Ein Leitfaden für die Praxis Sichere Schulwege K Verkehrsregelnde Maßnahmen K Kindgerechte Infrastruktur K Mustergültige Schulwegpläne In Kooperation mit: ADAC – Wir machen Mobilität sicher Herausgeber Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) Ressort Verkehr Hansastraße 19, 80686 München Redaktion: Dipl.- Geograph Ronald Winkler (ADAC) Mitarbeit: Dipl.- Ing. Jörg Ortlepp (UDV) Internet: www.adac.de/infotestrat/ratgeber-verkehr Blog: forummobilitaet.wordpress.com Vertrieb: Diese Fachbroschüre kann mit der Angabe der Artikelnummer 2831774 direkt beim ADAC e.V. bezogen werden: Fax: (089) 76 76 45 67 oder Mail: [email protected] Die Schutzgebühr beträgt 6,00 Euro. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des ADAC e.V. © 2013 ADAC e.V. München Bildnachweise: S. 5 (Mitte): GDV/UDV S. 14 (Mitte): RMV/ Paul Müller S. 17: RTB GmbH & Co. KG S. 26 (rechts): Stadt Griesheim, Prof. Bernhard Meyer S. 29 (oben): Panthermedia, S. 30 (links oben): BASt S. 31 (unten links): EUSka (elektronische Unfalltypensteckkarte) S. 32: Stadt Gescher S. 33: CÖGA mbH Berlin S. 34: Bernhard Krumwiede S. 35 (oben): Stadt Bietigheim-Bissingen, Ellentalgymnasien S. 35: Stadt Frankfurt am Main S. 19, S. 22 (oben), S. 39: GDV/UDV; Jörg Ortlepp S. 40: dpa Picture-Alliance GmbH Alle anderen Bilder sind Eigentum des ADAC e.V. Inhalt Inhalt Vorwort 1. Grundlagen________________________________________________________ 6 1.1 Mobilität von Kindern________________________________________________ 6 1.2 Unfallstatistik______________________________________________________ 8 1.3 Psychomotorische Entwicklung________________________________________ 9 1.4 Mobilitäts- und Verkehrserziehung____________________________________11 1.5 Juristische Aspekte_ _______________________________________________12 2. Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit_ ___________________14 2.1 Ehrenamtliche Helfer_______________________________________________14 2.2 Verkehrszeichen___________________________________________________15 2.3 Geschwindigkeitsdisplays___________________________________________17 2.4 Aufpflasterungen___________________________________________________18 2.5 Radverkehrsanlagen________________________________________________19 2.6 Fußverkehrsanlagen________________________________________________20 2.7 Fußgängerüberwege________________________________________________21 2.8 Lichtsignalanlagen_________________________________________________23 2.9 Haltestellen_______________________________________________________24 2.10 Haltestellentypen__________________________________________________26 3. Schulwegpläne____________________________________________________29 3.1 Akteure___________________________________________________________29 3.2 Schulweggrundplan_ _______________________________________________30 3.3 Gehschulwegplan__________________________________________________32 3.4 Radschulwegplan__________________________________________________34 4. Verkehrssicherheitsaktivitäten des ADAC und der UDV auf Bundesebene_ __37 5. Empfehlungen_____________________________________________________40 6. Literaturhinweise__________________________________________________41 Sichere Schulwege 3 4 Sichere Schulwege Vorwort Vorwort Kinder sind im Straßenverkehr heute immer noch besonders gefährdet. Dies wird durch die Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes in trauriger Weise bestätigt. So verunglückten im Jahr 2011 knapp 30.000 Kinder von 6 bis 14 Jahren, davon 42% als Radfahrer und 25% als Fußgänger. Auch wenn nur etwa jedes fünfte verunglückte Kind auf dem Schulweg zu Schaden kommt und die langfristige Entwicklung der Kinderunfälle deutlich rückläufig ist, müssen weiterhin große Anstrengungen unternommen werden, um die nach wie vor hohe Zahl von Schulwegunfällen weiter zu senken. Schließlich ist Verkehrssicherheit auf dem Schulweg eine gesellschaftliche Herausforderung, die nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte bewältigt werden kann, also im Verbund mit Politik, Kommunen, Schulen, Polizei, Eltern und Verbänden. Ulrich Klaus Becker ADAC Vizepräsident für Verkehr Der ADAC und die Unfallforschung der Versicherer (UDV) setzen sich seit Jahren intensiv für die Sicherheit auf Schulwegen ein. So hat der ADAC bereits im Jahr 1997 einen Städtewettbewerb zur Schulwegsicherheit durchgeführt, der im Jahr 2008 um einen Wettbewerb zur Kindersicherheit ergänzt wurde. Die UDV hat in den letzten Jahren diverse Publikationen zur Schulwegsicherheit veröffentlicht und engagiert sich seit 2003 insbesondere bei der schulischen Radfahrausbildung. Mit dieser Broschüre und der Expertenreihe „Sichere Schulwege“ wollen ADAC und UDV im Jahr 2013 ihre Bemühungen um die Sicherheit von Kindern auf Siegfried Brockmann dem Schulweg fortsetzen. Dabei geht es nicht nur um die Schulanfänger, Leitung Unfallsondern auch um die älteren Schüler, die gerade auf dem Fahrrad besonders forschung der großen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt sind. Und neben den SchulkinVersicherer dern profitieren auch erwachsene Verkehrsteilnehmer von sicheren Geh- und Radwegen. Doch es reicht nicht aus, sich auf die Herstellung einer guten Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsregelung durch die kommunalen Fachbehörden zu beschränken. Verkehrssicherheitsarbeit muss stets auch auf das richtige Verhalten aller Verkehrsteilnehmer abzielen. Erwachsene können dies erheblich unterstützen, indem sie sich beispielsweise an die Verkehrsregeln halten und dadurch ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Außerdem können sie gemeinsam mit ihren Kindern anhand von Schulwegplänen einen sicheren Schulweg einstudieren. Und schließlich sollten sie Bringdienste mit dem Auto möglichst vermeiden und ihre Kinder mit Schutzwesten und Fahrradhelmen ausrüsten. Letztendlich müssen aber auch die Schulen und Polizeibehörden ihren Beitrag zur Sicherheit der Schulkinder leisten, wobei der Verkehrs- und Mobilitätserziehung von Kindern ebenso wie der Überwachung des richtigen Verhaltens von Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber Kindern eine zentrale Rolle zukommt. Sichere Schulwege 5 Grundlagen 1. Grundlagen 1.1 Mobilität von Kindern Deutliche Unterschiede zeigen sich mehr Wege mit dem Fahrrad zurückge- hingegen bei der Betrachtung der Ver- legt (22%) als bei den 11 bis 13-Jähri- Die wichtigste Datengrundlage zur kehrsbeteiligung. So legen die Hälfte gen. Problematisch ist allerdings die Beschreibung der Mobilität in Deutsch- der jüngeren und ein Drittel der älteren niedrige Helmtragequote in dieser Alters- land stellt die vom Bundesministerium Kinder ihre Wege als Mitfahrer im gruppe. Nach Angaben der Bundes- für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in (elterlichen) Pkw zurück. Auch sind anstalt für Straßenwesen betrug diese Auftrag gegebene Studie „Mobilität in Kinder mit zunehmendem Alter immer 2011 nur 19% gegenüber 56% bei den Deutschland 2008“ (MiD2008) dar. Sie seltener zu Fuß unterwegs. Jüngere 6 bis 10-Jährigen. basiert auf den Angaben von ca. 26.000 Kinder gehen immerhin noch jeden Haushalten und 60.000 Personen zu dritten Weg zu Fuß, ältere Kinder Differenziert nach dem Wegezweck knapp 200.000 zurückgelegten Wegen dagegen nur noch jeden vierten. Dafür lassen sich ebenfalls deutliche Unter- und lässt auch eine altersspezifische spielen der ÖPNV und das Fahrrad bei schiede zwischen jüngeren und älteren Differenzierung der Mobilität zu. den älteren Kindern eine bedeutsame Kindern feststellen. Freizeitwege stellen Rolle. In keiner Altersgruppe werden dabei mit Anteilen von 36% bzw. 46% Eine zentrale Kenngröße zur Beschreibung der Mobilität stellt die Mobilitätsquote dar. Sie beschreibt den Anteil an Personen, die täglich mindestens einmal Verkehrsbeteiligung der jüngeren Kinder (bis 10 Jahre) MiD 2008 Verkehrsbeteiligung der älteren Kinder (von 11 bis 13 Jahren) MiD 2008 das Haus verlassen und am Verkehr teilnehmen. Sie beträgt bei Kindern 92%, 7% d.h. Kinder sind genauso mobil wie die zu Fuß Gruppe der 18 bis 50-Jährigen. Kinder unternehmen täglich drei Wege und 51% MIV zwischen jüngeren (bis 10 Jahre) und nennenswerten Unterschiede festzustellen sind. 6 Sichere Schulwege 24% 33% 22% 32% legen dabei etwa 25 km zurück, wobei älteren Kindern (11 bis 13 Jahre) keine 21% Fahrrad 10% ÖPNV Grundlagen den wichtigsten Wegezweck dar. Zweitwichtigster Wegezweck von Kindern ist der Weg zur Schule. Er macht ein Viertel Wegezwecke von Kindern MiD 2008 aller Wege der Kinder bis 10 Jahre bzw. ein Drittel aller Wege der älteren Kinder aus. Knapp 30% der Wege von jüngeren 36% 5% 4% Kindern entfallen auf den Wegezweck Begleitung. Dabei handelt es sich in drei 28% Viertel aller Fälle um Eltern, die auf ihren 46% 7% 8% private Erledigung 26% 33% en Kindern entfallen nur noch 7% auf den Wegezweck Begleitung, d.h. mit Eintritt in Einkauf 7% täglichen Wegen (zum Beispiel zum Einkaufen) ihre Kinder mitnehmen. Bei älter- Freizeit Begleitung Ausbildung bis 10 Jahre 11 bis 13 Jahre die Sekundarstufe werden fast sämtliche Wege selbstständig zurückgelegt. Anzeige Sichere Schulwege 7 Grundlagen 1.2 Unfallstatistik unglückten. In 2011 verunglückten (22%) und „Fehler beim Abbiegen, 16.769 ältere und 8.175 jüngere Kinder, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Im Jahr 2011 verunglückten nach An- wobei jüngere Kinder am häufigsten als Anfahren“ (21%). gaben des Statistischen Bundesamtes Pkw-Mitfahrer (36%) und Fußgänger (34%) 30.676 Kinder unter 15 Jahren im zu Schaden kamen, ältere Kinder da- Ein Nachteil der amtlichen Unfallstatistik Straßenverkehr, davon 86 tödlich, 4.990 gegen doppelt so häufig mit dem Fahrrad ist, dass Kinderunfälle zwar nach Alters- schwer und 25.600 leicht. Auch wenn wie im Pkw (50% gegenüber 24%). Rad- gruppen differenziert werden können, die langfristige Entwicklung der Kinder- fahrerunfälle sind – anders als Fußgän- aber keine Aussagen zum Schulweg unfälle deutlich rückläufig ist und Kinder gerunfälle – stark jahreszeitenabhängig. möglich sind. Solche Aussagen können ein geringeres Unfallrisiko aufweisen als So kamen 2011 allein im Sommerhalb- lediglich für jene Bundesländer getroffen andere Altersgruppen (Kinder stellen 8% jahr (April bis September) 71% aller ver- werden, die neben dem Merkmal „Alter“ der Verunglückten, aber 13% der Bevölker- unglückten Radfahrer zu Schaden. Im auch das Merkmal „Schulweg“ erfassen. ung), muss aufgrund der nach wie vor tageszeitlichen Verlauf sind Kinder als So ergab eine Sonderauswertung der hohen Unfallzahlen die Sicherung der Fußgänger und Radfahrer auf dem Schul- Kinderunfälle 2011 für das Land Schulwege ein zentraler Baustein der weg und am Nachmittag auf Freizeitwegen Nordrhein-Westfalen, dass von den kommunalen Verkehrssicherheitsarbeit am stärksten gefährdet. So traten 5.801 verunglückten Kindern im Alter sein. zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen von 6 bis 14 Jahren jedes fünfte Kind 13 und 14 Uhr klare Tagesspitzen auf auf dem Schulweg verunglückte. Dabei In der für die Schulwegsicherung (14% bzw. 11% aller Verunglückten), war der Anteil der verunglückten Kinder relevanten Altersgruppe der 6 bis ebenso wie am Nachmittag zwischen auf dem Schulweg bei den 10 bis 14-Jährigen verunglückten 24.944 Kinder 16 und 18 Uhr (25%). Die Polizei regis- 14-Jährigen deutlich höher als bei den in 2011, davon 42% als Radfahrer, 28% trierte 2011 bei Straßenverkehrsunfällen 6 bis 9-Jährigen (24% gegenüber 13%). als Pkw-Mitfahrer und 25% als Fußgän- mit Personenschaden 4.358 Fehlverhal- ger. Jungen verunglückten häufiger als ten der 6 bis 14-Jährigen als Fußgänger Häufig werden zur Beschreibung des Mädchen (58% gegenüber 43%), ältere und 7.689 Fehlverhalten als Radfahrer. Unfallgeschehens von Schulkindern auch Kinder (10 bis 14 Jahre) mit 423 Ver- Hauptunfallursache bei den Fußgängern die Daten des Bundesverbandes der unglückten je 100.000 Einwohner ihrer waren „Fehler beim Überschreiten der Unfallkassen bzw. der Deutschen Ge- Altersgruppe deutlich häufiger als jüng- Fahrbahn“ (89%), bei den Radfahrern setzlichen Unfallversicherung verwendet. ere Kinder (6 bis 9 Jahre) mit 284 Ver- waren es „Falsche Straßenbenutzung“ Allerdings sind darin auch solche Per- Verunglückte Kinder (6 bis 14 Jahre) im Straßenverkehr 25.000 20.000 6-9 Jahre gesam 10-14 Jahre ges 6-9 Jahre: Pkw-M 15.000 10-14 Jahre: Pkw 6-9 Jahre: Fußgä 10-14 Jahre: Fuß 10.000 6-9 Jahre: Radfa 10-14 Jahre: Ra 6-9 Jahre gesamt 10-14 Jahre gesamt 5.000 0 8 6-9 Jahre gesamt 1991 1992 1993 199410-141995 1996 Jahre gesamt 1997 6-9 Jahre gesamt 6-9 Jahre: Pkw-Mitfahrer 10-14 Jahre gesamt 10-14 Jahre: Pkw-Mitfahrer 6-9 Jahre: Pkw-Mitfahrer 6-9 Jahre: Fußgänger 1998 1999 Pkw-Mitfahrer 2000 2001 10-14 Jahre: 2002Jahre:2003 2004 10-14 Fußgänger 6-9 Jahre gesamt 6-9 Jahre: Pkw-Mitfahrer 6-9 Jahre: Fußgänger 6-9 Jahre: Radfahrer 10-14 Jahre gesamt 10-14 Jahre: Pkw-Mitfahrer 10-14 Jahre: Fußgänger 10-14 Jahre: Radfahrer 6-9 Jahre: Pkw-Mitfahrer 6-9 Jahre: Fußgänger 6-9 Jahre: Radfahrer 10-14 Jahre: Pkw-Mitfahrer 10-14 Jahre: Fußgänger 10-14 Jahre: Radfahrer 6-9 Jahre: Fußgänger 6-9 Jahre: Radfahrer 10-14 Jahre: Fußgänger Sichere Schulwege 6-9 Jahre: Radfahrer 10-14 Jahre: Radfahrer 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: DESTATIS Grundlagen sonengruppen enthalten, die für die Schulwegsicherung keine Relevanz Verunglückte Kinder im Straßenverkehr (2011) besitzen, wie etwa Kindergartenkinder, 6 bis 9 Jahre, n = 8.175 10 bis 14 Jahre, n = 16.769 jugendliche Schüler aus Gymnasien, Gesamtschulen und sonstigen allgemein in Pkw bildenden Schulen sowie Berufsschüler und Studierende. Darüber hinaus werden 36% zu Fuß 34% in der Schüler-Unfallversicherung nur 49% 25% Fahrrad jene Unfälle erfasst, die eine ärztliche 24% 20% Behandlung nach sich ziehen. Da insbesondere leichte Verletzungen häufig Quelle: DESTATIS keinen Arztbesuch zur Folge haben, ist davon auszugehen, dass die tatsächli- akuten Gefahrenbewusstseins im fünf- zuraten ist. Wenngleich es ab dem che Zahl von Schülerunfällen beträcht- ten und sechsten Lebensjahr. Aufgrund achten Lebensjahr zu einer deutlichen lich höher liegen dürfte als die in der der leichten Ablenkbarkeit und der un- Verringerung des Fehlverhaltens kommt, DGUV-Statistik bezifferten 51.117 zuverlässigen Geschwindigkeits- und sind auch ältere Kinder als Radfahrer Straßenverkehrsunfälle in 2011. Entfernungswahrnehmung sind Kinder nur bedingt sicher unterwegs. Dies liegt allerdings erst ab dem achten Lebens- daran, dass wichtige Fähigkeiten zur jahr als Fußgänger „einigermaßen sicher“ Verkehrsteilnahme (Konzentrationsfähig- unterwegs. Ab diesem Alter besitzen keit, Verkehrsverständnis, Reaktionszeit) Kinder ein vorausschauendes Gefahren- erst ab dem vierzehnten Lebensjahr bewusstsein, können Entfernungen gut vollständig ausgebildet sind. 1.3 Psychomotorische Entwicklung Die besondere Gefährdung von Kindern einschätzen und Geschwindigkeiten im Straßenverkehr resultiert zum einen einigermaßen zuverlässig beurteilen. Dagegen ist die Nutzung öffentlicher daraus, dass sie aufgrund ihrer Körper- Damit sind sie in der Lage, sich an ge- Verkehrsmittel deutlich früher möglich größe herannahende Fahrzeuge schlechter sicherten Querungsstellen wie Ampeln als die Nutzung des Fahrrads. So be- sehen und von den Fahrern schlechter und Zebrastreifen korrekt zu verhalten. sitzen Kinder bereits gegen Ende des gesehen werden, zum anderen aus der Doch erst mit dem zehnten Lebensjahr Grundschulalters die Fähigkeit zur selbst- nur gering bzw. nicht vollständig entwi- ist die dritte Stufe erreicht, mit der ein ständigen ÖPNV-Nutzung, die spätestens ckelten Fähigkeit zur Verkehrsteilnahme. präventives Verkehrsverhalten und damit mit zwölf Jahren vollständig ausgebildet Letztere hängt von zahlreichen Faktoren ein einigermaßen sicheres Überqueren ist. ab wie etwa von motorischen oder so- der Fahrbahn auch an ungesicherten zialen Fähigkeiten, dem Verständnis von Stellen möglich werden. Dennoch kann Es versteht sich von selbst, dass die Verkehrsabläufen, der Entwicklung des die Verkehrsteilnahme noch nicht als genannten Altersangaben keine starren Seh-, Hör-, Reaktions- und Konzentrati- völlig sicher bezeichnet werden, da Grenzen bedeuten. So lässt sich das onsvermögens sowie der Gefahrenwahr- Kinder bis zum zwölften Lebensjahr Alter zur sicheren Verkehrsteilnahme nehmung. leicht ablenkbar sind. durch Verkehrserziehung, Trainingspro- Insbesondere die Fähigkeit zur Gefahren- Deutlich langsamer entwickelt sich bei verkehr verkürzen. Umgekehrt können wahrnehmung trägt maßgeblich zu Kindern die Fähigkeit zur sicheren Ver- selbst Jugendliche noch starke Defizite einem sicheren Verkehrsverhalten bei, kehrsteilnahme als Radfahrer. Bis zum in der Verkehrskompetenz aufweisen, indem gefährliche Situationen erkannt achten Lebensjahr sind Kinder – auch etwa wenn sie als Kinder ausschließlich und vermieden werden können. Nach bei guter motorischer Beherrschung des mit dem Auto zur Schule oder zum Ort LIMBOURG verläuft die Entwicklung der Fahrrades – auf dem Rad nur unsicher der Freizeitausübung gebracht wurden. Gefahrenwahrnehmung in drei Stufen unterwegs, sodass von einer selbststän- und beginnt mit der Ausbildung eines digen Teilnahme am Straßenverkehr ab- gramme oder aktives Üben im Straßen- Sichere Schulwege 9 Grundlagen Entwicklung der psychomotorischen Fähigkeiten von Kindern Vollständig entwickelte Aufmerksamkeit Fähigkeit ungesicherte Überquerungsstellen sicher zu nutzen Einschätzung von Geschwindigkeiten und Wahrnehmung von Risiken Fähigkeit sich in andere Verkehrsteilnehmer hinein zu versetzen Alter 14 Einigermaßen sicher als Radfahrer 12 3. Stufe Präventions bewusstsein 10 2. Stufe vorausschauendes Gefahrenbewusst sein 8 Einschätzung von Entfernungen 1. Stufe Akutes Gefahren bewusstsein 6 Voll ausgebildetes Hörvermögen (ohne Geräuschlokalisierung) 4 Unterscheidung von Farben und Wahrnehmung von Bewegungen 2 Entwicklung erster motorischer Fähigkeiten 0 10 Sichere Schulwege Fähigkeit zur selbstständigen ÖPNVNutzung Einigermaßen sicher als Fußgänger Grundlagen 1.4 Mobilitäts- und Verkehrserziehung vernachlässigt. Entscheidend ist dabei heits-, Sozial-, Umwelt- und Gesundheits- auch, dass Verkehrserziehung und Mobili- erziehung. tätsbildung im Rahmen des LehramtstuDie schulische Mobilitäts- und Verkehrs- diums und der Referendarausbildung Im Jahr 2012 erweiterte die KMK die erziehung soll Kindern und Jugendlichen kaum von Bedeutung sind und es keine Verkehrserziehung um die Mobilitäts- vermitteln, sich im Verkehrsraum kompe- Didaktik und keine Lehrstühle der Ver- erziehung. In den neuen „Empfehlungen tent zu bewegen und Unfälle zu vermeiden. kehrserziehung gibt. zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist in der Schule“ werden nun auch neue kein Schulfach im klassischen Sinn, ist Die erste „Empfehlung zur Verkehrserzie- gesellschaftsrelevante Aspekte wie aber in allen Bundesländern ein Teil des hung in der Schule“ der Kultusminister- Klimaschutz, Ressourcenverbrauch, Unterrichts und des Erziehungsauftrages konferenz (KMK) stammt aus dem Jahr Verkehrsraumgestaltung, zukunftsfähige der Schule. Die Inhalte der Mobilitäts- 1972. Die veränderten Bedingungen im Mobilität sowie die Förderung der selbst- und Verkehrserziehung werden innerhalb Straßenverkehr veranlassten die KMK ständigen Mobilität als Inhalte des vieler Fächer sowie im Rahmen fächer- im Jahr 1994, die Empfehlungen zu Unterrichts benannt. übergreifender Projekte oder Arbeitsge- überarbeiten. Damit sollte nicht nur meinschaften in den Schulalltag einge- das „verkehrsgerechte“ Verhalten der Mobilitäts- und Verkehrserziehung wird bunden. In den Lehrplänen für die Schüler Ziel des Verkehrsunterrichts als gesellschaftliche Aufgabe betrachtet, Grundschule ist die Verkehrserziehung sein, sondern auch die Auseinanderset- bei der Schulen, Polizei, Eltern, Verbände fest verankert. Anders sieht es jedoch zung mit Erscheinungen, Bedingungen und außerschulische Partner zusammen an weiterführenden Schulen aus. Hier und Folgen des gegenwärtigen und arbeiten müssen. Deshalb wurden in werden sowohl Mobilitäts- und Verkehrs- zukünftigen Verkehrs. Die Verkehrs- den neuen Empfehlungen nicht nur Kom- erziehung als auch verkehrserzieheri- erziehung in der Schule wurde 1994 petenzen geregelt, sondern auch Inhalte sche Themen immer noch weitgehend ausgeweitet auf Beiträge zur Sicher- bzw. Themen formuliert. Im Hinblick auf Empfehlungen der KMK 2012 Jahrgangsstufen 1 bis 4 Im Mittelpunkt stehen das Schulwegtraining und die Radfahrausbildung. Die Schulen können weitere thematische Schwerpunkte setzen, z.B. auf die selbstständige Mobilität zu Fuß oder auf das Mitfahren im Auto. Jahrgangsstufen 5 bis 10 Schwerpunkt bildet die Mobilitätserziehung in den Bereichen Radverkehr und ÖPNV. Weitere Inhalte können z.B. ökologische und rechtliche Aspekte des Verkehrs und alternative Antriebstechniken darstellen. Schulwegsicherheit – Maßnahmenbereiche und Akteure Kultusministerkonferenz/ Kultusministerien Ordnungsamt Straßenverkehrsbehörde Tiefbau-/ Planungsamt BMVBS Schulen Polizei DVW DVR BASt Universitäten Mobilitäts- und Verkehrserziehung Schulwegsicherung vor Ort Kampagnen Infrastruktur Schulwegpläne Forschung ÖPNVUnternehmen UDV örtliche Verkehrswacht Eltern vertretung ADAC Schüler Sichere Schulwege 11 Grundlagen die Zusammenarbeit mit der Polizei war Radfahren auf dem Gehweg – Das sagt die StVO dabei wichtig, den Begriff der „Verkehrserziehung“ zu erhalten. Die Inhalte der Nach § 2 Abs. 5 müssen radfahrende Kinder bis zum vollendeten achten Lebens- klassischen Verkehrserziehung und der jahr den Gehweg benutzen, d.h. sie dürfen weder auf der Fahrbahn noch auf Mobilitätserziehung bilden nunmehr im dem Radweg fahren. Eine Benutzung der Fahrbahn ist nur dann erlaubt, wenn Unterricht eine Einheit. ein Gehweg fehlt. Ältere Kinder dürfen bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr wählen, ob sie die Fahrbahn oder den Gehweg benutzen. Befinden sich Fußgänger Die Mobilitäts- und Verkehrserziehung auf dem Gehweg, muss das radfahrende Kind besondere Rücksicht walten lassen. in Deutschland ist auf verschiedenen Beim Überqueren einer Fahrbahn muss es absteigen. Die Aufsichtspflichtigen gesellschaftlichen Ebenen angesiedelt sollen das Kind ordentlich belehren und sich davon überzeugen, dass das Kind und zeichnet sich durch interdisziplinäre das Fahrrad beherrscht und auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt. Kooperationen und Vielfalt aus. Auf oberster Ebene unterstützt der Bund Eltern dürfen übrigens Gehwege mit dem Fahrrad nicht befahren und müssen (BMVBS) die Maßnahmen der Verkehrs- zur Begleitung ihres Kindes die Fahrbahn oder – sofern vorhanden – den Radweg erziehung. Die schulische Verkehrserzie- oder Radfahrstreifen nutzen. Sie kommen ihrer Aufsichtspflicht nach, wenn sie hung ist hingegen Aufgabe der Länder, in der Nähe des Kindes sind, um bei Fehlverhalten schnell eingreifen zu können. die in Anlehnung an die Empfehlungen Problematisch wird es aus rechtlicher Sicht dann, wenn ein Gehweg nicht direkt der KMK eigene Curricula und Handrei- neben dem Radweg oder der Fahrbahn verläuft und gleichzeitig eine erhöhte chungen für die Verkehrserziehung (z.B. Gefahr für Kinder auf dem Gehweg (z.B. durch stark belastete Grundstückszu- zum Umgang mit Schulwegplänen) auf- fahrten) besteht. stellen. Neben den staatlichen Stellen gibt es noch eine Reihe von weiteren Umsetzern eigener Maßnahmen der Verkehrserziehung. Einer der größten Akteure ist dabei der ADAC, der durch des Schadens verpflichtet, den diese ab der Vollendung des zehnten Lebens- seine umfangreichen Verkehrssicher- Person einem Dritten widerrechtlich jahres. Die Haftung der Eltern wegen heitsprogramme die Verkehrserziehung zufügt. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, Verletzung der Aufsichtspflicht besteht von Kindern und Jugendlichen fördert. wenn er seiner Aufsichtspflicht genügt nur dann, wenn das Kind den Schaden oder wenn der Schaden auch bei ge- vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführt höriger Aufsichtsführung entstanden hat. Wie die Aufsicht zu führen ist, sein würde.“ richtet sich vor allem nach den persönli- 1.5 Juristische Aspekte chen Eigenschaften des Kindes, aber Die gesetzliche Grundlage für die Eltern sind neben den Lehrern die auch danach, was den Eltern bei vernünf- Regelung der Aufsichtspflicht von Eltern Hauptverantwortlichen für die Erziehung tigen Anforderungen zugemutet werden und Lehrern bildet § 1631 BGB, wonach ihrer schulpflichtigen Kinder. Nach § 828 kann. Auf jeden Fall müssen Eltern ihrer die Personensorge insbesondere das Abs. 1 BGB haften Kinder bis zum Informationspflicht nachkommen und Recht und die Pflicht umfasst, das Kind vollendeten siebten Lebensjahr grund- ihre Kinder gemäß Alter und Entwicklung zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichti- sätzlich nicht, wenn sie anderen einen über mögliche Gefahren im Straßenver- gen und seinen Aufenthalt zu bestim- Schaden zufügen, wohl aber deren Eltern, kehr aufklären. Daneben müssen Eltern men. Die Haftung von Aufsichtspflichti- sofern sie ihre Aufsichtspflicht verletzt auch ihrer Überwachungspflicht nach- gen wird konkret in § 832 geregelt. „Wer haben. In § 828 Abs. 2 BGB wird die kommen, was aber bei Kindern ab dem kraft Gesetzes zur Führung der Aufsicht Haftung von Kindern im Straßenverkehr fünften Lebensjahr nicht heißt, dass über eine Person verpflichtet ist, die gesondert geregelt. Kinder haften für von jederzeit eine Eingriffsmöglichkeit wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres ihnen bei einem Unfall mit einem Kraft- bestehen muss. Die Pflicht zum Eingrei- geistigen oder körperlichen Zustands der fahrzeug, einer Schienenbahn oder einer fen besteht grundsätzlich dann, wenn Beaufsichtigung bedarf, ist zum Ersatz Schwebebahn verursachte Schäden erst sich das Kind so verhält, dass es mit 12 Sichere Schulwege Grundlagen hoher Wahrscheinlichkeit einen Schaden Aufsichtspflicht bereits mit dem Verlas- Renten) auf. Liegt eine Verletzung der erleidet oder anrichtet. sen des Schulgeländes, wobei es für Aufsichtspflicht vor, kann die gesetzliche Schulbushaltestellen gesonderte Unfallversicherung den Schadensbetrag Neben den Eltern haben auch die Lehrer Regelungen gibt. In der Regel müssen vom Verantwortlichen zurückfordern. Zuständigkeiten bei der Aufsicht von diese beaufsichtigt werden, wenn sie auf Schülern. Da die Schulbildung keine dem Schulgelände liegen oder unmittel- Aufgabe des Bundes ist, regeln die bar daran angrenzen, doch selbst Bundesländer die Rechte und Pflichten Haltestellen außerhalb des Schulgelän- des Lehrpersonals selbst in ihren des können aufsichtspflichtig sein, wenn Erziehungs- und Unterrichtsgesetzen, sie aufgrund örtlicher Gegebenheiten ergänzt um gesonderte Schul- und eine besondere Gefahr für Kinder Lehrerdienstverordnungen differenziert darstellen und dies durch den Schullei- nach Schularten. Die schulische ter und Schulträger explizit festgestellt Aufsichtspflicht ist nicht nur auf die wurde. Verletzt sich ein Schüler auf dem eigentliche Zeit des Unterrichts be- Schulweg oder an einer Schulbushalte- schränkt, sondern auch noch auf eine stelle, kommt zunächst immer die jeweili- kurze Zeitspanne (zumeist 15 Minuten) ge Gemeindeunfallversicherung (GUV) für davor und danach. Häufig erlischt die die resultierenden Kosten (Arztbesuch, Anzeige Sichere Schulwege 13 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit 2. Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit 2.1 Ehrenamtliche Helfer Haltestelle zur Vermeidung von Drängeln und Schubsen beim Heranfahren des Schülerlotsen haben die Aufgabe, Busses. Busbegleiter müssen in den jüngeren Schülern das sichere Überque- meisten Bundesländern mindestens ren der Straße an Lichtsignalanlagen, 13 Jahre alt sein und über eine entspre- Fußgängerüberwegen und (gefährlichen) chende „soziale Reife“ verfügen. Dazu Stellen ohne Querungshilfe zu ermögli- zählen vor allem ein hohes Maß an chen. Die Einsatzstandorte werden von Verantwortungsbewusstsein, Freundlich- der Polizei oder von der Kommune fest- keit, Teamfähigkeit und Zivilcourage. gelegt, wobei an problematischen Stand- Daneben sollen Busbegleiter Kenntnisse orten auch zwei Schülerlotsen (einer pro im Bereich der Konfliktbewältigung be- Straßenseite) eingesetzt werden können. sitzen und Deeskalationsstrategien um- Die Einsatzzeiten der Schülerlotsen sind meist auf eine Zeitspanne von 20 bis 30 Minuten vor und nach Schulbeginn be- setzen können. Die meist mehrtägige Busbegleiter – Eine intensive Ausbildung hilft spätere Konflikte zu meistern grenzt. In den meisten Bundesländern Ausbildung erfolgt in der Regel durch die Verkehrsunternehmen oder durch die Polizei. müssen Schülerlotsen mindestens die Geschwindigkeiten und Abstände dreizehn Jahre alt sein und die siebte von Fahrzeugen richtig einzuschätzen. Klasse besuchen. Schulbustrainer – in der Regel Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen – bringen Busbegleiter sollen die Busfahrt für die Kindern in einer „Busschule“ bei, wie Da heute immer weniger Jugendliche jüngeren Schüler sicherer gestalten und Schulbusse sicher und selbstständig zu bereit sind als Schülerlotse zu arbeiten, den Busfahrer vor Ablenkung schützen nutzen sind. In einem theoretischen Teil müssen zunehmend Eltern und geeigne- sowie von Beaufsichtigungsaufgaben lernen Kinder, wie man mit Fahr- und te Erwachsene diese Aufgabe überneh- befreien. Insbesondere sollen aggressi- Netzplänen umgeht und warum Vandalis- men. Schüler- bzw. Elternlotsen dürfen ves Verhalten der Schüler während der mus und Schwarzfahren keine Kavaliers- nicht in den fließenden Verkehr eingrei- Fahrt und Vandalismus im Fahrzeug delikte sind. Der praktische Teil findet fen, sondern müssen warten, bis sich unterbunden werden. Zu den Aufgaben meist auf dem Gelände des Verkehrs- eine ausreichend große Lücke ergibt. der Busbegleiter zählt auch die Koordi- unternehmens statt. Inhalte sind das Schließlich sollen die Schüler lernen, nierung des Ein- und Aussteigens an der Warten an der Haltestelle, das Ein- und 14 Sichere Schulwege Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Aussteigen sowie das Verhalten während der Fahrt. Ergänzend kommen „Bremsübungen“ und Demonstrationen zum „Toten Winkel“ hinzu. Schulwegbegleiter haben die Aufgabe, Kindergruppen (Walking Bus, Cycling Bus) auf dem Schulweg passiv zu begleiten, als Ansprechpartner zu dienen und nur in gefährlichen Situationen einzugreifen. Sie setzen sich meist aus Vertretern der Elternschaft zusammen, können sich aber genauso gut aus älteren Schülern oder Senioren rekrutieren. Die Koordination des Personaleinsatzes, die Festlegung der Routen und „Haltestellen“ sowie die Einweisung der Schulwegbegleiter erfolgt in der Regel durch Lehrer, die von der Schulleitung Schülerlotsen – Sinnvoll nicht nur an ungesicherten Querungsstellen eigens für diese Aufgabe freigestellt werden. Eine Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizeidienststelle ist sinnvoll. 2.2 Verkehrszeichen Verkehrszeichen im Rahmen der Schulwegsicherung sollen vor allem die Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs im Bereich von Schulen absenken und die Aufmerksamkeit der Kraftfahrer im Bereich von Gefahrenstellen erhöhen. Als alleinige Maßnahme haben sie nur einen geringen Effekt auf die Verkehrssicherheit, sodass zusätzliche Maßnahmen unumgänglich Inoffizielles Verkehrszeichen – Kein Gewinn für die Verkehrssicherheit Gut für die Akzeptanz – Temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung durch Klappschild digkeitsüberwachung die Wirkung von zwingend geboten ist. Gefahrenzeichen werden, da diese die Wahrnehmung der Verkehrszeichen verstärken, mittelfristig kommen dort in Betracht, wo es für die Kraftfahrer für wirklich notwendige Ver- sind aber bauliche Maßnahmen notwen- Sicherheit des Verkehrs unbedingt er- kehrszeichen und Gefahren verschlechtert. dig, um Gefahrenstellen effektiv zu forderlich ist. Bei der Aufstellung von beseitigen. Verkehrszeichen sollte deshalb nach dem Eine effektive Maßnahme bei der Schul- Grundsatz verfahren werden: „So wenig wegsicherung stellt die Geschwindigkeits- Verkehrszeichen sollten nach §45 Abs. 9 wie möglich, so viel wie nötig“. Eine reduktion auf 30 km/h dar. In Wohnge- StVO nur dort angeordnet werden, wo dies Überbeschilderung – insbesondere im bieten erfolgt dies möglichst über das aufgrund der besonderen Umstände Schulbereich – sollte unbedingt vermieden Zeichen 274.1/2 (Beginn und Ende sind. Als kurzfristige Maßnahme kann eine stationäre oder mobile Geschwin- Sichere Schulwege 15 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit einer Tempo 30-Zone), auf Hauptver- Das häufigste Verkehrszeichen im werden. Die Zeichen sind etwa 50 m kehrsstraßen über Zeichen 274 (zulässi- Rahmen der Schulwegsicherung stellt vor der Überquerungsstelle aufzustellen, ge Höchstgeschwindigkeit). Nach § 45 das Gefahrenzeichen 136 (Kinder) dar. wobei die Festlegung des genauen Absatz 9 der StVO kommt 30 km/h für Neben dem unmittelbaren Schulumfeld Aufstellortes stets unter Berücksichti- Hauptverkehrsstraßen aber nur dort in kommt es auch entlang von Schulwegen gung der örtlichen Gegebenheiten er- Frage, wo dies aufgrund der besonderen im Allgemeinen zum Einsatz, sofern dort folgen muss. Eine weitere Akzeptanzstei- Umstände zwingend geboten ist. keine Überquerungsstellen vorhanden gerung lässt sich durch die Verwendung Besondere Umstände können zum Bei- sind. Im Schulbereich – aber auch an der Zusatzzeichen „Schule“ und „Schul- spiel eine erhöhte Unfallhäufigkeit, eine frequentierten Querungsstellen – kann weg“ erreichen, wobei letzteres insbe- besonders gefahrenträchtige Strecken- es sinnvoll sein, die Zeichen 136 und sondere für stark frequentierte Querungs- führung, Straßenschäden, schlechte 283 (Haltverbot) zu kombinieren, um zu stellen im Bereich des Schulweges in Sichtbeziehungen, beengte Verhältnisse, verhindern, dass die Sicht auf Schulkin- Frage kommt. fehlende Gehwege, starker Kfz-Verkehr der durch häufig haltende oder parkende oder ein hoher Lkw-Anteil sein. Aber Fahrzeuge verdeckt wird. Auf Schüler- Die in der Praxis häufig anzutreffenden auch Kindergärten und Schulen, sofern und Elternlotsen kann durch das Zeichen inoffiziellen Schilder (z.B. „Vorsicht – diese nicht rückseitig über Nebenstraßen 356 (Verkehrshelfer) etwa 50 m vor der spielende Kinder“) leisten keinen erschlossen sind, können zur Anordnung Querungsstelle hingewiesen werden, wirksamen Beitrag zur Verkehrssicher- von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen wobei die Aufstellung an Fußgängerüber- heit und sind darüber hinaus rechtlich führen. Sinnvoll ist die Verwendung von wegen meist entbehrlich ist. Die Akzep- nicht zulässig. Ihre Existenz weist häufig Klappschildern zur zeitlichen Begrenzung tanz der Verkehrszeichen 274 und 136 auf Defizite in der Verkehrssicherheit hin, der Anordnung auf bestimmte Tageszei- kann verbessert werden, wenn beide die es abzustellen gilt. ten, Wochentage und Schulperioden. Verkehrszeichen miteinander kombiniert Reine Schulbushaltestelle – Kennzeichnung stets mit Angabe der Betriebszeiten 16 Sichere Schulwege Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Dialogdisplay – Lob und Tadel steigern die Akzeptanz 2.3 Geschwindigkeitsdisplays keitsanzeiger die Interpretation des schwindigkeit, die V85-Geschwindigkeit angezeigten Wertes völlig dem Fahrer und der Anteil der Geschwindigkeitsüber- Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) überlässt, zeigt der zweifarbige Anzeiger tretungen ermittelt. Bei allen drei Kenn- hat zusammen mit der TU Dresden unter- über die Farben Grün und Rot eindeutig werten erwies sich das Dialogdisplay sucht, inwieweit sich verschiedene an, ob der gemessene Wert der zulässi- als wirksamster Anlagetyp. So gingen Formen der dynamischen Geschwindig- gen Höchstgeschwindigkeit entspricht. die Durchschnittsgeschwindigkeiten keitsrückmeldung auf die Kfz-Fahrge- Dialogdisplays arbeiten zwar ebenfalls trotz ohnehin schon geringem Ausgangs- schwindigkeiten auswirken. Neben den mit den Farben Rot und Grün, zeigen niveau um 3 km/h zurück, die V85-Ge- traditionellen ein- und zweifarbigen Ge- aber keine km/h-Werte an. Sie nutzen schwindigkeiten um 3,5 km/h und der schwindigkeitsanzeigern wurden auch so das psychologisch bewährte Wirkprinzip Anteil der Geschwindigkeitsüberschrei- genannte „Dialogdisplays“ betrachtet. des Lobens (grünes „Danke“) und tungen um knapp 30%. Nur etwa halb Diese drei Grundtypen unterscheiden Tadelns (rotes „Langsam“) zur Verhaltens- so stark waren die Effekte bei den sich insbesondere dadurch, ob und wie beeinflussung, wobei über eine entspre- beiden anderen Anlagetypen, wobei die sie eine Beziehung zwischen der ge- chende Bebilderung (z.B. Kinder) auch zweifarbigen Geschwindigkeitsanzeiger messenen Fahrgeschwindigkeit und noch die unmittelbare Begründung für deutlich besser abschnitten als die der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die festgelegte Höchstgeschwindigkeit einfarbigen Anzeiger. herstellen. geliefert wird. Neben der geringeren Wirksamkeit konnte Geschwindigkeitsanzeiger zeigen die Um die Wirkung der drei Anlagetypen auf als weiterer Nachteil von konventionellen tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit die Geschwindigkeit zu beurteilen, wurden Geschwindigkeitsanzeigen nachgewiesen an. Während der einfarbige Geschwindig- als Kennwerte die Durchschnittsge- werden, dass deren Wirkung auf die Sichere Schulwege 17 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Durchschnittsgeschwindigkeit aufgrund Als Einsatzorte kommen dafür primär rungen zur Vermeidung von Bodenkon- von Gewöhnungseffekten pro Monat um das unmittelbare Schulumfeld in takt mit Fahrzeugen mit 5 bis 7 cm Höhe etwa 0,5 km/h nachlässt. Dagegen waren Betracht, daneben aber auch sonstige relativ niedrig und mit 3 bis 5 m Länge beim Dialogdisplay keine derartigen Ge- Bereiche mit hohem Gefahrenpotenzial stark gestreckt sein. Die Breite soll wöhnungseffekte nachweisbar. Die beste für Schulkinder. mindestens 1,7 m betragen, damit Pkw Wirkung des Dialogdisplays manifestierte mit mindestens einer Fahrzeughälfte das sich allerdings in seiner starken Wirkung Plateau- und Teilaufpflasterungen gelten Kissen überfahren müssen. Beidseitig auf die Geschwindigkeitsverteilung. Die als bewährte Maßnahmen zur Verkehrs- der Plateaupflasterung ist für den Rad- Anteile der Geschwindigkeitsklassen ober- beruhigung in Wohngebieten, sofern sie verkehr ein 0,8 bis 1 m breiter Bereich halb von 30 km/h haben sich mehr als gemäß den Richtlinien für die Anlage von auf Fahrbahnniveau vorzuhalten. Soll im halbiert, die Anteile der erwünschten Stadtstraßen (RASt 06) ausgebildet Ausnahmefall Linienbusverkehr ermög- Geschwindigkeitsbereiche zwischen 20 werden. Danach sollen Plateaupflaste- licht werden, sind geteilte Plateaupflaste- und 30 km/h dagegen verdoppelt. Die rungen zu verwenden. Sie müssen 1,7 m zweifarbigen, vor allem aber die einfarbi- breit sein, damit Busse weitgehend un- gen Anzeiger, wiesen indessen geringere gestört passieren können und nicht Effekte auf. weiter als 1,2 m auseinander liegen, um eine ungestörte Durchfahrt von Pkw Die Unfallforschung der Versicherer em- zu verhindern. pfiehlt daher Dialogdisplays als adäquates Mittel, um innerhalb von Ortschaften im Teilaufpflasterungen sind mit 8 bis 10 cm Bereich sensibler Einrichtungen verträgli- Höhe und mindestens 5 m Länge che Geschwindigkeiten zu unterstützen. großzügiger zu dimensionieren als Nicht geeignet sind Dialogdisplays Plateaupflasterungen. Fahrdynamisch jedoch zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten. Dort reicht eine geringfügige Reduktion der Geschwindigkeiten nicht wirksam sind sie aber nur dann, wenn Zweifarbiges Display – Farbe Orange ist ungeeignet für „Bestätigung“ aus, vielmehr ist eine Absenkung auf oder unter die zulässige Höchstgeschwindigkeit erforderlich. 2.4 Aufpflasterungen Aufpflasterungen sind überall dort sinnvoll, wo die Verkehrssicherheit unter unangemessenen Kfz-Geschwindigkeiten leidet. In Tempo 30-Zonen kann dies der Fall sein, wenn Straßen aufgrund ihrer Dimensionierung, Linearität, Streckenlänge oder Netzstruktur häufige Geschwindigkeitsüberschreitungen begünstigen. Auf Hauptverkehrsstraßen können bauliche Maßnahmen erforderlich sein, wenn es darum geht, Geschwindigkeitsbegrenzungen durch Verkehrszeichen zu unterstützen oder ganz überflüssig zu machen. 18 Sichere Schulwege Teilaufpflasterung – Rampenneigung und Abstand bestimmen die Wirksamkeit Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit die Rampen entsprechend steil sind (1:7 bis 1:10) und ihr Abstand untereinander maximal 50 m beträgt. Teilaufpflasterungen erstrecken sich über die gesamte Fahrbahnbreite und stellen deshalb bei starkem Radverkehr keine geeignete Maßnahme dar. Bei ausnahmsweise vorhandenem Linienbusverkehr sind sie nur bei geringer Rampenneigung (1:25 und flacher) und ausreichender Länge (je nach Bustyp zwischen 7 und 12 m) vertretbar. Nicht sinnvoll sind Schwellen als Maß- Plateaupflasterung – Bei starkem Bus- und Radverkehr sinnvoll nahme zur Verkehrsberuhigung, auch wenn diese bis Mitte der 90er Jahre zwischen Gehweg, Radweg und Fahr- Entlang von Hauptverkehrsstraßen häufig zur Geschwindigkeitsdämpfung bahn wählen. In Tempo 30-Zonen wirft sollten Radverkehrsanlagen vorhanden in Tempo 30-Zonen eingesetzt wurden. die Nutzung der Fahrbahn in der Regel sein, die den Empfehlungen für Radver- Nach mehreren Klagen im Rahmen von keine Sicherheitsprobleme auf, insbe- kehrsanlagen (ERA 2010) entsprechen. „Bodenberührungen“ bei tiefer gelegten sondere wenn problematische Straßen- Dazu zählen vor allem eine Regelbreite Fahrzeugen kam der Bundesgerichtshof abschnitte mit Plateaupflasterungen von mindestens 2 m (1,6 m bei ge- 1994 zu dem Schluss, dass kurze und entschärft wurden. Vereinzelt stehen ringem Radverkehr), ausreichende hohe Schwellen für eine gefahrlose Ver- dort auch noch Radwege zur Verfügung, Sicherheitstrennstreifen zum ruhenden kehrsberuhigung in der Regel nicht ge- die für unsichere Kinder eine gute und fließenden Verkehr sowie gute eignet sind. Aus diesem Grunde sollen Alternative zur Fahrbahnnutzung darstel- Sichtbeziehungen (30 m Sichtfeld in Aufpflasterungen eine Länge von 3 m len. Eine weitere günstige Führungsform beide Richtungen) an stark befahrenen nicht unter- und eine Höhe von 10 cm sind Fahrradstraßen, weil Kraftfahrer Grundstückszufahrten und Einmündungen. nicht überschreiten. Rechtlich zulässig dort – sofern überhaupt zugelassen – aber problematisch sind Verkehrsberuhi- nur mit Tempo 30 fahren dürfen. Jedoch Sind gute Sichtbeziehungen auf einem gungselemente aus Recyclingmaterial, kommen sie nur für Straßen mit gerin- Radweg nicht zu realisieren, bieten sich – die auf die Fahrbahn geschraubt oder gem Kfz-Verkehr und gebündeltem bei entsprechenden Platzverhältnissen geklebt werden. Diese meist aus Hart- Radverkehr in Frage. im Straßenraum – Radfahr- und Schutz- Schutzstreifen – Eine Alternative für Radwege mit schlechten Sichtbeziehungen Radwege – Ausreichende Breiten und Trennstreifen erzeugen auch subjektive Sicherheit gummi bestehenden Elemente sind zwar etwas günstiger in der Anschaffung, haben allerdings eine kürzere Lebensdauer, sind schwerer ins Stadtbild zu integrieren, verhindern eine stetige Fahrweise und weisen Nachteile bei der Schneeräumung auf. 2.5 Radverkehrsanlagen Während Kinder bis zum achten Lebensjahr auf dem Fahrrad grundsätzlich den Gehweg benutzen müssen, dürfen Kinder im neunten und zehnten Lebensjahr Sichere Schulwege 19 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit streifen als Alternative an. Auch wenn feld, da dort Konflikte mit dem starken 20 cm werden bei seitlichen Begrenz- sie von Kindern oft als unsicher empfun- Fußverkehr unausweichlich sind. ungen (Hauswände, Zäune) und erhöhtem den werden, punkten sie objektiv mit Schwerverkehr empfohlen. Gehwege in gutem Sichtkontakt zu abbiegenden Kfz Mindestens genauso wichtig wie die Wohngebieten mit geschlossener Be- und einer guten Erkennbarkeit des Rad- richtige Wahl der Führungsform ist die bauung sollen grundsätzlich 2,5 m breit fahrer-Vorranges an untergeordneten sichere Führung des Radverkehrs an sein, Gehwege in gründerzeitlichen Stadt- Einmündungen und Grundstückszufahrten. Einmündungen und Knotenpunkten, vierteln sogar 3 m. Die Einhaltung dieser Die Regelbreiten von Radfahrstreifen schließlich ereignen sich dort die Breiten ist notwendig, weil Schulkinder (1,85 m) und Schutzstreifen (1,5 m) meisten Unfälle von Radfahrern. Hilfreich häufig nebeneinander laufen und auf sollten jedoch sowohl bei Straßen mit ist die fahrbahnnahe Führung von Furten, Gehwegen mit radfahrenden Kindern zu hoher Kfz-Verkehrsbelastung überschrit- deren Einfärbung in Konfliktbereichen rechnen ist. Gehwege sollen außerdem ten werden als auch auf sonstigen sowie die Anlage von vorgezogenen ausreichend beleuchtet und frei von Straßen, wenn dort mit hohem (zeitlich Haltlinien im Bereich von Lichtsignal- Hindernissen (z.B. Stromkästen, Büsche, begrenzten) Radverkehrsaufkommen anlagen. Im Schulumfeld, wo häufig mit Mülltonnen) sein, um Sichtbeeinträchti- und häufigen Überholungen zwischen pulkartigem Auftreten von Radfahrern gungen oder gar ein Ausweichen auf die Radfahrern zu rechnen ist (z.B. im zu rechnen ist, sind in untergeordneten Fahrbahn zu vermeiden. näheren Schulumfeld). Zufahrten zu signalisierten Knotenpunkten aufgeweitete Radaufstellstreifen Genauso wichtig wie ausreichende Geh- Ungünstige Führungsformen – nicht nur sinnvoll. Grundsätzlich sollten größere wegbreiten sind – insbesondere bei für radfahrende Kinder – stellen der ge- signalisierte Knotenpunkte mit Radwe- Hauptverkehrsstraßen – sichere Que- meinsame Geh- und Radweg sowie der gen oder Radfahrstreifen möglichst rungsstellen. Schließlich sind Kinder Gehweg mit „Radverkehr frei“ dar. eigene Radfahrersignale bekommen und erst ab dem zehnten Lebensjahr in der Anders als auf reinen Gehwegen, die in auch das indirekte Linksabbiegen durch Lage, die Fahrbahn auch ohne Querungs- der Regel nur von Kindern bis acht Jahren die Markierung von Aufstellbereichen am anlagen einigermaßen sicher zu über- langsam befahren werden, kommt es bei Fahrbahnrand bzw. im Seitenraum er- queren. Als Querungsanlagen kommen diesen gemeinsamen Führungsformen möglichen. Die direkte Führung, bei der bauliche Maßnahmen (vorgezogene häufig zu Nutzungskonflikten zwischen sich der Radverkehr zum Linksabbiegen Seitenräume, Mittelinseln) und betriebli- Fußgängern und Radfahrern, insbesondere auf der Fahrbahn zusammen mit dem che Maßnahmen (Fußgängerüberwege, aufgrund der höheren Geschwindigkeiten Kfz-Verkehr einordnet, stellt für Kinder Lichtsignalanlagen) in Frage, wobei diese und der meist beengten Platzverhältnisse. aufgrund der hohen Komplexität keine einzeln oder auch kombiniert zum Ein- Gänzlich ungeeignet sind diese beiden geeignete Führungsform dar. satz kommen können. Die Wahl der Führungsformen im näheren Schulum- optimalen Querungshilfe sollte in 2.6 Fußverkehrsanlagen Die Grundvoraussetzung für eine sichere und komfortable Fortbewegung zu Fuß sind – mit Ausnahme der Verkehrsberuhigten Bereiche und Wohnwege – ausreichend dimensionierte Flächen für den Fußverkehr. Nach den Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen (EFA 2002) sollen Gehwege in Wohngebieten mit offener Bebauung mindestens 2,1 m breit sein, einschließlich eines 30 cm Radverkehrsfurt – Einfärbung zur Verdeutlichung des Vorranges für Radfahrer 20 Sichere Schulwege breiten Sicherheitsabstandes zur Fahrbahn. Weitere Zuschläge von jeweils Mittelinsel – Aufteilung des Querungsvorganges in zwei Etappen Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit zu achten, dass Sichthindernisse durch Bepflanzung oder Beschilderung (z.B. durch Zeichen 605 „Warnbake“) vermieden werden und dass die Inselköpfe deutlich erkennbar sind (z.B. durch Beleuchtung oder kontrastreiche Markierung der Borde). 2.7 Fußgängerüberwege Fußgängerüberwege werden mit Zeichen 293 („Zebrastreifen“) markiert und – abseits der wartepflichtigen Zufahrten – mit Zeichen 350 (Fußgängerüberweg) beschildert. Sie zählen wie Ampeln zu den betrieblichen Maßnahmen im Bereich der Fußverkehrsanlagen. ZebraBreite Gehwege – Sichere Fortbewegung auch in Gruppen streifen sind bei richtiger Gestaltung mindestens genauso sicher wie Fuß- Abhängigkeit von der Kfz-Verkehrsstärke, Außerhalb von Tempo 30-Zonen können gängerampeln und dabei auch noch dem Fußgänger-Querungsbedarf und der Mittelinseln dazu beitragen, mit relativ deutlich günstiger in der Erstellung. örtlichen Gefahrenlage erfolgen. kleinem Aufwand eine sichere Querung von Fußgängern abseits der Knotenpunkte Die Einsatzkriterien und grundlegenden In Tempo 30-Zonen sind bauliche Maß- zu ermöglichen. Gerade jüngere Kinder Gestaltungsmerkmale sind in den Richt- nahmen meist entbehrlich, es sei denn mit nur gering entwickelter Fähigkeit zur linien für die Anlage und Ausstattung von die Straßen sind durch überhöhte Kfz- Abschätzung von Entfernungen und Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) ent- Geschwindigkeiten oder durch schlechte Geschwindigkeiten profitieren davon, halten. Danach sollen Zebrastreifen in Sichtbeziehungen aufgrund parkender dass der Querungsvorgang in zwei ge- der Regel nur bei entsprechenden Ver- Fahrzeuge geprägt. Gerade in den gründer- trennte Abschnitte geteilt wird und kehrsstärken im Fuß- und Kfz-Verkehr zeitlichen Quartieren kommt es durch immer nur ein Fahrzeugstrom zu zum Einsatz kommen. Der empfohlene die intensive Beparkung häufig zu Sicht- beachten ist. Auch können Mittelinseln Einsatzbereich liegt bei 50 bis 150 que- behinderungen. Kinder sind aufgrund dazu beitragen, dass die Kfz-Geschwin- renden Fußgängern und 300 bis 600 Kfz ihrer Körpergröße besonders gefährdet, digkeit abgesenkt wird, sofern eine pro Spitzenstunde. Abweichungen davon wenn sie zwischen parkenden Fahrzeu- Kombination mit einem Fahrbahnversatz können in begründeten Ausnahmefällen gen die Straße queren. Eine wirkungsvol- von mindestens einer Fahrstreifenbreite angeordnet werden. Nach den EFA 2002 le und leicht zu realisierende Maßnahme erfolgt. Mittelinseln kommen vor allem gehört dazu auch ein Einsatz unterhalb zur Verbesserung der Sicht stellen vor- dort in Frage, wo ein gebündelter dieser Belastungsgrenzen, wenn regel- gezogene Seitenräume dar. Dabei werden Querungsbedarf besteht. Nach den RASt mäßig mit schutzbedürftigen Personen die Begrenzungslinien der Gehwege um 06 sollen Mittelinseln möglichst 2 m zu rechnen ist. Umgekehrt können Zebra- etwa einen halben Meter vor die Park- breit sein (bei beengten Verhältnissen streifen auch bei deutlich höheren Kfz- standbegrenzung gezogen. Wichtig ist, mindestens 1,6 m), bei Mitnutzung Verkehrsbelastungen vertretbar sein. Aller- dass die so geschaffenen „Warteflächen“ durch Radfahrer mindestens 2,5 m. Da dings sollte dann geprüft werden, ob zu- für den Kraftfahrer deutlich erkennbar Kinder auf dem Schulweg häufig in sätzliche bauliche Maßnahmen (z.B. Mittel- sind (Beleuchtung, kontrastreiche Borde) Gruppen unterwegs sind, sollen die inseln, Teilaufpflasterungen, Einengungen) und ggf. durch Poller gegen Falschparken Warteflächen der Inseln mit 4 m Länge oder Geschwindigkeitsbeschränkungen geschützt werden. ausreichend Platz bieten. Auch ist darauf auf 30 km/h zweckmäßig sind. Sichere Schulwege 21 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit vorgezogene Seitenräume Abhilfe schaffen. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Erkennbarkeit von Zebrastreifen sind die Anbringung der Zeichen 350 (Fußgängerüberweg) über der Fahrbahn und die Gewährleistung einer ausreichenden Beleuchtung. Die Vorteile von Zebrastreifen gegenüber Ampeln liegen auf der Hand: Neben geringeren Erstellungs- und Betriebskosten können Fahrzeugführer und Fußgänger viel flexibler auf die jeweilige Verkehrssituation reagieren und sind nicht dem festgelegten Zeitablauf einer Ampel unterworfen. Auch sind sie – anders als abgeschaltete Ampeln – ständig betriebsbereit. Werden Zebrastreifen bei größeren Kombination aus Fußgängerüberweg und Mittelinsel – Verbesserung der Überquerbarkeit und Sichtbarkeit bei großen Straßenbreiten Straßenquerschnitten mit Mittelinseln kombiniert, profitieren davon vor allem Kinder und Senioren, weil sie sich auf die verschieden gerichteten Fahrzeugströme einzeln konzentrieren können und sich die Querungslängen halbieren. Ebenfalls sinnvoll sind Zebrastreifen in Kreisverkehren, weil sie dort für klare Vorrangverhältnisse sorgen. So haben Fußgänger – anders als Radfahrer auf umlaufenden Radwegen – ohne Zebrastreifen lediglich Vorrang gegenüber Fahrzeugen, die den Kreisverkehr verlassen, nicht aber gegenüber einfahrenden Fahrzeugen. Zebrastreifen verlangen von allen Verkehrsteilnehmern Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme und Auf- Fußgängerüberweg – Breite Gehwege, ausreichende Aufstellflächen und gute Sichtbeziehungen sorgen für Verkehrssicherheit merksamkeit. Kindern muss deutlich Zentrales Kriterium für die Verkehrs- Sichtweite von und auf Warteflächen bei rang kein Freischein zum Queren der sicherheit von Zebrastreifen stellt deren Tempo 50-Straßen mindestens 50 m Fahrbahn bedeutet und dass bestimmte rechtzeitige Erkennbarkeit dar. Nach den und bei Tempo 30-Straßen mindestens Verhaltensweisen einzuhalten sind. R-FGÜ 2001 müssen sie auf Tempo 30 m betragen. Daher sind die Sichtfelder Dazu gehören das Herantreten an den 50-Straßen aus 100 m Entfernung insbesondere von parkenden Fahrzeugen Fahrbahnrand bis auf eine Schrittlänge erkennbar sein, auf Tempo 30-Straßen (z.B. durch Poller) freizuhalten. Bei un- und das anschließende Strecken des reichen 50 m aus. Außerdem muss die vermeidbaren Sichthindernissen können Armes zum Anzeigen der Querungsab- 22 Sichere Schulwege gemacht werden, dass der Fußgängervor- Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit sicht. Und auch als Radfahrer müssen Phasen haben, bei denen die Fußgänger Kinder das richtige Verhalten an Zebra- konfliktfrei queren können, sind beson- streifen lernen. Denn Vorrang vor dem ders geeignet für die Schulwegsiche- Kfz-Verkehr haben sie nur, wenn sie vom rung. Mindestens sollte Fußgängern und Fahrrad absteigen und das Fahrrad Radfahrern aber ein Zeitvorsprung von 1 schiebend über den Zebrastreifen bis 2 Sekunden gegenüber ein- und bewegen. abbiegenden Fahrzeugen eingeräumt werden. Die Umlaufzeit einer Lichtsignal- 2.8 Lichtsignalanlagen anlage sollte zudem möglichst kurz sein, um kurze Wartezeiten für Fußgänger (45 bis max. 60 Sekunden) zu ermöglichen. Lichtsignalanlagen bieten Fußgängern Längere Wartezeiten können zur Rotlicht- einen punktuellen Schutz an Knoten- missachtung und daraus resultierend zu punkten und auf der freien Strecke. Sie schweren Unfällen beitragen. eignen sich – anders als Zebrastreifen – auch für Straßen mit mehr als einem Auf der freien Strecke werden Fußgänger- Richtungs-Fahrstreifen, für Straßen mit Lichtsignalanlagen in der Regel als Be- zulässiger Höchstgeschwindigkeit von darfsampeln betrieben, bei denen Fuß- mehr als 50 km/h und bei hohen gänger ihre Freigabezeit per Knopfdruck Verkehrsbelastungen oder sehr starken anfordern müssen. Standardmäßig Fußgängerströmen. zeigen Bedarfsampeln Grün für den Kfz- Lichtsignalanlage – Grünzeitvorlauf für Fußgänger Verkehr und Rot für Fußgänger. Nach Grundlage für die Einrichtung und den Knopfdruck wird die vollständige Signal- net werden muss (z.B. im Bereich von Betrieb von Lichtsignalanlagen bilden die folge aktiviert, wonach die Fahrzeug- Schulen). Diese Ampel zeigt im Normal- Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA signale von Grün über Gelb auf Rot fall für alle Verkehrsteilnehmer Dunkel, 2010). Danach sind zum Schutz der Fuß- wechseln. kann aber auch Dunkel nur für den Kfz- gänger und Radfahrer ausreichend große Verkehr anzeigen und Rot für den Fuß- Aufstellflächen (0,5 qm je Fußgänger Eine Sonderform der Bedarfsampel stellt verkehr. Nach Betätigung der Anforde- bzw. 1,5 qm je Radfahrer) vorzusehen. die sogenannte „Schlafampel“ oder rungstaste erhält der Kfz-Verkehr zunächst Dies gilt vor allem im Schulumfeld, da „Dunkelanlage“ dar, die meist dort fünf Sekunden lang Gelb und anschlie- Schulkinder dort oft in Gruppen unter- eingesetzt wird, wo nur zu bestimmten ßend Rot, bevor der Fußverkehr Grün wegs sind. Signalanlagen, die eigene Zeiten mit Fußgängerquerungen gerech- erhält. Bei der nächsten Ampelphase schaltet sich die „Schlafampel“ dann automatisch wieder ab. Für Fußgänger bietet sie den Vorteil, dass sie die Fahrbahn auch ohne Signalschutz überqueren können, wenn sich die Ampel im Dunkelzustand befindet. Eine weitere Sonderform der Bedarfsampel ist die „Alles-Rot-Signalanlage“. In verkehrslosem Zustand sind alle Signale auf Rot geschaltet. Fußgänger profitieren davon, dass sie bei Knopfdruck sofort Grün erhalten. Bei der „Alles-Rot-Signal- Aufkleber – „Sei Vorbild für Kinder“ Bedarfsampel – Schaltet nur nach Anforderung auf Grün anlage“ besteht jedoch die Gefahr, dass Sichere Schulwege 23 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit sie von Kraftfahrern missachtet wird, 2.9 Haltestellen schließlich ist für ihn sofort erkennbar, anzulegen. Sollte dies nicht möglich sein, ist zu prüfen, ob durch eine wenn trotz rotem Signal für den Kfz- Schulbushaltestellen sind Haltestellen, entsprechende Linienführung des Verkehr keine Fußgänger die Fahrbahn an denen Schulkinder zu bestimmten Schulbusses ein Queren der Hauptver- queren wollen. Sie ist deshalb im Tageszeiten ein- und aussteigen. Dazu kehrsstraße für Kinder vermieden Rahmen der Schulwegsicherung keine zählen sowohl Haltestellen, die aus- werden kann. Sind Querungen dennoch geeignete Maßnahme. schließlich von Schulbussen angefahren erforderlich, dann sollten sie auch werden als auch Haltestellen von Linien- mittels Ampeln, Zebrastreifen oder Lange Wartezeiten sollten bei Bedarfs- bussen, sofern diese regelmäßig von Mittelinseln gesichert werden. Que- ampeln vermieden werden. Fußgänger Schulkindern benutzt werden. Im ersten rungsanlage und Haltestelle sollten sollten nach den EFA 2002 möglichst Fall erfolgt die Kennzeichnung über das räumlich so positioniert werden, dass umgehend (nach 7 Sekunden) Grün Zeichen 224 StVO (Haltestelle) und dem die Querung auch an der gewünschten bekommen, bei Einbindung der Ampel in Zusatzzeichen 1042-36 (Schulbus + Stelle erfolgt und Abkürzungen an eine Grüne Welle nach spätestens 30 Angabe der Betriebszeit), im zweiten Fall anderen Stellen vermieden werden. Bei Sekunden. reicht Zeichen 224 aus. der Anlage von Zebrastreifen im Bereich von Busbuchten ist zu beachten, dass Anzeige 24 Sichere Schulwege Es wird empfohlen, Schulbushaltestellen Zebrastreifen in Fahrtrichtung vor der möglichst nur im Nebenstraßennetz Haltestelle markiert werden, um die Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Sicht für und auf querende Fußgänger nicht zu verdecken. Ebenso ist darauf zu achten, dass Radfahrer die Haltestelle sicher passieren können und nicht durch wartende Fahrgäste oder an- und abfahrende Busse gefährdet werden. Wenn die rechtzeitige Erkennbarkeit der Haltestelle nicht gegeben ist oder ungesicherte Querungen unvermeidbar sind, sollte als Warnhinweis das Zeichen 136 StVO (Kinder) mit dem Zusatzzeichen 1042-36 (Schulbus) aufgestellt und die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf die Drängelgitter – Nur bei anwesender Aufsichtsperson vertretbar Haltestelle im Schulbereich – Separate Fahrspur verhindert Queren über die Fahrbahn vorhandene Haltesichtweite angepasst werden. In kritischen Fällen ist zudem Schließlich bieten sie zu prüfen, ob für die Haltestelle eine so nicht nur Wetterschutz, genannte „Warnblinklicht-Pflicht“ angeord- sondern dienen auch net wird, um Kraftfahrern eine besonders der Erkennbarkeit der vorsichtige Fahrweise vorzuschreiben. Haltestelle. In ländli- Dies könnte dann erforderlich sein, wenn chen Gebieten sollten sich in den letzten drei Jahren auffällig Schulbushaltestellen viele Unfälle mit Personenschaden er- mit geeigneten Fahr- eignet haben, die zulässige Geschwindig- radabstellanlagen keit von mindestens der Hälfte der Kraft- versehen sein. Regeln für Autofahrer an Bushaltestellen Anordnung von Warnblinklicht? nein Regelungen bei... Regelfall Sonderfall ... Annähern keine Überholverbot ... Anhalten vorsichtiges Vorbeifahren – auch im Gegenverkehr ... Ein- und Aussteigen rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und Abstand ... Grundlage § 20, Abs. 1 u. 2 fahrer überschritten wird, die zulässige Geschwindigkeit 60 km/h oder mehr Im Schulbereich sind beträgt, Querungen ohne gesicherte besondere Anforderun- Querungsstelle erforderlich sind oder die gen an Haltestellen zu Wartefläche (einschließlich Gehweg) knüpfen. So sollte das schmaler als 2 m ausfällt. Für diesen kontrollierte Ein- und Fall gelten differenzierte Regelungen für Aussteigen in den Bus das Annähern an die Haltestelle sowie durch Lehrer oder Schul- für das Anhalten und Ein- und Ausstei- busbegleiter beaufsich- gen an der Haltestelle. tigt werden. Unterstüt- ja Schrittgeschwindigkeit und Abstand – auch im Gegenverkehr § 16, Abs. 2 § 20, Abs. 3 u. 4 zend können DrängelNach dem VDV/FGSV Leitfaden für den gitter wirken, indem sie den Ein- und werden. Beides kann zu gefährlichen Schülerverkehr sollten Haltestellenberei- Aussteigevorgang kanalisieren und ein Situationen mit einfahrenden Bussen che mindestens 3 m breit sein (2,5 m Betreten der Fahrbahn vor dem heran- führen. nutzbare Breite zzgl. 0,5 m Sicherheits- nahenden Bus verhindern. Allerdings abstand zur Fahrbahn), wobei für aus- besteht – beim Fehlen einer Aufsichts- reichende Bewegungsfreiheit möglichst person – beim Drängelgitter die Gefahr, 1,5 qm pro Fahrgast (mindestens aber dass es als Klettergerüst missbraucht 0,5 qm) anzusetzen sind. Wartehäus- wird oder vorne am Gitter stehende chen stellen ein optionales, aber nicht Schüler durch nachrückende Schüler unwichtiges Ausstattungsmerkmal dar. an oder sogar vor das Gitter gequetscht Sichere Schulwege 25 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Busbucht als Schulbushaltestelle 2.10 Haltestellentypen Inoffizielle Schilderkombination – Gelbes Verkehrszeichen „Elternhaltestelle“ mit dem Zusatzschild „Elternhaltestelle – Keine Parkfläche!“ anbaufreie Straßen in Frage, aber auch Warteflächen bieten und – bei Lage für angebaute Straßen, wenn unange- zwischen Längsparkständen – einen Je nach Lage der Haltestelle im Straßen- messene Behinderungen des fließenden großen Platzbedarf haben und häufig querschnitt unterscheiden die Empfeh- Verkehrs vermieden werden sollen oder durch parkende Fahrzeuge versperrt lungen für Anlagen des öffentlichen betriebsbedingte Aufenthaltszeiten er- sind. Personennahverkehrs (EAÖ 2003) forderlich sind. Nachteile sind ihr großer zwischen dem Haltestellenkap, der Bus- Flächenbedarf, Seitenbeschleunigungen Schulbusbahnhöfe sind große Halte- bucht und der Haltestelle am Fahrbahn- beim Anfahren der Haltestelle sowie stellenanlagen für Schulbusse, die auf- rand. Haltestellenkaps haben neben der Wartezeiten und Sicherheitsrisiken beim grund ihres Platzbedarfes in der Regel guten Erkennbarkeit und der großen Wiedereinfädeln in den fließenden außerhalb des öffentlichen Verkehrsrau- Warteflächen den Vorteil, dass sie für Verkehr. Zudem kann der Bus beim mes auf dem Schulgelände errichtet Busse zügig und sicher anfahrbar sind, Anfahren der Haltestelle die Seitenräu- werden. Durch eine entsprechende ohne dass es zu einem gefährlichen me „überstreichen“, was für am Fahr- Gestaltung in Kamm- oder Sägezahnform „Überstreichen“ des Seitenraumes bahnrand stehende Schüler eine Ge- erlauben sie die gleichzeitige Abfertigung kommt. Daneben sind sie eine gute fährdung darstellt. von mehreren Bussen zu Schulbeginn Lösung, wenn aufgrund ausreichender und –ende. Dadurch wird es möglich, mit Fahrbahnbreiten Längsparken möglich ist Fahrbahnrandhaltestellen haben den geringem Personalaufwand das kontrol- und auf einzelne Stellplätze zugunsten Vorteil, dass sie für Busse zügig und lierte Ein- und Aussteigen großer des Kaps verzichtet werden kann. Auf sicher anfahrbar sind. Für die Einrichtung Schülerzahlen zu beaufsichtigen. stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen werden lediglich die StVO-Zeichen 299 sollte ihr Einsatz sorgfältig geprüft (Grenzmarkierung für Halt- und Parkver- Ein großes Problem stellt das Halten und werden, da sie den Verkehrsablauf bote) und 283 (Haltverbot) benötigt Parken von Eltern („Elterntaxis“) an Schul- beeinträchtigen können. sowie ausreichend breite Gehwege bushaltestellen direkt vor der Schule dar. (ab 2,5 m). Fahrbahnrandhaltestellen Bereits ein kurzes Halten an der Halte- haben den Nachteil, dass sie nur knappe stelle kann einen herannahenden Haltestellenbuchten kommen für 26 Sichere Schulwege Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Anzeige Sichere Schulwege 27 Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit Bringzonen – Abseitige Lage verhindert Konflikte im direkten Schuleingangsbereich Schulbus daran hindern, seinen Platz „Elternhaltestellen“ an. Da die StVO für anzufahren. Die Folge können Rückstau- das kurzfristige Halten nur das wenig ungen im fließenden Verkehr sein, die akzeptierte eingeschränkte Haltverbot nicht nur Schulkinder beim Queren der (Zeichen 286) vorsieht, kann zur Ver- Fahrbahn behindern, sondern auch besserung der Akzeptanz das nicht gefährliche Situationen auslösen (z.B. offizielle Zusatzzeichen „Elternhaltestelle“ wenn Eltern ihre Kinder mitten auf der oder „Bringzone“ verwendet werden. Straße aus dem Auto lassen). In der Einführungsphase sollte diese Maßnahme durch eine starke Präsenz Doch nicht nur Schulbushaltestellen von Ordnungskräften und Aufklärungsar- missbrauchen Eltern häufig als kurzfristi- beit begleitet werden, um eine hohe ge Abstellmöglichkeiten für das eigene Akzeptanz bei den Eltern zu erreichen. Auto, genauso gerne halten und parken sie im Schulumfeld auf Gehwegen, in Haltverboten oder in zweiter Reihe und gefährden damit die Sicherheit ihrer und anderer Kinder. Um die stark frequentierten Gehwege im unmittelbaren Schulbereich hiervon freizuhalten, bietet sich deshalb die Einrichtung so genannter 28 Sichere Schulwege Schulwegpläne 3. Schulwegpläne 3.1 Akteure Die Initiative zur Planerstellung kann von öffentlichen Verkehrsflächen, die allen Akteuren im Arbeitskreis ausgehen. Markierung von Fahrbahnen und Fuß- Der Schulwegplan ist ein spezieller Die Federführung bei der Planerstellung gängerüberwegen, die Aufstellung von Stadtplan, der die sichersten Wege zur sollte jedoch bei der Verkehrsbehörde Verkehrszeichen, Wegweisern, Pollern Schule aufzeigt und damit Eltern hilft, liegen, schließlich ist diese für die An- und Schutzgeländern. Die Einzelmaßnah- den Schulweg gemeinsam mit ihren ordnung verkehrsrechtlicher Maßnahmen men sind stets mit dem Planungsamt Kindern einzuüben. Dabei soll den auf dem Schulweg zuständig. Außerdem abzusprechen, damit diese in das Kindern deutlich gemacht werden, dass kann sie zahlreiche für die Planerstel- kommunale Verkehrskonzept passen. sie die Fahrbahn nur an bestimmten lung notwendige Informationen bereit- Stellen überqueren dürfen, niemals aber stellen, wie etwa Angaben zur Verkehrs- Die Schule ist bei der Schulwegsiche- zwischen parkenden Fahrzeugen oder bei regelung oder Daten aus Verkehrszähl- rung für die Organisation der zwingend „Rot“. Daneben soll der Schulwegplan ungen und Geschwindigkeitsmessungen. erforderlichen Eltern- bzw. Schülerbefra- für mehr Transparenz sorgen und alle gung und für die Durchführung des an der Schulwegsicherung beteiligten Die Polizei stellt nicht nur die Daten aus Verkehrsunterrichtes zuständig. Außer- Stellen befähigen, sich ein gemeinsa- der Unfallauswertung bereit, sondern hat dem kann sie im Rahmen von Eltern- mes Bild über die Schulwegsituation durch ihre Arbeit vor Ort auch Kenntnis- abenden die Eltern über den Schulweg in ihrem Ort machen zu können. Die se über konkrete Gefahren für Kinder. und das Verhalten an kritischen Stellen Erstellung eines Schulwegplanes stellt Darüber hinaus kann sie bei der Beobach- beraten und Maßnahmen im direkten damit eine komplexe Gemeinschaftsauf- tung der Schulwege mitwirken und – ins- Schulbereich (z.B. Absperrgitter, Halte- gabe dar, bei der die Kenntnisse der besondere in den ersten Schultagen – stellenaufsicht) initiieren. verschiedenen Behörden ebenso ein- durch Präsenz vor Ort auf das Verhalten fließen müssen wie die Erfahrungen von der Schulkinder und Verkehrsteilnehmer Die Eltern sollten ebenfalls im Arbeits- Eltern, Schulen und Verkehrssicherheits- einwirken. kreis „Schulwegsicherung“ mitwirken organisationen. Es hat sich daher be- dürfen, schließlich sind sie über die währt, zur Erstellung und Fortschreibung Das Straßenbauamt ist als Baulastträger Elternbefragung maßgeblich an der des Schulwegplanes sowie zur Einleitung für die Finanzierung und Umsetzung von Erstellung des Schulwegplanes beteiligt geeigneter Maßnahmen einen Arbeits- Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf dem und für dessen Umsetzung vor Ort durch kreis „Schulwegsicherung“ einzurichten. Schulweg zuständig. Weitere Aufgaben das Einüben des Schulweges mit ihren sind die bauliche Unterhaltung der Kindern verantwortlich. Sichere Schulwege 29 Schulwegpläne Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Straßenwesen wurde eine bundesweite Analyse von Schulwegplänen, Radschulwegplänen und Kinderstadtteilplänen durchgeführt und in einem Forschungsbericht publiziert. Neben diesem Forschungsbericht veröffentlichte die BASt für die konkrete Arbeit vor Ort den Leitfaden „Schulwegpläne leichtgemacht“. In vier Arbeitsschritten wird hier die Erstellung eines Schulwegplanes für Fußgänger oder Radfahrer beschrieben. Der Leitfaden stellt dafür alle notwendigen Vorlagen bereit, wie etwa Auswerteformulare, Checklisten für Begehungen, Musterfragebögen und -schulwegpläne oder zahlreiche Symbole und Grafiken. Alle Materialien stehen im Internet kostenlos zum Download zur Verfügung (www.bast.de) oder können bei der BASt direkt angefordert werden. Mit Hilfe von kostenfrei verfügbaren Computerprogrammen (Open Source Software) und kostenfrei nutzbarem Kartenmaterial (openstreetmap.org) können so anspruchsvolle Schulwegpläne selbstständig erstellt werden. Ein verfügbarer Musterschulwegplan und entsprechende Symbole (z.B. für Ampeln, ZebrastreiLeitfaden der BASt – Schulwegpläne leichtgemacht fen, Gefahrenstellen, Lotsenstandorte) unterstützen den Erstellungsprozess. In den Musterschulwegplan können selbst fotografierte Bilder von Gefahrenstellen Der Arbeitskreis „Schulwegsicherung“ eingefügt und textlich erläutert werden. Auf diese Weise können die Pläne indivi- kann über die Initiierung, Erstellung und duell und mit überschaubarem Aufwand durch Eltern, Lehrer, Behördenvertreter Fortschreibung des Schulwegplanes oder auch ältere Schüler selbst gestaltet werden. hinaus noch zahlreiche weitere Aktivitäten im Bereich der Schulwegsicherung anstoßen oder durchführen, wie etwa die Organisation eines Fahrradparcours auf sein, um auch Einträge in lesbarer Größe Unfallort, die Unfallschwere, den Unfall- dem Schulhof, die Durchführung von Akti- zu ermöglichen. Außerdem bietet sich typ und über besondere Unfallumstände onstagen für Kinder oder die Bildung von ein großer Maßstab gut für die Elternbe- wie etwa zur Beteiligung von Fußgängern Gehgemeinschaften für den Schulweg. fragung an, weil damit die benutzte oder Radfahrern gewinnen. Da Unfälle Straßenseite genauso darstellbar ist wie mit Fußgänger- und Radfahrerbeteiligung die exakte Lage von Querungs- und Ge- relativ selten sind und sich Unfälle mit fahrenstellen. Der Schulweggrundplan schweren Folgen oft andernorts ereignen soll nicht nur die Verkehrsinfrastruktur als Unfälle mit leichten Folgen, ist die Vor Erstellung des Schulwegplanes und -regelung für das Schuleinzugsgebiet Auswertung des Unfallgeschehens über müssen zahlreiche Informationen gesam- darstellen, sondern auch Unfall- und mindestens drei, besser sogar fünf Jahre melt und in einen Grundplan (z.B. DIN Gefahrenstellen sowie Lotsenstandorte. sinnvoll. A1) übertragen werden. Dieser bildet die Daneben sind auch Bushaltestellen zu Arbeitsgrundlage für den Arbeitskreis verorten und sicherheitsrelevante Merk- Nach Erfassung der Unfallorte werden „Schulwegsicherung“ und ist für die male (z.B. Warteflächengröße, Drängel- die baulichen Gegebenheiten sowie die einzelnen Schulen eigenständig zu ent- gitterausführung, Sichtbeeinträchtigun- Verkehrsregelungen und -führungen wickeln, um eine kontinuierliche Weg- gen) zu erfassen. erfasst. Dazu zählen Gehwegbreiten, 3.2 Schulweggrundplan empfehlung vom Wohnort der Schüler Haltestellen, Unter- und Überführungen, bis zur Schule geben zu können. Grund- Die Identifizierung der Unfallorte erfolgt Fußgängerüberwege, Mittelinseln, Auf- lage sollte ein Kartenmaßstab von über die Analyse der (digitalen) Unfall- pflasterungen, Ampeln (mit Wartezeiten 1:2.500 für städtische Gebiete bzw. von typensteckkarte der Polizei. Hieraus für Fußgänger), Grünpfeile, Sackgassen, 1:5.000 für gering besiedelte Gebiete lassen sich Informationen über den Einbahnstraßen, zulässige Geschwindig- 30 Sichere Schulwege Schulwegpläne keiten (ab 50 km/h) und Vorfahrtregelun- Fokus auf Problemstellen und falsche gen an Kreuzungen und Einmündungen. Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer Diese Daten sind oft bei der örtlichen zu legen ist. Bau- oder Verkehrsbehörde vorhanden und müssen daher nur in Einzelfällen im Alle Ergebnisse werden zunächst in Rahmen von Begehungen beschafft einen Arbeitsplan (z.B. im DIN A1-Format) werden. übertragen. Dabei werden die von den Eltern genannten Gefahrenstellen mit Eltern werden befragt, um Gefahren- farbigen Klebepunkten und Nummern stellen zu identifizieren und eine direkte versehen, wobei die Art der Gefährdung Beteiligung an der Erstellung des Schul- und die Häufigkeit der Nennungen in wegplanes zu ermöglichen. Ihre Teilnah- einem separaten Erläuterungsbogen mebereitschaft an der Befragung kann erfasst wird. Alle Gefahrenstellen werden erhöht werden, wenn ein Anschreiben nun im Arbeitskreis besprochen und der Verkehrsbehörde oder Schule vor- möglichst auch vor Ort geprüft (z.B. angestellt wird, das den Zweck des auf Sichtbehinderungen und -weiten). Schulwegplanes und der Befragung Denn oft entpuppen sich vermeintlich erklärt. Die Elternbefragung soll beant- gefährliche Stellen als relativ harmlose worten, mit welchen Verkehrsmitteln die Orte, an denen bereits ein richtiges Kinder zur Schule kommen, welche Wege Verhalten zum gefahrlosen Queren sie benutzen und welche Querungen aus beiträgt. Die als gefährlich befundenen welchem Grund als gefährlich angesehen Orte werden zuletzt zusammen mit den werden. Ergänzend oder alternativ zu übrigen Merkmalen in den Grundplan den Befragungen können – insbesondere übertragen und für eine möglichst auf Hauptstraßen – Verhaltensbeobach- kurzfristige Entschärfung vorgemerkt. tungen durchgeführt werden, wobei der Eltern- bzw. Schülerbefragung – Unverzichtbar für einen guten Schulwegplan EUSka (Elektronische Unfalltypensteckkarte) – Hilfreiches Instrument zur differenzierten Auswertung von Unfällen Erläuterungsbogen – Erfassung häufig genannter Gefahrenpunkte Sichere Schulwege 31 Schulwegpläne 3.3 Gehschulwegplan Aus dem Schulweggrundplan wird schließlich der eigentliche Schulwegplan entwickelt. Er sollte für die Eltern und Kinder leicht verständlich sein und deshalb nur noch die wichtigsten baulichen und verkehrstechnischen Einrichtungen wie sichere Querungsstellen (Ampeln, Zebrastreifen, Mittelinseln, Über- und Unterführungen, Lotsenstandorte), Gefahrenstellen und -abschnitte sowie den empfohlenen Schulweg enthalten. Die Übersichtlichkeit kann weiter verbessert werden, wenn man den ggf. zugrunde liegenden Katasterplan von überflüssigen Informationen (z.B. Grundstücksgrenzen) befreit, Straßen gemäß ihrer Verkehrsbedeutung abbil- Schulwegpläne online – Eltern können den Schulweg ihres Kindes individuell ermitteln det, Schulen optisch hervorhebt und eine farbige Darstellung im handlichen Straßen sollten keine Schulwegemp- regelmäßig zu prüfen und fortzuschrei- DIN A4 Format verwendet. fehlungen ausgesprochen werden ben und stets mit einem Datum und Ansprechpartner zu versehen. Es ist empfehlenswert, bei der Routen- Die empfohlenen Schulwege sollten auswahl folgende Empfehlungen zu straßenseitengenau als grüne Linien Im Gegensatz zu Schulwegplänen sind berücksichtigen: dargestellt werden, die für das Queren so genannte Kinderstadtpläne in der gefährlichen Streckenabschnitte Regel auf den gesamten Aktionsraum Querungen über Hauptstraßen und straßenmittig als rote Linien. Gefahren- der Kinder (meist Stadtteile) bezogen Unfallschwerpunkte sollten möglichst stellen sind mit einem Symbol zu kenn- und auf Freizeitwege und -ziele von gemieden werden zeichnen und zu nummerieren, damit an Kindern ausgerichtet. Damit wird der geeigneter Stelle (z.B. Planrückseite) Tatsache Rechnung getragen, dass der detaillierte Gefahrenbeschreibungen überwiegende Teil aller Kinderunfälle auf und passende Verhaltensempfehlungen Freizeitwegen geschieht, die häufig von an Fußgängerampeln, Zebrastreifen geliefert werden können. Daneben den Schulwegen abweichen. Wie bei der oder Mittelinseln erfolgen sollten Schulwegpläne auch allgemeine Erstellung des Schulweggrundplans ist Querungen sollten auf Kreuzungen und Einmündungen konzentriert werden Querungen auf der Strecke sollten nur Zebrastreifen und Mittelinseln über Tipps geben, wie etwa zur Vorbildfunktion auch beim Kinderstadtplan eine enge Hauptstraßen sollten durch Lotsen- der Eltern, zur Problematik des Eltern- Kooperation der beteiligten Stellen dienste abgesichert sein taxi, zum rechtzeitigen Einüben des (z.B. Schulbehörde, Vermessungs- und Schulwegs oder zum Fahrradhelm. Tiefbauamt) erforderlich, daneben aber Die empfohlene Straßenseite sollte über einen ausreichend breiten Gehweg verfügen Der empfohlene Weg sollte möglichst auch eine starke Mitwirkung der Kinder Mit der einmaligen Erstellung eines im Rahmen von Schulprojekten. Anders Schulwegplanes ist es übrigens nicht als Schulwegpläne werden Kinderstadt- frei von Umwegen sein und bis zur getan. Da sich die Verkehrs- und Unfall- pläne meist aus der Perspektive des Schule fortgeführt werden situation verändern kann (z.B. nach Kindes entwickelt, wobei neben der baulichen Maßnahmen), ist der Plan Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Für verkehrsarme und verkehrsberuhigte 32 Sichere Schulwege Schulwegpläne Gehschulwegplan Berlin – Hoher Praxiswert durch fahrbahnseitengenaue Darstellung der Schulwege und Erläuterung der Gefahrenstellen Sichere Schulwege 33 Schulwegpläne Fahrrad auch das Fahren mit Bussen und Bahnen thematisiert werden kann. Schulwegpläne sind häufig auch Bestandteil von Schulwegratgebern, die aber nicht primär auf die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem Schulweg abzielen, sondern auf eine Änderung des Mobilitätsverhaltens hin zu einer eigenständigen Mobilität zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem ÖPNV. 3.4 Radschulwegplan Bislang wurden Schulwegpläne meist nur für Grundschulen bzw. Fußgänger erstellt, obwohl gerade die Schüler weiterführender Schulen den Schulweg häufig mit Arbeitskreis Schulwegsicherung – In Gemeinschaft zum Erfolg dem Fahrrad zurücklegen. Schulwegsicherung für weiterführende Schulen muss Informationen können über die jeweiligen chen. Ferner sind Problemstellen im daher neben Maßnahmen zur Verbesse- Fachbehörden beschafft werden oder Längs- und Querverkehr zu bewerten und rung der Radverkehrsinfrastruktur auch über Projektwochen im Unterricht. Zu bei hohem Gefahrenpotenzial möglichst Empfehlungen für sichere Schulwege mit erfassen sind Ein- und Zweirichtungsrad- kurzfristig zu beseitigen. Mängel, die erst dem Fahrrad umfassen. Die Erstellung wege mit und ohne Benutzungspflicht, mittel- bis langfristig behoben werden von Schulwegplänen für Radfahrer erfolgt Fahrrad- und Schutzstreifen, geeignete können, sind im Schulweggrundplan als ähnlich wie für Fußgänger. Allerdings ist Fahrbahnen für das Radfahren im Misch- gefährliche Stellen darzustellen, mit es sinnvoll, den Grundplan für Radfahrer verkehr (Straße mit Tempo 30, Fahrrad- Nummern zu versehen und an geeigne- nicht für einzelne Schulen zu entwickeln, straße, Verkehrberuhigter Bereich) und ter Stelle (z.B. im Anhang) ausführlich zu sondern für einen gesamten Stadtteil. sonstige geeignete Wege für den Rad- beschreiben und mit Handlungsempfeh- verkehr (z.B. Wege durch Grünanlagen), lungen zu versehen. Erster Schritt bei der Erstellung des Furten sowie Einbahnstraßen (mit und Grundplanes bildet eine Schülerbefra- ohne Öffnung für den Radverkehr). gung. Sie soll aufzeigen, wo die Schüler Anschließend wird aus dem Grundplan für Radfahrer der Radschulwegplan wohnen, welche Wege auf dem Schulweg Als nächstes werden die Unfälle von entwickelt. Dieser enthält die empfohle- wie häufig mit dem Fahrrad zurückgelegt Radfahrern und Fußgängern über die nen Radschulwege differenziert nach werden und welche Stellen als gefährlich letzten drei (besser fünf) Jahre erfasst Straßenseiten (sofern kein Mischver- empfunden werden. Neuerdings stehen und zusammen mit den erfragten Ist- kehr), wobei wie beim Fußgängerplan für die Auswertung der Schülerbefragung Radschulwegen, Problemstellen und geeignete Wege und Querungen als vereinzelt GIS-Tools bereit, die verschie- Radverkehrsanlagen in den Grundplan grüne Linie dargestellt werden sollten. dene Auswertemöglichkeiten bieten und übertragen. Die Straßenverkehrsbehörde Gefährliche Querungen sind mit einem eine schnelle kartographische Darstel- muss nun prüfen, ob die vorhandenen Symbol zu versehen, zu nummerieren lung der Ergebnisse ermöglichen. Radverkehrsanlagen und Verkehrsein- und auf der Planrückseite oder im richtungen (Beschilderung, Markierung, Anhang ausführlich zu beschreiben. Im zweiten Schritt wird die Radverkehrs- Ampelschaltungen) den Vorschriften und Geeignete Querungsstellen sind nach infrastruktur erfasst. Die notwendigen dem technischen Regelwerk entspre- Ampel-Furten und sonstige Furten zu 34 Sichere Schulwege Schulwegpläne differenzieren und über ein entsprechendes Symbol in der Karte darzustellen. Bei der Auswahl geeigneter Radverkehrsanlagen sollten folgende Empfehlungen beachtet werden: Radwege entlang von Hauptverkehrs- straßen sollten in wartepflichtigen Zufahrten angehoben werden Im Bereich von Schulwegen sollten möglichst keine Zweirichtungsradwege vorhanden sein Querungen über Verkehrsstraßen sollten durch Ampeln oder ausreichend breite Mittelinseln gesichert werden Mittelinseln sollten auf Straßen mit häufigen Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Versätzen oder Fahrbahnan- Radschulwegplan Bietigheim-Bissingen – Hintergrundinformationen verbessern die Akzeptanz hebungen kombiniert werden Radschulwegplan Frankfurt am Main – Darstellung des empfohlenen Radroutennetzes und der Gefahrenstellen auf Stadtteilebene Sichere Schulwege 35 Schulwegpläne Anzeige 36 Sichere Schulwege Verkehrssicherheitsaktivitäten des ADAC und der UDV auf Bundesebene 4. Verkehrssicherheitsaktivitäten des ADAC und der UDV auf Bundesebene Schulanfangsaktionen an Grundschulen „Mit Sicherheit ans Ziel“ ist das Motto anzuwenden. Zudem wird die Betriebs- haben im ADAC eine lange Tradition. Die des von ADAC und Capri Sonne gemein- und Verkehrssicherheit der Fahrräder mit verschiedenen Partnern durchgeführ- sam durchgeführten Fahrradturniers. überprüft. Mehr als 320.000 Kinder und ten Aktionen stehen häufig unter einem Dieses führt die schulische Radfahraus- Jugendliche nehmen jedes Jahr an den anderen Motto. Jüngstes Beispiel ist die bildung fort und fördert die motorischen Turnieren teil. Veranstalter vor Ort sind 2010 von der ADAC-Stiftung „Gelber Fähigkeiten von Kindern beim Radfahren. die ADAC Ortsclubs, Schulen und die Engel“ initiierte „Aktion Sicherheitswes- Dabei lernen die 8 bis 15-jährigen Polizei. Die Durchführung des Programms ten“. Dabei verteilt der ADAC jährlich an Schüler ihr Fahrrad auch in schwierigen ist kostenfrei. Exklusiver Helmpartner etwa 17.000 Schulen fast 800.000 Situationen sicher zu beherrschen und bei diesem Programm ist Skoda. Sicherheitswesten an Schulanfänger, um sicherheitsrelevante Verhaltensweisen deren Sicherheit auf dem Schulweg zu „Achtung/Hallo Auto“ ist eine Schulver- erhöhen. anstaltung, an der jährlich rund 180.000 Kinder der fünften und sechsten Klasse „Aufgepasst mit ADACUS“ ist ein Verkehrs- teilnehmen. Sie soll insbesondere die sicherheitsprogramm des ADAC, bei dem Erkenntnis vermitteln, dass sich be- Kinder spielerisch an die Rolle als Fuß- wegende Menschen und Fahrzeuge Zeit gänger im Straßenverkehr herangeführt zum Anhalten brauchen. Kinder erarbeiten werden. Dabei werden wichtige Verhal- dabei spielerisch die Zusammenhänge tensregeln erläutert und eingeübt. Das zwischen Reaktions-, Brems- und An- für Kindereinrichtungen und Schulen halteweg. Darüber hinaus erleben sie, kostenfreie Programm richtet sich an wie wichtig das Angurten und der Vorschulkinder und Schüler der ersten Kindersitz sind, und sie lernen, sich Klasse und wird von der ADAC-Stiftung richtig zu sichern. Das von Michelin „Gelber Engel“ unterstützt. Moderatoren und Opel unterstützte und für Schulen bereiten die Veranstaltung vor und kostenfreie bundesweite Programm wird führen die Klasse zusammen mit einer von etwa 150 geschulten Moderatoren Erzieherin oder Lehrkraft spielerisch durchgeführt. durch die Unterrichtsstunde. „Aufgepasst mit ADACUS“ – Vorschüler und Erstklässler lernen spielerisch die Rolle der Fußgänger im Straßenverkehr Sichere Schulwege 37 Verkehrssicherheitsaktivitäten des ADAC und der UDV auf Bundesebene „Sicher im Auto“ ist ein kostenfreies Programm zur Reduzierung des Unfallrisikos für Kinder als Mitfahrer im Auto. ADAC und Volkswagen informieren die Eltern über die Sicherungspflicht ihrer Kinder und helfen bei der richtigen Auswahl und Bedienung von Kinder-Rückhalte- Mit Sicherheit ans Ziel systemen. Mehr als 100 Moderatoren Das Jugend-Fahrradturnier referieren und beraten bei jährlich rund 2.000 Veranstaltungen in Kindergärten, Schulen, ADAC Geschäftsstellen, Babyfachmärkten und VW-Autohäusern über Für die meisten Kinder ist das Fahrrad das erste und auch wichtig- Auf einem Parcours mit acht Aufgaben (vgl. Abbildungen) können ste Verkehrsmittel. Damit sie im immer dichter werdenden Straßen- die Kinder spielerisch wichtige Fahrtechniken, die sie im Straßen- verkehr zurechtkommen, müssen sie die Regeln kennen und fähig verkehr sicher beherrschen müssen, einüben. Beim abschließenden sein, sich richtig zu verhalten. Genau so wichtig ist aber der gekonn- Turnier können sie dann ihr Fahrkönnen testen. Außerdem werden te und sichere Umgang mit dem Fahrrad – eine Voraussetzung, die zu Beginn die Fahrräder der Teilnehmer auf Verkehrssicherheit über- von vielen Kindern nur zum Teil erfüllt wird. Der ADAC bietet des- prüft. halb für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren mit dem Fahrradturnier ein praxisnahes Übungsprogramm an. Kinder-Rückhaltesysteme und führen diese praktisch vor. Zur Aufklärung von Eltern und anderen Interessierten stellt die UDV diverse Flyer zur richtigen Sicher- 6 ung von Kindern im Auto in deutscher Schrägbrett Nur nicht vom Schrägbrett abrutschen! und türkischer Sprache kostenfrei zur 4 Achter 5 Kreisel Mit der Kette einhändig einen Kreis fahren! Slalom 3 Kreisel 8 Bremstest Printmedien bilden ein effektives Instru- 2832569/12.12/9’ Eine Gemeinschaftsaktion von: Weitere Medien sind der Flyer „Toter „Mit Sicherheit ans Ziel“ – Das Fahrradturnier der Schüler der Eltern von Schulanfängern über den Entwicklungsstand von Kindern informiert und wichtige Tipps zur Vorbildfunktion und zum Schulwegtraining enthält. Verkehrssicherheits-Programm Informationen für die Schule Partner für mehr Sicherheit „Achtung/Hallo Auto!“ – Eine Veranstaltung für Schüler der 5. und 6. Klasse 38 Sichere Schulwege Spurbrett Nicht vorzeitig vom Spurbrett fahren! Ganz wichtig: Möglichst nicht stehend fahren und vor allem nicht abstützen, ausgenommen nach dem Anhalten im »ZIEL«. Bremstest Vor der Stange anhalten und dann abstützen! ist eine kostenfreie verkehrspädagogi- Winkel“ sowie der „Schulwegratgeber“, Spurbrett Vor dem Start: Fahrradkontrolle Slalom Keine Stange auslassen oder berühren. der Schulwegsicherheit. „ADACsignale“ die auch als Download erhältlich ist. 2 1 Anfahren ment der ADAC Breitenarbeit im Bereich sche Unterrichtshilfe für alle Schularten, Achter Kein Klötzchen umstoßen und nicht aus der Spur fahren! Schrägbrett 7 Spurwechsel Umschauen, die angezeigte Zahl merken und Handzeichen geben. Verfügung. Spurwechsel Anfahren Erst genau nach links umschauen, dann anfahren! Schirmherrschaft: Verkehrssicherheitsaktivitäten des ADAC und der UDV auf Bundesebene Broschüren der UDV – Informationen für einen sicheren Schulweg sicher durch ihren Alltag kommen. Auf dem Deutschen Kinder-MedienFestival GOLDENER SPATZ 2011 wurde www.ampelini.de mit dem Goldenen Online-Spatz für die beste Webseite ausgezeichnet. Verkehrserziehung und Mobilität sind wichtige Themen für die Schule. Allerdings fehlt Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht am Vormittag oftmals die Zeit für eine angemessene Umsetzung. Im Nachmittagsangebot von Ganztagsschulen sind die Chancen für einen guten Lernerfolg der Kinder und Jugendlichen weitaus höher. Die Mobilitätsbildung Die Ampelinis der UDV – Kinder lernen spielerisch den Verkehrsalltag kennen kann hier in kleineren Gruppen flexibler, offener und praxisbezogener angeboten Seit dem Jahr 2003 engagieren sich die Jugendverkehrsschule durchgeführt, von werden. Daher hat die UDV in Koopera- UDV und die Deutsche Verkehrswacht denen es über das gesamte Bundesge- tion mit der DVW ein umfangreiches (DVW) bei der schulischen Radfahrausbil- biet verteilt rund 1.100 gibt. Um die Konzept für Ganztagsschulen entwickelt. dung und verstehen sich als bundesweiter Sicherheit für Kinder zu verbessern hat Beide Verbände stellen eine Auswahl von Träger der Radfahrausbildung insgesamt. die UDV die Ampelinis, Grecco (der Bausteinen für alle Schularten und Fast 95 Prozent aller Viertklässler legen Grüne), Rocco (der Rote) und Gina -stufen kostenfrei zur Verfügung. jedes Jahr die Radfahrprüfung ab. Die (das Mädchen in Gelb) damit beauftragt, Prüfungen, aber auch das intensive Üben durch Spaß, Witz und spielerisches vorab, werden fast immer in einer Lernen den Kindern zu zeigen, wie sie Sichere Schulwege 39 Empfehlungen 5. Empfehlungen Schulwegsicherung ist eine Gemein- Gehwege sollten ausreichend breit und An Knotenpunkten und stark befahre- schaftsaufgabe. Die Bildung eines frei von Sichthindernissen im Bereich nen Grundstückszufahrten sind zum Arbeitskreises „Schulwegsicherung“ der empfohlenen Querungsstellen sein. Schutz der Radfahrer ausreichende aus Fachleuten, Lehrern und Eltern Gemeinsame Führungsformen mit dem Sichtbeziehungen herzustellen und ist deshalb unverzichtbar. Radverkehr sind nur im Ausnahmefall auffällige Bodenmarkierungen zu zu vertreten. verwenden. Schulwegsicherung kann nur als An Knotenpunkten und Einmündungen Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist müssen bauliche und verkehrsregelnde sind zur Herstellung guter Sichtbezie- als notwendiger Baustein der Schul- Maßnahmen genauso enthalten sein hungen die geltenden Parkregelungen wegsicherung zu begreifen. Dabei sind wie Maßnahmen der Überwachung und zu prüfen, bei Bedarf zu ändern und die motorischen Fähigkeiten der Kinder Verkehrserziehung. durch Kontrollen durchzusetzen. zu entwickeln sowie die Grundregeln Gesamtpaket erfolgreich sein. Darin des Verkehrs und der selbstständigen Schulwegpläne sowohl für Fußgänger Mittelinseln, Ampeln und Zebrastreifen Verkehrsteilnahme zu vermitteln. als auch für Radfahrer sind auf der stellen – korrekt geplant – sichere Basis von Verkehrs- und Unfalldaten, Querungsanlagen für Schulkinder dar. Elternbefragungen und Ortsbesichti- Bei Zebrastreifen ist darauf zu achten, me zur Unterstützung des korrekten gungen als wirkungsvolles Instrument dass die zulässige Höchstgeschwindig- Verkehrsverhaltens zu verstehen. der Schulwegsicherung flächen- keit auch tatsächlich eingehalten wird. Dabei sind Schulkinder zu beobachten Überwachung ist als wichtige Maßnah- und Autofahrer über ihr Fehlverhalten deckend zu entwickeln. Auf Hauptverkehrsstraßen sind aufzuklären. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf benutzungspflichtige Radverkehrsan- 30 km/h sind in Wohngebieten als lagen mit hoher Qualität überall dort sinnvolle Maßnahme zur Schulwegsi- einzurichten, wo die Verkehrssicherheit klare Regelungen für das Radfahren cherung zu begreifen. Auf Verkehrs- eine Trennung zwischen Kfz- und Rad- von Eltern auf dem Gehweg zu schaffen straßen können sie örtlich sinnvoll sein verkehr erfordert. und den Widerspruch zwischen StVO Der Gesetzgeber wird aufgefordert, (z.B. vor Schulen), sollten dann aber und BGB („Aufsichtspflichtverletzung“) auch mit baulichen Maßnahmen und zu beseitigen. Kontrollen kombiniert werden. 40 Sichere Schulwege Literaturhinweise 6. Literaturhinweise FGSV – Regelwerke Fachpublikationen Links Empfehlungen für Anlagen des ADAC Schulwegratgeber – Infos www.ampelini.de öffentlichen Personennahverkehrs und Tipps für Eltern und Lehrer (EAÖ 2003) von Schulanfängern, 2005 (UDV-Kinderhomepage) www.bast.de/Schulwegplan Empfehlungen für Fußgängerverkehrs- anlagen (EFA 2002) ADAC Signale – Sichere Schulwege, 2004 / Rund um den Schulbus, 2005 www.destatis.de (Statistisches Bundesamt, Kinderunfälle im Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) BASt – Entwicklung, Verbreitung und Straßenverkehr 2011) Anwendung von Schulwegplänen, 2012 www.elternbeirat.ellentalgymnasien.de Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen BASt – Schulwegpläne leichtgemacht, 2012 (Arbeitsgemeinschaft Radschulwegplan Bietigheim-Bissingen) (R-FGÜ 2001) Limbourg, Maria – Kinder unterwegs im Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) Verkehr, Verkehrswachtforum Heft 3, www.lgl-bw.de (Stichwort „Radschulwegplan“) 1997 www.mobilitaet-in-deutschland.de Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA 2010) UDV – Evaluation dynamischer Geschwindigkeitsrückmeldung, 2010 www.schulwegplaene.de UDV – Neue Schule, neue Wege: www.schulwegplaner.de Informationen zur Schulwegsicherung für Eltern, Schulen und Behörden, 2006 UDV – Schulwegsicherung: www.udv.de/schulwegsicherung www.verkehrssicher.nrw.de Informationen für Eltern, 2010 http://62.214.147.252/ UDV – Schulwegsicherung: Planerheft 2010 schulwegplanung/ (Onlineplan der Stadt Gescher) VDV/FGSV – Leitfaden für den Schülerverkehr, Köln, 2012 Sichere Schulwege 41 Für Ihre Notizen ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________________________________ 42 Sichere Schulwege Anzeige Sichere Schulwege 43 Hansastraße 19 80686 München 2831774/01.13/8’ Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
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