Kuh muss zum Betrieb passen>>

starke Plattform. Und auch die Landfrauen
, SEITE 11
sorgen für ein sympathisches Bild.
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<<Die Kuh muss zum Betrieb passen>>
Swissherdbook / Anlässlich der 125-Jahr-Feierlichkeiten werden am 2: Oktober in Zollikofen auch Fleckvieh-Züchter aus unserer Region geehrt.
tenz, Gehiµt und. Zellzahl. Ab
und zu könne er nicht widerste­
hen und setze einen «Star» ein,
gibt er zu. Wichtig ist ihm auch,
dass alte und tiefe Kuhfamilien
mit entsprechend hoher Sicher­
heit dahinterstehen. Der Rest sei
dfillll; auch «Glück im Stall».
Der 36-Jährige hat den Betrieb
2009 von seinen Eltern über­
nommen. Seit über '20 Jahren
setzten Ernis auf die Weide. Ent­
sprechend müssen seine Kühe
«einfach» sein. Eine Kuh, die mit
50 Kilo in die Laktation startet,
würde es auf seinem Betrieb
nicht vertragen, weiss er. So seien
sie auf die Rasse Swiss- Fleck­
vieh gestossen. Dieser Kuhtyp
wurde auf dem B�trieb bereits
gezüchtet, bevor die Rasse als
solche anerkannt und benannt
wurde.
ALTBÜRON • Viehschauen sind
gut und wichtig für die Zuchtar­
beit, auch «Betriebsmanager»
Josef Erni aus Altbüron nimmt
daran teil, entscheidend sind
aber wirtschaftliche Kennzahlen
der Milchviehherde. Swissherd­
book wird an den Jubiläumsfei­
erlichkeiten (<<Swisscow 2015»)
Anfang Oktober in Zollikofen
deshalb erstmals Betriebe für
hervorragendes Management aus­
zeichnen. Weitere Sparten sind
«Gold Medal» (Kühe mit über­
. durchschnittlichen Leistungen)
oder «Einstufung EX 4E und
mehr». Unter den Geehrten sind
auch Züchter aus der Region
Zentralschweiz/Aargau (siehe
Kasten).
Josef Erni setzt auf Vollweide
mit wenig Ergänzungsfutter
Einer der Betriebe mit «her­
ausragendem Management» .ist
derjenige von Josef und Anita Er­
ni in Altbüron. Sie produzieren
mit 34 Milchkühen, davon 32 der
Rasse Swiss Fleckvieh (SF), silo­
freie Milch für eine Einmentaler
Käserei. Erni zeigte sich über­
rascht, dass er einer von gut 60
Swissherbook-Betrieben schweiz-
E
Ein Betrieb mit herausragendem Management: Sepp Erni, Altbüron, mit den Kindern Remo und Laura bei den Swiss-F/eckvieh-Weidekühen.
offensichtlich positiv in den Zah­
;. len niederschlägt.
ine Kuh, die mit
Im Vollweidesystem mit rund
50 Kilo in die
500 Kilo Ergänzungsfutter pro
Kuh und Jahr, produzieren Ernis
Laktation startet,
Kühe im Schnitt 7641 Kilo Milch
verträgt es nicht auf
bei 4,02% Fett und 3,38% Eiweiss.
meinem Betrieb.
Die Lebensleistung beträgt gut
Josef Erni, SF-Züchter 26 000 Kilo, die Serviceperiode ist
bei 98 Tagen, die Zwischenkalbe­
zeit bei 364 Tagen. Die durch­
schnittliche Zellzahl betrug im
weit sein soll, der die Kriterien Kontrolljahr 2014/2015 lediglich
dieser Liste erfüllt. Es freut ihn 46. Mit diesen Werten ist Erni
aber, dass sich der vor gut 20 Jah­ zwar nirgends absolute Spitze,
ren eingeschlagene Weg des Be­ aber halt überall sehr gut und
triebs an der Eppenwilerstrasse ausgeglfchen, und damit sollten
(Bild Armin Emmenegger)
Ausgezeichnete Betriebe
Betriebsmanagementliste: BG
Meier+ Lang, Neudorf; Hans Chris­
ten, Hofstatt; Josef Erni, Altbüron.
Gold-Medal-Kuhe: BG A. + A.
Meyer. Grosswangen; Bruno Koch,
Geuensee (2L Thomas Gerber. Dag­
mersellen (3); Fritz Wittwer. Ober­
kirch; Hans Christen, Hofstatt;
Markus Räber, Lan9nau b. Reiden;
Alois Häfliger, Triengen; Josef Erni,
Altbürcin; Anton Felder. Marbach;
Hansueli Maurer, Altbüron; Wer­
ner + Liselotte Grossenbacher, Zo-
fiDgen (5); Landwirtschaftsbetrieb
Liebegg, Gränichen; Grundhof Böz­
berg AG, Bözberg (2); Jürg Richner.
Unterkulm; Pius Holiherr, Erlins­
bach (2); Hubert Schneider. Würen­
lingen; Anton Richner, Gonten­
schwil; JVA Lenzburg, Lenzburg (2);
Fred Spuhler. Wislikofen; Hans-Ul­
rich Lüscher, Muhen; P. + St.
Mumenthaler, Oftringen; Roland
Bläuer, Bözberg. 4 und mehr Ex.­
Einstufungen: BG Slum + Geiser,
Roggliswil.
aem
die tierischen Voraussetzungen
für eine wirtschaftliche Milch­
�roduktion gegeben sein.
Die Kuh muss
zum Betrieb passen
«Ich will eine Kuh, die zu mei­
nem Betrieb passt», beschreibt
Erni dle Strategie kurz und
, ·knapp. Keinesfalls dürfe sich der
Betrieb der Kuh anpassen. Bei
der Auswahl der Stiere setzt er
nicht auf die von Zuchtverbän­
deh und Genetikanbietem angepriesen.eo Verkaufsschlager, son°
dem hat seine eigenen Kriterien.
Diese heissen vor allem Persis-
Von Berufskollegen lernen im
Arbeitskreis
Nebst der Vorarbeit seines Va­
ters nennt Josef Erni einen Ar­
beitskreis des BBZN1 begleitet
von Lehrer/Berater Stefan Moser, als wichtigsten Erfolgsfaktor in seiner Milchviehhaltung.
Zehn Vollweidebetriebe tau­
schen sich darin regelmässig aus
und sprechen offen - Buchhal­
tung inklusive ;-- über gemachte
Erfahrungen.
Wegen des tiefen Milchpreises
überlege er sich noch mehr, wie
mit der Milch noch irgendwie
Geld verdient werden könne. So
habe er auch kurz vor der Über­
nahme des Betriebes erst ein­
mal einen entsprechenden Kurs
am BBZN Hohenrain besucht.
Thema: «Mit Milch Geld verdie­
nen». Die Freude am Beruf und
an den Tieren sei Voraussetzung,
trotzdem müsse man halt auch
«über die Bücher».
Armin Emmenegger
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