Eine sichere Versorgung benötigt auch gute Verbindungen

Open Grid Europe GmbH
Projekt ZEELINK
Kallenbergstraße 5
45141 Essen
T 0201-3642-0
F 0201-3642-13900
[email protected]
www.zeelink.de
Eine sichere Versorgung
benötigt auch gute
Verbindungen
Projektvorstellung:
ZEELINK Fernleitungssystem
Ein wichtiger Partner
bei der L-H-Gas-Umstellung
Das Projekt ZEELINK
Erdgas ist der klimafreundlichste unter den fossilen Energieträgern und für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Deutschland unabdingbar. Millionen Haushalts-,
Gewerbe- und Industriekunden schätzen Erdgas als
sicheren Energieträger. Rund 50 Prozent aller Wohnungen
in Deutschland werden mit Erdgas beheizt.
Momentan kommt es in zwei unterschiedlichen Arten zum
Einsatz: L-Gas (Low caloric gas) und H-Gas (High caloric
gas). Sechs Millionen Endgeräte zur Beheizung und Warmwasserbereitung sowie zur industriellen Verwendung
werden derzeit mit L-Gas betrieben. Dies ist ein Anteil von
rund 25 Prozent des Gesamtmarktes. Doch die Förderung
von L-Gas wird bis 2030 um etwa 90 Prozent sinken, vor
allem wegen zurückgehender Erdgasfördermengen aus
Deutschland und den Niederlanden.
Damit sich erprobte Erdgastechnologien auch weiterhin
mit erneuerbaren Energien kombinieren lassen, müssen
Anlagen bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden
auf das höherwertige H-Gas umgestellt werden – und
auch die davorliegenden Gasnetze. Das ZEELINK Fernleitungssystem wird ein wichtiger Teil dieser Umstellung sein.
Eine sichere Verbindung
Zum ZEELINK Projekt gehört zum einen der Neubau
der Fernleitung ZEELINK 1 von der belgisch-deutschen
Grenze bei Eynatten/Lichtenbusch bis Sankt Hubert bei
Krefeld sowie die Weiterführung durch die ZEELINK 2
Fernleitung von Sankt Hubert nach Legden bei Ahaus
in Nordrhein-Westfalen. Des Weiteren gehört eine neue
Verdichterstation im Raum Aachen zum ZEELINK Projekt.
Die neuen Fernleitungen leisten so einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit in Deutschland. Zudem verstärken sie die Transportkapazität für Erdgas vom Norden in
Richtung Süden.
Der Name ZEELINK ergibt sich aus der Tatsache, dass
diese Fernleitungen das belgische Erdgasnetz, und damit
auch das LNG*-Terminal in Zeebrügge, an das deutsche
Netz anbinden. Diese wichtige europäische Komponente
von ZEELINK führt dazu, dass die Europäische Union
derzeit prüft, ob dem Projekt der Status eines „Project
of Common Interest (PCI)“ verliehen wird. Das ZEELINK
Projekt ist zudem das größte Einzelprojekt im Nationalen
Entwicklungsplan Gas 2014 (NEP) der Bundesnetzagentur.
Verantwortlich für die Planung und den Bau des ZEELINK
Projekts ist die Open Grid Europe GmbH, ein Unternehmen
mit jahrzehntelanger Erfahrung in Technik und Betrieb von
Fernleitungsnetzen. Es betreibt das mit rund 12.000 km
größte Fernleitungsnetz in Deutschland. Insgesamt wird
die Open Grid Europe GmbH etwa 550 Millionen Euro in
die Umsetzung des ZEELINK Projekts investieren.
* LNG = Liquefied Natural Gas = verflüssigtes Erdgas
Umstellung von L- auf H-Gas
Unterschiedliche Quellen und Routen zur Versorgung mit
Erdgas führen dazu, dass in Deutschland verschiedene
Erdgassorten mit unterschiedlichem Methangehalt zum
Einsatz kommen: L-Gas (Low caloric gas) und H-Gas
(High caloric gas).
Je höher der Anteil an Methan ist, desto mehr Energie
steckt in einem Kilogramm Erdgas. Die chemische Zusammensetzung von Erdgas – und damit der Methangehalt –
hängt von der Fundstätte (Quelle) ab. Mittelfristig wird
der Anteil von L-Gas aufgrund sinkender Gasvorkommen
in Deutschland und den Niederlanden zurückgehen, bis
2030 um etwa 90 Prozent.
Die ZEELINK Fernleitungen sorgen dafür, dass neue
H-Gas-Aufkommen aus Nord, Süd und West angebunden
werden können. Sie sind damit auch eines der wichtigsten Verbindungsglieder für den Gastransport von Nord
nach Süd. Es ist Aufgabe der ZEELINK Fernleitungen, die
schrittweise Umstellung der L-Gas-Gebiete in der richtigen Reihenfolge zu gewährleisten.
Diese Umstellung kann nur in größeren Leitungsabschnitten
erfolgen, die dann lokal auf jeden Verbraucher heruntergebrochen werden. Immer unter der Voraussetzung, dass
die Versorgung der Kunden zu jedem Zeitpunkt gesichert ist.
Verdichterstation sichert den Transport
Eine Verdichterstation sorgt dafür, dass der Druckabfall,
der durch Reibungsverluste des Gases innerhalb der Rohre
entsteht, wieder erhöht wird und das Gas mit gleicher
Geschwindigkeit weiterfließen kann.
Für die ZEELINK Fernleitungen ist der Neubau einer
Verdichterstation bei Aachen mit drei Verdichtereinheiten
notwendig. Sie stärken den Nord-Süd- sowie den SüdNord-Transport des Erdgases und dienen so dem kontinuierlichen Gasfluss in die L-H-Gas-Umstellungsgebiete.
Die Open Grid Europe GmbH betreibt insgesamt 27
Verdichterstationen mit 97 Verdichtereinheiten und einer
Antriebsleistung von ca. 1.000 MW. Das Unternehmen
trägt damit wesentlich zur Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland und Europa bei und verfügt hier über
umfangreiche Erfahrungen.
Funktionsweise eines Verdichters
Beim Transport verliert Erdgas an Geschwindigkeit, sprich
Druck. Der Druckverlust resultiert einerseits aus der inneren
Reibung der Gasmoleküle im Gasstrom untereinander,
andererseits aus der äußeren Reibung des Gasstromes an
der Rohrwand. Dieser Verlust zwischen Eingangs- und Ausgangsdruck wird in den Verdichterstationen ausgeglichen.
Hauptbauteile jeder Verdichterstation sind die Antriebsmaschine und der Verdichter. Open Grid Europe setzt
hochmoderne Turboverdichter ein, als Antriebsmaschine
dienen hauptsächlich Gasturbinen. Diese sind Energiewandlungsmaschinen, die – angetrieben durch einströmendes Heißgas – die strömende Energie in Rotationsenergie umwandeln. Heißgas entsteht, wenn komprimierte
Luft in eine Brennkammer gefördert, dort gasförmiger
Brennstoff zugeführt und verbrannt wird. Die Verbrennungsgase dehnen sich in der Turbine aus und geben
Energie ab. Über eine Welle wird diese Energie an den
Verdichter übertragen, der über mehrere rotierende Laufräder verfügt, die hintereinander angeordnet sind. Die Moleküle des einströmenden Gases erreichen so eine hohe
Geschwindigkeit, werden in den Strömungskanälen nach
außen gedrückt und damit dichter zusammengepresst,
was den Gasdruck erhöht. So wird das Gas dann wieder
an das Rohr abgegeben und kann seinen Weg durch das
Leitungsnetz weiter fortsetzen.
Auf dem richtigen Weg
durchs Land
Sinnvoll und sensibel
Die Trasse der ZEELINK Fernleitungen nimmt nicht den
kürzesten, sondern den sinnvollsten Weg, um die Anforderungen von Mensch und Umwelt zu erfüllen. Die Trassenfindung ist das Ergebnis umfangreicher Voruntersuchungen und eines Genehmigungsverfahrens mit Beteiligung
der zuständigen Behörden, den Trägern öffentlicher Belange, Verbänden, Bürgern und dem Träger des Vorhabens.
Planungen berücksichtigen die landschaftlichen Gegebenheiten. Bereits bestehende Trassen und ökologisch wertvolle Bereiche, vorhandene Bebauung und Infrastruktur
sowie zukünftige Baugebiete bestimmen im Wesentlichen
den Verlauf der Trasse.
Nach Leitungsbau und Rekultivierung können die Flächen
wieder wie zuvor landwirtschaftlich genutzt werden. Nur
gelbe Schilderpfähle, die den Trassenverlauf markieren,
weisen noch auf die Fernleitungen hin.
Ökologisch bewusst
Fachleute für Naturschutz, Forsten und Landwirtschaft
sind vom ersten Moment an in die Planung einer neuen
Trasse eingebunden. Dadurch werden die Eingriffe in die
Natur so gering wie möglich gehalten, und es wird somit
für eine umweltfreundliche Trassenführung gesorgt.
Trassenverläufe werden so gewählt, dass sie den Prinzipien der Eingriffsminimierung, zum Beispiel durch Trassenbündelung, weitestgehend folgen. Dabei arbeiten die
Experten mit den Behörden und Naturschutzverbänden
eng zusammen. Fachbüros sichten und bewerten anschließend die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort in einem
weiträumigen Bereich von mehreren 100 m beiderseits der
geplanten Trasse.
Viele individuelle Maßnahmen vor, während und nach den
Bauarbeiten helfen, Schäden an der Natur zu vermeiden,
wertvolle Gewässer- und Landschaftsstrukturen zu erhalten und neue Lebensräume zu schaffen. Durch diesen
sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen
erhält und fördert Open Grid Europe die biologische Vielfalt
und leistet so einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Schutz und Sicherheit
Fernleitungen wie die des ZEELINK Projekts sind ein
sicherer und umweltschonender Transportweg. Die langjährigen Erfahrungen von Open Grid Europe gewährleisten
eine fachgerechte Bauausführung. Die anspruchsvolle
Aufgabe, Fernleitungen über weite Strecken zu errichten,
kann das Unternehmen dementsprechend schnell und
reibungslos erfüllen.
Die anzuwendenden Gesetze, Verordnungen und technischen Regelwerke zum Transport von Erdgas in Fernleitungen sind Grundlage für Planung, Bau und Betrieb der
Fernleitung. Sie wird mit mindestens 1 m Erdüberdeckung
sicher vor äußeren Einflüssen verlegt.
Auch nach dem Bau werden die Fernleitungen während
des Betriebes ständig überwacht. Eine zentrale Leitwarte
​steuert und kontrolliert den Gasfluss kontinuierlich.
Betriebspersonal überwacht die Fernleitungen vor Ort.
Außerdem finden regelmäßige Befliegungen, Begehungen
und Befahrungen der Fernleitungen statt.
Wie alle Fernleitungen werden auch die des ZEELINK
Projekts durch einen Schutzstreifen, in dem ein Bauverbot
gilt, zivilrechtlich gesichert.
Die ZEELINK Fernleitungen
in der Übersicht
Untersuchungsraum
Ahaus
Legden
Gescher
Gesamtlänge
ZEELINK 1 ca. 105 km
ZEELINK 2 ca. 110 km
Betroffene Regierungsbezirke
Köln, Düsseldorf und Münster
Streckenabsperrarmaturen
alle 10 bis 18 km
Rohrmaterial Stahl mit PE-Kunststoffisolierung
Sankt Hubert
Nenndurchmesser
DN 1200 (1.219 mm)
Krefeld
Düsseldorf
Rohreinzellänge
ca. 18 m
Glehn
Auslegungsdruck
100 bar
Verlegetiefe
mind. 1 m Erdüberdeckung
Zeitplan
2016 2017 – 2018
2019 – 2020
2020 Raumordnungsverfahren
Planfeststellungsverfahren
Bauphase
Inbetriebnahmen
Köln
Verlautenheide III
Stolberg
Aachen
Eynatten
Fixpunkte (Verdichter)