Mutter Courage und ihre Kinder Bertold Brecht MATERIALIEN Premiere: 14.11.15 im Großen Haus Theater Pforzheim, Spielzeit 2015/16 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Inhalt Besetzung .................................................................................................................................................. 3 Team .......................................................................................................................................................... 3 Spieltermine ............................................................................................................................................. 3 Inhalt .......................................................................................................................................................... 4 Der Autor Bertolt Brecht ......................................................................................................................... 6 Entstehungsgeschichte des Stückes ....................................................................................................... 8 Interviews mit der Dramaturgin Barbara Wendland und dem Schauspieler Jens Peter......... 10 Das Konzept des epischen Theaters .................................................................................................. 14 Alltag im 30jährigen Krieg ................................................................................................................. 16 Spielpraktische Anregungen ............................................................................................................... 18 Wettbewerb „Junge Reporter“ .......................................................................................................... 20 Anhang .................................................................................................................................................... 21 Impressum Herausgeber: Theater Pforzheim Am Waisenhausplatz 5 75172 Pforzheim Inszenierungsfotos: Sabine Heymann Kontakt: Anja Noël Junges Theater Pforzheim Theaterpädagogik [email protected] Tel.: 07231/39-1473 2 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Besetzung Mutter Courage Joanne Gläsel Kattrin, ihre stumme Tochter Konstanze Fischer Eilif, der ältere Sohn Sergej Gößner Schweizerkas, der jüngere Sohn/ein Bauer Henning Kallweit Der Feldwebel/der Feldhauptmann/ein anderer Bauer Tobias Bode Der andere Feldwebel/der Werber/der Fähnrich Timo Beyerling Der alte Obrist Fredi Noël Der Feldprediger Hans Jörg Krumpholz Der Koch Jens Peter Die Bäuerin Antonia Schirmeister Yvette Pottier Lilian Huynen Team Inszenierung Tilman Gersch Musikalische Leitung Frank Rosenberger Bühnenbild und Kostüme Andreas Auerbach Dramaturgie Peter Oppermann/ Barbara Wendland Spieltermine Samstag, 14.11.15 um 19:30 Uhr (Premiere) Samstag, 19.12.15 um 19:30 Uhr Mittwoch, 30.12.15 um 20:00 Uhr Dienstag, 05.01.16 um 20:00 Uhr Sonntag, 10.01.16 um 19:00 Uhr Freitag, 15.01.16 um 19:30 Uhr Samstag, 13.02.16 um 19:30 Freitag, 26.02.16 um 19:30 3 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Inhalt 1. Szene (April 1624) Im 30jährigen Krieg zieht die Händlerin Anna Fierling, besser bekannt als Mutter Courage, in Begleitung ihrer drei Kinder Eilif, Schweizerkas und Kattrin mit dem Planwagen den Truppen quer durch Europa hinterher. Unterwegs treffen sie auf einen Werber und einen Feldwebel, die ihren ältesten Sohn Eilif für den Krieg rekrutieren wollen. Mutter Courage lehnt dies vehement ab. Während sie mit dem Feldwebel Geschäfte abwickelt, wird Eilif hinter ihrem Rücken als Soldat angeworben. Die Courage muss zusehen, wie ihr Sohn in den Krieg zieht. 2. Szene (1626) Im Lager der Schweden verhandelt Mutter Courage mit dem Regimentskoch wegen eines Kapauns. Sie nutzt die Zwangslage des Kochs aus, um einen Wucherpreis durchzusetzen. Bei dieser Gelegenheit trifft sie Eilif wieder, der von seinem Hauptmann als Held gefeiert wird, da er einige Bauern getötet und ausgeraubt hat. 3. Szene (1629) Im Feldlager wird eine Attacke der Katholiken gemeldet. Der redliche Schweizerkas, der inzwischen Zahlmeister der Truppe geworden ist, versteckt die Regimentskasse im Planwagen. Drei Tage später ist das Lager wieder unter französischer Kontrolle. Die Soldaten unterstellen Schweizerkas, dass er die Kasse stehlen wollte. Er wird festgenommen, verhört und gefoltert. Mutter Courage hadert mit sich, ob sie ihren Planwagen veräußern oder verpfänden soll um Schweizerkas freizukaufen. Als sie sich endlich entscheidet, ist es zu spät. Schweizerkas, der unter der Folter den Aufenthaltsort der Regimentskasse verraten hat, wurde erschossen. Anna Fierling verleugnet ihren toten Sohn, um keinen Ärger zu bekommen. 4. Szene Mutter Courage singt das Lied von der großen Kapitulation: es wird sich nie etwas verändern, sich widersetzen ist zwecklos, früher oder später reiht sich jeder ein. 5. Szene (1631) Der Feldprediger steht fassungslos am Rande des Schlachtfeldes, das übersäht ist mit Verwundeten. Mutter Courage weigert sich, ihre Leinenhemden als Verbandszeug herzugeben. Kattrin ist über dieser Hartherzigkeit empört und geht auf ihre Mutter los. Der Feldprediger und Kattrin können einige Hemden an sich bringen. Kattrin rettet ein Baby. 6. Szene (1632) Mutter Courage befürchtet das Ende des Krieges stehe bevor und somit ihr wirtschaftlicher Ruin. Der Feldprediger beruhigt sie jedoch, dass der Krieg schon weiter gehen wird. 4 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Kattrin ist verzweifelt, da ihre Mutter ihr versprochen hat, ihr einen Mann zu suchen, wenn Friede ist. Der Feldprediger macht Mutter Courage einen Antrag, den sie ablehnt. Mutter Courage schickt ihre Tochter zu einem Dorf, um Waren abzuholen, obwohl sich Kattrin vor dem Weg fürchtet. Unterwegs wird Kattrin von Soldaten überfallen und entstellt. Mutter Courage verflucht den Krieg, da ihre Tochter so nun nie einen Mann finden wird. 7. Szene (1632) Die Geschäfte laufen blendend. Mutter Courage steht auf dem Höhepunkt ihres wirtschaftlichen Erfolges. Sie lobt den Krieg, der ihr gute Gewinne einbringt. 8. Szene (1632) Als der schwedische König fällt, zieht scheinbar Friede übers Land. Mutter Courage droht der wirtschaftliche Ruin. Eilif wird verhaftet und soll hingerichtet werden, da er wieder einen Hof überfallen und Bauern getötet hat. Was ihm in Kriegszeiten Ruhm gebracht hat, wird ihm nun zum Verhängnis. Als er sich von seiner Mutter verabschieden will, trifft er sie nicht an, da sie geschäftlich unterwegs ist. Mutter Courage erfährt bis zu Letzt nicht vom Tod ihres Sohnes. 9. Szene (Frühwinter 1634) Der Koch, der die letzten Jahre mit Mutter Courage umhergezogen ist, erhält einen Brief, dass er in Utrecht ein Wirtshaus geerbt hat. Er bietet Mutter Courage an, mit ihm sesshaft zu werden. Diese lehnt jedoch ab, da der Koch verlangt, Kattrin zurück zu lassen. Mutter Courage und ihre Tochter ziehen alleine weiter. 10. Szene (1635) Mutter Courage und Kattrin ziehen durch die Lande und können sich kaum noch durchbringen. Sie hören eine Bäuerin ein poetisches Lied singen, wie gut es ist, ein Dach über dem Kopf zu haben. 11. Szene (Winter 1936) Truppen nähern sich einem Bauerndorf vor Halle, wo Mutter Courage und Kattrin sich gerade aufhalten. Während die Courage in der Stadt Geschäfte macht, bleibt Kattrin im Dorf zurück. Als die Armee die ahnungslose Stadt überfallen will, warnt Kattrin die Bewohner. Sie wird von den Soldaten erschossen. 12. Szene Die Truppen ziehen sich zurück, da der Angriffsplan gescheitert ist. Mutter Courage lässt die Dorfleute Kattrin beerdigen und zieht den Truppen nach, um Eilif – von dessen Tod sie immer noch nichts weiß – zu finden und natürlich, um Geschäfte zu machen. Sie hat immer noch nichts dazu gelernt. 5 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Der Autor Bertolt Brecht Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Seine Familie war gutbürgerlich und wohlhabend, sein Vater leitete als Direktor eine Papierfabrik. Wegen eines angeborenen Herzfehlers musste der kränkelnde, ruhige Schüler sich von sportlichen Aktivitäten zurückhalten. Dagegen fiel er als distanzierter, schlauer und gewitzter Außenseiter auf, dem es gelang, stets eine Gruppe von Mitschülern um sich zu scharen. Schon während seiner Schulzeit veröffentlichte er erste Geschichten und Gedichte. 1914 erhielt er fast einen Schulverweis, da er sich weigerte, einen kriegsverherrlichenden Aufsatz zu schreiben: „Der Ausspruch, dass es süß und ehrenvoll sei, für das Vaterland zu sterben, kann nur als Zweckpropaganda gewertet werden“, so der junge Brecht. 1917 schrieb er sein Abitur und begann pro forma mit einem Medizinstudium in München. Dort lebte er wie ein Bohème und distanzierte sich immer weiter von der bürgerlichen Gesellschaft. Durch das Studium marxistischer Schriften sah er sich in seinem gesellschaftskritischen Anliegen bestätigt. Im Oktober 1918 wurde Brecht zum Militär eingezogen und arbeitete in einem Kriegslazarett. Die Eindrücke aus dieser Zeit prägten seine tief verwurzelte pazifistische Haltung, die sich beispielweise in der satirischen „Legende vom toten Soldaten“ ausdrückt, ein Text, der Brecht später auf die schwarze Liste der Nazis brachte. Nach dem 1. Weltkrieg arbeitete Brecht als Theaterkritiker und ging dabei mit dem traditionellen Theater radikal ins Gericht. In München arbeitet er u.a. mit Lion Feuchtwanger und Karl Valentin zusammen und wurde Dramaturg an den Münchner Kammerspielen und später in Berlin am Deutschen Theater von Max Reinhard. Brecht wurde mit seinem Konzept vom „epischen Theater“ zu einem der fortschrittlichsten Schriftsteller der Weimarer Republik. Im Jahr 1924 erhielt er den Kleist-Preis, eine Auszeichnung für junge Autoren. Einen Tag nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 flüchtet er mit seiner Familie über Prag, Wien, die Schweiz und Paris nach Dänemark. 1939 zog er nach Schweden und schrieb dort, während der 2. Weltkrieg heraufzog und losbrach „Mutter Courage und ihre Kinder“. Als „Mutter Courage“ 1941 in Zürich uraufgeführt wurde, waren Brechts Werke in Deutschland längst verboten. Die deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm vom nationalsozialistischen Regime aberkannt. Am Ende des 2. Weltkriegs kehrte Brecht nach Ostberlin zurück, nahm jedoch nie die DDRStaatsbürgerschaft an, sondern die österreichische. 6 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder 1949 gründete er zusammen mit seiner Frau Helene Weigel das „Berliner Ensemble“ und brachte „Mutter Courage“ zur Aufführung. Da er mit der Züricher Uraufführung nicht einverstanden war, änderte er nachträglich einige Szenen und legte genau fest, wie die Inszenierung des Stückes erfolgen sollte. Erst nach seinem Tod am 14. August 1956 und dem Tod seiner Haupterben erteilt der Verlag die Aufführungsrechte ohne diese künstlerischen Beschränkungen. Quellen: Völker, Klaus: Bertolt Brecht. Eine Biografie. Reinbeck bei Hamburg 1988. Brecht, Bertolt: Mutter Courage und ihre Kinder. Interpretiert von Werner Winkler. Freising, 2008 Bild: http://art-sheep.com/wp-content/uploads/2015/07/bertolt_brecht.jpg 7 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Entstehungsgeschichte des Stückes Brecht schrieb sein Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“ im Jahr 1939 kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs im schwedischen Exil. Mit diesem Stück wollte er warnen, dass es in einem Krieg unmöglich ist, Anstand und Menschlichkeit zu bewahren, ja nicht einmal, ungeschoren davon zu kommen. Das Stück spielt zwar während des 30jährigen Krieges, jedoch zielte Brecht nicht auf eine historische Darstellung ab. Er zeigt am Beispiel der Mutter Courage und ihrer Kinder, wie die Strukturen und Rahmenbedingungen des Krieges dazu führen, dass gerade die positiven Eigenschaften die handelnden Personen in den Untergang führen. Eilif wird wegen seines Mutes zum Mörder und hingerichtet. Schweizerkas stirbt wegen seiner Redlichkeit, Kattrin wegen ihrer Fähigkeit zum Mitleid. Auch das Scheitern von Mutter Courage selber ist kein individuelles, tragisches Schicksal, sondern ein Beispiel für die Deformierung eines Menschen durch die menschenverachtenden Strukturen des Krieges. Die Uraufführung fand am 19. April 1941 am Schauspielhaus Zürich statt. Regie führte der Piscator-Schüler Leopold Lindtberg, die Musik komponierte Paul Burkhard, der auch selbst dirigierte. Therese Giehse spielte die Hauptrolle. Brecht hatte auf diese Inszenierung keinen Einfluss nehmen können. Im Zentrum dieser Aufführung stand das sehr einfach gehaltene Bühnenbild mit einem heruntergekommenen Planwagen und auf Leinwände gespannte Hintergründe. Der Wagen stand auf einer Drehbühne, so dass er sich zugleich bewegte, aber immer am selben Platz blieb. Dieses Bühnenbild war prägend für viele weitern Aufführungen des Stückes. Im Züricher Programmheft wurde „Mutter Courage und ihre Kinder“ als Rückkehr Brechts von den Lehrstücken zum „Menschentheater“ angekündigt. In vielen Pressestimmen wurde Anna Fierling als „warmblütiges Muttertier“ gesehen, eine tapfere Frau, die ihrem tragischen Geschick trotzt und doch scheitert – genau das Gegenteil von dem, was Brecht erreichen wollte. Aus diesem Grund nahm Brecht noch einige entscheidende Änderungen vor, als er „Mutter Courage und ihre Kinder“ 1948 in Berlin selbst inszenierte: Eilifs Weggang in der 1. Szene liegt nach der Textänderung weniger an seinen eigenen Motiven, sondern an den Geschäftsinteressen seiner Mutter. In der 5. Szene gibt sie in der neuen Fassung die Verbandsstoffe nicht mehr freiwillig heraus, sondern muss von Kattrin dazu gezwungen werden, und in der 7. Szene verflucht sie zwar immer noch den Krieg, verteidigt ihn aber gleich darauf wieder als gutes Geschäft. Durch diese Änderungen wurden die negativen Seiten der Mutter Courage betont. Einer Identifizierung des Publikums mit dem „Muttertier“ Courage wurde damit wesentlich entgegengewirkt. Am 11. Januar 1949 fand die Premiere im Deutschen Theater statt. Bis dahin war das Interesse an Brechts Stücken in der Berliner Theaterszene eher gering, doch das änderte sich schlagartig 8 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder mit dem Erfolg von „Mutter Courage und ihre Kinder“. Brecht traf mit diesem Drama das Lebensgefühl vieler Menschen im zerbombten Berlin, die das Inferno des Krieges überlebt hatten. Doch bei den Mächtigen in Ost und West löste „Mutter Courage und ihre Kinder“ heftigen Widerspruch aus. Brechts Konzept entsprach nicht der sozialistischen Forderung nach proletarischen Heldenfiguren und positiven Botschaften, die im Osten verbreitet war. Aber auch im Westen war Brechts gesellschaftskritische, radikal pazifistische Botschaft umstritten, insbesondere aber auch die Person Brechts selber wegen seiner Entscheidung, im sozialistischen Teil Deutschlands zu leben und zu arbeiten. An den Höhepunkten des kalten Krieges, z.B. nach dem Bau der Berliner Mauer 1961, kam es sogar zu Boykotten und Aufführungsverboten für Brecht-Stücke in der Bundesrepublik, z.B. durch den Oberbürgermeister von Baden-Baden. Dessen ungeachtet zählt „Mutter Courage und ihre Kinder“ zu den meistgespielten und erfolgreichsten Stücken auf der ganzen Welt. Quellen: http://www.grin.com/de/e-book/100110/brecht-bertolt-mutter-courage-und-ihre-kinder http://deutschsprachige-literatur.blogspot.de/2010/05/fachbegriffe-aristotelisches-drama.html http://www.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/18/803.html http://www.wissen.de/bildwb/brechts-mutter-courage-theaterstueck-mit-didaktischem-konzept Bild://www.dw.com/image/0,,2148885_4,00.jpg 9 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Interviews mit der Dramaturgin Barbara Wendland und dem Schauspieler Jens Peter Sieben Fragen an die Dramaturgin Barbara Wendland Was fasziniert Sie an „Mutter Courage und ihre Kinder“? Wo liegt für Sie die Aktualität des Stückes in unserer Zeit? Bertolt Brecht beschreibt Menschen, die ums Überleben kämpfen – unter verschärften Bedingungen, denn es herrscht einer der grausamsten Kriege der Weltgeschichte. In solchen Situationen ist es schwer, Menschlichkeit zu bewahren. Positive Eigenschaften wie Mitleid, Mut und moralische Integrität werden auf eine harte Probe gestellt. Die Figuren im Stück behaupten mehrfach, dass man sich eigentlich nur schadet, wenn man soziale Verantwortung zeigt. In diesem Punkt finde ich Mutter Courage zeitlos aktuell, denn Leben bedeutet immer Kampf, und trotzdem verlangt unser Wertesystem, dass wir moralisch handeln und uns für unsere Mitmenschen einsetzen. Dazu ist allerdings ein Grad von Reflektion notwendig, den die Figuren des Stückes nicht oder wenig haben. Sie machen es sich in ihrem Denken recht einfach: Die da oben sind an allem Schuld, und wir kleinen Leute können nichts daran ändern. Damit rechtfertigen sie ihre Passivität und ihren Egoismus. Sehr heutig finde ich die Bewertung des Geldes in der Mutter Courage, alles hat sich dem Diktat der Ökonomie zu unterwerfen. Das ist etwas für unsere Gesellschaft sehr typisches. Faszinierend finde ich, wie Bertolt Brecht die Figuren beschreibt und entwickelt: Sehr ambivalent, man kann mit ihnen mitfühlen, sich berühren lassen, sich aber im nächsten Moment sehr distanzieren. Richtige Menschen eben. Was ist das Besondere an Ihrer Inszenierung? Mutter Courage ist vor mehr als siebzig Jahren entstanden, in einer vollkommen anderen historischen Situation, und es spielt mehrere Jahrhunderte früher. Als besondere Herausforderung in der Arbeit habe ich es verstanden, die Brisanz des Stückes für die heutige Zeit fassbar zu machen. Es gibt viele politische Anspielungen, die sich auf die Entstehungszeit zu Beginn des zweiten Weltkrieges beziehen. Hier habe ich mit den Schauspielern zusammen neue Texte gefunden, die denselben Inhalt im heutigen Kontext transportieren. Wie sehen Sie die Figur der stummen Kattrin? Als erstes habe ich mich gefragt, warum sie eigentlich stumm ist. Ihre Mutter sagt, ein Soldat habe ihr was „in den Mund geschoppt“, als sie klein war – was auch immer das heißen mag. Mir kam es eher vor, als verbiete sie sich selbst das Reden – weil sie die einzige ist, die einen Draufblick hat und sehr gut benennen könnte, was im Selbstverständnis der anderen Figuren falsch läuft. Aber das will natürlich niemand hören, die Wahrheit ist nicht angenehm. Deshalb schweigt sie – bis zur großen Selbstbefreiung am Ende, die sie mit dem Leben bezahlt. 10 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Wie geht es Ihnen mit dem Theaterautor Brecht? Ich bin in Ost-Berlin aufgewachsen, da war Bertolt Brecht eine „Heilige Kuh“. Er selbst hatte ja in seinen Modell-Inszenierungen vorgegeben, wie mit seinen Stücken umzugehen ist, und es war nicht leicht, eine eigene, vielleicht auch kritische Sicht auf seine Dramatik zu entwickeln. Im Grunde habe ich ihn jetzt neu entdeckt – als sehr klugen Autor, der eine sehr differenzierte Sicht auf Menschen, auf politische und historische Vorgänge hat. Und besonders die Mutter Courage hat viel Platz für Emotionen, mehr vielleicht, als ihm selber lieb gewesen wäre. Mir hat es großen Spaß gemacht, mit und an Brecht zu arbeiten. Welche Inspirationen hatten Sie für das Bühnenbild? Warum haben Sie sich z.B. nicht für den klassischen Planwagen entschieden, sondern für eine andere Konstruktion? Dem Bühnenbildner Andreas Auerbach und mir war es wichtig, das Stück vom historischen Kontext zu lösen, für den vor allem der Planwagen steht. Die Mutter Courage braucht ein Gefährt, das steht fest, aber wer zieht heute noch mit einem Planwagen durch die Gegend? Jedes heutige Fahrzeug wäre mir andererseits zu eindimensional gewesen, deshalb haben wir uns für diese übergroße Gitterkonstruktion entschieden. Es braucht ungeheure Kraft, sie über die Bühne zu bewegen, das scheint mir ein sehr sinnfälliges Bild für die Mühe, die es die Figuren kostet, ihr Leben zu bewältigen, trotz aller Hindernisse und Tiefschläge. Die Zelte sind ein Bild für die Unbehaustheit der Menschen, und die alten Kleider haben zum Beispiel etwas mit unserer Wegwerfkultur zu tun, mit dem Müll, den unsere Konsumgesellschaft jeden Tag produziert – aber da sind auch ganz andere Deutungen möglich, das liegt ganz im Auge des Betrachters. Warum sollten sich Jugendliche Ihre Inszenierung unbedingt anschauen? Abgesehen davon, dass die Stücke Bertolt Brechts zum klassischen Bildungskanon gehören, haben sie viel mit uns zu tun, sie erfassen den Menschen in seinem komplexen Wesen und sind deshalb immer aktuell. Nicht umsonst heißt das Stück Mutter Courage und ihre Kinder, es geht ja ganz wesentlich auch um drei junge Menschen, um ihre Hoffnungen und die schlechten Erfahrungen, die sie machen müssen. Da gibt es Vieles, womit sich Jugendliche identifizieren können. Gibt es ein besonderes Erlebnis aus der Probenzeit, über das Sie uns berichten möchten? Eine überraschende Lösung, eine Panne, etwas Lustiges, eine besondere Herausforderung... Wir hatten grundsätzlich viel Spaß bei den Proben, haben improvisiert, versucht, die Szenen an unsere Gegenwart heranzuholen. Interessant war, dass die Aktualität und Sinnhaftigkeit des Brechttextes uns jeden Tag das Gefühl gab, sich zu den Fragen der Zeit zu äußern. 11 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Acht Fragen an den Schauspieler Jens Peter Der Schauspieler Jens Peter ist in der DDR aufgewachsen und hat dort an der Hochschule für Schauspiel Ernst-Busch seine Schauspiel-Ausbildung gemacht. In der aktuellen Inszenierung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ hat er die Rolle des Kochs übernommen. Womit sind Sie dem Autor Brecht zum ersten Mal begegnet in der Schule als Lektüre, als Zuschauer und als Schauspieler? Ich habe als Jugendlicher Brecht rezitiert und zwar das " Lob des Kommunismus", und wir haben in der Schule "Die Gewehre der Frau Carrar" behandelt. Im Theater habe ich zum ersten Mal in Brechts "Furcht und Elend des dritten Reiches" gespielt. Inwiefern war Brecht für Sie damals ein besonderer Autor? Fanden Sie ihn als Jugendlicher spannend? Fanden Sie seine Stücke als Schauspieler gut? Für mich war Brecht damals mehr durch seine tollen Gedichte (die ich heute noch sehr liebe) ein besonderer Autor, als durch seine Stücke. Die Stücke fand ich als Jugendlicher nicht so interessant. Später als Schauspieler bekamen seine Stücke schon eine enorme Dimension für mich. Weil aber Brecht in der DDR und im Theater der Autor war. So eine Art "VorzeigeAutor" oder Vorbild der DDR und des Sozialismus, deshalb hatte ich auch meine Probleme mit ihm und konnte mich ihm nicht vorurteilsfrei nähern. Ich hatte immer das Gefühl, mir zwingt das DDR-Regime hier seinen Dichter auf. Hatten Sie damals und haben Sie heute ein Lieblingsstück von Brecht? Ja, in beiden Fällen die "Dreigroschenoper". Welche Rolle hat Brechts Konzept vom „episches Theater“ in Ihrer Schauspielausbildung gespielt? Gibt es dabei Dinge, die Ihnen bei den aktuellen Proben zu „Mutter Courage“ helfen oder vielleicht sogar im Weg stehen? 12 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Wie gesagt, da Brecht in der DDR eine bedeutende Rolle einnahm, so hat auch das Konzept vom "epischen Theater" eine wesentliche Rolle in der Ausbildung gespielt. Diese brechtsche Darstellung der Entfremdung war zwar hoch interessant, aber als junger Schauspieler erst mal gar nicht so erstrebenswert. Wollte ich doch in meiner Jugend eher meinen Emotionen freien Lauf lassen, als ein kritischer Darsteller zu sein, der sich mit dem Wissen um den gesellschaftlich-geschichtlichen Prozess der Rolle nähert. Zumal diese Spielweise immer eine gewisse Distanz zur Rolle erfordert und einen "Draufblick", mit dem ich damals eher überfordert war. Wann haben Sie zum ersten Mal in Westdeutschland Brecht gespielt? Was war beim Arbeiten anders als in der DDR? Ich habe gar nicht so viel Brecht gespielt. Zum ersten Mal spielte ich in der "Dreigroschenoper" am Schloßtheater Celle mehrere kleinere Rollen (Filch, Bettler u.a.) und später dann hier in Pforzheim den Mackie Messer. Der Unterschied in der Arbeit bestand eigentlich mehr in einem Gefühl meiner selbst. In der DDR prangerten wir mit diesen Stücken ja den Kapitalismus, aus der Sicht des Sozialismus an und nun war ich ein Teil des kapitalistischen Systems und hatte eher das Gefühl für dieses System zu arbeiten, als etwas damit bewirken zu können. Wie war es, jetzt mit Herrn Gersch wieder ein Brecht-Stück zu erarbeiten? Da Tilman Gersch auch aus der DDR kommt und wir beide (fast gleichaltrig) auch fast dieselben Erfahrungen im Umgang mit Brecht und auch eine gewisse Distanz zu Brecht haben, fanden wir sehr schnell eine Sprache, wie wir mit Brecht umgehen wollten. Das hat Spaß gemacht. Was ist das Besondere an der Inszenierung? Warum sollten Jugendliche sie sich unbedingt ansehen? Dieses Stück sollten sich Jugendliche, so wie auch Erwachsene deshalb unbedingt ansehen, da es um Krieg geht und um die Mechanismen des Krieges. Man kann daraus viel lernen und begreifen für sich selbst und für das Leben. Denn es herrscht fast überall auf der Welt Krieg! Was das Besondere an dieser Inszenierung ist, vermag ich als Beteiligter nicht zu sagen. Ich glaube, das Besondere ist, dass wir dieses Stück heute und hier in Pforzheim und in dieser Art und Weise spielen. Sie spielen die Rolle des Kochs. Kochen Sie selber auch mal gerne? Ja, ich koche leidenschaftlich gerne und meine Familie und Freunde sind eigentlich immer begeistert von dem was ich Ihnen vorsetze (natürlich geht auch mal was schief). Ich kann z.B. einen wunderbaren Gänsebraten machen mit einer ganz tollen Füllung (nach einem französischen Rezept).Davon waren bis jetzt immer alle hin-und weg. Und mein Löffellamm zu Ostern ist der Hit. Die Fragen stellten Anja Noël und Imke Prill vom Jungen Theater Pforzheim. 13 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Das Konzept des epischen Theaters Brecht ist der Begründer des epischen Theaters. Die Theaterstücke, die Brecht als junger Mann gesehen hatte, waren ihm zu sehr an Unterhaltung und Konsum orientiert. Er wollte mit seinen Stücken die Zuschauer mit der Realität konfrontieren und zum Nachdenken bringen. Seiner Meinung nach sollte Theater in erster Linie zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen und nicht nur als reine Unterhaltung dienen. Die Zuschauer sollten sich nicht mit den Figuren auf der Bühne identifizieren oder Mitgefühl für sie entwickeln. Stattdessen sollten sie ihnen kritisch gegenüberstehen, ihr Handeln bewerten und aus deren Fehlern lernen. Außerdem legte er darauf Wert, in seinen Stücken keine individuellen, unabänderlichen Schicksale zu erzählen, sondern menschenverachtende Strukturen zu entlarven, damit die Zuschauer die Notwendigkeit einer Humanisierung der Gesellschaft erkennen und beginnen, Krieg und Ausbeutung entgegenzuwirken. Die theatralen Mittel, die Brecht für seine neue Form des epischen Theaters einsetzte, werden unter dem Begriff „Verfremdungseffekt“ zusammengefasst. Verfremdungseffekte sollen den Zuschauer die illusionäre Vorstellung nehmen, das Geschehen auf der Bühne sei miterlebte Realität und so verhindern, dass das Publikum die Vorstellung konsumiert, statt sie zu reflektieren. Auch in der Pforzheimer Inszenierung kommen viele dieser Stilmittel zum Einsatz: Ansprache des Publikums durch Schauspieler Musikeinlagen Verwendung von Spruchbändern oder Texttafeln Einblendung von Texten, Filmen, Bildern 14 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Eine karge Bühne, wenige Requisiten, unauffällige Kostüme Das Sprechen in Versen Schauspieler, die nicht zur Rolle passen Sehr helle Beleuchtung mit sichtbaren Scheinwerfern Umbau auf der Bühne bei offenem Vorhang Das Vorhandensein mehreren Bühnen nebeneinander Drehscheiben, bewegliche Brücken und Laufbänder Einzelne, unabhängige Szenen statt strengem Aufbau mit 5 Akten Offener Schluss Brecht unterscheidet traditionelles Theater episches Theater illusioniert Zuschauer behindert Urteilsfähigkeit fördert Gesellschaftlicher Missstände Erkennen Humanisierung der Gesellschaft fähig kein Erkennen unfähig desillusioniert http://www.zeitklicks.de/weimarer-republik/zeitklicks/zeit/kultur/theater/das-epische-theater-brecht-undpiscator/ (zuletzt geprüft am 27.11.2015) http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Episches_Theater.html (zuletzt geprüft am 27.11.2015) Grafik: Interpretationshilfe Deutsch, Bertolt Brecht, Mutter Courage und ihre Kinder, interpretiert von Werner Winkler, Stark Verlag, 2008 15 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Alltag im 30jährigen Krieg Brecht wählte den 30-jährigen Krieg als Projektionsfläche für sein Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“, einen der längste und einer der verheerendsten europäischen Kriege, der weit über die militärischen Aktionen hinaus das tägliche Leben großer Teile der Bevölkerung in Not und Chaos stürzte. 30 Jahre lang herrschten in Europa Krieg, Armut, Hunger und Seuchen. Die großen Heere, die durch Europa zogen, waren vor allem Söldnerheere, für deren Entlohnung oftmals das Geld fehlte. In den Monaten, in denen die Söldner nicht bezahlt wurden, mussten sie sich andere Wege suchen, um zu überleben. Dies hatte zur Folge, dass viele Soldaten die Dörfer und Höfe auf dem Land, an denen sie vorbeizogen, überfielen und plünderten. Dies wiederum führte dazu, dass viele Landstriche verwaisten, da die Menschen aus Furcht in die Städte flüchteten. Doch dadurch waren die Städte überfüllt und Seuchen wie beispielsweise die Pest breiteten sich rasend schnell aus. Doch nicht alle Menschen in Europa litten unter dem Krieg. Einige Landstriche blieben davon komplett verschont und Städte wie Hamburg und Amsterdam profitierten von dem Aufschwung des Handels mit kriegswichtigen Gütern. Während die Bevölkerung immer mehr verarmte und die einfachen Soldaten verelendeten und verrohten, konnten Geschäftsleute und höhere Offizieren während des Krieges sehr viel Geld verdienen. Die einfachen Leute begriffen sich in die göttliche Ordnung eingebunden und sahen keine Möglichkeit, ihre Lebensumstände zu verändern. In Brechts Stück wird Krieg nicht erzählt als Abfolge von Handlungen von Fürsten und Heerführern, die in einem Religions- oder Machtkrieg das Weltengeschick lenken. Die Folgen für die kleinen Leute rücken in den Fokus. Bei ihnen verläuft der Krieg nicht zwischen Katholischen und Protestantischen, sondern immer zwischen oben und unten. Brecht eröffnet eine neue Betrachtungsweise auf die Geschichte und entlarvt damit zugleich die traditionelle Haltung, den „Blick von oben“. Ein bezeichnendes Beispiel ist Courages Kommentar zur Beerdigung Tillys. „Er erobert die Welt, das ist ein großes Ziel für einen Feldhauptmann, er weiß es nicht besser. Kurz, er rackert sich ab, und dann scheiterts am gemeinen Volk, was vielleicht ein Krug Bier will und ein bisserl Gesellschaft, nix Höheres“. Das Selbstverständnis der Großen, nichts „Besseres“ als große Taten zu wollen, entlarvt sich vor dem Lebenswillen der kleinen Leute als sinnloser Kraftakt, der am Leben vorbei geht. Der barocke Topos der verkehrten Welt erhält eine neue, soziale Deutung: die herrschende Ordnung ist eine Ordnung der Verschleierung, der Propaganda, der Glaubenskrieg ein Krieg, der den eigentlichen Krieg, den Bürgerkrieg, verdeckt: die Umkehrung dieser Ordnung stellt sie wenigstens insofern richtig, als ihre Lügen aufgedeckt werden. Nicht der Mensch ist eine Bestie und böse veranlagt, sondern die Ordnung ist mangelhaft und deformiert die Menschen zu 16 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Bestien. Diese Erkenntnis drückt Mutter Courage so aus: „In einem guten Land brauchts keine Tugenden, alle können ganz gewöhnlich sein, mittelgescheit und meinetwegen Feiglinge“. Quellen: Jan Knopf, Brecht Handbuch Theater, Stuttgart 1980 Benigna von Krusenstjern, Hans Medick (Hrsg.): Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001. Johannes Burkhardt: Der Dreißigjährige Krieg. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1992. 17 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Spielpraktische Anregungen Familienaufstellung: Erarbeitung der 1. Szene mit Standbildern Im Vorfeld ist es hilfreich, schon erste Erfahrungen mit dem Text im Unterricht zu sammeln. So sollte zunächst die erste Szene in den Blick genommen werden, da diese Wesentliches für ein Verständnis des Stücks bereitstellt. Zunächst kann diese Szene mit verteilten Rollen vorgelesen werden. Dann sollen die Schüler in Gruppen Standbilder vorbereiten, aus denen das Verhältnis der vier Familienmitglieder zueinander deutlich wird (Courage, Eilif, Schweizerkas, Kattrin). Die Standbilder werden so aufgebaut, dass jeweils ein Schüler eine Figur verkörpert. Die jeweiligen Figuren werden so hingestellt, dass aus ihrer Haltung und Gestik, eventuell auch Mimik, deutlich wird, welche Beziehung sie zu den anderen Figuren haben. Nach dem Stellen, das durch die Gruppe gemeinsam oder durch eine/n Schüler/in geschehen kann, bleibt die Figurengruppe regungslos stehen, sodass sich gleichsam ein Bild ergibt. Auswertung Im Anschluss an das Stellen des Bildes der 1. Szene wird es betrachtet und besprochen. Nachdem alle Gruppen ihre Interpretation in Form des Standbildes vorgestellt haben, kann in einer abschließenden Besprechung das Wesentliche zusammengefasst werden. Anschließend können - ausgehend von der 1. Szene - die zwei unterschiedlichen Rollen der Courage thematisiert werden: Die Mutter, die ihre Kinder aus dem Krieg heraushalten will einerseits und andererseits die Händlerin, die mit ihrem Handelswagen dem Krieg hinterherzieht. Episches Theater spielen Mit seinem Straßenmodell erklärt Brecht das Modell „episches Theater“: „Es ist verhältnismäßig einfach, ein Grundmodell für episches Theater aufzustellen. Bei praktischen Versuchen wählte ich für gewöhnlich als Beispiel allereinfachsten, sozusagen „natürlichen“ epischen Theaters einen Vorgang, der sich an irgendeiner Straßenecke abspielen kann: Der Augenzeuge eines Verkehrsunfalls demonstriert einer Menschenansammlung, wie das Unglück passierte. Die Umstehenden können den Vorgang nicht gesehen haben oder nur nicht seiner Meinung sein, ihn „anders sehen“ - die Hauptsache ist, dass der Demonstrierende das Verhalten des Fahrers oder des Überfahrenen oder beider in einer solchen Weise vormacht, dass die Umstehenden sich über den Unfall ein Urteil bilden können. Dieses Beispiel epischen Theaters primitivster Art scheint leicht verstehbar. Jedoch bereitet es erfahrungsgemäß dem Hörer oder Leser erstaunliche Schwierigkeiten, sobald von ihm verlangt wird, die Tragweite des Entschlusses zu fassen, eine solche Demonstration an der Straßenecke als 18 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Grundform großen Theaters, Theater eines wissenschaftlichen Zeitalters, anzunehmen. [...]“ (Quelle: Bertolt Brecht, Die Straßenszene als Grundmodell für episches Theater,1938) Anregungen: Teilen Sie Ihre Schüler in 6er-Gruppen ein und vergeben Sie die Personenkärtchen (im Anhang). Besprechen Sie mit den Schülern die Figurenkonstellation und den Konflikt der 1. Szene. Nutzen Sie dazu die Schlagworte auf den Kärtchen. Geben Sie Ihren Schülern 10 Minuten Vorbereitungszeit und lassen Sie sie die Szene erst einmal „realistisch“ improvisieren, als „traditionelles“ Theater. Besprechen Sie nach der Präsentation im Klassenkreis im Anschluss an jede Szene die verschiedenen Ergebnisse. Als nächsten Schritt sollen die Schüler ihre Szenen mit Hilfe der Stilmittel des Verfremdungseffektes in episches Theater umwandeln und diese noch einmal spielen. Besprechen Sie, was sich geändert hat und welche Auswirkungen sich dadurch ergeben. Selber Autor sein Dem Konzept des epischen Theaters liegt die offene Form des Dramas zugrunde. Auch für „Mutter Courage und ihre Kinder“ ist es ohne weiteres möglich, weiter Szenen dazu zu erfinden. Überlegen Sie gemeinsam mit der Klasse, welche Szenen das sein könnte, z. B. - Mutter Courage erfährt vom Tod Eiliffs - Kattrin trifft auf die Soldaten, die sie verletzen Eiliff plündert den Bauernhof Eiliff beim Belobigungs-Festmahl mit den Offizieren Wie Schweizerkaas zu den Soldaten kommt Die Szenen können in kleineren Gruppen einstudiert, im Klassenkreis präsentiert und besprochen werden. 19 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Wettbewerb „Junge Reporter“ Jugendliche schreiben über ihr Theatererlebnis Lob oder Tadel, Buh-Rufe oder Standing Ovations - für uns Theaterleute gehört positive und negative Kritik zu unserer täglichen Arbeit. Die Profis von der Zeitung schreiben über ihre Eindrücke eine Theaterkritik – und genau dazu möchten wir Sie und Ihre Klasse nach dem Theaterbesuch einladen mit dem Wettbewerb „Junge Reporter“. Die besten Artikel werden auf unserem Theaterblog veröffentlicht. Dank der freundlichen Unterstützung unseres Födervereins „Bühnenbohrer“ gibt es für den/die talentierteste/n Nachwuchsjournalisten/in als Hauptpreis ein iPad zu gewinnen. Als zweiten Preis stiftet unser Kooperationspartner, die Pforzheimer Zeitung, ein Smartphone. Der dritte Preis ist ein acht+-Jugendabo des Theaters. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist Freitag, der 3. Juni 2016. Nähere Informationen zum Wettbewerb gibt’s im Anhang und zum Download auf der TheaterWebseite. 20 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Anhang Personenkärtchen für szenisches Spiel zum „Epischen Theater“ Mutter Courage - Händlerin Stets begierig auf ein gutes Geschäft Will ihre Kinder aus dem Krieg heraushalten Eilif - - Stumm Will Eilif zurückhalten Gehorcht der Mutter Schweizerkas Draufgänger Will gerne Soldat werden Gehorcht der Mutter Der Feldwebel - Kattrin Gewohnt zu befehlen Gerissen, berechnend Braucht neue Soldaten Will Eilif als Soldaten - Zurückhaltend Wartet ab, was passiert Unentschieden Gehorcht der Mutter Der Werber - Muss unbedingt neue Soldaten auftreiben Will Eilif als Soldaten anwerben Unbeherrscht, temperamentvoll 21 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Rezensionen zu „Mutter Courage und ihre Kinder“ Datum: Montag, 16. November 2015, Medium: Pforzheimer Zeitung „Mutter Courage“ am Puls der Zeit Brechts Theaterdrama vom Leben und Überleben startet in Pforzheim. Durch Flüchtlinge und die Anschläge in Paris ist der Stoff topaktuell. WOLFRAM FREY | PFORZHEIM Ein Theaterstück von Bertolt Brecht, in dem die aktuelle Flüchtlingsproblematik angesprochen wird und von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Rede ist, das kann es doch eigentlich nicht geben von dem 1956 gestorbenen Schriftsteller. Doch, in der Neuinszenierung eines seiner bekanntesten Dramen, „Mutter Courage und ihre Kinder“, am Theater Pforzheim ist beides jetzt der Fall. Natürlich nicht im Originaltext des im 30-jährigen Krieg spielenden und von Brecht 1939 im schwedischen Exil geschriebenen Stücks, wohl aber in der Einrichtung von Regisseur Tilmann Gersch mit der Dramaturgie von Barbara Wendland und Peter Oppermann. In der Koproduktion mit dem Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, wo die Produktion im Frühjahr gespielt wird, gibt es eine ganze Reihe weiterer Momente der Aktualisierung, die das im doppelten Sinne historische Stück an die Gegenwart heranholen. Auf schreckliche Weise brisant Ein politisches Stück, das vom Leben und Überleben in Zeiten enthemmter Gewalt und vor dem Hintergrund von Glaubenskämpfen spielt, ist in diesen Tagen auf schreckliche Weise brisanter denn je geworden. Intendant Thomas Münstermann bekundete vor dem Beginn der Premiere im Namen seines Ensembles und der Zuschauer im voll besetzten Haus die Solidarität und Anteilnahme mit den Opfern des Terrors in Paris und beschwor eindringlich die Kunst als Antwort auf die bedrückende Barbarei. Nun gehört es zum Wesen der Theaterkunst von Brecht, dass sie sehr konkret auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse eingeht und dezidiert Stellung bezieht. In den großen Stücken aber behandelt Brecht letztlich ganz grundsätzliche Themen, was diese Dramen für uns heute in jedem Fall und mehr denn je relevant macht. Gerade die „Mutter Courage“, in der es ja vor allem um das Verdienen am und im Krieg geht, ist bei der aktuellen Weltlage von beklemmender Aktualität. Tilmann Gersch verzichtet in der Optik völlig auf dergleichen Anspielungen, nähert sich aber im deutlich bearbeiteten Text stark einem modernen Jargon an. Auch mit Stilformen aus den heutigen Medien spielt der Regisseur. So greift er zum Beispiel in der Rede des Feldwebels im ersten Bild die Darstellungsweise eines zeitgenössischen Kabarettisten auf. Doch die Dramaturgie dieser Inszenierung überzeugt noch mehr durch eine zwingende Verdeutlichung des epischen Theaters. Das Spiel als Spiel wird immer wieder thematisiert. Der Wagen der Courage ist hier ein großes Gefährt aus Boxen (die Ausstattung stammt von Andreas Auerbach), in denen Requisiten und Personal „gelagert“ werden. Stoff aussagekräftig zugespitzt Auch das Mittel der Überzeichnung von Personen und Szenen zur Erzeugung von Distanz wird wirkungsvoll eingesetzt. Nie gibt es kruden Realismus – und doch ist das Spiel sehr handfest und rigoros. Der Stoff wird in jeder Szene aussagekräftig zugespitzt, was der Aufführung Spannung und hohe Prägnanz gibt. Auch die Musik erscheint nirgends beliebig und nebensächlich, sie hat wesentlichen Teil an der epischen Anlage und dient der Untermalung einzelner Szenen. Das fünfköpfige Ensemble unter Frank Rosenberger macht aus Paul Dessaus 22 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Kompositionen ebenfalls geschärfte und schmerzlich berührende Ausdrucksmomente im Sinne einer pointierten Aussage. Das ist Brecht im besten Sinne. In der Titelrolle überzeugt Joanne Gläsel durch eine absolut unsentimentale, keine Identifikation zulassende Darstellung der Courage. Sie spielt diese mit Energie und Ausstrahlung, aber ganz ohne Mitleidsgestus. Fast ohne Worte weiß Konstanze Fischer die Kattrin mit physisch spürbarer Intensität zur unschuldig Leidtragenden zu machen. Als Eilif spielt Sergej Gößner seine Virilität effektiv aus, Henning Kallweit agiert mit Leidenschaft als Schweizerkas. Hans Jörg Krumpholz gibt den Feldprediger mit wohltuender Zurückhaltung, aber deshalb nicht weniger stark als Figur eines opportunistischen Mitläufers. Markante Typen zeichnen Jens Peter als Koch und Lillian Huynen als Yvette. Die Fratzen des Militarismus werden von Tobias Bode und Timo Beyerling einprägsam verkörpert. Fredi Noel und Antonia Schirmeister ergänzen gekonnt das ausgezeichnete Ensemble. Datum: Montag, 16. Dezember 2015, Medium: Pforzheimer Kurier Krieg ist Geschäft - „Courage“ in Pforzheim Sie ist Marketenderin im Dreißigjährigen Krieg. Doch Anna Fierling führt ein Sortiment wie ein Discounter im 21. Jahrhundert: leuchtend bunte Textilien, in Folie verpackte Lebensmittel. Auf ihrem riesigen Wagen stapeln sich Metallkäfige, die an eine Hühnerlegebatterie erinnern, beladen mit Waren, Kartons und Müll. „Mutter Courage“ schleppt schimmernde Plastiktüten, verteilt Flyer mit Angeboten. Verbandstoff für Verwundete zu spenden, lehnt sie ab: „Ich hab auch Abgaben zu zahlen, Steuern, Zinsen, Bestechungsgelder.“ Als Appell gegen Egoismus und als Aufruf, als Einzelner Verantwortung zu übernehmen, hat Tilman Gersch „Mutter Courage und ihre Kinder“ inszeniert. Das Theater Pforzheim zeigt damit seit längerer Zeit erstmals wieder ein Stück von Bertolt Brecht, und zwar in Koproduktion mit den Pfalzbau Büh-nen Ludwigshafen. Mutter Courage macht Geschäfte im Krieg und hält diesen für ihre Existenzgrundlage, den Frieden hingegen für ein geschäftsschädi-gendes Ereignis, das schicksalhaft einzutreten droht. „Ohne Krieg gibt’s keine Ordnung“, heißt es auch in ihrem Umfeld. Verkehrte Welt. Mit ihren Geschäften versucht Mutter Courage allerdings auch, das Überleben ihrer Kinder zu sichern. Die ungeordnete Masse der Waren auf der Bühne in Pforzheim lässt sich mit der Masse der Menschen in chaotischen Verhältnissen vergleichen. In dieser Masse behauptet der Einzelne, ohnehin machtlos zu sein, und lehnt es ab, Verantwortung zu übernehmen. Die Inszenierung im kaltbunten Bühnenbild von Andreas Auerbach zeigt eine Welt voller Widersprüche. Wie beiläufig werden aktuelle Bezüge – von Abgasskandal bis Flüchtlingssituation – hergestellt und häufig provokant-ironisch vorgetragen: „Die Merkel, die tut mir ja leid“, erklärt Mutter Courage etwa. „Hat gedacht, sie kriegt vielleicht den Friedensnobelpreis oder so. Und dann scheitert’s am gemeinen Volk.“ Die Schauspieler sowie die Musiker unter der Leitung von Frank Rosenberger liefern eine geschlossene Leistung. Hervorzuheben sind zwei Frauen: Joanne Gläsel (Foto: Haymann) zeigt überzeugend die Komplexität der Mutter Courage. Sie setzt sich fürsorglich und tatkräftig für ihre Kinder ein, nutzt aber den Krieg und das Elend gewissenlos für ihre Geschäfte. Obwohl sie ihre Kinder verliert, eins nach dem anderen, lernt sie nichts dazu. Der Krieg geht weiter, das Geschäft auch. Anrührend spielt Konstanze Fischer die traumatisierte stumme Tochter Kattrin. Sie, die eigentlich nicht sprechen kann, findet im entscheidenden Augenblick ihre Stimme und zitiert den kürzlich verstorbenen Psychologen und Autor Arno Gruen: „Ich will eine Welt ohne Kriege.“ Doch ihr Aufschrei kostet sie das Leben. 23 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Vor der Premiere wandte sich der Intendant des Theaters Pforzheim, Thomas Münstermann, an das Publikum mit der Frage, ob man angesichts der jüngsten Ereignisse in Paris noch Theater spielen könne. Seine Antwort: „Jedes Spiel ist ein Beweis unserer Kultur, die wir gegen die Unkultur der Gewalt setzen. Wir senden Zuspruch, Solidarität und Mitgefühl an die Menschen in Paris.“ Sibylle Orgeldinger 24 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder Schreibwettbewerb „Junge Reporter“ Schreib über Dein Theatererlebnis! Bewähre Dich als Nachwuchs-Journalist und gewinne ein iPad! Kritisiert zu werden ist manchmal ganz schön hart. Für uns Theaterleute gehört positive und negative Kritik zu unserer täglichen Arbeit: Die Regisseure kritisieren die Schauspieler, die Dramaturgen geben den Regisseuren fundiertes Feedback und schließlich äußert sich das Publikum nach der Vorstellung – manchmal mit Buh-Rufen, manchmal mit Standing Ovations. Wenn Du eine Vorstellung besucht hast, sind Dir bestimmt auch jede Menge Sachen im Kopf geblieben, die Du gut fandst oder auch Punkte, die Dir nicht gefallen haben. Die Profis von der Zeitung schreiben über ihre Eindrücke eine Theaterkritik – und genau dazu möchten wir auch Dich einladen mit dem Wettbewerb „Junge Reporter“. Die besten Artikel werden in unserer Theaterzeitung und im Theaterblog (www.jungestheaterpforzheim.tumblr.com) veröffentlicht. Der/die talentierteste Nachwuchsjournalist/in gewinnt ein iPad. Darüber hinaus gibt es ein acht+ Abo und Buchpreise abzuräumen. Alle eingesandten Beiträge dürfen sich zur Belohnung ein kleines Geschenk beim Theater abholen. Herzlichen Dank an unsere Sponsoren und Kooperationspartner, die Pforzheimer Zeitung und den Theaterförderverein Bühnenbohrer! Wettbewerbsbedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Schüler, Schülerinnen und Azubis bis 19 Jahren, die in der Spielzeit 2015/16 eine Vorstellung des Theaters Pforzheim gesehen haben. Der Wettbewerb startet mit der Premiere von „Tschick“ am 19. September 2015. Einsendeschluss ist Freitag, der 3. Juni 2016. Die Beiträge werden als PDF eingereicht an die Mail-Adresse: [email protected] oder in Papierform an: Theater Pforzheim Theaterpädagogik Am Waisenhausplatz 5 75172 Pforzheim Die Wettbewerbsbeiträge müssen folgende Angaben enthalten, damit sie für die Auswertung weiter bearbeitet werden können: Name, Adresse, Telefon, Alter, Titel und Datum der besuchten Vorstellung Anzahl der Worte: mindestens 200 Worte, maximal 800 Worte. Wer eine Kritik einsendet, erklärt sich damit einverstanden, dass das Theater Pforzheim frei und kostenlos darüber verfügen kann (insbesondere Abdruck in Publikationen des Theaters und in der Pforzheimer Zeitung, Veröffentlichung auf dem Theaterblog). Sie/er erklärt damit auch, dass der Text nirgendwo abgeschrieben oder nacherzählt ist. 25 Theater Pforzheim - Materialmappe Mutter Courage und ihre Kinder So schreibst Du eine Theaterkritik Am besten machst Du Dir gleich nach dem Schauen des Stücks Notizen. Anfangen kannst Du damit, welcher Eindruck Dir am stärksten im Gedächtnis geblieben ist. Was hat Dich am meisten berührt, überrascht, beeindruckt? Nenne dann den Autor des Stückes. Wenn Du etwas Spannendes über ihn weißt, kannst Du es hier kurz anmerken. Gib eine kurze Inhaltsangabe des Stücks. Nenne den Regisseur. Wie war seine Inszenierung? Welches Thema rückt der Regisseur in den Mittelpunkt seiner Inszenierung? Was war besonders oder überraschend? Welche Ausdrucksmittel hat der Regisseur dafür benutzt? Nenne den Bühnenbildner und den Kostümbildner. Wie waren Bühnenbild und Kostüme? Waren sie aus unserer Zeit oder aus einer anderen? Was unterschied sie von „normalen“ Klamotten? Passten Bühnenbild und Kostüme zueinander und zur Aussage des Stücks? Wie waren die Darsteller? Welcher Schauspieler hat in welcher Rolle am meisten geglänzt und warum? Welche Darsteller bewertest Du eher schwach? Warum? Zusammenfassendes Schlusswort: Wie bewertest Du die Vorstellung insgesamt? Wie hat das Publikum reagiert? Lohnt sich ein Besuch oder eher nicht? Warum? So kannst Du die Sache angehen – oder Du machst Dir Deinen eigenen Fahrplan zur gelungenen Theaterkritik. In jedem Fall steht Deiner Karriere als Theaterkritiker nichts mehr im Wege. Auf ins Theater und los geht’s! Bei schriftlicher Abgabe bitte folgenden Abschnitt ausfüllen, abschneiden und mit abgeben -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Name: ____________________________ Alter: __________________ Schule und Klasse:_____________________________________________________________ Adresse: ____________________________________________________________________ E-Mail: ________________________________________ Telefon: ___________________ Titel und Datum der Veranstaltung: _______________________________________________ 26
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