Waldläufer trennten sich wieder. Die
Freude auf ein Wiedersehen beim
nächsten Landeslager 2016 in Würselen ist bei allen Waldläufern schon
Tobias Reichelt
sehr groß.
20. Hangmooreinsatz der Waldjugend Windfus an der Silberkuhle
L
eichter Schneefall hinderte die 32
Kinder, Jugendliche und einige
Eltern der Waldjugend Windfus nicht
daran, Mitte März ihren lange geplan­
ten 20. Einsatz im wertvollen Hang­
moor an der Silberkuhle durchzufüh­
ren. Horstleiterin Barbara Schneider,
Revierleiter Thomas Weber und sein
Kollege Michael Fobbe freuten sich
über den großen Einsatzwillen der Na­
turschützer. Mit Sägen und Astscheren
bewappnet rückten sie den immer
wieder nachwachsenden Fichtensäm­
lingen zu Leibe. Die Überwucherung
des geschützten Wollgrases, des Son­
nentaus und anderen vom Aussterben
bedrohter Pflanzen soll langfristig
verhindert werden. Mehrere Helfer
4 Aktuelles aus NRW
Foto: Lothar Selbach
waren zudem damit beschäftigt kleine
Dämme zu errichten, um den Wasser­
abfluss zu stoppen. Diese Arbeiten
werden ebenfalls Jahr für Jahr von den
Windfuser Waldläufern angepackt. Die
zum Teil schlammverschmierten Teil­
nehmer wurden anschließend von
Nadine Engelberth, Alex Lindner und
Monika Selbach mit leckeren Grill­
würstchen und Kuchen versorgt.
Aktuelles
Walderlebnisschule Bochum wiedereröffnet
D
ie Gebäude, Räumlichkeiten und
auch der Außenbereich der Walderlebnisschule Bochum entsprachen
nicht mehr den notwendigen Sicherheitsstandards, so dass eine umfassen­
de Sanierung und Erweiterung unausweichlich war. Die dafür erforderlichen
finanziellen Mittel konnten über eine
großzügige Förderung der NRW-Stiftung und Spende der Stadtwerke Bochum sichergestellt werden. Mehr als
ein Jahr dauerten die Arbeiten und am
16. Mai konnte endlich die „Neueröff­
nung" erfolgen. Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Bundesmi­
nister a. D. Jochen Borchert und Stadtwerke Bochum Geschäftsführer Bernd
Wilmert konnte der Fördervereinsvorsitzende Werner Zalisz im Beisein von
rund 100 geladenen Gästen begrüßen.
An der Grundsteinlegung der Walder­
lebnisschule Bochum vor 16 Jahren
war maßgeblich Peter Vieres beteiligt,
der viel zu früh am 23. Januar im Alter von nur 60 Jahren verstarb. Er war
Foto: Jörg Krogull
Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (am Stehtisch) wurde bei Ihrem Grußwort eingerahmt vom
Vorsitzenden Werner Zalisz und der zertifizierten Waldpädagogin Lina Vieres, die anlässlich der Jah­
reshauptversammlung am 25. März zur neuen 2. Vorsitzenden und pädagogischen Leiterin der Wald­
erlebnisschule Bochum gewählt wurde.
es, der mit seinen Schülern der AlbertSchweitzer-Schule den ehemaligen
Forstbetriebshof-Nord im Berghofer
Holz renovierte und dann auch die
pädagogische Leitung der Walderlebnisschule übernahm. Die Lage im Berg­
hofer Holz mit dem unmittelbar
angrenzenden Naturschutzgebiet
bietet beste Voraussetzungen für ein
erlebnisorientiertes Umweltbildungsangebot. Heute arbeiten insgesamt 4
zertifizierte Natur- und Landschaftsführer und 3 zertifizierte Waldpädagogen im Verein mit, so dass auch Belan­
ge der "Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung" berücksichtigt werden.
Dreimal wöchentlich wird die Walderlebnisschule von der städtische Fami­
lienbildungsstätte genutzt, sie ist
Bestandteil des Umweltspürnasenpas­
ses des Umweltamtes Bochum und
auch Programmteil der Stadtwerke­Po­
werpiraten. Durch Präsentation an den
Bochumer Umwelttagen, den Agenda­
Festen, Stadtteilfesten und im Bochu­
mer Tierpark ist der Bekanntheitsgrad
und die Nachfrage so groß geworden,
dass die Besuchstermine zur Zeit min­
destens für ein halbes Jahr im Voraus
gebucht werden müssen.
Hubertus Melcher geehrt
I
m Rahmen der Abschlussveranstaltung
der „Aktion Waldjugendspiele“ am 14.
April 2015 im Düsseldorfer Landtag
wurde der langjährige Leiter des Jugend­
waldheims Gillerberg, Hubertus Melcher
für seine besonderen Verdienste im Be­
reich der Waldpädagogik ausgezeichnet.
Im vergangenen November feierte Hu­
bertus Melcher sein 25jähriges Dienst­
jubiläum als Leiter des Jugendwaldheim
Gillerberg und in 2015 jährt es sich zum
15ten Mal, dass er die Waldjugendspie­
le im Kreis Siegen­Wittgenstein organi­
siert. Der gebürtige Sauerländer küm­
mert sich zudem als „Patenförster“ um
die Waldjugend und auf dem „Giller“
finden seit Jahren die Lehrgänge zur
Ausbildung neuer Gruppenleiter statt.
Hubertus Melcher gehörte 2003 auch zu
den „Gründungsvätern“ des Waldpäd­
agogischen Forums NRW und ist heute
Mitglied der Steuerungsgruppe dieser
Initiative, die in Kooperation mit der
Naturschutz Akademie (NUA) in Reck­
linghausen waldpädagogische Fortbildungen organisiert.
Die SDW­Landesvorsitzende Marie­
Luise Fasse MdL überreichte die Urkun­
de Herrn Hubertus Melcher mit den
Worten „Ihrem persönlichen Engage­
ment und ihrer Begeisterung ist es zu
verdanken, dass über 23.000 Schülerin­
nen und Schüler im Jugendwaldheim
Gillerberg im Rahmen von ein- und zweiwöchigen Lehrgängen den Wald mit all
seinen Facetten erleben konnten. Ich
Hubertus Melcher (2.v.r.) mit Marie­Luise Fasse
MdL (2.v.l.), Annette Watermann­Krass MdL und
Dr. Hans-Jürgen Schäfer
möchte mich persönlich bei Ihnen für
Ihren außerordentlichen Einsatz ganz
herzlich bedanken“.
Aktuelles aus NRW 5
Aktuelles
Waldjugendspiele 2014: Trotz „Ela“ ein voller Erfolg
D
ie Bilanz der Waldjugendspiele
2014 ist geprägt durch den Gewit­
tersturm „Ela“, der am Pfingstmontag
des vergangenen Jahres schwere Schä­
den v.a. im Raum Düsseldorf und im
südlichen Ruhrgebiet verursacht hat.
Großflächig mussten Waldgebiete
monatelang gesperrt werden, so dass
fest eingeplante Waldjugendspiele z.B.
in Dormagen, Duisburg, Ratingen,
Velbert, Herne oder in Teilen des Kreises Recklinghausen abgesagt werden
mussten. „Auch die beliebten Waldju­
gendspiele in meiner Heimatstadt
Bochum, an denen jedes Jahr über
700 Kinder teilnehmen, mussten leider
wegen der Sturmschäden im Wald
abgesagt werden“ bestätigte Landtags­
präsidentin Carina Gödecke, die ge­
meinsam mit Umweltminister Johan­
nes Remmel die Schirmherrschaft über
die Aktion Waldjugendspiele inne hat.
Staatssekretär Horst Becker MdL wies
darauf hin, dass die Teilnehmerzahlen
in den letzten Jahren konstant um
die 40.000 Kinder betrugen und
„allein diese Tatsache dokumentiert
eindrucksvoll, wie gut dieses landes­
weite Umweltbildungsangebot von
Wald und Holz NRW und SDW inzwi­
schen angenommen wird“. Er bedank­
te sich nachdrücklich bei allen Förste­
rinnen und Förstern sowie ehrenamt­
lichen Helfern für ihr außerordentliches
Engagement, welches dieses Ergebnis
erst möglich ge­
macht habe.
Überreichten gemeinsam die Urkunden an die Klassensprecher (v.r.):
Marie­Luise Fasse MdL, Horst Becker MdL, Annette Watermann­Krass
MdL, Dr. Hans­Jürgen Schäfer und Andreas Roefs
Dr. Hans-Jürgen
Schäfer, zuständiger Fachbereichsleiter von Wald
und Holz NRW
sieht im Wald den
idealen außerschulischen Lernort, denn „am Bei­
spiel des Waldes
lässt sich beson­
ders gut darstel­
len, dass ein Ge­
Greifvögel überbrachten die Preise
A
m 25. März fand im Rheinischen
Freilichtmuseum in Kommern die
inzwischen traditionelle Abschlussver­
anstaltung der Waldjugendspiele im
Kreis Euskirchen statt, zu der 6 ausge­
loste Schulklassen eingeladen wurden.
Insgesamt hatten in 2014 über 1.500
Kinder an den kreisweiten, von der HIT­
Umweltstiftung unterstützen Waldju­
gendspielen teilgenommen, die feder­
führend vom Regionalforstamt Hoch­
eifel/ Zülpicher Börde in Kooperation
mit der SDW und den Kommunen
organisiert wurden.
6 Aktuelles aus NRW
Sponsoren stifteten für die Abschluss­
veranstaltung als Preise noch verschiedene Tagesausflüge: ins Wildfreigehege
nach Hellenthal, in den Nationalpark
Eifel, in die Eifel-Therme Zikkurat oder
ins Naturzentrum sowie zum Natur­
Hochseilgarten Nettersheim. Wie in den
Vorjahren wurden die Preise von Bussarden und Adlern der Greifvogelstation
Hellenthal spektakulär „überreicht“.
Die Gewinngutscheine wurden spektakulär
durch Greifvögel an die Klassensprecher/innen
überbracht.
samtkonzept, das von der naturverträg­
lichen, nachhaltigen Nutzung bis hin zur
Wildnisentwicklung reicht, wesentlich
zum Schutz und zur Entwicklung des Lebensraums Wald beitragen kann“.
Für die SDW­Landesvorsitzende
Marie­Luise Fasse MdL sind Waldju­
gendspiele allgemein ein überaus
geeignetes Instrument, um spielerisch
Wissen und Erfahrungen zu vermitteln
und damit ein positives Naturver­
ständnis in unserer Jugend zu wecken.
„Seit Beginn der Gemeinschaftsaktion
Waldjugendspiele im Jahr 1999 konn­
ten wir insgesamt schon über einer
halben Million Kindern einen solchen
Walderlebnistag ermöglichen.“
Hauptakteure des Tages waren drei
Schulklassen aus Krefeld, Wickede
(Kreis Soest) und Wenden (Kreis Olpe).
Diese wurden zuvor ausgelost aus den
über 1.600 Klassen, die 2014 an den
Waldjugendspielen teilgenommen
hatten. Als zusätzliches Bonbon
dürfen sich die Kinder noch auf einen
eintägigen Ausflug in Einrichtungen von
Wald und Holz NRW freuen: Mit dem
Ranger in den Nationalpark Eifel, zum
Erlebnistag in das Waldinformations­
zentrum Hammerhof (Kreis Höxter)
oder in das Waldpädagogische Zentrum
nach Wuppertal-Burgholz.
Aktuelles
Rettet unsere Alleen
M
it der Pflanzung von 4 Ahorn­
bäumen am Alleenradweg in
Xanten stellte der NRW­Landesver­
band erneut das Thema „Alleen“ in
den Fokus seiner Auftaktaktion zum
„Tag des Baumes“. Aus Sicht der
SDW drohen unsere Alleen zu
überaltern, denn Straßen.NRW besteht bei Nachpflanzungen oder Lük­
kenschließungen auf einen Mindest­
abstand von 4,5 Meter zum Fahr­
bahnrand, so dass ein zusätzlicher
Grunderwerb erforderlich wäre.
Hierfür fehlt es aber an Geld und
auch die Vorgehensweise selbst ist
sehr fragwürdig, denn die Bäume
stehen dann nicht mehr in einer
Flucht und das charakteristische wöl­
bende Blätterdach kann sich nicht
mehr ausbilden.
Xantens Bürgermeister Thomas
Görtz verwies auf die kulturelle Be­
deutung der heimischen Alleen, denn
bereits Mitte des 17. Jahrhunderts
legte Moritz von Nassau­Siegen im
Raum Kleve ein umfangreiches
Alleensystem an. Einen enormen
Aufschwung gab es am gesamten
Niederrhein v.a. im Rahmen des
staatlichen Chausseebaus im 18.
Jahrhundert, wobei die Alleen eine
Verkehrsverlagerung auf die angren­
zenden landwirtschaftlichen Flächen
verhindern und zugleich Schatten für
die Reisenden spenden sollten.
Für die SDW haben Alleen aber nicht
nur einen historischen und land­
schaftsästhetischen Wert, sondern sie
sind v.a. ökologisch bedeutsam: Mit
ihren Kleinstrukturen stellen sie einen
speziellen Lebensraum für viele Tier­
arten dar und als verbindendes
Element sind sie außerordentlich
wichtig für den weiträumigen gene­
tischen Austausch von Arten. „Auf
Initiative von SDW und LNU wurden
Alleen in NRW unter gesetzlichen
Schutz gestellt und beide Natur­
Gemeinsam aktiv für Alleen: Marie­Luise
Fasse MdL mit Bürgermeister Thomas Görtz
schutzverbände sorgten 2009 für
einen Anschluss Nordrhein­Westfa­
lens an die Deutsche Alleenstrasse“
erinnerte die SDW­Landesvorsitzende
Marie­Luise Fasse MdL an das langjäh­
rige Engagement der SDW für dieses
prägende Landschaftselement.
Feldahorn im Stadtgarten Würselen gepflanzt
A
m Tag des Baumes traf sich der
Vorstand des Kreisverbandes der
SDW der StädteRegion Aachen an zentraler Stelle im Stadtgarten Würselen,
um dort den Baum des Jahres 2015,
den Feldahorn, pflanzen zu können. In
enger Zusammenarbeit mit den Kom­
munalen Dienstleistungsbetrieben
Würselen und Genehmigung des Bür­
germeisters Arno Nelles war der
Standort ausgewählt worden. Der
SDW-Kreisverbandsvorsitzende Robert
Jansen freut sich, den
ansonsten eher in der
Heckenlandschaft zu finden­
den Feldahorn in seinem
Ehrenjahr an markanter
Stelle in diesem städtischen
Park als Solitär verewigen zu
können. Ein noch aufzustel­
lender Findling mit Beschriftung wird künftig Besucher
auf den Feldahorn und
seine Stifter hinweisen.
Foto: W. Sevenich
Neben dem Vorstand hatten sich weitere SDW-Mitglieder
eingefunden (v.l.): H ­ J. Mertens, M. Lacks, R. Jansen, Fr. Ch.
Ross, J. Ross, W. Hark, H. Axmann, R. Rüland
Waldjugend Kleve ergänzt „Allee der Jahresbäume“
T
raditionell ergänzte die Waldju­
gend Horst Kleve am gestrigen
Sonntag im Reichswald die „Allee der
Jahresbäume“ mit einem Feldahorn
– „Baum des Jahres“ 2015. Tatkräf­
tige Unterstützung erfuhr Horstleiter
Julian Does (Bildmitte) sowohl von
Kleves Bürgermeister Theo Brauer
(l.), als auch vom SDW­Kreisvorsitzenden Walter Ahrendt (2.v.l.)
und Landespatenförster Joachim
Böhmer (r.).
Aktuelles aus NRW 7
IMPRESSUM
PV St. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, K52496
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband NRW e.V.
Ripshorster Straße 306
46117 Oberhausen
Telefon:
0208 / 8 83 18 81
Telefax:
0208 / 8 83 18 83
Internet:
www.sdw­nrw.de
E­Mail:
info@sdw­nrw.de
Redaktion:
Gerhard Naendrup
1.000 Meter lange Baumreihe zum 1.000­jährigen Bestehen
Z
um 1.000­jährigen Dorfjubiläum
Himmighausens (Kreis Höxter) hat­
ten sich am 13. März über 200 Bürger
für ein außergewöhnliches Projekt
zusammengefunden: Entlang des We­
ges Richtung Oeynhausen pflanzten sie
in nur 3 Minuten und 13 Sekunden
eine Baumreihe aus 88 Eichen und
Feldahornen. In einem Abstand von
zehn Metern wurden die Bäume auf
einer insgesamt 1.000 Meter langen
Strecke eingepflanzt. Das nötige Land
für die Aktion stellte Georg von Putt­
kamer zur Verfügung, finanziert wur­
de das Projekt ausschließlich durch
Spenden: Privatpersonen, Vereine und
auch viele ehemalige Himmighäuser
spendeten je einen Baum. „Das Ergeb­
nis ist überwältigend“, freute sich
Ernst-Heinrich Uber, einer der
maßgeblichen Organisatoren.
Doch die Baumreihe war nicht das
einzige „Werk“, das angelegt worden
ist. „25 Jahre deutsche Wiedervereini­
gung hat die Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald (SDW) zum Anlass
genommen, eine Baumpflanzaktion
mit folgender Idee durchzuführen: Drei
Bäume werden in Form eines gleich­
schenkligen Dreiecks gepflanzt“, so
Marie­Luise Fasse MdL, Landesvorsit­
zende der SDW in Nordrhein­Westfa­
len. Symbolisch stehe eine Buche für
den Westen, eine Kiefer für den Osten
und für das vereinigte Deutschland
stehe eine Eiche. Von oben betrachtet
nehme das die Form eines Daches ein
– ein Dach für Deutschland, das alle
Bürger beschützen soll.
Das wachsende „Einheitsdenkmal“ pflanzte die SDW­Landesvorsitzende Marie­Luise Fasse MdL
gemeinsam mit Landrat Friedhelm Spieker (l.) und dem SDW­Kreisvorsitzenden Konstantin Frei­
herr von Wrede (r.) am Ende der 1.000 Meter langen Baumreihe.
Einheitsdenkmal auf dem jüdischen Friedhof in Blumenthal
S
eit dem Jahr 2009 beteiligt sich die
Gemeinde Hellenthal an den kreis­
weiten SDW­Aktionen zum „Tag des
Baumes“. Am 23. April 2015 traf man
sich an einem besonderen Pflanzort,
denn man durfte eine gemeinsame
Pflanzaktion auf dem jüdischen Fried­
hof in Blumenthal durchführen.
Bürgermeister Rudolf Westerburg,
SDW­Vorsitzender Clemens Pick,
Vertreter des Arbeitskreises JudiT.H
(Geschichte der Juden im Tal. Hellen­
8 Aktuelles aus NRW
thal) und des gemeindli­
chen Forstes pflanzten neben dem obligatorischen
„Baum des Jahres“ auch
das erste „Einheitsdenk­
mal“ im Kreis Euskirchen.
Der Arbeitskreis JudiT.H
übernimmt die Paten­
schaft und damit Pflege
sowohl für den Feldahorn,
als auch für die Bäume des
Einheitsdenkmals.
Bürgermeister Rudolf Westerburg (2.v.r.) und ClemesPick
(3.v.r.) fanden tatkräftige Unterstützung durch Mitglieder
des Arbeitskreises JudiT.H