Impuls-Referat - Schulsport-NRW

Kommunikation
im Sportunterricht
Duisburg 2015
Übersicht
Das vorab: Guter SU - Allgemeine
Gütekriterien - Spezifische Gütekriterien
Ausgewählte Kommunikationsanlässe
1. Der Einstieg in ein Unterrichtsvorhaben
2. Der Einstieg in eine Stunde
3. Die Initiierung des Lernens
4. Die Begleitung des Lernens
5. Die Auswertung von Lernprozessen
6. Der Stundenausstieg
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Das Setting/Arrangement
Sich mit der
Sache auseinandersetzen
und Könnensfortschritte
erzielen
Sich mit dem Lernen
der Mitschüler/innen
auseinandersetzen
Sich selbst
reflektieren
Guter Sportunterricht
benötigt gelingende Kommunikation
Zum Gelingen
des Unterrichts
beitragen
Individuelle Förderung
in den Blick nehmen
und nutzen
Lernwirksame und gute
Beziehungen
herbeiführen
Allgemeine Gütekriterien der
Kommunikation
Breite
Tiefe
Geschmeidigkeit
Ökonomie /
Effizienz
Spontaneität
Schüler- / Sachund Zielbezug
Vor allem geht es um die kognitive, emotionale
und motorische Aktivierung der Schülerinnen und Schüler.
Spezifische Gütekriterien für die
Kommunikation im Sportunterricht
Sie darf nur geringfügig zu Lasten der Bewegungszeit
gehen
Die SuS müssen den Nutzen im und für ihr Handeln
wahrnehmen
Sie darf nicht „aufgesetzt“ wirken
Sie sollte kompetenzorientiert sein und sich vor allem
auch auf die Sach- und Selbstkompetenz der SuS
beziehen
Sie muss akustisch, material, medial und
organisatorisch gut vorbereitet und eingepasst sein
Straffe Organisation
+ Rituale
+ Nonverbale Steuerung
+ Mediennutzung
entlasten den Unterricht.
Worauf kommt es beim Einspielen im Badminton an?
Bitte deutlich und groß schreiben!
Woran
merkst du das?
Ausgewählte Kommunikationsanlässe
Einstieg in ein Unterrichtsvorhaben
Hier: Einen Advance Organizer gut nutzen
Darauf kommt es an:
1. Die Inhalte kurz ansprechen
2. Lehrermonolog verhindern
3. SuS mit ihren ersten Gedanken „hineinholen“
(z.B. Hoffnungen,
Sorgen, Ideen, eigene Erfahrungen, eigene Expertise etc.)
4. Kommunikationsbreite vor -tiefe
5. Nicht zu langes „Quatschen bzw. Sitzen“
Kurze Austauschphase:
- Wie würden Sie den AO zum UV Fitness „lebendig“ machen?
- Welche anderen Einstiegsformen zu einem UV nutzen Sie in Ihrem
Unterricht?
Mögliche Impulse
Partnerlauf und Gespräch über …
(1) Wenn ich an meine derzeitige, eigene Fitness denke,
dann schätze ich das mit Blick auf Ausdauer und
Kraft so ein …
(2) Die Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern in
den Bereichen Schnelligkeit und Beweglichkeit
unterscheidet sich deutlich, weil …
Auch so geht es
Fragen dazu auf Kärtchen und diese anschließend
dazukleben
Das weiß ich schon dazu …
Das wollte ich immer schon einmal wissen/fragen …
Das interessiert mich besonders …?
Das kann ich mitbringen oder beisteuern …
SuS müssen ihre Gedanken auf Karte notieren
Einstieg vor dem Einstieg
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Kontaktaufnahme
Anwesenheit
Animation
Organisatorisches
Nachzügler
Schlüssel
Sicherheit
Lernhinweise
Wichtigste Empfehlungen:
Eigene Gelassenheit herbeiführen
Keine Vorwürfe gerade zu Beginn
der Stunde
Anwesenheitskontrolle später
Sitzen der SuS verhindern
Mit Unterricht beginnen, auch
wenn noch nicht alle da sind
Störungen später ansprechen
Einstieg in das Thema
Anknüpfung
an letzte
Stunde / AO
Fließender
Einstieg
Überraschung
Wichtigste Empfehlungen:
Bezug zum AO nehmen oder vorab Plakatoder Tafelanschrieb vornehmen
Wenn möglich, fließend und bewegend in das
Thema kommen
Die SuS nochmals das Bedeutsame aus der
letzten Stunde darstellen lassen
Auf den Ausstieg in der letzten Stunde
zurückkommen
Erwartungen an SuS artikulieren
SuS Erwartungen und Sorgen formulieren
lassen
Keine Osterhasen-Strategie (Suchen, raten
lassen), sondern das Thema in den Blick
rücken
Die Initiierung des Lernens
Sind bei
bedeutenden,
neuen UAnlässen stets
erforderlich
Sollen
Zielklarheit,
Zielübernahme
und
Konzentration
herbeiführen
Wichtigste Empfehlungen:
Nur bei ganz bedeutenden Einschnitten alle
zusammen holen, ansonsten Vor-Ort initiieren
Höchstmaß an Ruhe und Konzentration
herbeiführen
Alle Blicke einsammeln, nonverbal steuern
Sich das Zeigen, Darstellen, Erklären,
Demonstrieren bereits vorab gut überlegen
Den Wert und Lernzugewinn verdeutlichen
Mögliche Probleme „aufdecken“
Erwartungen und Verhaltensweisen aufdecken
und klären
Zeit- / Raum- / Partner- / Material- /
Sicherheitsfragen klären
Verständnisprobleme ausräumen
Arbeits- und Lernbereitschaft abklären
Die Begleitung des Lernens
Kontrolle
Feedback
Korrektur
Lernhilfen
Interventionen
Beratung
Wichtigste Empfehlungen:
Erst abwarten und beobachten
Allgemeine und individuelle Lernsteuerung
überlappend vornehmen
Für Ruhe und Konzentration sorgen
Öffnungen für Aufgabenveränderungen
ermöglichen
Ermutigen – Loben – Herausfordern
Feedback positiv – konstruktiv –
schülergemäß
Korrektur als Korrekturgespräch und
gemeinsame Analyse
Selbststeuerungsvorgänge unterstützen
Soziale und kooperative Prozesse begleiten
Selbstständigkeit unterstützen
Meine Art der Lernsteuerung
Beim motorischen Lernen
Ich agiere durchgängig mit allgemeiner Lernsteuerung, z.B. indem ich
die SuS auffordere, neue Merkmale, Teilschlüssel von Bewegungen
etc. beim Üben jetzt verstärkt zu beachten
Beim individuellen Korrigieren nutze ich das Korrektur-AnalyseGespräch
Bei Feedback gehe ich fast immer zuerst auf den gelungenen
Bewegungsteil ein, bevor ich verbesserungswürdige Merkmale
anspreche
Manchmal gehe ich bewusst in die Rolle des Lernberaters, d.h. ich
komme nur nach Aufruf bzw. Nachfrage seitens der SuS
Bewegungsdemonstrationen durch SuS werden sorgfältig vorbedacht,
gut vorbereitet und dann auch lernwirksam ausgewertet
Ich beobachte die Selbststeuerungsvorgänge (Zielbindung,
Zielvariation, Lernstrategie, Bearbeitung von Frustration und Ängsten,
Durchhaltevermögen) und spreche diese mit einzelnen SuS beim Tun
an
Ich öffne sehr früh die Möglichkeiten des Lernens und Übens
Die Auswertung von Lernprozessen
Vieles kann
implizit bleiben,
das zentrale
Lernanliegen
sollte aber
reflektiert
werden
Zwischen
Arbeitsergebnis,
Unterrichtsergebnis und
individ.
Lernzugewinn ist
zu unterscheiden
Der Blick auf das
Selbst bringt die
SuS weiter
Wichtigste Empfehlungen:
Beim Lern- und Übungsprozess werden die
Weichen gestellt
Bereiten Sie sich mediengestützt vor und planen
Sie kurz die Gesprächsphase
Das Besprechungsumfeld muss störungsfrei und
kommunikationsfreundlich sein (am besten
Sitzkreis!)
Vermeiden Sie WIE-Fragen, nutzen Sie lieber
Aufgabenstellungen oder Satzanfänge
Sorgen Sie zunächst für Kommunikationsbreite
und dann erst für Tiefe und Struktur
Halten Sie (später) die wesentlichen Aspekte fest
(z.B. auf Tafel oder Wandtapete)
Moderieren Sie Diskussionen
Lassen Sie SuS bei anderen SuS nachfragen
Nutzen Sie Aufrufen/Drannehmen, auch
gegenseitig
Vier grundsätzliche Auswertungsrichtungen
Das Selbst
Die Sache
Der Prozess (Metaunterricht)
Die Gruppe
Beispiel zur Akrobatik
Koordination: Testergebnisse im Vergleich
Meine Test-Ergebnisse übertragen
1
2
3
Einbeinstand
Stab balancieren
Seilchen-Lauf
Koordinations-Leiter
Bank überqueren
und Ball prellen
Kleine Murmelrunde: Wie interpretiert ihr die Ergebnisse
- mit Blick auf die Geschlechterfrage?
4
5
6
Das Unterrichtsgespräch
Ort und Zeitpunkt klug wählen
Im Tiefstatus führen
Ruhe und Konzentration herbeiführen
Eher mit Impulsen, kleinsten Aufträgen, Satzanfängen etc. arbeiten als
mit Lehrerfragen
Schülerbeiträge nicht direkt kommentieren oder auf Medien festhalten
– Schülerbeiträge sind für die Mitschüler
Zunächst Kommunikationsbreite, dann –tiefe
Erörterungen kurzzeitig zulassen
Keine 1 : 1 – Gespräche führen
Eigene Expertise „zum Schluss“ mit einbringen
Fazit ziehen oder ziehen lassen – Einordnungen vornehmen
Der Stundenausstieg
Wichtigste Empfehlungen:
In der Regel sollte die Stunde gemeinsam
beendet werden
Auf alle Fälle muss das Aufräumen geklärt
Kann die Stunde
sein und darf keinen Stress machen
„rund“ machen
Wertschätzendes und ehrliches Lehrer- und
Kann einen Blick
Schülerfeedback sind besonders
bedeutsam
nach vorne riskieren
Der Lernausblick ist je nach Situation
Kann die
angezeigt
Beziehungsarbeit
Evtl. Hausaufgaben zur Vorentlastung der
stärken
nächsten Stunde
Das letzte Wort kann auch ein Schüler /
Kann jedes Mal
eine Schülerin haben
anders oder aber
Ein gemeinsames Ritual zum Schluss
auch ritualisiert sein
Gute Wünsche
Das Setting/Arrangement
•Hochstatus
(Lehrervortrag, Bewegungsaufgaben, Initiierungsphasen, Bank-Eck etc.)
•Tiefstatus
(Reflexionsphasen, Erörterungen, Gespräche, Mitwirkungsphasen, Sitzkreis etc.)
•Vor-Ort-Gespräche
•Überlappendes Arbeiten und Vorbereitung von
wichtigen Kommunikationsphasen
•Ruhe und Gruppenfokus
•Breite Aktivierung/Vermeidung von 1:1-Dialogen
•Keine Selbstinszenierung
•Nicht auf die Machtwippe gehen
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
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