Zürich im Oktober 2015 Referenz für die Heimstätte Rüdlingen Gruppe Plusport ist eine Organisation, die Ferienlager für Menschen mit körperlicher, geistiger oder psychischer Behinderung anbietet. Seit Jahren leitet unser Team ein zweiwöchiges Sommerlager für Erwachsene mit geistiger Behinderung, welches seit bald zehn Jahren in der Heimstätte (Begegnungszentrum) Rüdlingen stattfindet. Wir sind eine Gruppe von 22 Gästen, zwölf BetreuerInnen und drei Köchen. Wir schlafen im Haupthaus, essen im Saal des Zürihauses und leben und kochen selber im Jugendhaus. Lage und Umgebung Die Heimstätte ist wunderschön gelegen, mit einer weiten Aussicht über den Rhein Richtung Flaach und das Weinland. Es ist der ideale Ausganspunkt für unser vielseitiges Sportprogramm. Die gute Lage ermöglicht es uns, viele Ausflüge direkt von der Heimstätte aus zu machen. Wir können von hier aus Velo fahren, wandern und zu Fuss in die ebenfalls sehr schöne Badi Flaach gehen. Die Postautostation befindet sich direkt vor der Heimstätte. Wenn wir von der "Biberweg-Wanderung" oder vom Rheinfall mit dem Schiff zurückkehren, ist der Spaziergang von der Schiffstation zur Heimstätte in zwanzig Minuten zu bewältigen. Da Rüdlingen, wie uns von Heimischen gesagt wurde, ein Mikroklima hat, können wir unser Sportprogramm meist bei schönerem Wetter machen, als die Prognose es für die Nordschweiz vorhersagt. Falls es doch mal regnet, steht uns für ein Alternativprogramm die Turnhalle in der Heimstätte zur Verfügung. Liegenschaft Die riesige Wiese um die Heimstätte, mit ihren vielen lauschigen Plätzchen und den dort platzierten Bänkli unter alten Bäumen, bietet uns allen Rückzugsmöglichkeiten, die oft benutzt werden. Einige von uns möchten zwischendurch ihre Ruhe und können so ungestört ihren Gedanken nachgehen. Ein paar zusätzliche Liege- oder Kippstühle im Garten wären wünschenswert. Die räumliche Distanz zwischen Schlaf- und Aufenthaltsbereich ist für uns optimal, da wir oft Musik machen oder singen, spielen und lachen und so die Gäste, die schlafen wollen, nicht davon abhalten. Schön, dass es in jedem Haus ein Klavier hat! Küche und Esssaal Das Herz jedes Hauses ist dort, wo die Küche ist. So spielt sich unser Lagerleben hauptsächlich im Jugendhaus ab, im gemütlichen Aufenthaltsraum oder unter dem Dach vor dem Haus. Alle geniessen es drinnen oder draussen zu sitzen und in der Nähe der Küche zu sein. Die Arbeit in der Küche wird erschwert, durch dass sie sehr klein ist und nicht ausgerüstet, um für 37 Leute zu kochen. Geschätzt wird aber der direkte Ausgang auf die Wiese, was wie eine Erweiterung der Küche wahrgenommen wird. Diese Gegebenheit ermöglicht es unserem Küchenteam, ein Teil der Gruppe zu sein und nicht nur als unsere Verköstiger am Rande wahrgenommen zu werden. Viele Küchen anderer Häuser sind im Untergeschoss oder weg vom Geschehen. Der neue Essraum im Jugendhaus ist für uns nicht geeignet, da er wegen des Steinbodens sehr hallt und es mit unserer grossen Gruppe viel zu laut wird darin. Wir brauchen deshalb den Esssaal des Zürihauses, der mit seiner grossen Fensterfront, den in Täfer gehaltenen Wänden und dem Parkettboden sehr hell, warm und heimelig wirkt. Zimmer Sehr geschätzt in der Heimstätte sind die Zweierzimmer. Die Leiter sowie die Gäste verbringen zwei ihrer manchmal nur vier Wochen Ferien pro Jahr hier im Lager. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp fünfzig Jahren. Umso wichtiger ist es, dass wir die Möglichkeit haben, alleine oder zu zweit im Zimmer zu sein, eine eigene Privatsphäre zu haben. Lagerhäuser, die so viele Einer- und Zweierzimmer zur Verfügung haben und auch noch zahlbar bleiben sind rar. Dadurch, dass jedes Zimmer über ein Brünneli verfügt, genügen die Etagenduschen vollkommen. Wer dann noch ein Zimmer mit Balkon hat, hat alles was es braucht, genügend Platz, den Koffer zu verstauen und auch die nasse Wäsche aufzuhängen. Das wird in den Zimmerchen ohne Balkon eher eng. Die Zimmer sind klein aber praktisch ausgestattet mit Leselampe, Ablage neben dem Bett und neben dem Brünneli und einem Wandschrank mit Tablar. Alle Zimmer liegen Parterre oder im ersten Stock, was für alle sehr angenehm ist. Die Behindertenduschen sind eng für die unterstützende Körperpflege. Und... Insgesamt bietet die Heimstätte für uns so viele Vorteile, dass die wenigen Nachteile kaum als solche empfunden werden. Wir haben grosse Freiheiten und für uns ist fast alles optimal, dass wir es sehr bedauern würden, wenn die Heimstätte nicht mehr da wäre. Die alten Räumlichkeiten haben Charme und geben ein Gefühl der Geborgenheit. Und zu guter Letzt steht und fällt die Stimmung in jedem Lager mit der Führung des Hauses. Die Leiterin der Heimstätte, Frau Hannelore Walter, ist präsent, kooperativ und offen. Ihre freundliche, hilfsbereite und wertschätzende Art trägt einen wichtigen Teil zum Wohlbefinden bei, der nicht zu unterschätzen ist! Wir kommen jedes Jahr gerne wieder und freuen uns. Sandra Rüegger Leiterin Plusportlager
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