Magazin des Deutschen BundeswehrVerbandes www.dbwv.de 11/2015 Vor 60 Jahren Interview Geburtsstunde der Bundeswehr General Domröse zu den Herausforderungen für die Nato Wertschätzung Der lange Weg zu einer Veteranenkultur Die Bundeswehr November 2015 1 Zur Sache Hauptmann Andreas Steinmetz, Stellvertreter des Bundesvorsitzenden Wertschätzung darf keine leere Worthülse sein D as lateinische Wort „vetus“ heißt übersetzt alt oder erfahren. Ganz so einfach übersetzen lässt sich der Begriff „Veteran“ für die tatsächlich Betroffenen in der Bundeswehr indes nicht, zu sehr schwankten in der Vergangenheit die Tendenzen zwischen Exklusion und Inklusion bei der Zugehörigkeit zur Anspruchsgruppe. Wir im Deutschen BundeswehrVerband setzen uns dafür ein, dass möglichst keiner von einer möglichen Veteranendefinition ausgeschlossen wird. Das entspricht auch der Richtlinie, die in der 19. Hauptversammlung im November 2013 vorgegeben wurde. Deshalb heißt es dort auch recht allgemein: „Der Deutsche BundeswehrVerband spricht sich für eine Verbesserung der gesellschaftlichen Anerkennung aller aktiven und ehemaligen Soldaten der Bundeswehr aus. Grundlage für eine gesellschaftliche Anerkennung ist der Eid, den Soldaten leisten beziehungsweise geleistet haben.“ Allerdings kann der ganz eigene Zweck der Debatte durchaus positiv gesehen werden. Vermutlich wird dem Thema dadurch mehr Aufmerksamkeit zuteil, als es ein einmaliges Ergebnis möglich gemacht hätte. Was natürlich über allen Begrifflichkeiten steht, ist die tatsächliche Versorgung der Soldatinnen und Soldaten, die im Einsatz ihr Leben riskiert und für ihr Land alles gegeben haben, inklusive ihrer Gesundheit. Deshalb bin ich froh, dass sich die Wertschätzung für dieses Engagement nicht nur in warmen Worten wiederfindet. Nein, die Einsatzversorgung in Deutschland ist, gemessen an unseren Bündnispartnern, durchaus vorbildlich. Dass es damals der Deutsche BundeswehrVerband war, der nach jahrelanger Überzeugungsarbeit zu diesem Erfolg maßgeblich beigetragen hat, erfüllt mich mit einem besonderen Gefühl der Freude. Doch wir dürfen den immateriellen Teil der Wertschätzung nicht unterschätzen, das zeigen die Besuche an den Standorten und in den Einsätzen ein ums andere Mal. Anerkennung ist zwar eine subjektive Empfindung, nichtsdestotrotz spielt sie für alle Menschen eine entscheidende Rolle. Das hat nichts mit Gier, dafür aber sehr viel mit einem ausgeprägten Sozialverhalten zu tun. Eben genau jenes soldatische Selbstverständnis, von dem die Innere Führung ausgeht. ✶✶✶✶ Wann, wenn nicht in diesen Tagen, ist der richtige Zeitpunkt, um der Erfolgsgeschichte Bundeswehr und vor allem ihren Menschen den Respekt zu zollen, den sie verdient haben? Am 12. November vor 60 Jahren wurden die ersten Freiwilligen vereidigt, um „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Der Erfolg der Bundeswehr in den letzten 60 Jahren bemisst sich aber auch an der ihr in die Wiege gelegten Konzeption der Inneren Führung. Sie ist heute so aktuell wie damals. Und gerade ihr Leitbild des Staatsbürgers in Uniform hat dazu beigetragen, das soldatische Verständnis mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der damals noch jungen Bundesrepublik zu synchronisieren. Nur ein Baustein fehlte damals noch, er sollte nicht lange auf sich warten lassen: Mit der Gründung des Deutschen BundeswehrVerbands am 14. Juli 1956 als unabhängiger Verband zur Wahrung der Interessen aller Soldatinnen und Soldaten gegenüber dem Dienstherrn und der politischen Führung gab es dann auch einen „institutionalisierten Staatsbürger in Uniform“. Dieser Aufgabe stellen wir uns heute noch, wenn auch in einem über die Jahrzehnte immer breiteren und tieferen Spektrum. ✶✶✶✶ Wie sehr die Bedeutung dieser Aufgabe angewachsen ist, zeigen die aktuellen sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die für uns alle – gesamtgesellschaftlich – den vielleicht größten Einschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung bedeuten werden. Eine noch größere Relevanz, wenn es überhaupt eine Steigerung geben kann, hat sie gleichwohl für diejenigen, die unserem Staat dienen und dafür sorgen, dass unsere Sicherheit und Ordnung gewährleistet wird. Den Menschen der Bundeswehr, die nicht nur in der Flüchtlingshilfe einen außergewöhnlichen Beitrag leisten, sondern auch in den vielen Einsätzen routiniert und klaglos ihren Dienst verrichten, ist es die Politik und die Gesellschaft schuldig, alles für die Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte zu tun. Dazu zählt neben einer adäquaten Ausstattung auch ein passender Personalkörper. ✶✶✶✶ Der aktuelle Weißbuchprozess, der mit seinem letzten Workshop-Termin zum Thema „Perspektiven der Bundeswehr“ unter Beteiligung des Bundesvorsitzenden kürzlich in seiner diskursiven Phase beendet wurde, stellt den hierfür wohl bestmöglichen Anlass dar. Die Veröffentlichung des neuen Weißbuchs ist für den Sommer 2016 geplant. Bleibt zu hoffen, dass es mehr wird als ein gelungenes Geburtstagsgeschenk für den DBwV – nämlich ein mit konkreten Umsetzungen unterlegter Ausdruck gelebter Wertschätzung für die Leistungen der Menschen der Bundeswehr! Mit kameradschaftlichen und kollegialen Grüßen Ihr Von der Leyen für unbefristeten AfghanistanEinsatz Berlin. Nach der Taliban-Offensive in Kundus steuert die Nato auf eine Verlängerung ihres Militäreinsatzes in Afghanistan zu. US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte bei einem Nato-Treffen in Brüssel, die bisherigen Pläne für einen weitgehenden Rückzug bis Ende 2016 müssten den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Mehrere Mitgliedstaaten hätten sich schon dazu bereiterklärt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen plädierte dafür, gar keinen Abzugstermin mehr festzulegen und das Engagement unbefristet fortzusetzen. Der Rückzug dürfe keinem „starren Kalender“ folgen, sondern müsse von der Lage vor Ort abhängig gemacht werden. Eine ähnliche Einschätzung gab auch DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner (siehe auch Seite 28). Die Entscheidung fällt voraussichtlich im Dezember bei einem Nato-Außenministertreffen. dpa Bundeswehr bald in Malis Norden? D Aktuell Die Bundeswehr November 2015 ie Bundesregierung plant eine Ausweitung des MaliEinsatzes. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ könnten ab 2016 deutsche Soldaten auch in den gefährlichen Norden des Landes entsendet werden. Dies könnte auch den Einsatz von robusten Kampfeinheiten und Aufklärungsdrohnen zur Unterstützung der UN-Mission „Minusma“ beinhalten. Ende September sondierte ein kleines Team der Bundeswehr im Norden die Lage und die Wünsche der Niederländer, die dort mit 600 Soldaten stationiert sind. Der Bericht des Teams liegt seit dem 4. Oktober vor, seitdem plant die Spitze des Ministeriums den neuen Einsatz. Konkret werden sollen die Pläne jedoch erst nach einer weiteren Erkundungsmission. Dann geht es auch um Detailfragen wie die Gewährleistung der sanitätsdienstlichen Rettungskette. fh „Dein BerufsVerband“ ab November am Start die ihre Bedürfnisse und Anliegen wahrnehmbar und damit erfolgreich gegenüber Politik und Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen will, braucht ein starke und unabhängige Interessenvertretung. Der BundeswehrVerband ist die Interessenvertretung aller Menschen in der Bundeswehr.“ In der neuen Publikation wird in elf übersichtlichen Kapiteln, unterstützt durch einige Infografiken, der Deutsche BundeswehrVerband mehrdimensional erklärt. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Beschreibung der scheinbar unübersichtlichen Wechselbeziehungen unserer parlamentarischen Demokratie und der Rolle, die der Verband darin einnimmt. Vor allem die Kontakte in die Politik und zu Entscheidungsträgern im Verteidi- W as ist eigentlich der Deutsche BundeswehrVerband und wofür steht er? Warum ist er in Berlin? Und warum brauchen Soldaten und alle anderen Berufsgruppen in der Bundeswehr eigentlich so etwas? Alles berechtigte Fragen. Um Antworten darauf zu geben, gibt es unsere neue Imagebroschüre „Dein BerufsVerband“, die auch online im Mitgliederbereich abrufbar sein wird. Der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner dazu: „Eine Berufsgruppe in Deutschland, gungsministerium werden genauer beschrieben. In den folgenden Kapiteln liegt der Fokus auf der Darstellung der Verbandsarbeit und die Mittel, die dem Verband in der Lobbyarbeit zur Verfügung stehen. Die Themen, die Akteure und die Handlungsfelder der gegenwärtigen Verbandsarbeit werden genauso dargestellt wie einige Erfolge der Vergangenheit. Ebenfalls beschrieben werden die Vorteile, die es bringt, Mitglied beim DBwV zu sein. Zum Schluss der Broschüre wird die interne Verbandsorganisation mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Elementen vorgestellt. Die Broschüre zeigt, dass es sich lohnt, Mitglied im DBwV zu sein, und liefert Mandatsträgern und Mitarbeitern Argumente für ihre alltägliche Lobbyarbeit innerhalb und außerhalb der Truppe. Denn, so Wüstner: „Die Bundeswehr und ihre Menschen brauchen den DBwV als ihre Lobby. Es ist ror gut, dass es ihn gibt.“ Signal an Russland: Nato stärkt Türkei und Balten den Rücken Kaum gibt es Hoffnung im UkraineKonflikt, da gibt es neuen Ärger zwischen Russland und dem Westen in Syrien. Die Nato muss nun nicht nur am östlichen Rand des Bündnisgebiets für Beruhigung sorgen, sondern auch im Süden. Brüssel. Nach dem russischen Eingreifen in den Syrien-Konflikt verschärfen sich die Spannungen zwischen Moskau und der Nato. Das westliche Verteidigungsbündnis erklärte sich bereit, bei Bedarf Truppen zum Schutz des Bündnisgebiets in die Türkei zu schicken. „Die Türkei ist ein sehr starker Partner, aber die Nato ist natürlich immer bereit zu verstärken und zu unterstützen“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Nach Angaben der Nato-Militärführung ist die schnelle Eingreiftruppe des Bündnisses darauf vorbereitet, in das südliche Bündnisgebiet geschickt zu werden. Aus Syrien kommende russische Kampfflugzeuge waren jüngst unerlaubt in den tür- Foto: picture alliance 2 Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg unterstrich beim Ministertreffen die Handlungsbereitschaft des Bündnisses. kischen Luftraum eingedrungen. Der türkische Verteidigungsminister Vecdi Gonul bat in Brüssel um eine stärkere Nato-Präsenz und um Unterstützung bei der Luftabwehr. Deutschland will seine 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt stationierten „Patriot“-Raketenabwehrsysteme trotzdem abziehen: „Es ist die Frage, welche Gefahr wie gebannt werden kann, und in diesem Kontext Keine Erklärung möglich ist diese Entscheidung richtig“, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Auch den östlichen Bündnispartnern stärkte die Nato den Rücken. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen mehrere Hundert Soldaten aus großen Nato-Staaten wie den USA, Großbritannien und Deutschland dauerhaft zu Ausbildungs- und Trainingszwecken in Polen sowie Lettland, Estland und Litauen stationiert werden. Diese Länder fühlen sich von der aktuellen Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin besonders bedroht. Hintergrund ist der Ukraine-Konflikt, in dem Russland die Separatisten unterstützt. Deutschland will nach Angaben aus Bundeswehrkreisen keine zusätzlichen Soldaten für die geplanten Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten in Bereichen wie Aufklärung oder Logistik bereitstellen. Stattdessen sollten Kapazitäten genutzt werden, die bereits jetzt im Osten des Bündnisses eingesetzt werden. dpa Mit großem Bedauern mussten wir erfahren, dass Oberst i.G. Stephan Spöttel am 23. September tot in seinem Hotelzimmer in Erbil aufgefunden wurde. Der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents Ausbildungsunterstützung im Nordirak hatte uns kurz zuvor noch ein Interview gegeben, das in der Oktober-Ausgabe abgedruckt wurde. Leider war es nicht mehr möglich, eine Erklärung mit dem Interview abzudrucken oder den Text gar zurückzuziehen. Die gesamte Auflage war bereits gedruckt und befand sich in der Verteilung. Deswegen konnten wir lediglich eine kurze Erläuterung über unsere Online-Medien veröffentlichen. Wir bedauern den Tod des engagierten Offiziers und Verbandsmitglieds außerordentlich. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freunden. Die Redaktion Inhalt Die Bundeswehr November 2015 3 Inhalt Impressum ISSN 0007-5949 Herausgeber: Deutscher BundeswehrVerband e.V. Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Amtshilfe heißt der bürokratisch-nüchterne Begriff für das, was die Bundeswehr in der gesamten Republik zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms leistet. Wie das in der Realität aussieht und was es für die Soldaten bedeutet, schauten wir uns am Beispiel der Notunterkunft Fünfeichen in Mecklenburg-Vorpommern an. Seite 22 Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender Jan Meyer, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Redaktion: Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Internet: www.dbwv.de E-Mail: [email protected] Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Es entsteht kein Anspruch auf Honorierung und Rücksendung. Verbandspolitik DBwV regional Zur Sache: Wertschätzung darf keine leere Worthülse sein 1 Titel Aus den Landesverbänden Justitia Niederländer: Gute Veteranenbetreuung 8 Degradierung: Mit Signalpistole auf Kameraden geschossen 11 Chefredakteur: Frank Henning (verantwortlich) Stellvertretender Chefredakteur: Yann Bombeke Redakteurin: Christine Hepner Layout: Rainer Roßbach, freier Mitarbeiter Lektorat: Cornelia Kaluschke Redaktionsassistentin: Ulrike Gruhne Veteranenkultur: Nicht in Deutschland 12 US-Veteranen: Sie zahlen einen hohen Preis 13 Beihilfe: Online-Ratgeber am Start 14 Alle mit vollem Namen oder Namenszeichen versehenen Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des DBwV dar. Herstellung/Anzeigenverwaltung: Gebr. Lensing GmbH & Co. KG, Postfach 1050 51, 44047 Dortmund, Tel.: (0231) 9059-0 Haushalt: Was die verantwortlichen Politiker meinen 21 Reportage: Auf dem Rad nach Sarajevo Welt-Veteranenkonferenz: DBwV war dabei Keine Ausgrenzung: Die Veteranenfrage im Verband 15 W Fög-News 72 Personalia/Gedenken 16 Gedenken 74 Im Interview: Der PTBS-Beauftragte 17 Ehrungen und Auszeichnungen 75 Berichte, Reportagen, Interviews Leserforum Geburtstag: Die Bundeswehr wird 60 Weißbuch: Gabi Weber zu Grenzen und Chancen 6 20 Briefe an die Redaktion 59 Ansprechpartner Interview: Nato-Befehlshaber General Domröse 26 Auslandseinsatz 31 KTMS 76 Kolloquium: Ist die Bundeswehr zukunftsfest? Verband intern 24 Auslandseinsatz Afghanistan: Taliban und ISIS erstarken 28 Heer: Führungswechsel bei DSK 32 Streitkräftebasis: Neuer Inspekteur SKB 35 Luftwaffe: Zapfenstreich für Peter Schelzig 38 Marine: Interview mit Vizeadmiral Krause 40 Sanitätsdienst: Vertraute Partner 44 E-Mail: [email protected] Rund um den Bund Anzeigen und Beilagen in dieser Zeitschrift sind nicht als Empfehlung des DBwV anzusehen. Anzeigenschluss ist jeweils der 5. eines Vormonats. Es gilt derzeit die Anzeigenpreisliste Nr. 44. Brandenburg: Vom Feldjäger zum Polizisten 52 Reservisten: Besuch bei Generalleutnant Schelzig 55 Redaktionsschluss Dezember-Ausgabe: Montag, 9. November 2015 60 Gastbeitrag: Arnd Steinmeyer zu WDB-Verfahren Teilstreitkräfte/Organisationsbereiche Anzeigen: Sebastian Wickel (verantwortlich) und Sabine Bahr-Sarnes Tel.: (0231) 9059-6421 I Fax: (0231) 9059-8605 V 63 Magazin Freizeit & Multimedia: Die Frauen der Avantgarde 84 Kino: Der Coup des Philippe Petit 86 Auto: Kia Venga 1.6 CVVT im Test 87 Rätsel 88 Versorgung und Ehemalige Versorgungsausgleich: Kampf für Angleichung 46 Vertrauenspersonen/Personalräte GVPA: Arbeit aufgenommen Zivilbeschäftigte: Zehn Jahre im DBwV vertreten Zu unserem Titelbild: Deutsche Soldaten neben einem Veteran des Zweiten Weltkriegs bei den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der 49 Invasion in der Normandie (D-Day). Unterschiedliche Kulturen prä50 gen den Umgang mit Veteranen. Foto: getty images Die Bundeswehr November 2015 Notiert Fotos: picture alliance 4 „Eurofighter“-Fertigung in Manching. Der komplexe HochleistungsJet wies in den vergangenen Jahren immer mal wieder technische Probleme auf. Auch das Transportflugzeug A400M zählt zu den großen Rüstungsprojekten, die mehr kosten und deutliche Verzögerungen aufweisen. Die Ministerin will den Rüstungssektor neu ordnen. Verteidigungsministerium stoppt „Eurofighter“-Abnahme wegen Panne Mehr als elf Jahre zu spät und fast sieben Milliarden Euro teurer als geplant: Der „Eurofighter“ zählt zu den größten Problemfällen der Bundeswehr. Jetzt gibt es eine neue Panne. Berlin. Das Verteidigungsministerium hat die Beschaffung von „Eurofighter“-Kampfjets wegen eines Fertigungsfehlers vorerst gestoppt. Bei der Panne gehe es um mangelhafte Bohrungen zwischen dem hinteren Rumpf und dem Leitwerk, heißt es in einem Schreiben des Ministeriums an die Fachausschüsse des Bundestags, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „In der Folge dieses Mangels kann eine Schädigung der Struktur des Luftfahrzeuges und der Schraubverbindungen in diesem Bereich im Rahmen der Nutzung nicht ausgeschlossen werden.“ Der laufende Flugbetrieb werde aber nicht beeinträchtigt. Vier „Eurofighter“ sind derzeit zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum in Einsatz. Das Herstellerkonsortium aus dem europäischen Luftfahrtkon- zern Airbus, der britischen BAE Systems und der italienischen Alenia Aermacchi hat von 143 bestellten „Eurofightern“ bisher 110 ausgeliefert, die alle von dem Fehler betroffen sind. Die restlichen 33 soll die Bundeswehr bis 2018 erhalten. Die Abnahme weiterer Flieger wurde nun ausgesetzt, um den Fehler und mögliche Gewährleistungsansprüche zu prüfen. Der „Eurofighter“ gehört zu den Rüstungsprojekten, die dem Ministerium in den letzten Jahren am meisten Probleme bereitet haben. Die Produktion liegt inzwischen elf Jahre und vier Monate hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Der Flieger hat sich nach Ministeriumsangaben um 6,9 Milliarden Euro verteuert. Das entspricht einer Kostensteigerung von 39 Prozent. Schon im vergangenen Jahr gab es Probleme mit Nietenbohrungen am Rumpf, im Jahr davor gab es eine Panne bei den Schleudersitzen. Die Einsatzbereitschaft der „Eurofighter“ lag vor einem Jahr bei 39 Prozent. Aktuelle Zahlen gibt es zwar nicht. Aus der Luftwaffe heißt es aber, dass es bis heute keine wesentliche Verbesserung gebe, weil die Anlieferung von Ersatzteilen etwa zwei Jahre dauere. dpa Große Rüstungsprojekte 12,6 Milliarden Euro teurer als geplant Berlin. Die 19 größten Rüstungsprojekte der Bundeswehr haben durchschnittlich 41 Monate Verspätung und sind zusammen 12,6 Milliarden Euro teurer als geplant. Das entspreche einer Kostensteigerung von 28 Prozent, heißt es in einem aktuellen Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums. Die Verzögerung lag bei der letzten Bestandsaufnahme im Frühjahr noch bei 51 Monaten. Damals wurden aber nur 15 Projekte untersucht, bei denen Kostensteigerungen von 12,9 Milliarden Euro festgestellt wurden. Insgesamt gebe es heute noch etwa 330 Risiken und Probleme bei den größten Rüstungsprojekten, heißt es in dem 133 Seiten starken Bericht. Bei den schon im Frühjahr untersuchten Projekten hat die Zahl der Risiken seither um etwa 17 Prozent abgenommen. Auf der Prüfliste stehen neben dem Kampfflugzeug „Eurofighter“ (siehe auch Bericht auf dieser Seite) der Schützenpanzer „Puma“, der Transportflieger A400M sowie die Hubschrauber NH90 und „Tiger“. Die Reform des Rüstungssektors zählt zu den wichtigsten Aufgaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in dieser Wahlperiode. dpa Jagd auf Schleuser: EU startet zweite Phase von Militäreinsatz Rom/Brüssel. Im Kampf gegen kriminelle Flüchtlingsschleuser hat die EU die zweite Phase ihrer Militäroperation im Mittelmeer gestartet. Nach Angaben der Einsatzführung ist es den beteiligten Soldaten ab sofort erlaubt, außerhalb der libyschen Küstengewässer fahrende Schiffe von Menschenschmugglerbanden zu stoppen und zu durchsuchen. Mutmaßliche Kriminelle müssen dann mit einer Festnahme rechnen. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich unter anderem mit zwei Marineschiffen an dem Einsatz. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, wann sie zum ersten Mal im Rahmen der zweiten Phase zum Einsatz kommen, sei noch unklar. Bislang war der Militäreinsatz der EU auf das Sammeln von Informationen und die Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge begrenzt. Seit dem Start der Operation am 22. Juni wurden von den EU-Schiffen mehr als 3000 Flüchtlinge an Bord genommen. Deutsche Marinesoldaten retteten bereits mehr als 8000 Menschen aus Seenot – sie waren bereits Anfang Mai ins Mittelmeer gefahren, unabhängig von der EU-Operation. dpa Die Bundeswehr November 2015 5 Notizen aus der Hauptstadt Die Causa G36 – „Kein Ruhmesblatt für die Bundeswehr!“ Jan Meyer, Herausgeber Parlaments“ bezieht, dem dürfte es beim Sturm der Taliban auf Kundus Ende September genauso gegangen sein wie der Bundesregierung: Er wäre überrascht gewesen. Und ahnungslos. Denn noch am 23. September hießes in der „UdP“: „Die Sicherheitslage in der Provinz Kundus ist in den urbanen Gebieten und entlang der Hauptverbindungsstraßen ausreichend kontrollierbar.“ Das passte zu der Linie, die die Broschüre „Das deutsche Engagement in Afghanistan“ vom Juni 2015, herausgegeben vom Presse- und InformatiFoto: picture alliance Foto:dpa „Das war kein Ruhmesblatt für die Bundeswehr!“ Treffender als Klaus-Peter Müller, Leiter einer der beiden G36-Expertenkommissionen, kann man die leidige Angelegenheit kaum zusammenfassen. Mitte Oktober nahm Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Berichte entgegen. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Soldaten sind mit dem Standard-Sturmgewehr durchweg zufrieden. Und: Kein Deutscher kam durch die unzweifelhaft vorhandenen Präzisionsmängel der Waffe im Alles zum G36: Ursula von der Leyen nimmt die Untersuchungsberichte von Klaus-Peter Müller sowie von Winfried Nachtwei und Hellmut Königshaus (v.l.) entgegen. Gefecht zu Schaden. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei und der Ex-Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus haben die Erfahrungen von über 500 Einsatzsoldaten ausgewertet und stellten fest: „Alle Soldaten hatten und haben volles Vertrauen in das G36, nicht zuletzt wegen der – auch im internationalen Vergleich – hohen Zuverlässigkeit. Daher stößt die öffentliche Darstellung des G36 als ,Pannengewehr‘ bei den Soldaten auf großes Unverständnis“. Dass es nach ersten Meldungen über die Auffälligkeiten zu einem jahrelangen Hin und Her gekommen ist, liegt nach der Einschätzung von Klaus-Peter Müller an Mängeln in den Organisationsstrukturen im BMVg. Das klingt alles nicht wirklich überraschend. Und es fällt auf: Die Erkenntnisse der Experten decken sich mit unseren Positionen. Der DBwV hat immer gesagt: Das G36 ist eine handhabungssichere Waffe und als Bestandteil des aktuellen Waffenmixes nach wie vor einsatztauglich. Die Waffe wurde auch in der Truppe nicht kritisiert, lediglich die Afghanische Soldaten kämpfen in Kundus – die Bundesregierung wurde kalt erwischt. ungenügende Durchschlagsleistung wurde diskutiert. Wir haben zu keiner Zeit aus der Mitgliedschaft gehört, dass etwa Kameradinnen und Kameraden im Einsatz durch Präzisionseinschränkungen des G36 zu Schaden gekommen wären. Und wir finden die politische und mediale Diskreditierung des G36 falsch. Das ändert natürlich nichts daran, dass nach dem Vorliegen der letzten Prüfergebnisse klar ist, dass die Entwicklung und Beschaffung einer neuen Handwaffe eingeleitet werden muss. Der DBwV hat immer ein modernes Projekt- sowie Risikomanagement und Compliance im Ressort gefordert. Seit Jahren sehen wir Führungs- und Steuerungslücken im Bereich Rüstung. Jetzt sollte das Verteidigungsministerium den von Staatssekretärin Katrin Suder begonnen Weg der Optimierung und Professionalisierung fortsetzen. Streitkräfte müssen hervorragend und strukturgerecht ausgestattet werden. Das hört nicht bei der Handwaffe auf! ✶✶✶✶✶ Wer seine Informationen über die Lage in Afghanistan hauptsächlich aus den „Unterrichtungen des onsamt der Bundesregierung, vorgab: „Afghanistan geht es heute deutlich besser als 2001.“ Und unter der Überschrift „Afghanische Sicherheitskräfte funktionstüchtig“: „Die Kräfte sind in der Lage, die Sicherheit – zumindest entlang der Haupverkehrswege und in Ballungsgebieten – ausreichend zu gewährleisten.“ Kurz danach waren die Taliban wieder in Kundus. Dort, wo die Bundeswehr die heftigsten Gefechte, die schlimmsten Verluste erleben musste. Am dem Ort, der vor zwei Jahren in die „Sicherheitsverantwortung“ der Afghanen übergeben worden ist. Das ist bitter. Aber nicht überraschend. DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner stellt klar: „Unsere Streitkräfte sind nicht für das Erstarken der Taliban verantwortlich. Deutsche Militärs haben lange vor dem vorschnellen Abzug der ISAF-Kräfte gewarnt. Jetzt muss sich die Bundesregierung zusammen mit ihren internationalen Partnern eine neue Strategie überlegen. Aber diesmal bitte eine wahrhaft vernetzte! Unabhängig davon muss jetzt die Mandatsobergrenze für den laufenden Einsatz erhöht werden.“ Historisches Kalenderblatt Die Bundeswehr November 2015 UPI/Süddeutsche Zeitung 6 Theodor Blank, Chef des Amtes Blank und dann Verteidigungsminister, überreicht den ersten Offizieren der neugegründeten Bundeswehr ihre Ernennungsurkunden. Geburtstag mit kleinen Pannen K onrad Adenauer ist im Nachhinein enttäuscht: Nicht alle Angetretenen haben schon die neue Uniform und ihm fehlt die Nationalhymne. So hatte sich der Bundeskanzler die Vereidigung der ersten 101 Freiwilligen der neuen Armee der Bundesrepublik Deutschland nicht vorgestellt. Der Festakt findet am 12. November 1955 in der ErmekeilKaserne in Bonn in einer Fahrzeughalle statt. Die Wände sind mit Stoffbahnen bedeckt, neben der Nationalflagge hängt über dem Rednerpult ein großes Eisernes Kreuz. In diesem schlichten Ambiente überreicht Verteidigungsminister Theodor Blank den Soldaten ihre Ernennungsurkunden. Angetreten sind 95 Offiziere und sechs Unteroffiziere. Die höchsten Dienstgrade sind die beiden Generalleutnante Hans Speidel und Adolf Heusinger. In seiner Rede gibt Blank das Motto aus, „aus den Trümmern des Alten wirklich etwas Neues wachsen zu lassen, das unserer veränderten © ullstein bild Der 12. November 1955 gilt als „Geburtstag“ der Bundeswehr. Als die ersten Freiwilligen der frisch gegründeten deutschen Streitkräfte an diesem Tag ihre Ernennungsurkunde erhalten, ist aber noch lange nicht alles perfekt für die junge Truppe. Sogar der Name fehlt noch. Theodor Blank während seiner Rede in der Bonner ErmekeilKaserne unter dem großen Eisernen Kreuz sozialen, politischen und geistigen Situation gerecht wird.“ In der Tradition preußischer Reformer Der 12. November ist für den Festakt ganz bewusst als Datum gewählt worden: Es ist der 200. Geburtstag des preußischen Hee- resreformers General Gerhard von Scharnhorst. Damit wollen die neuen westdeutschen Streitkräfte eine ihrer wichtigsten Traditionslinien unterstreichen. Der offizielle Aufbau der Truppe hatte nach dem Beitritt der Bundesrepublik zur Nato am 9. Mai 1955 begonnen. Am 7. Juni 1955 entsteht das Bundesministerium für (später: der) Verteidigung (BMVg) aus der „Dienststelle Blank“. Diese war bereits seit 1950 mit Verteidigungsfragen befasst. Ihr Leiter Blank wird zugleich der erste Bundesminister der Verteidigung. Zuvor hieß er noch „Bevoll- mächtigter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Theodor Blank gibt Ende Juni im Deutschen Bundestag eine Erklärung ab. „Wir wollen Streitkräfte in der Demokratie, die sich dem Vorrang der Politik fügen. Sie sollen die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit achten, die staatsbürgerlichen Grundrechte und Grundpflichten ernst nehmen und die Würde des Menschen anerkennen. Sie sollen bereit sein zur Verteidigung gegen jeden, der den Frieden bricht.“ Mit der Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in das NatoBündnis war zugleich eine heftige innenpolitische Auseinandersetzung über die Wiederbewaffnung, die sich über fünf Jahre hingezogen hatte, zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Die Politik des Regierungslagers unter Bundeskanzler Konrad Adenauer, bestehend aus CDU/CSU, FDP, DP und BHE (ab 1953), hatte sich durchge- setzt. Unter den vier Hauptzielen damaliger deutscher Politik – Souveränität, Sicherheit, Wiedervereinigung, Wiederaufbau – hatte Adenauer eine klare Prioritätsentscheidung zugunsten der beiden ersten Ziele getroffen. © ullstein bild Keine homogenen Lager Für die SPD, stärkste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, waren die deutsche Einheit und der wirtschaftliche und soziale Wiederaufbau die politischen Primärziele. Doch bildeten weder die Gegner noch die Befürworter der Wiederbewaffnung ein geschlossenes, homogenes Lager. Kein anderes Problem verabschiedet zunächst Wehrgesetze ein Gesetz über die vorläufige Rechtsstellung der künftigen Freiwilligen sowie ein Gesetz über den Personalgutachterausschuss. Dieser entscheidet über die Einstellung ehemaliger Wehrmachtsoffiziere. Bis August liegen im Ministerium schon insgesamt 150 000 Bewerbungen vor. Am 4. Oktober unterzeichnet der Minister den Aufstellungsbefehl Nr. 1, den Befehl zur Aufstellung der drei Teilstreitkräfte. Nach dem Festakt in der ErmelkeilKaserne werden die Freiwilligen im wöchentlichen Rhythmus – immer samstags – zu Soldaten der Bundeswehr ernannt. Die ersten kommen Die Bundeswehr November 2015 Am 20. Januar besucht der Bundeskanzler die „Wiege der Bundeswehr“ in Andernach. Angetreten sind Soldaten aller drei Teilstreitkräfte. Die Ausrüstung ist noch kärglich. Wehrpflicht ist ein Erfolg. Voraussagen, dass ein beachtlicher Teil den Wehrdienst verweigern wird, bestätigen sich nicht. 62 198 junge Männer des Jahrgangs 1937 leisten Grundwehrdienst in der Bundeswehr. Kriegsdienstverweigerer können dagegen erstmals im Jahre 1961 zur zivilen Ersatzdienstleistung herangezogen werden, weil das Ersatzdienstgesetz erst Anfang 1960 in Kraft tritt. Mit Material von bundeswehr.de, Albrecht Müller, und der BpB, Bernhard Fleckenstein Anzeige WIRTSCHAFT | TECHNIK | KOMMUNIKATION Theodor Blank, Bundeskanzler Konrad Adenauer und der erste Generalinspekteur Adolf Heusinger schreiten bei ihrem Besuch in Andernach die Front ab. hat die Deutschen in der Bundesrepublik mehr bewegt als die Frage, ob es so kurz nach der Katastrophe von 1945 wieder deutsche Soldaten geben sollte. Ab Mitte der 50er Jahre wurde allmählich spürbar, was man später das „Wirtschaftswunder“ nannte. Die Verbesserung der allgemeinen Lebensverhältnisse mündete in eine wachsende Zustimmung zur Politik Adenauers. Die Entscheidung für die Wiederbewaffnung wurde von dieser grundsätzlichen Zustimmung mitgetragen und als unvermeidlich akzeptiert („notwendiges Übel“). Das fiel umso leichter, als der Antikommunismus weit verbreitet war und die wachsende Aufrüstung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die von der Berlin-Blockade 1948 und dem Korea-Krieg 1950 verursachten Bedrohungsgefühle weiter nährte. Noch im Sommer 1955 schafft der Bundestag die rechtlichen Grundlagen für den Aufbau der Streitkräfte. Er überwiegend aus dem Bundesgrenzschutz. 1956 wechseln fast 10 000 seiner rund 17 000 Beamten zu den Streitkräften. Die ersten Standorte sind Andernach (Heer), Nörvenich (Luftwaffe) und Wilhelmshaven (Marine). Die Armee ohne Namen Ein Truppenbesuch von Bundeskanzler Adenauer in Andernach am 20. Januar 1956 offenbart allerdings ein Problem: Der Kanzler beginnt seine Rede mit „Soldaten der neuen Streitkräfte“, denn offiziell hat die neue westdeutsche Truppe gar keinen Namen. Der Name Bundeswehr wird erst am 20. März 1956 durch den Bundestag festgelegt. Wenige Wochen später verabschiedet das Parlament das Wehrpflichtgesetz. Am 1. April 1957 werden erstmals knapp 10 000 Wehrpflichtige des Geburtsjahrgangs 1937 zu den Einheiten des Heeres einberufen. Der Start der 7 © ullstein bild Historisches Kalenderblatt Jet z t en W 4 och s lo n e t ko s te ste n! Bachelor und Master neben dem Beruf? Bei AKAD im Fernstudium! ! Betriebswirtschaftslehre Maschinenbau Dienstleistungsmanagement Mechatronik Elektro- und Informationstechnik Technische Informatik Financial Services Management Wirtschaftsinformatik Internat. Business Communication Wirtschaftsingenieurwesen Die Bundeswehr November 2015 Veteranen Fotos: Bombeke 8 „Das Rad ist die Prothese für meinen Kopf“ Kriegsheimkehrer aus mehreren Nationen sind mit dem Rad bis nach Sarajevo gefahren, um ihr Kriegstrauma zu verarbeiten – ein Beispiel gelungener Veteranenarbeit Von Yann Bombeke s ist eine kleine Menschenmenge, die sich an diesem Septembertag am Holiday Inn in Sarajevo versammelt hat, aber ihr Jubel ist groß. Es sind Angehörige und Freunde einer Gruppe von Radfahrern, die gerade im Zentrum der bosnischen Hauptstadt angekommen ist. Das besondere dabei: Bei den Bikern handelt es sich um Veteranen, die drei Wochen zuvor in Doorn in den Niederlanden gestartet sind. Mehr als 2000 Kilometer haben sie zurückgelegt und dabei die Alpen überquert. Mit der „I Can Tour 2015“ haben die Veteranen zwei Ziele verfolgt: Zunächst einmal wollten sie mit der Aktion die Öffentlichkeit erreichen und für die Veteranen-Problematik sensibilisieren. Dies ist geglückt. Auf dem Weg in den Südosten Europas wurden sie in zahlreichen Städten in den Niederlanden und in Deutschland herzlich empfangen – vielerorts war die lokale Presse anwesend und brachte damit ihrem Publikum ein Thema nahe, das den meisten Menschen heute fremd ist: traumatisierte Kriegsheimkehrer. Der Versuch, ihr Trauma mit einer Radtour zu verarbeiten, war das zweite Ziel der Radler. Die Idee zur Tour der „Wounded Warriors“ – der verwundeten Krieger – wurde in privater Initiative geboren. Allerdings wäre das Projekt bloß mit privaten Sponsoren und ohne die großzügige finanzielle und organisatorische Unterstützung des niederländischen Verteidigungsministeriums kaum zustande gekommen. Auf der ersten Etappe setzte sich zudem der komplette niederländische Heeresstab in Doorn aufs Rad – Obers-te E und Generale begleiteten ganz selbstverständlich die Veteranen auf ihren ersten Kilometern. Eine symbolische Geste, aber dieses Beispiel zeigt, wie hoch der Stellenwert der Veteranen bei unserem westlichen Nachbarn ist. Und nicht nur dort. Auch in vielen anderen Ländern werden die Menschen, die ihrem Land gedient haben, in vielfältiger Form gewürdigt. So ist es in Staaten wie den Niederlanden, den USA, Großbritannien oder Frankreich selbstverständlich, dass die Veteranen nicht nur mit eigens geschaffenen Veteranentagen geehrt werden, sondern auch bei anderen offiziellen Anlässen und Feiertagen ganz selbstverständlich in der Öffentlichkeit auftreten. Perfekt ist dort sicherlich nicht alles, wie unsere Berichte auf den Ankunft in Sarajevo: Vorne rechts Ton van den Oetelaar, der Initiator der VeteranenRadtour. Rechts am Rand im weißen Trikot: das DBwV-Mitglied Klaus Schroedter folgenden Seiten zeigen. Aber zumindest die Anerkennung der Veteranen in der Gesellschaft ist ein ganzes Stück weiter ausgeprägt als in Deutschland. Hierzulande scheint man sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch auf politischer Ebene nach wie vor schwer zu tun im Umgang mit Kriegsveteranen. „Die Niederlande sind uns bei der Veteranenarbeit 20 Jahre voraus“, sagt Jürgen Mark vom Bund Deutscher Veteranen (BDV). Mark steht in engem Kontakt zu den niederländischen Veteranenorganisationen. Selbst ein Bosnien-Veteran der Bundeswehr, hat er die Tour nach Sarajevo mitorganisiert und begleitet. Zumindest wurde nun mit der Aktion etwas mediale Wirkung in Deutschland entfaltet: So wurde auch Radio Andernach auf die Aktion aufmerksam und berichtete ausführlich. Über den BDV haben auch einige deutsche Veteranen an der Tour teilgenommen, wie Nina Kring (siehe Interview auf der folgenden Seite) und Klaus Schroedter. Das langjährige DBwVMitglied ist die komplette Tour von Doorn bis Saraje-vo gefahren – im weißen Trikot der Soldaten und Veteranen Stiftung, die die Tour ebenfalls unter- Am 21. September, dem Weltfriedenstag der Vereinten Nationen, erreichten die Veteranen einen geschichtsträchtigen Ort: das alte Holiday Inn in Sarajevo. Veteranen/Interview Niederländische, bosnische und deutsche Veteranen im Gespräch in Sarajevo. Links: Jürgen Mark vom Bund Deutscher Veteranen. Die Bundeswehr November 2015 9 Am Anfang der Tour haben die Biker einen Zwischenstopp beim DBwV in Bonn eingelegt. Auch Radio Andernach berichtete. stützt hat. Im bayerischen Mittenwald stieß auch Tino Käßner zur Biker-Gruppe. Der Kriegsversehrte begleitete die Radler bei ihrer Alpenüberquerung. Bekannt geworden ist Käßner mit seinem Buch „Wofür wir kämpfen“, in dem er beschreibt, wie der Einsatz in Afghanistan sein Leben verändert hat. Zur bunten Biker-Truppe gehören auch USAmerikaner, Belgier und Kanadier. Den Großteil machen jedoch die niederländischen Veteranen aus. Die Idee hatte der Bosnien-Veteran Ton van den Oetelaar. 1993 wurde der niederländische Blauhelm-Soldat in Sarajevo verschleppt und mehrere Tage als Geisel gefangen gehalten. Damals erlitt er eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die erst viele Jahre nach dem Vorfall festgestellt und noch viel später als Wehrdienstbeschädigung anerkannt wurde. „Ich habe immer noch Angst, das Haus zu verlassen“, sagt van den Oetelaar, „aber hier, in der Gruppe, mit den anderen Radfahrern, fühle ich mich sicher.“ Für ihn ist die Tour ein voller Erfolg. „Wir haben große mediale Aufmerksamkeit erzeugt, das ist gut für weitere Projekte“, sagt er. Aber vor allem ist sein Wunsch, mit dem Rad an den Ort zurückzukehren, an dem er traumatisiert wurde, in Erfüllung gegangen. Und es hat ihm gutgetan. „Das Rad ist die Prothese für meinen Kopf“, sagt der ehemalige Soldat. Er würde sich freuen, wenn seine Idee Nachahmer findet: „Investiert ein bisschen Geld, kauft den Leuten ein Bike und schickt sie raus! Es ist ein gutes Projekt, um die Leute aus ihrer Isolation zu holen.“ Van den Oetelaar sagt, dass es ihn wirklich freuen würde, wenn sein Projekt dazu beitragen kann, anderen traumatisierten Menschen in den Niederlanden oder anderswo zu helfen. Eines möchte der Niederländer erreichen: „Zukünftige Veteranen sollten immer die Gewissheit haben: Wenn etwas ist, lassen Staat und Gesellschaft dich nicht hängen.“ ■ Die Bundeswehr: Wie ist es dazu gekommen, dass Du bei dieser Tour mitfährst, die sich ja in erster Linie an Veteranen richtet? Nina Kring: Ich hatte schon vorher Kontakt zum Bund Deutscher Veteranen. Die haben mich gefragt, ob ich bei der Radtour mitfahren möchte. Da ich sehr viel Sport mache, auch im Radbereich, lag das nahe. Hinzu kommt, dass ich als Lotse tätig bin. Ich bin zwar noch nicht ganz mit der Lotsenausbildung durch, betreue aber schon Soldaten in meinem Umfeld. Die Radtour war für mich eine wichtige Erfahrung. Einerseits für mich persönlich, da ich 1999 in Rajlovac meinen ersten Einsatz hatte, und andererseits in der Betreuung von Veteranen. Auf diesem Gebiet wollte ich Erfahrungen sammeln. Hauptfeldwebel Nina Kring ist am Ziel angekommen: Sie ist mit dem Rad vom bayerischen Mittenwald bis nach Sarajevo gefahren. tigten Frauen zu tun hatte. Bei jedem Blick hat man sich gefragt: Hat der auch mitgemacht? Ist das auch einer von denen? Ich hatte einen großen Argwohn gegenüber den Männern. Ob serbisch, bosnisch, kroatisch – egal. Die Männer waren mir alle suspekt da unten. Es gab auch viele Gewalttaten gegenüber den Kindern. Und wir haben viele Kinder bekommen, die durch Minen verletzt wurden. Das zu sehen, war schlimm. „40 Kilometer nur geheult“ Hauptfeldwebel Nina Kring vom 2. Sanitätsregiment aus Rennerod ist einen großen Teil der Radtour nach Sarajevo mitgefahren. Wie wichtig diese Erfahrung für sie war, schildert sie im Interview mit Die Bundeswehr. Die Bundeswehr: In Bosnien warst Du in Rajlovac stationiert? Nina Kring: Ja, knapp über fünf Monate. Die Bundeswehr: Wie waren Deine Einsatzerfahrungen und was ist davon haften geblieben? Nina Kring: Einiges. Wir sind damals in der Vorausbildung nicht besonders gut auf das politische Geschehen vor Ort vorbereitet worden. Ich wusste natürlich, dass da einige Jahre Krieg war, aber was letztendlich da unten auf uns zukommen würde, wurde nicht wirklich thematisiert. Erst vor Ort hat alles auf uns eingewirkt: Wir haben viele traumatisierte Menschen getroffen. Es waren vergewaltigte Frauen oder die Kinder in Heimen, wo wir Spenden abgeliefert haben. Ich war in der Medevac-Kompanie und hatte entsprechend viele Außeneinsätze in ganz Bosnien. Wir haben viel Armut und Elend gesehen. Da bin ich das erste Mal mit so etwas konfrontiert worden. Für mich mit meinen damals 21 Jahren war es unfassbar, was Menschen sich gegenseitig antun können. Ich bin da auch mit einem Problem gegenüber der männlichen Bevölkerung weggefahren, weil ich eben auch sehr viel mit vergewal- Die Bundeswehr: Bist Du jetzt das erste Mal wieder nach Bosnien gekommen? Nina Kring: Ja, nach 16 Jahren ist es das erste Mal, das ich wieder hier bin. Es war ein komisches Gefühl. Das gute war, dass es auf dem Rad nicht so abrupt geht. Normalerweise steigt man in den Flieger und nach zwei Stunden ist man da. Auf dieser Tour war es anders. Man sitzt auf dem Fahrrad und nach und nach kommen die Gedanken. Als wir in Kroatien waren und man Gerüche wahrgenommen hat, etwa von der Müllverbrennung, hat das erste Erinnerungen geweckt. Oder wenn man an verlassenen, kaputten Häusern vorbeifährt oder MinenSchilder sieht. Man hat dann die Bilder wieder im Kopf, aber auf dem Fahrrad hat man die Möglichkeit, das direkt zu verarbeiten. Man hat seine Ruhe oder man kann sich direkt mit jemanden unterhalten. Das hier war eine gute Form des Aufarbeitens – man hatte einfach Zeit, sich darauf vorzubereiten und über viele Dinge nachzudenken. Die Bundeswehr: Wie hast Du Dich im Vorfeld auf die Tour vorbereitet? Nina Kring: Gar nicht. Ich habe lange überlegt, ob ich mir die ganzen Bilder, die ich damals gemacht habe, anschauen soll. Das sind drei volle Fotoalben. Damals hat man ja die Bilder noch entwickeln lassen. Ich habe die alle nach Hause geschickt und mei- 10 Die Bundeswehr November 2015 Die Bundeswehr: Würdest Du nach Deinen Erfahrungen Veteranen empfehlen, ihre Erlebnisse auf diese Art und Weise aufzuarbeiten? Nina Kring: Ja, auf jeden Fall – vor allem in so einer Gruppe. Ich bin ja erst in Mittenwald dazugekommen. Das Einzige, weswegen ich mir einen Kopf gemacht habe, ist, ob ich noch in die Gruppe hineinkomme, ob ich noch aufgenommen werde. Ich bin eigentlich eher ein etwas schüchterner und zurückhaltender Mensch. Aber die sind alle direkt auf mich zugekommen und ich habe von Anfang an dazugehört. Die haben nach meinem Namen gefragt, haben sich vorgestellt. Im Auto, das uns in Mittenwald zum Ehrenmal hochgebracht hat, wurde ich direkt „ausgequetscht“. Ich brauche immer etwas Zeit, bis ich auftaue, aber die Zeit haben mir die anderen gegeben. Und am nächsten Morgen war es schon so, als würde ich die ganze Zeit dazugehören. Fotos: Bombeke ne Mutter hat die eingeklebt. Sie hat mir gesagt: Wenn du wieder da bist, kannst du die beschriften. Ich habe mir die aber nie wieder angeguckt. Die liegen jetzt seit 16 Jahren im Keller. Ich habe überlegt: Holst du die jetzt wieder hoch? Aber ich habe mich entschieden, einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Wenn ich jetzt aber nach Hause komme, schaue ich mir in Ruhe die Alben an. In Sarajewo habe ich kaum was wiedererkannt. Das hat sich extrem verändert. So grün, so viele Menschen, alle in sauberer Kleidung – ich bin da durchgegangen und habe gedacht: Wo bin ich? Auf dem Hinweg hatte ich schon ein bisschen Angst, dass ich mich da nicht wohlfühle, mich vielleicht sogar wieder bedroht fühle. Aber das Gegenteil war der Fall. Auf dem Weg nach Sarajewo waren alle Menschen nett, die haben gewunken und sich gefreut, uns Biker zu sehen. Wahrscheinlich haben die nur gedacht: Was Interview Der Eingang vom Feldlager in Rajlovac. Viele Jahre war dort die Bundeswehr, nun ist es ein Stützpunkt der bosnischen Streitkräfte. machen die Verrückten da? Auf der Fahrt hierher, wenn wir durch besonders grüne Landstriche gefahren sind, habe ich gedacht, man könnte hier auch in der Toskana sein. Man sieht die Pinienwälder, man riecht das Harz von den Bäumen, da fließt ein Fluss, die Straßen sind gut. Aber nein, das ist jetzt Bosnien. Das war schon richtig „crazy“. Die Bundeswehr: Heute waren wir einen kurzen Augenblick vor den Toren des ehemaligen Feldlagers Rajlovac. Wie hat das auf Dich gewirkt? Nina Kring: Das war komisch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Weg zum Lager erkenne. Ich habe meistens hinten im Fahrzeug gesessen und durch die kleinen Fenster nur ein bisschen rechts und links gesehen. Dann habe ich aber heute diese Villen erkannt, mit den silbernen Dächern, wo damals der Stab drin war. Da habe gedacht: Oh, es ist nicht mehr weit, gleich kommt die Einfahrt – das war schon ein komisches Gefühl. Ich habe auch Luftbilder von dem Lager gesehen. Wir haben auf dem Tablet die Strecke nach Sarajewo gesehen und festgestellt, wir kommen an Rajlovac vorbei. Ich habe mir das am Vorabend angeschaut und konnte das Lager von oben sehen. Da erkennt man alles wieder – das vergisst man nicht. Man ist da fünf Monate Tag für Tag durchgelaufen. Klar, es war auch der erste Einsatz, die Eindrücke bleiben haften. Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden, was die Sache viel einfacher gemacht hat. Die Bundeswehr: Wie lief es auf der Tour? Nina Kring: Viele haben zu kämpfen gehabt, weil es für sie das erste Mal so eine lange Tour war. Ich ziehe den Hut vor jedem einzelnen. Für mich war das Radeln nicht das Problem, mir ging es eher darum, das Gespräch unterwegs zu führen oder für mich die Zeit zu haben, im Kopf alles aufzuarbeiten. Ich denke schon, dass das für Veteranen eine gute Sache ist. Man muss sich nicht unbedingt vorher kennen, es ist nur gut zu wissen: Die anderen haben dieselben Probleme. Für mich war das sehr interessant zu sehen, wie die anderen damit umgehen. Wie sie sich emotional so ganz selbstverständlich öffnen, über alles reden und sich auch nicht genieren, zu weinen. So etwas kannte ich noch nicht. Menschen, die die Emotion zulassen, wenn sie einen überkommt. Ich habe mich anfangs gefragt, ob ich überhaupt schon so weit bin. Aber das Eis ist für mich in Slowenien gebrochen, als sich einer der Kanadier von der Gruppe verabschiedet hat. Der war auch Rettungsassistent, also Paramedic. Seine Geschichte hat mich schon sehr ergriffen, denn solche Situationen, die seine Traumatisierung ausgelöst haben, habe ich im Kosovo und in Afghanistan auch erlebt. Nach dem Abschied habe ich auf dem Fahrrad 40 Kilometer nur geheult, weil mir bewusst wurde, was die Veteranen für Pakete mit sich rumschleppen. Das hat mich einfach nur tief berührt. Ich habe gemerkt: Mensch, da sind noch andere, die solch beschissene Sachen gesehen und erlebt haben, aber die reden alle sehr offen darüber. Der eine mehr, der andere weniger, aber für mich war klar: Hier kannst du auch mal abladen. Als ich dann heulend auf dem Rad fuhr, kam schon bald einer auf mich zu und fragte, was los sei. Mir wurde klargemacht, dass es okay ist, wenn unterwegs etwas hochkommt. Und dass man darüber reden kann. Das musste ich aber erst wieder lernen. Die Veteranen sagen von sich, dass sie „crazy“, also verrückt sind. Für mich sind das aber völlig normale Menschen. Eigentlich sind die anderen, die keine Emotionen zulassen und einfach weitermachen, diejenigen, die verrückt sind. Das war für mich eine ziemlich neue und auch schöne Erfahrung. Ich würde mir wünschen, dass wir in der Bundeswehr auch solche Projekte stärker fördern würden. Dass wir diese Leute in eine Gruppe holen, wo sie merken, dass sie sich dort auskotzen können. Das hilft mehr als alles andere. Das hilft mehr, als im BundeswehrKrankenhaus auf seinem Zimmer zu sitzen, jeden Tag zum Therapeuten zu rennen und Pillen einzuwerfen. Die Bundeswehr: Bist Du jetzt froh, dass es wieder nach Hause geht, um das wiederum auch alles verarbeiten zu können? Nina Kring: Auf jeden Fall. Ich bin jemand, der sehr viel Ruhe für sich braucht. Ich verarbeite das alles, wenn ich wieder zur Ruhe komme und meinen geregelten Alltag habe. Gerade nach vier Einsätzen – ich war einmal in Bosnien und drei Mal in Afghanistan – ist das Zuhause wichtig. Auch wenn die Tour eine richtig tolle Sache war: Ich bin auch froh, wieder nach Hause zu kommen, in mein gewohntes Umfeld. Andererseits bin ich traurig, wenn das jetzt wieder auseinandergeht. Da wird bestimmt auch noch die eine oder andere Träne fließen. Aber jetzt wurden auch Kontakte geknüpft, die halten werden. Ich möchte auch unbedingt mal in das Veteranencafé und gucken, wie das die Holländer machen. Die sind in der Veteranenarbeit schon viel weiter. Ich würde mir wirklich wünschen, dass man in Deutschland offener mit dem Thema umgeht und dass man solche Begegnungsstätten wie das Veteranencafé hat. Orte, an denen auch Zivilisten mit Veteranen zusammenkommen. So schafft man Berührungspunkte. Die meisten interessiert das Thema ja leider immer noch nicht. Es gibt noch immer keinen richtigen Veteranentag, und wenn immer mehr Veteranen geschaffen werden, ist das bestimmt auch nicht gut. Aber wir haben immer mehr Menschen, die aus den Einsätzen kommen und bis jetzt noch nichts gesagt haben. Ich sehe das ja als Lotse ständig, dass viele sich noch nicht trauen, etwas zu sagen. Sie haben Angst, einfach mit etwas anderem abgestempelt zu werden. Sehr beliebt ist es ja, zuerst mal in der Kindheit zu wühlen. Das ist keine PTBS, das ist in deiner Kindheit entstanden. Bei den Kanadiern und den Niederländern ist das übrigens auch passiert. Da wurde auch versucht, traumatische Erlebnisse in die Kindheit zu schieben. Oft ist das aber nur eine Taktik, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Wenn man seine Leute in den Einsatz schickt, dann muss man sich aber auch um sie kümmern, wenn sie an Seele oder Körper erkrankt sind. Wenn das Geld kostet, dann ist das eben so. Sonst muss man sich überlegen, ob man Soldaten überhaupt in Einsätze schickt. Das ist dann die andere Seite der Medaille. Die Bundeswehr: Vielen Dank für das Gespräch! Veteranen Die Bundeswehr November 2015 11 Foto: dpa/picture alliance Der niederländische König Willem-Alexander beim 11. Veteranentag am 27. Juni 2015 in Den Haag. Mit dem Veteranentag werden die Leistungen der 100 000 niederländischen Veteranen gewürdigt, die vom Zweiten Weltkrieg bis zum Einsatz in Mali ihrem Land gedient haben. Anliegen haben. Dort können Veteranen auch ihren Veteranenpass beantragen. Der bringt einige Vorteile: Die Veteranen erhalten damit kostenlos das monatlich erscheinende Magazin „Checkpoint“, mehrere freie Bahnfahrten im Jahr, um zu Veteranenveranstaltungen zu reisen sowie verschiedene Nachlässe, etwa bei Museumsbesuchen. Zusätzlich liefert das Institut Informationen über andere Veteranenorganisationen. Veteranen, die eine Wehrdienstschädigung erlitten haben, etwa eine Posttraumatische Belastungsstörung, wenden sich ebenfalls als erstes an das Veteraneninstitut, das ins Nationale Fürsorgesystem für Veteranen (Landelijk Zorgsysteem voor Veteranen, LZV) eingegliedert ist. Dort wird die Hilfe koordiniert, die traumatisierte Menschen benötigen. Das LZV betreut sowohl aktive oder ehemalige Soldaten, die ein Einsatztrauma erlitten Foto: Davids I n den Niederlanden gilt als Veteran, wer an einem Kriegseinsatz im In- oder Ausland oder an einer Friedensmission der niederländischen Streitkräfte teilgenommen hat – ganz gleich, ob ehemaliger oder aktiver Soldat. Mit dieser Definition haben unsere Nachbarn im Westen alle Soldaten erfasst, die für ihr Land in den vergangenen Jahrzehnten im Einsatz waren: vom Weltkriegsveteranen, der an der Heimatfront gekämpft hat, über den Soldaten, der in den Sechzigerjahren im postkolonialen Konflikt in Neuguinea im Einsatz war, bis hin zum UN-Peacekeeper im Bosnien der Neunzigerjahre. Zuständig für Veteranen-Angelegenheiten im niederländischen Verteidigungsministerium ist der Generalinspekteur der Streitkräfte. Dieser fungiert als Ombudsmann und ist nicht mit dem deutschen „GI“, sondern eher mit dem Wehrbeauftragten des Bundestags vergleichbar. Zurzeit ist Generalleutnant Bart Hoitink mit diesem Amt betraut und damit auch Inspekteur der Veteranen. Er vertritt das Verteidigungsministerium bei offiziellen Anlässen, wie etwa dem Veteranentag, den die Niederländer jeden letzten Samstag im Juni feiern. Daneben stehen dem niederländischen Veteranen eine Reihe von Institutionen, Organisationen und Ansprechstellen zur Seite. Erster Anlaufpunkt für Veteranen in den Niederlanden ist das Veteraneninstitut (Vi), das im Jahr 2000 gegründet wurde. Ziel des in Doorn angesiedelten Instituts ist es, die Anerkennung der Dienste der Veteranen in Staat und Gesellschaft zu fördern. Dies wird durch eigene Veröffentlichungen, aber auch mit Schulprojekten vorangetrieben. Zudem leistet das Institut Unterstützung bei der Organisation des Niederländischen Veteranentags und anderer Veteranenveranstaltungen. Teil des Veteraneninstituts ist das Veteranenbüro, an das sich Veteranen oder deren Angehörige rund um die Uhr wenden können, wenn sie ein Gut organisiert: Die Veteranenbetreuung in den Niederlanden haben, als auch Zivilisten wie Feuerwehrleute oder Polizisten, die in ihrem Dienst psychisch erkrankt sind. In bestimmten Fällen zahlen die Niederlande neben der monatlichen Pension, die dem Veteranen für seine Dienstschädigung zusteht, auch eine einmalige Prämie in Höhe zwischen 6250 und 125 000 Euro. Diese Prämie wird als „Ehrenschuld“ des Staats bezeichnet. Neben diesen offiziellen Anlaufstellen kümmern sich zahlreiche andere nationale oder regionale Verbände und Organisationen um die Belange der Veteranen. So gibt es in den Niederlanden Veteranencafés. Dort treffen sich regelmäßig Veteranen, aber auch Zivilisten ohne militärischen Hintergrund sind gern gesehene Gäste – auch dies dient der gesellschaftlichen Anerkennung. Manche Veteranencafés in Grenznähe, etwa das in Kerkrade, werden übrigens auch gerne von ehemaligen deutschen Soldaten aufgesucht. Neben der Kontaktpflege zu den niederländischen Kameraden hat dies einen ganz einfachen Grund: In Deutschland gibt es kaum vergleichbare Angebote. yb Niederländische Veteranen bei einem internationalen Treffen in Berlin im Mai 2014 12 Die Bundeswehr November 2015 Titel: Veteranen in Deutschland Foto: dpa Veteranen warten am 31. Mai 2014 beim ersten deutschen Veteranentreffen am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin auf die Kranzniederlegung. Veteranenkultur? Nicht in Deutschland. In den Nachbarländern gibt es Gedenktage für Veteranen, Anerkennung und besondere Privilegien. In Deutschland hingegen tut man sich schwer, sowohl mit der Eingrenzung des Personenkreises der Veteranen als auch mit der Wertschätzung derselben. D Foto: Bundeswehr/Kazda as war nicht immer so. Bis in die Siebzi- nenkult. Die Siegermächte ordneten die „Entmiligerjahre gehörte die Veteranenkultur tarisierung“ der Deutschen an, militärische Symzum bürgerlichen Vereinswesen in bole, Waffen und Organisationen ehemaliger Wehrmachtssoldaten verschwanden. Doch bereits Deutschland. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs zählten kurz nach Ende der eigentlichen Besatzungszeit die sogenannten Kriegervereine nahezu drei Mil- und Gründung der Bundesrepublik waren die Vetelionen Mitglieder. Der Trend hatte mit dem Auf- ranenvereine wieder da. In den Sechzigerjahren kommen der Wehrpflichtarmeen im frühen 19. existierten rund 2000 solcher Traditionsverbände. Mit Beginn der Achtzigerjahre zogen sich die Jahrhundert begonnen. Ehemalige Soldaten schlossen sich in den Vereinen zusammen, um Veteranen jedoch aus der zivilen Öffentlichkeit die Erinnerung an die Kriegserlebnisse wachzu- zurück. Die neue Generation deutscher Soldaten halten, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre erlebte „nur“ den Kalten Krieg, war nicht in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Inte- Kampfhandlungen verwickelt, und die Öffentlichressen zu bündeln. In der Weimarer Republik gab es dann unterschiedliche Arten von Zusammenschlüssen: Die nationale Rechte inszenierte Massenaufmärsche, Frontsoldatentage und Denkmalseinweihungen, während die linken Veteranen den Heldenmythos kritisierten und an die Schrecken der Kriegsgewalt erinnerten. 1925 wurde mit dem „Volkstrauertag“ ein nicht-staatlicher Feiertag eingerichtet, an dem offiziell der Gefallenen gedacht wurde. Die Nationalsozialisten machten Während des Rückkehrerappells der 10. Panzerdivision im April ihn zum „Heldengedenktag“. 2011 zeichnet der damalige Verteidigungsminister Thomas 1945 war Schluss mit dem de Maizière Soldaten mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für nationalsozialistischen Gefalle- Tapferkeit aus. keit ging auf Distanz zu allem Militärischen. Nach 20 Jahren Auslandseinsätzen der Bundeswehr gibt es in Deutschland nun aber eine junge Generation von „Einsatzrückkehrern“, insbesondere aus Afghanistan, die sich selbst Veteranen nennen. 2010 gründeten sie in Berlin eine Interessenvertretung, den Bund Deutscher Veteranen. Es entstanden weitere Veteranenvereinigungen, die sich für mehr Rechte und Anerkennung einsetzen. Dabei entwickelten sich auch verschiedene Definitionen des Veteranenstatus, die jeweils besonderen Partikularinteressen unterworfen sind und unterschiedliche Personengruppen zum Kreis der Veteranen zählen. In diese Lücke wollte der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière stoßen, als er im April 2012 eine „aktive Veteranenpolitik“ in Gang zu bringen versuchte. Es sollte geklärt werden, wer sich überhaupt Veteran nennen darf, und was ihm das praktisch bringt. Von Veteranenheimen war im Diskussionspapier des Ministeriums die Rede, von einem Sonderbeauftragten, Veteranenabzeichen, von einem Veteranentag, vielleicht am 22. Mai. Die Vorschläge stießen jedoch im Bundestag auf wenig Beifall. Das Verteidigungsministerium unter Ursula von der Leyen erörtert derzeit erneut den Begriff Veteran. An der Bevölkerung jedenfalls geht die Diskussion um die Veteranen völlig vorbei – obwohl das Image der Bundeswehr in der Bevölkerung durchaus positiv ist. Zunächst bleibt es also bei von Veteranenvereinen ins Leben gerufenen Einzelaktionen wie dem am 31. Mai 2014 erstmals veranstalteten „Veteranentag“, bei Motorrad-Gedenkfahrten für Veteranen durch Berlin, bei Buchprojekten wie „Operation Heimkehr“. Eine wirkliche Veteranenkultur bleibt in Deutschland dagegen weiter Fehlanzeige. Dass sich das Thema in Zeiten einer „Armee im Einsatz“ nicht von selbst erledigen wird, ist offensichtlich. Der Bundestag schickt weiter Tausende Soldaten in den Auslandseinsatz, die eines Tages als „Einsatzrückkehrer“ oder eben Veteranen zurückkehren und zur Anerkennung ihrer Leistungen mehr als Symbolhandlungen einfordern werden. ch Titel: Veteranen in den USA N Große Parade zum Veterans Day in New York 2014. Der Pomp kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es den US-Veteranen oft schlecht geht. Sie zahlen einen hohen Preis Schein und Sein: Auf den ersten Blick sind die Veteranen in den USA fest integriert. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus ner, wenn sie einen Soldaten sehen, doch es scheint oft eher eine Floskel zu sein als echtes Interesse. Welch hohen Preis die USGesellschaft und viele Veteranen für die Kriege im Irak und in Afghanistan zahlen, wird an den Zahlen überdeutlich. Mit 7,2 Prozent ist deren Arbeitslosigkeit höher als der Landesschnitt von 5,8 Prozent; zudem haben es 700 000 aufgegeben, nach einem Job zu suchen. Besonders bei jungen Soldaten sind die Zahlen astronomisch. Fast 30 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren sind ohne Job. Mehr als zwei Millionen US-Soldaten haben im Irak oder Afghanistan gedient. Meist waren sie wiederholt im Kriegseinsatz, oft über lange Zeiträume. Nach ihrer Heimkehr sind viele schwer traumatisiert und leiden an Verletzungen. Die Zahlen schwanken, doch nach offiziellen Schätzungen kämpft gut ein Drittel mit starken psychischen Problemen. Seit 2001 wurden (bis Mitte 2014) Ein Ministerium und ein Gedenktag: U.S. Department of Veterans Affairs D as Veteranenministerium ist mit rund 300 000 Mitarbeitern nach dem Verteidigungsministerium das zweitgrößte US-Bundesministerium. Die Mitarbeiter sind in medizinischen Einrichtungen, Krankenhäusern, Behörden und auf Nationalfriedhöfen beschäftigt. Das Budget beträgt insgesamt rund 150 Milliarden US-Dollar (2014). Für 2016 soll es auf fast 170 Milliarden anwachsen. Im Gesundheitsbereich ist es einer der größten Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten. Aufgrund der zahlreichen Kooperationen mit medizinischen Ausbildungsstätten hat ein Viertel aller US-amerikanischen Ärzte während ihrer Ausbildung in einer Einrichtung des Ministeriums gearbeitet. Das Ministerium hat drei von Unterstaatssekretären geleitete Hauptabteilungen: • Veterans Health Administration: Gesundheit • Veterans Benefits Administration: Sozialleistungen: Ausbildung und beruflicher Wiedereinstieg, Versicherung, Entschädigung und Pension • National Cemetery Administration: Sie betreut 131Friedhöfe in den Vereinigten Staaten und Puerto Rico. Das Ministerium verfügt über eine eigene Polizei, die United States Department of Veterans Affairs Police. Veterans Day D 13 Foto: dpa ach dem Krieg an fernen Orten folgt oft der Kampf an der Heimatfront: Viele USSoldaten, die in Afghanistan oder im Irak gekämpft haben, fühlen sich ziemlich alleingelassen. Zwar zelebrieren die Vereinigten Staaten die Wertschätzung für ihre Veteranen mit großem Pomp. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Im Frühjahr 2014 ergab eine Umfrage der „Kaiser Family Foundation“, dass 69 Prozent der Veteranen das Gefühl haben, von „den normalen Amerikanern“ nicht verstanden zu werden. Sie haben Probleme, nach dem Auslandseinsatz wieder in der Heimat zurechtzukommen (51 Prozent finden, das Militär biete zu wenig Hilfe). Sie haben Schwierigkeiten, einen Job zu finden. Dazu plagen viele Veteranen Zweifel, ob sich das Risiko überhaupt gelohnt hat. Jeder zweite IrakVeteran sagte, der dortige Einsatz habe sich nicht gelohnt – unter den Afghanistan-Kämpfern lag der Wert bei 41 Prozent. Mittlerweile dürften diese Zahlen angesichts des Siegeszuges des IS noch gestiegen sein. Auf den ersten Blick erscheint diese Entfremdung merkwürdig: Im Alltag sind die US-Soldaten präsent. Sie dürfen am Flughafen als Erste einsteigen, wenn sie Uniform tragen und bekommen stets ein Lächeln und ein „Dankeschön“ von den Flugbegleitern. Den Satz „Thank you for your service“ sagen viele Amerika- Die Bundeswehr November 2015 er alljährlich in den USA begangene „Tag der Veteranen“ („Veterans Day“) geht auf den nach 1918 in den Ländern der Siegermächte des Ersten Weltkriegs zur Erinnerung an ihre eingesetzten Soldaten am 11. November feierlich begangenen „Tag des Waffenstillstands“ („Armistice Day“) zurück. Präsident Eisenhower unterzeichnete 1954 ein Gesetz, nach dem der 11. November als „Veterans Day“ dem Dank an alle US-Soldaten, die in Kriegszeiten gedient hatten, gewidmet sein sollte. Nachdem der „Veterans Day“ ab 1971 als beweglicher Feiertag am vierten Oktober-Montag begangen wurde, kehrte man 1978 nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung zu der traditionellen 11. November-Regelung zurück. Höhepunkt der zahlreichen patriotischen Veranstaltungen zum 11. November ist die alljährliche Gedenkstunde am Grab des „Unbekannten Soldaten“ auf dem Washingtoner Nationalfriedhof Arlington. Dabei soll insbesondere den noch lebenden Veteranen für ihre Dienste gedankt werden. Federführend bei der Ausgestaltung des „Veterans Day“ ist das U.S. Department of Veterans Affairs. Der spezielle, mit dem deutschen Volkstrauertag vergleichbare und oft mit dem „Veterans Day“ verwechselte Gedenktag für die US-Gefallenen ist der „Memorial Day“ am vierten Mai-Montag. 364 000 von ihnen wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) behandelt. Es sind nicht mehr dieselben Ehemänner, die neben ihren Frauen auf der Fernsehcouch sitzen. Nicht mehr dieselben Söhne, die am Küchentisch der Mutter ihren Kuchen essen. Viele der Heimgekehrten ziehen sich sozial zurück, öffnen sich kaum gegenüber Familie und Freunden. Sie sind unwirsch mit ihren Kindern und greifen zum Alkohol, um ihr Leid zu lindern. Auch die Freitod-Rate bei den Veteranen ist hoch. Die angesehene „New York Times“ bezeichnete das 2012 als „nationale Schande“. Wie schwer sich die USA im Umgang mit ihren Kriegshelden tun, zeigt sich zudem in den Straßen der Großstädte. Jeder fünfte amerikanische Obdachlose ist ein Soldat. Knapp 140 000 ehemalige Soldaten schlafen laut offizieller Statistiken regelmäßig oder dauerhaft in städtischen Fußgängerzonen, campieren unter Brücken oder verbringen ihre Tage in amerikanischen Obdachlosenheimen. Unter ihnen sind vor allem Vietnam-Veteranen, aber inzwischen auch junge Soldaten, die im Irak oder in Afghanistan gekämpft haben. Ein Aufschrei der Empörung ging im Frühjahr 2014 durchs Land, als bekannt wurde, dass mindestens 40 Veteranen starben, weil sie nicht rechtzeitig in einem Militär-Krankenhaus behandelt wurden – sie erhielten schlicht keinen Termin. Spätere Untersuchungen zeigten, dass Zehntausende Ex-Soldaten auf Behandlung warten und in mehreren Kliniken Daten gefälscht wurden, um das Versagen zu vertuschen. Der damalige Minister für Veteranenangelegenheiten, General Eric Shinseki, musste daraufhin seinen Hut nehmen. fh Die Bundeswehr November 2015 Titel: World Veterans Federation Fotos: Kiesner 14 Mit neuer Kraft weltweit für Veteranen 28. Generalversammlung der World Veterans Federation Sopot/Polen. Anfang September fand in der polnischen Ostseestadt Sopot die 28. Generalversammlung der World Veterans Federation (WVF) statt. Normalerweise eine Routine-Veranstaltung, stand die Versammlung in diesem Jahr doch insbesondere unter dem Einfluss des 70. Jahrestags der Beendigung des Zweiten Weltkriegs, des 70. Jahrestags der Gründung der Vereinten Nationen – wo die WVF akkreditiert ist – und des 65. Jahrestags der Gründung der WVF. Unter den rund 200 teilnehmenden Delegierten aus 45 Nationen war auch Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner als Vertreter des Deutschen BundeswehrVerbandes. Unter der Regie des neu gewählten Präsidenten Dan-Viggo Bergthun aus Norwegen steht der WVF eine schwierige Zeit des inhaltlichen und organisatorischen Wandels bevor. Dabei gewinnt die Mitgliedschaft Deutschlands zunehmend an Bedeutung. Spätestens wenn sich im Bundesverteidigungsministerium das Aktionsfeld „Veteranen“ etabliert hat, wird sich Deutschland aus der Mitgliedsrolle kaum mehr lösen können. Der DBwV wird diesen Prozess begleiten und unterstützen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Versammlung war der Bereich Fürsorge und Unterstützung für Veteranen. Dr. Nicola Sorfleet von der Non-Profit-Organisation Combat Stress referierte zur Gesundheit von Veteranen sowie innovativen Behandlungs- und Reha-Maßnahmen. Laut einer britischen Untersuchung haben zwar rund 90 Prozent der Einsatzrückkehrer keine mentalen Probleme, die verbleibenden 10 Prozent werden jedoch erst mit einer Verzögerung von rund 13 Jahren auffällig. Die innovativen Behandlungsmaßnahmen würden nach Darstellung von Dr. Sorfleet dieser Gruppe hohe Heilungschancen versprechen. Intensive Diskussionen wurden auch zur Finanzsituation der WVF geführt. Der neue Präsident machte deutlich, dass die beiden Säulen der Föderation – Fürsorge für Veteranen und Kriegsopfer sowie die Rolle als Botschafter für Frieden und Völkerverständigung – auf einer tragfähigen finanziellen und organisatorischen Basis erneuert werden müssten, um so attraktiver zu werden. Als wichtigstes Projekt zur Beschaffung finanzieller Mittel wurde das Projekt World Veterans Voice (WVV) vorgestellt. Eine neue weltweite Internetplattform in 37 Sprachen soll Deutsche Delegation, bestehend aus Hauptmann a.D. Albrecht Kiesner (l.) und Generalmajor a.D. Rainer Fiegle, Vorsitzender Beirat Reservistenarbeit Delegierte auf der 28. Generalversammlung der WVF die einzelnen Verbände und deren Aktivitäten vernetzen, Fundraiser anregen und als globale Datenbank dienen. Darüber hinaus will DanViggo Bergthun die Ländergruppe in Amerika wiederbeleben und jene in Afrika konsolidieren sowie das internationale Ansehen der WVF als „Tochter“ der Vereinten Nationen stärken. Schließlich beschloss das Plenum auch die Aufnahme von sieben neuen Verbänden aus Tunesien, Kroatien, Südafrika, Kuwait, Georgien, Nepal und Nordzypern. Laut einer beschlossenen Satzungsänderung wird der Generalsekretär der WVF zukünftig nicht mehr gewählt, sondern anhand fachlicher Kriterien bestimmt, um die Organisation mit einer kompetenten Führung auszustatten. Ein wichtiger Schritt auf dem Anfang September eingeschlagenen neuen Weg der Föderation. Die 1950 in Paris gegründete WVF ist die weltweit größte internationale Veteranen-Organisation. Sie besteht derzeit aus 172 Organisationen in 96 Ländern und repräsentiert rund 30 Millionen Personen. Der Verband ist eine wohltätige und friedensaktive Nichtregierungsorganisation und hat einen beratenden Status bei den Vereinten Nationen. ak Gedenkfeier an der Westerplatte bei Gdánsk anlässlich des Beschusses des dortigen polnischen Munitionslagers am 1. September 1939, der als Beginn des Zweiten Weltkriegs gilt Titel: Der Verband und die Veteranen A ls Mitglied des DBwV-Bundesvorstandes zeichne ich für das Thema „Veteranen“ verantwortlich – und das ist keine leichte, vielleicht sogar eine unerfüllbare Aufgabe. Denn wer ein Themenfeld sucht, das nicht nur innerhalb der Bundeswehr mit Leidenschaft kontrovers debattiert wird, der wird hier schnell fündig. Hinter dem auf den ersten Blick schlüssigen Begriff verbergen sich Fragestellungen, die mit der Definition des Veteranen der Bundeswehr beginnt, sich erweitert auf die Eigenwahrnehmung soldatischer Identität sowie Leistung und in die Diskussion mündet, welche konkrete Verantwortung eine Gesellschaft für diesen Personenkreis zu übernehmen hat. Dabei geht es zum einen um die schlichte gesellschaftliche Anerkennung soldatischen Dienens, zum anderen um 15 Diese Verbesserungen für Einsatzsoldaten hat vor allem der DBwV erreicht Hauptmann Uwe Köpsel Keine Ausgrenzung Hauptmann Uwe Köpsel, Landesvorsitzender Ost und im Bundesvorstand zuständig für Veteranenangelegenheiten, über den schwierigen Umgang mit der Veteranenfrage und die Verbandsarbeit konkrete Fürsorgeverpflichtungen gegenüber den Angehörigen der Bundeswehr. Um es gleich klarzustellen: Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr kommen heute in den Genuss einer Einsatzversorgung, die in vielen anderen Staaten der Nato ihresgleichen sucht – auch in denen, die mit Veteranenministerien ausgestattet sind. Dass das so ist, verdanken sie im Wesentlichen dem BundeswehrVerband. Denn seit dem ersten ernsten Einsatz der Bundeswehr vor mehr als zwei Jahrzehnten kämpft der DBwV um eine Absicherung der Menschen, die unser Staat weltweit in den Einsatz schickt und die dabei selbstverständlich ihr Leben riskieren. Es hat leider zu lange gedauert, bis wir den Gesetzgeber davon überzeugen konnten, dass sich der Einsatz eines Soldaten von dem Dienstgang eines Kollegen der Finanzverwaltung unterscheidet. Und es bedurfte des bitteren Verlustes der Leben einiger Kameraden im Einsatz, teurer gerichtlicher Auseinandersetzungen des DBwV gegen den Dienstherrn und vor allem einer konsequenten, langfristig angelegten und facettenreichen Lobbyarbeit des Verbandes, um da anzukommen, wo wir heute sind: Einsatzversorgungsgesetz, Einsatzweiterverwendungsgesetz, Einsatzversorgungverbesserungsgesetz. So weit, so gut. Aber um welchen Personenkreis geht es bei dieser Gesetzgebung? Es geht formal um Kameradinnen und Kameraden, die mit einem Mandat des Bundestages oder vergleichbar in einer Mission eingesetzt waren. Sind das nun die „Veteranen“? Und: Wollen die sich so nennen lassen? Aber heißt das nicht, dass alle anderen keine Veteranen sind, obwohl auch sie sich um die Sicherheit unseres Landes verdient gemacht haben? Was ist mit den Kameraden, die zu Zeiten des Kalten Krieges ihren Dienst genauso motiviert und aufopferungsbereit geleistet haben, aber eben das Glück hatten, nicht in einen scharfen Einsatz zu müssen? Reden wir auch über aktive Soldaten oder nur Die Bundeswehr November 2015 über ehemalige Soldaten? Geht es nur um verwundete Kameraden? Wie gehen wir mit dem durchaus nachvollziehbarem Argument von Kameraden um, nach dem nur diejenigen, die wirklich unmittelbar im Gefecht standen, Veteranen sein können? Wir merken: Egal, wie wir zu definieren versuchen – immer werden Kameraden ausgeschlossen. Und das erzeugt Unfrieden. Und der ist etwas, was der soldatischen Seele und Kameradschaft zutiefst zuwider läuft. Deshalb hat die Hauptversammlung des DBwV klipp und klar jede ausgrenzende Definition abgelehnt und diese nur dann als hinnehmbar bewertet, wenn mit dem Status „Veteran“ eine konkrete, materiell spürbare Fürsorgemaßnahme verbunden wird. Und das ist nicht der Fall. Seite an Seite mit unseren Freunden vom Bund Deutscher Veteranen mischen wir uns in die nach wie vor laufende Debatte um die Definition des Veteranenbegriffs ein, versuchen Brücken zu schlagen und Foren zu bieten. Dazu haben wir beispielsweise ein Kolloquium durchgeführt, bei dem erstmals ein umfängliches „Lagebild“ erstellt werden konnte. Im Fokus steht immer die Frage, ob durch eine Definition der ausdrücklichen gesellschaftlichen Anerkennung des Soldatenberufs Vorschub geleistet werden kann. Der DBwV wird sich auch weiterhin mit voller Kraft einbringen. Dafür stehe auch ich als Mitglied des Bundesvorstandes ein. Ob wir jemals zu einem „Ergebnis“ kommen werden, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber wie bei so vielen anderen Dingen auch geht es manchmal mehr um den Weg und nicht um ein Ziel. Denn die Debatte hält das Bewusstsein für uns Soldaten wichtige Fragen wach. Und das schenkt den Menschen der Bundeswehr wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit als ein am Ende wahrscheinlich windelweicher Konsens, in dem sich zu wenige wiederfinden. 1. Einsatzversorgungsgesetz (EinsatzVG) vom 21. Dezember 2004 • Rückwirkend zum 1. Dezember 2002 wesentliche Verbesserung der finanziellen Leistungen bei schweren gesundheitlichen Schäden während einer besonderen Auslandsverwendung unter gleichzeitiger Reduzierung der tatbestandlichen Anspruchsvoraussetzungen • Anpassung der versorgungsrechtlichen Regelungen an die bei Einsätzen erhöhte Gefahr für Leib und Leben 2. Einsatzweiterverwendungsgesetz (EinsatzWVG) vom 17. Dezember 2007 Schaffung eines Rechtsanspruchs auf dauerhafte Weiterverwendung im öffentlichen Dienst des Bundes als Folge eines nach dem 30. November 2002 erlittenen Einsatzunfalls 3. Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz (EinsatzVVerbG) vom 5. Dezember 2011 Weitere deutliche Erhöhung der finanziellen Leistungsansprüche bei einem Einsatzunfall ab dem 13. Dezember 2011, Angleichung der Hinterbliebenenversorgung von Nicht-Berufssoldaten an die Ansprüche entsprechender Hinterbliebener von Berufssoldaten, Rückdatierung des Anwendungsbereichs des EinsatzWVG auf den 1. Juli 1992 unter Reduzierung des erforderlichen Grades der Erwerbsminderung von 50 Prozent auf 30 Prozent 4. Bundeswehr-Reformbegleitgesetz (BwRefBeglG) vom 21. Juli 2012 Rückwirkende Erhöhung der finanziellen Leistungen für einen zwischen dem 1. Dezember 2002 und dem 12. Dezember 2011 erlittenen Einsatzunfall und Anpassung an die aufgrund des EinsatzVVerbG erhöhten Beträge 5. Einsatzunfall-Verordnung (EinsatzUV) vom 24. September 2012 Vermutung eines Ursachenzusammenhangs zwischen einem Einsatzunfall und einer psychischen Erkrankung in bestimmten Fällen (insbesondere bei PTBS ) zum Zwecke einer Beweiserleichterung bei Anerkennung von Gesundheitsstörungen als Folge einer Wehrdienstbeschädigung (WDB) 6. Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz (BwAttraktStG) vom 13. Mai 2015 Rückdatierung der Regelungen zur Einsatzversorgung vom 1. Dezember 2002 auf den 1. November 1991 Die Bundeswehr November 2015 Titel: Gastbeitrag zu WDB-Verfahren „Fünfstündiges Feuergefecht mit zwei verwundeten Soldaten“, „Beschuss durch 107 mm Raketen“, „Hinterhalt mit Feuergefecht“, „IED-Anschlag, Sicherung und Bergung Dingo“, „Feuergefecht mit einem verwundeten Soldaten“, „Unterstützung KSK, dabei Beschuss mit RPG und Handwaffen“ – so und ähnlich lauten die Einträge auf den insgesamt zehn TIC-Zetteln (Troops in Contact), die SU Peter Wolf (Name geändert) aus seinem Einsatz 2009 in Afghanistan mitbrachte. „Die am Verfahren beteiligten Dienststellen sind bemüht, Ihren Versorgungsfall möglichst schnell und sachgerecht abzuwickeln. Auch Sie können zu einer zügigen Bearbeitung beitragen, indem Sie übersandte Vordrucke baldmöglichst ausgefüllt zurücksenden und alle Anfrage von Dienststellen unverzüglich und umfassen beantworten.“ Diese Sätze schreibt das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) jedem Soldaten, wenn er einen WDB-Antrag Arnd Steinmeyer mehrfach durch Fachmediziner vom Traumazentrum der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Berlin eine einsatzbedingte PTBS und andere psychische Erkrankungen diagnostiziert worden, sodass er auch diesbezüglich von einem schnellen und sachgerechten Ergebnis ausging. Als er 23 Monate nach Antragstellung das Einschreiben des BAPersBw öffnete, traute er seinen Augen nicht. Auf dem Briefpapier seines ehemaligen Dienstherrn wurde ihm knapp unter dem Logo „Wir. Dienen. Deutschland.“ mitgeteilt, dass eine Wehrdienstbeschädigung bei ihm nicht bestehe. Eine nachvollziehbare Begründung enthielt der zweiseitige Bescheid nicht. Aufschluss brachte schließlich das Akteneinsichtsverfahren, das mit rechtsanwaltlicher Hilfe eingeleitet wurde. Hier erfuhr Wolf zum ersten Mal, dass ein Gutachten nach Aktenlage über ihn angefertigt worden war – mit einem erstaunlichen Ergebnis. Schuld an der psychischen Störung des Soldaten waren nach Auffassung des Gutachters nämlich keineswegs die lebensgefährlichen und schweren Kampfeinsätze, die Wolf in Afghanistan zu bestehen hatte, sondern eine Neurodermitiserkrankung aus Kindertagen. Sicherlich handelt es sich bei dem geschilderten Sachverhalt um einen krassen Einzelfall. Er offenbart aber die Schwächen im WDB-Verfahren. Die Verfahren dauen viel zu lange, sind für den Betroffenen nicht transparent und im Ergebnis teilweise fehlerhaft. Jeder einzelne Punkt führt dazu, dass die Soldaten das Vertrauen in den Dienstherrn verlieren. Ein wirksames Mittel gegen überlange Verfahrensdauern könnte die gesetzliche Festlegung einer maximalen Bearbeitungsdauer sein. Würde diese überschritten, müsste die WDB – wenigstens vorbehaltlich – anerkannt werden. Eine weitere Reduzierung der Verfahrensdauer könnte durch Beweiserleichterungen erreicht werden. Das deutsche Recht kennt den Anscheinsbeweis, wenn die Lebenswirklichkeit für einen bestimmten Kausalzusammenhang spricht. Dass der Gesetzgeber den Willen zu Veränderungen hat, wurde in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen. So wurde beispielsweise die Zuständigkeit der Bearbeitung von WDB-Verfahren angepasst. Während bis Ende 2014 die Bundeswehr für aktive Soldaten und die Versorgungsämter der Länder für ausgeschiedenen Soldaten zuständig waren, ist seit dem 1. Januar 2015 allein die Bundeswehr für beide Gruppen verantwortlich. Dies sorgt für einheitliche Verfahrensabläufe und eine Konzentration der Kompetenzen. Wolf befindet sich übrigens seit über acht Monaten im Widerspruchsverfahren und wartet auf das nächste Gutachten. Der Kampf um die Wehrdienstbeschädigung ist für ihn noch nicht zu Ende. Langwierig, intransparent und teils fehlerhaft Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer zur Verwaltungspraxis bei der Abwicklung von WDB-Verfahren sogar ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Entgegen dieser Annahme ziehen sich die Verfahren durch Ermittlungen, Zeugenbefragungen und Begutachtungen erheblich in die Länge. Dabei sind häufig nicht die gesetzlichen Regelungen der Grund für die Verzögerungen, sondern die Arbeitsabläufe der Verwaltung. Auf eine sachgerechte Bearbeitung seines WDB-Antrages hatte sich auch SU Wolf verlassen. Da er über zehn TIC-Zettel verfügte, konnte er davon ausgehen, dass die Sachverhaltsermittlung schnell abgeschlossen sein würde. Zudem war ihm © DBwV/Willem gr. Darrelmann stellt. Was die Bundeswehr unter schnell und sachgerecht versteht, bleibt allerdings unbestimmt. Tatsächlich dauert die Bearbeitung eines WDB-Verfahrens im Schnitt achtzehn Monate, im Bereich der psychischen Erkrankungen vielfach sogar deutlich länger. Dies als schnell zu bezeichnen, sorgt bei vielen betroffenen Soldaten für Unverständnis. Sie gehen davon aus, dass der Dienstherr seiner Pflicht zur Fürsorge und Verwirklichung der gesetzlichen Ansprüche zügig und zuverlässig nachkommt, schließlich haben sie für den Dienstherrn ihre Gesundheit, vielfach Die Verfahren zu Wehrdienstbeschädigungen (WDB) sind häufig langwierig und werden für viele Betroffene zum Kampf mit der Verwaltungsbürokratie. Arnd Steinmeyer ist niedergelassener Rechtsanwalt in Hamburg und vertritt deutschlandweit aktive und ehemalige Soldaten bei der Durchsetzung ihrer Rechte in WDB-Verfahren aufgrund von Einsatztraumatisierungen. Er ist Vertragsanwalt und Ansprechpartner des DBwV für psychische Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit besonderen Auslandsverwendungen (PTBS etc.). Nähere Informationen finden Sie unter www.steinmeyer-law.de Foto: privat 16 Die Bundeswehr November 2015 17 Fotos: gr. Darrelmann Titel: Interview „Die Netzwerkbildung ist ein Erfolgsmodell“ Er kümmert sich um die Traumatisierten. Um diejenigen, die Schaden an der Seele genommen haben: Wir sprachen mit dem PTBS-Beauftragten, Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen, über die Fallzahlen, die erhöhte Sensibilität in der Bundeswehr und Verbesserungsansätze. Die Bundeswehr: Zur Statistik: Wie entwickeln sich die Fallzahlen bei einsatzbedingten psychischen Erkrankungen von Soldaten und wie viele davon sind als PTBS einzustufen? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Es ist immer ausgesprochen schwierig über Zahlen zu sprechen. Wenn man sich über sie äußert, muss man natürlich exakt die Referenzgrundlagen angeben – deswegen möchte ich eigentlich nicht mit detaillierten Zahlen aufwarten. Sie steigen tendenziell, obwohl Einsätze wie der in Afghanistan nicht mehr so intensiv geführt werden. Ich vermute, ein Grund besteht darin, dass die Bereitschaft, sich erkennen zu geben, deutlich größer geworden ist. Das wollen wir auch. Ich stelle fest, dass sich eine ganze Reihe von Soldaten an uns wendet, für die die traumatisierenden Ereignisse schon lange zurückliegen. Zum Teil hängt das natürlich auch mit dem Krankheitsbild zusammen, bei dem sich die Symptome oft erst nach Jahren zeigen. Die Bundeswehr: Ist zu erwarten, dass die Zahlen langfristig sinken, nachdem der Kampfeinsatz in Afghanistan beendet ist? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Sie wissen, dass ich aus Süddeutschland komme. Der dortige Kabarettist Karl Valentin sagte einmal: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Ich vermag das in der Tat nicht abzuschätzen. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir gerade wegen der gestiegenen Sensibilität eine gewisse Sockelzahl halten. Ein Sinken der Zahlen halte ich derzeit eher für unwahrscheinlich. Die Bundeswehr: Eine Frage zum Psychosozialen Netzwerk: Würden Sie diese örtliche Kompetenzbündelung als Erfolgsgeschichte beschreiben? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Lassen Sie mich dazu vielleicht ein bisschen ausholen. Ich bin ja nun der dritte Amtsinhaber auf diesem Dienstposten. Brigadegeneral Munzlinger und Generalmajor von Heimendahl hatten ihn vor mir inne. Jeder hatte unterschiedliche Schwerpunkte, auch in Abhängigkeit von den Erfordernissen der jeweiligen Zeit. Brigadegeneral Munzlinger hat viele grundlegende Meilensteine gesetzt. Er war vor allem an Gesetzgebungsverfahren beteiligt und diese Gesetze sind wirklich von großem Vorteil für die Soldaten. Das Einsatzversorgungsgesetz, das Einsatz-Weiterverwendungsgesetz, das Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz und die Einsatzunfallverordnung erlauben heute viele Maßnahmen, um den erkrankten Soldaten sehr schnell gerecht zu werden. Dazu haben wir auf verschiedenen Ebenen auch Kompetenzen zusammengeschaltet. Auf der untersten Ebene das Psychosoziale Netzwerk mit dem Sozial- PTBS-Beauftragter Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen stand dem Verbandsmagazin Rede und Antwort. dienst, den Truppenärzten, dem Psychologischen Dienst und den Militärgeistlichen vor Ort. Auf höherer Ebene besteht zum Beispiel unsere Arbeitsgemeinschaft PTBS, die gerade vor zwei Tagen ihre Sitzung in Bonn abgehalten hat. Wir besprechen in diesen Sitzungen zunächst Grundsätzliches und gehen dann konkret auf Einzelfälle ein. Wir haben uns dieses Mal beispielsweise auch mit der Tiertherapie beschäftigt. Was die Vernetzung angeht: Sowohl auf Standortebene als auch am Konferenztisch führt der Zusammenschluss diverser Kompetenzen, aber auch verschiedener Sichtweisen, in der Regel dazu, dass wir für die Betroffenen das bestmögliche Ergebnis erzielen. Wir können ohne Einschränkung feststellen, dass sich das Psychosoziale Netzwerk bewährt hat. Wenn die Folgen von PTBS geregelt werden müssen, gibt es drei „Haupt-Akteure“: Die Verwaltung, die behandelnden und die begutachtenden Ärzte. Zwischen diesen drei Beteiligten herrschen oft sehr große Unterschiede in den Auffassungen. Aber es gelingt in aller Regel hier in der Summe gute Ergebnisse zu erzielen. Deswegen: Jawohl, die Netzwerkbildung ist aus meiner Sicht ein echtes Erfolgsmodell. Die Bundeswehr: Halten Sie die Gründung von Selbsthilfegruppen etwa für Angehörige von erkrankten Soldaten für sinnvoll und unterstützt das Ministerium solche Initiativen in irgendeiner Art und Weise? 18 Die Bundeswehr November 2015 Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Ich bin der Auffassung, dass Initiativen von Personen, die selbst betroffen sind, die ein eigenes Erleben haben, zu fördern sind. Es gibt eine große Zahl von Selbsthilfegruppen. Beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung hier im BMVg war ein großer Teil von ihnen anwesend. Wir unterstützen diese Entwicklung, indem wir uns mit ihnen und den im Netzwerk der Hilfe zusammengefassten Organisationen und Verbänden regelmäßig treffen und austauschen. Kriterien sind unter anderem die Offenheit für alle Einsatzverwundete, psychisch Verwundete vor allem, und bundesweites Agieren. So bekommen wir sehr viele Informationen und Hinweise. Titel: Interview Stellen Sie hier einen Wandel oder gar ein Umdenken fest? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Der Begriff „Umdenken“ greift mir zunächst etwas zu weit, einen Wandel gibt es natürlich. Meine subjektive Empfindung ist dabei, dass es in der Gesellschaft derzeit ohnehin einen erheblichen Wandel in Richtung Offenheit und Transparenz gibt. Vor zehn, 20 oder 30 Jahren war das noch anders. Zu dieser Zeit wurde der Betroffene in der Truppe tatsächlich gelegentlich als „Weichei in die Ecke“ gestellt. Das darf jetzt natürlich auch nicht in die andere Richtung abdriften. Im Psychotraumazentrum am Bundeswehrkrankenhaus Berlin wird derzeit eine Studie konzipiert zur Frage, wie man sich denn offen- Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen sieht es als Vorteil im Amt des PTBS-Beauftragten an, dass er Mediziner ist. Die Bundeswehr: Welche Rolle spielen technische Faktoren wie die Betreuungskommunikation als Verbindung in die Heimat? Kann eine schlechte Verbindung zum sozialen Umfeld krankheitsfördernd wirken? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Aus eigener Erfahrung im Rahmen meines Einsatzes im ISAFHauptquartier in Kabul von Oktober 2013 bis Juni 2014 weiß ich besonders den Wert eines stabilen guten WLAN (kabelloses örtliches Internet-Netzwerk, Anm. d.Red.) zu schätzen. Leider ist dieser Standard meines Wissens noch nicht flächendeckend für unsere Einsatzteilnehmer vorhanden. Ob daraus ein Eins-zu-eins-Zusammenhang zum Entstehen von Krankheiten abgeleitet werden kann, glaube ich nicht. Möglicherweise kann es aber ein verstärkender Faktor sein. Umso mehr kann ich die Initiative zur Verbesserung der Betreuungskommunikation im Rahmen des Attraktivitätsprogramms daher – auch aus dem eigenem Erleben heraus – nur unterstützen. Die Bundeswehr: Schon angesprochen: Ein Aspekt im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen war immer, dass Soldaten zögern, Hilfe zu suchen, weil es nicht in ihr Selbstbild passt. baren möchte. Der Arbeitstitel lautet: „Coming out proud“, auf Deutsch „In Würde zu sich stehen“. Die Bundeswehr: . Trotzdem bleiben viele psychische Erkrankungen unerkannt oder werden schlichtweg unterschätzt. Dabei wäre eine frühzeitige Erkennung auch aus medizinischer Sicht durchaus sinnvoll. Wie kann Betroffenen, die sich vielfach nicht mehr im aktiven Dienst befinden, geholfen werden? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Da sprechen Sie einen ganz wichtigen Punkt an. Der aktive Soldat kann sich täglich an eine Dienststelle wenden, er hat sein regelmäßiges Einkommen, er kann jederzeit die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung in Anspruch nehmen. Er ist somit in einer „geregelten Versorgungsstruktur“. Für die ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr ist dies heute weiterhin schwieriger. Betroffene wenden sich oft erst an uns, wenn es wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt. Wir können aber auch dann in der Regel sehr unkonventionell helfen. Ich bin da als zentraler, für jeden erreichbarer Ansprechpartner mit meinem Team sehr gut aufgestellt. Die ganze Bandbreite stellt sich dann flapsig gesprochen so dar: Ich kann mit dem Obergefreiten, dem Hauptsekretär und dem Staatssekretär sprechen und das ist sehr gut so. Die Bundeswehr: Die Bundeswehr hat einiges getan, mit der Berufung eines PTBS-Beauftragten etwa, mit der Einrichtung des Psychotraumazentrums. Gäbe es aus Ihrer Sicht noch mehr zu tun und wenn ja, an welcher Stelle? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Ich will noch einmal auf die Arbeit meiner Vorgänger eingehen: Herr Brigadegeneral Munzlinger hat wesentlich zur Anpassung der gesetzlichen Regelungen beigetragen. Herr Generalmajor von Heimendahl hat dann mit viel Empathie und Einsatz Enormes für die einzelnen Soldaten geleistet. Diesen Weg werde ich mit meinem Team weitergehen. Was ich mir dazu noch zusätzlich auf meine Fahnen geschrieben habe, ist die Beschäftigung mit grundsätzlichen wissenschaftlichen Fragestellungen. Mit Studien etwa und dem Erfahrungsaustausch mit Streitkräften anderer Länder. Ich habe Besuche in Frankreich, den Niederlanden und in Österreich geplant, um zu erfahren, wie unsere unmittelbaren Nachbarn mit dieser Thematik umgehen. Die Niederlande sind für mich deswegen sehr interessant, weil sie sich mit den besonderen Erfahrungen der in Srebrenica eingesetzten Soldaten intensiv auseinandersetzen. Neben der unbedingten Fortführung der bisherigen Arbeit will ich deshalb auch die internationalen Kontakte ausbauen und wissenschaftliche Erkenntnisse vermehrt heranziehen. Das ist evolutionär zu verstehen, nicht als Paradigmenwechsel. Die Bundeswehr: Inwieweit berücksichtigen Sie die Erfahrungen anderer Nationen, die vielleicht schon länger in durchaus harten Auslandseinsätzen stehen? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Die Niederlande beispielsweise haben eine sehr effektive Rehabilitation, sind aber in Bezug auf die Versorgungsleistungen anders organisiert. Im Vergleich zu anderen Nationen sind wir bei der Versorgung einsatzgeschädigter Soldatinnen und Soldaten sehr gut aufgestellt, werden aber gleichwohl den internationalen Erfahrungsaustausch auch in der Zukunft suchen. Die Bundeswehr: Zu einem Problem, von dem wir als Verband wissen, dass es viele Betroffene besonders ärgert: Die Anerkennung von psychischen Erkrankungen als Wehrdienstbeschädigung (WDB) oder Einsatzfolge zieht sich in der Verwaltungsbürokratie oft lange hin. Können Sie da Einfluss nehmen? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Ja, darum bemühe ich mich. Grob beschrieben besteht der Prozess aus mehreren Schritten. Der Betroffene stellt einen WDB-Antrag. Dann finden eine Kausalitätsermittlung und eine Zeugenbefragung statt, das heißt, das zuständige Dezernat im Bundesamt für Personalmanagement fragt in der Regel beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr und bei Zeugen nach: „Kann das so gewesen sein? War der Betroffene bei den geschilderten Vorfällen dabei?“ Nach Abschluss aller Ermittlungen und Begutachtungen erfolgt dann die Erstellung eines WDB-Bescheides. In diesem sich über mehrere Monate erstreckenden Prozess treten manchmal Titel: Interview Die Bundeswehr November 2015 19 unverständliche zeitliche Verzögerungen auf. Es sind nicht die Kernprozesse, die Zeit brauchen, sondern die Vielzahl von Zwischenschritten, die wie Zahnräder ineinander greifen. Manchmal könnte hier ein kurzes Telefonat einen kumulierenden Zeitverzug verhindern. Die Bundeswehr: Der Verband hat ja dazu auch einige Ideen entwickelt. Wie schätzen Sie die Einrichtung einer „vorläufigen Schutzzeit“ ein oder die vorläufige, temporäre Bewilligung von Leistungen? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Bereits in seinem ersten Bericht im Jahr 2011 hat der Beauftragte PTBS eine „vorläufige Schutzzeit“ nachdrücklich für die einsatzgeschädigten Soldatinnen und Soldaten gefordert. Diese Forderung unterstütze ich heute noch. Das wäre sinnvoll. Die Bundeswehr: Neben einer optimalen medizinischen Betreuung sind die Verwendungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von zentraler Bedeutung. Sehen Sie Bedarf für ein Personalentwicklungskonzept, in dem Einsatzgeschädigten vielleicht bessere Perspektiven als bisher aufgezeigt werden? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Wir haben auch dieses Problem gerade vor zwei Tagen diskutiert. Laufbahnnachzeichnungen sowie Beförderungen im Rahmen der Schutzzeiten finden heute bereits Anwendung, da die Betroffenen nach Gesetz nicht schlechter gestellt werden dürfen. Eine Extra-Laufbahn für Geschädigte hielte ich wiederum für bedenklich. Irgendwo dazwi- Der PTBS-Beauftragte an seinem Schreibtisch. Er ist der dritte Amtsinhaber auf diesem wichtigen Posten. schen sollte der Weg sein, damit Einsatzgeschädigte diese Zeit positiv überbrücken. Ein eigenes „Geschädigten-Bataillon“ wäre für mich eine Diskriminierung. Die Bundeswehr: Zu den Einzelmaßnahmen: Denkt man auch über eine Paartherapie nach, wo Ehepartner die Möglichkeit haben, zusammen betreut zu werden? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Auch darüber denken wir nach. Wir hatten Fälle, bei denen wir unter Einbeziehung von Stiftungen oder anderen Organisationen unkonventionell eine Paartherapie ermöglichen konnten. Derzeit verhindern die Bestimmungen der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung für Soldatinnen und Soldaten eine Kostenübernahme. Auch das ist ein Aufgabengebiet, bei dem ich Änderungsbedarf sehe. Anzeige Wer Deutschland vor der Flut rettet, sollte selbst flüssig bleiben. Für Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbandes: Sonderkonditionen beim FlexoPlus-Kredit! Sondertilgungen sowie Änderungen von Rate und Laufzeit: jederzeit kostenlos Top-Zinsvorteil Informieren Sie sich jetzt: 030 / 285 35-191 Stichwort: DBwV www.abkbank.de/dbwv Die Bundeswehr: Ist es für Sie von Vorteil im Amt, dass Sie es als Mediziner bekleiden? Generalarzt Dr. Bernd Mattiesen: Der Dienstposten sollte grundsätzlich von einem einsatzerfahrenen Offizier im Dienstgrad eines Brigadegenerals wahrgenommen werden. Persönlich sehe ich durchaus Vorteile, ihn als Sanitätsoffizier wahrzunehmen. Aufgrund meiner medizinischen Ausbildung fällt mir der Zugang zu weiten Bereichen der Versorgung und auch der Entscheidungsfindung einfach. Im Gespräch mit sozialmedizinischen Gutachtern, Chefärzten und Abteilungsleitern in den Bundeswehrkrankenhäusern nutzen wir dasselbe medizinische Vokabular. Die Bundeswehr: Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen weiterhin eine glückliche Hand in dem auch für uns sehr wichtigen Amt. 20 Die Bundeswehr November 2015 Gastbeitrag: Weißbuch M it dem aktuellen Weißbuchprozess will die Bundeswehrführung die Leitlinien deutscher Sicherheitspolitik für die kommenden Jahre formulieren. Diese sollen 2016 in einem fertigen Dokument vorliegen. Dazu haben Sicherheitsexperten aus Politik, Bundeswehr und Zivilgesellschaft in mehreren Workshops des Weißbuchprozesses die „Grundzüge, Ziele und Rahmenbedingungen deutscher Sicherheitspolitik, die Lage der Bundeswehr und die Zukunft der Streitkräfte“ von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die bisherigen Weißbücher tragen seit 1969 die Erwartungen an die sicherheitspolitische Lage der Zukunft zusammen. Parlamentarische Gremien, die Öffentlichkeit sowie das Bundesverteidigungsministerium bringen ihre Ideen ein, wie aktuelle Herausforderungen im Bereich Sicherheit und Verteidigung zu meistern sind. Das neue Weißbuch soll mit seiner thematischen Aufweitung und dem Dialogprozess während seiner Entstehungsphase stärker als bisher Sicherheit zusammen mit anderen Themen betrachten. sozialer Rechtsstaaten gelingen. Bereits bei der Überlegung von militärischen Einsätzen muss ein langfristiges und nachhaltiges Engagement der Entwicklungszusammenarbeit eingeplant werden. Wir benötigen verstärktes vernetztes Denken und Handeln. Ansätze zur Lösung ziviler und militärischer Krisen bedürfen einer ehrlichen Problemanalyse und Zielbestimmung, um nachhaltig Frieden sichern zu können und auf demokratischen Werten ruhende Stabilität zu schaffen. Das Weißbuch 2016 muss diesem Anspruch gerecht werden. Dass Entwicklungszusammenarbeit während und nach Einsätzen der Bundeswehr kein rein dekoratives Element ist, zeigen die Flüchtlingsbewegungen aus Ländern wie Afghanistan, die auf Nachbarländer oder Europa übergreifen. Auch weil wir den Fokus nicht genug auf Wiederaufbau und Kooperation im staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bereich gelegt haben, werden Gruppen wie die Taliban und der ISIS so stark, dass Menschen vor Verfolgung und Missbrauch fliehen müssen und erreichte Erfolge in Gefahr Gabi Weber, Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Sicherheit und Verteidigung der SPD Das Weißbuch 2016 – nicht nur ein sicherheitspolitisches Dokument Als Mitglied der Bundestagsausschüsse für Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und zivile Krisenprävention ist für mich daher ein Blick über den rein sicherheitspolitischen „Tellerrand“ hinaus absolut notwendig, wenn das Weißbuch als Dokument Relevanz haben soll. Gleichzeitig muss man sich auch eingestehen, dass den vielfältigen Erwartungen an das Dokument kaum noch entsprochen werden kann. Dieses Werk soll ja eigentlich nur der Bundeswehr dienen, ist aber in der Zwischenzeit zu einer Art „Ersatzagenda“ für die Gestaltung von Deutschlands neuer Verantwortung in der Welt gemacht worden. Dem muss die Politik, also wir, künftig mit einer eigenen, weit gedachten Sicherheitsstrategie Rechnung tragen. Am 8. September 2015 fand in Berlin mit Vertretern aus Politik, Ministerien, internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Militär im Rahmen des Weißbuchprozesses der Workshop „Perspektiven Entwicklung und Sicherheit“ statt. Afghanistan und Mali waren prominente Beispiele, an denen Chancen, aber Foto: DBwV/ Willem gr. Darrelmann Solide und praktikable Antworten auf die sicherheitspolitischen Fragen wünscht sich Gabi Weber vom Weißbuchprozess. auch bisherige Versäumnisse eines umfassenden zivil-militärischen Ansatzes erörtert wurden. Die Diskussionen waren fruchtbar, weil sie offen und auch kontrovers geführt wurden. Ich konnte wertvolle Impulse für die parlamentarische Arbeit, aber auch für eine verbesserte Ausrichtung und Struktur künftiger Einsätze mitnehmen. Dabei wurde deutlich: Der Entwicklungszusammenarbeit kommt eine tragende Rolle beim Nachdenken über und Schaffen/Erhalten von Sicherheit zu. Militärische Einsätze können in ihren Zielsetzungen nur dann nachhaltig wirken, wenn die jeweilige lokale Bevölkerung und unsere hinter diesen steht. Dazu bedarf es intensiver Abstimmung von militärischen und nicht-militärischen Akteuren im Einsatzgebiet und auch bei uns. Um die Unterstützung der Bevölkerung in den entsprechenden Gebieten, aber auch in Deutschland, zu gewinnen und Widerstand/Extremismus den Nährboden zu entziehen, bedarf es der wirklichen Umsetzung dessen, was auf dem Papier immer als „der vernetzte Ansatz“ beschrieben wird. Nur so kann der Aufbau freier, demokratischer und sind. Der jahrelange Einsatz der Soldatinnen und Soldaten in den betroffenen Regionen wird dadurch entwertet. Gerade das Beispiel Afghanistan zeigt, wie wichtig ein langer Atem der Entwicklungszusammenarbeit nach Militäreinsätzen ist, um betroffene Regionen wirklich bei ihrer Transformation zu unterstützen. Durch nachhaltige Aufbauhilfe und Entwicklungsförderung wird das Risiko des (erneuten) Zerfalls von Staaten gemindert, das wiederum die Wurzel weiterer Konflikte und Fluchtszenarien ist. Wir benötigen deshalb zwingend eine wirkliche, nicht nur theoretisch entworfene, Koordinierung der beteiligten Akteure, hier bei uns im Regierungsapparat, aber eben auch vor Ort in den Einsatzgebieten. Diplomatie, Polizei, Aufklärung, Teilhabe- und Gesellschaftspolitik, präventive Konfliktbearbeitung, nachhaltiges „State Building“ sind Schlagworte, die jeweils mit einer auf den lokalen Kontext abgestimmten Substanz gefüllt werden müssen. Wir dürfen nicht die Lehren des letzten Einsatzes zur Grundlage unserer Pläne des nächsten machen, müssen aber trotzdem eine genaue Überprüfung der gesetzten Ziele vornehmen. Die erkannten Stärken und Schwächen müssen berücksichtigt werden. Dabei hat jede Krise ihre eigene Identität, der unsere Planungen entsprechen müssen. Es kommt also darauf an, sich vor Einsatzbeginn bezüglich der zu erreichenden Ziele und über die dazu nötigen Mittel abzustimmen; national, aber auch mit den beteiligten Bündnispartnern. Eine enge Verzahnung und Koordinierung der beteiligten Ressorts in der Bundesregierung ist dafür eine unabdingbare Voraussetzung. In diesem Sinne hoffe ich, dass das Weißbuch auf diese Fragen solide wie auch praktikable Antworten gibt, die dann von den Handelnden nicht zu den Akten gelegt, sondern durch kluge Umsetzung mit Leben erfüllt werden. Haushalt 2016 Die Bundeswehr November 2015 21 Drei Fragen an die Haushälter im Bundestag Karin Evers-Meyer (SPD): Sparsamkeit ist das eine, Einsparungen das andere. Der sparsame Umgang mit dem Geld des Steuerzahlers bleibt natürlich auch Pflicht der Bundeswehr. Für die Teilnahme an großen Einsparprogrammen à la Gießkannenprinzip ist allerdings in der Tat kein Platz mehr. Wir sind der Grenze zum Kaputtsparen gefährlich nahe gekommen. Michael Leutert (Die Linke): Die Frage ist für mich als Haushaltspolitiker mehr, ob die Mittel sinnvoll und effektiv eingesetzt werden. Natürlich brauchen die Soldaten vernünftige Ausrüstung. Doch wenn ich sehe, dass im laufenden Haushalt bei den Beschaffungsvorhaben rund eine halbe Milliarde Euro vor allem bei den Großprojekten nicht abgeflossen sind, ist das ein Zeichen, dass die Kostenplanung durchaus noch optimiert werden kann. Dr. Tobias Lindner (Bündnis 90/Grüne): Das sicherheitspolitische Umfeld hat sich geändert. Wir sehen völlig geänderte Bedrohungswahrnehmungen im östlichen Bündnisgebiet der Nato. Der Syrienkonflikt führt zu immensen Flüchtlingsströmen nach Europa. Diesen Herausforderungen müssen wir als Staat begegnen. Daraus das Ende des sparsamen Umgangs mit Haushaltsmitteln abzuleiten, greift zu kurz. Die Krisen der Welt werden wir nicht einfach mit mehr Militär lösen. Wir müssen vor allem unsere zivilen Instrumente stärken und uns mit beherzter Diplomatie einbringen. © Henning Schacht Bartholomäus Kalb CSU/Unionsfraktion Karin Evers-Meyer SPD © Rainer Christian Kurzeder Bartholomäus Kalb (CSU/Unionsfraktion): Um die vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können ist es von besonderer Bedeutung, dass die Bundeswehr personell und materiell gut aufgestellt ist. Denn gutes Material und gute Ausrüstung dienen nicht nur der Leistungsfähigkeit, sondern in erster Linie auch dem Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten. Die Erhöhung des Verteidigungsetats ist nicht nur ein wichtiges Signal sondern meines Erachtens unabdingbar angesichts der neuen Herausforderungen, die sich unsere Bundeswehr stellen muss. Zudem darf man nicht außer Acht lassen, dass ein Großteil der Mittel durch Personalkosten und Versorgungsausgaben gebunden ist. © Haar/Deutscher Bundestag Die Bundeswehr: Die Verpflichtungen Deutschlands in der Welt und die Anforderungen an die Bundeswehr nehmen zu. Würden Sie sagen, dass die Zeiten des Sparens für die Streitkräfte vorbei sind? © Pressefoto SPD Berlin. Es ist eines der wichtigsten Themen überhaupt im Bundestag – nicht nur für uns: Der Bundeshaushalt stellt das bedeutendste Gestaltungsinstrument des Parlaments dar. Das Zahlenwerk für 2016 ist derzeit im parlamentarischen Prozess, die erste Lesung fand am 9. September statt. Der Verteidigungshaushalt umfasst demnach 34,4 Milliarden Euro. In ihrem Debattenbeitrag hat Verteidigungsministerin von der Leyen leidenschaftlich dafür geworben, weiterhin mindestens 1,17 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt in den Einzelplan 14 fließen zu lassen und die Notwendigkeit von Investitionen in die Ausstattung der Truppe unterstrichen. Der DBwV findet: Es müsste noch mehr Geld in die Bundeswehr investiert werden – angesichts der vielfältigen Aufgaben und Verpflichtungen. „Die Bundeswehr“ hat die zuständigen Abgeordneten gefragt, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Michael Leutert Die Linke Dr. Tobias Lindner Bündnis 90/Grüne Die Bundeswehr: Wie fanden Sie die Rede der Verteidigungsministerin am 9. September, in der sie auf den aktuellen und künftigen Bedarf eingegangen ist? Kalb: Die Ministerin hat in ihrer Rede sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sich in den letzten Jahren die Bedrohungsszenarien und damit die Anforderungsszenarien für die Bundeswehr ständig ändern. Dies hat demnach zur Folge, dass zur Sicherung von Frieden, Freiheit und Wohlstand große und stetige Anstrengungen – auch finanzieller Art – erforderlich sind. Evers-Meyer: Es wird keine Sternschnuppe vom Himmel fallen, die den Verteidigungshaushalt über Nacht verdoppelt. Darin sind wir uns einig. Aber wir wollen den Etat bei 1,17 Prozent des BIP halten und die Investitionen ins Material stärken. Es wird also wieder mehr Geld für die Bundeswehr geben. Und wichtig ist noch ein anderer Punkt, den die Ministerin am 9. September zwar nicht erwähnt hat, bei dem wir uns aber dennoch einig sind. Wir sollten uns von Zahlen wie 1,17 oder dem Nato-Ziel zwei Prozent des BIP nicht verhaften lassen. Wichtig ist, was hinter diesen Zahlen steht, also was ein Land tatsächlich an Fähigkeiten zur Verfügung stellen kann. Leutert: Ich habe die Rede der Verteidigungsministerin gut im Gedächtnis, zumal ich direkt auf sie geantwortet habe. Ich schätze Frau von der Leyen dafür, dass sie manches anders macht als ihre Vorgänger. Dennoch fehlt mir eine Gesamtstrategie, in der sich auch negative Erfahrungen wie der Patriot-Einsatz in der Türkei oder der Afghanistan-Einsatz niederschlagen. Auch das Ziel einer europäischen Zusammenarbeit findet aus haushälterischer Sicht nicht genug Berücksichtigung. Dr. Lindner: Ich stimme ihr zu, dass die Bundeswehr wichtige Beiträge leistet. In einigen Fragen bin ich aber ganz anderer Meinung. Ihre Freude über höhere Verteidigungsausgaben teile ich nicht. Die Idee, drei Rüstungsprojekte in eine Kapsel zu packen, hinterlässt bei mir eher mehr Fragen als Antworten. Auch bei der Ausgestaltung des Einsatzes im Mittelmeer haben wir Differenzen. Die Bundeswehr: Herrscht in Ihrer Fraktion Einigkeit darüber, dass solche Pläne finanziell unterfüttert sein müssen? Kalb: Ich gehe davon aus, dass in der Fraktion die Belange der Bundeswehr ganz überwiegend positiv begleitet werden. Bei den Kollegen im Verteidigungs- und Haushaltsausschuss wird der Verteidigungsetat auf jeden Fall intensiv und sachgerecht beraten. Evers-Meyer: In jeder Fraktion gibt es auch Kollegen, die dem Thema skeptisch gegenüberstehen. Das ist auch gut so, denn nur so kann es die notwendigen Diskussionen geben. In meiner Fraktion überwiegt jedoch die Einsicht, dass die Bundeswehr konzeptionell und finanziell wieder gestärkt werden muss. Leutert: Nein, und das ist auch gut so. Ich stelle mir generell eine Fraktion, in der nicht diskutiert wird, ziemlich langweilig vor. Dr. Lindner: Die Bundeswehr muss natürlich für die ihr von uns Parlamentariern gegebenen Aufträge angemessen ausgestattet werden. Das befreit sie aber nicht davon, sparsam und effizient mit ihren Mitteln umzugehen. Wir erwarten, dass die Bundeswehr ihre Mittel gut managt, dass sie transparent und effektiv haushaltet. Solange Minderabflüsse und Managementprobleme bestehen, macht es wenig Sinn, der Bundeswehr mehr Geld zu geben. Blickpunkt: Flüchtlingshilfe Die Bundeswehr November 2015 Fotos: gr. Darrelmann 22 Oberstabsfeldwebel Erhard Müller gibt blaue Bänder aus. Sie zeigen, in welchem Gebäude die Flüchtlinge untergebracht sind. Fußball auf dem Kasernenhof: Die Liegenschaft Fünfeichen bei Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern dient als Notunterkunft für Flüchtlinge. Inzwischen sind es 750. Die Bundeswehr packt an allen Ecken und Enden mit an. Auf dem Weg zur Abgabestelle: Kinderbekleidung nehmen die Sammelstellen gern entgegen. Jutta Schulz vom Arbeiter Samariter Bund verteilt in einem gut bestückten Lager Hygieneartikel aller Art . Faisal Farhan, Lutz Dekowski und Simon Heinz Oelmann (v.l.) bilden ein medizinisches Betreuungsteam. Sie sind von der Universitätsklinik Greifswald. Sprachmittler Hauptgefreiter Ismael Akbar. Flüchtlinge erzählen ihm oft, was auf ihrer Flucht geschah. Wo das Chaos keine Chance hat Die Amtshilfe zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms am Beispiel Fünfeichen in Mecklenburg. Alles im Griff – die Belastung ist jedoch hoch. Der baumlange Panzergrenadier holt den Wäschekorb aus seinem Auto. Er ist gefüllt mit Kinderbekleidung. Im nächsten Gebäude nimmt eine Mitarbeiterin vom Arbeiter Samariter Bund (ASB) den Korb dankbar in Empfang: Derzeit Alltag in der Kaserne Fünfeichen bei Neubrandenburg. Hier sind rund 750 Flüchtlinge untergebracht. 750 Menschen, die ein Bett, Mahlzeiten, medizinische Versorgung und Unterstützung bei der Registrierung brauchen. All dies funktioniert, weil die Bundeswehr hilft – mit allem, was sie hat. Major Christian Conrad, S1 der Panzergrenadierbrigade 41, macht kein großes Aufheben um seine Kleiderspende. Wie er packen viele Soldaten und deren Angehörige tatkräftig mit an. Weil sie Amtshilfe leisten. Und weil es ihnen ein persönliches Anliegen ist. Dabei kam der Auftrag auf die Brigade zu wie ein Tsunami. Der so manche andere Organisation heillos überfordert hätte. „Am 7. September wurden wir beauftragt, die Kaserne Fünfeichen für bis zu 250 Flüchtlinge herzurichten“, berichtet Major Conrad. Klingt simpel, bedeutet aber: Unterkunftsgebäude, die schon aufgegeben waren, reinigen. Abgeschaltete Strom- und Wasserversorgung reaktivieren. Mobiliar, Bettwäsche und Handtücher bereitstellen. „Und das von einem Tag auf den anderen“, sagt Conrad. Das Bundeswehrdienstleistungszentrum zeigte sich sehr flexibel, die Soldaten sowieso. Die Zusammenarbeit war klasse und stand unter dem Motto „Wir schaffen das“! Auch die Abtrennung des für die Flüchtlinge vorgesehenen Bereichs vom militärisch genutzten funktionierte. Der Bauzaun war schnell aufgestellt. Am 8. September um 18 Uhr war die Aufnahmebereitschaft hergestellt. Dann begann das Warten. „Niemand wusste zunächst konkret, wie viele Menschen kommen und wann genau“, erinnert sich Conrad. Kurz nach Mitternacht trafen dann die Busse aus München ein. Zwei arabischstämmige Soldaten aus den Verbänden der Brigade halfen bei der Verständigung. Ein Hauptfeldwebel des Fernmeldebataillons 801, der ein halbes Jahr lang im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gearbeitet hatte, strukturierte die Aufnahme und kümmerte sich um die Formalitäten. „Um halb sechs am Morgen des 9. September waren die vielen ,Helfenden Hände’ fertig. Dann waren alle 194 Blickpunkt: Flüchtlingshilfe Ankömmlinge erfasst, hatten ein Bett und eine Mahlzeit bekommen“, beschreibt Conrad die Nachtschicht. Die Kaserne Fünfeichen wird sukzessive aufgegeben, weil das Fernmeldebataillon 801 bis zum 31. März 2016 hier auszieht. Damit wird eine wintertaugliche Infrastruktur als Notunterkunft frei – und die Unterbringung der Flüchtlinge zur Daueraufgabe. „Die Ankömmlinge der ersten Tage sind mittlerweile alle zu Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes weitergeleitet worden“, sagt Oberleutnant Eric Klingelhöfer. „Inzwischen haben wir dennoch rund 750 Menschen hier“, erläutert der Fernmelder. Das bedeutet ein wöchentliches Kommen und Gehen. Der Oberleutnant zeigt zwei Aufnahmeformulare. Das eine ist der offizielle Ersterfassungsbogen des BAMF. Der „Heimausweis“ dagegen ist ein improvisiertes Papier, das unter anderem als Zutrittsberechtigung zur Notaufnahmeeinrichtung Fünfeichen dient. An der Wand hängt eine große Übersicht. Dort ist genau vermerkt, wer welche Stube bewohnt. Gemeinsam mit dem ASB, dem zivilen Träger der Notunterkunft, waren bei der Unterbringung vor allem familiäre Strukturen zu berücksichtigen. Auch der medizinische Status geht aus der Wandkarte hervor. Die ärztliche Versorgung ist gefragt. Im ersten Stock sitzen viele Menschen in improvisierten Warteräumen. Hier ist täglich Sprechstunde. „Der ASB hat Verträge mit der Universitätsklinik Greifswald zur medizinischen Betreuung geschlossen“, erklärt Klingelhöfer. Zwei Teams, jeweils bestehend aus einem Arzt und zwei Medizinstudenten, untersuchen die Menschen. Der Gesundheitszustand? „Im Allgemeinen gut“, sagt Lutz Dekowski, Arzt der Inneren Medizin an der Uniklinik. Vor allem Syrer, die hier überwiegend untergekommen sind, seien in der Regel gesund. Das gelte aber nicht für alle Ankömmlinge: „Gestern haben wir Flüchtlinge aus Eritrea untersucht. Einige von ihnen wiesen Anzeichen für Mangelernährung auf“, sagt Dekowski. Für den Studenten Simon Heinz Oelmann ist die Versorgung der Flüchtlinge Neuland. „Das ist mal etwas ganz anderes. Es macht Freude zu helfen.“ Wie sehr manche Flüchtlinge gelitten haben, deutet Hauptgefreiter Ismael Akbar an. Er ist einer der beiden militärischer Sprachmittler. „Fast alle Flüchtlinge haben Geschichten zu erzählen.“ Etwa von der festen Absicht, in ihrer Heimat zu bleiben – „bis die Bombe neben dem Haus heruntergekommen ist.“ Um der Kinder willen sei die Familie dann geflohen, sagt Akbar. Oder vom Erlebnis der Menschen, die übers Meer geflohen sind. „Das Schlauchboot ist kaputtgegangen. Dann waren sie drei oder vier Stunden im Wasser, bevor sie gerettet wurden.“ In den ersten Tagen hätten die Flüchtlinge auch in Fünfeichen Angst gehabt. „Sie wussten nicht, was mit ihnen passiert.“ Doch dann hätten sie gemerkt, dass es weitergeht und sich jemand um sie kümmert. „Die Flüchtlinge wissen zu schätzen, dass wir ihnen helfen“, sagt Akbar. Im Erdgeschoss steht Jutta Schulz vom ASB in einem Lagerraum. Sie verteilt geduldig Zahnpasta, Shampoo und sonstige Hygieneartikel an die Menschen in der Warteschlange vor ihr. Ihr Mann ist Oberstabsfeldwebel und ebenfalls im Einsatz. „Die Zusammenarbeit klappt gut“, lobt die engagierte Frau die Zivil-Militärische Zusammenarbeit. Die Bundeswehr November 2015 23 Major Christian Conrad an der Übersichtskarte für Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Notunterkünfte nimmt zu und die Aufgabe für die abgestellten Soldaten wird schwieriger. Oberleutnant Eric Klingelhöfer (l.) im Gespräch mit ASB-Geschäftsführer Frank Brehe. Der zivile Träger und die Bundeswehr arbeiten in Fünfeichen hervorragend zusammen. Oberleutnant Eric Klingelhöfer (2.v.l.) und Major Christian Conrad (2.v.r.) im Flur eines Unterkunftsgebäudes. Die Bundeswehr hat hier alles im Griff. Auch die Ausstattung mit Material sei hervorragend. Vieles stammt aus privaten Spenden. „Die Bereitschaft ist ungebrochen“, sagt Major Conrad. Die Soldaten vor Ort tun alles, um die äußeren Bedingungen für die Flüchtlinge so erträglich wie möglich zu gestalten. Die Bewohner dürfen sich frei bewegen. Und nicht nur Fußball auf dem Hof zwischen den Unterkunftsgebäuden spielen. „Wir haben einmal rund 50 von ihnen, auf Einladung, zu einem Oberliga-Spiel mitgenommen“, sagt Major Conrad, während er den Kickern zuschaut. Sein Schwager ist Kapitän der Mannschaft des 1. FC Neubrandenburg. Und mit vereinten Kräften gelang es, den Ausflug zum Punktspiel zu organisieren. Proteste gegen die Neuankömmlinge hat Conrad noch nicht erlebt. „Die NPD hat anfangs versucht, eine Demo zu organisieren. Funktioniert hat aber nur die Gegendemo“, sagt der Major lächelnd. Frank Brehe schaut kurz vorbei. Er ist Geschäftsführer des ASB und verantwortlich für die Notunterkunft. Auch sein Arbeitgeber ist von dem überrascht worden, was vor einigen Wochen auf ihn zukam. „Wir sind zur Übernahme der Notunterkunft Fünfeichen wie die Jungfrau zum Kinde gekommen“, sagt Brehe. Doch dann haben sich die Prozesse eingespielt. Und Brehe wurde zum Fan der Bundeswehr: „Ich hätte mir als Zivildienstleistender nie vorstellen können, die Bundeswehr einmal derart zu loben.“ Er ist sichtlich beeindruckt davon, was die Uniformierten in der Kaserne auf die Beine gestellt haben: „Es ist beispielhaft, mit welcher Geschwindigkeit die Bundeswehr das hier hergerichtet hat.“ Deutschland könne auf diese Hilfe nicht verzichten. Vor allem die geregelten Abläufe haben es Brehe angetan: „Ich habe es hier noch nie chaotisch erlebt.“ Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Belastung für alle Beteiligten groß ist. Die in der Tollense-Kaserne beheimatete Brigade muss für Mecklenburg-Vorpommern ständig 100 Solda- ten zur Flüchtlingsbetreuung im Rahmen der Aktion „Helfende Hände“ in Bereitschaft halten. Darüber hinaus binden die Daueraufträge in den Notunterkünften „Fünfeichen“ und „Basepohl“ sowie der Erstaufnahmeeinrichtung „Horst“ weitere Kräfte. Zusätzlich sollen 13 Unteroffiziere zeitweise für das BAMF arbeiten, um die administrative Abwicklung des Flüchtlingszustroms zu beschleunigen. Im Stabsgebäude ist eine Operationszentrale eingerichtet. Hier treffen regelmäßig die Soldaten zusammen, um die nächsten Schritte zu koordinieren. In Fünfeichen sind auch nachts immer mindestens zwei Soldaten eingesetzt, um die Abläufe zu überwachen. Tagsüber sind es meist 30 bis 40, die unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Jeden Morgen gibt es eine Besprechung mit den Vertretern des ASB. Die Übersichtskarten im Besprechungsraum versprechen dabei keine Minderung der Schlagzahl. „Inzwischen sind es bereits 21 Notunterkünfte im Bundesland“, sagt Klingelhöfer. Die Brigade hat dazu ein umfangreiches Aufgabenpaket. Etwa die in Kürze anstehende Übung „Compact Eagle“ in Polen. Oder die Vorbereitung für die Einsätze 2016. Überdies ist sie die letzte Heeresbrigade, die zum 1. Oktober mit der Umgliederung in die Struktur Heer2011 begonnen hat. Der Einsatz im Rahmen der „Helfenden Hände“ bindet zusätzlich Kräfte. Um durchhaltefähig unterstützen zu können, bedarf es unter anderem klarer Regelungen zur Priorisierung der Aufträge und zum finanziellen Ausgleich. In allen Gesprächen mit den Soldaten wie auch den militärischen Führern vor Ort wurde deutlich, dass die Auftragslage der Brigade einen zeitlichen Ausgleich der Bereitschaftsdienste nicht erlaubt. Angesichts dessen haben die Soldaten ein einfaches Anliegen: „Der Ausgleich für den Bereitschaftsdienst muss auch finanziell erfolgen dürfen“. Ein Ausgleich in Freizeit sei für die Männer und Frauen der Brigade aufgrund der Auftragslage eben nicht möglich, sagt Conrad. fh Die Bundeswehr November 2015 Kolloquium: Zentrum Innere Führung Fotos: Henning 24 Nur ein bisschen zukunftsfähig I st die Bundeswehr zukunftsfähig aufgestellt? Na, da ist noch Luft nach oben, meinten die Teilnehmer des 9. Kolloquiums am Zentrum Innere Führung (ZInFü). Das Bildungswerk des DBwV hatte in Kooperation mit dem ZInFü und dem Freundeskreis ZInFü prominente Referenten und Gäste eingeladen, etwa den Wehrbeauftragten des Bundestags, HansPeter Bartels, oder den früheren Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan. Die künftigen sicherheitspolitischen Herausforderungen seien unwägbarer denn je, sagten die Referenten beinahe unisono. Deswegen müsse die Neuausrichtung hier und da nachjustiert werden. Zunächst ging es um die Rahmenbedingungen für Einsätze. Schneiderhan, Mitglied der sogenannten Rühe-Kommission, die für die Bundesregierung die Parlamentsbeteiligung auf den Prüfstand gestellt hat, wies noch einmal darauf hin, dass der Bundestag nie einen Antrag der Bundesregierung für ein Einsatzmandat abgelehnt hat. Und es sei vergleichsweise auch immer schnell gegangen. Allerdings gelte es bei der internationalen Zusammenarbeit und Arbeitsteilung nachzubessern. Zur Mandatierung von integriertem Personal in Stäben und Hauptquartieren und zu Ausbildungsmissionen habe die Kommissi- Zentrums-Kommandeur Generalmajor Jürgen Weigt skizzierte das Profil des idealen militärischen Führers. Wehrbeauftragter Hans-Peter Bartels machte sich für eine Etaterhöhung stark. on Vorschläge gemacht. Hier könnten die Bestimmungen gelockert werden. Im Mandatstext sollten die nichtmilitärischen Aspekte eines Einsatzes ein stärkeres Gewicht erhalten. Ein heißes Eisen sei die Informationspflicht über den Einsatz der Spezialkräfte. „ Das ist ein schmaler Grat, das weiß ich“, sagte der General a.D.. Doch er hätte sich in seiner aktiven Zeit gewünscht, etwas offener über die hervorragenden Leistungen des KSK sprechen zu können. Über ihren Auftrag hinaus habe die Kommission angeregt, die rechtlichen Grundlagen für Auslandseinsätze zu überprüfen. Insgesamt habe Kommissionschef Volker Rühe die Ergebnisse aber richtig zusammengefasst: „Es gab keinen Grund, die Parlamentsrechte einzuschränken“. DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner gab hier zu bedenken, dass die Mandatierung von Ausbildungs- und humanitären Missionen wie die Seenotrettung ganz konkrete Auswirkungen für die Soldaten bis hin zur Versorgung habe. „Das darf die Politik nicht aus den Augen verlieren.“ Bartels richtete den Blick auf die geänderte Sicherheitslage: „Kollektive Verteidigung spielt heute wieder eine größere Rolle.“ Die Verschiebung der sicherheitspolitischen Herausforderungen werde sich im Weißbuch niederschlagen, aber wohl nicht in eine neue Bundeswehrreform münden. Die derzeit größte Bedrohung sei eine globale: „Was uns am meisten in Atem halten wird, ist der jihadistische Terror“. Der Wehrbeauftragte machte sich erneut für eine Vollausstattung der Bundeswehr stark „100 Brigadegeneral a.D. Alois Bach begrüßt die Gäste im Baudissin-Saal des Zentrums Innere Führung in Koblenz. Prozent Bundeswehr brauchen 100 Prozent Ausrüstung – vielleicht noch ein bisschen mehr.“ Dass der Wehretat auf 1,17 Prozent des Bruttosozialprodukts steige, sei gut, löse aber noch keine Probleme. „Es gibt Handlungsbedarf bei der Bundeswehr“, beantwortete Wüstner gleich zu Beginn seines Vortrags die Frage, die ihm gestellt worden war. Er warf noch einmal einen Blick auf die Reformen und die „Unternehmenskultur“ der Bundeswehr in den vergangenen Jahren. Unter der Führung von Ursula von der Leyen habe das Ressort einen Wandel erlebt. Er gehe davon aus, dass es – trotz der Flüchtlingskrise – beim Ziel bleibe, 1,17 Prozent des Bruttosozialprodukts für die Verteidigung aufzuwenden. Verbesserungsbedürftig seien die Prozesse, etwa bei der Beschaffung. Auch in Sachen Personalsteuerung seien Defizite zu erkennen. „Wir haben Top-Oberstabsgefreite in vielen Bereichen. Doch welche Anreize bieten wir Ihnen, Feldwebel zu werden?“ Eine Riesenchance liege im Weißbuchprozess, doch die Akteure täten sich schwer, größere Kreise für Sicherheitspolitik zu interessieren. Auch die Workshops bestünden vor allem aus Spezialisten. Der Verbandschef rief dazu auf, für den Prozess zu werben. „Jeder kann dazu beitragen, mehr Menschen zu erreichen.“ Die Bevölkerung bewerte die jüngsten Einsätze als erfolglos, sagte Heiko Biehl. Deswegen befürworte sie keine weiteren. Kolloquium: Zentrum Innere Führung DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner zählte zu den Referenten und stellte Fragen aus dem Auditorium. Der Kommandeur des ZInFü, Generalmajor Jürgen Weigt, skizzierte das Profil des künftigen militärischen Führers. Er müsse technisch und humanistisch gebildet sein, er müsse interkulturelle Kompetenz aufweisen. Die strategische Entscheidungsebene verlagere sich immer weiter nach unten. Dies habe etwa der Checkpoint-Vorfall oder der Angriff auf die Tanklaster bei Kundus gezeigt. Bis vor Kurzem habe der ISAF-Einsatz das Denken geprägt. „Vom Einsatz her denken“, sei die Parole gewesen, erinnerte der Generalmajor. Allerdings sei die Einsatzerfahrung für jeden unterschiedlich gewesen. Die Führungskräfte müssten sich also künftig in deutlich vielfältigeren Aufgaben bewähren, als es unter dem Einsatzbegriff zusam- menzufassen sei. Hier gebe es eine große Verantwortung. „Wir haben die Richtigen auszuwählen, die dann auch ,gut führen’“, sagte Weigt. Dabei gebe es nicht für jede Aufgabe unterschiedliche Führungskulturen, sondern nur eine. Sie müsse gleichermaßen militärische Professionalität beinhalten wie die Fähigkeit zum Umgang mit den anvertrauten Menschen. Als Verbesserungsmöglichkeiten nannte der General neben vielen anderen Dingen eine Einhaltung von mindestens dreijährigen Stehzeiten in Führungsverwendungen. Schließlich gab der Kommandeur den Teilnehmern noch den Satz „Die Akzeptanz der Geführten macht uns erst zur Führungskraft“ mit auf den Weg, brach also eine Lanze für den Teamgedanken. Heiko Biehl vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften erläuterte, was die Wissenschaft über das Bild der Bundeswehr in der Gesellschaft herausgefunden hat. Sein Ausgangspunkt waren das Zitat des früheren Bundespräsidenten Horst Köhler vom freundlichen Desinteresse und die Worte des Ex-Verteidigungsministers Thomas de Maizière über den aus de Maizières Sicht übertriebenen Wunsch der Soldaten nach Anerkennung. In den Umfragen zur Wertschätzung liege die Bundeswehr nach wie vor mit vorn, sagte Biehl. Doch wenn es dann um sicherheitspolitische Verantwortung und Einsätze, besonders Kampfeinsätze gehe, schrumpfe die Unterstützung enorm. Die deutsche Geschichte spiele hier eine Rolle, aber auch die Bilanz der bisherigen Einsätze, besonders des ISAF-Einsatzes, die als erfolglos wahrgenommen werden. Die Bundeswehr November 2015 25 Was könne die Bundeswehr also tun? Der gesellschaftliche Rückhalt sei wichtig. Veranstaltungen wie der Tag der Bundeswehr sollten fortgeführt werden. Aber die Bundeswehr müsse auch ein realistisches Bild der Einsätze vermitteln. Offenheit und Transparenz seien hier die Stichworte. Der Vorsitzende des Freundeskreises ZInFü, Brigadegeneral a.D. Alois Bach, machte in seinem Schlusswort deutlich, dass der Vorrang des Politischen selbstverständlich sei, aber auch Verantwortung mit sich bringe, etwa mit Blick auf die finanzielle Ausstattung. In der Konzeption Innere Führung und im Leitbild des Staatsbürgers in Uniform habe man zudem immer noch einen verlässlichen Kompass. fh General a.D. Wolfgang Schneiderhan berichtete von der Arbeit der „Rühe-Kommission“. Anzeige Sie geben alles. 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Auf dem Nato-Gipfel in Wales im September 2014 erteilten die Staats- und Regierungschefs klare Weisung, die Nato entsprechend auszurichten und zu fokussieren! Die Stichworte hierzu sind VJTF (Very High Readiness Joint Task Force), Enhanced NRF (erweiterte Nato Response Force), NFIUs (Nato Force Integration Units) sowie eine deutliche Aufwertung der Rolle des Multinationalen Korps NordOst (MNC NE) in Stettin. Wir in Brunssum arbeiten intensiv an diesen wichtigen Projekten mit. Im Rahmen der Umsetzung des Readiness Action Plan (RAP) sind wir, mit Unterstützung zahlreicher Nationen, in eine Vielzahl von Übungen in Polen, den drei baltischen Staaten, der Slovakei und Ungarn eingebunden. Mit der Aufstellung von vier NFIUs in meinem Verantwortungsbereich (Estland, Lettland, Litauen, Polen) und den zwei noch folgenden in der Slowakei und Ungarn haben wir einen deutlich sichtbaren Schritt getan. Dadurch tragen wir ganz wesentlich zur Stärkung der kollektiven Bündnisverteidigung in dieser Region bei. Eine zusätzliche große Herausforderung für die Nato ist offensichtlich der brutale ISIS-Terror in Syrien, im Irak, aber auch in Afrika – das gefährdet auch unsere Nationen. Hier reagieren bereits NatoMitglieder und die Nato, um diese Krisenherde einzudämmen. Die Europäische Union trägt darüber hinaus dazu bei, die humanitäre Krise im Mittelmeer und „Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt.“ an unseren südlichen Grenzen einzudämmen, aber das reicht nicht. Die Bundeswehr: Russland macht finstere Andeutungen über seine Atomwaffen, regelmäßig kommt es zu Provokationen im Nato-Luftraum. Seine Flugzeuge bombardieren syrische Oppositionelle und geben der syrischen Bodenoffensive die notwendige Luftnahunterstützung. Dabei kommt es zu gefährlichen Begegnungen mit amerikanischen Flugzeugen. Ist das die Rückkehr in den Kalten Krieg? Wie beurteilen Sie die Situation? General Domröse: Nuklearwaffen sind in erster Linie politische Waffen; insofern ist die russische Drohung über deren Einsatz erschreckend und auf taktischer Ebene auch nicht zielführend. Klar ist, die Probleme in der Ukraine müssen politisch gelöst werden – klar ist aber auch, dass wir in vielen Politikbereichen unverändert mit Russland zusammenarbeiten müssen, offensichtlich in den Vereinten Nationen und der OSZE. Die gemeinsamen Nukleargespräche mit dem Iran sind hier ein gutes Beispiel und aus meiner Sicht braucht es auch die Einbeziehung Russlands, um den Syrienkonflikt zu beenden. Der Nahe Osten und Nordafrika sind im Aufruhr; die Stationierung umfangreicher russischer Truppenteile in Syrien ist sehr bedenklich. Die Verletzung türkischen Luftraums durch russische Kampfflugzeuge ist inakzeptabel – Russland täte gut daran, die ohnehin schon angespannten Beziehungen zum westlichen Bündnis nicht noch weiter zu belasten. Anstatt oppositionelle Gruppen zu bombardieren, sollte Russland seine militärischen Aktiviäten im Kampf gegen den Terror mit anderen, dort engagierten Nationen, koordinieren und eine konstruktive Rolle in der politischen Lösung des Konflikts spielen. Russland sollte ein Teil der Lösung in Syrien sein, nicht ein Teil des Problems. Den internationalen Terrorismus bekämpft man besser gemeinsam als alleine! Die russische Vorgehensweise seit 2014, begin- nend mit der Annexion der Krim, der offensichtlichen, massiven Unterstütztung der Separatisten in der Ostukraine und jetzt dem umfangreichen Einsatz in Syrien, verdeutlichen das Bestreben Präsident Putins, wieder eine führende Rolle in der Weltpolitik spielen zu wollen. Diesen Ansatz unterstreicht er durch eine massive militärische Aufrüstung, begeitet von einer Propaganda-Offensive bislang unbekannten Ausmaßes. Im Rahmen von „Persistent Presence“ führt die Nato seit Beginn des Jahres zahlreiche Übungen unterschiedlicher Größenordnungen von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer durch. Wir machen so deutlich, dass wir alles tun, um die Bürger der Allianz zu schützen, gleichzeitig machen wir aber immer deutlich, dass es der Nato um Transparenz geht. Wir stehen ehrlich zu unserer „No Surprise Policy“. Die Nato macht allerdings auch unmissverständlich klar, dass sie bereit und befähigt ist, jederzeit, an jedem Ort, einer möglichen Bedrohung gerecht zu werden. Diese Botschaft ist eindeutig! Die Bundeswehr: Baltikum, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika – wie will man da aus Sicht der Nato Schwerpunkte setzen? General Domröse: Die 28 Nationen des Bündnisses verfügen über Streitkräfte von weit über einer Million Soldaten. Selbstverständlich muss das Bündnis aus der vollen 360-Grad-Sicht die sich ständig verändernde Lage beobachten, um den Schutz unserer Bevölkerung gegen jegliche Bedrohungen sicherzustellen. Die besondere Herausforderung liegt darin, zwei Bedrohungen zugleich begegnen zu können. Gegenüber der beinahe wieder klassischen Bedrohung unserer Ostflanke sind wir mit der Umsetzung des Readiness Action Plan, den Assurance Measures, der Enhanced NRF, der VJTF und dem Multinationalen Korps Nord-Ost, mit seinen NFIUs, gut aufgestellt. Für die eher „unkonventionellen“, den terroristischen Bedrohungen aus dem südlichen Interview Krisenbogen erarbeiten wir derzeit tragfähige Konzepte, gemeinsam mit der Europäischen Union und anderen Organisationen. Das wird bald ersichtlich. Die Bundeswehr: Der Afghanistan-Einsatz war beinahe vollständig aus dem öffentlichen Interesse verschwunden. Der Einmarsch der Taliban in Kundus und die Bombardierung des „Ärzte ohne Grenzen“-Krankenhauses haben dies deutlich verändert. Wie bewerten Sie die Situation, kann die Operation noch zum Erfolg geführt werden? General Domröse: Die Sicherheitslage in Afghanistan ist und bleibt eine Herausforderung! Nach wie vor steht die afghanische Regierung im Übergang – sie kann es schaffen mit unserer Hilfe. Die afghanischen Sicherheitskräfte sind für ihr Heimatland seit Mitte 2013 selbst verantwortlich. Die internationale Staatengemeinschaft unterstützt sie im Rahmen unseres Auftrags in der Operation „Resolute Support“ – vornehmlich in beratender Funktion. Die Gewalt in Helmand oder in Kundus unterstreicht, dass die Lage angespannt und nicht sicher ist. Die afghanischen Sicherheitskräfte benötigen noch, auf deutlich niedrigerem Niveau, die Unterstützung ausländischer Kräfte. Die Bombardierung des Krankenhauses in Kundus ist eine Tragödie, die umfassend untersucht wird. Den Opfern und deren Angehörigen gilt unser besonderes Mitgefühl. Eine absolute Sicherheit wird es nach meiner Bewertung nicht geben können. Gleichwohl, die Entscheidung der Außenminister von Antalya, sich im Rahmen der Enhanced Enduring Partnership weiterhin in Afghanistan zu engagieren, wird sicherstellen, dass Erreichtes bewahrt und ausgebaut werden kann und Ziele, die noch ausstehen, erreicht werden können. Afghanistan kann in der Dekade der Transition von 2015 bis 2025 auf die Unterstützung seiner westlichen Partner bauen. Dazu wird der Fokus im Rahmen des Comprehensive Approaches, also eines ganzheitlichen Betrachtungsansatzes, nun noch mehr auf die zivile Seite verlegt. Dies ist die konsequente Fortsetzung in der Abfolge der Nato-Missionen für Afghanistan. Eine Entscheidung über die zukünftige Truppenstärke und die Stationierungsorte wird bald Klarheit bringen. Ich denke, dass die Weltgemeinschaft, die Nato im Besonderen, gemeinsam mit der afghanischen Regierung weiter intensiv an einer sicheren Zukunft des Landes arbeiten muss. Wir sollten so lange dort bleiben, bis der Übergang im Sinne von „Winning the Peace” geschafft ist. Die Bundeswehr: In Ihrer Verantwortung wurde im Oktober in Spanien, Italien und Portugal die Großübung „Trident Juncture 2015“ mit über 36 000 Soldaten durchgeführt. Wo lagen die wesentlichen Herausforderungen? General Domröse: Die Angehörigen des Headquarter Joint Force Command Brunssum sind stolz, eine so großartige Übung führen zu dürfen. Es war die grösste Nato-Übung seit über einem Jahrzehnt. Sie unterstrich – in politisch wichtiger Zeit – die robuste und verlässliche Fähigkeit des Bündnisses zur Verlegung, Operationsführung sowie zur Krisenbewältigung. Nicht die schiere Anzahl an Soldaten oder Gerät war dabei entscheidend, vielmehr die Teilnahme von 35 Nationen sowie Internationalen Organisationen und Regierungsorganisationen. Darüber hi- naus waren Nichtregierungsorganisationen, unter anderem der Europäischen Union, der Afrikanischen Union und des Internationalen Roten Kreuzes, um nur drei davon exemplarisch zu nennen, an der Übung beteiligt. Ein echter „Comprehensive Approach“, in dem alle Player aktiv und dabei sehr erfolgreich an der Krisenbewältigung mitgewirkt haben! Es gab im Kern zwei Übungsanteile mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen: Im ersten Teil, der sogenannten Command Post Exercise, also einer Stabsrahmenübung, musste mein Stab unter Beweis stellen, dass wir Joint Operations (gemeinsame Operationen) der Allianz führen können – das heißt für mich: Meet the conditions for „Winning the peace“! Diese Phase endete für mein Hauptquartier mit der Zuerkennung, der sogenannten Zertifizierung, der Befähigung zur Führung der NRFKräfte im Jahr 2016, durch die Nato. Im zweiten Teil, der Live Exercise mit real übender Truppe, kam es darauf an, Land-, Luft- und Seestreitkräfte über große Entfernungen zur Wirkung zu bringen, um die Leistungsfähigkeit der Allianz zu demonstrieren. Die Truppenteile waren in Italien, Spanien und Portugal für diese Übung stationiert. Die Nato-Übung „Trident Juncture 2015“ bewerte ich als einen überwältigenden Erfolg, in dem das westliche Bündnis eindrucksvoll seine Befähigung zur Krisen- und Konfliktbewältigung nachhaltig unterstreichen konnte. Die bereitgestellten Kräfte aus vielen Nationen bewiesen innerhalb der Operation den Willen zur Zusammenarbeit im Bündnis sowie mit den zahlreichen zivilen Akteuren, die in der Realität in den Einsätzen ebenfalls vor Ort sind. Wir haben viel voneinander und miteinander gelernt! Es war eine sehr gute Erfahrung, die es zu vertiefen gilt. Die Bundeswehr: Erkennen Sie angesichts der neuen Herausforderungen eine positive Entwicklung bei der militärischen Kooperation auf europäischer Ebene? Hat die Uneinigkeit Europas in der Flüchtlingskrise Auswirkungen auf die Kooperation innerhalb der Nato? General Domröse: Diese humanitäre Tragödie wird durch die europäischen Staaten sehr unterschiedlich angegangen. Sie stellt für alle eine große Herausforderung dar. Klar ist: Wir müssen den Menschen helfen, die das „brennende Haus“ verlas- General Hans-Lothar Domröse wurde Anfang September für 40 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen BundeswehrVerband geehrt. Die Urkunde erhielt er aus den Händen des Bundesvorsitzenden Oberstleutnant André Wüstner (l.) anlässlich eines Standorttags in Brunssum. Die Bundeswehr November 2015 27 sen. Aber wir müssen auch nachdenken, wie wir das „Feuer“ löschen. Auswirkungen daraus auf die militärische Zusammenarbeit innerhalb des Bündnisses erkenne ich nicht. Die Neuaufstellung der NFIUs und das Aufwachsen des multinationalen Korps in Stettin zeigen mir deutlich, dass die Mitgliedstaaten ihren Beitrag zur Allianz unverändert leisten und den Mehrwert der gemeinsamen Verteidigungsanstrengungen eindeutig erkennen. In meinem Verantwortungsbereich sind Kooperation und Zusammenhalt auf militärischer Ebene nach wie vor hervorragend! Die Bundeswehr: In Deutschland rückt die Bündnisverteidigung wieder mehr in den Fokus. Dazu soll die Bundeswehr wieder in die Vollausstattung geführt werden. Wie sieht man in der Nato diese Entwicklung? General Domröse: Die Nato begrüßt es natürlich, wenn Nationen ihre finanziellen Anstrengungen erhöhen und sich den geforderten zwei Prozent des BSP für die Verteidigung annähern. Daher unterstütze ich es als Befehlshaber, dass deutsche Kräfte in meinem Verantwortungsbereich bei den Assurance Measures, den NFIUs und im Multinationalen Korps Nord-Ost deutlich sichtbar vorne stehen – zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Als überzeugter Nato-Offizier unterlasse ich es, meine Ratschläge hinsichtlich der personellen, materiellen, infrastrukturellen oder finanziellen Ausstattung einzelner Nationen öffentlich zu diskutieren. Die Bundeswehr: Wird Deutschland den Erwartungen seiner Bündnispartner gerecht, die uns zunehmend in einer führenden Rolle sehen? General Domröse: Ich denke ja, aber Sie sollten andere fragen! Von Afghanistan über das Kosovo bis hin zur VJTF und beim Air Policing steht Deutschland als ein leistungsstarker und zuverlässiger Partner gut da. Deutschland dokumentiert eindrucksvoll, seine „means und capabilities“ für die gemeinsame Ziele des Bündnisses einzubringen. Das deutsche Personal in der Nato-Kommandostruktur sowie der Nato Force Structure unterstreicht in der täglichen Zusammenarbeit seine sehr gute fachliche Befähigung und internationale Ausrichtung. Ja, ich denke Deutschland wird seiner Rolle innerhalb des Bündnisses gerecht! Da muss ich mich als deutscher Nato-Befehlshaber wirklich nicht verstecken. Im Gegenteil, ich bin ein bisschen stolz. Die Bundeswehr: Ihr Vater hatte 1963 den Bundesvorsitz des DBwV inne. Sie selbst sind 40 Jahre Mitglied im DBwV – wie sehen Sie heute den Verband und seine Bedeutung? General Domröse: Der Verband kann seine besonderen Stärken besonders gut zur Geltung bringen, wenn er sich um den Soldaten selbst, weniger aber um die große Politik kümmert. Die sozialen Verbesserungen, eine verbesserte Ausrüstung, gute Ausbildung, die Stärkung des Unteroffizierkorps sowie die Versorgung der Einsatzverwundeten und Hinterbliebenen sind wichtige Betätigungsfelder. Unsere Soldaten haben es verdient, dass man ihren berechtigten Anliegen die nötige Aufmerksamkeit schenkt! Von meinem Vater habe ich gelernt, den „Schwachen“ zu helfen. Genau das macht der Deutsche BundeswehrVerband. Er gibt ihnen Stimme, Gesicht und Gewicht! 28 Die Bundeswehr November 2015 Auslandseinsatz Foto: picture alliance Afghanistan nach dem Taliban-Angriff auf Kundus „Hier gibt es nichts mehr, was mich hält“ In Afghanistan wird die Sicherheitslage immer schlechter. Nach den schweren Gefechten in Kundus ist auch in Kabul die Lage angespannt. Währenddessen verlassen täglich Tausende von Afghanen das Land. Zudem droht der ISIS am Hindukusch zu erstarken. M ustafa führt einen kleinen Lebensmittelladen in Kabul. Während vor wenigen Jahren das Geschäft noch gut lief, ist dies heute nicht mehr der Fall. „Alles ist teurer geworden. Viele Menschen können sich das einfach nicht mehr leisten“, klagt der Händler. Seinen Laden eröffnete Mustafa während der Amtszeit von Hamid Karzai. An diesen erinnert sich Mustafa gerne zurück, denn seit Karzai nicht mehr im Amt ist, so scheint es, häufen sich die Probleme. „Ghani hat mein Geschäft zerstört“, meint Mustafa. Vor rund einem Jahr hat Ashraf Ghani das Präsidentenamt übernommen. Vom Westen wurde das Szenario als „erster demokratischer Machttransfer Afghanistans gefeiert“. Doch seitdem sind nicht nur die Menschen ärmer geworden, auch die Sicherheitslage hat sich dramatisch verschlechtert. Allein im ersten Halbjahr 2015 wurden laut UN mindestens 5000 Zivilisten am Hindukusch getötet. Verantwortlich dafür sind nicht nur Taliban-Kämpfer, sondern auch die afghanische Armee sowie regierungstreue Milizen. Die Gefechte zwischen den Kriegsparteien nähern sich der Hauptstadt. Auch innerhalb Kabuls ereignen sich immer mehr Anschläge. Der Einfluss der Taliban nimmt zu. „Da, wo meine Milch herkommt, sind sie auch schon“, klagt Mustafa. In den vergangenen Wochen konnten die radikalen Islamisten zahlreiche Erfolge erzielen. Ende September eroberten Taliban-Kämpfer blitzartig die Provinzhauptstadt Kundus. Rund 500 Kämpfer reichten aus, um 7000 Polizisten und Soldaten der afghanischen Armee zu verjagen. Ihren Sieg stellten die Taliban anschließend propagandistisch zur Schau. Obwohl die afghanische Armee kurz darauf eine Gegenoffensive startete, war das Vertrauen in die Regierung erschüttert. Für viele politische Beobachter und Experten war die Taliban-Eroberung von Kundus vorhersehbar. „In den letzten beiden Jahren hatten die Taliban in den Gegenden um Kundus langsam aber sicher ihren Einfluss erweitert. Außerdem kontrollierten sie die Nachbardistrikte in den Provinzen Baghlan und Takhar“, meint etwa der Politikwissenschaftler Jason Lyall von der Yale Universität. Auch von den schwachen politischen Strukturen vor Ort und dem Unmut der Bevölkerung konnten die Aufständischen profitieren. „Gute Regierungsführung“ nötig Hinzu kommt, dass die Regierung in Kabul auf Eskalation und Desinformation setzt. So verkündete man nach dem Fall der Stadt, dass man „alles unter Kontrolle“ habe. Zum gleichen Zeitpunkt setzten sich die Taliban mit erbeuteten Waffen und Fahrzeugen in den Sozialen Netzwerken in Szene. Einen Wendepunkt erreichten die Gefechte in Kundus, nachdem ein Krankenhaus der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) von US-amerikanischen Kampfjets bombardiert wurde. Im Krankenhaus fanden mindestens 22 Menschen den Tod, zahlreiche weitere wurden schwerverletzt. Die USRegierung entschuldigte sich für das Bombardement, das international für Entsetzen sorgte. Inzwischen haben sich die Taliban aus Kundus zurückgezogen. Damit sollten weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung bei US-Luftangriffen und unter den Aufständischen vermieden werden, teilten die Taliban mit. Sie seien aber jederzeit in der Lage, die Stadt zurückzuerobern. Der Polizeichef der Provinz Kundus, Kasim Dschangalbag, sagte, die Stadt sei nun frei von Taliban-Kämpfern. In den umliegenden Gegenden dauerten die Gefechte aber an. Und die Taliban haben trotz ihres Rückzugs zumindest einen symbolischen Sieg errungen. Erstarken des ISIS Auch eine weitere islamistische Gruppierung profitiert: Nach der Einnahme von Kundus hatte der EUSonderbeauftragte für Afghanistan vor einem Erstarken der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) in dem Land gewarnt. „In den vergangenen Wochen hat sich der IS in Afghanistan neu formiert”, schreibt Franz-Michael Mellbin in einem Beitrag in der Zeitung „Die Welt“. Die Extremisten hätten unter anderem Stammesführer brutal ermordet und ganze Familien gefangen genommen. „Die afghanischen Sicherheitskräfte reagieren, aber sie sind überdehnt wegen der Operationen gegen starke Taliban-Offensiven an anderen Orten“, schreibt der Däne. Annahmen, die ISIS-Terrorgruppe werde in Afghanistan ein Randphänomen bleiben, hätten sich als unrichtig erwiesen. „Der Optimismus war verfrüht.“ Der Vormarsch der Taliban löste in Deutschland eine Diskussion über eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Nordafghanistan aus. Auch DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner hatte nach den TalibanAngriffen auf Kundus vor einer Eskalation in Afghanistan gewarnt. Man dürfe kein Machtvakuum riskieren, sagte er im Deutschlandfunk. Angesichts des Wiedererstarkens der Aufständischen sei ein Auslaufen des Mandats zum jetzigen Zeitpunkt obsolet. „Lageabhängig agieren“ Die Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte müsse verstärkt werden, forderte Wüstner: „Man muss weg von diesem Agieren in Zeitlinien, es muss lageabhängig erfolgen.“ Wüstner forderte eine Erhöhung der Mandatsobergrenze: 805 Soldaten seien zu wenig. „Das ist eine rein innenpolitisch motivierte Zahl“, sagte Wüstner. „Sie gibt den Militärs keine Möglichkeit, flexibel zu reagieren.“ Auch mit Blick auf die Flüchtlingsströme müsse Deutschland ein Interesse haben, die Fluchtgründe in Afghanistan zu bekämpfen, fügte er hinzu. Tatsächlich werden die jüngsten Ereignisse in Kundus und anderswo Flüchtlingswellen aus Afghanistan weiter anschwellen lassen. Mehr als zehn Prozent der afghanischen Gesamtbevölkerung befindet sich weiterhin auf der Flucht. In Europa stellen Afghanen nach Menschen aus Syrien die größte Gruppe von Geflüchteten dar. „Hier gibt es nichts mehr, was mich hält“, meint etwa Faisal, ein junger Student aus Kabul. Wie viele andere flüchtet er nicht nur vor Krieg und Zerstörung, sondern auch vor der allgegenwärtigen Korruption. „Egal, was man hier macht, ohne die richtigen Beziehungen bekommt man keinen Job“, betont Faisal. Sein Reiseziel ist Schweden, wo bereits Verwandte von ihm leben. Zum gleichen Zeitpunkt bleiben die Ärmsten der Armen sich selbst überlassen. „Ich habe kein Geld, um zu flüchten“, meint Reza, der in der Nähe der Passbehörde Passbilder und Kopien anbietet, um so seine Familie über die Runden zu bringen. Dann fügt er lächelnd hinzu: „Es sieht zwar schlecht aus, aber wir können nur hoffen, dass die Lage sich irgendwann verbessert.“ Mit Material von qantara.de – Dialog mit der islamischen Welt Thema: Beihilfe Reicht nach Beendigung der aktiven Dienstzeit als Zeit- oder Berufssoldat Ihr Beihilfeanspruch aus? Seit 19 Partner 56 der FÖ G Lassen Sie uns drüber reden! Nehmen Sie jetzt mit uns Kontakt auf! Informieren Sie mich zum Thema Krankenversicherung ______________________________________________ Name Vorname Geb. Datum ______________________________________________ Privatanschrift ______________________________________________ Kaserne, Standort, Einheit ______________________________________________ Telefon/Mobil* ______________________________________________ E-Mail* Unsere Experten für die Bundeswehr beraten Sie gern. ______________________________________________ Datum Unterschrift** * Ich bin damit einverstanden, dass der Bundeswehr-Experte die Informationsleistungen auch per Telefon und E-Mail erbringen darf. ** Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass die Continentale Krankenversicherung die von mir angegebenen personenbezogenen Daten für die Erbringung der Informationsleistungen speichert und an den regional für mich zuständigen Bundeswehr-Experten übermittelt. Hinweis nach § 28 Abs. 4 BDSG: Sie können der Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zu Werbezwecken jederzeit bei der Continentale Krankenversicherung oder bei dem für Sie zuständigen Bundeswehr-Experten widersprechen. Exklusiver Versicherungsschutz vom Empfehlungsvertragspartner der Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbandes mbH Continentale Krankenversicherung a.G. Bundeswehrservice Ruhrallee 92 44139 Dortmund Tel. 0231 919-3003 [email protected] www.continentale.de/bundeswehr 30 Die Bundeswehr November 2015 Auslandseinsatz Helfen leicht gemacht Beim monatlichen Bingo-Abend im afghanischen Feldlager konnten sich die Veranstalter neuerlich über eine gute Resonanz und ein respektables Ergebnis freuen. Der Soldaten und Veteranen Stiftung wurden 1350 Euro überwiesen. Der Verband ist immer vor Ort – auch in den Einsätzen Gut vertreten: die Ansprechpartner des DBwV im Auslandseinsatz A Die Organisatoren: Hauptansprechpartner des DBwV bei Resolute Support Hauptfeldwebel Oliver Diefert (l.), in der Mitte Betreuungsfeldwebel Oberbootsmann Marina Jung und Betreuungsoffizier Kapitänleutnant Dietmar Bröckerhoff (r.), beide Masar-e-Sharif. Anzeige uf Einladung von Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich, stellvertretender Bundesvorsitzender des DBwV, und Oberstleutnant Christoph Auer, Beauftragter für Auslandseinsätze, fand Ende September in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin die DBwV-Fachtagung „Ansprechpartner des DBwV im Auslandseinsatz“ statt. 17 DBwV-Ansprechpartner berieten darüber, wie man den Verband in den Einsatzländern noch besser vertreten kann. Lobbyarbeit ist offensive Medienarbeit Oberstleutnant Auer stellte die derzeitigen Einsatzgebiete vor: „Die menschliche Moral innerhalb Meine Steuererklärung lasse ich KLARER PREIS. SCHNELLE HILFE. ENGAGIERTE BERATER. Weitere Informationen im Internet unter: www.steuerring.de/die-bundeswehr FöG-Kooperationspartner seit mehr als 20 Jahren Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V. (Lohnsteuerhilfeverein) | Alsfelder Str. 10 | 64289 Darmstadt kostenloses Infotelefon: 0800–9784800 Wir erstellen Ihre Steuererklärung – für Mitglieder, nur bei Besoldungsbezügen, Arbeitseinkommen, Renten und Pensionen. Hauptmann Andreas Steinmetz händigt Hauptfeldwebel Born den „Coin“ aus. bewaffneter Konflikte hat eine unerträgliche Qualität erreicht. Im Hinblick auf die Bündnisverpflichtungen dürfen jedoch die originären Aufträge der Bundeswehr nicht in Vergessenheit geraten.“ Oberstleutnant Michael Zoller berichtete über seine Erfahrungen bei der Mission „EUTM Mali“, Oberstabsbootsmann Sven Trousil über den UN-Einsatz „UNMISS“ im Süd-Sudan. Auers trauriges Fazit: „Das Wissen über die Bundeswehr im parlamentarischen Raum nimmt immer weiter ab.“ Deswegen seien Tagungen wie diese so wichtig, um über die tatsächlichen Geschehen vor Ort zu berichten. Rund um die Probleme in den Aus- landseinsätzen gab es jedoch auch erfreuliche Meldungen: Truppenpsychologiefeldwebel und Hauptfeldwebel Michael Riedl, ehemaliger Ansprechpartner des Kontingents Kfor, berichtete von einer Tombola in Priština, die in diesem Frühjahr ins Leben gerufen wurde. Diese Aktion bekam überraschend viel Unterstützung: Die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) beispielsweise stiftete elektronische Endgeräte. So konnte die Aktion 4528 Euro einspielen. Die Summe wurde zu gleichen Teilen an die SVS und an das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V. (SHWBw) übergeben. „Der Verband ist im Auslandseinsatz gut vertreten“ Derzeit befänden sich 24 Kameraden in den Einsatzländern, so Oberstleutnant Josef Rauch aus dem Landesverband Süddeutschland. Er hob die Leistung der Ansprechpartner im Ausland hervor: „Sie bewegen gerade in einer Anfangsphase eines Einsatzes oftmals Unmögliches. Bei aller Konzentration auf die Einsätze darf der Dienstherr jedoch einen Paradigmenwechsel nicht verschlafen, es gilt die Bundeswehr als Verteidigungsarmee einsatzfähig vorzuhalten.“ Hauptmann Andreas Steinmetz, stellvertretender Bundesvorsitzender, würdigte ebenfalls die Leistungen der Ansprechpartner. Die aus der Funktion ausscheidenden Kameraden wurden für Ihre Leistung in Form einer eigens angefertigten und limitierten Medaille geehrt: „Mein Dank“, so Andreas Steinmetz, „gilt Ihnen und Ihrem ehrenamtlichen Engagement. Die Anstrengungen, welche Sie alle zusätzlich zum täglichen Dienst zu meistern hatten, suchen ihresgleichen. Diesen Dank soll ich Ihnen allen besonders auch im Namen des Bundesvorsitzenden, Herrn Oberstleutnant André Wüstner ausrichten.“ ■ Ansprechpartner Ausland Ansprechpartner der Auslandskontingente 2015 in Verantwortung des Landesverbands Süddeutschland Der Landesverband Süd hat am 5. Februar 2015 die Verantwortung für die Betreuung der Einsatzverbände und die Ansprechpartner im Einsatz übernommen. Die Ansprechpartner des DBwV im Auslandseinsatz werden durch Oberstleutnant Christoph Auer ([email protected]) betreut. Zu Ansprechpartnern, an die sich alle Soldatinnen und Soldaten vor Ort wenden können, wurden bestellt: Ansprechpartner DBwV im Auslandseinsatz: Stand: 12.10.2015 Einsatz Einsatzort Einsatzeinheit DstGrd/Name Einsatz ab RS Masar-e-Sharif LogKp HptFw Oliver Diefert 22.06.15–15.11.15 RS Masar-e-Sharif LogKp HptFw Heiko Kirste ab 14.11. Nachfolger für HptFw Diefert als Hauptansprechpartner RS 06.11.15–29.02.12 RS Masar-e-Sharif UstgVbd MeS - Stab StFw Steffen Wenisch 22.07.15–30.11.15 RS Masar-e-Sharif UstgVbd MeS - Stab HptFw Patrick Giesecke 01.07.15–11.11.15 RS Masar-e-Sharif SanEinsKp MeS StFw Dirk Kaiser 06.07.15–14.11.15 RS Masar-e-Sharif EG MeS OStFw Dirk Beineke 10.10.15–30.01.16 RS 2016 Masar-e-Sharif LogKp HptFw Andreas Schick 04.11.15–März RS Kabul UstgKp Kabul StFw Joachim Becker 10.07.15–30.11.15 RS Kabul UstgKp Kabul OStFw David Ritschl Nov.15–März 2016 RS 2016 Kabul UstgKp Kabul HptFw David Sell 10.11.15–März RS Kabul Dt Botschaft KBL Oberstlt Wolfgang Bauerschmidt 04.09.14–31.08.16 RS Kabul HQ RS Oberstlt Michael Breuer 06.08.15–21.11.15 RS Kabul HQ RS Oberstlt i.G. Stefan Eisinger 01.11.15–31.12.15 KFOR Prizren Hauptansprechpartner KFOR StabsKp DEU EinsKtgt HptFw Kathrin Schlanghaufer 24.09.15–30.01.16 KFOR Prizren SanEinsKp StFw Marc Dissel 14.09.15–14.01.16 KFOR Novo Selo EinsKp OStFw Peter Krückl 14.09.15–Feb. 2016 KFOR Pristina StVersKp StFw Armin Reisinger 22.09.15–31.01.16 AFTUR Kahramanmaras Hptm Alexander Moos 02.09.15–16.12.15 AFTUR Kahramanmaras HptFw Andreas Philipp 19.10.15–15.02.16 UNMISS Südsudan DEU Anteil UNMISS Oberstlt Bernd Weiser 06.06.15–20.12.15 UNAMID Sudan FHQ, El Fasher Hptm Dennis Stephan 15.06.15–Feb. 2016 UNAMID Sudan FHQ, El Fasher OStFw Harald Quandt 23.09.15–30.03.16 UNIFIL Limassol StKp UNIFIL StBtsm Gydan Bogensee 12.08.15–16.12.15 S 80 Hyäne HptBtsm Sven-Richard Mühlstädt 17.08.15–01.12.15 KptLt Olaf Gawron 05.10.15–16.12.15 ATALANTA Djibouti EinsGrp 1 P - 3C HptBtsm Andre Gerken 07.09.15–14.12.15 EUTM MALI Koulikoro DEUEinsKtgt StFw Marc von Mandel 25.07.15–30.11.15 AusbUstg Irak KTCC AusbFw 01.09.15–Jan.2016 AusbUstg Irak KTCC StBtsm Ralf Pätzold 15.07.15–20.12.15 UNIFIL UNIFIL Limassol Ihre zentrale E-Mail-Adresse: [email protected] Auf Bundes- und Landesebene stehen für die Betreuung der Kameraden im Einsatz bereit Beauftragter für Ansprechpartner DBwV im Auslandseinsatz: Oberstleutnant Christoph Auer Landesbeauftragte für Auslandseinsätze: LV Nord: Kapitänleutnant Peter Braunshausen ([email protected]) stv. Landesvorsitzender Nord LV West: OStFw a.D. Rudolf Schmelzer ([email protected]), stv. Landesvorsitzender West LV Ost: OStFw a.D. Thomas Bielenberg ([email protected]), stv. Landesvorsitzender Ost LV Süddeutschland: Oberstlt Josef Rauch ([email protected]), stv. Landesvorsitzender Süddeutschland Die Bundeswehr November 2015 31 Oberstleutnant Christoph Auer Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden, Ansprechpartner ersetzen in den Einsatzgebieten die Basisorganisation des Verbands. Statt bei den Truppen- und Standortkameradschaften finden die derzeit ca. 2900 Soldaten in 13 Auslandseinsätzen und vier weiteren Missionen, darunter EUNAVOR MED mit über 300 Soldaten, einen ersten Kontakt zum Verband. Der BundeswehrVerband als Ihr Einsatzverband nimmt die Belange der Soldat(inn)en im Einsatz sehr ernst und transportiert deren berechtigte Anliegen bei Bedarf rasch und auf kurzen Wegen an die politischen Entscheidungsträger. Daher ist es notwendig, in den Kontingenten Ansprechpartner vor Ort zu haben: für den neuen Einsatz im Mittelmeer, EUNAVOR MED und in Termes bestehen da noch Lücken, die ich gerne schließen würde. Falls Sie als Mitglied des DBwV an einer Tätigkeit als Ansprechpartner im Auslandseinsatz Interesse haben, nehmen Sie bitte Verbindung mit mir auf. Die Einweisung in die Tätigkeit wie auch die Auswertung der Erfahrungen als Ansprechpartner nach Rückkehr erfolgt üblicherweise in Seminarform in Berlin. Der nächste Termin ist der 24. bis 25. November in Berlin Dahlewitz. Aber auch für das übernächste Seminar, am 17. bis 18. Februar 2016 steht der Termin (aber noch nicht der Ort) fest. Dort treffen Sie dann mit erfahrenen Ansprechpartnern nach deren Einsatz zusammen. Für diese Seminare wird regelmäßig Sonderurlaub gewährt. Ich würde mich freuen, Sie anlässlich dieses Seminars in die Aufgaben eines Ansprechpartners einweisen zu dürfen. Wenn Sie also sicher oder voraussichtlich in 2016 in den Einsatz gehen werden und dort als Ansprechpartner tätig werden möchten, nehmen Sie bitte Verbindung mit mir auf, gerne informiere ich Sie vorab über die Aufgaben eines Ansprechpartners. Der Bundeswehrverband hat in der Vergangenheit schon viel für uns Soldaten, aber auch Beamte und zivile Mitarbeiter erreicht; wir alle profitieren davon unabhängig von einer Mitgliedschaft. Sie als Mitglied des DBwV kennen aber auch die großen persönlichen Vorteile: Rechtsschutz in dienstlichen Angelegenheiten und Rechtsauskunft in allen nicht beruflichen Angelegenheiten sowie die Diensthaftpflichtversicherung, die auch bei grober Fahrlässigkeit oder bedingtem Vorsatz für die verursachten Schäden aufkommt. Wenn mit Ihnen Kameraden in den Einsatz gehen, die noch kein Mitglied im DBwV sein sollten, machen Sie diese auf die Leistungen des Verbands aufmerksam! Ich freue mich, von Ihnen zu hören unter: [email protected] 90-5460-1430 0176 81 67 51 08 Mit kameradschaftlichem Gruß, Ihr Christoph Auer 32 Die Bundeswehr November 2015 Heer Neue Führungsspitze für DSK Foto: Nico Engler Zorn, bevor dieser in der DSK seinen Dienst antrat. Somit trafen bei der Übergabe zwei Bekannte aufeinander, die um die Bedeutung der DSK gleichermaßen wissen. Denn: „Wo immer es brennt, sind sie vor Ort, ob in Einsätzen wie Afghanistan, Libyen oder Irak. Die Soldaten der Division beherrschen ihr Handwerk“, so Generalleutnant Jacobson bei seiner Rede. Foto: Ritter Stadtallendorf. Es ist 14 Uhr, als der noch amtierende Kommandeur der Division Schnelle Kräfte (DSK), Generalmajor Eberhard Zorn, an das Rednerpult tritt, um zu seinen Soldaten zu sprechen. Nur wenige Minuten später wird der Kommandeur Einsatz und stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Carsten Jacobson, eine der drei Divisionen des Deutschen Heeres an den Nachfolger, Generalmajor Andreas Marlow, übergeben. Rückblick zeigt die Besonderheiten der Division Anlässlich des feierlichen Übergabeappells kamen Soldaten aller Truppenteile der Division sowie eine Abordnung der niederländischen 11 Luchtmobielen Brigade (11. luftbewegliche Brigade) und zivile Gäste ins hessische Stadtallendorf. Anwesend für den Deutschen BundeswehrVerband war der stellvertretende Vorsitzende Heer, Stabsfeldwebel Stefan Lysk. Generalmajor Zorn blickte zusammen mit ihnen auf seine kurze, aber dennoch intensive Dienstzeit zurück, die ereignisund aufgabenreich war. Unvergessen bleibt sein Auftakt als Divisionskommandeur, der zeitgleich mit der in der Bundes- Die Ehrenformation und das Heeresmusikkorps aus Kassel bei der Divisionsübergabe Mit Handschlag besiegelt. V.l.n.r.: Generalmajor Marlow, Generalleutnant Jacobson und der scheidende Generalmajor Zorn wehr einmaligen Unterstellung der 11 Luchtmobielen Brigade im Beisein der deutschen und niederländischen Verteidigungsministerinnen am 12. Juni des vergangenen Jahres einherging. Die Aufstellung der Division Schnelle Kräfte, umfangreiche Übungs- und Ausbildungsvorhaben, Einsatzabstellungen sowie die Vorbereitung von Evakuierungsoperationen für deutsche Staatsbürger prägten Zorns Amtszeit. „Es war mir eine Ehre, Ihr Divisionskommandeur gewesen zu sein, in einer einzigartigen Division, die parallel taktisch operative Aufgaben und konzeptionelle Grundlagenarbeit leistet und den Flugbetrieb des gesamten Heeres steuert“, so der Generalmajor bei seiner Ansprache. Mit den Worten: „Kameraden, ich danke Ihnen für Ihre ausgezeichneten Leistungen und wünsche Ihnen allen, Ihren Familien und Angehörigen, für die Zukunft alles Gute, Hals- und Beinbruch und allzeit ‚Glück ab’“, beendete Generalmajor Zorn seine letzte Rede als amtierender Kommandeur. Seit dem 1. Oktober leitet Zorn im Verteidigungsministerium die Abteilung Führung Streitkräfte und wurde damit zu einem der wichtigsten Berater von Ministerin Ursula von der Leyen. „Panzermann mit Sprungerfahrung“ Der Kommandeur Einsatz und stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Carsten Jacobson, kündigte den zukünftigen Kommandeur der DSK als „Panzermann mit Sprungerfahrung“ an. Generalmajor Marlow führte als Kommandeur die in Mecklenburg-Vorpommern stationierte Panzergrenadierbrigade 41, mit der er 2012/13 den ISAF-Einsatz bestritt. Ebenso war Marlow mit seinen Soldaten beim Elbehochwasser 2013 eingesetzt. Aus dem Verteidigungsministerium wurde Generalmajor Marlow ins hessische Stadtallendorf versetzt. In Berlin war er im Büro des Generalinspekteurs tätig, genauso wie Generalmajor Die DSK unter neuer Führung Es ist nun kurz vor 15 Uhr, die Kommandoübergabe steht bevor. Mit den Worten „Hiermit entbinde ich Sie vom Kommando der Division Schnelle Kräfte“ wendet sich Generalleutnant Jacobson an Generalmajor Zorn. Anschließend beauftragt er Generalmajor Marlow mit der Führung der Division Schnelle Kräfte. Die DSK wird nun von einem neuen Kommandeur geführt. Für die kommende Dienstzeit wünschen die Angehörigen der DSK dem neuen Divisionskommandeur und dem scheidenden Generalmajor Zorn: „Glück ab!“ katharina ryske, eb Stefan Lysk mit Andreas Marlow und Eberhard Zorn (v.l.n.r.) Generalmajor Andreas Marlow 1982 in die Bundeswehr eingetreten, studierte Andreas Marlow zunächst Pädagogik an der Universität der Bundeswehr Hamburg, bevor er als Zugführer und später als Kompaniechef des Panzerbataillons 183 in Boostedt eingesetzt war. 1995 folgte die Teilnahme am LGAN an der Führungsakademie in Hamburg, 1999 die Generalstabsausbildung in Toronto. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren unter anderem das Referat Fü H III 1 im BMVg in Bonn und das Kommando über die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ in Torgelow sowie das Ausbildungszentrum Munster. Vor seiner jetzigen Verwendung als Kommandeur DSK war Marlow Leiter Büro Generalinspekteur der Bundeswehr. Heer 33 Foto: Bozic Die Bundeswehr November 2015 Vorn v.l.n.r.: Generalmajor Walter Spindler, Bürgermeister Reiner Brombach, MdEP Burkhard Balz und Brigadegeneral Uwe Klein Fotos (2): Heer/FMZ HFlgWaS Heeresfliegerwaffenschule ist nun Geschichte Blick ins Simulatorzentrum der IHAZ in Bückeburg Bückeburg. Die Umgliederung der Heeresfliegerwaffenschule in das Internationale Hubschrauber-Ausbildungszentrum (IHAZ) ist mit einem Indienststellungsappell am 24. September nun auch militärisch vollzogen worden. Generalmajor Walter Spindler, Kommandeur des Ausbildungskommandos Leipzig als der vorgesetzten Dienststelle des IHAZ, stellte die Heeresfliegerwaffenschule außer Dienst und das Ausbildungszentrum in Dienst. Anschließend heftete er das neue Fahnenband an die Truppenfahne. Die französische und deutsche Nationalhymne, gespielt vom Luftwaffenmusikkorps Münster, bildeten die passende musikalische Umrahmung für die Zeremonie, an der auch Stabsfeldwebel Stefan Lysk, stellvertretender Vorsitzender Heer im DBwV und selbst Angehöriger des IHAZ, teilnahm. 55 spannende und bewegte Jahre liegen hinter der außer Dienst gestellten Einrichtung: von der Nutzung von Hubschraubern und dem Auf- bau der Pilotenausbildung über Strukturanpassungen bis hin zur Erprobung neuer Luftfahrzeuge und Fähigkeiten. Brigadegeneral Uwe Klein, Kommandeur des IHAZ und General der Heeresfliegertruppe, lobte in seiner Rede besonders die Menschen dieser Ausbildungseinrichtung. Es sei den Frauen und Männern gelungen, immer mit der schnellen technischen Entwicklung Schritt zu halten. In Zukunft gilt es, diesen Stützpunkt auch international zu etablieren. Neben alten Ausbildungspartnern wie Spanien, Österreich, Schweden und Belgien lässt seit kurzem auch die niederländische Marine Hubschrauberpiloten in Bückeburg ausbilden. Im IHAZ wird fortan die komplette Ausbildung des Luftfahrzeugtechnischen Personals für NH90 und Tiger durchgeführt. Dazu wurden dem Bereich Lehre/Ausbil- Hubschrauber EC135 in der Gebirgsflugausbildung dung die deutschen Anteile an der Tiger-Ausbildung in Le Luc sowie der Deutsch-Französischen Ausbildungseinrichtung in Faßberg unterstellt. Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft Bückeburg. Am 5. Oktober erhielt der Kommandeur Internationales Hubschrauber-Ausbildungszentrum und General der Heeresfliegertruppe, Brigadegeneral Uwe Klein, die TreueUrkunde für seine 40-jährige DBwV-Mitgliedschaft aus den Händen des Bundesvorsitzenden, Oberstleutnant André Wüstner. Von links: Oberst Hans-Peter Gratwohl, Oberstleutnant André Wüstner, General Uwe Klein und Stabsfeldwebel Stefan Lysk Die Bundeswehr November 2015 Heer / Streitkräftebasis /Sanitätsdienst Fotos: Bundeswehr (3), Fritsch 34 Hubschrauber, Scharfschützen, Sanitäter, Kampfpanzer, Panzergrenadiere im Angriff, feuernde Artillerie, Feldjäger und Soldaten weiterer Truppengattungen beim Gefechtsschießen Durchsetzungsfähigkeit und Schlagkraft Informationslehrübung Landoperationen 2015 in Munster Logistik im Einsatz: ein Spezialgebiet der Streitkräftebasis Verletztenbergung mit einem „Boxer“ des Sanitätsdiensts Munster. Soldaten anderer Nationen fallen am größten Standort des deutschen Heeres schon lange nicht mehr auf. Die Zahl an Besuchern aber, die jährlich während der Informationslehrübung (ILÜ) Landoperationen nach Munster kommt, geht weit über den gewohnten Umfang hinaus. So sorgten Anfang Oktober Offiziere und Unteroffiziere aus 41 Nationen mit ihren Uniformen und Landessprachen für ein internationales Flair. Zur ILÜ 2015 kamen insgesamt 4500 Besucher. Darunter der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, die Inspekteure von Heer, Streitkräftebasis und Sanitätsdienst, Staatssekretäre und Bundestagsabgeordnete, Militärattachés und Behördenleiter sowie Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Der Deutsche BundeswehrVerband wurde durch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Hauptmann Andreas Steinmetz, den Vorsitzenden Heer, Oberstleutnant Thomas Behr, und den Vorsitzenden SKB, Hauptmann Jörg Greiffendorf, vertreten. Sie suchten zwischen den verschiedenen Stationen der Übung immer wieder das Gespräch mit Soldaten, der militärischen Führung und Vertretern der Politik. Grundlage der Lehrübung bildete die fiktive Rahmenlage Obsidia. Das im Zentrum einer Atlantikinsel gelegene Land wurde zu Übungsbeginn von innerstaatlichen Konflikten erschüttert. Dabei entsprach das Szenario durchaus den Gegebenheiten in real gefährdeten oder betroffenen Staaten. Im Auftrag der Weltgemeinschaft übernahm die Nato unter Beteiligung der Bundeswehr die Aufgabe, das Land zu stabilisieren und zu ver- teidigen. Entlang dieser Lage wurde im Raum Munster-Bergen der Einsatz von Landstreitkräften bei Operationen unterschiedlicher Intensität wirklichkeitsnah demonstriert. In der Realität wie in der Darstellung wirkten Heer, Streitkräftebasis und Sanitätsdienst eng zusammen. Die Übung diente in erster Linie der Ausbildung des Führungsnachwuchses der Bundeswehr sowie der Information von Offizieren und Unteroffizieren verbündeter und befreundeter Streitkräfte. Während mehrerer ein- bis zweitägiger Durchläufe wurden den Besuchern die Ausstattung der Bundeswehr mit Großgerät, die Führungs- und logistischen Einrichtungen sowie die Sanitätsversorgung gezeigt. In unterschiedlichen Vorführungen und einer stationären Waffenschau informierten sich die Zuschauer über Aufgaben und Fähigkeitsspektren der verschiedenen Truppengattungen. Die Bilder setzten sich zu einem Ganzen zusammen und verdeutlichten damit Einsatzgrundsätze, Leistungsmerkmale und Fähigkeiten der beteiligten Kräfte. Stabsunteroffizier Vanessa Bobos nahm zum ersten Mal an der Großübung teil. Der Auftrag der Zeitsoldatin: Sie bediente den Reach Stacker „Orion 5“, einen Containerstapler mit hydraulischem Greifarm, mit dem Container bis zu 24 Tonnen umgeschlagen werden können. Für vier Monate war die 27-Jährige in Afghanistan. „Das nachgebaute Camp hier vermittelt einen realistischen Eindruck vom Einsatz“, berichtete sie. Nachschub, Instandsetzung, Umschlag: Das gesamte Aufgabenspektrum stellten die Soldatin und ihre rund 100 Kameraden von der 2. Kompanie des Logistikbataillons 461 aus dem badenwürttembergischen Walldürn dar. Insgesamt beteiligten sich an der Informationslehrübung Landoperationen 2015 rund 3000 Soldaten mit über 800 Rad- und Kettenfahrzeugen sowie mehreren Hubschraubern. Für das Heer war das Ausbildungszentrum Munster mit der Organisation und Durchführung beauftragt. Die ebenfalls in der Heidestadt beheimatete Panzerlehrbrigade 9 bildete den Kern der Lehrübungstruppe des Heeres. Für die Streitkräftebasis stand das Bonner Führungsunterstützungskommando in Verantwortung, beim Sanitätsdienst das Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels. j. fritsch, eb Oberstleutnant Thomas Behr (r.) mit General Volker Wieker (3. v.l.) und den Staatssekretären Markus Grübel (2. v.l.) und Gerd Hoofe (3. v.r.) Hauptmann Andreas Steinmetz mit Markus Grübel, parlamentarischer Staatssekretär beim Verteidigungsministerium Streitkräftebasis Foto: Bundeswehr/Alpers Generalleutnant Martin Schelleis (r.) bei der Übernahme des Kommandos von Vizeadmiral Manfred Nielson (l.) Wechsel an der Spitze des Kommandos Streitkräftebasis G eneralleutnant Martin Schelleis ist seit dem 6. Oktober neuer Inspekteur der Streitkräftebasis. Er tritt die Nachfolge von Vizeadmiral Manfred Nielson an. Die Übergabe erfolgte durch den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, während eines feierlichen Appells auf der Bonner Hardthöhe. Generalleutnant Schelleis war zuletzt Kommandierender General des Luftwaffentruppenkommandos in Köln und blickt auf eine 37-jährige Erfahrung in nationalen wie internationalen Verwendungen mit mehreren Einsätzen in Afghanistan zurück. Zentrale Fähigkeiten weiterentwickeln In seinem Tagesbefehl richtete sich Schelleis am Tag nach der Übernahme des Amts an die Angehörigen der Streitkräftebasis: „Sie können zu Recht stolz auf Ihre Leistung sein. Gemeinsam mit Ihnen will ich die gute Arbeit fortsetzen und unsere zentralen Fähigkeiten für die Bundeswehr zukunftsorientiert weiterentwickeln.“ In den Mittelpunkt rückte der Generalleutnant die Unterstützung der laufenden Einsätze und die Flüchtlingshilfe, aber auch die Agenda Attraktivität: „Wir müssen die Anforderungen des Auftrags weitestmöglich mit der Lebenssituation und den persön- lichen Vorstellungen der betroffenen Menschen in Einklang bringen.“ Weiterhin betonte er, dass ihm gelebte Innere Führung, praktizierte Auftragstaktik und das offene Gespräch besonders am Herzen lägen und kündigte an, im Dezember seine inhaltlichen Schwerpunkte für das Jahr 2016 festzulegen. Streitkräftebasis geprägt Nielson führte seit Mitte 2012 die rund 45 000 Soldaten und zivilen Mitarbeiter des zweitgrößten Organisationsbereichs der Bundeswehr. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Rückführung des gesamten in Afghanistan eingesetzten Materials, die Hochwasserkatastrophe 2013 oder, ganz aktuell, die Unterstützung der Bundeswehr bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen – Aufgaben, für die es zuvor keine „Blaupause“ gab, wie der Vizeadmiral oft zitiert wird. Zielgerichtet setzte er die Neuausrichtung der Streitkräftebasis in kürzester Zeit um. Dabei immer im Fokus: das Vermeiden einer zusätzlichen Belastung der Mitarbeiter durch Doppelstrukturen. Es entstand eine völlig neue Streitkräftebasis, die den sicherheitspolitischen, gesellschaftlichen und haushalterischen Rahmenbedin- 35 Generalleutnant Martin Schelleis Martin Schelleis begann 1978 seine Grundausbildung in der Bundeswehr. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Münchner Hochschule der Bundeswehr und seiner Flugzeugführerausbildung war Schelleis ab 1983 zunächst als Strahlflugzeugführer Tornado beim 1. Jagdbombergeschwader 32 in Lechfeld eingesetzt. Nach dem Generalstabslehrgang folgten unter anderem Verwendungen als Referent im Verteidigungsministerium, als Kommodore Jagdbombergeschwader 33 in Büchel und als Stabsabteilungsleiter Konzeption, Führung und Einsatz Luftwaffe. Bevor Schelleis Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando wurde, war er Kommandeur Kommando Einsatzverbände Luftwaffe. ISAF-Einsatzerfahrung hat Schelleis aus seinen Verwendungen 2002/03 und 2007/08 in Kabul. gungen Rechnung trägt. Parallel galt es, die laufenden Einsätze zu unterstützen. An seine zivilen und militärischen Mitarbeiter gewandt, sagte der scheidende Inspekteur: „Ohne Ihre tatkräftige Unterstützung wären viele der damaligen Ideen Luftschlösser geblieben. Nur Sie konnten die Idee, die Verantwortung für die Truppe, für die Weiterentwicklung und für die Ausbildung in eine Hand zu legen, mit Leben erfüllen.“ Alles Gute, Herr Admiral! Nielson wird in ein hohes Amt zur Nato versetzt: Der bisherige Inspekteur der Streitkräftebasis ist der designierte „Deputy Supreme Allied Commander Transformation“ und tritt im kommenden Frühjahr seinen Dienst in Norfolk/USA an. Damit wird Nielson einer von derzeit nur vier Bundeswehr-Offizieren sein, die den Dienstgrad eines Viersternegenerals beziehungsweise -admirals innehaben. wilke, eb Neustart bei ortsfester Logistik Foto: dpa Leistung zahlt sich aus Die Bundeswehr November 2015 Am 1. Oktober wurden im Logistikzentrum der Bundeswehr in Wilhelmshaven langjährige überduchschnittliche Leistungen belohnt. Kapitän zur See Andreas Mügge (r.), Chef des Stabs und Disziplinarvorgesetzter der Offiziere, sprach sechs Beförderungen aus und ernannte eine Kameradin zur Berufssoldatin. Am 29. September startete in Pfungstadt eine neue Ära: Das Materialdepot Darmstadt wurde durch Oberst Uwe Fröhlich, Leiter des Bereichs ortsfeste logistische Einrichtungen des Logistikzentrums der Bundeswehr, aufgelöst und als Bundeswehrdepot Süd zum 1. Oktober neu aufgestellt. 36 Die Bundeswehr November 2015 Personal/AIN/IUD Fotos (2): PIZ Personal/Harry Funk Das Ruder fest im Griff: Konteradmiral Martin Krebs, Vizepräsident des BAPersBw Am 28. Mai 2015 übertrug der Präsident des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw), Georg Stuke, die Dienstgeschäfte des Vizepräsidenten an Konteradmiral Martin Krebs. 100 Tage später sprach das PIZ Personal mit ihm über seine Eindrücke und Erfahrungen in dieser Funktion. S chlägt man im „Informationssystem Organisationsgrundlagen“ die Aufgaben des „Vizepräsidenten im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr“ nach, so stellt der geneigte Leser schnell fest: Die aufgezeigten Hauptaufgaben sind kürzer als die Amtsbezeichnung. Dass Quantität in diesem Fall mit der Qualität rein gar nichts zu tun hat, zeigte sich im Gespräch mit Konteradmiral Krebs. Wer das Dienstzimmer des Vizepräsidenten betritt, merkt gleich, dass hier ein weitgereister Mann arbeitet: Urkunden von der Überquerung des Nordpolarkreises und des Äquators hängen neben dem Passierschein des Suezkanals. Das Steuer fest in der Hand zu haben, ist hier keine Redensart, schließlich findet sich an der Wand direkt hinter dem Schreibtisch das entsprechende Arbeitsmittel. Doch wir sind nicht hier, um über die mittlerweile 41 Dienstjahre unseres Vizepräsidenten zu sprechen, son- „Wir können stolz auf das bisher Erreichte sein.“ Konteradmiral Martin Krebs zieht Bilanz nach 100 Tagen als Vizepräsident des BAPersBw dern „nur“ über seine ersten 100 Tage als „Erster Offizier“ des Amts. Und diese fallen rundherum positiv aus: „Am meisten beeindrucken mich die Motivation und Professionalität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamts“, resümiert Konteradmiral Krebs. Vor allem vor dem Hintergrund der hohen Auftragsdichte und des häufig enormen Zeitdrucks sei aktuell die Bewältigung der Herausforderungen im Rahmen des Beitrags zur Flüchtlingshilfe ein plakatives Beispiel für den Korpsgeist des Amts. „Die gestellten Aufgaben werden unter den gegebenen Rahmenbedingungen fachkompetent wahrgenommen und erfolgen mit Blick auf den Gesamtzusammenhang“, so Krebs über seine Eindrücke zur Arbeitsweise. Besonders beeindruckend seien hier die Breite des fachlichen Spektrums und die Vielfalt der Aufgabenfelder, denen er sich tagtäglich gegenüber sehe. „Ich lerne jeden Tag etwas dazu und für die durch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährte Unterstützung bedanke ich mich ausdrücklich!“ Motor der Agenda Attraktivität Martin Krebs kennt selbstverständlich nicht nur die eher operative Handlungsebene des Personalmanagements. In seiner Vorverwendung als Unterabteilungsleiter P II „Personalentwicklung“ im BMVg war die Sichtweise eher strategisch geprägt – was allerdings keine entgegengesetzte Richtung bedeutet. Im Gegenteil: „Die Abteilung Personal und das Bundesamt sitzen im selben Boot und rudern gemeinsam in die gleiche Richtung. Dies habe ich bei meinem Dienstantritt nicht nur so gesagt – ich sehe es vielmehr täglich bestätigt. Dies muss aber auch so sein, eine Alternative dazu sehe ich nicht“, beschreibt Krebs die Zusammenarbeit mit der Abteilung Personal im Ministerium. Gemeinsames Ziel: die personelle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sicherzustellen – als ein Organisationsbereich, als ein Team. „Gleichwohl“, so Krebs ergänzend, „schließt dies nicht aus, dass um Entscheidungen auch immer wieder hart gerungen werden muss. Das Ziel muss hierbei sein, die ministerielle, eher strategische Sichtweise mit der ämterseitigen, eher operativen Handlungsebene in Einklang zu bringen.“ Ein derzeit bestimmendes Thema dieser Zusammenarbeit ist mit Sicherheit die Umsetzung der Agenda Attraktivität. „Unser Amt hat einen wesentlichen, wenngleich aber auch nicht alleinigen Anteil bei der Umsetzung zu leisten. Wir haben dabei auch schon viel erreicht – aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, leitet Martin Krebs seine Überlegungen ein. Es käme jetzt darauf an, in der Personalgewinnung schneller und kundenfreundlicher zu sein, um keine möglichen Bewerber zu verlieren. Alle Potenziale in einem bundeswehrgemeinsamen Ansatz müssten ausgeschöpft werden, wozu auch der Binnenarbeitsmarkt der Bundeswehr gehöre. Ein weiteres Element sei eine gesunde Balance der Vereinbarkeit von Dienst und Familie: „Dies wird uns in der Personalentwicklung weiterhin fordern. Es wird nicht ausbleiben, dass im Sinne der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr auch weiterhin Wünsche nicht in vollem Umfang erfüllt Personal/AIN/IUD werden können. Dann müssen die verbesserten sozialen Rahmenbedingungen zur Milderung solcher Versetzungen greifen“, so Krebs. Im Bereich der Personalbindung und Personalausgliederung sei es vor allem die Gewinnung und Nutzung von Reservisten, bei der durch den Vizepräsidenten noch deutlicher Handlungs- und Verbesserungsbedarf gesehen wird. Disziplinarvorgesetzter für 8000 Soldaten Doch es sind nicht nur die aktuellen Themenfelder, die den Tagesablauf von Konteradmiral Krebs bestimmen. Als „Beauftragter für Angelegenheiten des militärischen Personals“ nimmt er in dieser Funktion die Aufgabe als oberster Disziplinarvorgesetzter aller rund 8000 in den drei Organisationsbereichen der Bundeswehrverwaltung beschäftigten Soldaten wahr: „Zu meiner Freude kann ich mich hier auf die gute, vertrauensvolle und kooperative Arbeit der mir in den jeweiligen Bereichen unterstellten Beauftragten für Angelegenheiten des militärischen Personals verlassen.“ Aber nicht alles sei stets positiv. In seiner Rolle als Einleitungsbehörde in allen disziplinargerichtlichen Fragen fände dies seinen Ausdruck in den Entscheidungsvorlagen zu allen truppendienstge- Die Bundeswehr November 2015 37 richtlichen Verfahren der militärischen Angehörigen in den Organisationsbereichen Personal, AIN und IUD. „Jeder einzelne Fall ist einer zu viel und führt angesichts der Sachverhalte auch bei mir oft zu Kopfschütteln. In der Wahrnehmung dieser nicht immer erfreulichen Tätigkeit kann ich mich zum Glück auf die Vorschläge eines sehr professionellen Teams von Rechtsberatern und den Rat eines erfahrenen Wehrdisziplinaranwalts verlassen“, so Krebs über den truppendienstlichen Teil seiner Aufgabe. Für die Zukunft: weiter so! Aber auch das Kommende hat Konteradmiral Martin Krebs im Fokus – obwohl ihm als eher rational denkenden Diplomingenieur der Blick in die Kristallkugel nicht so sehr liege. Das Bundesamt habe in erstaunlich kurzer Zeit seinen anerkannten Platz in einem völlig neu geschaffenen Organisationsbereich Personal gefunden. „In der Bundeswehr werden unsere Fachkompetenz und unser Rat breit verankert geschätzt und gesucht. Deshalb sollten wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen.“ Vor diesem Hintergrund habe Krebs auch die Schwerpunkte seines Vorgängers in den Bereichen Personalgewinnung, Reservistenbearbeitung und DVUnterstützung gerne übernommen. „Allerdings“, so Konteradmiral Krebs, „werde ich mich auch in der ständigen Vertretungsrolle des Präsidenten bemühen, in allen anderen Themenbereichen zumindest gesprächsfähig zu bleiben. Und nicht zuletzt werde ich mich dafür einsetzen und würde mich freuen, wenn das Amt auch über Abteilungsgrenzen hinweg noch weiter zusammenwächst und dadurch unsere einheitliche Stimme im Konzert des bundeswehrgemeinsamen Personalmanagements noch mehr Gewicht erhält.“ Allen Angehörigen des Bundesamts gibt Konteradmiral Krebs abschließend Folgendes mit auf den Weg: „Die Angehörigen des BAPersBw können stolz auf ihre Leistungen und das bereits Erreichte sein! Das heißt nicht, dass wir bereits am Ende des Wegs der Neuausrichtung sind. Es sollte uns vielmehr anspornen, den gemeinsam eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und Verbesserungen in den Bereichen zu erzielen, in denen es anerkannten Optimierungsbedarf gibt. Vertrauensvolle Kommunikation und kontinuierlicher persönlicher Dialog sind dazu wichtige Voraussetzungen für den Erfog.“ lars koch Kicken und Helfen Foto: Tobias Kiesling Beförderungen zum Oberst der Reserve Konteradmiral Krebs zur Agenda Attraktivität: „Wir sind noch lange nicht am Ziel.“ Köln. Konteradmiral Martin Krebs, Vizepräsident des BAPersBw, beförderte Anfang September die beiden Oberstleutnante der Reserve Klaus-Jürgen Steinhorst (r.) und Hans-Christian Witthauer (l.) zum Oberst der Reserve. Seit der Indienststellung des Amtes wurde damit erstmals eine Beförderung zum Oberst der Reserve (Oberst d. R.) ausgesprochen. Der Reservistendienst Leistende Steinhorst ist hauptberuflich Redak- teur und Regisseur beim ZDF. Seit 2014 übernimmt er zeitweise die Aufgaben des Referatsleiters des PIZ Personal. Oberst d. R. Witthauer wird aktuell in der Abteilung II Personalgewinnung als Unterabteilungsleiter eingesetzt. Hauptberuflich ist er bei der Bundesagentur für Arbeit Geschäftsführer der Führungsakademie und kaufmännischer Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen. tobias kliesing, eb Köln. Anfang September führte das BAPersBw zum zweiten Mal das Internationale Kleinfeldfußballturnier in der Lüttich-Kaserne durch. Insgesamt 24 Mannschaften der Bundeswehr, ziviler Dienststellen und befreundeter Streitkräfte kämpften um die begehrten Wanderpokale des BAPersBw. Die Mannschaft der Offiziere des BAPersBw wurde dabei angeführt vom Vizepräsidenten Konteradmiral Martin Krebs. Ganze 4500 Euro für gute Zwecke erbrachte das Rahmenprogramm, unter anderem mit Tombola und Versteigerung von Originaltrikots aktueller und ehemaliger Bundesligaspieler. 38 Luftwaffe Die Bundeswehr November 2015 Neues vom Vorstand Luftwaffe Dr. Detlef Buch Heiko Stotz Großer Zapfenstreich für Generalleutnant Peter Schelzig gab es zwischen ihm und den Mandatsträgern auf Bundes- und Landesebene einen stets harmonischen Gedankenaustausch zu den Themen der Luftwaffe. Die „ehemaligen Vorstände Luftwaffe“ im Bundesvorstand unter Führung von Oberstabsfeldwebel Andreas Hubert bis 2012, Hauptmann Andreas Steinmetz bis 2013 und auch der aktuelle Vorstand unter Oberstleutnant i.G. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen würdigte Schelzigs Leistungen auf dem Empfang, der sich dem Zapfenstreich zu Ehren des Generaleutnants anschloss. Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert während des Empfangs. Berlin. Mit einem Großen Zapfenstreich wurde der zweithöchste Soldat der Bundeswehr von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in den Ruhestand verabschiedet. Peter Schelzig trat am 1. Juli 1977 in die Bundeswehr ein und wurde bis 1982 zum Offizier und Luftfahrzeugführer ausgebildet. Nach zahlreichen Verwendungen in der Truppe, zuletzt als Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos, wurde er 2013 Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Neben seinen Auslandseinsätzen, unter anderem im Rahmen der Luftoperationen über Bosnien, dem Kosovo und Afghanistan, ist besonders seine fliegerische Erfahrung hervorzuheben: Er hat 2868 Flug- Der scheidende stellvertretende Generalinspekteur ging in seiner Rede noch einmal auf die prägendsten Erlebnisse seiner Dienstzeit ein. stunden auf militärischen Luftfahrzeugen absolviert, davon allein 1978 Flugstunden mit dem „Tornado“ und 579 mit dem „Starfighter“. Die Verteidigungsministerin würdigte neben den dienstlichen Leistungen auch das soziale Engagement des scheidenden stellvertretenden Generalinspekteurs. In seiner auch von Emotionen geprägten Rede ging Generalleutnant Schelzig auf die vielen besonderen Erlebnisse seines Dienstes und die zahlreichen Begegnungen, national und international, mit Kameraden aus der fliegenden Zunft ein. Insbesondere würdigte er das besondere Engagement des Hauptstadt-Fußballclubs Hertha BSC und freute sich darüber, dass am Empfang zu seinen Ehren auch das Präsidiumsmitglied Michael Ottow teilnahm. Durch die von Schelzig geknüpften Kontakte werden auch zukünftig weitere Aktionen von Hertha BSC für die Angehörigen der Bundeswehr folgen. Generalleutnant Schelzig ist seit 1977 Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband. In seiner Verwendung als Befehlshaber des ehemaligen Lufwaffenführungskommados Detlef Buch bedanken sich auf diesem Wege für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den gemeinsamen Jahren und wünschen für den Ruhestand die Gelassenheit, jene Dinge zu tun, die in den Jahren militärischen Wirkens zurückstehen mussten. ah Aufgrund großer Nachfrage ist die aktuelle „Jet News“ jetzt auch online einsehbar unter: www.jet-news.de. Fotos: Sascha Heck Internationale Kadetten auf Deutschlandtour überall am Flughafen waren zahlreiche Kadetten in ihren IACE-Uniformen zu sehen. Es herrschte ein internationales Klima. Mit zivilen Passagiermaschinen und militärische Flügen, wie mit der belgischen Embraer oder dem Schweizer Super Puma, kamen Kadetten aus dem Ausland in Frankfurt an oder wurden in ihr Gastland geflogen. Am späten Nachmittag waren schließlich alle internationalen Kadetten der Deutschlandtour am Meetingpoint im Terminal 2 angekommen und es fiel der Startschuss für das 16-tägige Programm. Der erste Termin war bereits für den Fraport gebucht, wo die Cadets eine ausführliche Airport-Tour erhielten und hinter die Kulissen des Flughafens und seiner gewaltigen Logistik schauen konnten. „Luftwaffe Live“ konnte das Team der IACEDeutschlandtour in den folgenden zwei Wochen in Nörvenich, Köln-Wahn, Kaufbeuren, Penzing und Laupheim erleben. Eurofighter, Tornado, Transall, Sea King, CH-53 und der A310 MedEvac waren die Programm-Highlights des militärischen Teils des Austauschs. In diesem Jahr ging die Reise aber auch wieder nach Bremen, wo sich die Gruppe über europäische Raumfahrttechnik und -programme informierte. In Hamburg besichtigten die Teilnehmer die gewaltigen Hallen der Airbus A380-Fertigung, in Donauwörth den Bau von Helikoptern bei Airbus DS und in Tussenhausen blickten sie hinter die Kulissen von Grob Aircraft. Seine kulturelle Abrundung fand das Programm mit Führungen im politischen und histori- schen Berlin, im prunkvollen Dresden und vor der Bergkulisse in den bayerischen Alpen und am Schloss Neuschwanstein. Der Besuch der Gedenkstätte Dachau stimmte die Teilnehmer wiederum nachdenklich und machte den Wert internationaler Austauschprogramme für das friedliche Miteinander in der Welt deutlich. Aber auch die von allen Kadetten geteilte Passion fürs Fliegen kam nicht zu kurz: So stand ein Segelflugund Motorflugflugprogramm beim LSV Kaufbeuren mit Flügen über bayerische Seen und Alpen auf der Agenda. Viele der Kadetten besitzen bereits einen Segelflugschein oder die Privat Pilot Licence. Deutschland ist seit 1959 am IACE beteiligt. Seither sind aus dem IACE viele Piloten, Ingenieure und Führungskräfte, aber – noch viel wichtiger – internationale Freundschaften fürs Leben hervorgegangen. Auch zukünftig soll die Tradition dieses wertvollen internationalen Austauschs fortbestehen. Dies gelingt nur, wenn die Luftwaffe und die DGLR weiterhin an einem Strang ziehen und sich der IACE auf wertvolle Sponsoren wie den BundeswehrVerband und die IDLw verlassen kann. Viele ehrenamtliche Helfer und zahlreiche Nebentätigkeiten im militärischen und zivilen Bereich und im gesamten Bundesgebiet ermöglichen es Jahr für Jahr, für den Austausch trotz vergleichsweise geringem Budget ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. sascha heck Quelle: IACE A World of Aviation and Friendship – Unter diesem Motto fand in diesem Jahr erneut der International Air Cadet Exchange (IACE) statt. Der Kadettenaustausch ist ein internationales Programm, das die Begeisterung junger Menschen für die Luft- und Raumfahrt fördert, entsprechende Berufsperspektiven aufzeigt und die Kultur des Gastlandes vermittelt. Weltweit nahmen 500 Kadetten aus 23 Ländern am Austausch 2015 teil, die Teilnehmer am IACE Deutschlandprogramm kamen aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Hong Kong, den Niederlanden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Deutschland selbst entsandte zwölf Teilnehmer in Gastländer. Schirmherren des internationalen Austauschs sind die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) und die Luftwaffe. Hauptsponsoren sind seit 2014 der Deutsche BundeswehrVerband und die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe. Im September jeden Jahres veranstaltet eines der Mitgliedsländer des IACE die jährliche Hauptkonferenz, bei der entschieden wird, wer im folgenden Jahr mit wem wie viele Kadetten austauscht. Sobald die Plätze an die Nationen vergeben sind, entscheidet das jeweilige Land im Rahmen einer Bestenauswahl, beispielsweise in Luftfahrtnachwuchsorganisationen oder militärischen Air Cadet Organizations, wer als Repräsentant in ein Partnerland entsendet wird. Am 21. Juli war es dann soweit: Der Frankfurter Flughafen diente als Hub für den Austausch und 40 Die Bundeswehr November 2015 Marine Neues vom Vorstand Marine Oberstabsbootsmann Roy Meinhard Fregattenkapitän Marco Thiele Liebe Kameradinnen und Kameraden, noch immer sind Flüchtlinge das Thema Nummer eins in den Medien und unser aller Alltag. Auch im Mittelmeer wird der Zustrom nicht kleiner. Seit dem 7. Oktober gelten jetzt aber verschärfte Bedingungen: Unsere Soldaten dürfen jetzt auch verdächtige Schiffe durchsuchen, gegebenenfalls Schleuser festsetzen und in letzter Konsequenz auch Waffen einsetzen. Wozu das im Detail führen wird, ließ sich zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht absehen, aber auch da werden wir dran bleiben. Ärgerlich am Mandat ist nur mal wieder, das ein Operationsziel nicht scharf genug formuliert wurde. Es besteht also das Risiko einer weiteren „unendlichen Geschichte“ im Rahmen der Einsätze der Bundeswehr. Die Seiten Marine bestehen in dieser Ausgabe aus dem Interview mit unserem Inspekteur, Vizeadmiral Andreas Krause. Ein Jahr nach Amtsübernahme blicken wir gemeinsam mit ihm zurück und nach vorn in die Zukunft. Wir würden uns freuen, wenn wir Kommentare zu diesem Interview bekommen – wie immer am besten unter [email protected]. Diesmal belassen wir es bei einer kurzen Einführung und wünschen Euch und Ihnen eine interessante Lektüre unseres Gesprächs. Einen schönen Tag in See wünscht Euer und Ihr Vorstand Marine Die Bundeswehr: Herr Admiral, Sie sind jetzt seit einem Jahr im Amt. Wo steht die Marine heute? Sind Ihre Erwartungen hinsichtlich offener Kommunikation erfüllt worden? Vizedmiral Andreas Krause: Auf der HiTaTa im Januar habe ich noch einmal sehr deutlich für eine offene Kommunikation in der Marine geworben. Ich denke, es ist eine besondere Stärke unserer Marine, dass wir über alle Hierarchieebenen hinweg stets ein ehrliches Miteinander pflegen. Diesen Vorteil sollten wir auch tunlichst weiterhin nutzen. Wir haben hoch motivierte, sehr leistungsfähige und professionelle junge Männer und Frauen, die ihren Job ganz hervorragend machen. Darauf bin ich sehr stolz! Und sie tun das trotz der nicht immer so ganz einfachen Rahmenbedingungen. Und damit das so bleibt, ist ein offenes Miteinander wichtig. Kommunikation – auch in militärischen Organisationen – darf keine Einbahnstraße von oben nach unten sein. Ganz im Gegenteil: Mir ist es wichtig, die Sorgen, aber auch die Ideen aller Dienstgradgruppen zu kennen und in meine Entscheidungen miteinzubeziehen. Bei Veränderungsprozessen, wie zum Beispiel der Einführung der Soldatenarbeitszeitverordnung – die ja uns alle ab dem nächsten Jahr ganz besonders betreffen wird – binden wir gerade deshalb alle Betroffenen in die Diskussion ein. Und zwar so früh und so umfangreich wie möglich. Mit unserem Internetauftritt „marine.de“ und insbesondere mit dem Newsletter „Auf Kurs“ werden wir auch weiterhin gezielt über die Themen informieren, die für die Truppe interessant und wichtig sind. Die Bundeswehr: Und vor welchen wesentlichen Herausforderungen steht die Marine heute und in den nächsten Jahren? Vizedmiral Andreas Krause: Die Weiterentwicklung der Marine hat das Ziel, eine durchsetzungs- Foto: Bundeswehr „Kommunikation darf keine Einbahnstraße von oben nach unten sein.“ Vizedmiral Andreas Krause fähige und ausgewogene Marine bereitzustellen, die für die Herausforderungen zukünftiger Einsätze mental, personell und materiell gut gerüstet ist. Der Erhalt von Kernfähigkeiten für den Über- und Unterwasserseekrieg ist dabei genauso bedeutsam wie die Entwicklung neuer Kompetenzen, zum Beispiel zur Wirkung und Führung von See an Land oder zur Abwehr ballistischer Raketen. Dabei dürfen wir die Aspekte Attraktivität, Demografiefestigkeit und nachhaltige Finanzierbarkeit nicht aus den Augen verlieren. Die konzeptionellen Schwerpunkte der Weiterentwicklung liegen in der Ausgestaltung von Anfangsoperationen und streitkräftegemeinsa- men Operationen auf und von der See. Zukünftige Projekte behandeln unter anderem den Einsatz unbemannter Systeme, die zukünftige Seeminenabwehr, die mögliche Nutzung von Hochenergielasern als Waffe und den Erhalt der Führungsfähigkeit unserer Marine. Die deutsche Marine versteht sich dabei seit je her als eine „Marine im Bündnis“. In Zeiten knapper Ressourcen ist es daher umso wichtiger, den engen Schulterschluss mit unseren Partnern zu suchen und auszubauen. So können wir unsere Einsatzbereitschaft zum gegenseitigen Vorteil stärken. Wir können vom Erfahrungstausch mit anderen profitieren und die Verständigung weiter befördern. Wir werden daher weiterhin ein besonderes Augenmerk auf die Möglichkeiten internationaler Kooperationen legen und unsere Anstrengungen hierbei noch intensivieren. Mir kommt es darauf an, vor allem auf operativer Ebene den Übergang von der Kooperation hin zur Integration zu gestalten. Die Bundeswehr: Die SAZV ist in aller Munde und sorgt bei den Kameraden auch für Missstimmung. Was entgegnen Sie diesen, wenn zum Beispiel von Einkommensverlusten wegen fehlender Wachdienste und zusätzlicher Belastungen durch Mietkosten außerhalb der Kaserne geredet wird? Vizedmiral Andreas Krause: Zunächst einmal ist diese verbindliche Arbeitszeitregelung für Soldaten ein Ausdruck der Wertschätzung unseres Dienstes für Deutschland! Zeit ist in unserer umtriebigen Welt eine wertvolle Ressource. Wir müssen mit der Zeit unserer Soldatinnen und Soldaten sorgsam umgehen. Die neue sogenannte Soldatenarbeitszeitverordnung dient zwar in erster Linie dem Gesundheitsschutz und damit letztlich dem Erhalt und der Wiederherstellung der Einsatzfähigkeit unseres Personals. Sie steigert aber vor allem die Attraktivität des Dienstes in der Marine, Die Bundeswehr November 2015 41 Foto: AFP/Getty Images Marine Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Vizeadmiral Andreas Krause (stehend r.) auf dem Weg zur Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN anlässlich ihres Besuches in Catania im Juli 2015 weil sie die Planbarkeit des Dienstes verbessert. Sie ist deswegen ein ganz wesentlicher Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Dienst in der Marine. Das ist unseren Soldatinnen und Soldaten wichtig und es ist den Jugendlichen wichtig, die uns bei „Marine live!“ kennenlernen. Die Soldatenarbeitszeitverordnung bedeutet zudem eine Chance, die wir nutzen wollen: Sie zwingt uns nämlich zu einem Verständnis zeitgemäßen Ressourcenmanagements auf allen Führungsebenen. Eines ist schon jetzt klar: Die Umsetzung stellt uns vor erhebliche Herausforderungen. Dabei haben wir die Marine als Ganzes und jeden Einzelnen im Blick, ohne die Einsatzfähigkeit unserer Marine einzuschränken. Bei der mehrtägigen Seefahrt, im Einsatz oder in vergleichbaren Verpflichtungen wird sich nicht viel ändern. Neu ist hier ein verlässlicher und großzügigerer Zeitausgleich als bisher. Da müssen wir die Details noch abwarten. Im Heimathafen sieht es aber ganz anders aus. Der größte Verbraucher von Arbeitszeit ist für unsere Besatzungen der Wachdienst. Also muss unser Ziel sein, diesen Wachdienst für die Besatzungen möglichst ganz zu vermeiden, ohne dabei Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Der Wachdienst an Bord kann nur dann reduziert werden, wenn nach Dienst kein Personal mehr an Bord wohnt. Immerhin brechen wir hier mit einer jahrzehntelangen Praxis! Dies allein wird für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig sein. Es ist aber auch alternativlos. Also brauchen wir in den Stützpunkten entsprechende Unterkünfte. Die vorhandenen Unterkünfte reichen jedoch nicht aus. Neue Unterkünfte entstehen nicht von heute auf morgen und auch nicht innerhalb eines halben Jahres. Hinzu kommt, dass der Dienstherr rein juristisch nur Unterkunftspflichti- gen, also Soldatinnen und Soldaten bis zum 25. Lebensjahr, dienstliche Unterkünfte bereitstellen muss. Alle anderen müssen Wohnungen am Dienstort suchen und mieten. Das gilt ganz besonders für den Stützpunkt Wilhelmshaven. Das wird für die Übergangszeit Härten, finanzielle Belastungen und Einschränkungen mit sich bringen. Auf diese Situation müssen sich die Betroffenen einstellen; sie ist unabänderlich. Gleichzeitig werden wir alles tun, um soziale Härten abzufedern. Zusätzlich lassen die schiffstechnischen Systeme der Einheiten eine hinreichende Fernüberwachung noch nicht zu. Hier arbeiten wir mit Hochdruck daran, entsprechende technische Lösungsmöglichkeiten zu finden. Die Bundeswehr: Und wird die Verordnung komplett zum Jahreswechsel umgesetzt werden können? Vizedmiral Andreas Krause: Die Rechtsförmlichkeitsprüfung zur Soldatenarbeitszeitverordnung durch das Bundesministerium der Justiz ist erfolgt und enthält zahlreiche Anmerkungen, die nun durch das BMVg abzustellen sind. Ziel bleibt es, die Verordnungen und die dazu notwendigen Erlasse rechtzeitig bis Ende des Jahres in Kraft zu setzen. Jedenfalls sind die Arbeiten schon so weit fortgeschritten, dass verlässlich damit geplant werden kann. Die Bundeswehr: Die Ziele im Rüstungsbereich – Einführung F125, MKS180 und SEA LION – sind klar. Aber wie stellen sich die Zeitfenster dar? Wie schätzen Sie die bereits jetzt vorhandenen zeitlichen Verzögerungen ein? Werden wir unsere nationalen und internationalen Verpflichtungen einhalten können? Vizedmiral Andreas Krause: Die First-of-Class Fregatte F 125 wird im Frühjahr 2017 abgeliefert und anschließend durch die Marine der einjährigen Einsatzprüfung unterzogen. Mitnichten heißt dies, dass wir das Schiff dann auch zur Verfügung haben werden. Vielmehr rechne ich mit einer Verfügbarkeit für den Einsatz nicht vor 2019. Diese, gegenüber früheren Zeitplänen deutliche Verspätung ist ärgerlich, weil damit vorübergehend weniger Fregatten für den Einsatz verfügbar sind. Kompensieren werden wir dies unter anderem durch den jüngst angeordneten Weiterbetrieb eines Schiffs der älteren Klasse F122. Ich gehe zur Zeit jedoch davon aus, dass es keine weiteren Verzögerungen geben wird. Wir stehen hier in engem, vertrauensvollem Dialog mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung. Ähnlich zuversichtlich bin ich beim SEA LION, wenngleich wir mit Blick auf dessen Einführung in die Marine vor einer sehr sportlichen Aufgabe stehen. Die Marine kann dank der Entscheidung des Deutschen Bundestags für die Beschaffung des NH90 NTH SEA LION das geforderte Fähigkeitsspektrum abdecken: Er kann im SAR-Dienst und zur Seeraumüberwachung eingesetzt werden. Er kann zum Boarding genutzt und als Bordhubschrauber der Einsatzgruppenversorger betrieben werden. Dabei ist der SEA LION in einigen Bereichen leistungsfähiger als der SEA KING heute. Die durch den Generalinspekteur getroffene Auswahlentscheidung im Projekt MKS 180 ist für die deutsche Marine gut! Sie ist gut, weil dieses Kampfschiff der Marine die Fähigkeit zur dreidimensionalen Seekriegführung auch in Gefechten hoher Intensität sichert. Wir erfüllen mit dem MKS 180 Nato-Anforderungen. Und wir werden mit 42 Die Bundeswehr November 2015 Die Bundeswehr: Die personelle Lücke füllt sich langsam wieder, die Schulen sind ja schon an der Grenze ihrer Kapazität. Das wird auch in naher Zukunft dann bei den Schiffen, Booten und Stäben ankommen. Aber wie sieht es mittelfristig aus? Ist der Trend bei den Bewerbern immer noch ausreichend hoch? Funktioniert die Werbekampagne der Marine? Vizedmiral Andreas Krause: Die Personallage der deutschen Marine erfordert den Blick auf die Details. Wahr ist, dass unsere Besatzungen hoch motiviert zur See fahren. Seefahrt ist auch heute attraktiv. Wahr ist aber auch: Seefahrt bedeutet lange Abwesenheiten von zu Hause. Junge Menschen schreckt dies ab, weil es nur schwer mit dem Familienleben vereinbar ist. Das ist jungen Menschen jungen Erwachsenen angeboten. Ergebnis: hohe Auslastung unserer Ausbildungskapazitäten im IV. Quartal 2014. Auch in 2015 ist das Interesse an der Marine weiterhin hoch. Das belegt die hohe Nachfrage an Truppenbesuchen beim Truppenbesuchszentrum in Kiel. Das werden wir also fortführen. In der zweiten Jahreshälfte 2015 planen wir, im Schwerpunkt Techniker zu gewinnen. Das Geheimnis des Erfolgs von „Marine live!“ liegt in der Begegnung mit Soldatinnen und Soldaten und im Erleben der Seefahrt. Wir bieten den jungen Leuten Marine zum Anfassen. Und siehe da: Dann finden über die Hälfte der Jugendlichen die Seefahrt so attraktiv, dass sie eine Bewerbung für die Marine abgeben. Foto: Gero Breloer/dpa diesem Schiff substanziell und durchhaltefähig zu gemeinsamen Einsätzen mit Partnern und Verbündeten in Nato und EU beitragen. Das Prinzip der Missionsmodularität ermöglicht einen effizienten Betrieb und schafft Reserven für neue Fähigkeiten beziehungsweise die Weiterentwicklung bestehender Funktionen, ohne das gesamte Waffensystem einer Änderung zu unterziehen. MKS 180 befähigt auch zur taktischen Führung eines multinationalen Verbands und unterstützt somit das von Deutschland in der Nato vorangetriebene Rahmennationenkonzept. Die Fähigkeitsforderungen für sechs Schiffe sind sicherheitspolitisch abgeleitet, konzeptionell begründet und insgesamt mit einem geringen technischen Realisierungsrisiko versehen. Planerisch Marine Der damalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (r.) und der deutsche Flottillenadmiral Andreas Krause, damals Befehlshaber des maritimen Einsatzverbandes UNIFIL, im November 2006 vor der Küste Zyperns abgebildet sind allerdings zunächst vier Schiffe. Über die Beschaffung von zwei weiteren Schiffen wird später entschieden. Wir werden wie bei der Fregatte F125 auch mit dem MKS 180 die innovativen Konzepte der Intensivnutzung und des Mehrbesatzungsmodells fortführen. Dies trägt dazu bei, lange Abwesenheiten zu vermindern und die Attraktivität des Dienstes in der Marine zu verbessern, ohne dabei die Verfügbarkeit für Einsätze zu schmälern. Auf der technischen Seite wollen wir beim MKS 180 verstärkt den „Familiengedanken“, also die Kommunalität realisieren. Das heißt, wir werden, wo forderungskonform und möglich, auf eingeführte Systeme, Geräte und Anlagen zurückgreifen. Das schafft Querschnittlichkeit und ermöglicht Effizienz in der Nutzungssteuerung und im Betrieb. Neu ist auch die Ausschreibung im EU-weiten Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb. Das sorgt für ein bestmögliches Produkt. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Bauvertrag im Herbst 2017 geschlossen werden. Die Schiffe selbst sollen ab Ende 2023 geliefert werden und jeweils rund zwei Jahre später für den Einsatzbetrieb in der Flotte verfügbar sein. aber heute sehr wichtig. Betrachtet man die nackten Zahlen, so ist der Personalbedarf der deutschen Marine nahezu vollständig gedeckt. Gleichzeitig herrscht an Bord unserer Schiffe und Boote zum Beispiel bei technischem Personal oder den Minentauchern erheblicher Personalmangel. Da kann ich den Besatzungen wirklich nur meinen Respekt zollen, wie die Männer und Frauen an Bord mit Einsatz und Hingabe die gestellten Aufgaben erfolgreich meistern. Hier müssen wir also ansetzen – mutig, kreativ und innovativ. Das haben wir auch getan. Heute ist die Marine viel stärker im öffentlichen Bewusstsein als noch vor ein paar Monaten. Das liegt auch am Tag der Bundeswehr – 235 000 Menschen sind in die Stützpunkte und Kasernen gekommen. Zudem ist die Marine mit der Operation EUNAVFOR MED medial sehr präsent. Beides zusammen schafft eine sehr positive Stimmung für die Marine. Wir verstärken diesen Effekt noch durch unsere Imagekampagne „Meer. Für Dich“. Wir nutzen diese „Bühne“, um darauf das Stück „Marine live!“ aufzuführen. Diese Personalgewinnungsoffensive der Marine ist sehr erfolgreich. Wir haben „Marine live!“ bereits zweimal, 2013 und 2014, Die Bundeswehr: Einer der Schwerpunkte deutscher Verteidigungspolitik ist die europäische Kooperation mit dem Fernziel, europäische Streitkräfte aufzustellen. Gibt es bei der Marine in dieser Hinsicht neue Entwicklungen Vizedmiral Andreas Krause: Unsere Marine und ihre Partnermarinen unterstützen sich gegenseitig mit der Integration von Fähigkeiten in ihre gemeinsamen Verbände, auf Schiffen und Booten sowie fliegenden Waffensystemen. Deswegen sind Einsatzgrundsätze und -verfahren unserer Marine konsequent auf Interoperabilität im multinationalen Verbund der Nato und der EU ausgelegt. Wir haben damit über viele Jahrzehnte eine Stufe hoher Komplexität multinationaler Zusammenarbeit erreicht und zukunftsweisende Erfahrungen für eine weitere Vertiefung der Integration gesammelt. Weil es aus der Erfahrung aller beteiligten Marinen gewinnbringend ist, integrieren wir Fähigkeiten einsatzorientiert, flexibel und das auch sehr kurzfristig. Dabei arbeiten insbesondere die Königlich Niederländische und unsere Marine seit jeher im Bündnis eng zusammen. Die bis dato umfangreiche Kooperation wurde noch einmal intensiviert. Im Mai 2013 wurde auf ministerieller Ebene eine Die Bundeswehr November 2015 43 Foto: Anthony Pecchi/NHIndustries Bild: ThyssenKrupp AG, www.thyssenkrupp.com Marine Simulation der Fregatte F 125, die im Frühjahr 2017 ausgeliefert werden soll. Andreas Krause rechnet allerdings erst ab 2019 mit ihrer Verfügbarkeit für den Einsatz. Declaration of Intent zu einem weiteren Ausbau der Beziehungen beider Streitkräfte unterzeichnet. Diese Erklärung wurde in der Folgezeit konsequent verfolgt und umgesetzt. Ziel ist hierbei, stets einen Mehrwert für beide Partner zu erzeugen. So wurden beispielsweise gegenseitige Lücken in der Verfügbarkeit von Fähigkeiten kompensiert. In diesem Jahr leisteten niederländische Soldaten an Bord der Fregatte BAYERN Dienst und stellten dort das Boardingteam während der Operation ATALANTA. Der Tender DONAU fungierte als Führungsplattform eines niederländischen Stabs in der Standing Nato Mine Coutermeasures Group 2 (SNMCMG2) und erfüllte so niederländische Bündnisverpflichtungen. So helfen wir uns also gegenseitig ganz konkret im Einsatz, auch zukünftig. Wir untersuchen ferner vertiefte Kooperationsmöglichkeiten für einzelne Einheiten beider Marinen. Dies betrifft beispielsweise eine mögliche Internationalisierung einzelner Komponenten des Joint Logistic Support Ships (JLSS) KAREL DOORMAN, eine vertiefte Kooperation des Seebataillons mit dem NL Korps Mariniers, mögliche gemeinsame Stäbe, eine gegenseitige Intensivierung der U-Boot-Kooperation, eine mögliche gemeinsame Zertifizierung von Einheiten für den Einsatz und noch zahlreiche weitere Gebiete. Wir stehen außerdem kurz davor, einen Stabsoffizier aus dem Marinekommando in das niederländische Pendant zu entsenden, zunächst temporär, später dauerhaft. Die Leitidee hinter diesen Projekten lautet: „Gemeinsam, wo möglich und alleine, wo nötig“. Anders als bei Landstreitkräften ist dabei nicht immer eine vollständige Integration von Einheiten und Verbänden zielführend. Nach einer Werftliegezeit macht es beispielsweise zunächst Sinn, national am Aufbau der Einsatzbereitschaft zu arbeiten. Die Zertifizierungsanteile können dann gemeinsam abgeleistet werden. An dieser Stelle ist eine dauerhaft integrierte Zertifizierungsstelle sinnvoll. Ein Einsatz findet dann weit überwiegend in gemischten, das heißt temporär integrierten Verbänden statt. Werftliege- und Erholungszeiten wiederum sind am besten in nationaler Verantwortung aufgehoben. Sie sehen an diesem Beispiel eines Betriebszyklus, dass die zugrundeliegenden Koordinierungen sehr umfangreich sind. Wir gehen daher nach dem Mot- Ein NH90 Caiman Helikopter der französischen Marine. Er soll bei der deutschen Marine die Bezeichnung NH90 NTH (Naval Transport Helicopter) SEA LION tragen. to „from deep cooperation to possible integration“ vor und untersuchen nach einer Erprobungsphase die Vor- und Nachteile genau. Auch auf dem Gebiet maritimer Rüstungskooperationen wird der verbliebene Gestaltungsspielraum weiter genutzt, obwohl dies seit der letzten Strukturreform nicht mehr zum unmittelbaren Aufgabenspektrum unserer Marine zählt. So sind beispielsweise bei der Entwicklung der maritimen Komponenten der Ballistic Missile Defence und bei der Erstellung von Anforderungsprofilen an zukünftige Schiffe enge Kooperationen eingegangen worden mit dem Ziel, auch zukünftig eine möglichst hohe Effektivität und gegenseitige Interoperabilität zu erzielen. Für beide Marinen ist es bei solchen Rüstungsprojekten wichtig, dass die Einheiten zeitgerecht und mit den benötigten Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Absprachen mit unseren Partnern aus den Niederlanden können dieses Ziel befördern und anschließend für eine effizientere Nutzung sorgen. Ich glaube nicht, dass internationalisierte Rüstungsprojekte zwangsläufig immer zu spät fertiggestellt und zu teuer werden, insbesondere dann nicht, wenn die Grundlagenarbeit beider Marinen zuvor gemeinsam gründlich erledigt wurde Die Bundeswehr: Was hat Sie im letzten Jahr am meisten beeindruckt? Vizedmiral Andreas Krause: Immer wieder bin ich beeindruckt, mit welchem Einsatz, welchem Fachwissen und welcher Improvisationsgabe selbst die schwierigsten Herausforderungen in kurzer Zeit gelöst wurden. Als wir im Mai vor der Aufgabe standen, ad hoc einen Verband für die Seenotrettung im Mittelmeer aufzustellen, kam uns zu Gute, dass der Einsatz- und Ausbildungsverband der Marine im Golf von Aden operierte. Mit dem EAV konnte die Marine zum wiederholten Mal unterstreichen, dass es besonders wichtig für uns ist, über eine operative Reserve zu verfügen. Aus dem Stand wurden durch unsere Männer und Frauen alle notwendigen Maßnahmen zur Vorbereitung der Mission getroffen. In nur wenigen Tagen wurde so eine Anfangsbefähigung für einen völlig neuen Auftrag hergestellt. Auch die Basis Inland der Bundeswehr, insbesondere das Zusammenspiel von Zentralem Sanitätsdienst, der Streitkäftebasis und dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr hat sich wieder sehr bewährt. Trotz Feier- und Brückentagen erreichten alle benötigten Spezialisten und das geforderte Material „just in time“ unsere Schiffe. Deutschland konnte dank dieses wirklich perfekten Zusammenspiels aller Verantwortlichen als eine der ersten Nationen im Mittelmeer Flagge zeigen, als die Politik dies wünschte. Das zweite Kontingent konnten wir durch veränderte Priorisierung im Einsatz und Neuplanungen so aufstellen, dass der EAV planmäßig nach fast fünf Monaten Seefahrt wieder in Wilhelmshaven festgemacht hat. Die Bundeswehr: Zum Abschluss, angenommen Sie hätten einen Wunsch frei für die Marine. Welcher wäre das? Vizedmiral Andreas Krause: Ganz klar: Ich wünsche den Männern und Frauen in unseren Einsätzen eine glückliche und vor allem gesunde Heimkehr. Ansonsten ist es für einen Inspekteur immer etwas problematisch, Wünsche für die Marine zu äußern. Denn wir sind es, die die Marine weiterentwickeln. Und es ist ja genau meine Verantwortung, uns so aufzustellen, dass wir die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern können. Das ist nicht immer einfach. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Der Kurs Richtung Zukunft liegt an und ich bin mir sicher, wir steuern in die richtige Richtung. Unsere Marine im Einsatz Operation ATALANTA Korvette ERFURT 1 P-3C ORION Operation UNIFIL Schnellboot S80 HYÄNE EU NAVFOR MED/ Seenotrettung Mittelmeer Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN Einsatzgruppenversorger BERLIN Seebataillon (2 BET/VPD) Ständige Einsatzverbände der Nato Fregatte HAMBURG Minenjagdboot WEILHEIM Tauchereinsatzboot BAD RAPPENAU 44 Die Bundeswehr November 2015 Sanitätsdienst Vertraute Partner Seit fünf Jahren treffen sich DBwV und Arbeitskreis OffzMilFD San zum Gedankenaustausch Naumburg. Eine Veranstaltung mit Tradition: Bereits zum fünften Mal wurden der Vorstand des Arbeitskreises der Offiziere im militärfachlichen Dienst im Sanitätsdienst der Bundeswehr (AK OffzMilFD San) und deren Ansprechpartner durch den Vorsitzenden Sanitätsdienst im DBwV zum gegenseitigen Gedankenaustausch nach Naumburg eingeladen. Im Rahmen der diesjährigen Fachtagung Anfang September wurden seitens des DBwV unter anderem die Themen Umsetzung des Attraktivitätsprogramms und der europäischen Arbeitszeitverordnung angesprochen. Der AK OffzMilFD San setzte die Umgliederung der Regimenter und die Entwicklung der regionalen Sanitätseinrichtungen auf die Tagesordnung. Darüber hinaus fand ein erstes Brainstorming über mögliche zukünftige Schwerpunktthemen des AK OffzMilFD San statt. Eine endgültige Festlegung wird zwar erst nach der nächsten Arbeitskreissitzung im Oktober erfolgen, jedoch konnten bereits einige Themen Die Tagungsteilnehmer, darunter Hauptmann Stephan Wüsthoff (vorn, 3. v.r.) und Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers (vorn, 2. v.r.) identifiziert werden: • Begleitung der Maßnahme „Dienstpostenbündelungen über drei Besoldungsstufen hinweg“ für OffzMilFD San • Werbung neuer Mitglieder bzw. Attraktivitätssteigerung für OffzMilFD San, die bereits Mitglied der DGWMP sind • Weiterentwicklung/Fortschreibung der Akademisierung in der Laufbahn OffzMilFD San Am zweiten Tag der Veranstaltung lag das gemeinsame Augenmerk auf der inhaltlichen Gestaltung des Fortbildungslehrgangs OffzMilFD San 2016 in München. Unter dem Motto „Der Sanitätsdienst und seine Schnittstellen“ wird der Arbeitskreis erneut für das Programm und die Referentengewinnung verantwortlich zeichnen. Auch das soziale Engagement beider Vorstände kam nicht zu kurz. So einigte man sich, das kürzlich angelaufene Crowdfunding-Projekt „Mit dem Handbike zurück ins Leben“ des Fördervereins zur Unterstützung der Arbeit mit Versehrten am Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr zu unterstützen. Jede Spende (mindestens fünf Euro) wird durch die VR-Bank Rhein-Sieg mit 12,50 Euro gefördert. Die Aktion läuft noch bis zum 15. Dezember und kann unter www.vrbankrheinsieg.viele-schaffen-mehr.de/versehrtensport eingesehen werden. Die beiden Vorsitzenden, Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers und Hauptmann Stephan Wüsthoff, betonten am Ende der dreitägigen Veranstaltung, dass sich die unterschiedlichen Informationsund Wissensstände erneut gewinnbringend zu einem klaren Lagebild zusammengefügt hätten. Dieses jährliche Treffen wird auch weiterhin fester Bestandteil der Planungen beider Vorstände sein. Denn für eine erfolgreiche Kooperation ist der Gedankenaustausch vertrauter Partner unerlässlich. s. fiedler Moderne Analytik: Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten sind unverzichtbar Berlin. Über eine Million Analysen jährlich werden in der Laborabteilung des Bundeswehrkrankenhauses (BwKrhs) Berlin analysiert. Bis zu 70 Prozent der fachärztlichen Diagnosen resultieren aus den labordiagnostischen Ergebnissen der entnommenen Patientenproben. Die medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten (MTLA) untersuchen und analysieren diese Proben mit modernsten Verfahren und Technologien. 24 Stunden täglich leisten sie ihren, für die moderne Diagnostik unverzichtbaren Beitrag zum Wohle des Patienten. „Die Laboratoriumsmedizin im BwKrhs Berlin versteht sich als zentrale Dienstleistungsabteilung für alle Fachgebiete und ambulanten Patienten. Das Laborteam besteht derzeit aus 27 Mitarbeitern. Sie alle tragen maßgeblich zur Diagnose, Differentialdiagnostik und Verlaufskontrolle von Erkrankungen bei“, erklärt Flottillenarzt Dr. Rico Müller, der Leitende Arzt der Abteilung. Drei Fachärzte für Laboratoriumsmedizin sowie zwei Assistenzärzte, 13 MTLA, ein chemisch-technischer Assistent, ein biologisch-tech- nischer Assistent und Laborarbeiter bilden ein aufeinander eingespieltes Team. Das Labor bietet Routineund Notfallanalytik mit einem breiten Analysenspektrum rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. In lebensbedrohlichen Situationen werden Notfälle mit höchster Priorität bearbeitet. Der sehr hohe qualitative Standard des Labors spiegelt sich in der vollumfänglichen Akkreditierung durch die Deutsche Akkredi- tierungsstelle (DAkkS) wider. „Die unabhängige Kommission hat dem Labor des Bundeswehrkrankenhauses Berlin wiederholt überdurchschnittliche Qualitätsstandards weit über den gesetzlichen Vorschriften bestätigt“, so Rico Müller. Dieses Prädikat sei nur mit einem eingespielten und zuverlässigen Team zu erreichen und zu halten, ergänzt der Flottillenarzt mit sichtbarem Stolz. uli reinecke, eb Akribische Auswertung in der Hämatologie Fotos (2): Bundeswehr/Pulpanek Teamarbeit: die Mitarbeiter der Abteilung Laboratoriumsmedizin und Blutdepot im Bundeswehrkrankenhaus Berlin Sanitätsdienst Froh, in Sicherheit zu sein: eine syrische Familie nach ihrer Ankunft im Wartezentrum in Feldkirchen Die Bundeswehr November 2015 45 Leiter des DRK, ist die Zusammenarbeit von Sanitätsdienst der Bundeswehr, THW und DRK eine Erfolgsgeschichte: „Natürlich gibt es manches Mal Schnittstellenprobleme, die werden aber kurzerhand gelöst.“ Vorname, Nachname, Alter, ID-Nummer, Zeltplatz-Nummer und Foto finden wir auf der ID-Card für die Flüchtlinge: Zwölf Stunden dauert die jeweilige Schicht von Stabsunteroffizier Tobias Siffrin, der mit weiteren acht Kameraden für die Registrierung von Flüchtlingen zuständig ist. „Kinder unter zehn Jahren erhalten zusätzlich zur ID-Card ein blaues ID-Armband – zur Sicherheit.“ Denn eine ID-Card kann beim Spielen verloren gehen. So ist sichergestellt, dass die kleinen Kinder mit ihren Familien zusammenbleiben. Auf die Frage, wie sich die Familien fühlen, wenn sie erstmalig vor ihm sitzen, antwortet Siffrin: „Sie sind überglücklich, in Sicher- Eine Frage der Ehre In Feldkirchen sind auf dem Kasernengelände derzeit 1200 Flüchtlinge untergebracht. Schnell könnten es bis zu 5ooo werden. Um diese Aufgabe zu meistern, arbeitet der Sanitätsdienst der Bundeswehr vor Ort eng mit dem DRK und dem THW zusammen. Fotos: Bundeswehr/Kundoch Feldkirchen. Bis zu 5000 Flüchtlinge sollen auf dem Gelände der Gäubodenkaserne im „Wartezentrum Feldkirchen“ kurzfristig untergebracht werden. Für diese Mammutaufgabe ist Teamspirit vonnöten. Und der ist deutlich spürbar unter den Akteuren vom Sanitätsdienst der Bundeswehr, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW). Alle Beteiligten arbeiten Hand in Hand und sind für die Aufnahme, Registrierung, Unterbringung und Versorgung verantwortlich. Derzeit sind rund 1200 Flüchtlinge auf dem Gelände der Gäubodenkaserne untergebracht. Angesichts des hohen Zustroms von Flüchtlingen können es schnell bis zu 5000 werden. Vor allem die fallenden Temperaturen bereiten den Verantwortlichen noch „Kopfschmerzen“. „Wir brauchen schnellstmöglich eine belastbare winterfeste Lösung“, betont Oberfeldarzt Uli Speck, Kommandeur des Sanitätslehrregimen- Dr. Thomas Moth (l.) besichtigt mit Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps die errichtete Zeltstadt. tes „Niederbayern“. Denn mit Herbsteinbruch wird das jetzige Provisorium nicht ausreichend sein. Für Dr. Thomas Moth, verantwortlicher Registrierung: Stabsunteroffizier Tobias Siffrin (l.) erklärt den Registrierungsprozess. heit zu sein.“ Insgesamt sind sechs Stationen für die Registrierung eingerichtet. Ein persönliches Lagebild verschaffte sich der stellvertretende Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps. Für ihn ist die Hilfe des Sanitätsdienstes eine Frage der Ehre. Ganz besonders beeindruckt zeigte er sich von der Zusammenarbeit von DRK, THW und Bundeswehr: „Sehr viele Menschen leisten hier vorbildliche Arbeit, um den Menschen, die viel Leid erfahren haben, zu helfen.“ Für den Kommandeur des Sanitätslehrregiments, Oberfeldarzt Speck, heißt es bis auf weiteres „Kompensieren und Improvisieren“, denn mehr Flüchtlinge bedeuten immer knapper werdende Ressourcen: „Parallel zu den Anstrengungen bei der Flüchtlingshilfe stellen wir unsere Kernaufträge wie Grundausbildung, Einsatzvorbereitende Ausbildung sowie Kraftfahrerausbildung sicher.“ michael zacher 46 Versorgung und Ehemalige Die Bundeswehr November 2015 Vorstand ERH Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner, Vorsitzender ERH Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Komander, Stellvertretender Vorsitzender ERH Werte Mitglieder, unsere Gesellschaft, und damit auch die Politik, befindet sich in einem immer deutlicher werdenden Umbruch. Die Ursachen sind mannigfaltig und haben mit den derzeitigen Migrationsströmen einen weiteren Aspekt hinzubekommen. Zu Hunderttausenden strömen Flüchtlinge in unser Land, die Politik steht unter Druck, einfache Antworten gibt es nicht und ich glaube Deutschland steht (wieder einmal) an einem Wendepunkt. Da denkt manch einer gerne an vergangene Zeiten, Erinnerungen werden wach und die Gedenktage dazu halten diese am Leben. 25 Jahre Wiedervereinigung, 25 Jahre Armee der Einheit, 60 Jahre Bundeswehr, um nur einige zu nennen. Auch vor 25 Jahren gab es keine einfachen Antworten und heute ist dies alles bereits Geschichte, so auch die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag „Armee der Einheit“. In einer Ehe feiert man da die Silberhochzeit und auch diese sozusagen vom Staat verordnete Silberhochzeit hat, wie im richtigen Leben, ihre Auswirkungen. Der eine erwacht am Tag nach der Feier zufrieden und satt, manch einer plagt sich aber auch mit einem Kater und Kopfschmerzen. Kopfschmerzen bereitet zum Beispiel, dass die so oft propagierte OstWest-Angleichung stagniert, vor allem da, wo Gewerkschaften und Verbände nicht so stark vertreten sind. Aber auch nach wie vor nicht angepasste Renten und Kindererziehungszeiten sind trennende Faktoren. Die durch den Einigungsvertrag zementierte „Versorgungslücke“ und die fehlende Bereitschaft des Gesetzgebers, daran etwas zu ändern, tragen ebenfalls nicht zum Wohlbefinden bei. Die Begründungen dazu mögen ja zum Teil nachvollziehbar sein, aber die Regelung zur Deckelung der Versorgungsbezüge nach §26a SVG ist für mich 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Anachronismus sondergleichen. Soldaten mit Vordienstzeiten in der NVA haben – wie im Übrigen aber auch Seiteneinsteiger mit ausschließlicher West-Biografie – bei Inanspruchnahme des § 26 a SVG eine gesetzlich festgelegte maximale Versorgungshöhe von 66,97 Prozent. Die Regelung, dass man durch Auslandseinsätze die Versorgungshöhe bis auf die Maximalhöhe von 71,75 Prozent steigern kann, gilt für diesen Personenkreis nicht. Wir haben viele Betroffene, die Seite an Seite mit ihren Kameraden mit reiner Bundeswehrdienstzeit in den besonderen Auslandseinsätzen ihren Mann standen. Letztgenannte Personengruppe partizipiert von dieser Regelung, diejenigen, die durch die NVA-Vordienstzeiten eh schon eine niedrigere Versorgung haben, aber nicht. Die vielen Festreden und Feierlichkeiten im vergangenen Monat waren geprägt von den Worten „Dankbarkeit“ und „Wertschätzung“ für unsere Soldaten. Leider war dabei die Versorgungshöhe kein Thema, und das bereitet mir Kopfschmerzen. Ihr Kiesner Albrecht Vorsitzender ERH des DBwV kämpft für Angleichung im Versorgungsausgleich für Berufssoldaten im Ruhestand Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner und Heidtrud Henn (SPD), Mitglied im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags I m Gespräch mit dem CDUBundestagsabgeordneten und Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Petitionen, Günter Baumann, sowie mit dem Mitglied im Petitionsausschuss Heidtrud Henn (SPD) machte der Vorsitzende ERH, Hauptmann a.D. Albrecht Kiesner, erneut auf die Notwendigkeit einer Verbesserung des Versorgungsausgleichs für geschiedene Berufssoldaten im Ruhestand aufmerksam. Eine entsprechende Petition mit 1051 Unterstützern wird aufgrund von Verfahrensgrundsätzen nicht zu einer öffentlichen Anhörung führen. Der DBwV nimmt die Interessen seiner Mitglieder ernst und unternimmt weiterhin alles in seiner Macht stehende, um die Berichterstatter des Ausschusses von der Bedeutung des Problems und der Notwendigkeit der Anpassung für die betroffenen Soldaten im Ruhestand zu überzeugen. Deshalb ist es als Erfolg zu werten, dass die Petition nicht einfach zu den Akten gelegt wird. MdB Baumann versprach eine fachlich-sachliche Auseinandersetzung im Petitionsausschuss, zu der der DBwV nochmals schriftlich vortragen wird. Hintergrund: Geschiedene Berufssoldaten, die aufgrund besonderer Gesetze, wie dem Bundes- wehrreform-Begleitgesetz oder dem Personalanpassungsgesetz, früher in den Ruhestand versetzt wurden, nicht von den Verbesserungen des Attraktivitäts-Steigerungsgesetzes profitieren, welches einen späteren Abzug des Versorgungs- ausgleichs für Geschiedene vorsieht. Dies stellt insbesondere im Hinblick auf das Berufsbild des Soldaten eine überproportionale Belastung dar. Ein Abzug des Versorgungsausgleichs mit dem früheren Eintritt in den Ruhestand aufgrund der gegenwärtigen Gesetzeslage ist demnach nicht sachgerecht und unverhältnismäßig. Die Benachteiligung könnte leicht ausgeglichen werden, indem eine Regelung geschaffen wird, die eine Aussetzung der Kürzung erst ab dem Erreichen der eigentlichen besonderen Altersgrenze vorsieht. Der DBwV setzt sich für eine entsprechende Nachbesserung des § 55c SVG ein. as Versorgung und Ehemalige Die Bundeswehr November 2015 47 Die Sozialabgaben im Anschlussarbeitsverhältnis G erade vor dem Hintergrund des Inkrafttretens des Attraktivitätssteigerungsgesetzes und den hiermit entstandenen Neuerungen rund um das Anschlussarbeitsverhältnis, beziehungsweise die für ein solches bestehenden Hinzuverdienstgrenzen, mehren sich im Referat für Versorgung der Rechtsabteilung des Deutschen BundeswehrVerbands die Anfragen rund um das Thema Abgaben im Anschlussarbeitsverhältnis. Daher möchten wir in dieser Ausgabe des Verbandsmagazins einmal mehr einen möglichst verständlichen Überblick über die maßgeblichen (Sozial-)Abgaben im Anschlussarbeitsverhältnis veröffentlichen. Ausschlaggebendes Kriterium für die grundsätzliche Pflicht zur Zahlung von Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung ist für jeden Arbeitnehmer immer ein sogenanntes Sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Also ein Arbeitsverhältnis mit mehr als 450 Euro monatlichem Einkommen (bis 450 Euro = Minijob = sozialversicherungsfrei für den Arbeitnehmer) aber mit nicht mehr als 4575 Euro. Hat ein Arbeitnehmer ein solches Arbeitsverhältnis inne, so ist er grundsätzlich zur Zahlung von Arbeitnehmerbeiträgen zur gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Renten und Arbeitslosenversicherung verpflichtet. Für den Ruhestandssoldaten beziehungsweise Pensionär gelten jedoch andere Grundsätze, die in weiten Teilen zu einer Befreiung von der Pflicht zu Sozialversicherung führen, da man als Pensionär faktisch gar nicht von den entsprechenden Vorschriften erfasst wird. So ist ein Pensionär in einem dem Grunde nach sozialversicherungspflichtigen Anschlussarbeitsverhältnis von den Arbeitnehmerbeiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und zur gesetzlichen/sozialen Pflegeversicherung (SPV) allein schon deshalb befreit, weil er aufgrund seines Status als Versorgungsbezügeempfänger einen Anspruch auf Beihilfe hat, in der Regel eine die Beihilfe D ie Service-Center Versorgung der Bundesfinanzdirektionen sind Versorgungsregelungsbehörden für die große Mehrzahl der Bundesbehörden. Um das Informationsangebot für die von ihnen betreuten Versorgungsempfänger zu vereinheitlichen und zu verbessern, wurde ein gemeinsamer Internetauftritt der ergänzende private (Restkosten)Krankenversicherung (PKV) hat und infolgedessen gar nicht erst vom Sozialgesetzbuch als versicherungsfähig erfasst wird. Was die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung angeht, so ist auch der Arbeitgeber von der Bei- tenanspruch für den Hinzuverdiener ergibt sich hieraus jedoch ausdrücklich nicht. Einziger Wermutstropfen ist im Zusammenhang mit den Sozialabgaben aus dem Anschlussarbeitsverhältnis, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, also auch der der Rentenversicherungspflichtig, müssen also den Arbeitnehmerbeitrag zur Gesetzlichen Rentenversicherung tragen. Für die Betroffenen ergeben sich jedoch aus den geleisteten Beiträgen zur Rentenversicherung auch Rentenansprüche, die mit Erreichen des Kurzzusammenfassung der Sozialabgaben im Anschlussarbeitsverhältnis Arbeitgeber Arbeitnehmer/Versorgungsempfänger gesetzliche Rentenversicherung § 172 Abs. 1 SGB VI Hälfte von 18,7 Prozent (=9,35 Prozent) gesetzliche Rentenversicherung § 5 Abs. 4 Nr. 2 SGB VI kein Beitrag und kein Zugang Ausnahme § 230 Abs. 7 SGB VI (Altersband II) gesetzliche Arbeitslosenversicherung § 25, 28 SGB III Hälfte von derzeit 3,0 Prozent (=1,5 Prozent) gesetzliche Arbeitslosenversicherung §§ 25, 28 SGB III Hälfte von derzeit 3,0 Prozent aber keine Leistung (=1,5 Prozent) gesetzliche Krankenversicherung § 6 Abs. 1 Nr. 6 SGB V kein Beitrag (auch bei Minijob nicht) gesetzliche Krankenversicherung § 6 Abs. 1 Nr. 6 SGB V kein Beitrag Pflegeversicherung § 20, 23 Abs. 1 SGB XI kein Beitrag Pflegeversicherung § 20, 23 Abs. 1 SGB XI kein Beitrag tragspflicht befreit. Arbeitnehmerbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung können für den Pensionär von Gesetzes wegen ebenfalls nicht anfallen, da ein Versorgungsbezügeempfänger bereits eine Altersversorgung erhält, was dazu führt, dass er für ein weiteres „gesetzliches Altersvorsorgesystem“ nicht mehr infrage kommt. Es steht jedoch jedem Versorgungsbezügeempfänger frei, ähnlich wie bei einer privaten Altersvorsorge, freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Eine hieraus zu einem späteren Zeitpunkt (Renteneintrittsalter) generierte Rente ist nicht auf die Pension anrechenbar. Der Arbeitgeber ist jedoch bei Bestehen eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses dazu gezwungen, die Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung, also „Solidarbeitrag“, zu entrichten. Ein Ren- hinzuverdienende Pensionär, zur Abgabe des jeweils hälftigen Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung verpflichtet sind. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache unverständlich, dass ein Pensionär, der regulär zur Ruhe gesetzt wurde, auch bei Verlust seines Anschlussarbeitsverhältnisses KEINE LEISTUNGEN aus der Arbeitslosenversicherung erhalten kann. Die Abgabepflicht im Zusammenhang mit der Arbeitslosenversicherung ist jedoch durch die ständige Rechtsprechung gestützt. Achtung: Berufssoldaten, die wegen Dienstunfähigkeit oder aber im Rahmen des Reformbegleitgesetzes nach Altersband II vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden, werden bei der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit auch wie- Service-Center Versorgung der Bundesfinanzdirektionen: Freischaltung der Website Service-Center Versorgung geschaffen. Damit erhalten auch die aktiven Beamten, die Versorgungsempfänger sowie deren Angehörige die Möglichkeit, sich über das kom- plexe Beamtenversorgungrecht zu informieren. Zugleich wurden damit die Anforderungen nach § 3 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung (E- jeweils geltenden Renteneintrittsalters zur Auszahlung kommen. Geringfügige Beschäftigungen/ Minijobs Bei den geringfügigen Beschäftigungen, den sogenannten 450-Euro-Jobs, sind die Arbeitnehmer von der Abgabe von Sozialversicherungsbeiträgen vollständig befreit. Vom Arbeitgeber sind jedoch neben einer Steuerpauschale in Höhe von zwei Prozent auch Pauschalbeträge zur Rentenversicherung (15 Prozent) und Krankenversicherung (13 Prozent) zu zahlen, wobei zu erwähnen ist, das im Fall der Beschäftigung eins Pensionärs der Pauschalbetrag für die Krankenversicherung entfällt. Anzumerken ist ebenfalls, dass aus den vom Arbeitgeber entrichteten Pauschalbeträgen keinerlei Leistungsansprüche für den Arbeitnehmer entstehen. ho Government-Gesetz) umgesetzt. Der Internetauftritt der ServiceCenter Versorgung der Bundesfmanzdirektionen wird zum 7. September 2015 auf der Internetseite der Zollverwaltung unter der Adresse www.zoll.de/versorgung oder über den Kurzzugriff versorgung.bund.de freigeschaltet. ■ 48 Fachbereich Beteiligungsrechte Die Bundeswehr November 2015 Alles Neue macht der Mai, die Grundlagen haben WIR gelegt! Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Ihr Bundesvorstand hat sich mit Erfolg auf den Weg gemacht, die Beschlüsse der 19. Hauptversammlung in bare Münze umzusetzen. Viele gute Entscheidungen der Politik sind maßgeblich durch uns, Ihre Mandatsträger auf Bundesund Landesebene beeinflusst wor- Kurz notiert Deutschlands Verantwortung in der Welt – Impulse für ein neues Weißbuch den. Argumente und jede Menge auch manchmal harte Sacharbeit haben am Ende überzeugt. Im Lichte einer ausgeprägten Ehrenamtlichkeit mit einem starken hauptamtlichen Geleitzug sind die gesetzlichen Grundlagen geschaffen worden, die Arbeitswelt in der Bundeswehr für die Menschen in der Bundeswehr zu verbessern. „Wir haben erst einmal fertig.“ Die Umsetzung der Regelungen zum Artikelgesetz Attraktivität liegt jetzt bei der Leitung des Hauses BMVg. Jetzt ist die Zeit der Beteiligungsgremien gekommen. Eine Reihe von untergesetzlichen Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr sind noch im Köcher. Hier sind jetzt unserer Beteiligungsgremien gefordert. Der GVPA wird sich in Grund- satzangelegenheiten auf den Weg machen, um den Prozess mitzugestalten. Im Folgenden wird in dieser Ausgabe das Profil des Gesamtvertrauenspersonenausschusses (GVPA) dargestellt. Ich möchte dem Gremium ein Gesicht geben und Ihnen die Gelegenheit, Ihre Vertreter und deren Aufgaben kennenzulernen. Die Mitglieder der Soldatengruppe im Hauptpersonalrat sind ebenfalls Mitglieder im Gesamtvertrauenspersonenausschuss. Hier endet die Amtszeit mit Neuwahl der Personalvertretungen im Mai 2016. Alles Neue macht der MaiNach der Wahl zu den Personalvertretungen werden sich alte und Neue Personalräte gefunden haben, die ihrer Expertise in die gemeinsame Arbeit des GVPA einbringen. Und natürlich genießen unserere Perso- nalräte die volle Unterstützung unseres Deutschen BundeswehrVerbands. Die Allianz zwischen Verbandspolitik und unseren Fraktionen des DBwV Mitarbeitervertretung ist eine seit langem gewachsene Erfolgsgeschichte. Das Netzwerk „Beteiligung“ ist für unsere Mitglieder da! Helfen Sie Ihren Kandidaten auf unseren Listen im Mai 2016 durch eine hohe Wahlbeteiligung den Erfolg fortzusetzen. Herzlichst Ihr Vorsitzender Fachbereich Beteiligungsrechte Hubert wirbt weiterhin für die Novellierung des Soldatenbeteiligungsgesetzes Unter dieser Überschrift wurde eine neue Runde des Dialogs von Politik mit Gesellschaft eingeläutet. Hochkarätig besetzt stellte eine Expertenrunde aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Militär und Industrie Gedanken zur Halbzeit der Erstellung eines neuen Weißbuchs zur Diskussion. Andreas Hubert, Vorsitzender Fachbereich Beteiligungsrechte, im Gespräch mit Ingo Gädechens, MdB/CDU und Thomas Hitschler MdB/SPD (r.), Mitglieder des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags und Berichterstatter ihrer Fraktionen zum Thema Mitarbeitervertretung F Dem Dialog folgte der Vorsitzende Fachbereich Beteiligungsrechte Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert ür den Vorsitzenden Fachbereich Beteiligungsrechte, Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert, ist jetzt nach Ende der Frist für die Verbändebeteiligung der Zeitpunkt gekommen, mit Parlamentariern im Gespräch für die Umsetzung der vielen Verbesserungen zu werben. Was der Betriebsrat in einem zivilen Unternehmen ist, sind die Personalräte und Vertrauenspersonen in der Bundeswehr. In der Bundeswehr herrscht noch das duale System vor. In den soge- nannten personalratsfähigen Dienststellen wählen die Soldaten eigene Vertreter in den zivil-militärisch gemischten Personalrat; in den beweglichen Einheiten gibt es Vertrauenspersonen. Faustformel: Alles, was „kämpft, fliegt oder schwimmt“ hat Vertrauenspersonen. Diese Mitbestimmung ist eine Stärke! Sie bedeutet Teilhabe an Entscheidungsprozessen, gelebte Innere Führung und die Wahrnehmung demokratischer Rechte, ohne die militärische Hierarchie in Frage zu stellen. Davon profitieren die Streitkräfte. Mit Blick auf die großen Veränderungen, die diese Freiwilligenarmee derzeit gerade in sozialen Verbesserungen erfährt, ist es nahe liegend, dass sich auch die Mitarbeitervertretung und insbesondere deren für den zivilen Anteil selbstverständliche Rechte weitestgehend auf die Soldaten übertragen werden können. Die anstehende Novelle des Soldatenbeteiligungsgesetzes verbessert die Mitbestimmung und ist ein richtiger und guter Weg nach vorn. ■ GVPA Major Tobias Brösdorf, Sprecher GVPA Hauptfeldwebel Heiko Stotz, stellvertetender Sprecher GVPA Oberstabsgefreiter Sebastian Dikall, stellvertetender Sprecher GVPA Die Bundeswehr November 2015 49 Gesamtvertrauenspersonenausschuss beim Bundesministerium der Verteidigung stellt Einsatzbereitschaft her! D er 7. Gesamtvertrauenspersonenausschuss (GVPA) beim BMVg hat nach seiner Konstituierung im Juli dieses Jahres die Arbeit aufgenommen. Als das höchste soldatische Beteiligungsgremium mit seinen Mitgliedern aus allen Laufbahngruppen und Organisationsbereichen, vertritt er die Interessen aller Soldaten der Bundeswehr. Die immer noch laufende Neuausrichtung der Bundeswehr und die damit verbundenen begleitenden Aufgaben der Beteiligungsgremien stellen auch den GVPA vor große Herausforderungen. Der Schwerpunk liegt derzeit in der Umsetzung von Maßnahmen zur „Agenda Attraktivität“. Insbesondere die geplante Einführung der Soldatenarbeitszeitverordnung zum 1. Januar 2016 fordert den GVPA aktuell besonders. So ist für die Bearbeitung dieses wichtigen Themas ein eigener Unterausschuss gebildet worden. Weiterhin hat sich der GVPA im Rahmen einer Sondersitzung des Plenums in der 43. Kalenderwoche mit den bis dahin durch das federführende Referat vorgelegen Entwürfen auseinandergesetzt und ein umfangreiches Arbeitsergebnis an die Leitung des BMVg übermittelt. Wir erwarten nun die Einleitung des förmlichen Beteiligungsverfahrens. Die Begleitung der Soldatenarbeitszeitverordnung ist natürlich nicht der einzige Wirkungsbereich. An dieser Stelle möchten wir dem GVPA ein Gesicht geben und ihnen die Arbeitsgliederung mit seinen wesentlichen Akteuren vorstellen. Hiermit verbunden ist auch der Wunsch, dass Sie sich mit Ihren Herausforderungen, Vorstellungen und Ideen an uns wenden, sodass wir diese, wo immer möglich, mit in unsere Arbeit einfließen lassen können. Immer unter dem Motto: Soldatenbeteiligung aktiv gestalten! Fregattenkapitän Marco Thiele, Bereichssprecher Marine Oberstabsfeldwebel Armin Mack, Bereichssprecher Heer D ie 35 Mitglieder des GVPA kommen anteilmäßig aus den Organisationsbereichen Heer (H), Luftwaffe (Lw), Marine (M), der Streitkräftebasis (SKB), dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr (ZSanDstBw) und aus dem Zentralen Bereich (ZentrBereich). In jedem dieser Bereiche findet man wiederum anteilmäßig die Vertreter der Laufbahngruppen, (Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften) sowie der Statusgruppen (Freiwillig Wehrdienstleistende, Zeit- und Berufssoldaten). Als weitere Mitglieder treten die achtundzwanzig Soldatenvertreter des Hauptpersonalrats (HPR) des Bundesministeriums der Verteidigung hinzu. Aufgaben und Arbeitsweise In den Streitkräften gilt unter anderem das Soldatenbeteiligungsgesetz (SBG). Hierdurch werden Soldaten an Planung, Vorbereitung und Durchführung von dienstlichen Angelegenheiten beteiligt. In allen Einheiten der Bundeswehr werden Vertrauenspersonen (VP) gewählt, aus deren Mitte wiederum die 35 Mitglieder des GVPA gewählt werden. Wahlen zum GVPA finden alle vier Jahre statt. Er hat bei allen Grundsatzangelegenheiten des BMVg in personellen, sozialen und organisatorischen Bereichen Anhörungs- und Anregungs-, wie auch Vorschlags- und Mitbestimmungsrechte, soweit das SBG diese auch für Vertrauenspersonen vorsieht. Stellungnahmen, Anregungen und Vorschläge bedürfen der Beschlussfassung durch das Ple- Stabsfeldwebel Markus Simon, Bereichssprecher SKB num, das regelmäßig alle zwei Monate zusammenkommt. Das Bundesministerium der Verteidigung ist gehalten, die Beschlüsse des GVPA zu berücksichtigen; tut es dies nicht, hat es dem GVPA die Gründe hierfür schriftlich mitzuteilen. Kommt in Mitbestimmungsangelegenheiten zwischen BMVg und GVPA keine Einigung zustande, wird einvernehmlich ein Schlichtungsausschuss einberufen, der aus je drei vom BMVg und GVPA bestimmten Beisitzern sowie einem unparteiischen Vorsitzenden besteht. Der GVPA ist keine Beschwerde- oder Petitionsinstanz, die in Einzelfällen tätig wird. Angelegenheiten der Truppe kann er gegenüber dem Bundesminister der Verteidigung nur dann vertreten, wenn Grundsatzregelungen berührt sind. Selbstverständlich steht der GVPA aber allen Vertrauenspersonen und deren Gremien zur Seite. Arbeitsgruppen im GVPA AG Mannschaften: Angelegenheiten, die nur beziehungsweise überwiegend die Laufbahngruppe der Mannschaften betreffen. AG Unteroffiziere: Angelegenheiten, die nur beziehungsweise überwiegend die Laufbahngruppe der Unteroffiziere betreffen. AG Offiziere: Angelegenheiten, die nur beziehungsweise überwiegend die Laufbahngruppe der Offiziere betreffen. sowie dem aus fünf Mitgliedern bestehenden VS-Ausschuss: Oberstabsfeldwebel Wolfgang Kiencke, Bereichssprecher Luftwaffe Oberstabsfeldwebel Olaf Hammes, Bereichssprecher Sanität Zuständig für alle ab „VS-Vertraulich“ eingestufte Beteiligungsangelegenheiten. weitere Betätigungsfelder: Darüber hinaus ist der GVPA in weiteren Arbeitsgruppen des BMVg vertreten. Der Sprecher ist durch die Bundesministerin der Verteidigung als ständiger Gast in den Beirat für Fragen der Inneren Führung berufen. Mitglieder des GVPA sind im Beirat Betreuung der HBG, im Kleiderkassenausschuss der LHD und im Zentralen Betreuungsausschuss sowie dem Arbeitskreis Verkehrssicherheit FüSK III4 vertreten. Bei weiteren, auch zeitlich befristeten, Arbeitskreisen nimmt der GVPA als Gast teil. Major Tobias Brösdorf, Sprecher GVPA (Fortsetzung folgt …) Geschäftsstelle Oberstabsfeldwebel Ingo Thönnissen Fontainengraben 150 53123 Bonn Bürosachbearbeiter Telefon: (0228) 12-12632 AllgFspWNBw: 3400-12632 Telefax: (0228) 12-42643 AllgFspWNBw: 3400-42643 E-Mail-Adressen: intern: [email protected] extern: [email protected] 50 Die Bundeswehr November 2015 Klaus-Hermann Scharf Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, vor zehn Jahren, im November 2005, beschlossen die Delegierten auf der 17. Hauptversammlung des DBwV in Berlin eine wichtige Satzungsänderung mit erheblicher Tragweite. Nach fast 50 Jahren Interessenvertretung für die Soldatinnen und Soldaten öffnete sich der DBwV für zivile Mitglieder. Somit auch für jene, die keine militärische Vorverwendung, sei es als Wehrpflichtige oder als Soldaten auf Zeit, vorweisen konnten. Zivile Mitglieder gab es schon immer im DBwV, jedoch hatten nicht alle eine zivile Verwendung bei der Bundeswehr. Zudem war ihr ziviler Status bis dato nicht von Bedeutung, in der Mitgliedsdatei wurden sie ausschließlich mit ihrem letzten oder dem Reservedienstgrad geführt. Die einzigen „rein zivilen“ Mitglieder waren die Angehörigen und Hinterbliebenen von Soldaten. Heute zählt der DBwV in der Bundeswehr tätige Beamtinnen und Beamte, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Auszubildende ganz selbstverständlich zu seinen Mitgliedern. Dieser Mitgliederbereich erfreut sich trotz des weiterhin laufenden Abbaus des Zivilpersonals in der Bundeswehr und entgegen dem Trend des Mitgliederschwunds bei den konkurrierenden Gewerkschaften und Verbänden eines ansehnlichen Mitgliedzuwachses. Nach der Öffnung für zivile Mitglieder galt es zunächst, diesen Mitgliederbereich strukturell und inhaltlich aufzubauen. Es fing mit einer Handvoll ziviler Mitglieder Fachbereich Zivile Beschäftigte Zehn Jahre Zivilbeschäftigte im DBwV an, die zunächst einen Arbeitskreis Beschäftigte gründeten. Mit dem Slogan „Von, mit, für ALLE“ zu den im Jahr 2008 durchgeführten Personalratswahlen – und somit noch lange vor Beginn der Neuausrichtung der Bundeswehr – wurde im DBwV etwas begonnen, das sich heute „bundeswehrgemeinsames Denken“ oder „bundeswehrgemeinsames Selbstverständnis“ nennt. Man kann mit Fug und Recht und nicht ohne Stolz behaupten, dass der DBwV den Weg des bundeswehrgemeinsamen Ansatzes vorangeschritten ist, noch bevor die Politik mit der Neuausrichtung den gleichen Weg einschlug. Sicherlich auch mit dem Nimbus des Neuen und Unverbrauchten konnte 2008 im Hauptpersonalrat und in vielen Bezirkspersonalräten bei den Streitkräften vergleichsweise große Erfolge eingefahren werden. Das galt zwei Jahre später auch bei den Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung, an den freie, vom DBwV unterstützte Listen teilnahmen. Nach den erfolgreichen Wahlen lag der Schwerpunkt auf der strukturellen Einbindung der zivilen Mitglieder in den Verband und einer inhaltlichen Positionierung. Hierfür wurde unter der Federführung des Fachbereichsvorsitzenden Beteiligungsrechte 2009 die Arbeitsgruppe Beschäftigte gegründet. Zudem wurde auf der 18. Hauptversammlung 2009 beschlossen, dass Mitglieder in den beiden zivilen Statusgruppen ein Sitz- und Stimmrecht in den Truppen- und Standortkameradschaften haben. Im Rahmen der 2010 begonnenen umfassenden Neuausrichtung der Bundeswehr wurde die Arbeitsgruppe Beschäftigte zunehmend in der Ausarbeitung verbandspolitischer Forderungen eingebunden. Bei den Personalratswahlen 2012 und reformbedingt bei denen der Folge- jahre konnte der DBwV seine Sitzanzahl in den Gremien der verschiedenen Stufen kontinuierlich ausbauen. Dabei konnten bereits 2012 erste Erfolge auch in Bereich der Wehrverwaltung und im BMVg erzielt werden. Auf der Ebene der Bezirkspersonalräte ist in den Streitkräften der DBwV bei den Beamten bereits die zweitstärkste, bei den Arbeitnehmern die drittstärkste Kraft. Nachdem Anfang 2013 zunächst ein Verbandsbeauftragter für die Angelegenheiten der Arbeitnehmer und Beamten berufen wurde, beschloss die 19. Hauptversammlung im November 2013 in Berlin die Einrichtung des Fachbereichs Zivile Beschäftigte. Der DBwV ist seitdem die erste und einzige Interessenorganisation in der Bundeswehr, die Menschen im militärischen und zivilen Status nicht nur zu seinen Mitgliedern zählt, sondern diese auch in seiner Verbandsspitze gleichberechtigt abbildet. In den letzten zehn Jahren konnte der DBwV auch einiges an Erfolgen verbuchen, von denen die zivilen Beschäftigten profitieren. So konnte er als die größte Interessenorganisation der Besoldungsempfänger auf der Ebene des Bunds zeitgleiche und nominell gleichhohe Besoldungs- und Versorgungsbezügeanpassungen durchsetzen. Die Wiedergewährung der erhöhten Sonderzahlung („Weihnachtsgeld“) wäre ohne die Protestaktion des DBwV undenkbar. Aber auch an Erfolgen wie die Anpassung der Urlaubsverordnungen für Beamte (und Soldaten) an Tarifrecht, der Erholungsurlaub ohne Altersdiskriminierung, die Aufhebung des Einstellungstopps beim Zivilpersonal, der Verbleib des Travel Managements in der Bundeswehr und der Erhalt der organisatorischen Zuständigkeiten bei den Ausbil- dungswerkstätten hat der DBwV nicht unwesentlich mitgewirkt. Nicht zuletzt durch seine Attraktivitätsoffensive „Bundeswehr 2020“ konnten zumindest in den untergesetzlichen Maßnahmen weitere Erfolge auch für die Zivilbeschäftigten verzeichnet werden. Beim Artikelgesetz sprang dagegen leider für das Zivilpersonal bisher viel zu wenig heraus. Doch Rückschläge sind immer Ansporn für die Zukunft. Die kürzlich veröffentlichten „Forderungen Attraktivitätssteigerung für das Zivilpersonal in der Bundeswehr“ machen deutlich, wo der Schuh bei den zivilen Beschäftigten drückt und wo der DBwV hier dringenden Handlungsbedarf sieht. Das Forderungspapier ist in der Politik und im BMVg eingebracht. Nicht nur deswegen wird dort die hinzugewonnene Kompetenz des DBwV, neben den Soldatinnen und Soldaten auch für das Zivilpersonal und somit für alle Menschen in der Bundeswehr zu sprechen, zunehmend ernst genommen. Die nächsten zehn Jahre werden bezüglich der Aufgaben, die Interessen der zivilen Mitglieder im DBwV zu vertreten und durchzusetzen, nicht einfacher. Jedoch wird auch die Wichtigkeit, eine kompetente Organisation für alle Menschen in der Bundeswehr zu haben, die nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder vertritt sondern auch für die Institution Bundeswehr einsteht, nicht abnehmen. Mit herzlichen Grüßen Ihr Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte Demographischer Wandel im öffentlichen Dienst Der Deutsche BundeswehrVerband e.V. begrüßt den Entwurf zur Zweiten Verordnung zur Änderung der Bundeslaufbahnverordnung M it dem Entwurf zur Zweiten Verordnung zur Änderung der Bundeslaufbahnverordnung ist auf den heute bestehenden oder in näherer Zukunft entstehenden Mangel an Bewerbern und Bewerberinnen im öffentlichen Dienst des Bunds reagiert worden. Der Deutsche BundeswehrVerband e.V. sieht die Änderungen der Vorschriften als einen politisch und rechtlich not- wendigen Schritt an, um die Probleme wie fehlende Fachkräfte oder fehlendes qualifiziertes Personal, die mit dem demographischen Wandel entstanden sind, zu lösen. Demographischer Wandel heißt im öffentlichen Dienst, dass die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt sinkt, während der Anteil der älteren Erwerbstätigen bis zum Jahr 2030 steigt. Im Jahr 2030 wird es den sogenannten Generationenwechsel geben, der sich auf das durchschnittliche Alter der Beamten auswirken wird. Im letzten Jahr hat das durchschnittliche Alter bei 45,1 Jahren gelegen. Wenn die Zweite Verordnung zur Änderung der Bundeslaufbahnverordnung in der Form des Entwurfs kommt, kann dem Mangel an Bewerbern im öffentlichen Dienst des Bundes begegnet werden, indem beispielweise nicht nur ein MasterAbschluss, sondern auch ein Bachelor-Abschluss an einer Hochschule entweder mit einer Promotion oder mit zweieinhalb Jahren hauptberuflicher Tätigkeit und zuzüglich zweieinhalb Jahren hauptberuflicher Tätigkeit hinsichtlich Fachrichtung und Schwierigkeit entsprechend der höheren Laufbahn die Befähigung für den höheren Dienst darstellt. ■ Manfred-Grodzki-Institut Die Bundeswehr November 2015 51 S eit Anfang September herrscht bei ca. 150 Kollegen, die im Travel Management tätig und in der Entgeltgruppe E 9a eingruppiert sind, erhebliche Unruhe. Denn das BMVg plant im Travel Management in den Funktions-/Tätigkeitsbereichen „Abrechnung Reisekosten“, „Abrechnung Trennungsgeld“, „Abrechnung Umzugskosten“ und „Reiseplanung“ zum 1. Januar 2016 eine Herabgruppierung auf E 8, da aufgrund einer Überprüfung festgestellt wurde, dass es sich mit der Eingruppierung in E 9a um eine tarifwidrige Eingruppierung handele und diese nun korrigiert werden müsse. Die Tätigkeiten der Tarifbeschäftigten werden überwiegend auf Beamtendienstposten mit der Bewertung der Besoldungsgruppe A 6/8 BBesG wahrgenommen. Fakt ist, dass mit Einführung der Entgeltordnung zum 1. Januar 2014 die Eingruppierung der Rechnungsführer in der Bundeswehr (Tarifbeschäftigte) gemäß der Anlage 1, Teil Foto: Imago Drohende Herabgruppierungen im Travel Management IV, Abschnitt 27 des TV EntgO Bund erfolgt. Dort sind lediglich zwei Entgeltgruppen enthalten, E 6 und E 8 – eine E 9a jedoch nicht. Die E 8 ist vorgesehen für Rechnungsführer, die mindestens zu einem Drittel Trennungsgeld, Fahrkostenzuschuss, Reisekostenvergütung oder Umzugskostenvergütung berechnen. Zwar kann die Differenz zum bisherigen Entgelt gemäß dem Rundschreiben des BMI vom 24. März 2014 D 5 – 31003/2#4 gesichert werden, jedoch werden künftige Entgelt- tariferhöhungen vollständig auf die Sicherung angerechnet. Zudem greift nicht der Überleitungstarifvertrag TVÜ-Bund, hier § 25 Abs. 1 (Besitzstandswahrung der bisherigen Entgeltgruppe bei Überleitung in die Entgeltordnung), da die Eingruppierungen in die E 9a erst nach dem 1. Januar 2014 erfolgten. Andererseits muss man jedoch auch feststellen, dass trotz nach Inkrafttreten des TV EntgO Bund Tätigkeitsdarstellungen mit einer Bewertung nach BAT Vc und ansch- ließender Überleitung in E 9a für die betroffenen Rechnungsführer gefertigt wurden. Hierbei wurden Tätigkeitsmerkmale der selbstständigen Leistungen als erfüllt angesehen, die nun widersprochen werden. Da das Vorgehen der Personalführung als demotivierend für die Betroffenen betrachtet wird, sucht man derzeit nach Lösungen, bei der zumindest eine sozialverträglichere Besitzstandswahrung in Betracht gezogen werden soll. Ob die korrigierende Rückgruppierung der betroffenen Rechnungsführer rechtswidrig sein könnte oder deren Tätigkeit tatsächlich gründliche, umfassende Fachkenntnisse und selbstständige Leistungen im Sinne der E 9a, Teil I der Anlage 1a TV EntgO Bund erfordern, kann nur individuell geprüft werden. Eine Rechtsberatung und gegebenenfalls Rechtsschutz erhalten betroffene Rechnungsführer als Mitglieder im DBwV, die sich bitte mit ihrer Tätigkeitsdarstellung an unser Referat R 5 (E-Mail: [email protected]) wenden. ■ Schulungen 2016 Termine 2016 Grundschulungen 2016 für JAV: 43. KW 24.10.–28.10.16 Königswinter Grundschulungen 2016 für PersRat: 07. KW 15.02.–19.02.16 Moritzburg 08. KW 22.02.–26.02.16 Travemünde 10. KW 07.03.–11.03.16 Königswinter 17. KW 25.04.–29.04.16 Freising 26. KW 27.06.–01.07.16 Moritzburg 27. KW 04.07.–08.07.16 Tossens 27. KW 04.07.–08.07.16 Königswinter 30. KW 25.07.–29.07.16 Freising 33. KW 15.08.–19.08.16 Moritzburg 36. KW 05.09.–09.09.16 Tossens 37. KW 12.09.–16.09.16 Travemünde 37. KW 12.09.–16.09.16 Königswinter 38. KW 19.09.–23.09.16 Moritzburg 39. KW 26.09.–30.09.16 Freising 42. KW 17.10.–21.10.16 Königswinter 43. KW 24.10.–28.10.16 Moritzburg 45. KW 07.11.–11.11.16 Freising 45. KW 07.11.–11.11.16 Tossens 46. KW 14.11.–18.11.16 Königswinter 47. KW 21.11.–25.11.16 Freising 49. KW 05.12.–09.12.16 Freising 49. KW 05.12.–09.12.16 Travemünde 49. KW 05.12.–09.12.16 Königswinter 50. KW 12.12.–16.12.16 Moritzburg Auskünfte zur Anmeldung und zu freien Plätzen erhalten Sie direkt über das Manfred-GrotzkiInstitut: Spezialschulungen 2016: 15. KW 11.04.–15.04.16 Königswinter Arbeitssicherheit Königswinter 38. KW 19.09.–23.09.16 Geschäftsführung im PersRat Königswinter 39. KW 26.09.–30.09.16 Mobbing in der Bw Königswinter 47. KW 21.11.–25.11.16 SBG Wahlvorstandschulungen 2015 LV Nord 10.11.2015 26.11.2015 10.12.2015 15.12.2015 LV Ost Glücksburg Garlstedt Diepholz Wilhelmshaven 07.01.2016 12.01.2016 28.01.2016 02.02.2016 09.02.2016 Wunstorf Munster Celle Kiel Munster 11.11.2015 12.11.2015 09.12.2015 17.12.2015 Erfurt Berlin Dresden Potsdam 13.01.2016 18.01.2016 19.01.2016 26.01.2016 03.02.2016 Leipzig Rostock Parow Burg Erfurt Manfred-Grodzki-Institut e.V. Südstraße 123 53175 Bonn LV Süddtl. 03.11.2015 10.11.2015 17.11.2015 19.11.2015 03.12.2015 08.12.2015 15.12.2015 Stetten München Ingolstadt Ulm Ulm Ingolstadt München 12.01.2016 14.01.2016 20.01.2016 21.01.2016 02.02.2016 Ingolstadt München Mannheim München Ingolstad 10.11.2015 11.11.2015 17.11.2015 19.11.2015 24.11.2015 01.12.2015 08.12.2015 Köln-Wahn Bonn Koblenz Idar-Oberstein Köln-Wahn Koblenz Idar-Oberstein 12.01.2016 14.01.2016 19.01.2016 21.01.2016 Köln-Wahn Koblenz Idar-Oberstein Koblenz LV West Wahlvorstandsschulung für Stufenvertretung 14.12.2015 Königswinter 18.01.2016 Telefon (0228) 3823103- 195 Fax (0228) 3823-250 E-Mail: [email protected] Königswinter 52 Die Bundeswehr November 2015 SaZ-Kurier Vereinfachte Wechsel in den Polizeidienst Feldjäger auf dem „Brandenburger Weg“ Potsdam. Im Oktober-Magazin haben wir bereits darüber berichtet, dass das Land Brandenburg Neuland in der Personalgewinnung ihrer Polizei betreten hat. Es geht um die Übernahme von Feldjägerfeldwebeln in den Landespolizeidienst. Das Ganze erfolgte mit der Unterstützung des zuständigen Berufsförderungsdienstes des Karrierecenters der Bundeswehr Berlin. Zur Erinnerung: Am 1. September wurden 25 Feldwebel der Bundeswehr durch den Polizeipräsidenten Mörke eingestellt und zu Polizeimeistern zur Anstellung ernannt. Sie sind nun Beamte auf Probe und werden im Polizeipräsidium Potsdam eine 18-monatige Ausbildung absolvieren. Im Anschluss werden sie im Wachund Wechseldienst in den verschiedenen Polizeiinspektionen des Landes zum Einsatz kommen. Hintergrund ist die Suche der Landespolizei nach qualifiziertem Personal für die Polizeiarbeit in Brandenburg. Dabei spielte die enge persönliche Verbindung des brandenburgischen Innenministers zum General der Feldjägertruppe eine tragende Rolle. Beide entwickelten gemeinsam die Idee, die bestehende klaffende Fachkräftelücke durch die Übernahme von Feldwebeln des Feldjägerdienstes der Bundeswehr wenigstens teilweise zu schließen. Dieses neue Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Karrierecenter der Bundeswehr Berlin auf den Weg gebracht. Gute Argumente für dieses Vorhaben liegen auf der Hand: Die Feldjäger haben viele berufliche Gemeinsamkeiten mit der Polizei. Große Schnittmengen zeigen sich unter anderem in den Sicherheits- und Ordnungsaufgaben sowie in der Durchführung strafrechtlicher Maßnahmen innerhalb der Bundeswehr. Weiterhin haben die Feldjäger im Inland als auch in den verschiedenen militärischen Einsätzen im Ausland rege Arbeitskontakte zur dortigen Polizei. Bei einem Festakt im Potsdamer Polizeipräsidium kamen die Akteure des „Brandenburger Wegs“ zu Wort. So ist sich der brandenburgische Landespolizeipräsident Hans-Jürgen Mörke sicher: „Mit Ihrer Lebenserfahrung und dem im bisherigen Dienst als Militärpolizisten Gelernten werden Sie bald eine spürbare Verstärkung für Ihre neuen Dienststellen sein. Dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr und allen anderen an der Vorbereitung des heutigen Termins beteiligten Stellen gilt mein Dank für das sachliche und immer am gesteckten Ziel orientierte Herangehen. Ich bin sicher, dass wir die Kooperation fortsetzen werden, zum Nutzen der Brandenburger Polizei und zum Vorteil der Zeitsoldaten, die sich damit eine berufliche Zukunft sichern können.“ Karl-Heinz Schröter, der brandenburgische Innenminister, unterstrich insbesondere die Vorreiterrolle des Landes Brandenburg: „In keinem anderen Bundesland gibt es derzeit die Möglichkeit, nach dem Ende der Dienstzeit als Soldat direkt in den Polizeivollzugsdienst zu wechseln. Die Gewinnung ehemaliger Soldaten des Feldjägerdienstes ist für alle Beteiligten mit Vorteilen verbunden. Die Bundeswehr kann bei ihrer Nachwuchswerbung eine berufliche Perspektive für die Zeit nach dem Dienst als Soldat aufzeigen. Die Brandenburger Polizei erhält im Gegenzug polizeierfahrene Nachwuchskräfte.“ Schröter betrachtet die Feldjäger als Bereicherung für die Polizei in Brandenburg. Auch die Bundeswehr selbst sieht sich als Gewinner. Der Kommandeur des Feldjägerdienstes der Bundeswehr, Brigadegeneral Udo BFD und DBwV im Gleichschritt: SaZ-Info-Tag in Müllheim Müllheim. Sie stellen fast schon eine Tradition dar, die gemeinsamen SaZ-Infotage des Deutschen BundeswehrVerbands und des BFD des Karrierecenters der Bundeswehr Stuttgart bei der Deutsch-Französischen Brigade: Nach erfolgreichen Veranstaltungen in Straßburg/Illkirch und Immendingen konnten Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreier, SaZ-Sonderbeauftragter des Landesverbands Süddeutschland, und Regierungsdirektor Norbert Reiner, stellvertretender BFD-Leiter, nunmehr im September Oberstleutnant Martin Paulus, Vize-Kommandeur des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons, und etwa 40 Soldaten begrüßen. Zwölf Referenten deckten ein breites Spek- trum ab, wie etwa Fördermöglichkeiten des BFD, Besonderheiten der Eingliederung in den öffentlichen Dienst, das Angebot der Bundeswehrfachschulen, Arbeitsmarkt, Beschäftigungsmöglichkeiten und Chancen in Handwerk, Industrie, Handel, im IT-Bereich, bei der Deutschen Bahn AG und bei öffentlichen Dienstherren. Schreier appellierte eindringlich an die Soldaten, frühzeitig die „Zeit danach“ zu planen und eng mit dem BFD zusammenzuarbeiten. Viele Soldaten streben eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst an – folgerichtig wurde dieser Bereich aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet: Eingliederungs- und Zulassungsschein, Binnenar- Brigadegeneral Udo Schnittker (4.v.l.) und Brandenburgs Innenminister Harl-Heinz Schröter (4.v.r.) mit den künftigen Polizisten Schnittker, lobte die Initiative: „Zeitsoldaten brauchen eine sichere Lebensperspektive für die Zeit nach ihrem Dienst in der Bundeswehr. Viele Feldjäger haben wiederholt Einsätze in Krisengebieten wie im Kosovo und in Afghanistan absolviert. Wir müssen ihnen die Chance geben, bestehende Wurzeln in der Heimat zu festigen oder neue zu schlagen. Gerade für Feldjäger kann der Dienst in der Polizei eine schlüssige Fortsetzung ihrer bisherigen Laufbahn sein.“ Damit geht die Brandenburger Polizei einen weiteren Schritt zur Flexibilisierung dienstrechtlicher Vorschriften, um die Personalgewinnung an den realen Bedarf auszurichten. Die ehemaligen Zeitsoldaten erhalten so eine gesicherte berufliche Zukunft im Heimatland Brandenburg. Sie können sich so regional und sozial sicher binden. Die Zeit wird zeigen, ob dieser Weg der Richtige ist. Wir als Deutscher Bundeswehrverband jedenfalls glauben fest daran. Der Landesverband Ost war zu dieser Festveranstaltung ebenfalls eingeladen. Der DBwV begrüßt den „Brandenburger Weg“ als eine für beide Partner gewinnbringende Möglichkeit zur erfolgreichen Eingliederung der SaZ in das zivile Berufsleben. Der Verband wird dieses Projekt weiterhin unterstützen und aktiv begleiten. Peter Götze beitsmarkt der Bundeswehr, Zoll und Polizei. Die Perspektiven bei der baden-württembergischen Landespolizei, so Silvia Awenius, Einstellungsberaterin beim Polizeipräsidium Freiburg, seien sehr gut. Positives berichtete auch Horst Stadie von der Agentur für Arbeit Freiburg: Ausscheidende SaZ treffen in Baden-Württemberg auf einen hervorragenden Arbeitsmarkt, die Arbeitslosigkeit liegt teilweise unter zwei Prozent. Hartmut Möller, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung bei der IHK Freiburg, und Heike Schierbaum von der Handwerkskammer Freiburg zeigten Berufsbilder und Möglichkeiten in Industrie, Handel und Handwerk auf. Die berufliche Bildung biete „richtig gute Chancen“, waren sich beide einig. Und sie hatten gleich einen Tipp parat: die Berufsinfomesse in Offenburg am 22. und 23. April 2016 – mit über 350 Ausstellern die größte derartige Veranstaltung in Südwestdeutschland. Jürgen Schreier SaZ-Kurier Die Bundeswehr November 2015 53 Vorgestellt: Das Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe in Leipzig Leipzig. „Die Wirtschaftsregion Leipzig braucht Dich“ – unter diesem Motto wurde im August ein Beratungstag am Standort Leipzig organisiert. Der Schwerpunkt lag auf dem Gebiet der Kfz-Technik, Mechatronik und Schweißtechnik. Gut ein Dutzend Soldaten nutzten die Gelegenheit, um mehr über die dort vorgestellten Ausbildungsberufe und die Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu erfahren. Die Beratungstage sind schon seit vielen Jahren gute Tradition am Standort Leipzig. Das Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe zu Leipzig ist für die Planung und Durchführung dieser Veranstaltungen verantwortlich. Das gemeinsame Projekt von Bundeswehr und Wirtschaft soll vor allem ein Ort der Begegnung und des Informationsaustausches von Soldaten und Unternehmen sein. Die verschiedensten Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung werden hier ebenso aufgezeigt wie Konzepte zur Existenzgründung. Dem Beratungszentrum steht der sogenannte Beirat der Kooperationspartner als Steuerungsgremium vor. Die Aufgabe des Beirats besteht zum einen in der fachlichen und administrativen Leitung der gemeinsamen Kooperation sowie in der fortlaufenden Anpassung an die jeweiligen neuen Entwicklungen und Rahmenbedingungen. Die vorhandenen unterschiedlichen Interessen der Kooperationspartner werden im Beirat zusammengeführt und dann in der angestrebten erfolgreichen Eingliederung der Zeitsoldaten in das zivile Berufsleben umgesetzt. Mitglieder des Beirats sind die Handwerkskammer zu Leipzig, die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, das Ausbildungskommando des Heeres sowie die Karrierecenter der Bundeswehr Dresden, Magdeburg und Erfurt. Gut ausgestattet: Das BTZ in Borsdorf Viele Zeitsoldaten fragen sich am Ende der Dienstzeit: Wie geht es weiter nach der Bundeswehr? Die Herausforderung für eine erfolgreiche Eingliederung der SaZ in das zivile Berufsleben besteht gerade darin, die Interessen der Soldaten mit den Interessen der Wirtschaft und des Handwerks in Übereinstimmung zu bringen. Mittlerweile haben sich die sozialen Rahmenbedingungen zu Gunsten der ausscheidenden SaZ gewandelt. Das ist unter anderem dem demografischen Wandel der Gesellschaft geschuldet – die deutsche Wirtschaft sucht nunmehr schon händeringend nach engagierten und gut qualifizierten Arbeitskräften. An dieser Stelle kommt das Beratungszentrum ins Spiel: In enger Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungsdienst (BFD) wird mit den SaZ ein individueller Ausbildungsund Qualifizierungsplan zur Berufsförderung erstellt. Dabei werden Orientierungshilfen angeboten und bei Kontakten mit Unternehmen wird zielführend unterstützt. Die Beschäftigung als zukünftige Fach- oder Führungskraft in der Industrie und im Handwerk, aber auch der Weg in die gewerbliche Selbstständigkeit, stehen im Vordergrund. Das Beratungszentrum dient auch der Nachwuchsgewinnung und organisiert mit den Wehrdienstberatern Veranstaltungen für Auszubildende. Den Lehrlingen werden hilfreiche Informationen über den Dienst und über berufsnahe Verwendung und Karrierechancen in der Bundeswehr gegeben. Kompetenter Partner: Das BTZ Wesentliche Stütze und Stationierungsort des Beratungszentrums ist allerdings das Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Borsdorf. Das BTZ ist der kompetente Partner für alle Bereiche der Ausund Weiterbildung im Kammerbezirk Leipzig. Dort findet man mehr als 70 auf technisch hohem Niveau ausgestattete Werkstätten. Die Ausbilder haben in der Regel die Qualifikation eines Meisters oder eines Ingenieurs und garantieren somit eine fundierte und praxisnahe Ausbildung. Für die Theorievermittlung stehen 16 Seminarräume sowie ein großer Hörsaal mit 150 Plätzen zur Verfügung. Rund 420 Teilnehmer finden hier optimale Lernbedingungen vor. In mehr als 30 Handwerksberufen werden Aus- und Weiterbildungen angeboten. Bereits über 6000 Soldaten sowie 3000 Lehrlinge und Schüler wurden seit dem Jahr 2000 zu Karrieremöglichkeiten in Bundeswehr und Wirtschaft beraten. Eine Vielzahl von ihnen hat dadurch eine berufliche Perspektive gefunden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei immer auf der beruflichen Aus- und Weiterbildung der Soldaten. Nur so ist es machbar, sie gut auf den sicheren Einstieg in den Zivilbe- ruf vorzubereiten. Tino Hantschmann ist zuständig und verantwortlich im Beratungszentrum für die oben genannten Aufgaben. Der Diplom-Kaufmann ist zugleich auch Abteilungsleiter im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig. Hantschmann war bis 2012 selbst Bundeswehrsoldat. Das bedeutet natürlich, dass er den hier Rat suchenden SaZ ein Vorbild und kompetenter Berater ist. Er hat bei der Bundeswehr Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr München studiert. In seiner letzten Verwendung war er als Jugendoffizier für das südliche Sachsen-Anhalt zuständig. Zudem ist er Hauptmann d.R. und sehr aktiv engagiert als Vizepräsident und Initiator des Mitteldeutschen Forums akademischer Offiziere (MFAO). Das MFAO hat sich das Ziel gestellt, die Kontakte ehemaliger und aktiver Bundeswehroffiziere im Wirtschaftsraum Mitteldeutschland zu pflegen. Die Plattform dient ebenso dem Erfahrungs- und Interessenaustausch und bietet eine gute Grundlage für zukünftige berufliche Verwendung von Offizieren in der Wirtschaft der Region Mitteldeutschland. Hantschmann ist ein wichtiger Garant für eine erfolgreiche Arbeit im Beratungszentrum. Er ist mit seinem gesamten Team für die Planung und Durchführung der Soldatenberatungstage sowie für die Sitzungen des Beirats zuständig. Mit diesem Beirat wird auch eine wichtige Forderung der gemeinsamen Vereinbarung des DBwV mit dem BMVg über die Förderung der Zusammenarbeit auf dem Themenfeld „Bundeswehr und Wirtschaft“ umgesetzt. Der Landesverband Ost ist im Beirat durch den Sonderbeauftragten für die Eingliederung von SaZ seit 2014 ebenfalls vertreten. Peter Götze Gemeinsam für die Eingliederung unserer Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit Ihre Ansprechpartner der Landesverbände des Deutschen BundeswehrVerbands LV Nord Johann Harms Stabsfeldwebel a.D. Johann. [email protected] LV West Jürgen Gemmer Oberstabsfeldwebel a.D. [email protected] LV Ost Peter Götze Oberstleutnant a.D. [email protected] LV Süddeutschland Jürgen Schreier Oberstabsfeldwebel a.D. [email protected] Für Fragen rund um das Thema SaZ, insbesondere Berufsförderung, Dienstzeitversorgung und Eingliederung, ist in der Bundesgeschäftsstelle Bonn das Referat R6 zuständig. Erreichbarkeit unter (0228) 3823-222 oder per E-Mail an [email protected] 54 SaZ-Kurier Die Bundeswehr November 2015 Binnenarbeitsmarkt Bundeswehr Berufliche Zukunft in der Bundeswehrverwaltung Ingolstadt. Die Berufsförderungsdienste der Karrierecenter der Bundeswehr Nürnberg/München/Stuttgart unter Federführung des BFD Nürnberg haben Anfang Oktober ein erstes Seminar unter dem Titel „Ihre berufliche Zukunft in der Bundeswehrverwaltung“ in Ingolstadt organisiert. Die Maßnahme richtete sich an Soldaten, die sich nach ihrer Dienstzeit für eine berufliche Zukunft in der Bundeswehrverwaltung interessieren. Im Rahmen von Vorträgen und des Besuchs einer zivilen Dienststelle sollte den Teilnehmern ein Überblick über verschiedene Möglichkeiten einer Beschäftigung in der Bundeswehrverwaltung gegeben werden. Referenten aus unterschiedlichen Bereichen stellten die Bundeswehrverwaltung vor, referierten über Ausbildungs- und Berufschancen, Einstellungsverfahren sowie über die Anforderungen in der Verwaltung. Der Sonderbeauftragte für die Eingliederung von SaZ im Landesverband Süddeutschland des DBwV, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreier, stellte die Situation der Zeitsoldaten bei der Eingliederung in das zivile Berufsleben dar. Der Arbeitsplatz „Bundeswehr“ mit Besichtigung des Bundeswehrdienstleistungszentrums Ingolstadt, die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im mittleren Dienst, der gehobene Dienst, die Laufbahnausbildung an der Hochschule des Bunds, die Unterstützung durch den Berufsförderungsdienst, das Verhalten und Auftreten beim Assessment, die Unterschiede Die Seminarteilnehmer in Ingolstadt bei der Nutzung des Eingliederungs- und Zulassungsscheins, der feuerwehrtechnische Dienst, der technische Dienst etwa bei der WTD 61 sowie das Angebot der Bundeswehrfachschulen waren die Themen einer hervorragend organisierten und durchgeführten Veranstaltung. Die Referenten informierten über die theoretischen Grundlagen, gaben aber auch viele praktische Tipps weiter. Sowohl in den Pausen, während der Vorträge und auch am Ende des jeweiligen Seminartags konnten viele Einzelfragen geklärt werden. Es ergab sich ein reger Erfahrungsaustausch und auch Gelegenheit zur persönliche Beratung. Alle Teilnehmer, Referenten und auch die Verantwortlichen bewerteten das Seminar als großen Erfolg. Nach Auswertung der aus der Pilotveranstaltung gewonnenen Erfahrung wird das Programm modifiziert und im Jahr 2016 wieder durchgeführt. KarrC Bw München BFD Job-Info-Tag für SaZ in Füssen Füssen. Bereits zum dritten Mal haben das Karrierecenter München – BFD Standort-Team Füssen, der SaZ-Beauftragte des GebAufKlBtl 230 und der Sonderbeauftragte Eingliederung SaZ des Landesverbands Süddeutschland gemeinsam einen Job-Info-Tag organisiert. Mit der Veranstaltung im September im Haus der Gebirgsjäger wurde den SaZ vorrangig ein Einblick in verschiedene Möglichkeiten bei der Wiedereingliederung in das Berufsleben gegeben. Mit einem kurzen Einblick in das Leistungsspektrum des BFD wurde die Vortragsreihe eröffnet. Die Soldaten wurden mit Informationen aus der Bundeswehrfachschule, der Vormerkstelle Bayern, der Polizei, dem Justizvollzug, dem Zoll und der Finanzbehörde versorgt. Damit stellten sich interessante und lukrative Arbeitgeber vor. Die Möglichkeiten in Industrie und Handel, dem Handwerk und speziell die vielfältigen Möglichkeiten in einem Bauunternehmen wurden nach der Mittagspause aufgezeigt. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer weitere Informationen über das Leistungsspektrum der Bildungsträger aus den Bereichen Logistik, IT und Sicherheit. Zum Abschluss wurden die Teilnehmer über die Verwendungsbreite im Bereich eines Finanzdienstleisters beraten. ■ Es war ein informativer Tag für SaZ in Füssen. Job- und Bildungsmesse in Hammelburg Region Franken präsentiert berufliche Perspektiven Hammelburg. Der Berufsförderungsdienst des Karrierecenters der Bundeswehr Nürnberg hat Anfang Oktober bei seiner dritten Job- und Bildungsmesse in Hammelburg über die vielfältigen Berufs- und Karrieremöglichkeiten sowie Anforderungen des Arbeitsmarkts in den Regionen Unterfranken und Thüringen informiert. Verschiedenste Unternehmen und der öffentliche Dienst stellten sich im Rahmen von Kurzvorträgen vor. Weitere Schwerpunkte der Veranstaltung waren der Binnenarbeitsmarkt der Bundeswehr und die Möglichkeit des Besuchs der Bundeswehrfachschule. Die Teilnehmer konnten sich in der SaaleckKaserne bei mehr als 30 ausstellenden Firmen und Bildungsträgern aus der Region aus erster Hand über ein breites Spektrum beruflicher Aus-, Weiterbildungs- und Beschäftigungsangebote informieren. Gleichzeitig freuten sich die Mitarbeiter des BFD, die Fragen zu Förderungs- möglichkeiten und -maßnahmen erörtern zu können. Heute ist dem ausscheidenden Soldaten in einer Welt immer neuer Berufsbilder eine Fülle von Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten eröffnet. Da fällt es dem Suchenden schwer, den für ihn geeigneten Weg zu erkennen und einzuschlagen. Andererseits bemühen sich die Arbeitgeber intensiv um leistungsstarke Mitarbeiter, um die vorhandenen und erwarteten Aufträge überhaupt bewältigen zu können. Diese Messe sollte helfen, dass beide Seiten zueinanderkommen. Das große, umfangreiche Angebot nutzten nicht nur die Soldaten des Standorts Hammelburg, sondern auch aus den umliegenden Kasernen Wildflecken, Volkach, Veitshöchheim und weiteren. Eine solche Veranstaltung benötigt viele Helfer. Einen besonderen Dank gilt dem Ausbildungszentrum Infanterie und allen weiteren Helfern für die tatkräftige Unterstützung. Um auch weiterhin die zur Entlassung heranstehenden Soldaten zielgerichtet zu informieren, laufen bereits die Vorbereitungen des Karrierecenters Nürnberg zur 4. Job-und Bildungsmesse im Mai 2016 im Standort Roding. KarrC Bw Nürnberg BFD SaZ-Kurier/Reservisten Abschiedsbesuch bei Generalleutnant Schelzig Berlin. Ende September hat der Vorstand ERH im DBwV Generalleutnant Peter Schelzig zum Gespräch getroffen. Das Treffen in Berlin diente nicht nur dem Informationsaustausch, sondern es war für Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner sowie Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Komander auch ein Abschiedsbesuch: Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, der auch für Reservistenangelegenheiten zuständig ist, ging kurz darauf in den Ruhestand. Mit den Besuchern vom DBwV sprach Generalleutnant Schelzig unter anderem über die Definition des Veteranenbegriffs und das Reservistenabzeichen. Schelzig bedauerte, dass er die Neuordnung des Reservistendienstes der Bundeswehr nicht bis zum Ende begleiten konnte. Die finanziellen Mittel für eine Studie zum Thema „Reser- vistendienst der Zukunft“ seien genehmigt, bestätigte der scheidende stellvertretende Generalinspekteur. Besonders erfreut zeigten sich sowohl Schelzig als auch Kiesner und Komander, dass die Unterstützung der Reservisten mit all ihren Fähigkeiten im Zuge der Flüchtlingshilfe gesellschaftliche Anerkennung findet und vielerorts im positiven Sinne angesprochen wird. Ein weiteres Thema bei dem Gespräch war die EU-Arbeitszeitverordnung, insbesondere hinsichtlich der Freistellungen durch den Arbeitgeber. Zum Schluss bedankte sich Generalleutnant Schelzig für die kameradschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem DBwV – er freue sich schon auf die Teilnahme am Alterssicherungsseminar der Karl-Theodor-MolinariStiftung. yb 55 Termine November Abschiedsgespräch in Berlin: Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Komander, Generalleutnant Peter Schelzig und Hauptmann a.D./Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner (v.l.) Die Bundeswehr November 2015 04.11.: 10. Job- und Bildungsmesse des KarrC Bw Wilhelmshaven – BFD; 9.30–14 Uhr; Gorch-Fock-Haus, Viktoriastr. 15, 56382 Wilhelmshaven; Info: KarrCBwWilhelmshavenBFD@b undeswehr.org, Fr. Amberge (04421) 4838-3223, Hr. van Lessen, -3229 10.11.: Job- und Bildungsmesse „Öffentlicher Dienst“ des BFD Koblenz; 9.30–12.30 Uhr; Falckenstein-Kaserne, UHG, Von-Kuhl-Str. 50, 56070 Koblenz; Info: KarrC Bw Mainz – BFD – StoT Koblenz, KarrCBwMainzBFDKoblenzEingang@bun deswehr.org, Fr. Hans, (0261) 670992-5110 10.11.: Soldatentag „Karriere in der Automobilzuliefererindustrie in Berlin und Brandenburg“; 13.30–18 Uhr; Mercedes Benz Ludwigsfelde GmbH, Zum Industriepark 10, 14974 Ludwigsfelde; Info: KarrC Bw Berlin BFD, [email protected], Fr. Dauwitz, (030) 6794-2151, [email protected] 11.11.: Fachinformationsmesse „Berufe und Beschäftigungsperspektiven in der Logistik“ des BFD Berlin mit dem LV Ost des DBwV; 13–16 Uhr; Hans-Joachimvon-Zieten-Kaserne, Kinosaal, Husarenallee 1, 14547 Beelitz; Info: [email protected], Fr. Fraustein, (033204) 485-3653, od. Fr. Dauwitz, (030) 6794-2151, [email protected] 12.11.: Berufsorientierungstag öffentlicher Dienst; 9–14 Uhr; OHG der Graf-Werder-Kaserne, Wallerfanger Str. 33, 66740 Saarlouis; Info: Karr C Bw Saarlouis BFD 16.11.: Jobbörse des Beratungszentrums Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe der Region Leipzig; 13–16 Uhr; General-OlbrichtKaserne, Landsberger Str. 133, 04157 Leipzig; Info: www.bundeswehr-wirtschaft-leipzig.de 18.11.: BerufsInformationsMesse mit Schwerpunkt Logistik, öffentlicher Dienst und zivile Karriere in der Bundeswehr; 10–15 Uhr; Nibelungen-Kaserne – Nibelungenheim, Dr. August-Stumpf-Str. 33, 74731 Walldürn; Info: KarrCBwStuttgartBFDStOTWallduern@bu ndeswehr.org; Hr. Fluhrer, (06283) 228-3380, Fr. Schneider, (06283) 228-3386 19.11.: Soldatentag auf dem „Forum Berufsstart“; 11–16 Uhr; Messe Erfurt, Gothaer Str. 34, 99094 Erfurt; Info: [email protected], Hr. Stilzebach, (0361) 342-85801 19.11.: Karrieretag für Offiziere 2015; 9–16 Uhr; Hannover Congress Centrum (HCC), Hannover; Info: KarrC Bw Hannover – BFD – Job-Service, Fr. Gräve, (0511) 6798-428, [email protected] 24.–26.11.: Informationsseminar für Offiziere auf Zeit aller Studienfachrichtungen; Info: [email protected] Dezember 14.12.: Beratungstag des Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe der Region Leipzig „Fortbildung zum Meister/Fachwirte/Unternehmensnachfolge“; 13–16 Uhr; BTZ der HWK Leipzig, Steinweg 3, 04451 Borsdorf; Info: www.bundeswehrwirtschaft-leipzig.de mk Informationen für Reservisten Haben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich im offiziellen Portal der Bundeswehr unter www.reservisten.bundeswehr.de. Auf dieser Internetseite finden Sie auch die neue Information für Reservisten „RESERVE aktuell“. Diese ersetzt den bisherigen „Informationsdienst für Reservisten und Reservistinnen“. Telefonisch oder per Mail können Sie sich auch an die zentrale Info-Hotline für Reservisten und Arbeitgeber wenden, Tel. (030) 18242424 (Mo.–Do. 8–17 Uhr, Fr. 8–14 Uhr) oder per E-Mail unter [email protected]. Ihre Anfragen werden dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an die zuständigen Stellen weitergeleitet, von denen Sie eine Antwort erhalten. Die Personal bearbeitende Stelle für Reservisten ist seit dem 1. Dezember 2012 die Abteilung VI des Bundesamts für Personalmanagement der Bundeswehr in Siegburg (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar über die Mailadressen [email protected] oder [email protected] (Mannschaften/Unteroffiziere), [email protected] (Offiziere), [email protected] (Reserveoffizieranwärter) bzw. [email protected] (Offiziere als „Seiteneinsteiger“). Nähere Informationen erhalten Sie als Mitglied des DBwV natürlich auch gerne in der BGSt Bonn, Abteilung Recht, (0228) 3823-222 bzw. [email protected]. Die Bundeswehr November 2015 Stellenmarkt Ausbildung zum/zur Informatikkaufmann/-frau bzw. Informatiker/in Stellen-Nr.: 1500/SN/0365/15 Arbeitsort: Bremerhaven Einstellung: 01.08.2016 Stellenbeschreibung: Installation von Programmen, Abbildung komplexer Geschäftsprozesse in Software. Sie haben Spaß daran, Problemstellungen im IT-Umfeld zu analysieren, Anforderungen und Ziele zu definieren und die zu deren Erreichung notwendigen Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Voraussetzungen: Guter Realschulabschluss, Berufs- Vergütung nach Tarif, Sonderzahlungen, betriebliche Altersversorgung, betriebliche und private Unfallversicherung. Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung zum Techniker für Heizungs-, Lüftungsund Klimatechnik oder eine vergleichbare Ausbildung. Führerschein der Klasse B / Klasse 3. Sicheres Auftreten gegenüber Kunden und Mitarbeitern. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Hannover Herr Schmär, Tel.-Nr. 0511 6798-422. Foto: Fotolia 56 Der SaZ-Arbeitsmarkt Die durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zur Verfügung gestellten Anzeigen aus der Stellenbörse BFD richten sich an SaZ, die gem. § 7 SVG einen Anspruch auf Eingliederungsmaßnahmen haben. Bitte lassen Sie sich zur Nutzung der Stellenbörse als Bewerber registrieren. Für das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) gilt: Keine Bewerbungsunterlagen zusenden! Wenden Sie sich bei Interesse an den hier veröffentlichten Stellen an den unter der Stellenanzeige angegebenen Ansprechpartner des BFD Job-Service. Der Job-Service beantwortet Ihnen alle Fragen zur Stellenanzeige und rund um die Stellenbörse. Bei Fragen zur Berufsförderung wenden Sie sich bitte an das Sie für zuständige BFD Standortteam. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie im Internet oder Intranet Bw unter http://bfd.bundeswehr.de (Menüpunkt "Organisation"). Zentrale Ansprechstelle für die Stellenbörse: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr II 4.3 Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit – Herr Zalewski Brühler Str. 309 50968 Köln Tel. extern: +49 (0)221 934503 - 4913 Tel. intern: 90 3813 4913 E-mail: [email protected] Die Zahlen müssen stimmen: In der bayrischen Landeshauptstadt wird ein(e) Buchhalter(in) gesucht. fachschule Informatik ist von Vorteil, gute Schulnoten in Mathematik und Englisch, technisches Grundverständnis Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Wilhelmshaven (Herrn Leja, Tel.-Nr. 04421/ 4838-3235). Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (m/w) Stellen-Nr.: 1200/SN/0197/15 Arbeitsort: Landkreis Hildesheim Stellenbeschreibung: Betreuung von Neu- und Bestandsobjekten im Bundesgebiet, Auslegen und Berechnen von haustechnischen Anlagen im Bereich Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, detaillierte Ausarbeitung geplanter Baustellen, Führung von Mitarbeitern, Kundenbetreuung. Tätigkeit mit Aufstiegsmöglichkeit zum teamleitenden Projektleiter. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (m/w) Stellen-Nr.: 1200/SN/0198/15 Arbeitsort: Landkreis Hildesheim Stellenbeschreibung: Montage von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Montage von Klimageräten sowie Verlegung von Kälterohrleitungen, Vorarbeiten und Einrichten der Verkaufsstätte, Demontage und Stemmarbeiten. Aufstiegsmöglichkeit zum gruppenleitenden Monteur, berufsbezogene Zertifizierungslehrgänge, Vergütung nach Tarif, Sonderzahlungen, betriebliche Altersversorgung, betriebliche und private Unfallversicherung. Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik oder eine vergleichbare Ausbildung. Führerschein der Klasse B. Bereitschaft zur bundesweiten Montage ab Firmensitz oder nach vorheriger Absprache ab Wohnsitz, heimatnahe Einsätze können ermöglicht werden. Sachkundebescheinigung der Kategorie I oder II gemäß ChemKlimaschutzV ist von Vorteil. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Hannover (Herr Schmär, Tel.-Nr. 0511 6798-422). Trainer für die Ausbildung in technischen Berufen Stellen-Nr.: 2400/SN/0211/15 Arbeitsort: Asien Stellenbeschreibung: Aufbau eines National Training Institut in Kooperation mit öffentlichen und privaten Institution im Bereich Raffineriebetrieb, Industrieelektrik und Industriemechanik. Tätigkeit als Trainer für die Ausbildung in technischen Berufen in englischer Sprache (27,5 Std./Woche). Umsetzung des erarbeiteten Lehrplans. Kontinuierliches Qualitätsmanagement. Voraussetzungen: Abschluss Bachelor, Meister, Techniker in einem der o.g. Bereiche. Mind. 5 Jahre Erfahrung als Trainer/ Ausbilder, internationale Erfahrung und Fähigkeit in einem multikultu- rellen Umfeld zu arbeiten. Fließende Englischkenntnisse zwingend. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Köln (Herrn Schuth, Tel.-Nr. 0221 / 934503-4322). Buchhalter (w/m) Stellen-Nr.: 3200/SN/0316/15 Arbeitsort: München Stellenbeschreibung: Ein Spezialist für Luftfahrtdienstleistungen sucht eine/n Mitarbeiter/in für folgende Tätigkeiten: Zahlungsverkehr, Kontenklärung, Debitorenbuchhaltung, Umsatzsteuervoranmeldung, Vorbereitung der Monats/Quartals- und Jahresabschlüsse, Reisekostenabrechnungen. Voraussetzungen: Abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung, Flexibilität, englische Sprachkenntnisse. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Jobservice des BFD München (Tel.-Nr. 089/1249 5813). Industriemechaniker/Betriebsschlosser (m/w) Stellen-Nr.: 2600/SN/0236/15 Arbeitsort: Idar-Oberstein Weitere Stellenangebote finden Sie im geschützten Bereich für Mitglieder des DBwV unter www.bit.ly/1JMHpNB Stellenmarkt Ausbildung / Umschulung zum ITSystemkaufmann (m/w) Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss mit guten Noten in Mathematik und Englisch, ausgeprägte IT Affinität und Teamfähigkeit, Führerschein Klasse B. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Münster (Herr Streb, Herr Probst Tel.-Nr. 0251-60948326, -322). Fachinformatiker Systemintegration (m/w) Stellen-Nr.: 3300/SN/0143/15 Arbeitsort: Landkreis Schwandorf Stellenbeschreibung: Foto: Fotolia Stellenbeschreibung: Fehleranalysen und -behebung an Maschinen und Anlagen; Wartung von Maschinen und Anlagen; Optimieren von Funktionsabläufen; Installation an Maschinen und Anlagen; Montage und Inbetriebnahme von Neuanlagen; Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung zum Industriemechaniker oder in einem vergleichbaren Beruf; Kenntnisse in Hydraulik und Pneumatik; Vorkenntnisse im industriellen Fertigungsbereich; Bereitschaft zum Mehrschichtbetrieb; gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift; selbstständiges eigenverantwortliches Arbeiten; freundlich, team- In der Landwirtschaft sind fleißige Hände gefragt. Wer etwas von Landmaschinenmechanik versteht, kann sich in Mecklenburg bewerben. fähig, belastbar, flexibel, gepflegtes Äußeres; Staplerschein; Führerschein und eigener PKW. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Saarlouis (Herr Ochs 06831/1271-2532). Ausbildung zum Berufskraftfahrer Stellen-Nr.: 3200/SN/0291/15 Stellenbeschreibung: Eine internationale Spedition bietet eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Voraussetzungen: Hauptschulabschluss, Führerschein Klasse B1 (Kfz bis 3,5 t). Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD München (089/1249 5813). Planen, installieren, warten und administrieren von Systemen sowie Netzwerken und setzen Kenntnisse im Bereich der Betriebssysteme, Rechnernetztechniken und Protokolle ein. Wahrnehmung von Aufgaben der IT-Sicherheit. Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, Fachinformatiker/in, Systemelektroniker/in, Betriebsinformatiker/in (Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf), Kenntnisse auf den Gebieten Windows 7/8, Server 2012R2, Exchange 2010/13, Router, VPN, TK-Anlagen, Führerschein Klasse B1 (Kfz bis 3,5t), Fremdsprache Englisch Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Nürnberg (Herr Moissl, Tel.-Nr. 0911-4396-275). IT-Systemkaufmann (m/w) Stellen-Nr.: 2500/SN/0127/15 Arbeitsorte: Bochum Stellenbeschreibung: Landmaschinenmechaniker (m/w) Stellen-Nr.: 1400/SN/0200/15 Arbeitsort: Landkreis LudwigslustParchim Stellenbeschreibung: Innen- und Außendienst in einem Unternehmen mit den Schwerpunkten: Handel mit Landmaschinen, Ersatzteilen, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Saatgütern. Die Erbringung von landwirtschaftlichen Lohnleistungen runden das Komplettangebot für landwirtschaftliche Betriebe ab. Voraussetzungen: Berufsabschluss als Landmaschinenmechaniker/in, Baumaschinenmechaniker/in Nutzfahrzeugmechaniker/in oder in verwandten Berufen; Kenntnisse in der Hydraulik, Pneumatik, Dieselmotoren, Bereitschaft zur Wochenendarbeit; kundenorientiertes Denken; Führerschein Klasse T. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Schwerin (Herr Altmann, Tel.-Nr. 0385 3051 320). Vertriebsleiter Maschinenbau (m/w) Stellen-Nr.: 3300/SN/0146/15 Arbeitsort: Würzburg Stellenbeschreibung: Verantwortung für ein Team von ca. 10 Mitarbeitern, Entwicklung von Vertriebsstrategien, Klärung von Kundenanforderungen und Durchführung von Preis- und Vertragsverhandlungen, Tätigkeitsschwerpunkt im verwaltenden und werbenden Bereich. Voraussetzungen: Allgemeine Hochschulreife, Wirtschaftsingenieur/in (Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf), Vertriebserfahrung im Maschinen und Anlagenbau, sehr gutes technisches Verständnis, Fremdsprache Englisch. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Nürnberg (Herr Moissl, Tel.-Nr. 0911-4396-275). IT-Projektassistent (m/w) Stellen-Nr.: 4500/SN/207/15 Arbeitsort: Wolfsburg Bewerbungsschluss: 01.10.2016 Stellenbeschreibung: Arbeiten in diversen Projekten im IT Service Management. IT Service Management, Prozessoptimierung und Organisationsberatung. Innovative und dynamische Arbeitsatmosphäre, flache Hierarchien, schnelle Entscheidungswege und eine offene Kommunikation, Leistungsgerechte Vergütung, Festanstellung direkt beim Unternehmen. Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Die Bundeswehr November 2015 57 (Wirtschafts-) Informatik oder vergleichbare Ausbildung im IT Bereich, Kenntnisse im Bereich ITIL, Kenntnisse in der Prozessmodellierung, Erfahrung mit IT Service Managementauflösungen sowie Open Source Bereich, gute Englischkenntnisse, hohe Reisebereitschaft, Kommunikationsstärke, Leistungsbereitschaft und kundenorientiertes Arbeiten. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Magdeburg (Herr Wiese, Tel.-Nr. 0391-30015-5307). Maschinenbau-Konstrukteur (w/m) Stellen-Nr.: 2400/SN/0237/15 Arbeitsort: Städteregion Aachen Stellenbeschreibung: Dem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten, Sondermaschinenbau für die Weiterverarbeitung von Stahl, Messing, Kupfer und Aluminium zu Vollmaterialstangen und Rohren. Voraussetzungen: Abgeschlossenes Fachhochschulstudium Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktionstechnik oder Konstruktionserfahrung im allgemeinen Maschinenbau, Kenntnisse und Erfahrung mit Autocad, eigenständige Arbeitsweise, Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Team- und Kooperationsfähigkeit. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Köln (Herrn Schuth, Tel.-Nr. 0221 / 934503-4322). Fachlagerist (m/w) Stellen-Nr.: 4400/SN/0153/15 Arbeitsort: Greiz Stellenbeschreibung: Produkte in einem automatisierten Regalsystem lagern und versenden; Eingangskontrolle sowie das Zusammenstellen, Verpacken und Versenden unserer Produkte bei Bestellungen; Bedienen von Verpackungsmaschinen, EDV-gesteuerter Lagerverwaltungssysteme, Arbeiten mit dem Gabelstapler; Koordinieren der Prozesse im Zusammenspiel zwischen Kunden, Auftraggebern und Dienstleistern; Geben Sie bei Ihrer Bewerbung die Job-ID S13/034/OH an! Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung als Fachlagerist/in bzw. Fachkraft für Lagerlogistik; strukturierte Auftragsbearbeitung; große Eigeninitiative, Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit; idealerweise Gabelstaplerschein. Stellenmarkt Die Bundeswehr November 2015 Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Erfurt (Herr Neumann, Tel.-Nr. 0361/342-85818). Studium Bachelor of Arts (B.A.) - Fachrichtung Handel Stellennummer: 3400/SN/0126/15 Arbeitsort: Ludwigsburg, Raststatt Stellenbeschreibung: Qualifizierungsmaßnahme für Einsätze im Schienenpersonennahverkehr und bei deutschlandweiten Gütertransporten. Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Voraussetzungen: Gute physische und psychische Belastbarkeit, Bereitschaft zur Schichtarbeit und Arbeit an Wochenenden und Feiertagen, hohe Flexibilität und persönliche Einsatzbereitschaft, Spaß an einer bundesweiten Tätigkeit und gute technische Kenntnisse. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Stuttgart (Frau Sieber Tel.: 0711-2540-3577. Fachinformatiker (m/w) Systemintegration / Ausbildung Stellen-Nr.: 1300/SN/0366/15 Einstellung: 01.08.2016 Arbeitsort: Hamburg Stellenbeschreibung: Installation, Einrichten und Inbetriebnahme vernetzter Systeme. Realisierung kundenspezifischer Informations- und Kommunikationsleistungen. Vernetzung von Hard- und Softwarekomponenten zu komplexen Systemen. Beratung und Schulung von Benutzern. Voraussetzung: Abitur, Fachabitur, sehr gute Kenntnisse des MS Office-Paketes, gute Englischkenntnisse, Interesse an technischen Fragestellungen, Teamfähigkeit, Einsatzfreude und Organisationtalent. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Kiel (Frau Lindemann, Tel. 0431/384-7959). Fahrlehrer (m/w) Stellen-Nr.: 3300/SN/0140/15 Arbeitsort: Landkreise Kitzingen Foto: dpa 58 Luftfahrzeuge lackieren: Für Donauwörth ist die Stelle einer versierten Fachkraft ausgeschrieben. und Würzburg Stellenbeschreibung: Gesucht wird ein motivierter und begeisterungsfähiger Mitarbeiter für unsere Fahrschulen in Volkach und Rottendorf; darüber hinaus suchen wir aufgrund unserer Zusammenarbeit in einem freundlichen und kollegialen Verbund geeignetes Personal im gesamten Bundesgebiet Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, Fahrlehrer/in (sonstiger Abschluss), Führerscheine Klasse CE (Kfz ab 3,5 t) und BE (Kfz bis 3,5 t), Fremdsprachen Englisch und Russisch Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Nürnberg (Herr Moissl, Tel. 0911-4396-275). Lackierer in der Luftfahrt (m/w) Stellen-Nr.: 4300/SN/0477/15 Arbeitsort: Donauwörth Stellenbeschreibung: Durchführung von Lackierarbeiten mit verschiedenen Anwendungsverfahren, Schleifen, Spachteln und Reinigen von Oberflächen, Maskieren und Retuschieren an den Innenund Außenseiten von Einzel- und Hauptbauteilen, Durchführung der Arbeiten gemäß dem luftfahrtechnischen Verfahren sowie unter Anwendung von Qualitätssicherungsschritten. Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung zum Maler und Lackierer, alternativ in einem anderen metallverarbeitenden Berufsfeld mit stellenrelevanter Erfahrung, Mehrjährige Berufserfahrung als Maler und Lackierer sowie im Bereich der Fertigung und Produktion, sicherer Umgang mit MS-Office, fließende Deutsch- und grundlegende Englischkenntnisse, Bereitschaft zur Schichtarbeit Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Jobservice des BFD Dresden (Herr Frey, Tel. 0351/4654-4164). Umschulungsplatz Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung Stellen-Nr.: 2200/FN/0038/15 Arbeitsort: Kassel Stellenbeschreibung: Ausbildungs-/Umschulungsplatz zum Fachinformatiker/in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Voraussetzungen: Mittleren Bildungsabschluss, intere4sse an Technik und IT. Der Aufgabenbereich der IT-Abteilung umfasst im Wesentlichen den Aufbau und Betrieb kundenspezifischer Online-Bestellsysteme (Online-Shops). Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Kassel (Frau Fiedler, Tel. 0561/2077-3235). Prüfingenieur / Dipl.-Ing. (m/w) Stellen-Nr.: 2500/SN/0138/15 Arbeitsort: Gütersloh Stellenbeschreibung: Durchführung von Fahrzeuguntersuchungen und -abnahmen im Rahmen der Eigenüberwachung gemäß §29 StVZO. Entwicklung eines Werkstattcontrollings und Qualitätswesens für die bundesweiten Kompetenzcenter. Voraussetzungen: Studium Maschinenbau, Kfz-Bau oder E-Technik, Ausbildung zum Prüfingenieur und erste Praxiserfahrung. Möglichst Anerkennung als verantwortliche Person zur Durchführung der Sicherheitsprüfung (SP), Führerscheine aller Pkw- u. LkwKlassen, einschlägige Erfahrung im Kfz-Wesen. Führungserfahrung; unternehmerisches Denken und Reisebereitschaft werden erwartet. Neben attraktiven Konditionen wird auch ein Firmen-Pkw zur privaten Nutzung gestellt. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Münster (Herr Streb Tel. 0251-60948-326). Immobilienkaufmann (m/w) Stellen-Nr.: 2500/SN/0137/15 Arbeitsorte: Wuppertal und Mettmann Stellenbeschreibung: Ausbildung / Umschulung zum Immobilienkaufmann (m/w) Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, sehr gute Office-Kenntnisse, überdurchschnittliches Engagement, Flexibilität, kundenfreundliches Auftreten und Teamfähigkeit sowie Führerschein Klasse B. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung w.enden Sie sich bitte an den JobService des BFD Münster (Herr Streb Tel. 0251-60948-326) Fahrerlaubnisprüfer (m/w) Stellen-Nr.: 4200/SN/0391/15 Arbeitsort: Potsdam Stellenbeschreibung: Durchführung der Fahrerlaubnisprüfungen nach der FahrerlaubnisVerordnung und Prüfungen an Kraftfahrzeugen und Anhängern nach § 29 StVZO. Voraussetzungen: Studium der Fachrichtung Maschinenbau, Fahrzeugtechnik oder Elektrotechnik, Besitz aller Fahrerlaubnisklassen, Ausbildung zum amtlich anerkannten Sachverständigen oder Prüfer, Befugnis zur Abnahme von Fahrerlaubnisprüfungen von Vorteil (Berufsanfängern wird die Möglichkeit des Erwerbs dieser Qualifikationen angeboten. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Berlin (Frau Wolarz, 030/ 6794-2164). Bei weiteren Fragen zu den Stellenangeboten sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den für Sie örtlich zuständigen BFD. Weitere Stellenangebote finden Sie im Internetauftritt des BFD unter www.bfd.bundeswehr.de oder im Intranet aktuell Leserforum Briefe an die Redaktion Verantwortung unteilbar Zum Umgang mit Radargeschädigten Vorbemerkung: Ich bin von der Radarschädigung nicht betroffen. Allerdings bin ich betroffen, wie hier mit dem Fürsorgegedanken und der Fürsorgepflicht umgegangen wird. Es gehört heute zum Allgemeinwissen, dass Röntgenstrahlen lebensgefährlich sein können. Es gibt strikte Arbeits- und Schutzanweisungen für den Umgang mit Röntgengeräten, um die Strahlungsgefährdung zu reduzieren. Schon beim Zahnarzt bekommt man eine Bleischürze umgehängt und die Zahnarzthelferin verlässt den strahlungsdichten Raum, wenn die Kamera ausgelöst wird, um eine Gesundheitsgefährdung zu vermeiden. Die heutigen Röntgengeräte haben nur einen Bruchteil der Strahlung, die die früheren Radargeräte hatten. Und die haben Gesundheitsschäden verursacht. Nur die Juristen wollen das nicht wahrhaben. Bei den Verfahren geht es jetzt nicht mehr um die Wahrheitsfindung im Sinne der Fürsorge, sondern um rein juristische Schachzüge, um eine Forderung abzulehnen. Die Juristerei entwickelt inzwischen eine formalistische Eigendynamik, die mit der ursprünglichen Sache nichts mehr zu tun hat. Es wird sich auf Gutachten gestützt, die zum Teil völlig gegensätzlich sind. Und wenn nur der geringste Zweifel in einem Gutachten der Gegenpartei entdeckt wird, wird eingehakt und der Prozess geht in die nächste Runde. Der gesunde Menschenverstand bleibt komplett auf der Strecke. Das ist für mich eine ausgefeilte, fiese Verzögerungstaktik, um die Fürsorgepflicht des Dienstherrn auszuschalten. Hier ist die Ministerin als höchste Vorgesetze gefordert. Das Verteidigungsministerium ist nur eine unterstellte Behörde und hat Weisungen der Ministerin zu befolgen. Die Fürsorgepflicht ist dem Vorgesetzten gesetzlich vorgeschrieben. Im Falle der Radargeschädigten ist eine generelle, höchstinstanzliche, gegegbenenfalls politische Entscheidung erforderlich. Die Verantwortung lässt sich auch nicht auf irgendeine Kommission oder die Juristerei abwälzen. Sie ist nicht teilbar. Meine Frage: Warum handelt die Ministerin als die jetzt Verantwortliche nicht? Finanzielle Überlegungen können bei einer Entschädigung der betroffenen Soldaten nicht den Ausschlag geben. Im Wehrhaushalt wurden in den letzten Jahren Millionen in den Sand gesetzt. Die „paar Euro“ für die Entschädigung der noch vorhandenen Radargeschädigten sind im Vergleich dazu „Peanuts“. Immerhin haben diese Soldaten, wie das Gesetz es vorschreibt, treu gedient. Und das Gesetz schreibt auch die Fürsorgepflicht vor. Major a.D. Detlef Zwirner, Aurich Verdienst des DBwV Zu den „Streitkräften der Einheit“ Ich möchte aus dem Blick eines Mitglieds des Verteidigungsausschusses, das ich damals war, noch zwei Beobachtungen anbieten. 1. Die Rolle des DBwV bei der Gestaltung eines friedlichen Übergangs zur „gesamtdeutschen Bundeswehr“ kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Hauptverdienst daran gebührt Herrn Oberst Rolf Wenzel, dem damaligen Vorsitzenden des DBwV, der es gegen erhebliche, meist ideologisch bedingte Widerstände durchgesetzt hatte, dass bereits die Soldaten der „demokratischen NVA“ und später ehemalige Soldaten der NVA Mitglied des DBwV werden konnten. Das gab diesen Kameraden und Kameradinnen Hoffnung. Man darf ja nicht vergessen, dass es innerhalb der NVA durchaus reale Umsturzpläne und massive Vorbehalte gegen die Behandlung durch die westliche Bundeswehr gab. Man denke nur daran, dass deutsche Politiker sich zwar vor jedem Marschall der Sowjetunion (die es damals noch gab) ehrfurchtsvoll verneigten und diese auch mit Dienstgrad ansprachen. Den ausgeschiedenen NVASoldaten verwehrte man aber das Tragen ihres ehemaligen NVA-Dienstgrads mit dem Zusatz a.D., was ich persönlich immer als unangemessen, ja sogar als ehrenrührig empfand. Darin unterschieden sich die Parteien des damaligen Bundestags leider nicht. Diese Entscheidung war absolut falsch. 2. Was vielfach aus dem „kollektiven politischen Gedächtnis“ entschwunden ist, ist die Tatsache, dass es ab dem 1. Juli 1990 die „Wirtschafts- und Währungsunion“ zwischen der demokratischen DDR und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) gab. Die Deutsche Mark galt ab diesem Tag auch in der DDR. Das blieb so bis zur (damals noch nicht konkret zeitlich absehbaren) Vereinigung beider deutscher Staaten. Das bedeutete im Einzelnen, dass jeder Fachhaushalt der DDR, also auch der Verteidigungsetat, vom damals zuständigen bundesrepublikanischen Fachminister (Dr. Stoltenberg) und dem Finanzminister (Dr. Waigel) genehmigt und unterschrieben werden musste. So geschah das auch mit dem Entwurf des Verteidigungsetats der DDR für das zweite Halbjahr 1990. Dieser Etatentwurf umfasste übrigens in seiner Substanz gerade einmal eine einzige DIN-A4-Seite. Wenn man sich einmal ansieht, was der damalige DDR-Minister Eppelmann ursprünglich an sowjetischem Material (vor allem Panzer, Kampfflugzeuge und Munition) im zweiten Halbjahr 1990 noch beschaffen wollte und was die beiden westlichen Minister bereits unterzeichnet hatten, dann reibt man sich die Augen. Immerhin wurden am Ende alle diese Systeme von der Bundeswehr mit viel Aufwand vollständig verschrottet oder in Einzelfällen an neue osteuropäische Nato-Partner weitergereicht. Das Verdienst, diese unsinnigen Beschaffungen in Höhe von etwa fünf Milliarden D-Mark verhindert zu haben, gebührt einzig und allein dem damaligen Ost-SPD-Abgeordneten der Volkskammer, Herrn Arnst-August Kamilli, der die Volkskammer schließlich davon überzeugte, dass diese, von Die Bundeswehr November 2015 59 der BRD-Bundesregierung und dem DDR-Abrüstungs-Minister Eppelmann bereits genehmigten Zukäufe, unsinnig sind und man auf diese verzichten müsse. Brigadegeneral a.D. Manfred Opel, früherer Bundestagsabgeordneter, Breklum Wir freuen uns über jeden Leserbrief, können aber aus Platzgründen nur einen Teil abdrucken. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Die Redaktion bittet zudem um Verständnis dafür, dass nicht jedes Schreiben beantwortet werden kann. Damit möglichst viele Meinungen und Anregungen im Leserforum erscheinen, behalten wir uns Kürzungen vor. Außerdem bitten wir alle Einsender von Leserbriefen, auch wenn sie ihren Beitrag per E-Mail schicken, neben dem Vorund Zunamen den Wohnort und gegebenenfalls den Dienstgrad anzugeben. Die Redaktion Anzeige Fortbildung Zertifizierung Job-Vermittlung lT-Fachinformatiker lT-Specialist lT-Professional lT-Studium Ihre IT-Karriere startet hier! Wir beraten – Sie entscheiden. Seit mehr als zehn Jahren machen wir ehemalige Zeitsoldaten fit für die IT-Branche – umfassend, professionell und bundesweit. Weitere Infos unter: www.goldsteps.de 60 Die Bundeswehr November 2015 Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht Oberfeldwebel schoss mit Signalpistole auf Soldaten – zum Stabsunteroffizier degradiert Bundesverwaltungsgericht, Urteil v. 12. Dezember 2013 – 2 WD 40.12 Vertragsanwälte Klaus Lübke Calvinstraße 5 A 10557 Berlin Tel.: (030) 39744570 Fax: (030) 39744580 E-Mail: [email protected] Jörgen Breckwoldt Rathausallee 31 22846 Norderstedt Tel.: (040) 356750080 Fax: (040) 356750088 E-Mail: [email protected] Matthias Schütte Rechtsanwälte Helms Renner Wirth An der Junkerei 4 26389 Wilhelmshaven Tel.: (0176) 45931477 Fax: (0511) 37422566 E-Mail: [email protected] Volker Thürasch Rechtsanwälte Rothardt & Partner Wilhelmstraße 7 29614 Soltau Tel.: (05191) 9831-0 Fax: (05191) 9831-34 E-Mail: [email protected] dem Beifahrer T. eine schmerzhafte Rückenstauchung hervorgerufen hat. Das Schießen mir der Signalpistole in Richtung des Gefreiten H. hat das TDG rechtlich als vorsätzliche Verletzung der Pflichten aus §§ 7, 10 Abs. 3, 12 Satz 2 und 17 Abs. 2 Satz 1 SG bewertet, die Befehle an den Gefreiten, in Stellung zu gehen oder aufzustehen und sich im Schussfeld aufzustellen, als vorsätzliche Verletzungen der Pflicht aus § 10 Abs. 4 SG. Die Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit über den Panzertreck unter Verursachung einer Rückenstauchung des Hauptgefreiten hat die Vorinstanz als fahrlässige Verletzung der Pflichten aus §§ 10 Abs. 3, 12 Satz 2 und 17 Abs. 2 Satz 1 SG festgestellt. Das TDG hat mit Urteil vom … den Soldaten wegen eines Dienstvergehens in den Dienstgrad eines Feldwebels herabgesetzt. Auf die – auf die Bemessung der Maßnahme beschränkte – Berufung der Wehrdisziplinaranwaltschaft hat das BVerwG das Urteil des TDG im Ausspruch über die Dis- ziplinarmaßnahme geändert und den Soldaten in den Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers der Besoldungsgruppe A6 herabgesetzt. 2. Entscheidung des BVerwG – Maßnahmebemessung Ausgehend von den Tat- und Schuldfeststellungen des TDG, die für das BVerwG bindend sind, begründet der 2. WD-Senat seine Entscheidung im Wesentlichen wie folgt (vgl. § 58 Abs. 7 i.V.m. § 38 Abs. 1 WDO): a) Nach Eigenart und Schwere wiegt das Dienstvergehen sehr schwer. Das hohe Gewicht der Pflichtverletzungen wird in erster Linie durch die Verfehlungen zum Nachteil des damaligen Gefreiten H. bestimmt. Es ergibt sich sowohl aus der Bedeutung der verletzten Kernpflichten eines Vorgesetzten als auch aus den Umständen der Begehung. Das mehrfache Feuern mit einer Signalpistole in die Richtung eines Untergebenen, der gleich- sam als „Schießscheibe“ zur Belustigung des Vorgesetzten missbraucht und dazu auch noch durch Befehle in Position gebracht wird, gefährdet nicht nur Leib und Leben des Untergebenen, setzt ihn insbesondere dem Risiko schwerer Körperverletzungen durch Verbrennungen aus; zudem ist es geeignet, diesen zu demütigen und vor anwesenden Kameraden lächerlich zu machen. Ein solches Verhalten missachtet den Anspruch des Untergebenen, als Person geachtet zu werden und beeinträchtigt die Autorität des Soldaten als Vorgesetzten und damit zugleich auch die Funktionsfähigkeit der Streitkräfte. Vorgesetzte, die keine Gewähr dafür bieten, Untergebene jederzeit in ihrer Menschenwürde zu achten und für deren körperliche Unversehrtheit zu sorgen, untergraben das Vertrauen, auf dem die Gehorsamsbereitschaft der Untergebenen und damit ihre Unsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnis in bundeswehrspezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen können Mitglieder – wie auch über die zuständige Kameradschaft – Rechtsschutz beantragen. Die Vertragsanwälte bieten überdies eine kostenlose Erstberatung in dienstlichen Angelegenheiten an. Dr. Heinrich Breuer Dieter L. Hemmen Rechtsanwälte Dr. Breuer & Hemmen Schlossplatz 18, 48143 Münster Tel.: (0251) 511061 Fax: (0251) 47935 E-Mail: rae.breuer-hemmen @t-online.de Carsten Schwettmann Rechtsanwälte Winter Odenthaler Straße 213-215 51467 Bergisch Gladbach Tel.: (02202) 9330-0 Fax: (02202) 9330-20 E-Mail: [email protected] Christopher Hilgert Dr. Ira Ditandy Rechtsanwälte Neuhaus Partner Schloßstraße 1 56068 Koblenz Tel.: (0261) 9116700 Fax: (0261) 9116725 E-Mail: [email protected] Andreas-Christian Seydel Schubertstraße 8, 76185 Karlsruhe Tel.: (0721) 8440-21 oder (0721) 8440-22 Fax: (0721) 849171 E-Mail: [email protected] Sebastian Weber Rechtsanwälte Weber & Kollegen Amalienstraße 62, 80799 München Tel.: (089) 334676 oder (089) 334744 Fax: (089) 334678 E-Mail: [email protected] Thomas Maurer Rechtsanwälte Mössner & Partner Bahnhofstraße 1, 89073 Ulm Tel.: (0731) 14150 Fax: (0731) 141516 E-Mail: [email protected] Gerd Zirovnik Wittelsbacher Straße 4 93049 Regensburg Tel.: (0941) 296830 Fax: (0941) 2968320 E-Mail: [email protected] Thomas Meder Rechtsanwälte Heitzenröther & Meder Gotengasse 7 97070 Würzburg Tel.: (0931) 51731 Fax: (0931) 58134 E-Mail: [email protected] Thorsten Christ Rechtsanwälte Bietmann Hefengasse 3 99084 Erfurt Tel.: (0361) 59008-0 Fax: (0365) 59008-50 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner des DBwV (bundesweit) für psychische Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit besonderen Auslandsverwendungen (insb. PTBS) Arnd Steinmeyer Kleine Johannisstraße 10 20457 Hamburg Tel.: (040) 41357060 Fax: (040) 41357090 E-Mail: [email protected] Stand: 15.10.2015 1. Sachverhalt Das Truppendienstgericht (TDG) hat in tatsächlicher Hinsicht festgestellt, dass der Soldat, ein Oberfeldwebel, am … während eines Truppenübungsplatzaufenthaltes in der Nähe von S. wissentlich und willentlich aus einer Laune heraus viermal in Folge in Richtung des damaligen Gefreiten H. mit einer Signalpistole geschossen hat, wobei er zuvor dreimal dem Gefreiten befohlen hat, in Stellung zu gehen bzw. aufzustehen oder sich im Schussfeld aufzustellen. Zwei der Schüsse haben den Gefreiten nur knapp verfehlt. Am nächsten Tag ist der Soldat mit zwei Beifahrern, darunter dem damaligen Hauptgefreiten T., mit einem geländegängigen LKW auf der Strecke von der Schießbahn des Truppenübungsplatzes zur Kaserne in S. über eine Schlaglochstrecke, die eine Geschwindigkeit von maximal 10 km/h erlaubt, mit ca. 30 bis 40 km/h gefahren, so dass es zu einem heftigen Aufsetzen des Fahrzeuges gekommen ist, welches bei Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht Befehlsautorität beruht, und gefährden so auch die hierauf angewiesene Funktionsfähigkeit der Streitkräfte. Die Umstände der Tatbegehung erhöhen die Schwere des Dienstvergehens: Der Soldat hat mit der Signalpistole nicht nur eine Schusswaffe im Sinne von § 1 Abs. 2 Nr. 1 WaffG (vgl. § 1 Abs. 4 WaffG i.V.m. Anlage 1 Abschnitt 1 Punkt 1.1) eingesetzt. Er hat mit diesem Instrument ein besonders gefährliches Werkzeug verwandt. Denn die Flugbahn einer Signalpistole ist auch für geübte Schützen kaum vorherseh- oder kontrollierbar. Die Abgabe von Schüssen mit der Signalpistole in die Richtung einer anderen Person begründet damit ein besonders hohes Risiko unbeabsichtigter Treffer, Querschläger oder Abpraller. Dies gilt erst recht, wenn man – wie hier der Soldat – auf den Boden in der Nähe der anderen Person zielt und damit einen Abpraller provoziert, oder unmittelbar am Körper einer anderen Person vorbei schießt. Der Soldat hat – und zudem auch noch mehrfach – Schüsse in Richtung dieses Untergebenen in einer Weise abgegeben, die gravierende Verletzungen durch Querschläger, Abpraller oder versehentliche Treffer nicht ausschließen konnte. Zudem hat er ebenfalls mehrfach das Führungsinstrument des Befehls missbraucht, um den Geschädigten in die gewünschte Position zu bringen und sein Tun auch noch fortgesetzt, als ihm durch einen Feldwebel dessen Gefährlichkeit verdeutlicht worden war. Außerdem hat der Soldat gerade aus der herausgehobenen Position des Leitenden einer Übung heraus versagt, in der ihm eine besondere Verantwortung für die umfassende Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen und vorbildlichen Verhaltens oblag. Die fahrlässige Pflichtverletzung zulasten des Geschädigten T. erschwert das Dienstvergehen zusätzlich. b) Das Dienstvergehen hatte insofern nachteilige Auswirkungen für den Dienstbetrieb, als der Soldat vorübergehend aus der Ausbildung herausgenommen werden musste. Von Gewicht sind auch die Auswirkungen für den Geschädigten T., der einige Tage dienstunfähig erkrankt war. Zudem war das Dienstvergehen in der Einheit bekannt geworden. c) Die Beweggründe des Soldaten sprechen gegen ihn. Auch wenn es ihm nicht darum ging, einen Kameraden psychisch oder physisch zu schädigen, offenbart der Versuch, durch eine entwürdigende Behandlung eines Kameraden einen Spaß zu machen, schwerwiegende Charaktermängel und fehlenden Respekt gegenüber Mitmenschen. d) Das Maß der Schuld des Soldaten wird vor allem dadurch bestimmt, dass er – uneingeschränkt schuldfähig – im Schwerpunkt der Pflichtverletzungen vorsätzlich gehandelt hat. Milderungsgründe in den Umständen der Tat, die die Schuld des Soldaten mindern könnten, liegen nicht vor. e) Im Hinblick auf die Zumessungskriterien „Persönlichkeit“ und „bisherige Führung“ sind dem Soldaten in fachlicher Hinsicht überzeugende Leistungen vor den Vorfällen zugute zu halten. Für den Soldaten spricht, dass er uneingeschränkt geständig gewesen ist und zu seinem Verhalten steht. Für ihn spricht weiter, dass er sich einer psychotherapeutischen Behandlung unterzieht und sich darin auch mit eigenen problematischen Charakterzügen wie einem übersteigerten Gerechtigkeitssinn und seiner Reaktion auf das Verfahren auseinandersetzt. f) Bei der Gesamtwürdigung aller be- und entlastenden Umstände hält der 2. WD-Senat den Ausspruch einer Herabsetzung um zwei Dienstgrade in die niedrigere Besoldungsgruppe des Stabsunteroffiziers für erforderlich und angemessen. Der Senat nimmt die Herabsetzung im Dienstgrad zum Ausgangspunkt der Zumessungserwägungen. Diese Maßnahmeart stellt grundsätzlich eine angemessene Ahndung von Verfehlungen im Zusammenhang mit vorsätzlichen Verstößen gegen Sicher- Die Bundeswehr November 2015 61 heitsvorschriften im Umgang mit Schusswaffen dar. Die erschwerenden Umstände in der Tatbegehung veranlassten den Senat zu einer Degradierung um zwei Dienstgrade. Der fahrlässigen Pflichtverletzung zulasten des Geschädigten T. trägt der Senat in der Form Rechnung, dass er eine Herabsetzung in die für den Stabsunteroffizier niedrigere Besoldungsgruppe A6 ausspricht. Anmerkung und Hinweise für die Praxis Der Soldat hat, so das BVerwG, mit der Signalpistole nicht nur eine Schusswaffe i.S.v. § 1 Abs. 2 Nr. 1 WaffG (vgl. § 1 Abs. 4 WaffG i.V.m. Anlage 1 Abschnitt 1 Punkt 1.1) eingesetzt, sondern mit diesem Instrument auch ein besonders gefährliches Werkzeug verwandt. Denn die Flugbahn einer Signalpistole ist kaum vorherseh- oder kontrollierbar. Ausgangspunkt der Zumessungserwägungen bei der Maßnahmebemessung ist hier die Herabsetzung im Dienstgrad. Diese Maßnahmeart stellt grundsätzlich eine angemessene Ahndung von Verfehlungen im Zusammenhang mit vorsätzlichen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit Schusswaffen dar. Angesichts des Vorliegens gewichtiger Erschwerungsgründe bei der Tatbegehung hielt das BVerwG eine Herabsetzung um zwei Dienstgrade, also vom OFw zum Stuffz, für geboten. ■ Anzeige Verschiedenes Sammler (Schlaganfall-Betroffener/Aphasiker) sucht alte NVA/MfS Teile/Orden/Urkunden u. ä.. Kauft Nachlässe! Bitte alles anbieten! Tel.: 089/8201634 email: [email protected] Dienstgradschlaufen.de stickharrer.de Berufssoldat a. 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Denn es ist keineswegs selbstverständlich, dass die tariflichen Gehaltssteigerungen für die zivilen Beschäftigen auch auf den Besoldungsbereich übertragen werden. Dafür macht sich immer der BundeswehrVerband stark – in den vergangenen Jahren stets mit Erfolg. Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen wurden schnell auf Bundesbeamte und Soldaten übertragen. Die jüngste Verlängerung des Strukturerlasses gestattet den Pendlern vier Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, der die freie Wahl zwischen Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung erlaubt, ist wiederum verlängert worden. Die vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst, die auch den Arbeitgeber Bundeswehr attraktiver macht, ist so bis Ende 2018 gesichert. Egal ob Wanderurlaub, Angelübernachtung oder Ausflüge mit der Familie – jetzt steht einer Übernachtung im Freien nichts mehr im Wege. Das 4-Personen-Kuppelzelt „Southside 4“ von Meru überzeugt durch seine Größe inklusive zweier verschiedener Eingänge, einer sehr großzügigen Apsis sowie allen Anforderungen, die an ein wetterfestes Zelt gestellt werden. Mit 7,5 kg Gewicht samt Heringen, Abspannleinen sowie Packbeutel ist es dabei immer noch ein Leichtgewicht. Pro geworbenem Mitglied kann ein Coupon eingesendet werden. Mehrere geworbene Mitglieder und eingesendete Coupons erhöhen die Gewinnchancen! Landesgeschäftsstelle Nord Waschpohl 5 – 7 24534 Neumünster Landesgeschäftsstelle Ost Kapelle-Ufer 2 10117 Berlin Landesgeschäftsstelle West Südstraße 123 53175 Bonn Landesgeschäftsstelle Süddeutschland Prager Straße 3 82008 Unterhaching Senden Sie diesen Coupon und den Mitgliedsantrag an Ihre Landesgeschäftsstelle Werben Sie ein vollzahlendes, neues Mitglied im Status SaZ/BS/ERH oder Beamte/Arbeitnehmer im Geschäftsbereich des BMVg. Heften Sie an den Coupon die Beitrittserklärung des von Ihnen geworbenen Neumitglieds und senden beides an den jeweiligen Landesverband, in dem der Werber seinen Dienstort hat. Alle von Ihnen eingesandten Coupons nehmen an der jeweiligen monatlichen Verlosung teil. Der Werber ist damit einverstanden, dass sein Dienstgrad und Name sowie Zugehörigkeit zur Kameradschaft im Verbandsmagazin und im Internet veröffentlicht werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ✂ Unterschrift des Werbers Coupon! Gültig ab 1. September bis 31. Dezember 2015 Vor- und Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitglied telefonische Erreichbarkeit des Werbers Vor– und Zuname, Mitgliedsnummer Werber ✂ Teilnahmebedingungen: Jahresempfang Baden-Württemberg Die Bundeswehr November 2015 63 Das Neue Schloss gilt als die „gute Stube“ der Landeshauptstadt Stuttgart – genau der richtige Ort für den Jahresempfang des Landesverbands Süddeutschland. Hauptmann Andreas Steinmetz Deutscher BundeswehrVerband ist auf Ballhöhe Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk Stuttgart. Bei Kaiserwetter und in der guten Stube der Landeshauptstadt Stuttgart, im Neuen Schloss, fand der diesjährige Jahresempfang für Baden-Württemberg statt. Knapp 90 Teilnehmer aus der Politik, den militärischen Dienststellen, der Wirtschaft und Industrie sowie befreundeten Verbänden und Institutionen folgten der Einladung des Landesvorsitzenden Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk. Die Reihe der Grußworte eröffnete der Stadtdirektor Dr. Frank Knödler in Vertretung des Oberbürgermeisters Stuttgart. Knödler bedankte sich beim DBwV und beim Landeskommando für die vorbildliche Unterstützung im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Generalleutnant Richard Roßmanith, Befehlshaber des Multinationalen Kommandos aus Ulm, bescheinigte dem DBwV eine beispielhafte und erfolgreiche Arbeit. Die Asyl- und Flüchtlingssituation stelle die Gesellschaft und die Bundeswehr vor große Herausforderungen, so Roßmanith. Dieser Einsatz der Streitkräfte werde von Teilen der Bevölkerung in Frage gestellt, sei seiner Meinung nach aber vollkommen legitim. Innenminister Reinhold Gall nimmt in seiner Eigenschaft als Beauftragter der Landesregierung für die Angelegenheiten der Streitkräfte stets gerne an diesen Empfängen teil, um die guten Kontakte und Erfolge des Verbands auch nach außen darzustellen. „Der DBwV ist jederzeit auf Ballhöhe und vertritt die Interessen seiner Mitglieder immer konstruktiv und zuverlässig, so der Minister. Gall dankte der Bundeswehr insgesamt für die vielen helfenden Hände beim Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, und dies alles mit einer starken Interessenvertretung an der Seite. Für das Landeskommando überbrachte Oberstleutnant d.R. Andreas Steffan das Grußwort. Steffan skizzierte die aktuellen Herausforderungen in seiner Dienststelle. Neben den noch laufenden Umgliederungen und Strukturveränderungen stelle die Flüchtlingssituation eine noch nie da gewesene Herausforderung dar, sagte Steffan. Die Festansprache hielt der stellvertretende Bundesvorsitzende, Hauptmann Andreas Steinmetz. Auch er ging auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Europa und die weltweiten Einsatzverpflichtungen ein. „Heute finden Berichte über den Ebola-Einsatz, die Krise in der Ukraine, die Finanzkrise in Griechenland kaum noch Beachtung. Stadtdirektor Dr. Frank Knödler Generalleutnant Richard Roßmanith Die Frage nach der Landesverteidigung wurde seit 25 Jahren nicht mehr so gestellt wie heute“, sagte Steinmetz. Die Neuausrichtung der Bundeswehr, der Rückzug der militärischen Liegenschaften in der Fläche und die damit verbundene Reduzierung von Dienstposten sowie die Entwicklung im Verteidigungsetat bildeten weitere Themen seines interessanten Vortrags. Im Schlusswort ging der Landesvorsitzende auf die Ereignisse des Jahres 2015 ein. Die Umsetzung der Neuausrichtung und Umgliederung sei teilweise noch in vollem Gange. sagte Gerhard Stärk. Er forderte die Vertreter der Kommunen und zivilen Dienststellen auf, weiterhin die Soldatenfamilien im Rahmen der Suche nach Wohnung sowie Kindergarten-, Schul-, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zu unterstützen. Ebenso dankte Stärk allen Mandatsträgern des Verbands für ihre ehrenamtliche Arbeit, teilweise weit über das normale Maß hinaus, vielfach während des fordernden Dienstbetriebs und in allen Einsatzgebieten. Diesen Dank richtete er auch an die Dienststellenleiter, welche stets die hierfür notwendigen Freiräume gewähren. „Für uns als Berufsverband steht der Mensch im Mittelpunkt, die individuellen Forderungen und Interessen unserer Mitglieder sind uns wichtig. Dies bedarf einer nachvollziehbaren und sicherheitspolitischen Glaubwürdigkeit. Mit Kompetenz und Fingerspitzengefühl wird der Verband weiterhin für seine Mitglieder präsent sein“, sagte der Landesvorsitzende. Zum Abschluss lud der Landesvorstand zum Imbiss ein, dort wurden die Themen und Gesprächsinhalte weiter vertieft. ■ 64 Landesverband Süddeutschland Die Bundeswehr November 2015 Wir sind Euer Landesvorstand Oberstleutnant Josef Rauch, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Süddeutschland Meine lieben Kameraden und Kameradinnen, ähnlich wie der Landesvorsitzende Gerhard Stärk kam auch ich beim Deutschen BundeswehrVerband überraschend zur Mitgliedschaft und ins Mandat. Nach meinem Diensteintritt bei der Bundeswehr 1981 habe ich zwar immer mit unserem Verband geliebäugelt, aber Mitglied wurde ich zunächst nicht. Das änderte sich, als ich 1986 einen Dienstposten als Zugführer bei InstAusbKp 5/10 in Stetten a.k.M. antrat. Mein Vorgänger erklärte mir, dass eine meiner Nebenfunktionen das Amt des dortigen TruKa-Vorsitzenden sei. Mein ebenfalls anwesender Kompaniechef nickte heftig und erklärte, dass ihm das wichtig sei. Damit war klar, wohin die Reise ging. Noch am selben Tag füllte ich meinen Mitgliedsantrag aus und wurde weni- ge Tage später zum TruKaVorsitzenden gewählt. Etliche Monate später wurde ich dann auch noch stellvertretender StoKa-Vorsitzender und bekam durch diese beiden Mandate einen ersten Einblick, was der Verband leisten kann und wie er funktioniert. Obwohl mir diese Tätigkeiten Spaß gemacht haben, hielt ich mich nach meiner nächsten Versetzung als Mitglied im Hintergrund, habe aber immer Werbung für den Verband gemacht und Mitglieder gewonnen. Nachdem ich 2006 Personalratsvorsitzender beim damaligen Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr in Stetten wurde und ein Jahr später in die Freistellung ging, wurde ich 2008 von Hauptmann Uwe Rossow angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, für den Landesverband Süddeutschland als Beauftragter für Beteiligungsrechte tätig zu werden. Nach kurzer Bedenkzeit stimmte ich zu und wurde im Juli 2008 durch den Landesvorstand in dieses Amt berufen. Im Folgejahr wurde ich zusätzlich zum Bezirksvorsitzenden Donau-Neckar-Bodensee gewählt. Bei der Landesversammlung 2011 wählten mich die Delegierten zum stellvertretenden Landesvor- sitzenden. Meine Tätigkeitsschwerpunkte sind: Auslandseinsätze, Einsatzversorgung und das Thema Vereinbarkeit von Familie und Dienst. Eines meiner Steckenpferde sind Versicherungen für Soldaten, weil gerade vor dem Hintergrund von besonderen Auslandsverwendungen den Kameradinnen und Kameraden in vielen Fällen untaugliche Verträge verkauft werden. Meine Unterrichte dazu werden gut angenommen, weil ich selbst keine Versicherungen vertreibe, sondern nur Informationen liefere. In diesem Zusammenhang finde ich es gut, dass unsere Mandatsträger das Image aus den Achtziger- und Neunzigerjahren losgeworden sind, Versicherungen vertreiben zu wollen. Interessenvertretung und Versicherungsvertretung passen nach meinem Verständnis auch nicht zusammen. Die Mitarbeit im Landesvorstand macht mir sehr viel Spaß, weil wir ein starkes Team sind, das an einem Strang zieht. Ich gehöre den Arbeitsgruppen Auslandseinsätze und Vereinbarkeit von Familie und Dienst an, die dem Bundesvorstand zuarbeiten. Privat lebe ich mit meiner Familie auf einem alten Bauernhof im Landkreis Ravensburg. Meine Hobbys sind Waldarbeit und Blasmusik als aktiver Posaunist. Mit kameradschaftlichen Grüßen Ihr Josef Rauch Oberstleutnant Standorttag in Hammelburg und 40 Jahre KERH Hören, was die Mitglieder an der Basis denken. Schildern, was in Berlin anliegt. Diskutieren, was alle bewegt. D ie Standorttage des DBwV sind perfekte Gelegenheiten zum Austausch und Abgleich. Keine andere Organisation hat vergleichbare Zusammenkünfte. Am 1. Oktober besuchte der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner die Standortkameradschaft Hammelburg. Wesentliche Programmpunkte des Besuchs waren ein Gespräch unter vier Augen mit dem stellvertretenden Kommandeur des Ausbildungszentrums Infanterie, Landesverband Süddeutschland Geschäftsstelle Prager Straße 3, 82008 Unterhaching Telefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende Beauftragter für Pressearbeit: Pascal Jaensch E-Mail: [email protected] Ins Goldene Buch der Stadt Hammelburg trug sich der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner ein. Oberst Hans Sahm, ein Besuch des Offizieranwärter-Bataillons 2 sowie ein Mittagessen mit den Dienststellenleitern des Standorts und den Mandatsträgern des DBwV um den Bezirksvorsitzenden Oberstleutnant Frank Gottwald. Die anschließende Mitgliederversammlung nutzte der Bundesvorsitzende, um einerseits das aktuelle verbandspolitische Agieren in sämtlichen Handlungsfeldern zu erläutern und sich andererseits den Fragen der Mitglieder zu stellen. Ein Hauptfeldwebel: „Wenn der Bundesvorsitzende auf sämtliche Fragen – von den vom Verteidigungs- ministerium geplanten neuen Zurruhesetzungsterminen über Beförderungsmöglichkeiten mit Blick auf das Haushaltsgesetz 2016 bis zum Sachstand zur Soldatenarbeitszeitverordnung – Antworten geben kann, dann ist das faszinierend und ein Zeichen dafür, dass unser Berufsverband ganz eng am Ball ist.“ Für Wüstner, der derzeit eine Reihe von Standorttagen des DBwV besucht, sind diese Zusammenkünfte eine gute Gelegenheit, sich einen O-Ton aus der Basis zu holen. Für den DBwV ist das von besonderer Bedeutung, denn im Gegensatz zu anderen Organisationen sind alle unsere Forderungen quasi „Basis-Gewächse“, die mit der juristischen und politischen Expertise unseres hauptamtlichen Sektors hervorragend zur Umsetzung gebracht werden. „Es ist doch ein gutes Zeichen erfolgreicher Verbandsarbeit, wenn bereits jetzt mehr als die Hälfte der Beschlüsse der Hauptversammlung Fotos: Gerd Schaar Landesverband Süddeutschland Oberstleutnant André Wüstner gratulierte der Kameradschaft ERH Hammelburg zum runden Geburtstag. von 2013 erfolgreich abgearbeitet werden konnten. Das leistet nicht mal ansatzweise irgendein anderer Berufsverband, irgendeine Gewerkschaft im Verteidigungsressort. Da gilt: „Außer Fotos nur tote Hose!“, kommentierte der Vorsitzende der Standortkameradschaft, Oberstabsfeldwebel a.D. Ewald Krampf. Zum Abschluss des Besuchs nahm Oberstleutnant Wüstner gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden Süddeutschland, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, an der Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen der Kameradschaft ERH Hammelburg teil. Diese Kameradschaft ist eine der ältesten in der Säule Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene im DBwV. Viele Gäste Die Bundeswehr November 2015 aus Politik, Bundeswehr und Gesellschaft waren zum Jubiläum erschienen. „Die ERHs im DBwV sind wesentliches Bindeglied zwischen Bundeswehr und Gesellschaft, insbesondere, wenn es um so eine aktive Kameradschaft wie die im Raum Hammelburg geht“, sagte der stellvertretende Landrat Emil Müller in seinem Grußwort. Das hatte zuvor auch der Bürgermeister Armin Warmuth bei einem Empfang im Rathaus der Stadt Hammelburg mit Eintrag ins „Goldene Buch“ unterstrichen. „Es gibt einige wenige Verbände und Vereine in der Region, die einem wirklich ans Herzen gewachsen sind. Sie, lieber Herr Voshage, und ihre ERH im Raum Hammelburg, gehören definitiv dazu. Für ihr Enga- Auch der Landesvorsitzende, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, kam nach Hammelburg, um dort das 40-jährige Bestehen der KERH zu feiern. Aus den Bezirken Der Vorsitzende der KERH Hammelburg, Oberstleutnant a.D. Klaus Voshage gement im Bereich Bundeswehr, das Engagement ihrer Mitglieder in den verschiedenen anderen örtlichen Vereinen im Sinne von uns allen, danke ich Ihnen stellvertretend für alle. Ihre ERH ist hier nicht mehr wegzudenken“, sagte Warmuth. Ein Tag, der nach einigen Ehrungen verdienter Mitglieder und Blumensträußen für besonders gute Seelen in der Kameradschaft einen harmonischen Ausklang fand, denn nahezu alle Gäste, darunter auch der Vorsitzende ERH im Bundesvorstand, Hauptmann a.D./ Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner, feierten noch weit in den Abend hinein. Und natürlich ging es bei den Gesprächen dabei um die aktuellen Herausforderungen an Bundeswehr und Gesellschaft. Wie so oft! ■ Weitere Berichte finden Sie im Internet unter www.dbwv.de konnte. Eine hochinteressante Fahrt mit nur einem Manko – es war viel zu heiß! Hammelburg. Zu ihrem traditionell gemeinsam Sommerfest hatten die beiden Kameradschaften der Ehemaligen des Deutschen BundeswehrVerbands Hammelburg und des Panzerbataillons Abkühlung im Schatten: Beim Ausflug der KERH Karlsruhe wurde es richtig heiß. Karslruhe. „Und die Badesachen liegen in Karlsruhe“ – mancher Teilnehmer der KonstanzFahrt der ERH Karlsruhe stieß diesen Stoßseufzer angesichts tropischer Temperaturen aus. Dankbar nahm man deshalb während der Mittagspause den Schatten der Bäume im Heim der dortigen Marinekameradschaft an. Und ebenso dankbar war man Oberstleutnant d.R. Peter Renker, dass er seine hochinteressante Stadtführung so abkürzte, dass man vor der Rückfahrt im ufernahen Biergarten noch seinen „Brand“ löschen 65 Beim Sommerfest: Albrecht Kiesner, Erwin Woytke, Karl-Heinz Adelbert, Wolfgang Waitkus, Harro Gebele, Klaus Voshage, Bernd Fischer, Peter Bauer und Otto Scharf (v.l.) 354 eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad durfte Oberstleutnant a.D. Klaus Voshage neben Vertretern aus Politik und Kirche sowie der Bundeswehr und des Deutschen BundeswehrVerbands auch zahlreiche langjährige Mitglieder und Ehrenmitglieder begrüßen. Der Einladung waren unter anderem der zweite Bürgermeister der Stadt Hammelburg, Reimar Glückler, Pfarrer i.R. Edwin Erhard sowie das Pfarrerehepaar Robert und Adelheid Augustin gefolgt. Oberst Michael Uhrig, der neue Kommandeur des VN-Ausbildungszentrums der Bundeswehr, überbrachte Grußworte von der militärischen Seite. Der Vorsitzende ERH im Bundesvorstand, Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner, selbst Mitglied der ERH Hammelburg, sprach ein kurzes Grußwort. Zusammen mit Klaus Voshage ehrte Kiesner langjährige Mitglieder. ■ Coupon-Werbung Die Gewinner der Couponaktion werden im Internet bekannt gegeben. 66 Die Bundeswehr November 2015 Der Landesvorsitzende, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst Verehrte Mitglieder des DBwV im LV West, November – das Laub ist nahezu von den Bäumen gefallen – es wird immer früher dunkel – es wird immer später hell. Die Menschen gedenken – Allerheiligen – Volkstrauertag – Totensonntag. Wir gedenken der verstorbenen Verwandten und Freunde, der Kameraden, die uns über Jahre begleitet haben. Wir gedenken der Gefallenen der Kriege des letzten Jahrhunderts und der heutigen Tage. Kameradschaften legen Kränze nieder an den Mahnmalen von Krieg und Vertreibung. Uns verbindet in diesem Monate die Endlichkeit unseres Menschseins. Uns verbindet seit einigen Wochen Sorge und Hilfsbereitschaft, weil in unserem Menschsein, das Bedürfnis, denjenigen helfen zu müssen, die in Not sind, sehr ausgeprägt ist. Es sind die Flüchtlinge. Wir helfen als Soldaten, wo die Hilfe nach Prüfung der rechtlichen Grundlagen geboten ist und nach Prüfung der Verfügbarkeit Ressourcen bereitgestellt werden können. Wir helfen als Staatsbürger in unseren Gemeinden. Uns sorgt, ob wir auch noch in vier Wochen oder in sechs Monaten helfen können. Wir würden uns wünschen, dass Politiker Handlungsoptionen aufzei-gen, die sich umsetzen lassen, die sichtbar umgesetzt werden und die dann auch wirken. Mich sorgt, wie Menschen und Politiker mit der Angst zu spielen scheinen, sich selbst fangen lassen von der Sorge des Versagens und damit unheilvollen Allianzen Raum geben. Wir müssen eine neue Balance suchen zwischen der großen Herausforderung der in unser Land strömenden Menschen und den Herausforderungen, denen wir von Berufs wegen als Soldaten und Beschäftige der Bundeswehr und deren Interessenvertretung gegenüberstehen: Besoldungsänderungsgesetz, Soldatenbeteiligungsgesetz, Soldatenarbeitszeitverordnung, Versorgungsausgleich, Besoldungsanpassung 2016/17 – aber auch Kameradschaftswahlen und Personalratswahlen – Anträge für die 20 Hauptversammlung. Seien sie gewiss: Wir verlieren diese Themen nicht aus dem Auge. Wir sind als Interessenvertretung der Menschen der Bundeswehr stark genug aufgestellt, um alle Themen angemessen und nachhaltig zu transportieren. Auch wenn wir nicht von jedem Gespräch berichten und nicht von jedem Treffen ein Bild im Internet veröffentlichen: Mit den Inhalten und Ergebnissen können wir allemal überzeugen. Das waren meine Gedanken zum November. Aber auch mit Blick auf den ersten Advent, den wir noch in diesem Monat feiern, grüßt Ehrlich nach innen – offensiv nach außen. Landesverband West Bundesvorsitzender beim Standorttag in Unna Berlin/Unna. Der Ansturm von Flüchtlingen nach Deutschland lässt viele Entscheidungen der Vergangenheit in einem neuen Licht erscheinen. Am Rande des Standorttags im westfälischen Unna sprach DBwV-Chef Oberstleutnant André Klartext wurde beim Standorttag in Unna gesprochen. Wüstner Klartext: Die politischen Entscheidungen, die Bundeswehr immer weiter zu ver- schen Berlin und in den militärischen Führungskleinern und die Wehrpflicht auszusetzen, führ- stäben zu geben. Er unterstrich zudem in seinem ten dazu, dass die Truppe bei der Flüchtlingshilfe Vortrag die Notwendigkeit, sich in unserem praktisch kaum noch Puffer habe. „Wenn jetzt Interessenverband zu engagieren. Mandatsträger noch eine Hochwasser- oder Schneekatastrophe vor Ort seien in jeder Liegenschaft die Seele des dazu kommen sollte, hätten wir ein enormes Pro- Verbands und der Motor erfolgreicher Verbandsblem!“ Dem „Hellweger Anzeiger“ sagte Wüst- arbeit. ner weiter, auch der angekündigte Aufbau einer Rund 200 Soldaten aus dem VersorgungsbaEinheit gegen Cyber-Attacken sei bei sonst taillons 7, des Kraftfahrausbildungszentrums, gleichbleibenden Aufgaben mit dem aktuellen der Logistischen Steuerstelle, der ZAW-BetreuPersonalkörper nicht zu leisten. Er appellierte ungsstelle und der KERH Unna, nahmen an den daher an die Politiker: „Sie sollten darüber nach- verschiedenen Gesprächsrunden teil – Vertraudenken, die Personalobergrenze wieder anzuhe- enspersonen, Zeitsoldaten, Soldaten in der Einben!“ satzvorbereitung und Führungspersonal – KomWüstner hatte am 24. September auf Initiati- paniechefs, Kompaniefeldwebel und Offiziere ve der Standortkameradschaft Unna und mit des Stabes. Unterstützung von Oberstleutnant Andreas „Der Tag war ein Gewinn für alle Beteiligten Bock, Kommandeur Versorgungsbataillon 7 und und ein Beispiel dafür, wie gemeinsames HanStandortältester, den Standorttag in der Glück- deln der Interessenvertretung und der militäriauf-Kaserne in Unna besucht. Er nutzte die Gele- schen Führung hilft, den Begriff „Fürsorge“ für genheit über aktuelle Themen und verbandliche die Bundeswehrangehörigen eines Standorts Schwerpunkte wie etwa Fürsorge und Leistun- effizient auszugestalten“, so Teilnehmer und der gen zu informieren und in ungezwungener Bezirksvorsitzende Oberstleutnant a.D. ReinAtmosphäre Einblicke in die Arbeit im politi- hard Schlepphorst über den Tag in Unna. ■ 50 Jahre EloKa-Geschichte in Daun In Daun: Horst Heilmann, Norbert Wendland, Holger Wahl und Clemens Kilb (v.r.) Daun. Einen Tag der offenen Tür im Zeichen einer 50-jährigen Tradition feierten das EloKaBtl 931 und das AuswZ EloKa Anfang September in der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun. Im Oktober 1965 wurde die Kaserne im Rahmen eines feierlichen Appells auf dem Dauner Marktplatz an die Bundeswehr übergeben. Die damals als Fernmeldestab 60 und Fernmeldebataillon 51 bezeichneten Dienststellen verrichten auch heute noch, nach mehreren Umgliederungen und Umbenennungen, dort ihren Dienst mit der Bezeichnung Auswertezentrale EloKa und Bataillon Elektronische Kampführung 931. Seit seiner Entstehung genießt der Standort einen hohen Stellenwert in der Zivilbevölkerung – dies wurde durch die hohe Besucherzahl deutlich. Die Standortkameradschaft Daun mit Unterstützung des Standortbeauftragten, Oberstabsfeldwebel a.D. Clemens Kilb, stellten die Verbandserfolge mit einem Informationsstand DBwV vor. Alle Mitglieder und Neumitglieder konnten im Rahmen einer Verlosung zahlreiche Sachpreise gewinnen. Glücklicher Gewinner des Hauptpreises, eines Smartphones, war Hauptfeldwebel Marc Bernhardt. Der StoKa-Vorsitzende, Stabsfeldwebel Horst Heilmann, überreichte den Preis. Der Landesvorsitzende ERH, Hauptmann a.D./Sabshauptmann d.R. Norbert Wendland, und der Bezirksvorsitzende, Stabsfeldwebel Holger Wahl, bedankten sich bei den Mandatsträgern vor Ort für die Verbandsarbeit an der Basis. ■ Landesverband West Die Bundeswehr November 2015 67 WAHLEN 2016 Für den Verein DBwV ist das Jahr 2016 Wahljahr. Der Zug DBwV fährt auf zwei Schienen – der Schiene Kameradschaft und der Schiene Mitwirkungsgremien. Und nur weil die Schienen miteinander verbunden sind, kann der Zug erfolgreich fahren. Kameradschaftswahlen können ab sofort durchgeführt werden! Häufig wurde kritisiert, dass das Wahlverfahren so kompliziert ist – vor allem, was die Protokollierung betrifft. Damit ist jetzt Schluss. Der Bundesvorstand hat das entsprechende Kapitel der OrgWeisung angepasst. Das neue Protokoll kann ab sofort genutzt werden. Es kann vorab in der Landesgeschäftsstelle angefordert werden. Personalratswahlen – wer sich als Kandidat für ein Gremium auf der Ebene des BMVg oder der Kommandos bewerben will, muss sich jetzt auf den Weg machen. Gewählt wird im Mai; die Kandidatenlisten werden jetzt aufgestellt. Melden Sie sich bei Interesse bei Ihrer Kameradschaft, beim Bezirksvorsitzenden, beim Landesvorsitzenden – das gilt für Soldaten und Zivilbeschäftigte. ■ Aus den Kameradschaften Weitere Berichte im Internet unter www.dbwv.de Zahlreiche Mitglieder der TruKa MAD-Amt wurden in Köln geehrt. Köln. Mitte August wurden im Rahmen der Vorstandssitzung der Standortkameradschaft Köln verdiente Mitglieder der TruKa MAD-Amt durch den neuen Bezirksvorsitzenden II/1, Hauptmann a.D. Volker Jung, ausgezeichnet. Eine Dankurkundes des Landesverbands West erhielten AN'in Alves, Lt Henig, HptFw Jacobs und Hptm Wehrhahn. OLt Ziermann erhielt einen Buchpreis. Eine Verdienstnadel in Bronze erwarben OStBtsm Förster und Hptm Rottmann, eine Verdienstnadel in Silber StFw Biermann, Hptm Daruwala und StFw Schulze. OStFw Kaiser erhielt die Verdienstnadel in Gold und wurde für 20 Jahre Mandatstätigkeit geehrt. Bonn. Anlässlich der anstehenden Pensionierung von Oberstabsfeldwebel Dirk Wendland und der Personalratswahlen im kommenden Jahr sowie der weiterhin hohen Personalfluktuation, hat die über 500 Mitglieder starke TruKa Kommando SKB im September eine Mitgliederversammlung mit vorgezogenen Vorstandswahlen durchgeführt. Als neuer Vorsitzender wurde Oberstleutnant Dr. Linus Strelau, als sein Stellvertreter Oberstabsfeldwebel Markus Dönig und als Schriftführer Oberstleutnant Matthias Busch gewählt. Der Bezirksvorsitzende Hauptmann a.D. Volker Jung dankte Oberstabsfeldwebel Dirk Wendland für sein unermüdliches ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender im SKUKdo und KdoSKB und sein jederzeit offenes Ohr für alle Mitglieder mit einem herausragenden Gespür für deren Belange. Er hat es jederzeit sehr vorbildlich verstanden, dem DBwV vor Ort ein positives Gesicht zu geben. Der anschließende Empfang wurde durch die vielen anwesenden Mitglieder zum Gedankenaustausch und zur Kameradschaftspflege genutzt. Köln. Das 9. Sommergrillfest der KERH Köln in der Konrad-Adenauer-Kaserne hat mit rund 140 Teilnehmern guten Zuspruch gefunden. Der Vorsitzende, Hauptmann a.D. Udo Kloos, ehrte zahl- reiche Mitglieder wurden für langjährige Mitgliedschaft. Brigitte von Grabe, die langjährige Leiterin des Frauenkreises, und Hauptmann a.D. Rainer Fedder erhielten eine Urkunde des Bundesvorsitzenden und die Medaille für 20-jährige Mandatstätigkeit. Hauptmann a.D. Wolfgang Everschor erhielt eine Ehrenurkunde und die Verdienstnadel in Bronze, der Schriftführer der ERH Köln, Oberstleutnant d.R. Max-Peter Hornemann, wurde mit Ehrenurkunde und der Verdienstnadel in Gold geehrt. Euskirchen. Anfang September war es am Bundeswehrstandort Euskirchen wieder Zeit für einen Tag der offenen Tür: In der Mercator-Kaserne strömten zahlreiche Besucher zu mehr als 50 Ständen. Die StoKa-Euskirchen war selbstverständlich dabei. Einer der Ehrengäste am Stand war der stellvertretende Bundesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich. Der Vorsitzende des Fachbereichs Zivile Beschäftigte, Klaus Scharf, betreute die Gäste am DBwVStand. Neben der allgemeinen Information fand an diesem Tag eine Verlosung unter allen Neumitgliedern statt. Dazu hat die StoKa im Vorfeld einige namhafte Unterstützer aus dem Raum Euskirchen gewonnen, welche zur Verlosung beigetragen haben. So durfte sich Major Stephanie Reichelt über den ersten Preis, ein Tablet der Firma Samsung, freuen. Die Ziehung der Gewinner nahm der stellvertretende Chef des Stabes ZGeoBw, Oberst Webert, im Beisein von Vertretern der StoKa und der TruKa-ZGeoBw vor. Presseseminar im LV West Bonn. Eine – so die Einschätzung der Teilnehmer – gelungene Premiere gelang dem LV West mit seinem Presseseminar Anfang September. Pressebeauftragte und interessierte Mandatsträger aus den Kameradschaften erfuhren hier, was einen guten Bericht ausmacht und wie die Presseabteilung beim Magazin und im Onlinebereich arbeitet. Auch das Geheimnis guter Bilder wurde gelüftet. Ein Aufruf des Landesvorsitzenden, über alle verbandlichen Aktivitäten zu berichten, beschloss das Seminar, das ■ nicht das letzte gewesen sein wird. Neuer Standortbeauftragter für Büchel, Cochem und Ulmen D er Landesverband West verstärkt seine Präsenz in Büchel, Cochem und Ulmen. Seit Anfang Oktober steht Stabsfeldwebel a.D. Winfried Müller (Foto) allen Mitgliedern, interessierten Soldaten und zivilen Mitarbeitern als kompetenter Ansprechpartner an allen drei Standorten zur Verfügung. Als ehemaliger Angehöriger des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 und als langjähriger Mandatsträger ist der 55-Jährige vor Ort kein Unbekannter. Wir wünschen dem neuen Standortbeauftragten viel Glück und allseits gutes Gelingen! ■ Landesverband West In der Mercator-Kaserne: Hauptmann a.D. Reich, Klaus Scharf, Jürgen Görlich und Hauptfeldwebel Krasinski mit Familie (v.r.) Düsseldorf. Zum ersten Mal Gast bei der KERH Düsseldorf-Bergisches Land war der neue Bezirksvorsitzende, Hauptmann Michael Grothe. Er hörte zusammen mit den Mitgliedern einen Vortrag von Dirk Baakmann vom Düsseldorfer Amt für Stadtplanung zu positiven Beispielen einer Stadtentwicklung, die im Einvernehmen mit Investoren entstanden ist. ■ Geschäftsstelle Südstraße 123, 53175 Bonn Telefon: (0228) 3823-111 Fax: (0228) 3823-233 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Landesvorsitzender Pressebeauftragter: Oberstleutnant a.D. Andreas P. Schnellbach Telefon: (0212) 335338 E-Mail: [email protected] Coupon-Werbung Gewinner eines Meru Vier-Personen-Zelts „Southside“ aus der Verlosung im September ist Wolfgang Wünnenberg aus Zülpich. 68 Die Bundeswehr November 2015 Landesverband Nord Mandatsträger aus dem Bereich Schleswig-Holstein Nord Zusammenarbeit und Information Informationstagung des Bezirks 1 in Glücksburg Glücksburg. Rund 30 Vertreter von Kameradschaften zwischen Nord- und Ostsee kamen zu einer Informationsveranstaltung auf Bezirksebene nach Glücksburg in die Meierwik-Kaserne. Fregattenkapitän Jens Tischer, seit einem halben Jahr Vorsitzender im Bezirk 1 (Schleswig-Holstein Nord), begrüßte dazu als Gast den stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbands Nord, Kapitänleutnant Peter Braunshausen. Tischer informierte die Mandatsträger zunächst über die Verbandspolitik und Angelegenheiten der Bundesebene. Der Marineoffizier nannte es eine große Herausforderung, jüngere Reservisten für die Kameradschaften der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) zu gewinnen und zu halten: „Der 30jährige, ausgeschiedene Soldat hat andere Interessen als an Grünkohlessen mit wesentlich älteren Pensionären teilzunehmen. Darum müssen wir uns kümmern, sonst verlieren wir jetzt und in Zukunft immer mehr Mitglieder, die nach vier, acht oder zwölf Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheiden.“ Tischer forderte die Kameradschaften auf, sich in dieser Richtung Ein offenes Ohr Garlstedt. Wenn jemand weiß, was die Menschen in den deutschen Streitkräften umtreibt, dann sind es die Disziplinarvorgesetzten und Kompaniefeldwebel, sprich: Chefs und Spieße. Tagungen für diese Zielgruppe sind deshalb ein Schwerpunkt des Landesvorstands Nord um Oberstleutnant Andreas Brandes. Bei Treffen wie dem in Garlstedt zeigen die Mandatsträger, dass sie ein offenes Ohr für die Truppe haben. Sie nehmen sich derer Sorgen an und unterbreiten den Vorgesetzten umfangreiche Angebote zur Unterstützung. In der Lucius-D.-Clay-Kaserne, Heimat der Logistikschule der Bundeswehr, wurde ein brei- Landesverband Nord Landesgeschäftsstelle Waschpohl 5-7, 24534 Neumünster Telefon: (04321)42006, Fax: (04321)44233 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P: Oberstleutnant Andreas Brandes Pressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann Fritsch Telefon: (05864)987074 Mobil: 0172-7627910 E-Mail: [email protected] Andreas Brandes (l.) suchte während der Tagung das Gespräch. tes Spektrum von Themen abgedeckt. Aktuelles aus der Verbandspolitik stand ebenso auf dem Programm wie die Personalstruktur in der Neuausrichtung der Bundeswehr und daraus resultierende Veränderungen des Dienstrechts. Weitere Informationen gab es über die Förderungsgesellschaft des Verbands (FöG), Beteiligungsrechte und Personalratswahlen, die Ansprechpartner des DBwV in den Auslandseinsätzen sowie den Rechtsschutz und die intensiv Gedanken zu machen: „Eines ist klar: Auf den eingefahrenen Wegen zu bleiben, wird sicher nicht zielführend sein.“ Der stellvertretende Landesvorsitzende befasste sich unter anderem mit der Soldatenarbeitszeitverordnung (SAZV). Er bezeichnete diese als Herausforderung und schilderte höchst unterschiedliche Ansichten darüber in der Truppe. Insgesamt wird dieses Vorhaben nach seiner Ansicht jedoch positiv bewertet. Angesichts der zunehmend hohen Zahlen von Wiedereinstellern in den Streitkräften, die sich teilweise auf viele Jahre verpflichten, wies Braunshausen erneut auf die große Bedeutung von Anwartschaftsversicherungen hin. Er machte seinen Zuhörern deutlich, dass nur mit einer derartigen Vorsorge die Krankenversicherung nach Dienstzeit bezahlbar bleibt und Leistungsausschlüsse vermieden werden können. Er berichtete außerdem umfänglich von der aktuellen Arbeit im Landesvorstand und die Schwerpunktthemen mit anschließender Gelegenheit zur Diskussion. Um in seinem Bereich auf dem aktuellen Stand zu bleiben bat Jens Tischer seine Mandatsträger darum, den Kommunikationsfluss zu verbessern. Nur so könne er bei personellen sowie anders gearteten Problemen in den Kameradschaften reagieren und unterstützend tätig werden. In Sachen der schwieriger werdenden Besetzung von Kameradschaftsvorständen stellte er fest: „Wir haben dafür zwar keine Blaupause in der Tasche, aber wir kommen gerne an die Basis und können werben, werben, werben.“ Mit seiner ersten Informationstagung legte der neue Bezirksvorsitzende die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Mandatsträgern und Kameradschaften. Diese ist auch zwingend notwendig, denn der Verband und die Bundeswehr stehen vor größeren Herausforderungen denn je. ■ Rechtsberatung für Mitglieder. Brandes versicherte, dass der DBwV in Sachen Vor- und Fürsorge intensive Gespräche mit den Verantwortlichen führt. Er erinnerte an die Sachkompetenz, die der Verband in diesen Angelegenheiten hat, und dass die Chefs und Spieße auf diese im Rahmen der vorgeschriebenen Unterrichtungen zurückgreifen können. Dabei geht es nicht darum, den Soldatinnen und Soldaten irgendwelche Versicherungen „anzudrehen“, sondern sie im Falle gesundheitlicher und sonstiger Notlagen vor finanziellen und sozialen Problemen zu bewahren. Die Resonanz bei den Offizieren und Unteroffizieren zeigt, dass die Tagung für diese Zielgruppe gut angenommen und bewertet wird. Der Vorstand des Landesverbands Nord um Oberstleutnant Brandes plant deshalb auch für das nächste Jahr entsprechende Veranstaltungen. Dass eine Teilnahme aber nur für Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbands möglich ist, das versteht sich von selbst. ■ Landesverband Nord Die Bundeswehr November 2015 69 Bezirk 3 legt die Grundlagen für die Zukunft Garlstedt. Im Bezirk 3 (Niedersachsen Nord – Hansestadt Bremen/Jade-Weser) hat die erste Informationsveranstaltung auf Bezirksebene nach der Landesversammlung im April stattgefunden. Der neue Vorsitzende, Oberstleutnant Jörg Struckmeier, begrüßte dazu an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt knapp zwanzig Mandatsträger aktiver Kameradschaften und der Ehemaligen. In Form einer „dreiteiligen Klausur“, wurden die gegenseitigen Erwartungshaltungen abgestimmt und das Kommunikationsverhalten für die nächsten Jahre optimiert. „Knackpunkte“ Die Teilnehmer der Tagung im Bezirk 3 kamen offen und ehrlich zur Sprache, Lösungen wurden erarbeitet und ein „modus vivendi“ für die weitere Zusammenarbeit etabliert. Ohne digitalen Schnickschnack wurde im direkten Richten Punkt für Punkt abgearbeitet und die notwendigen Grundlagen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt. Parallel angeboten zur Chef- und Spießtagung im gleichen Hause, konnte das Tagungsstatement des Landesvorsitzenden in die Tagesveranstaltung eingebunden werden. Weiterhin erfolgte die diesjährige frühe Auslieferung der Verbandskalender, um diese den Kameradschaften bereitzustellen, ■ ohne weitere Benzin- oder Portokosten. Aus den Kameradschaften Bad Segeberg. Hauptmann Dirk Sommer nahm als zuständiger Bezirksvorsitzender zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister des Orts, Oberstabsfeldwebel a.D Thomas Vorbeck, an einer Mitgliederversammlung der Kameradschaft Bad Segeberg und Umgebung in Klein Rönnau teil. Sommer stellte sich den Teilnehmer vor und berichtete über das Artikelgesetz. Vorbeck wurde anschließend für 40 Jahre Mitgliedschaft im DBwV geehrt. Heide. Nachdem das Kasino in der Wulf-IsebrandKaserne geschlossen wurde, sah sich die selbstständige Kameradschaft ERH nach neuen Räumen für Veranstaltungen um. Bei der letzten Vorstandssitzung erzielte man mit Kantinenpächter Mirko Peter eine Einigung und so fand der jährliche „Grillbruch“ in neuer Umgebung statt. Hauptmann a.D. Ortwin Rosenke zeichnete als Vorsitzender verdiente Mitglieder aus. Er bedankte sich bei den Stabsfeldwebeln a.D. Günter Ulbrich für Ortwin Rosenke, Manfred Schmidt, Peter Lamberts, Günter Ulbrich und Erhard Lenz (v.l.) 50 Jahre und Manfred Schmidt für 40 Jahre Mitgliedschaft im DBwV. Der stellvertretende Vorsitzende, Hauptmann a.D. Erhard Lenz, steckte den Geehrten die Ehrennadel an. Eine besondere Auszeichnung konnte Rosenke dem langjährigen Vorstandsmitglied Peter Lamberts überreichen: die Ehrenplakette des DBwV für 20 Jahre Vorstandstätigkeit. Luttmersen. Zur Auswertung des ersten Standorttages in Neustadt-Luttmersen fand kürzlich eine Vorstandssitzung statt. Neben Informationen durch den stellvertretenden Landesvorsitzenden, Kapitänleutnant Peter Braunshausen, ging es dabei um die Ergebnisse beim Glücksrad, die Sammlung für die Soldaten und Veteranen Stiftung und eine Mitgliederwerberaktion. Neumitglieder nahmen an einer Verlosung von Sachpreisen teil, die nun Mandatsträger und Mitarbeiter werteten einen erfolgreichen Tag aus. durch den Vorsitzenden der selbstständigen TruKa Wilhelmstein-Kaserne, Stabsfeldwebel Dirk Schütt, an die Gewinner übergeben wurden. Osterode am Harz. Ihr 20-jähriges Bestehen feierte die Osteroder ERH-Kameradschaft mit einer Festveranstaltung im Rathaus. Unter den Gästen war der Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen, Oberst Bernd-Otto Iben. Die Politik repräsentierten unter anderem zwei Bundestagsabgeordnete und der Osteroder Bürgermeister Klaus Becker. Im Festvortrag ging der Kameradschaftsvorsitzende auf die vergangenen zwei Jahrzehnte und die heutigen Aktivitäten seiner Gruppierung ein. Stabsfeldwebel a.D. Friedrich A. Brod betonte dabei, dass das auf Schriftstücken verbreitete Motto des DBwV, „Für unsere Mitglieder“, nicht nur dort steht: „Wir praktizieren dies auch. Wo es nötig ist und wir gebraucht werden, helfen wir.“ Hauptmann a.D./Stabshauptmann d.R. Alb- gen, sondern auch jüngere Kameraden über die „Pflege im Alter“. Oberst a.D. Günther Gülzow, Beisitzer im Vorstand, hat für die entsprechende Vortragsreihe Federführung und Organisation übernommen. Bei den Veranstaltungen dreht sich alles um Themen wie Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, Hilfestellung durch die private Pflegeberatung „Compass“, Palliativmedizin, Wohnen im Alter und die Auswahl des richtigen Pflege- und Seniorenheims. Alle Veranstaltungen wurden von Fachleuten begleitet, um spezielle Fragen aus der Zuhörerschaft sofort beantworten zu können. Die große Wertschätzung dieser Vortragsreihe zeigte sich auch darin, dass sich bis zu 60 Teilnehmer zu den Vorträgen einfanden. Diepholz. Eine Fahrt in die Bundesstadt Bonn unternahm die KERH Diepholz. Dort standen eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Hauses der Geschichte auf dem Programm. In den folgenden Tagen wurde Bingen, St. Goar, Beilstein und Cochem besucht. In Ellenz-Poltersdorf unternahm die Gruppe eine Fahrt in die Weinberge. Bus, Schiff und Planwagen waren im Rahmen vieler Sonnenstunden willkommene und abwechslungsreiche Fortbewegungsmittel. Den Abschluss bildete ein Abstecher nach Köln mit Stadtrundfahrt, Brauhausbesuch und Dombesichtigung. Den Organisatoren, Hauptmann a.D. Siegfried Noß, Oberstabsfeldwebel a.D. Udo Palußek und Stabsfeldwebel a.D. Werner Schneider, galt ein herzliches Danke■ schön. Termine Albrecht Kiesner (l.) ehrte zusammen mit Friedrich A. Brod (r.) verdiente Mitglieder. recht Kiesner lobte als ERH-Bundesvorsitzender das Engagement der Kameradschaft und das aller Ehemaligen: „Ohne uns wären die jüngsten Erfolge des DBwV nicht möglich gewesen.“ Mit dem abschließenden Imbiss endete ein Tag, mit dem der Osteroder ERH-Vorstand mehr als zufrieden sein konnte. Hannover. Die KERH Region Hannover informiert nicht nur ältere Mitglieder nebst Angehöri- ● 04.–05.11.2015 Tagung InspLw mit Spießen in Appen ● 10.–11.11.2015 BS-Tagung in Garlstedt ● 16.–18.11.2015 VPV-Tagung in Schneverdingen Coupon-Werbung September 2015 Bei der Couponwerbung im September 2015 hat Unteroffizier Kim-Charline Wilde aus Heide ein Vier-Personen-Kuppelzelt „Southside 4“ gewonnen. An der Aktion beteiligten sich in diesem Monat zwölf Kameraden aus dem Landesverband Nord. Durch sie konnten 16 neue Mitglieder gewonnen werden. 70 Die Bundeswehr November 2015 Landesverband Ost Stefan Schumacher vor dem Plenum bei der Tagung in Dahlewitz Das Flüchtlingsdrama bewegt Soldaten – in und außer Dienst Tagung mit Berufssoldaten im LV Ost Dahlewitz. Egal, aus welchem Anlass die Menschen dieser Tage zusammenkommen, zu welcher Zeit und wo sie sich treffen – ein Thema ist in ihren Gesprächen so allgegenwärtig wie in den Fernsehnachrichten: die Flüchtlingskrise mit ihren schrecklichen Auswirkungen und großen Herausforderungen. Natürlich sind da die Angehörigen der Bundeswehr keine Ausnahme, und so war es den Teilnehmern der „Tagung mit Berufssoldatinnen und Berufssoldaten im Landesverband Ost“ ein Anliegen, über das Thema zu sprechen. Hauptmann Uwe Köpsel, als Landesvorsitzender Ost Gastgeber der 60 Soldaten, gab einen Überblick über die jüngsten Nachrichten und betonte die Rolle der Bundeswehr mit Abstellungen von Soldaten und Unterbringung von Menschen in Not. Emotional tief bewegt zeigte der Landesvorsitzende das Foto eines türkischen Polizisten, der die Leiche eines ertrunkenen Kindes auf dem Arm hält und sagte mit Blick auf den deutschen Einsatz im Mittelmeer: „Das hätte auch einer von uns sein können!“ Das Meinungsbild war so vielschichtig wie die Teilnehmerschaft. Da wurde die Frage an die Poli- tik nach dem Konzept für die Zukunft gestellt, manche äußerten Sorge angesichts von Risiken. Offen wurden auch Vorurteile in den Köpfen junger Soldaten angesprochen. Beinahe alle waren sich aber in einer Frage einig: der Notwendigkeit, zu helfen. Planmäßig führte Hauptmann Köpsel im Anschluss durch ein interessantes Programm: Stefan Schumacher, deutscher Mega-Hacker, Computer-Experte und geschäftsführender Direktor des Magdeburger Instituts, sprach beispielsweise über dynamische Entwicklungen im „Cyberwar“ und fesselte sein Publikum mit spannenden Fakten über sichere und unsichere Passwörter sowie Verschlüsselungen. Thomas Dolpp, Referatsleiter in der Abteilung Recht, gab einen Überblick über das Attraktivitätsgesetz, den größten Erfolg in der Verbandsgeschichte. „Berlin ist ein Gefechtsfeld wie Kundus. Es gibt Handstreiche und Hinterhalte – nur die Waffen sind andere!“ Mit lebendigen und anschaulichen Beispielen schilderte der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner den Teilnehmern zum Abschluss des ersten Tages, wie die Interessenvertretung in der Hauptstadt funktioniert. Er beschrieb die Widerstände, die wir regelmäßig überwinden und wie der Ausgleich als zentraler Mechanismus die Demokratie funktionsfähig hält. Auf bestandene Herausforderungen folgen neue, und nach dem Artikelgesetz zur Attraktivität wird sich der Verband nun beispielsweise um das 7. Besoldungsänderungsgesetz kümmern. Die zentrale Frage, so Wüstner, sei: „Was muss getan werden, um den Schritt zur Freiwilligenarmee zu schaffen?“ ■ Tagung mit Kompaniefeldwebeln und Gleichgestellten Ungefiltertes Meinungsbild: Teilnehmer reden und hören Klartext Dahlewitz. „Das Stimmungs- und Meinungsbild der Streitkräfte spiegeln die Kompaniefeldwebel wider“ – so begrüßte der Landesvorsitzende Ost, Hauptmann Uwe Köpsel, die zahlreichen Teilnehmer der Spießtagung in Dahlewitz. So auch bei der aktuellen Flüchtlingshilfe. Nahezu alle Anwesenden berichteten von der Hilfsbereitschaft ihrer Soldaten: „Jedoch erreichen viele Kameraden langsam aber sicher ihren ‚Begrenzer‘.“ Als erster Dozent trug Oberst i.G. Olaf Rohde, Leiter Arbeitsgruppe Attraktivität und Sekretär Steuerboard Attraktivität im Verteidigungsministerium in Berlin, vor. Ziele der Attraktivitätsoffensive und der Agenda Attraktivität des Ministeriums wurden beleuchtet. „Ziel muss es letztendlich sein, die Bundeswehr zukunftsfähig zu machen“, so der Oberst. „Ich bin sehr gerne bei Ihnen hier im Landesver- Landesverband Ost Geschäftsstelle Kapelle-Ufer 2 10117 Berlin Telefon: (030) 80 47 03 70 Telefax: (030) 80 47 03 79 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende Beauftragter für Pressearbeit: Lars Hermann E-Mail: [email protected] Brigadegeneral Georg Klein (l.) und der Landesvorsitzende Ost, Hauptmann Uwe Köpsel band“, versicherte Brigadegeneral Georg Klein, Abteilungsleiter IV im Bundesamt für das Personalmanagement in Köln und ein guter Bekannter im Landesverband Ost. Klein stellte den sogenannten „SaZ-Lang“ vor. Dieser sei ein attraktives Angebot und viele Soldaten entschieden sich bewusst für für diese langfristige Bindung, so der General. Am 1. Oktober hat die Abteilung IV des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr die Personalführung der Luftwaffenuniformträger in der Laufbahn der Mannschaften übernommen. Zum 1. Juli 2016 folgen die Heeresuniformträger, die der Teilstreitkraft Heer und dem OrgBereich SKB zugeordnet sind. Zur Attraktivität der Streitkräfte stellte Georg Klein fest: „Anhand der weiterhin hohen Bewerberzahlen für die Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten kann ich nicht feststellen, dass die Bundeswehr unattraktiv sei.“ Auch der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner ließ es sich nicht nehmen, bei „seinen“ Kompaniefeldwebeln – ohne Ausnahme Verbandsmitglieder – vorzutragen. Er brachte den Tagungsteilnehmern die Grundsätze der Verbandspolitik nahe: Was kann der DBwV und wie bringt er bestimmte Dinge in den politischen Raum. Seine Arbeitsgrundlage seien die Beschlüsse der Hauptversammlung. Anhand von Beispielen machte der Verbandschef deutlich, wie auf dem „Gefechtsfeld Berlin“ operiert werde. Schließlich stellte Sandro Gaycken von der European School of Management and Technology in Berlin die Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik durch Internetkriminalität dar. Kreditkartenbetrug war gestern – heute ist der Cyberwar mit einem breiten Spektrum von Spionage und Sabotage an der Tagesordnung. Bereits kleinste Fehler in der Programmierung von Software, die nicht erkannt würden, könnten gravierende Folgen für die Sicherheit haben. „Wenn ich statt eines Punkts einen Doppelpunkt setze, wird dieses nicht als Fehler erkannt“, verdeutlichte der Experte die Sensibilität der Materie. ■ Landesverband Ost Die Bundeswehr November 2015 71 Willkommen und auf Wiedersehen Beelitz. „Ich weiß, welch eine Erleichterung es ist, zurück aus dem Einsatz von der Familie und den Freunden in die Arme genommen zu werden“, begrüßte der Kommandeur des Logis-tikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Hans-Erich Antoni, seine Beelitzer Soldaten. Das Logistikbataillon 172 war seit Januar erstmals parallel in Afghanistan, in der Türkei, in Mali und dem Kosovo gefordert. Fast 200 Soldaten kamen in den vergangenen Wochen zurück nach Hause, alle wohlauf. So auch Hauptfeldwebel Robert Sternstein. Der 35-jährige Logistiker aus Jüterbog leistete von März bis Juli seinen vierten Afghanistan-Einsatz ab. Er sagt, dieses Mal war es dort deutlich ruhiger, wenn auch nicht ungefährlich. Der Vater eines siebenjährigen Sohnes ist „gern Soldat, zu Hause ist es aber doch Aus den Bezirken Die Siegerehrung in Hagenow Hagenow. Anfang September hat das Panzergrenadierbataillon 401 seinen 4. Crosslauf durchgeführt – mit tatkräftiger Unterstützung der Standortkameradschaft Hagenow. Die Organisation lag in den Händen des Kompaniefelwebels der Ausbildungskompanie, Stabsfeldwebel Plog, zugleich stellvertretender TruKa-Vorsitzender. Obwohl das Bataillon unmittelbar danach in die Einsatzausbildung als ORF-Bataillon nach Hammelburg fahren musste, ließen es sich die laufbegeisterten Kameraden nicht nehmen, daran teilzunehmen. Unter ihnen war auch der Kommandeur, Oberstleutnant Tilmann. In der Einzelwertung für die 9,5 Kilometer lange Strecke siegte Hauptfeldwebel Hautmann vor Oberstabsgefreiter Jastram und Obergefreiter Döring. In der Mannschaftswertung lag am Ende die 3. Kompanie vorn. Die durch die StoKa Hagenow bereitgestellten Pokale und Preise wurden in der anschließenden Siegerehrung durch den Bataillonskommandeur überreicht. Aschersleben. Zu einem besonderen Erlebnis der KERH Aschersleben wurde ein Wochenende im September gestaltet. Unter fachkundiger Führung durch Hans-Georg Blankennagel wanderten die Ehemaligen durch den weltgrößten Kräuterpark und nahmen die vielfältigsten Gewürze und Heilpflanzen aus aller Welt in Augenschein und staunten, wie diese alle zur Anwendung kommen können. Brandenburg. Die selbstständige KERH Brandenburg an der Havel hat in Begleitung des am schönsten.“ Im Beisein von Kameraden, den Angehörigen sowie Vertretern aus Politik und Gesellschaft wurden die Einsatz-Rückkehrer nun offiziell willkommen geheißen. „Sie haben mit viel Mut und Disziplin den Einsatz gemeistert und dafür danke ich Ihnen“, lobte der Vize-Landtagspräsident Dieter Dombrowski die Soldaten. Der feierliche Appell läutete zugleich den Wechsel an der Spitze des Logistikbataillons 172 ein: Der neue Kommandeur ist Oberstleutnant Marco Haub, ein international erfahrener Offizier, der nach seinen Aufenthalten in Paris und Brüssel zuletzt als Referent für Logistik im Einsatz beim Bundesministerium der Verteidigung in Berlin tätig war. Für den scheidenden Kommandeur, Oberstleutnant Alexander Röpke, hieß es Abschiedneh- Oberstleutnant Marco Haub, Generalmajor Hans-Erich Antoni und Oberstleutnant Alexander Röpke (v.l.) men aus Beelitz. Er wechselt ins Kommando der Streitkräftebasis nach Bonn. Die Beelitzer boten ihm einen emotionalen Abschied. Oberstleutnant Röpke hat das Bataillon seit April 2013 geführt, seine vergangenen Monate prägte der Einsatz in Afghanistan. LKdo Brandenburg Weitere Berichte finden Sie auf den Landesseiten im Internet unter www.dbwv.de Bezirksvorsitzenden Berlin/Brandenburg, Stabsfeldwebel a.D. Frank-Udo Reiche, die Flugbereitschaft BMVg am Standort Berlin-Tegel besucht. In seinem Einführungsvortrag erläuterte Oberleutnant Giese Struktur und Aufgabe sowie das derzeitige Einsatzspektrum des Verbands. Besonders durch die älteren Kameraden, die mit der Materie Bundeswehr nicht mehr so vertraut sind, empfanden den Vortrag als sehr informativ. Einen weiteren Höhepunkt bildete die anschließende Besichtigung eines Hubschraubers (Foto u.) und der Feuerwehr. einen Flugplatz stationiert. Heute werden dort die Eurofighter-Piloten ausgebildet. Nach dem Lagevortrag konnte die Gruppe einen Eurofighter in der Halle besichtigen. Danach standen sie auf dem „Feldherrnhügel“ direkt an der Start-/Landebahn und konnten einige Starts und Landungen verfolgen – also Luftwaffe „zum Anfassen“. Für die ehemaligen Heeressoldaten war das natürlich ein besonderes Ereignis. ■ In Rostock-Laage: Gruppenbild mit Starfighter Burgenlandkreis. Die KERH Burgenlandkreis hat im Rahmen ihrer Weiterbildungsreihen die Herrenmühle besucht, die zu den ehemaligen drei Mühlen an der Saale gehört. Auf einem Rundgang mit vielen Erläuterungen wurde der Wissensdurst mehr als gestillt. Weißenfels. Die Truppenkameradschaft Sanitätsregiment 1 aus Weißenfels hat ihre Mitglieder zu einer Bootstour nach Leipzig eingeladen. Die Fahrt mit dem Motorboot führte vorbei an Deutschlands erstem Versandhaus, an Industriebauten der Gründerzeit und an den Parks von Palmengarten und Klingerhain. Auf dem Karl-HeineKanal führte die Fahrt vorbei an dem Stelzenhaus und dem Riverboat (Fernsehsendung des MDR). Neubrandenburg. Die ERH Neubrandenburg hat im September das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage besucht. In Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit war es eine sehr gelungene Veranstaltung, wurde doch dort demonstriert, wie die Armee der Einheit in die Tat umgesetzt wurde. Erstmals wurden Flugzeuge vom Typ MiG 29 und F-4 Phantom sowie das dazugehörige Personal auf Terminkalender 2015/2016 Geplante Termine LV Ost ● 25.11.–26.11.2015 Tagung mit Kommandeuren ● 01.03.–02.03.2016 Tagung mit Mannschaften ● 16.03.–17.03.2016 Tagung mit Kompaniechefs ● 12.04.–13.04.2016 Tagung mit Soldatinnen/Soldaten auf Zeit ● 26.04.–27.04.2016 Tagung mit Berufssoldaten ● 19.05.–20.05.2016 Landestagung ERH ● 14.06.–15.06.2016 Tagung mit Kompaniefeldwebeln ● 29.09.–30.09.2016 Bezirkstagung Thüringen ● 05.10.–06.10.2016 Bezirkstagung Mecklenburg-Vorpommern ● 11.10.–12.10.2016 Bezirkstagung Berlin/Brandenburg ● 09.11.–10.11.2016 Bezirkstagung Sachsen & Sachsen-Anhalt ● 30.11.–01.12.2016 Tagung mit Kommandeuren 72 Förderungsgesellschaft Die Bundeswehr November 2015 Online-Ratgeber sorgt für Durchblick FöGNEWS im Beihilfe-Dschungel A ktive Bundeswehrsoldaten genießen die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung, aber wie sieht es mit der Gesundheitsversorgung in der Zeit nach der Bundeswehr aus? Der Gesetzgeber verpflichtet Soldaten nach Dienstzeitende zu einer eigenen Krankenversicherung. In diesem Fall empfiehlt sich eine Anwartschaftsversicherung: Sie sichert Soldaten bereits zu ihrer aktiven Zeit gegen einen geringen Beitrag die Rechte an einer privaten Krankenversicherung für den Lebensabschnitt nach der Dienstzeit. Doch aus dem späteren Zusammenspiel von Beihilfe und der Restkostenversicherung ergeben sich viele Fragen. • Wer bekommt Beihilfe? • Was ist mit den Familienangehörigen? • Was wird bezahlt? • Wo gilt was? • Wie bekomme ich Geld? Letztlich weiß kaum jemand genau, was ihm und seinen Angehörigen zusteht – aufgrund unterschiedlicher Rege- lungen sowie einer Vielzahl von Ausnahmen. Abhilfe schaffen hier eine persönliche Beratung durch den Bundeswehr-Experten der Continentale vor Ort oder der Online-Ratgeber www.Beihilferatgeber.de. Er sorgt für Durchblick mit einer übersichtlichen Informationssammlung. Ob Zahnarztund Heilpraktiker-Behandlung oder Heil- und Hilfsmittel: Jeder Leistungsbereich wird auf Beihilfefähigkeit eingehend beleuchtet. Das Beihilfeportal leistet „Erste Hilfe“ und beantwortet nahezu jede denkbare Frage. Einen eigenen Schwerpunkt bilden Übersichten zu den Regelungen der einzelnen Bundesländer. Auch die rechtlichen Grundlagen und die Beihilfesätze kommen nicht zu kurz, ebenso das mitunter komplexe Verfahren der Antragstellung. Entwickelt wurde der Online-Ratgeber von der Continentale Krankenversicherung a. G., die seit über 50 Jahren Vertragspartner des Deutschen BundeswehrVerbands (DBwV) mit seiner Förderungsgesellschaft ist. ■ Der FöG-Rabattmeister im November Neu bestellen und mit Tageszulassungs-Option sparen! Am PC können sich DBwV-Mitglieder in der FöGWelt unter www.foeg.de an unserem Konfigurator bequem ihr Wunschfahrzeug zusammen stellen. Dabei profitieren Sie von den fest vereinbarten Sonderkonditionen, die mit den Vertragshändlern vereinbart sind. 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Jürgen Liman 24.5.37 – 21.2.15 Oldersbek Fähnrich Moritz Michalewski 16.7.93 – 23.7.15 Rethwisch Petra Backoff 23.7.52 – 29.8.15 Zeithain Oberstleutnant a. D. Jürgen Lauterwald 16.9.41 – 8.9.15 Odenthal Oberstleutnant a. D. Hans-Jürgen Wendel 10.7.35 – 1.4.15 Roth Oberstleutnant a. D. Volker Fortwaengler 9.7.21 – 24.7.15 Gießen Gisela Neubauer 17.1.38 – 23.4.15 Schaalby Hauptbootsmann a. D. Karl Jülich 16.9.40 – 26.7.15 Köln Stabsfeldwebel a. D. Erich Blechschmidt 5.1.38 – 7.5.15 Schirnding Major a. D. Erhardt Zachertz 19.8.44 – 9.5.15 Griesheim Hauptgefreiter Daniel Linnemann 2.8.92 – 23.5.15 Südbrookmerland Klaus Treffer 8.12.70 – 24.5.15 Manching Oberstabsfeldwebel a. D. Jörg Lachmann 14.1.45 – 2.6.15 Homberg Kapitän zur See a. D. Siegfried John 16.2.31 – 12.6.15 Stralsund Oberstleutnant a. D. Rudolf Zeller 19.5.41 – 26.7.15 Fürstenfeldbruck Stabsfeldwebel a. D. Gerhard Güldenpenning 26.12.38 – 30.8.15 Friedrichstadt Stabsfeldwebel a. D. Reinhold Arnold 25.4.41 – 30.8.15 Thanstein Oberstabsfeldwebel a. D. Christoph Förster 1.9.37 – 31.8.15 Bad Neuenahr-Ahrweiler Eva Kuse 28.2.40 – 12.8.15 Baden-Baden Oberstleutnant d. R. Ulrike Mersmann 20.7.51 – 31.8.15 Bonn Oberstleutnant a. D. Hermann Schulte 12.8.53 – 14.8.15 Hürth Stabsfeldwebel a. D. Siegfried Schröder 21.6.34 – 1.9.15 Weingarten Christa Mauersberger 24.9.22 – 16.8.15 Bad Neuenahr-Ahrweiler Oberstabsfeldwebel a. D. Peter Michels 13.10.33 – 2.9.15 Baumholder Hauptmann a. D. Günter Kaiser 5.2.34 – 16.8.15 Owschlag Oberstleutnant a. D. Ernst W. Speidel 6.3.51 – 16.8.15 Münster Fregattenkapitän a. D. Günter Wott 2.3.33 – 4.9.15 Broderstorf Oberstabsfeldwebel a. D. Joachim Prahl 20.12.34 – 5.9.15 Dülmen Hauptmann d. R. Ralf Sommer 25.12.61 – 9.9.15 Eschweiler Oberstleutnant a. D. Jürgen Tielbörger 30.12.37 – 9.9.15 Bad Tölz Oberstabsfeldwebel a. D. Klaus Janssen 29.9.43 – 9.9.15 Oberstdorf Stabsbootsmann a. D. Bruno Deike 3.6.24 – 9.9.15 Emden Stabsfeldwebel a. D. Horst Saupe 9.9.35 – 9.9.15 Landshut Oberstleutnant a. D. Hansjörg Faulhaber 2.5.38 – 10.9.15 Ochtrup Hauptmann a. D. Horst Bergert 14.1.38 – 10.9.15 Schlangen Kristina Menck 4.3.45 – 24.6.15 Neuss Stabsbootsmann a. D. Werner Hacke 17.4.38 – 16.8.15 Arnis Elisabeth Schlötzer 28.5.22 – 6.9.15 München Hauptfeldwebel a. D. Willy Senz 21.3.17 – 10.9.15 Bramsche Major a. D. Günter Schulze 25.5.39 – 8.7.15 Bautzen Oberstleutnant a. D. Franz Schupp 11.12.37 – 19.8.15 Heidelberg Hauptfeldwebel d. R. Claus Peter Boeckelmann 29.10.35 – 6.9.15 Worms Oberstleutnant a. D. Max Pieper 24.6.23 – 11.9.15 Bad Laer Gedenken/Personalia Oberstleutnant a. D. Peter Vogl 19.1.43 – 11.9.15 Pentling Hauptmann a. D. Bernhard Struß 15.4.32 – 14.9.15 Heidenroth Stabsfeldwebel a. D. Siegfried Goerke 21.7.34 – 19.9.15 Celle Stabsfeldwebel a. D. Friedhelm Völz 21.12.33 – 11.9.15 Zeven Heinz Weller 16.8.54 -16.9.15 Füssen Stabsfeldwebel a. D. Heinz Georg Protte 27.8.44 – 20.9.15 Petershagen Oberst a. D. Willy Dautzenberg 6.11.34 – 12.9.15 Bad Neuenahr-Ahrweiler Fregattenkapitän a. D. Armin Winckler 13.7.42 – 12.9.15 Heikendorf Oberstleutnant a. D. Heinz Findeisen 20.10.22 – 12.9.15 Zolling Oberstabsfeldwebel a. D. Jürgen Eckert 28.7.56 – 13.9.15 Erftstadt Hauptmann a. D. Joachim Noack 21.12.37 – 16.9.15 Husum Unteroffizier Tim Morawski 18.7.89 – 17.9.15 Gelsenkirchen Magdalena Netzthaler 8.6.29 – 17.9.15 Schönau am Königssee Kapitänleutnant a. D. Werner Lepa 10.12.34 – 17.9.15 Wurster Nordseeküste Stabsfeldwebel a. D. Dieter Brunzel 12.3.40 – 20.9.15 Koblenz Hauptmann a. D. Hans-Dieter Reiners 11.6.48 – 21.9.15 Troisdorf Stabsfeldwebel a. D. Heinz Dohrmann 20.2.35 – 22.9.15 Passau Ruth Pfeiffer 4.5.29 – 23.9.15 Cochem Oberst a. D. Günther Kreibohm 27.10.42 – 18.9.15 Siegburg Stabsbootsmann a. D. Friedrich Romeike 16.11.23 – 23.9.15 Cuxhaven Oberstabsfeldwebel a. D. Hans-Edgar Plaga 29.5.39 – 19.9.15 Straubenhardt Oberstleutnant a. D. Max Hain 20.10.27 – 23.9.15 Leipzig Stabsfeldwebel a. D. Walter Werner 11.4.24 – 13.9.15 Hannover Major a. D. Burkhard Thiel 24.12.39 – 19.9.15 Swisttal Stabsfeldwebel a. D. Gustav Walpert 25.10.38 – 24.9.15 Sarstedt Oberstleutnant a. D. Peter Friedrichs 6.1.40 – 14.9.15 Berlin Stabsfeldwebel a. D. Klaus-Peter Wiese 9.5.51 – 19.9.15 Greven Stabsfeldwebel a. D. Norbert Hollweck 24.11.48 – 24.9.15 Ubstadt-Weiher Stabsfeldwebel a. D. Günter Mülders 3.7.41 – 13.9.15 Schortens Die Bundeswehr November 2015 75 Hauptmann a. D. Klaus-Dieter Bruns 22.3.38 – 24.9.15 Pulheim Oberstleutnant a. D. Friedrich Knapp 24.10.24 – 25.9.15 Hösbach Oberstleutnant a. D. Siegfried Walther 12.8.50 – 25.9.15 Farchant Stabsfeldwebel a. D. Erich Neiß 19.2.32 – 25.9.15 Bonn Stabsfeldwebel a. D. Peter Berg 20.11.20 – 26.9.15 Igel Stabsfeldwebel a. D. Richard Gechter 19.5.24 – 27.9.15 Garmisch-Partelkirchen Hauptfeldwebel a. D. Erhard Utecht 22.4.39 – 27.9.15 Trier Hauptmann a. D. Lothar Neumann 18.9.32 – 3.10.15 Königsbrunn Hauptfeldwebel a. D. Wilhelm Weber 3.11.28 – 4.10.15 Calw Ehrungen und Auszeichnungen DBwV-Verdienstnadel in Gold Stabsfeldwebel a. D. Norbert Dittmar, Osterode Stabsfeldwebel Markus Walter, Münster DBwV-Verdienstnadel in Silber Hauptmann a. D. Hans-Peter Martin, Osterode Dankurkunde des Landesvorsitzenden Oberstleutnant Andreas Bock, Unna Stabsfeldwebel Benno Gasa, Flensburg DBwV-Verdienstnadel in Bronze Oberstabsfeldwebel a. D. Werner Derissen, Euskirchen Hauptmann a. D. Joachim Elsner, Neustrelitz Stabsfeldwebel a. D. Hartmut Voß, Bremervörde Buch mit Widmung des Landesvorsitzenden Frau Edda Eismann, Wernigerode Oberstleutnant a. D. Dipl. rer. mil. Günter Preuß, Darlingerode Oberst a. D. Helmut Sachse, Blankenburg 76 DBwV Intern Die Bundeswehr November 2015 Ihre Ansprechpartner Telefonische Erreichbarkeit für Rechtsauskünfte: (0228) 3823-222 Montag, Mittwoch u. Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr sowie Dienstag und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr. Nur Mitglieder (bitte Mitgliedsnummer bereithalten) haben Anspruch auf Beratung und Auskünfte Abteilung Recht: Abteilungsleiter: Sekretärin: [email protected] Stellv. AL: Christian Wienzeck Jeannette Schlösser Abt.-Tel: Abt.-Fax: Abt.-E-Mail: Thomas Dolpp Geschäftszimmer Sekretariat: Nicole Peschel, Martina Zimmermann Ursula Borgolte, Katrin Hirsemann Referat R 1: Referatsleiter: Sachbearbeiter: Versorgung [email protected] Dieter Klotz Eberhard Mandel, Martin Hoppen Referat R 2: Dienst-, [email protected] und Strafrecht Thomas Dolpp Sebastian Lohmüller Roland Michel, Walter Bass, Kurt Schleiff, Wolfgang Reibel, Roland Sippmann Referatsleiter: Stv. Referatsleiter: Sachbearbeiter: Referat R 3: Referatsleiter: Sachbearbeiter: Referat R 4: Referatsleiter: Referentin: Sachbearbeiter: Referat R 5: Referenten: Referat R-6: Referatsleiter: Sachbearbeiter: (0228) 3823-222 (0228) 3823-230 [email protected] Abteilung Controlling, Finanzen und verbandliche Administration Abteilungsleiterin: Karin Willgosch Abt.-Fax: (0228) 3823-270 Abt.-E-Mail: [email protected] Betreuung der Kameradschaften und Mandatsträger auf Bundes- und Landesebene, Prüfung und Festsetzung der Abrechnungen, Innerverbandliche Ehrungen Sachgebietsleiterin und Ansprechpartnerin für den Landesverband West und die Bundesebene Sandra Zimmer [email protected] (0228) 3823-119 Ansprechpartnerin für den Landesverband Süddeutschland, Ausland und Auslandseinsätze Jana Simon [email protected] (0228) 3823-102 Ansprechpartnerin für den Landesverband Nord Ingrid Trittin [email protected] (0228) 3823-297 Ansprechpartnerin für den Landesverband Ost Mirjam Bader [email protected] (0228) 3823-105 Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Sprecher: Jan Meyer (030) 80470-330 0152 22626807 Fax: (030) 80470-350 E-Mail: [email protected] Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Abteilungsleiter: Frank Henning (030) 80470-380 Redaktionsassistentin: Ulrike Gruhne (030) 80470-385 Fax: (030) 80470-359 Abt.-E-Mail: [email protected] Internet: Online-Redakteur: Christian Khalil (030) 80470-383 Abt.-E-Mail: [email protected] Besoldung und [email protected] Besoldungsnebengebiete Robert Klute Helmut Pluta, Malina Weindl Abteilung Service und Betrieb: Betreuung und Fürsorge, [email protected], Auslandseinsätze (Berlin) [email protected] Philip Kraft Elena Nothelle Micha Nitsch Stellv. Michaela Fuchs Abteilungsleiterin Abteilungsleiter:Thomas Becker Service-Team Arbeits- und Beteiligungs- [email protected] rechte, Angelegenheiten der zivilen Beschäftigten (Berlin) Ann-Kathrin Schäfer, Jens Körting, Juliane Richter Angelegenheiten der SaZ [email protected] und Reservisten, Veteranen Markus Krämer Jöran Miltsch Service-Team Abteilung Grundlagen und Unterstützung Grundlagenarbeit auf dem Gebiet der Beteiligungsrechte und in Fragen des Arbeits- und Tarifrechts, Unterstützung der Mitarbeitervertretungen Abteilungsleiter: Dr. Andreas Gronimus Tel: (0228) 3823-176 Fax: (0228) 3823-178 E-Mail: [email protected] Abteilung Politik Abteilungsleiter: Sekretärin: Referenten: Sachbearbeiter: Service-Team Fritz von Korff Esther Flehl Abt.-Tel: (030) 80470-364 Abt.-Fax: (030) 80470-319 Abt.-E-Mail: [email protected] Frank Weniger, Frederik Koch, Ronald Rogge, Anika Scharlau Oliver Krause Referat Rechtsschutz DBwV (Rechtsschutz in dienstlichen Angelegenheiten) Referatsleiter: Marcus Garbers Sachbearbeiterinnen: Lydia van Rahden Tanja Richrath Telefon: (0228) 3823-222 Fax: (0228) 3823-335 E-Mail: [email protected] Service-Team (0228) 3823-146 [email protected] (0228) 3823-147 [email protected] „Erfassung und Änderung von Mitgliedsdaten“: Gruppenrufnummer: (0228) 3823-330 Beitrittserklärungen, Änderungsanzeigen (z.B. Ausscheiden aus der Bundeswehr/Dienstgradänderung) Melanie Höntschke [email protected] Grazyna Fitz-Gibbon [email protected] „Betreuung Mitgliederlisten aktive Kameradschaften, Kameradschaften ERH“ Gruppenrufnummer: (0228) 3823-340 Landesverband Nord und Ausland Michaela Brücher [email protected] Landesverband West Edith Gieraths [email protected] Landesverband Ost und Süddeutschland Gudrun Conrad [email protected] „Buchung Beitrag/Vers.-Prämien und schriftliche Kommunikation“ Gruppenrufnummer: (0228) 3823-360 Beitrags- und Vers.-Prämienzahlungen, Mahnungen Sandra Fuß [email protected] Florian Hunthe [email protected] Kündigungen, Mitgliedschaftsmodalitäten Daniela Nöthen [email protected] Christoph Oberst [email protected] Ferdinand Gerold [email protected] Silvia Roedder [email protected] Britta Sommermeyer [email protected] Zusätzlich Todesfallmeldungen Jutta Weber [email protected] „Anschriften/Versendung von Infos“ Gruppenrufnummer: (0228) 3823-370 Anschriftenermittlung, Anschriftenänderung Alexander Berkmann [email protected] Sandra Leven [email protected] Versendung von allgemeinen Informationen an das einzelne Mitglied, Posteingang Sabine Gorissen [email protected] DBwV Intern/Bücher Datenschutzbeauftragter Jörg Aue [email protected] (0228) 3823-124 Förderungsgesellschaft (FöG) Geschäftsstelle: Südstraße 123, 53175 Bonn Besucheranschrift: Südstraße 133, 53175 Bonn Fax: (0228) 3823-217 E-Mail [email protected] Geschäftsführer: Dr. Norbert Günster (0228) 3823-164 Sekretariat: Sabine Roggendorf (0228) 3823-163 Marion Hansen (0228) 3823-170 „Versicherungen“ Gruppenrufnummer: Ute Azim Andrea Mertins Sabine Genuit Sandra Lehmann 0228 3823-350 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Servicebeauftragte der FöG: LV Nord Klaus Pellenz E-Mail LV West Klaus-Dieter Niemzok 0152 22626784 E-Mail [email protected] 0152 22626785 [email protected] LV Süddeutschland Ullrich Seelmann E-Mail 0152 22626782 [email protected] LV Ost 0152 22626783 [email protected] Lothar Zellmann E-Mail Die Bundeswehr November 2015 77 Manfred-Grodzki-Institut für angewandte Innere Führung (Schulungen für Personalräte): Heidemarie Bußar (0228) 3823-103 Hartmut Hirschfeld (0228) 3823-195 Fax (0228) 3823-250 E-Mail [email protected] Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e.V. (KTMS): Geschäftsstelle: Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Fax: (030) 805865-80 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Dr. Michael Rudloff (030) 805865-70 [email protected] Stellv. Wolfgang Bender (030) 805865-78 Geschäftsführer [email protected] Sekretariat: Claudia Krämer (030) 805865-70 [email protected] Sekretariat: Sophie Raimund (030) 805865-79 [email protected] Seminarleiter/ Christian Ziegler (030) 805865-77 wiss. Mitarbeiter [email protected] Seminarleiterin/ Tanja Kilper (030) 805865-74 wiss. Mitarbeiterin [email protected] Seminarleiter: Josef Pongratz (030) 805865-75 [email protected] 0176 14414485 Seminarleiter: Günther Rink (030) 805865-73 [email protected] Soldaten- und Veteranenstiftung (SVS) Ansprechstelle (030) 805865-76 [email protected] Deutscher BundeswehrVerband BGSt Berlin • Kapelle-Ufer 2 • 10117 Berlin • Telefon 030/804703-0 • Fax 030/804703-58 • www.dbwv.de • E-Mail [email protected] BGSt Bonn • Südstr. 123 • 53175 Bonn • Telefon 0228/3823-0 • Fax 0228/3823-220• www.dbwv.de • E-Mail [email protected] D er Autor, ein ehemaliger Offizier der Bundeswehr, enthüllt erst im letzten Kapitel seines flüssig geschriebenen Buchs seine dienstliche Biografie: 37 Jahre Dienst als Angehöriger der Streitkräfte, 17 Jahre „Tätigkeit für das Auswärtige Amt“. Viele Jahre leitete er eine der Beratergruppen der Bundeswehr in Afrika, danach startete er eine neue Karriere als Leiter von humanitären Minenräumprojekten auf dem Balkan im Raum Sarajewo, danach wieder in Afrika im Tschad. Dort gab es „erhebliche Minenprobleme, denn die Libyer, die jahrelang den Norden besetzt hielten, hatten nicht nur viele Minen verlegt, sondern bei ihrem überstürzten Abzug eine unglaubliche Menge Blindgänger hinterlassen“. Als das Projekt 2006 aus politischen Gründen „geschlossen“ wurde, begann über Ruanda 2007 der Weg nach Kambodscha, dem Land der Khmer und „Königreich der Wunder“, wie es sich in der Werbung nennt. Der Leser erfährt vom humanitären Sinn des durch Kriege verursachten Minenräumens, eine hochgefährliche Aufgabe am Rande der „Großen Politik“, von der fast nie in den Medien die Rede ist, auch in denen der Bundeswehr nicht. In diesen Kriegen wurden und werden Minen „wild“ verlegt, ohne Vermessung und alles, was ordentli- Kambodscha im Fadenkreuz che Pioniersoldaten gelernt haben. Das Gelände ist für die dringend nötige landwirtschaftliche Bearbeitung nicht begehbar, bis internationale Organisationen die Finanzmittel für das Freiräumen zur Verfügung stellen und auch die Leitung übernehmen. Schon die Einführung ist spannend: Willers schildert freimütig und kritisch die Situation des Landes, das politische Hin und Her, bis es zum Einsatz kommt, die bürokratischen Hindernisse und Eifersüchteleien, seine erste Begegnung mit Korruption, Vetternwirtschaft, Verschwendung und der zunächst fremden asiatischen Mentalität. Auch die Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt ist wie so häufig stark personenabhängig, die mit dem jeweiligen Botschafter im Gastland gut. Trotzdem: Die Welt der Diplomaten in Berlin bleibt für einen verantwortungs- und entschlussfreudigen Soldaten, einen „Macher“ und Führer von mehr als 300 Ortskräften in einer gefährlichen Tätigkeit, immer eine Herausforderung. So wird man stets neugierig, wie die Arbeit des Autors weitergeht: Er macht uns bekannt mit Geschichte und Kultur, fremden Gewohnheiten der Bewohner des stolzen Landes der Khmer, das nach seiner großen Phase Eroberern anheimfiel und die schreckliche Rückführung in die politische, intellektuelle und wirtschaftliche Steinzeit durch Pol Pot und seine Khmer Rouge. Die Kolonialzeit in französischem Besitz und der Vietnamkrieg, in dem letztlich die USA das Land im Kampf gegen Nordvietnam heftig bombardierte, haben zur Verelendung der Bevölkerung und zur Zerstörung der politischen Strukturen (Prinz Sihanouk) beigetragen, genau wie die Vernichtung der Roten Khmer durch die vietnamesische Armee. Die wenigen Jahre der Pol-Pot-Herrschaft kosteten zwei bis drei Millionen Kambodschanern das Leben. Unbegreiflich ist, dass die internationale Staatengemeinschaft die von den Vietnamesen eingesetzte Exilregierung nicht anerkennt. Das Pol-Pot-Mörderregime bleibt der legale Vertreter Kambodschas, auch für die Bundesrepublik. Nach der durch Frankreichs Vichy-Regierung erlaubten Stationierung japanischer Truppen im Zweiten Weltkrieg wird das Land 1949 formell unabhängig. Der Friede kehrte damit aber nicht ein. Das alles beschreibt der Autor kompetent, engagiert, oft mit Humor in flüssigem Stil. Auch vor kritischer Sicht auf die deutsche Politik, die er auch durch viele parlamentarische Besucher kennt, hat er keine Scheu, betont aber auch dankbar die Hilfe, die er durch sie erfährt. Eine Freude für den Leser ist das eigens den zahlreichen internationalen Touristen gewidmete Kapitel. Mit ihnen geht er hart ins Gericht: „Generell ist unglaublich, was man sieht, und ich dachte oft, wie ich beim Besuch des Vizepräsidenten des Bundestags geäußert habe: ,Lieber Rebellen im Tschad erleben als Touristen in Kambodscha.“ Nun, die wunderbaren Tempel Kambodschas werden auch diese Invasion überstehen. Fazit: Ein munter geschriebenes Buch, nicht überladen durch zu viele Details, das dem Leser eine fremde Welt und humanitäre Tätigkeit nahe bringt. Der Preis von 19,80 Euro ist „selbstlos“ günstig. Was kann man Verlag und Autor noch empfehlen? Ein Abkürzungsverzeichnis für Fachbegriffe wäre hilfreich, genau wie eine Karte des Landes. Nicht jeder Leser hat halt gleich seinen Schulatlas bei der Hand! Winfried Vogel Peter Willers: Kambodscha im Fadenkreuz Verlag Edition Winterwork, 2015, ISBN:978-3-86468-948-2, 431 Seiten, Farbfotos, 19,80 Euro 78 Die Bundeswehr November 2015 Stellenanzeigen Senior System Engineer (m/w) Werden Sie Teil eines hoch qualifizierten Teams und unterstützen Sie uns ab dem nächstmöglichen Termin an unserem Standort München Die BWI Informationstechnik GmbH wurde Ende 2006 von Bundeswehr, IBM und Siemens gegründet, um das IT-Projekt HERKULES zu realisieren. Die BWI Informationstechnik GmbH ist gemeinsam mit der BWI Systeme GmbH und der BWI Services GmbH für die Modernisierung und den zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb der gesamten nichtmilitärischen Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) der Bundeswehr verantwortlich. Mit einem Vertragsvolumen von 7,1 Mrd. Euro ist das Projekt HERKULES damit die größte öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) in Europa. Ihr Profil: Sie besitzen Abitur und eine Berufsausbildung bzw. Studium mit Ihre Herausforderung: dem Schwerpunkt Informatik Mehrjährige Berufserfahrung als Consultant oder System mit dem Fokus Virenschutz Services Engineer mit Schwerpunkt auf Virenschutz-Services Analyse und Bewertung neuer Technologien im genannten Umfeld Weiterhin besitzen Sie Erfahrung in der Konzeption und Durchführung technischer Implementierungsprojekte Implementierung von Virenschutzlösungen im Enterprise Umfeld Koordination von Anpassungen aus Anforderungen der IT- Produktexpertise „Symantec Endpoint Protection“ Sie sind teamfähig, arbeiten sorgfältig, zeigen Eigeninitiative Sie besitzen eine ausgeprägte Analysefähigkeit und Kundenorientierung Beratung, Entwicklung, Integration und Test von IT-Lösungen Deutsch, Englisch in Wort und Schrift wird vorausgesetzt Sicherheit, des Betriebes und des Service-Managements Entwicklung und Pflege von Fach- und Servicekonzepten im Verantwortung für den Zielbetrieb Herkules und den Bereich Security Services Virenschutz Eigenbetrieb der BWI IT Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen bitte an diese Email-Adresse: [email protected] BWI Informationstechnik GmbH, Personalmanagement, Balanstr. 73, 81541 München Ansprechpartner: Carmen Wolny, Tel.:02225/988-4360 80 Die Bundeswehr November 2015 Blutspende Blutspenden heißt Leben retten Stand: 15.10.2015 Der Blutspendedienst der Bundeswehr sammelt in den Liegenschaften der Bundeswehr Blutspenden. Neuerdings wird bei einigen Terminen kostenlos die Möglichkeit angeboten, sich in die internationale Knochenmark-Datei aufnehmen zu lassen. Spenden Sie für lebensbedrohlich erkrankte Kameraden in den Bw-Krankenhäusern und in den Feldlazaretten! Zudem werden zivile Krankenhäuser mit Blut versorgt. BlutspendedienstBw – Lababtg.V/ZInstSanBw KOB, Tel.: 0261/896-7504, Fax: -7509, Bw: 90-4400-7501 Aktuelle Termine und Änderungen im Intranet der Bundeswehr unter http://Fachinfo. ZSan/Blutspende. Blutspendetermine Datum 04.11.2015 05.11.2015 10.11.2015 11.11.2015 12.11.2015 16.11.2015 18.11.2015 24.11.2015 25.11.2015 26.11.2015 30.11.2015 01.12.2015 02.12.2015 03.12.2015 Zeit 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 09:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 09:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:30 - 12:00 08.12.2015 09.12.2015 10.12.2015 14.12.2015 15.12.2015 16.12.2015 17.12.2015 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 09:30 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 09.30 - 15.00 Kaserne oder Straße Otto-Lilienthal-Kaserne FachSanZentrum Kummersbrück Wilhelmsburg-Kaserne Rommel-Kaserne Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne BwZKrHs Henne-Kaserne Glückauf-Kaserne Westfalen-Kaserne GFM-Rommel-Kaserne Alsberg-Kaserne Amt für Heeresentwicklung Amt für Heeresentwicklung Zentrum für Informationstechnik der Bw/ITZentrumBw Luftwaffen-Kaserne Luftwaffen-Kaserne Luftwaffen-Kaserne Hunsrück-Kaserne Rilchenberg-Kaserne Rilchenberg-Kaserne General-Delius-Kaserne 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 15:00 13:00 - 16:00 13:00- 16:00 13:00- 16:00 13:00- 16:00 13:00 - 15:00 13:00- 16:00 13:00- 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 15:00 13:00 - 15:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 Plz, Ort 91154 Roth 92245 Kummersbrück 89081 Ulm 90160 Dornstadt 88471 Laupheim 56065 Koblenz 99099 Erfurt 59424 Unna 59229 Ahlen 32832 Augustdorf 56477 Rennerod 50968 Köln 50968 Köln 53879 Euskirchen 51147 Köln-Wahn 51147 Köln-Wahn 51147 Köln-Wahn 56288 Kastellaun 55743 Idar-Oberstein 55743 Idar-Oberstein 56727 Mayen Anzeige Kapitalmarkt ('&%$#%"#!$ $&"'&%'&$& "$"$&%"#!$ $&%$ $$ #$&#$"&#$&&$#&%! &'#$#$& Mehrfachgeneralagentur Finanzvermittlung Andreas Wendholt Prälat-Höing-Str. 19 · 46325 Borken-Weseke $&($ #$&(""!$#'!%"$"$#'%$#$ $# Beamten- und Angestellten-Darlehen Partner der Nürnberger Versicherung Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter. 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Nun hat sich Hans-Werner Sondermann das Ende der Tragödie, die Verurteilung und Ermordung der beteiligten Offiziere durch ein von Hitler spontan eingesetztes „Fliegendes Standgericht“ als Stoff genommen. Der etwas umständliche Untertitel ist zugleich Inhaltsangabe: Zunächst beschreibt er die Auswahl des Leiters der Mordkommission, denn das war das Standgericht des späteren Generalleutnants Dr. med. dent. Rudolf Huebner, ein überzeugter Nationalsozialist. Seine Beurteilungen in der Wehrmacht, die Sondermann aus Personalakten zitiert, zeichnen ihn als einen Offizier, der „in der Behandlung weltanschaulicher Fragen leicht über das Ziel hinausschießt.“ Befreundet mit dem späteren Chef des Heerespersonalamts, wurde er befördert, mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet (wofür?) und mit Erlass vom 9. März zum Leiter des „Fliegenden Standgerichts“ ernannt. Sondermann, eigentlich Diplomingenieur der Elektrotechnik und ehemaliger Offizier der Bundeswehr, arbeitet nicht nur diese erste Episode mit Belegen, Fotos, Quellen sorgsam und in flüssigem Stil heraus, sondern gestaltet das ganze Buch in der Weise. Standgerichte im Zweiten Weltkrieg Zu bewundern ist die Auswahl der Fotos, die stets dem Text zugeordnet und beschriftet sind. Im Kapitel II wird die Szene mit Hitler geschildert, der – wütend über die misslungene Sprengung der Hindenburgbrücke – entschied, ein „Fliegendes Standgericht“ zu gründen. Die Reise des Kommandos ins Kriegsgebiet ist nicht einfach, aber der Hinweis auf den „Führerwillen“ ebnet die Wege. Die rüde Art der Vernehmung verdienter FrontOffiziere im Stile Freislers, die sofortige Urteilsverkündung und Exekution von Major i.G. Scheller, Oberleutnant Peters, Major Strobel und Major Kraft lassen einen schaudern. Im Westerwalddorf Rimbach wird ihrer mit einem Gedenkstein gedacht. Zwei weitere Offiziere werden in Abwesenheit ebenfalls zum Tode verurteilt. Die Fotos dazu wirken bedrückend. Das nächste Kapitel ist den weiteren verbrecherischen Aktivitäten des nun „Standgericht des Führers“ heißenden Kommandos im restlichen Reichsgebiet gewidmet, wo Huebner und seine Beisitzer wie Spürhunde nach „Fällen“ jagen. Danach widmet sich das Buch der Wertung des Die Bundeswehr November 2015 81 Geschehens von Remagen durch ehemalige Wehrmachtsgeneräle, Huebner selbst und die Gerichtsverhandlungen in München (1948) sowie Koblenz (1951/53). Protokolle und posthume Gutachten hoher Generäle bezeugen, dass es hier so lief wie in ähnlichen Verfahren damals: Entschuldigungen, „Persilscheine“, Freisprüche und milde Urteile. So stellt die Koblenzer Oberstaatsanwaltschaft 1951 Verfahren „wegen mangelnder Schuldnachweise“ ein. Es dauert weitere zehn Jahre, bis etwa Major Scheller rehabilitiert wird. Wie Hohn wirkt, dass einer der Beisitzer, Oberstleutnant Penth, in Bad Hönningen zum Bürgermeister gewählt wird. Huebner wurde zwar 1948 in München zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber schon 1952 wieder frei. Fazit: Ein sehr gut recherchiertes, aber auch bedrückendes Buch zu einem selten so ausgiebig behandelten Thema. Man wünscht ihm viele nachdenkliche Leser. Winfried Vogel Heinz-Werner Sondermann Standgerichte im Zweiten Weltkrieg Illustrierte Bibliographie der Geschehnisse vor und nach dem Fall der Brücke von Remagen am 7. März 1945, Berichte–Daten–Bilder–Protokolle, 259 Seiten, 137 Bilder, ISBN: 9783869331294, 24 Euro Anzeige tr um Unterricht Für die Zeit nach dem Bund un gs C en %'!(%'('in werden! 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Noch mehr Enthüllungen offenbart die 2014 produzierte Serie „Gomorrha“, die Kritiker und Zuschauer komplett überzeugte. „Grandiose TV-Serie“ konstatierte zum Beispiel Spiegel online und ergänzte: „Vergesst die Sopranos, hier sind die Savastanos“. Der Berliner Tagesspiegel orakelte: „Wer die erste Folge sieht, wird nur schwerlich wieder raus wollen.“ In der Serie geht es um Ciro, der als rechte Hand des mächtigen Paten Pietro Savastano die Drecksarbeit für die Camorra erledigt: Brandstiftungen und Morde sind für ihn Alltagsgeschäft. Als sein Mentor Attilio bei einer Schießerei ums Leben kommt, will Ciro seine Zukunft in dem mörderischen Clan überdenken. Doch als plötzlich sein Don bei einer Polizeikontrolle verhaftet wird, müssen er und die Familie den Clan durch die Krise führen. Das alleine birgt Stoff für zwölf Folgen, die einen knapp zehn Stunden lang an den Fernseher fesseln. Wer diesen schonungslosen Exkurs hinter sich gebracht hat, wird kaum die zweite Staffel erwarten können, die bereits in Arbeit ist. Das ist Mafia pur: Brutal. Authentisch. rt Böse. Anspruch/Spannung: Sprachen: D+I mit D-UT Spionage-Fest mit Alec Guinness Labor-Dino terrorisiert eine Insel S 22 Jahre ist es her, dass die Eröffnung des Jurassic Parks auf der Isla Nublar zu einem Horrortrip wurde. Irgendwann aber nach dem dritten Teil (2001) scheint man die Probleme in den Griff bekommen zu haben, die Dino-Welt wurde zum Hit. Viele Tausend Besucher später aber gehen die Ticketverkäufe stark talwärts. Eine Labor-Schöpfung soll daher Abhilfe schaffen – ein gentechnisch veränderter Dino-Hybrid! Welchen Menschen- und Flurschaden diese Idee einen Bestseller „Tinker Tailor Soldier Spy“ hat John le Carré 1977 geschrieben. Nur zwei Jahre später entwickelten die BBC und Paramount daraus eine siebenteilige Serie, die bereits 1980 im ZDF ausgestrahlt wurde. Nach langen Jahren des Wartens hat Pidax nun endlich „Dame, König, As, Spion“ als ungekürzte Fassung und dazu auch digital restauriert in die Regale sortiert. Darin spielt kein Geringerer als Sir Alec Guinness („Die Brücke am Kwai“) den pensionierten MI6Agenten George Smiley, der einen Agenten der Russen – einen Maulwurf – im britischen Geheimdienst entlarven soll. Die Washington Post fand die 312 Minuten „berauschend“, die New York Times pries die Serie als „überwältigenden Thriller“ an. Bei diesem „Fest für Carré- und Smiley-Fans“ (Spiegel) sollte man unbedingt – und rasch – mitfeiern! rt Anspruch/Spannung: Sprachen: D+E Aschenputtel, klug entrümpelt © Walt Disney Studios Home Entertainment Don Piero Savastano (Fortunato Cerlino) regiert mit seinem Syndikat nicht nur die Stadt Neapel. W enn es den Nachfahren des guten Walter Elias Disney an Phantasie mangelt, stöbern sie in Grimms Märchen – oder im Archiv – nach neuen Ideen. Diesmal haben sie die Geschichte vom Aschenputtel, das von der bösen Stiefmutter zu Frondiensten gezwungen wurde, erneut als Filmstoff ausgegraben, ihn diesmal aber keiner Zeichenbrigade, sondern Sir Kenneth Branagh („Thor“) anvertraut. Er hat „Cinderella“ klug entrümpelt (Beispiel: Das Mädchen verliert ihren Schuh ohne Pech-Geschmiere schon beim ersten Besuch) und vorzüglich besetzt, unter anderem mit Cate Blanchett („Der Hobbit“) als Stiefmutter und Lily James („Downton Abbey“) als Cinderella. Schön erzählte Handlung, Hammer-Kostüme – da sitzen längst nicht nur die Kinder 101 Minuten lang wie gebannt vor dem Fernseher. Gutes Bonus-Material nur auf Blue-ray.rt Unterhaltung: ✶✶✶✶ Sprachen: D+E mit UT anrichtet, kann man in „Jurassic World“ begutachten. Soviel sei verraten: Das im Reagenzglas geschaffene Mistvieh ist so was von gefährlich, dass es sogar die ansonsten unerschrockenen Velociraptoren in die Flucht schlägt. Die Kritiker waren eher weniger amüsiert, die Kinobesucher aber liebten den neuen Dino-Horror, der auch auf DVD gut zur Geltung kommt. rt Unterhaltung/Spannung: ✶✶✶✶ Sprachen: D+E mit UT © Universal Pictures Germany E s gibt zwei Autoren, für die jeder Schritt in der Öffentlichkeit der letzte sein könnte: Der eine ist Salman Rushdie, der 1989 im Iran wegen seiner „Satanischen Verse“ zum Tode verurteilt wurde. Todeskandidat Nummer zwei ist der Italiener Roberto Saviano: Als er 2006 mit seinem Enthüllungsbuch „Gomorrha“ die kriminellen Machenschaften des Camorra-Regimes anprangerte, nahmen das die neapolitanischen Mafiosi sehr persönlich und wollten ihm ans Leder. Seither muss er versteckt sein Dasein fristen, ständig bewacht von einer Polizeieskorte, die ebenfalls in die Morddrohungen einbezogen wurde. Bereits 2008 wurde das hoch brisante Buch © Polyband Medien GmbH / WVG Freizeit & Multimedia Großes Abenteuer für junge Piraten D ie gefährlichen Fahrten der Karibik-Piraten sind eher nix für die Kleinen, da gruselt es manche bis in die Träume hinein. Die Norweger haben nun für Ausgleich gesorgt mit einem vergnüglichen „Fluch der Karibik für Kinder“, wie die SZ schrieb. „Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ erzählt die Geschichte des elfjährigen Pinky, der sich eines Tages als Schiffsjunge auf Säbelzahns „Dark Lady“ wiederfindet. Eine geheimnisvolle Landkarte führt die Crew nach Lama Rama, wo es angeblich einen großen Schatz zu rauben gibt. Zuerst aber müssen sich die Piraten mit einem verrückten König und dessen neidvollem Bruder auseinandersetzen, wobei einige Dinge gefährlich aus dem Ruder laufen. Kurzweilige Geschichte, lustige Charaktere, viel zu lachen – ein rundum gelungener Filmspaß für Jung-Piraten samt Eltern. rt Anspruch: ✶✶✶✶ Sprachen: D+E mit UT © Polyband / WVG 84 Die Bundeswehr November 2015 DVDs frisch gepresst Freizeit & Multimedia Die Bundeswehr November 2015 85 „Der Sturm“ und die Frauen der Avantgarde Frankfurter Schirn stellt die ersten expressionistischen Künstlerinnen in Deutschland vor Marianne von Werefkins „Stadt in Litauen“ (Tempera auf Karton, 56,5x71,5 cm). Die Russin gehörte zu den am häufigsten vom „Sturm“ ausgestellten Künstlerinnen. Marcelle Cahns „Frau und Segel“ (ca. 1926-27, Öl auf Leinwand, 66x50 cm). Die Malerin hatte unter anderem bei Fernand Léger in Paris studiert. Lagerlöf und Alfred Döblin von Anfang an gerecht. Herausgeber Walden hatte sich auch der Förderung der expressionistischen Kunst verschrieben und gründete bald die Sturm-Galerie, © The Museum of Modern Art, New York / Scala, Firenze © Foto Musées de Strasbourg, A. Plisson ken erstmals 18 Künstlerinnen des Ex-pressionismus, des Kubismus, des Futurismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit umfassend vor (bis 7. Februar). Herwarth Walden hat bis 1932 (da wanderte er wegen des aufziehenden Nationalsozialismus nach Moskau aus) mehr als 30 Malerinnen und Bildhauerinnen engagiert gefördert. Was speziell für die damalige Zeit ein wegweisender Schritt war, da viele der Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts weder vollends © Fondazione Marianne Werefkin Museo Communale d’Arte Moderna, Ascona E ine „Wochenschrift für Kultur und Künste“ hatte Herwarth Walden im Sinn, als er im März 1910 in Berlin „Der Sturm“ herausbrachte. Die Erscheinungsweise änderte sich zwar ab 1915 auf eine Ausgabe pro Monat. Dem Anspruch jedoch, eine der großen avantgardistischen Zeitschriften des Reichs zu sein, wurde der „Sturm“ mit Autoren wie Karl Kraus, Heinrich Mann, Selma Sonia Delaunay malte 1915 den „Portugiesischen Markt“ (Öl und Wachsfarbe auf Leinwand, 90,5x90,5 cm). Sie durfte bereits 1913 beim Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin ausstellen. Motörhead: Bad Magic Der Start der britischen Rock’n’Roll Band im Jahr 1975 war nicht unbedingt vielversprechend. Die damalige Plattenfirma soll beim Anhören der ersten Studioaufnahmen eine Veröffentlichung entsetzt abgelehnt haben. 40 Jahre später ist Motörhead so lebendig und stark wie eh und je, was die Gruppe mit ihrem 22. Studioalbum furios unter Beweis stellt. Die zwölf neuen Songs auf „Bad Magic“, ergänzt um ein Cover des StonesKlassikers „Sympathy for the Devil“, gilt bei den Fans, die der Deutschland-Tournee des Trios ab 17. November entgegenfiert bern, bereits als Hit. Iron Maiden: The Book of Souls Fünf Jahre Zeit haben sich Iron Maiden, die heuer ebenfalls ihr Vierzigjähriges feiern, seit ihrem 15. Studioalbum „The Final Frontier“ Zeit gelassen. Dafür kommen sie jetzt erstmals mit einer Doppel-CD raus: Auf „The Book of Souls“ (als Deluxe-Edition mit gebundenem Buch erhältlich) bescheren sie ihrer Fangemeinde elf Titel mit 92 Minuten Spieldauer, wobei es „Empire of the Clouds“ auf rekordverdächtige 18 Minuten bringt. 2016 werden die Songs auch auf der Welttournee der sechs Hardrocker zu hören sein. Die Europa-Daten stehen derzeit noch aus. rt © Parlophone Lable Group © UDR Music (ADA/Warner) Neue CDs in den Regalen die zur Eröffnung 1912 gleich den „Blauen Reiter“ präsentierte und 1913 den Ersten Deutschen Herbstsalon organisierte. „Der Sturm“ war ein Signal zum Aufbruch in die Moderne, er trat für die Freiheit der Künste und Stile ein. Und er widmete sich nicht nur Malern wie Kandinsky, Klee, Kokoschka und Chagall, sondern bot erstmals auch internationalen Künstlerinnen ein Forum in Deutschland. Schon bald wurde der Begriff „Sturm“ zum Markenzeichen. Er machte die vielfältigen künstlerischen Richtungen und Tendenzen in Berlin der 1910er bis 1930er Jahre einem großen Publikum zugänglich und eröffnete den „Sturm-Frauen“ viele Möglichkeiten der Entfaltung. Ihnen widmet die Frankfurter Schirn nun eine große Ausstellung: „Die Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910 – 1932“ stellt mit rund 280 Kunstwer- gesellschaftlich anerkannt waren noch uneingeschränkten Zugang zu einer akademischen Ausbildung hatten. Die Werke der 18 ausgewählten Sturm-Frauen, die jeweils in einem eigenen Raum mit ihren Hauptwerken präsentiert werden, unterscheiden sich zwar stilistisch stark voneinander, bilden aber in der Zusammenschau ein beeindruckendes Panorama der modernen Kunst. Möglich wurde dieses beeindruckende Stelldichein durch zahlreiche Leihgaben, unter anderem vom Guggenheim Museum und dem Museum of Modern Art in New York. Zur Vorbereitung daheim bietet die Schirn ein sehr hilfreiches Digitorial an. rt www.schirn.de www.schirn.de/sturmfrauen/ digitorial Telefon: (069) 299882-0 Kino-Tipps © Alamode Film 86 Die Bundeswehr November 2015 Weitere Neustarts Wer nicht schwindelfrei ist, den dürfte beim Hauptfilm des Monats selbst im sicheren Kinosessel noch Panik beschleichen – hoch über dem Abgrund in 3D! Bei den beiden anderen Neustarts dagegen beschleicht einen ständig das ungute Gefühl, dass jeden Moment etwas Ungutes passieren könnte. Auch wenn ein Titel anderes signalisiert. Der nervenaufreibende Coup des Philippe Petit Ein Toter im Brunnen und © Concorde Filmverleih Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne: Eine Möchtegern-Diva hat im Paris des Jahres 1920 etliche Verehrer, nicht obwohl, sondern weil sie so unglaublich falsch singt. Hommage an die echte Schiefsängerin Florence Foster Jenkins. Gestartet. © Studiocanal Macbeth: Düstere Neuinterpretation der Shakespeare-Tragödie mit Michael Fassbender in der Titelrolle und Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard als machtgierige Lady Macbeth. Der Film wurde komplett an Originalschauplätzen gedreht. Gestartet. ✶✶✶✶ Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2: Episches Finale der Saga, in dem Heldin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) aufs Kapitol vorrückt, um Panem von Präsident Snows Schreckensherrschaft zu befreien. rt Ab 19.11 I Den Balanceakt in 420 Metern Höhe zwischen den digital wieder auferstandenen Türmen des New Yorker World Trade Centers erleben die Zuschauer dank der 3D-Technik hautnah mit. A m 7. August 1974 wurde in New York der französische Artist Philippe Petit verhaftet. In seiner Strafakte, so wird vermeldet, soll ein Polizist ganz lapidar den Hinweis „Man on Wire“ vermerkt haben – Mann auf Drahtseil. Ein nüchterner Eintrag, der keinen vom Hocker reißt. Spannend wird’s aber, wenn man erfährt, wo genau dieser Monsieur Petit, damals 25 Jahre jung, erwischt wurde: Er jonglierte ein dreiviertel Stündchen lang – zwischen den Türmen des World Trade Centers! Ohne Netz! Ohne Sicherungsseil! In windigen 420 Metern Höhe! Das war, wie man vielleicht glauben möchte, keinesfalls eine heimlich verabredete Werbeaktion zur Eröffnung der Türme. Sechs Jahre hatte Petit, der vorher unter anderem auf „Notre Dame“ rumgeturnt war, mit Freunden an diesem sensationellen „Coup“, wie er es nannte, getüftelt. Zum Glück ist die ganze Aktion auch gefilmt worden. 2008 kam die nervenaufreibende Doku- mentation, für die man jeden Thriller im Regal verkümmern lässt, ins Kino. „Man on Wire: Der Drahtseilakt“ wurde hochverdient mit einem Oscar prämiert. Allein das Bubenstück, die schwere Ausrüstung, darunter ein 75 Meter langes Stahlseil, an all den Wachposten vorbei ins oberste Geschoss eines der fast fertigen Türme zu schmuggeln, lässt einen immer wieder vor Aufregung an den Nägeln knabbern. Diesen Hammer von einem Film gibt’s zum Glück auf DVD. Und soeben ist dazu auch die längst überfällige Spielfilmversion gestartet. Robert Zemeckis („Forrest Gump“) hat die kaum fassbare Geschichte mit Joseph Gordon-Levitt („Inception“) auf die Leinwand gebracht und lässt seine Zuschauer in „The Walk“ dank der 3D-Technik 110 Stockwerke über New York mit über die knapp 3 cm dicke Stahltrosse tänzeln. Die US-Kritiker jubelten zur Premiere in New York unisono mit dem Publikum. Was auch bei uns zu erwarten rt sein dürfte. ✶✶✶✶ n der Balkan-Krise 1995 sind auch der stoisch ruhige Mambrú (in jeder Rolle ein Juwel: Benicio del Toro) und sein zynischer Partner „B“ (schöner Part für Tim Robbins) für eine internationale Hilfsorganisation im Einsatz. Weder verminte Kühe auf der Straße noch nächtliche Irrfahrten können die beiden aus der Bahn werfen. Eine Leiche jedoch, die von Unbekannten in einem Dorfbrunnen abgeladen wurde, entwickelt sich für die – stets unbewaffneten – Helfer zu einer Mission voller Tücken um © X-Verleih Mia Madre: Während Regisseurin Margherita sich mit den Dreharbeiten zu ihrem neuen Film abmüht, kann sich nur ihr Bruder um die sterbenskranke Mutter kümmern. Wunderschöne Hommage an die Mama von Regisseur Nanni Moretti („Habemus Papam“). Ab 19.11. ✶✶✶✶ © Sony Pictures Suite Francaise: Die Geschichte um eine unmögliche Liebe zwischen einem Wehrmachts-Offizier und einer verheiraten Französin basiert auf dem zig Jahre verschollenen Bestseller von Irène Némirovsky, der 2005 zur literarischen Sensation wurde. Ab 19.11. ✶✶✶✶ ein Einsatz voller Tücken Mambrú (Benicio del Toro) und zwei Kolleginnen müssen sich neben vielen anderen Dingen um einen Jungen kümmern, dem ein Fußball geklaut wurde. Zuständigkeiten, politische Machtspiele und sonstige Irrationalitäten, bei der es nicht immer einfach ist, die Fassung zu bewahren. Warum der Film, der heuer in Cannes seine umjubelte Uraufführung erlebte, „A Perfect Day“ heißt? Vielleicht, weil am Ende der Aktion trotz heikler Situationen keine Opfer zu beklagen waren. Zumindest keine direkten. Weshalb hier ein perfektes Kinostück zu verrt melden ist. Gestartet. ✶✶✶✶ Der dicke Fúsi und die Liebe D er ungemein dicke, aber hilfsbereite und herzensgute Fúsi ist zwar schon Mitte 40, lebt aber immer noch bei seiner Mutter. Von seinen Kollegen wird er, nett ausgedrückt, veräppelt, was er meist klaglos über sich ergehen lässt. Sein Hobby: daheim Schlachten aus dem Zweiten Weltkrieg nachbauen. Der neue Liebhaber seiner Mutter aber will Fúsi aus dem Haus haben und schenkt ihm deshalb einen Tanzkurs. Dort lernt der schüchterne Eigenbrötler die attraktive Sjöfn kennen. Doch die zarte Liebe, die sich zwischen den beiden anzubahnen Fúsi führt ein Nachbarsmädchen in die Feinheiten der Schlacht von El Alamein ein. Gunnar Jónsson wurde beim Tribeca Film Festival verdient (!) als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. scheint, birgt ungeahnte Komplikationen. Da wird sogar der Ärger, den Fúsi wegen eines Nachbarkinds bekommt, beinahe zur Nebensache. „Virgin Mountain“ erzählt sensibel und berührend eine wunderbare Geschichte. Der isländische Film wurde bei einer Gala der Berlinale mit tosendem Applaus honoriert und ist ein kleines Fest für Cineasten. Ab 12. Novemrt ber. ✶✶✶✶ ●: ärgerlich ; ★: na ja; ★★: okay; ★★★: ganz gut; ★★★★: sehenswert; ★★★★★: Spitzenklasse! Auto K Mehr Variabilität bei der Nutzung des Innenraums ergibt sich durch die um 13 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare, im Verhältnis 60 zu 40 geteilte Rückbank. Überhaupt ist es das gute Raumangebot, mit dem der 4,08 Meter lange Kia Venga überzeugt. Ein Radstand von 2,62 Meter und das hohe Dach machen auch den Aufenthalt in der zweiten Reihe angenehm. Der Basis-Stauraum von 314 Litern kann durch die Entnahme des Ladebodens auf 440 Liter erweitert werden und reicht für das Gepäck von vier Passagieren. Die Zuladung beträgt insgesamt 454 Kilogramm. Werden die Rücksitze umgeklappt, können bis zu 1486 Litern genutzt werden. Weitere Ablagemöglichkeiten gibt es im Innenraum, wo Konsolen und Türtaschen Getränke, Spiel- Literatur I Porsche Rennsport-Chronik Michael Behrndt 240 Seiten Heel Verlag ISBN-10: 3958430457 ISBN-13: 978-3958430457 29,95 Euro jtf 87 KIA Venga 1.6 CVVT ia hat seinem preisgünstigen Kompaktvan eine Auffrischung gegönnt. Immerhin ist der variable Koreaner seit 2010 auf dem Markt und hat sich seitdem über 150 000 Mal verkauft. Die Überarbeitung des im slowakischen Zilina produzierten Venga bleibt optisch wie technisch zurückhaltend. Der Kühlergrill ist neu, die Scheinwerfer bekommen neues LED-Tagfahrlicht und auch die Hecklampen setzen jetzt auf die stromsparende Technik. Eine Chromleiste verbindet nun die rückwärtigen Leuchten und wertet die Optik des Fünfsitzers auf. Auch der Innenraum wurde mit einer neu gestalteten Zentralkonsole und Zierleisten aus Metall aufgewertet. Zudem ist die Mittelkonsole mit einem neuen Navigationssystem inklusive Rückfahrkamera versehen, und das Lenkrad ist auf Wunsch beheizbar. zeug oder andere Kleinteile aufnehmen. Das Fahrwerk ist komfortabel. Mit einer Kombination aus McPhersonFederbeinen vorn und Torsionslenkerachse hinten federt der Van die meisten Unebenheiten gut weg. Zwar bleibt, auch wegen der etwas indirekten Lenkung, ein wenig die Fahraktivität auf der Strecke, aber der Kia will ja auch nicht mit Sportlichkeit überzeugen. Durch seine leichtgängige Bedienung und das ausgewogene Fahrverhalten lässt er sich angenehm und unaufgeregt durch den Verkehr dirigieren. Der 1,6-Liter-Vierzylinder mit 125 PS (92 kW) ist zwar kein Drehmomentwunder, bringt aber bei 4200 U/min immerhin ein maximales Drehmoment von 156 Nm an die Kurbelwelle. Ist der 1300 Kilogramm schwere Fronttriebler erst einmal in Fahrt, fühlt man sich ausgesprochen gut motorisiert. Auf längeren Strecken pendelt sich das Reisetempo zwischen 130 bis 150 Kilometern ein, und das geht entspannt, denn eine gute Sitzposition und das Platzangebot in der ersten Reihe sorgen für Wohlbefinden. Gut zu bedienen ist auch das handgeschaltete Sechsgang-Getriebe. Die Spitzengeschwindigkeit des osteuropäischen Koreaners liegt bei 183 Stundenkilometern, und elf Sekunden braucht er bis zur Tempo100-Marke. Der Durschnittsverbrauch pendelt sich bei etwa sieben Litern ein. Als „Edition 7“ mit zusätzlichen Ablagen, Multifunktionslenkrad, elektrischem Spiegel, Fensterheber hinten und einer manuellen Klimaanlage kostet der 1,6-Liter-Kia-Venga 17 590 Euro. Ein 1290 Euro teures Technikpaket mit Navigationsgerät, Rückfahrkamera, Tempomat, schlüssellosem Zugang, abblendbaren Spiegeln und dunklen Scheiben ist dagegen nur für das mindestens 20 290 Euro Topmodell Venga Spirit zu haben. Gleiches gilt für das große Panoramadach (900 Euro). Auch wenn diese Preispolitik nicht wirklich einleuchtet, ist das Fazit positiv. Der Kia Venga ist ein problemlos zu fahrendes, vielseitiges Familienauto zu einem guten Preis inklusive einer Sieben-JahresGarantie. rr Foto: Bundeswehr Schnappschuss des Monats Foto: Bundeswehr m Heel-Verlag ist die Porsche Rennsport-Chronik erschienen. 1951, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, sorgte Porsche erstmals für Schlagzeilen. Innerhalb von wenigen Jahren gehörte der junge deutsche Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart aber bereits zu den erfolgreichsten Bewerbern im internationalen Rennsport. Waren es anfangs nur Klassensiege, die die Zuffenhausener bekannt machten, so folgten ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre zahlreiche Gesamtsiege in den Sportwagen-Weltmeisterschafts-Läufen. Auch in der Formel 1, der Formel 2 und bei den weltbekannten Rallyes trugen sich Porsche-Piloten in die Siegerlisten ein. Laut Porsche soll die Anzahl der Gesamtsiege inzwischen weit mehr als 30 000 betragen – bis zum heutigen Tage von keinem anderen Rennstall erreicht. Autor Michael Behrndt dokumentiert diese einzigartige Erfolgsgeschichte der Zuffenhausener Sportwagen-Schmiede in prägnanter, konzentrierter Form. Die zahllosen Informationen werden beispielhaft durch sehr gute Fotos auch aus dem PorscheWerks-Archiv illustriert. Die Bundeswehr November 2015 Preisträger der September-Ausgabe „… das Chilli war schon schärfer als sonst, aber jetzt übertreiben die Jungs …“ Fregattenkapitän Thomas Schorn, Hannover „Dass die Luft an der See so schlecht geworden ist, hätte ich nicht gedacht!“ Hauptfeldwebel Andreas Gross, Geilenkirchen „Nichtraucherschutz schön und gut, aber jetzt übetreibt die Ministerin etwas!“ Oberst a.D. Gerhard Blaesing, Garmisch-Partenkirchen Ergänzen Sie unser „Foto des Monats“ und füllen Sie die Sprechblase mit einem originellen Satz. Einsendungen an: Redaktion DIE BUNDESWEHR, Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin. Die drei besten Lösungen werden mit je 50 Euro honoriert. Vergessen Sie nicht Dienstgrad, Vorname, Name und Standort (Zuschriften werden nur bei vollständigen Angaben berücksichtigt). Die Namen der Preisträger werden in der übernächsten Ausgabe veröffentlicht. Einsendeschluss für das November-Bild: Montag, 7. Dezember 2015 Rätsel Vorname der Garbo 3 Raubtierpfote Pflege, Fürsorge 9 aufmüpfig, widerspenstig 12 Empfehlung, Auskunft dänische Stadt am Kattegat Erdalkalimetall sprachliche Hervorhebung Kontrolle: Weiß (8) Kb8, De7, Tc2, Sc5, g2, Bb5, d2, f3 – Schwarz (14) Kd5, Dh1, Th3, h4, Le2, f2, Sc1, h7, Ba7, b4, c7, d7, f7, h2 Weiß beginnt und setzt in 4 Zügen matt. Diese Nuss ist vermutlich schwer zu knacken: Es geht um Überschreitungen und Besetzungen eines zentralen Feldes. Die drohende KöQLJVÁXFKWQDFKGLVWDXFKQRFKQLFKWJHUHJHOW (Tipp für eilige Löser: Lf2 und Th4 müssen zu Schwenks auf die andere Seite bewegt werden.) Indianerstamm in Kolumbien 3 + !4!5 & ' ! " % tadschik. Parlament, Majilis-... englisch: wir süddeutsch: Hausflur ein Befinden Ornamentmotiv 3 4 5 Kartenabbild: Kreuz-Bube, Pik-Bube, HerzBube, Karo-Bube; Pik-Ass, -König,-9; Karo-10, -König, -9 Vorhand zählt im Grand Hand mit dem vorangestellten Blatt trotz des Verlustes ihrer Karo10 am Ende 64 Augen. Kritisiert Hinterhand (Kreuz-7; Pik-10, -Dame, -8, -7; Herz-Ass, -10, LKUHQ3DUWQHULQ0LWWHOKDQGÅ'HQKlWten wir mit 60 umbiegen können, wenn du im fünften Stich anders agiert hättest.“ Im Skat liegen Kreuz-König und Kreuz-Dame. Frage: Welchen gewinnbringenden Spielverlauf hatte Hinterhand nach dem Anspiel der Pik-9 von Vorhand offenbar im Auge? Kfz-Z. Salzgitter 7 1 altjapanisches Brettspiel in guter Kondition 6 7 8 9 10 35$/+5 3 +!4 Vorhand (V): Kartenabbild Mittelhand (M): Kreuz-Ass, -10, -9, -8; Herz-König, -Dame; Karo-Ass, -Dame, -8, -7 Hinterhand (H): Kreuz-7; Pik-10, -Dame, -8, -7; Herz-Ass, -10, -9, -8, -7 Skat: bekannt Vorhand gewinnt ihren Grand Hand bei folgendem Spielverlauf mit 64 Augen: 1. V Pik-9 M Kreuz-Ass H Pik-Dame (-14) 2. H Herz-Ass V Karo-Bube M Herz-Dame (+16) 11 12 DP-bw15-11 13 14 15 2 6 Zahlen von 1 bis 9 sind so einzutragen, dass sich jede dieser neun Zahlen nur einmal in einem Neunerblock, nur einmal auf der HorizontaOHQXQGQXUHLQPDODXIGHU9HUWLNDOHQEHÀQGHW 3 # (!# ( Wegen 1.Th5? gxh5 2.Sg5 (droht 3.S1f3 oder S5f3 matt) 2…Lxg5! darf der schwarzfeldrige Läufer das Feld g5 nicht zu früh aus den Augen verlieren. Deshalb auf 1.c6? nur 1… Ld8! und auf 1.h7? nur 1...Lf6!; 1.Kf3? Lxc5! 2.Kg4 Lxg1! (2. oder 3.Th5? funktioniert jetzt nicht mehr). 1.Te5! (droht 2.Txe7 g5 3.Sxg5) 1…Ld8 oder Lf6 2.Kf3! (droht unparierbar 3.Kg4 und 4.Sf3 matt, da die Linien b6-g1 bzw. f6-d4 verstellt sind); 1…Lf8? oder Ld6? 2.Sg5!; 1…Lxc5 2.Txc5! g5 3.Sxg5 Kxg1 4.Sf3 matt; 1…Lh4!? 2.Tg5!! (2.Kf3? g5 3.Kg4 patt!!) 2…Lxg5 3.Sxg5 Kxg1 4.Sf3 matt; 1…g5 2.Txe7 g4 3. beliebiger Wartezug (3.Sg5? Kxg1 4.Sf3+? gxf3+!) 3…gxh3 4.Sf3 matt. Das Bewegungsbild 1.Te5 Lh4 2.Tg5 erinnert an das Aufspannen und Zuschnappen einer Mausefalle. spanisch: nein Früchte 4 14 2 5 8 bayr. Ort am Inn Andenindianer 7 4 4 !5&,35.'%. /+4/"%2 !53'!"% NEURALGISCHER FÜNFTER STICH Zeichen in Psalmen Material, Substanz dringend schlau, verschlagen persönlich 10 Denkschrift (Kw.) Hinterhältigkeit 1 6 knapp, schmal 11 Fluss franz. durch Männer- Gerona name (Span.) Gebirgsmulde Augenblick 2 W. Sytschew Schachmaty 1976, Lob 13 geistig, gedanklich 15 böse Zauberin ZWEIMAL HIN, ZWEIMAL (EIN BISSCHEN) HER! franzöBewesisch, gung zur englisch: Musik Kunst offen Eingestehender 5 3 1 9 2 8 8 4 7 1 2 7 9 8 1 6 5 3 3. V Karo-9 4. M Kreuz-10 5. V Karo-König 6. V Karo-10 7. 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