Ausgabe Nummer 2 Dezember 2015 Fröhliche Weihnachten -1- Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Leserinnen und Leser, ein wechselvolles und ereignisreiches Jahr geht allmählich seinem Ende entgegen, das nehmen wir, der SPD-Ortsverein, zum Anlass, Sie über die in den vergangenen Monaten diskutierten, beratenen und zum Teil auch schon beschlossenen Themen, ausführlich zu informieren. Die im Juli fertig gestellte und verteilte, neue Informationsbroschüre der SPD hat viel Anklang gefunden, wie uns von allen Seiten bestätigt wurde. So haben wir uns entschlossen, in dieser Richtung weiter zu machen und die Broschüre so weit wie möglich ohne Werbung erscheinen zu lassen. Man wird ja bereits täglich bzw. wöchentlich mit Werbematerial buchstäblich überhäuft. Sie finden auf den folgenden Seiten kurze oder auch längere Artikel, überwiegend von politischen Mandatsträgern, über die Ereignisse der vergangenen Monate. An vorderster Stelle steht die Flüchtlingssituation, die von Nele Finck, einem Mitglied des Willkommensteams, so zutreffend beschrieben wird. Wie sie vielleicht wissen, gibt es in der Kirchengemeinde einmal wöchentlich Besuch von der Norderstedter Tafel, um Bedürftige und auch Flüchtlinge aus Ellerau sowie der näheren Umgebung mit Lebensmitteln und Kleidung zu versorgen. Allerdings wird das Angebot knapp, da die Zahl der Bedürftigen ständig steigt. Falls Sie zur Linderung der Not etwas beitragen möchten, können sie gern folgende (haltbare) Lebensmittel im Gemeindehaus der Kirche oder auch im Rathaus zu den Öffnungszeiten abgeben: Mehl, Reis (Kochbeutel), Zucker, Nudeln, Speiseöl, Salz, Gemüse- und Obstkonserven, Gewürzgurken, Oliven (in Dose oder Glas), Marmelade, Nutella, Honig, Teebeutel und anderes mehr. Dort stehen Sammelkisten bereit und eine weitere Kiste steht im Kindergarten „Lilliput“. Abschließend wünscht Ihnen der SPD-Ortsverein eine schöne Advents- und Weihnachtszeit sowie ein glückliches, gesundes neues Jahr. Erweiterung Gewerbegebiet Ellerau-Ost Die Gewerbesteuereinnahmen sind ein wichtiger Bestandteil im Haushalt der Gemeinde und darüber hinaus bieten Gewerbebetriebe Arbeitsplätze für viele Berufe. Die vorhandenen Gewerbegebiete am Buchenweg und östlich der Autobahn sind vollständig belegt, so dass für viele Betriebe keine Erweiterungsmöglichkeiten bestehen. Vor 6 Jahren ist daher eine Erweiterung des Gewerbegebietes „Am Haferhof“ ins Auge gefasst worden und Land für diese Erweiterung gekauft worden. Ein neuer Bebauungsplan wurde entwickelt (B-Plan 24) für eine Fläche von ca. 11 Hektar mit etwa 9 Hektar Netto-Gewerbefläche. Und ein neuer Weg wird beschritten: Das Niederschlagswasser wird vollständig ver sickert, so dass sich neues Grundwasser bilden kann. Das freut nicht nur die Umwelt behörde. Das Verfahren bis zur Rechts kraft des neuen Bebauungsplanes hat sich über mehrere Jahre erstreckt, da noch Ausgleichsmaßnahmen aus früheren B-Plänen abgearbeitet werden mussten. Nach langer Abstimmung mit verschiedenen Behörden konnte die Gemeindevertretung am 27.08.15 den Satzungsbeschluss fassen und damit die Rechtskraft des B-Planes 24 einleiten. Mit den Erschließungsarbeiten für den 1. Bauabschnitt ist kurz darauf be gonnen worden, inzwischen sind Lei tungsverlegungen und Erdarbeiten durch geführt worden. Die neue Straße wird den Namen „Butenring“ und eine weitere Stichstraße den Namen „Op de Wisch“ erhalten. Im April nächsten Jahres wird das erste Teilstück der Erschließungsstraße so weit fertig gestellt sein, dass die neuen Gewerbegrundstücke erreicht werden können. Es stehen dann rd. 33.000 qm zum Verkauf, davon etwa 3.500 qm Grünflächen und Sickermulden. Mehr als 20 Interessenten für Gewerbegrundstücke haben sich bereits vormerken lassen, so dass die Flächen des 1. Bauabschnitts sicherlich rasch verkauft werden können. Zum Schluss ein Tipp für Radfahrer: Es wird dann eine durchgängige Ver bindung für Radfahrer (und Fußgänger) bis zum Beckershof geben. Eckart Urban Ihr Eckart Urban Ortsvereinsvorsitzender Impressum V.i.S.d.P.: Eckart Urban, SPD-Ellerau, Berliner Damm 13, 25479 Ellerau E-mail: [email protected] -2- -3- Erneuerung der Rundlaufbahn, Weitsprungund Kugelstoßanlage am Sportplatz Weiterhin ist zum rückwärtigen Platz eine neue Wasserleitung und ein Kabel für eine spätere Flutlichtanlage verlegt worden. Der Unterbau der Rundlaufbahn und der Anlaufstrecke für die Weitsprunganlage wurden im Oktober eingebaut. Danach war das Wetter zu nass und kalt, um den Kunststoffbelag aufbringen zu können. Die Arbeiten sind auf das nächste Frühjahr verschoben worden. Die Bahn kann aber betreten werden, so dass der Kunstrasenplatz uneingeschränkt nutzbar ist. Eckart Urban Schon im letzten Jahr war die Erneuerung der Rundlaufbahn am Sportplatz als Kunststoffbahn beschlossen worden und hierfür sind Mittel im Doppel-Haushalt eingestellt worden. Die Ausführung der Arbeiten war so terminiert, dass sie weitgehend in den Sommerferien stattfinden sollten. Wie so häufig, wurden bei den Erdarbeiten unbekannte Leitungen und Kabel vor gefunden, die zum Teil erneuert oder aus gebaut werden mussten, so dass sich die Arbeiten verzögerten. Nebenbei wurde der Erdwall abgetragen um, Platz zu gewinnen. Ein Weihnachtsgeschenk für Jugendliche, Kinder und Junggebliebene Die Umgestaltung des ehemaligen Festplatzes zu einem Freizeitgelände für Jugendliche ist vielfach im Ausschuss für Kinder, Jugend und Bildung beraten worden. Zunächst stand eine Skateranlage zur Diskussion. Ein in Auftrag gegebenes Lärmgutachten kam jedoch zu dem Ergebnis, dass der zu er war tende Lärmpegel mit der angrenzenden Wohnbebauung unverträglich ist. Eine Befragung unter den Jugendlichen hatte ergeben, dass man sich einen wetterfesten, stabilen Unterstand mit Sitzgelegenheiten, eine Feuerstelle, ein Bolzgelände und evtl. ein bis zwei Basketballkörbe wünschte. Ein beauftragtes Planungsbüro hat die Wünsche aufgegriffen und dazu die vorhandene asphaltierte Rampe mit den weiteren Flächen zu einer Rollerbahn für Inline-Skater, Roller und Crossräder verbunden. Diese Planung fand allgemeine Zustimmung und sie wurde umgesetzt. Trotz der ungünstigen Witterungs ver hält nisse konnten die Arbeiten weit ge hend fertig gestellt werden, so dass das umgebaute Gelände schon zu Weihnach ten in vielfältiger Weise von Kindern, Jugendlichen und Junggebliebenen ge nutzt werden kann. Der Bolzplatz wird im Frühjahr nochmals überarbeitet. Der vorgegebene Kosten rahmen wurde eingehalten. Eckart Urban Zukünftige Feuerstelle Straßenbaubeitragssatzung Die Haltung der SPD zu einer Straßenausbaubeitragssatzung ist bereits in der letzten Ausgabe unserer Informationsbroschüre dargelegt worden. Inzwischen haben sich die Ausschüsse und die Gemeindevertretung auf eine Satzung mit einmaligen Beiträgen konzentriert und verständigt, wie sie nach dem Kommunalen Abgabengesetz vorgegeben ist. Die Diskussion über wiederkehrende Beiträge ist damit beendet. Am 03.12. 2015 hat die Gemeindevertretung über einen entsprechenden Satzungsentwurf abgestimmt, dem grundsätzlich auch die SPD zugestimmt hat. Hinsichtlich des Inkraftsetzens hat die SPD-Fraktion beantragt, zunächst im kommenden Jahr die gravierenden Straßenschäden im Birkeneck / Lärcheneck auf Gemeindekosten zu beseitigen, wie im Haushalt vorgesehen. Die Satzung sollte daher erst zum 01.01.2017 in Kraft treten. Dieser Vorschlag fand leider keine Mehrheit. So wird die Straßenbaubeitragssatzung bereits zum 01.01. 2016 in Kraft treten. Eckart Urban -4- Rollerbahn -5- Ausbau der AKN zur S 21 Ellerau ist mit Krippenplätzen auf ”Zack”. Über dieses Projekt ist in der Presse umfangreich berichtet worden im Zu sammenhang mit der so genannten frühzeitigen Bürgerbeteiligung am 13. Oktober 2015 in unserem Bürgerhaus. Es geht um den durchgehenden zwei gleisigen Ausbau der Strecke von Eidel stedt bis Kaltenkirchen ein schließlich Elektrifizierung. Vorgestellt wurde eine Planung, die insbesondere im Bereich Ellerau im Detail recht unvollständig war. Nur eins wurde klar, die von allen politischen Parteien und Gruppierungen geforderte Beseitigung des höhengleichen Bahnüberganges am Ortseingang ist nicht Bestandteil der Planung. Die zusätzlichen Kosten würden das Kosten-/ Nutzenverhältnis negativ belasten und damit die Förderung durch Bundesmittel in Frage stellen. Im Gespräch mit Minister Meyer wurden alternative Lösungen diskutiert, die eine enge Die Ellerauer Gemeindevertretung rea giert schnell und unkompliziert. Für das kommende Jahr 2016 liegen in Ellerau bereits mehr Anmeldungen für die Krippenbetreuung vor als es Plätze gibt. Um rechtzeitig genügend Krippenplätze zur Verfügung zu stellen und den zusätzlichen Bedarf von 25 Krippenplätzen abdecken zu können, wird die Errichtung von weiteren 20 Krippenplätzen umgesetzt. Beide Kindergärten, Lilliput und „Uns Lütten“ erhalten jeweils eine zusätzliche Krippengruppe mit 10 Plätzen in Fertigbauweise. Die Einrichtung einer Minigruppe mit 5 Krippenplätzen ist in den vorhandenen Räumlichkeiten der Kita „Uns Lütten“ möglich. Fördermittel in Höhe von € 22.000 je Krippenplatz für Neubauten (dazu zählen auch Fertigbauweisen) stehen zur Verfügung. Abstimmung mit Quickborn erfordern. Es muss also weiter intensiv daran gearbeitet werden, aber es ist ein „dickes Brett“. Die Elektrifizierung ist mit Oberleitungen geplant, wie bei der S4 nach Stade. Unbeantwortet blieb die Frage, ob die schwierige Situation des zweigleisigen Ausbaus im Bereich Hamburger Weg durch Beibehaltung der Eingleisigkeit betriebstechnisch gelöst werden kann. Man würde dadurch viel Geld und natürlich auch Zeit sparen, denn der notwendige Grunderwerb ist kein ein faches Kapitel. Vom Bürgermeister ist eine entsprechende Anfrage an das Ministerium (über die AKN) gerichtet worden – bisher ohne Antwort. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass es vorwärts geht mit der Einbindung der AKN als S21 in den Hamburger Verkehrsverbund. Attraktivität und Wirt schaftskraft von Ellerau werden steigen. Eckart Urban Nach oben hin ist zwar noch Luft für weitere 10 Plätze, die die Fläche neben der Kita Lilliput hergibt. Der für Ellerau relativ geburtenstarke Jahrgang 2014 kann mit 68 Geburten allerdings als Ausnahme gewertet werden. Der Durchschnittswert liegt bei 40-45 Geburten im Jahr. Claudia Hansen Volkshochschule Ellerau – Quo vadis ? Der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport befasste sich im November gemeinsam mit dem Koordinierungs- und Finanzausschuss auf Antrag der FDP mit der Trägerschaft der VHS Ellerau. Thema: Umwandlung der kommunalen Einrichtung in einen gemeinnützigen Verein. Dr. Jochen Brems, pädagogischer Leiter und Klaus Volke, Vereinsvorsitzender der VHS Henstedt-Ulzburg erläuterten und beantworteten Fragen der Ausschuss mitglieder. Ergebniss: Ein Verein erstellt die Haus haltsplanung und ist damit auch für das finanzielle Risiko verantwortlich. Der Leiter der VHS ist für die inhaltliche Ausrichtung der VHS zuständig. Ein hoher Deckungs grad ist nur mit Einrichtung und Betrieb eines „Profitcenters“ zu erreichen mit Firmenschulungen, Bildungsurlaub, Studien- und Berufsbildungsangeboten bei gleichzeitigem Vermittlungsservice für die Absolventen. Voraussetzungen: Eigene Räumlichkei ten mit zeitgemässer Medienausstat tung, hochqualifizierte Dozenten mit entsprechender Honorierung, hohe Teil neh merentgelte. Dabei stellt sich sofort die Frage, ist das für Ellerau leistbar und wollen wir das? Die VHS Ellerau sollte unserer Mei nung nach bei Ihrem bewährten Kon zept bleiben mit dem Leitbild des Landesverbandes der Volkshochschulen: Gleiche Bildungschancen für alle, lebenslanges Lernen und Weiterbildung für Körper, Seele und Geist – wohnortnah und kostengünstig bei hoher Qualität. Wußten Sie, dass Ellerau momentan 6058 und Henstedt-Ulzburg 27243 Einwohner haben? Gerti Urban Ihre Meinung ist gefragt: Quo vadis Ellerau mit seiner VHS ? -6- Quelle: Bedarfsplan, Kreis Segeberg, 2014, S. 21. Posthume Ehrung für Ehrenbürgermeister Emil Schmelow Die SPD-Fraktion hat beantragt, den im Juni verstorbenen Ehrenbürgermeister Emil Schmelow für seine besonderen Verdienste um die Gemeinde während seiner Amtszeit von 1972 bis 1990 und darüber hinaus dauerhaft zu ehren, indem eine gemeinde eigene Einrichtung nach ihm benannt wird. Mit einer solchen Namensgebung sollen Dank, Erinnerung und Andenken an eine herausragende Persönlichkeit zum Ausdruck gebracht werden. Emil Schmelow hat sich zeitlebens für das Gemeinwohl in der Gemeinde eingesetzt und in vielfältiger Weise zum Wohle der Gemeinde gewirkt. -7- Refugees welcome! – Flüchtlinge sind in Ellerau willkommen! Sie kommen mit Booten, mit Bus, Bahn oder zu Fuß. Sie sprechen unsere Sprache nicht und auch ihre Kultur ist oft sehr anders als die deutsche. Trotzdem wollen sie hier bleiben, nicht zum Urlaub machen, sondern am besten für immer. Sie haben ihre Heimat verlassen, weil sie sich dort nicht mehr sicher fühlen oder weil die Lebensbedingungen eben mehr Tod als Leben bringen - die sogenannten Flüchtlinge. Nach einer langen und gefährlichen Flucht sind sie dann endlich hier. In Ellerau, einem verschlafenen Ort, nördlich von Hamburg. Doch wohin mit ihnen? Wo können sie wohnen, was werden sie essen, was werden sie anziehen, wie sollen sie sich zurecht finden? Hier kommen wir ins Spiel. Als „Willkommensteam Ellerau“ heißen wir die uns zugewiesenen Menschen willkommen und sorgen dafür, dass aus „Flüchtlingen“ Mitbürger, Nachbarn, vielleicht sogar Freunde werden. Unser Team, unter der Leitung von Susanne Vogt, hat zwar noch nicht viel Erfahrung, da erst zwei Familien Ellerau zugewiesen wurden, dafür sind wir mit größtem Engagement und vor allem mit ganzem Herzen dabei. Wir begleiten die Familien durch ihre ersten Wochen in Ellerau, zu Ämtern, die Jugendlichen zur Schule, und sind einfach für diese Menschen da, die hier bei uns hoffentlich endlich ein wenig Ruhe finden können. Mich macht es mehr als glücklich, den Familien helfen zu können, die so viel Schreckliches erlebt haben. Die Menschen überglücklich zu sehen, wegen Dingen, die für uns mehr als selbstverständlich sind, einem Schrank zum Beispiel oder mit ihrem Kind auf einen Spielplatz gehen zu können. Ich kenne nur eine der beiden Familien, die hier in Ellerau untergekommen sind. Diese Familie begegnet allen Menschen mit so viel Herzlichkeit und Dankbarkeit, wie ich sie selten erlebt habe. Ich heiße Nele, bin 16 Jahre alt und werde Sie über die aktuelle Situation bei uns in Ellerau auf dem Laufenden halten. Nele Finck Blick über den Tellerrand Ein Leitbild gegen Pegida Pegida zeigt, dass man gesellschaftliche Gruppen aus den Augen verloren hat. Gruppen, die selbst eigentlich Integrationskurse bräuchten. Seit Wochen diskutiert die Politik darüber, wie sie mit der erstarkenden Bewegung umgehen soll. Reicht es, sich klar dazu zu bekennen, dass Einwanderer willkommen sind und dass Deutschland Menschen, die in Not sind, selbstverständlich aufnimmt? Soll man die Proteste verurteilen? Ignorieren? Wir sind eine Einwanderungsgesellschaft, die nicht selbsterklärend, sondern sehr kompliziert ist. Was uns meiner Meinung nach fehlt, ist eine Identität, die uns in Zukunft in un- serer Vielfalt eint, eine kollektive Identität, die ethisch-moralische Handlungslinien schafft. Kanada hat beispielsweise „Einheit in Vielfalt“ als Leitbild und gilt als Vorbild in der internationalen Integrationspolitik. Egal wie, ein Leitbild ist eine Möglichkeit, die Demokratie in Deutschland nicht gegen syrische Flüchtlinge zu verteidigen, sondern gegen Pegida-Anhänger und Rechtsextreme, ebenso wie gegen rassistische Migranten (Akif Pirincci) und Salafisten. Das Leitbild für Deutschland könnte vielleicht „Pluralität und Gleichwertigkeit“ lauten? Claudia Hansen -8- Die Mär der bösen Flüchtlinge Beispiel 2. Nichts erhitzt in Deutschland gerade so sehr die Gemüter wie das Thema Flüchtlinge. Jeder hat seine Meinung dazu und meint, sie auch kundtun zu müssen, ob in der Öffentlichkeit, den sozialen Netzwerken oder an Stammtischen. Es ist eine sehr emotionale Debatte. Viel von Angst aber auch Unwissenheit geprägt. Doch Angst ist fehl am Platze, Sorge ist durchaus berechtigt. Diese Sorge gilt es jetzt zu zerstreuen. Terroranschläge und Flüchtlinge stehen im Zusammenhang: Falsch: Wer diese Kausalität zieht, hat keine Ahnung. Die Menschen kommen gerade hierher, weil sie genau vor den menschenverachtenden Barbaren der IS flüchten müssen. BKA Chef Schindler sieht keine größere Gefahr durch Flüchtlinge. Vielmehr ist es doch so, dass die Terroristen die langen Fluchtwege gar nicht zurückzulegen brauchen, denn sie reisen in der Regel normal als Touristen ein. Und die Anschläge in Paris haben auch gezeigt, die Täter kamen aus dem eigenen Land. Klar, es ist noch viel zu tun, aber die deutsche Gesellschaft wird es schaffen, die vielen ehrenamtlichen Helfer machen Mut. Dass ist das Bild von Deutschland, das in der Welt die Runde macht, nicht die vereinzelten Brandstifter und rechten Rattenfänger. Solchen hasserfüllten und vor Dummheit triefenden Äußerungen müssen sofort Argumente entgegengehalten werden. Dazu ein paar Argumentationshilfen, auf die immer wieder fast gebetsmühlenartig vorgebrachten Vorurteile. Beispiel 3. Das sind doch alles nur Wirschaftsflüchtlinge. Falsch: Nach Zahlen des Bundesministeriums des Inneren sind es nur noch 2,67% der Flüchtlinge, die aus dem Balkan kommen. Das heißt also, 97% der Flüchtlinge kommen hierher, weil sie vor Krieg, Verfolgung und Tod fliehen müssen. Beispiel 1. Die Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg: Falsch: Ohne Arbeitserlaubnis dürfen Flüchtlinge nicht arbeiten und keine Ausbildung machen. Für Asylsuchende und Geduldete ist die Arbeit in den ersten drei Monaten ihres Aufenthalts ganz verboten. Auch danach haben sie nur geringe Chancen auf einen Job, weil es „bevorrechtigte Arbeitnehmer“ gibt. Dies sind Deutsche, aber auch EU-Bürger oder anerkannte Flüchtlinge. Erst nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland dürfen Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge - ohne die oben beschriebenen Einschränkungen - arbeiten. Lars Schmidt-von Koss „Die Menschen, die zu uns kommen, sind nicht die, die töten. Die, die zu uns kommen, fliehen vor diesen Mördern“. Torsten Albig, Ministerpräsident in Schleswig-Holstein -9- Ich bin der Neue Ein zauberhafter Abend Moin, moin, viele werden mich bestimmt schon oder noch kennen, schließlich bin ich ja ein Ellerauer Jung. Geboren 1979 habe ich hier meine Kindheit und Jugend verbracht, ehe ich mich zum Politikstudium nach Kiel begeben habe. Nach Aufenthalten in Brüssel, Berlin und Hamburg hat`s mich wieder zu den Wurzeln verschlagen. Meine Familie (meine Frau und meine beiden Kinder) und ich haben hier gebaut und uns wieder niedergelassen. Schön für die Kinder, Oma und Opa in der Nähe zu haben. Ich war schon früh politisch interessiert und engagiert, nicht umsonst habe ich Politikwissenschaften studiert. Ich mochte es nie, wenn über Politik gemotzt wird, aber selber nichts getan wird. Ich wollte mich schon früh einbringen und mitgestalten. Getreu nach Willy Brandt: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“. Nachdem ich fünf Jahre lang kein Parteibuch mehr hatte, vorher war ich bei Bündis 90/Die Grünen u.a. im Landesvorstand in Schleswig-Holstein bin ich 2014 in die SPD eingetreten. Es juckte wieder in den Fingern .Ich wollte wieder mitgestalten und die SPD war mir politisch am Nächsten. Liegt vielleicht auch daran, dass ich ab 2009, drei Jahre Pressesprecher einer SPD geführten Behörde in Hamburg war. Im Moment bin ich als Koordinator im Bereich Flüchtlingshilfe im Bezirk Altona in der Hamburger Verwaltung tätig. Ich bin aber auch deswegen in die SPD eingetreten, weil sie die Partei ist, die die Lobby für Familien ist. Ich möchte meinen Kindern die besten Chancen bieten, deshalb ist einer meiner Schwerpunkte auch die Kinder- und Jugendpolitik in der Gemeinde. Ellerau ist bereits familien- freundlich, doch wir sollten uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, es gibt immer etwas zu verbessern. Mir ist es wichtig, dass man offen und ehrlich miteinander umgeht. Ich möchte in Ellerau jederzeit für Sie ansprechbar sein, Ideen aufnehmen, Kritik annehmen und einfach unsere Gemeinde gestalten für uns alle. - 10 - Am 18. September verwandelte der junge Ellerauer Zauberkünstler Lucas Kaminski den vollbesetzten Bürgerhaussal in einen magischen Ort. Sprühend vor Energie und guter Laune – begleitet von furiosem Lichtspektakel – zog er das Publikum in seinen Bann. Show, Illusion und Comedy unter Beteiligung der Zuschauer verzauberten Jung und Alt. Ständiger Szenenapplaus begleitete die Show. Nach dieser grandiosen Vorstellung nahm sich Lucas noch Zeit für die jungen Gäste und zeigte Ihnen einige ganz spezielle Tricks. Ein gelungener Abend und ein wunderbarer Einstieg in unsere Reihe: Ellerauer Künstler stellen sich vor. Gerti Urban Lars Schmidt-von Koss [email protected] Seit Mai 1993 hat der SPDOrtsverein in Ellerau eine Geschäftsstelle, Berliner Damm 13. An jedem ersten Mittwoch im Monat findet hier eine Vorstandssitzung statt, an der alle Mitglieder teilnehmen können. An der Außenwand hängt ein Briefkasten für schriftliche Anregungen und Eingaben aus der Einwohnerschaft. Unter der Telefonnummer 04106-71429 können Sie uns ständig erreichen, um uns Ihre Sorgen und Anliegen mitzuteilen. E-mail: [email protected] Von Pop bis Mozart und Vivaldi Am 9. Oktober stellte sich der erst 17jährige Pianist Christian Wermter aus Ellerau im Musikpavillon an der Grundschule mit seinem ersten abend füllenden Soloprogramm vor. Mit 60 Zuhörern war der Saal ausverkauft und unter spezieller Lichtgestaltung entfaltete sich ein ganz besonderer Zauber. Christian, Preisträger verschiedener Wett bewerbe, war an diesem Abend auch sein eigener Conférencier und erzählte zu jedem Stück eine kurze Geschichte und seine Beziehung dazu. Die mit viel Können, Temperament und Einfühlung vorgetragene Musik von Goldplay über Filmmusik bis zu Mozart und Vivaldi begeisterte das Publikum und wurde mit langanhaltendem Beifall belohnt. Wir freuen uns auf ein Wiederhören und sind gespannt auf die weitere musikalische Entwicklung von Christian Wermter Gerti Urban Wir gratulieren der „PUSTEBLUME“ herzlich zum 10jährigen Bestehen - 11 - 3 Generationen – 3 künstlerische Wege – 1 Familie Die Reihe „Ellerauer Talente stellen sich vor“ setzen wir fort mit dem Maler und Zeichner Pascal Willsch , 37 Jahre alt und von Beruf Wirtschaftsinformatiker und mit Tim Schmelow 27 Jahre alt, 3 D – Grafiker und Animator. Er zeigt uns den fließenden Übergang von der darstellenden Kunst mit Stift und Pinsel zu den neuen Medien. In einer Ausstellung im Bürgerhaus vom 0.1. bis zum 03. April 2016 präsentieren wir diese zwei vielseitigen Künstler zum ersten Mal in Ellerau einem größeren Publikum. Pascal Willsch und Tim Schmelow sind Enkel des verstorbenen langjährigen Ellerauer Bürgermeisters und Malers Emil Schmelow. Dessen Bilder, die auch zum ersten Mal in größerem Rahmen vorgestellt werden, zeigen ihn u.a. als Chronisten der Ellerauer Geschichte. Er hat die Entwicklung Elleraus in seinen Bildern dargestellt und somit die Erinnerung daran festgehalten. Beide Enkel sind durch den Großvater früh mit Malerei in Berührung gekommen. Tim erzählt, dass er bei ihm unter anderem Perspektive und die Darstellung von Vögeln unter Einsatz einfacher Mittel gelernt habe. Aus der gegensätzlichen Herangehensweise und Thematik der Drei entwickelt sich ein interessantes Spannungsfeld. Eine besondere Ergänzung und Vervollständigung erhält diese Ausstellung durch Bilder und Zeichnungen von zwei weiteren Familienmitgliedern. Lassen Sie sich überraschen. Gerti Urban Mit drei Ferienpassaktionen war die SPD-Fraktion in den Sommerferien 2015 aktiv und engagierte sich für Kinder zwischen 9-14 Jahren. So halfen einen ganzen Nachmittag lang viele Kinder bei der Aktion Fereinspaßangeln über 150 Fische inclusive eines Spiegelkarpfens umzusieden, um die Fischbestände in dem Regenrückhaltebecken am Katzenstieg zu minimieren. In der Kletterhalle Nordwand in Wilhelmsburg eroberten Ellerauer Kinder bis zu 10 Meter hohe Kletterwände im Innenbereich und 16 Meter hohe Wände im Außengelände mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Pascal Willsch, 37 Jahre alt, in Ellerau aufgewachsen wohnt seit ein paar Jahren in Hamburg, Studium: Diplom Wirtschaftsinformatiker, angestellt bei Lufthansa Technik, Hobbies: Malerei / Zeichnen / Fotographie und Sport. „Partie am Bürgerpark“ (Aquarell von Emil Schmelow) SPD- Ferienpassaktionen 2015, eine tolle Bilanz! Tim Schmelow war als Kind ein semi-erfolgreicher Regisseur von Daumenkinos und Marionettenfilmen. Von Opa hat er damals Perspektive gelernt, und wie man möglichst einfach Vögel zeichnet. Heute ist er 27 Jahre alt und arbeitet als 3D-Grafiker und Animator in einer kleinen Hamburger Werbeagentur. - 12 - Bei der Paddelaktion auf den Alsterkanälen hatten die Kinder Glück mit dem Wetter, die Sonne im Boot und besonderen Spaß daran, immer mal wieder an die Uferböschungen zu fahren um wilde Brombeeren zu pflücken. Wir freuen uns auf viele Ferienpasskinder im kommenden Jahr 2016. - 13 - SPD Flohmarkt Ellerau Sonnenstark ein voller Erfolg Am 12. August veranstaltete die SPD Ellerau wie jedes Jahr den traditionellen SPD-Flohmarkt am Bürgerhaus Ellerau. Eine vorherige Anmeldung war nicht erforderlich, eine Standgebühr wurde wie immer nicht erhoben. ring ! u ge z g n u s ö fl Au Der Wettergott Petrus meinte es gut und ließ den ganzen Tag die Sonne auf die Schnäppchenjäger und Hobbyverkäufer scheinen. ering g u z g n u Auflös rrt ! e z r e v t s i und Foto Die vielen helfenden SPD Mitglieder hatten bei dem Ansturm ordentlich mit dem Verkauf von Brötchen, Getränken, Kaffee, Kuchen sowie gegrillten Würstchen zu tun. Rundum eine gelungene Veranstaltung. Zum Tod von Helmut Schmidt Schlagzeilen und Zitate „Einen wie ihn wird es nicht mehr geben“ MOPO „Staatsmann mit Schnauze“ „Doch von Herzen Sozialdemokrat“ Schlagzeilen ZEIT-Extra „Er fehlt“ Leitartikel Hamburger Abendblatt „Jetzt erklärt er Gott die Welt“. Einladung Finden Sie auch, dass Ellerau blüht, wächst und gedeiht? Und dennoch bleibt auch in Zukunft viel zu tun. Da sind neue Ideen, Anregungen und Wünsche immer willkommen! Wir laden Sie ein! Machen Sie mit. Wir freuen uns auf Sie. Bis bald Ihr Ellerau-aktuell-Team. E-mail: [email protected] - 14 - „Aus der Wertschöpfung, aus dem Respekt ist mit den Jahrzehnten eine tiefe Zuneigung zu unserem Altkanzler geworden.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel „Deutschland verliert einen großen Staatsmann. Hamburg trauert um seinen Ehrenbürger. – Er war ein Hanseat, wie er im Buche steht. Wir verneigen uns vor seinem Lebenswerk“ Schlagzeile MOPO Carola Veit, Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft „Wir trauern um einen der bedeutendsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit“ „Er war ein Kanzler des Fortschritts und Vordenker der Globalisierung. Schmidt war ein großer Staatsmann – bis zur letzten Zigarette“ Bundespräsident Joachim Gauck Außenminister Frank-Walter Steinmeier -- 15 15-- Die SPD Ellerau lädt ein Drei Ellerauer Künstler – eine Familie Vernissage vom 01. bis 03. April 2016 im Bürgerhaus In einer Ausstellung vom 01. bis 03. April 2016 präsentieren die drei Ellerauer Maler Emil Schmelow, Tim Schmelow und Pascal Willsch ihre Bilder im Bürgerhaus. Vorankündigung Gegen das Vergessen: Esther Bejarano tritt voraussichtlich am 29. 04. 2016 im Bürgerhaus auf Esther Bejarano (90) tritt als eine der letzten Vertreterinnen des Mädchenorchesters Aus schwitz in Ellerau auf. Gemeinsam mit der Kölner HipHop Band Microphone Mafia, Vertreter dreier Generationen und dreier Religionen (Judentum, Christentum, Islam), wird Geschichte auf die Ellerauer Bürgerhaus-Bühne gebracht. Esther Bejarano liest aus ihren Lebenserinnerungen die Szenen vor, wo sie nach Ausschwitz kommt bis zur Befreiung. Nüchterne Schilderungen unfassbarer Geschehnisse, die zu Herzen gehen. Die Lesung endet mit der Szene, wo sich amerikanische und russische Soldaten verbrüdern und sie selbst auf einem Schifferklavier mit den Befreiern auf einem Marktplatz zum Tanz aufspielt. Kombiniert ist die Lesung mit dem musikalischen Rahmenprogramm von der RAP Band Microphone Mafia, deren Texte geprägt sind von den Ereignissen in Rostock, Hoyerswerda, Mölln und Solingen. Eintritt: Erwachsene € 10,-, Kinder und Jugendliche € 5,Telefonische Vorbestellung unter 04106-71429 Willy Brandt Witz: „Was ist ein Optimist? Ein schlecht informierter Pessimist.“ - 16 -
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