Jahresbericht 2015 Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen Im Dienst. Am Nächsten. Seit 1830. Evangelische Gesellschaft Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen Büchsenstraße 34/36 70174 Stuttgart Telefon: 07 11. 20 54-3 45 Telefax: 07 11. 20 54-3 43 [email protected] Inhalt Unsere Themen Editorial4 Grundinformationen zu unserer Einrichtung 5 Grundversorgung 6 Grundversorgung kompakt 6 Ambulant betreutes Wohnen im eigenen Wohnraum für Suchtkranke Probleme mit Glücksspiel verursachen Probleme mit Geld 9 10 „Was ist denn bitte schön ein Gefühlskalender?“ 11 Aufsuchende Beratung in Haft 13 „Schon vor der Inhaftierung wusste ich, es muss sich etwas ändern …“ 14 Start des Projekts „TrotzAlter: unabhängig, mittendrin“ in Stuttgart-Vaihingen 17 Kurz notiert: Projekt „schwanger und gesund“ ging ins dritte Jahr 18 Ehrenamt 19 Treff Ehrenamt 19 Zwei Jahre Selbsthilfegruppe für Angehörige Glücksspielsucht (SAG) 20 „Lieber Schokoriegel oder Apfel?“ – Erfolgreicher Start einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit problematischem Medienkonsum 21 Rehabilitation 23 Ambulante Rehabilitation und Nachsorge – kompakt 23 Feierabend-Fest 26 STARK SEIN OHNE SUCHT 27 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen 28 Kooperation mit Glücksspielanbietern 28 Gesundheitsförderung in Unternehmen 30 Spielerschutztag 2015 33 Veranstaltungen 35 Veranstaltungsticker35 Auch das noch … 37 Statistik 2015 38 Ausgewählte Daten unserer Arbeit 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2015 45 Impressum 47 Wir danken allen Förderern und Kooperationspartnern, der Stadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg, der Sozialberatung Stuttgart e. V., der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde, den Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern, dem Diakonischen Werk Württemberg, den Baden-Württembergischen Spielbanken GmbH & Co. KG, der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, der Stuttgarter Zeitung, der Baden-Württemberg-Stiftung, den Firmen und sozialen Einrichtungen, die uns unterstützen und besonders unseren ehrenamtlich Helfenden in den Selbsthilfegruppen der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Beratungsstelle. Jahresbericht 2015 3 Editorial Eine spontane Eingebung Liebe Leserin, lieber Leser, mit Geistesblitzen ist das so eine Sache! Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie über eine gelesene oder gehörte Formulierung und deren Sinn stolpern? Mir ging das aktuell so mit dem an einer Beratungsstelle doch häufiger fallenden Satzfragment: „… jemandem Gehör schenken …“. In dieser Formulierung steckt eine ganze Menge. Ich assoziiere damit beispielweise vorurteilsfreies Zuhören, sich Zeit nehmen, etwas von sich hergeben, nicht wissend was einen erwartet. Im Jahr 2015 haben wir an unserem Beratungs-und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen mehreren tausend Menschen in Beratungsgesprächen, Gruppenveranstaltungen, Präventions- und Schulungsangeboten Gehör geschenkt. Nicht immer war das ein einfaches Unterfangen. Die Themen, mit denen wir zu tun haben sind oftmals „schwere Kost“ wie Trauer, Krisen, schwere Erkrankungen, psychische Belastungen, schwierige gesetzliche Problemlagen und Weitere. Doch wie so oft, wenn man etwas schenkt, bekommt man auch wieder etwas zurück: Spürbare Dankbarkeit, positive Entwicklungen, Gesundung, gute Kooperationsbeziehungen. Auch diese Auflistung ist nicht abschließend. Es lohnt sich also Gehör zu schenken – für unsere Besucher und uns selbst! Neu im Jahr 2015 war die Zuordnung des Beratungs- und Behandlungszentrums für Suchterkrankungen innerhalb der Evangelischen Gesellschaft. Nachdem die Abteilung „Dienste für Beratung, Behandlung und Prävention“ aufgelöst wurde, sind wir nun Teil der „Dienste für seelische Gesundheit“ im Vorstandbereich von Herrn Jürgen Armbruster und in der Abteilung von Herrn Friedrich Walburg. Es zeigt sich bereits jetzt, dass durch die neue Zuordnung das Thema „Sucht und psychische Erkrankung“ eine gewichtigere Rolle erhält. Ein herzlicher Dank gilt ganz besonders allen, die uns im Jahr 2015 unterstützt haben: den Förderern, Kooperationspartnern, den Ehrenamtlichen und den Kolleginnen und Kollegen. Ihnen danke ich für Ihr Interesse und wünsche, dass Sie über so manche Formulierung in unseren Jahresberichtsartikeln – im positiven Sinne – stolpern, gute Geistesblitze und viel Freude beim Lesen! Sascha Lutz Bereichsleiter 4 Jahresbericht 2015 Grundinformation Grundinformationen unserer Einrichtung Name der Einrichtung: Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen Straße: Büchsenstraße 34/36 Postleitzahl/Stadt: 70174 Stuttgart Telefon: 07 11.20 54-3 45 Fax: 07 11.20 54-3 43 E-Mail-Anschrift: [email protected] Homepage: www.eva-stuttgart.de Telefonzeiten im Sekretariat: Montag 9 – 12 Uhr und 13 – 16.30 Uhr Dienstag 13 – 16.30 Uhr Mittwoch, Donnerstag 9 – 12 Uhr und 13 – 16.30 Uhr Freitag 9 – 12 Uhr und 13 – 15 Uhr Spätere Termine nach individueller Vereinbarung Offene Sprechstunde: mittwochs 15 – 17 Uhr Unsere Arbeitsbereiche: Arbeitsbereich 1: Grundversorgung Arbeitsbereich 2: Ambulante Rehabilitation und Nachsorge (mit Nachsorgewohngemeinschaft) Arbeitsbereich 3: Gesundheit Unternehmen Glücksspiel (Organisationsberatung) Jahresbericht 2015 5 Grundversorgung Grundversorgung kompakt – Aussagen über Qualität und Quantität „Es ist schon ein Wahnsinn, was in einem Jahr an einer Beratungsstelle für Menschen mit Suchtproblemen alles passiert!“ … hörte ich mich laut sagen, als ich die Zusammenstellung der einzelnen Angebote für den folgenden Bericht tätigte. Genauer gesagt und vielleicht fachlicher präziser ausgedrückt bieten wir qualitativ hochwertige Angebote für eine Vielzahl von hilfesuchenden Menschen an. Über die Qualität zweier unserer Angebote -die Alkoholorientierungsgruppe (1 Durchgang / 8 Personen) und die Spielerorientierungsgruppe (28 Personen von Juni bis August) – haben wir uns 2015 anhand von Kundenbefragungen ein Bild gemacht. Dabei interessierten uns vor allem Fragestellungen der Zugangswege zu unserer Stelle, der Organisation der Angebote, der Qualität in der Gestaltung und Möglichkeiten der Verbesserung. Ein weiterer Teil der Fragen versuchte die Auswirkungen auf die Veränderungszuversicht der Teilnehmenden im Rahmen der Gruppenteilnahmen abzubilden. Auffallend, aber nicht mehr überraschend war, dass die Gruppenteilnehmenden entweder über das Internet (speziell die eva-homepage) oder über persönliche Kontakte (Umfeld, Arzt, andere Beratungsdienste oder Institutionen) auf unsere Angebote aufmerksam wurden. Generell wurde uns eine gute Erreichbarkeit bescheinigt. Deutlich wurde auch, dass die innere Unentschlossenheit der Personen ebenfalls dazu beiträgt, dass sie verspätet Kontakt zu uns aufnehmen. Die Organisation der Gruppen stieß ebenso auf positive Resonanz wie der Ablauf der einzelnen Veranstaltungen. Hierbei profitierten die befragten Personen sehr stark vom Austausch mit ebenfalls Betroffenen und von den psychoedukativ gestalteten Informationen zur Thematik. Sehr auffällig und erfreulich war bezogen auf beide Angebote, dass sich bei den Teilnehmenden die Änderungszuversicht Die qualitativen Aspekte unserer hinsichtlich des Problemverhaltens durch die Gruppen merklich verbessert hat. Grundversorgung wurden anhand Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist hinlänglich bekannt, dass diese einer Kundenbefragung überprüft Änderungszuversicht sehr bedeutsam ist für eine tatsächliche Verhaltensänderung. Die Ergebnisse sind insgesamt sehr erfreulich und machen Mut für weitere Verbesserungen. Neben den Kundenbefragungen haben wir die Qualität unserer Arbeit erneut überwachen lassen. Seit mehreren Jahren nehmen wir an einer DIN-EN ISO 9001:2008 - Zertifizierung teil und haben sowohl das erforderliche eva-interne Audit, als auch das von der Firma EQ Zert durchgeführte externe Audit erfolgreich bestanden. Es ist uns neben den qualitativen Aspekten natürlich auch wichtig, weiterhin ein differenziertes Versorgungsangebot vorzuhalten. Dieses hat sich im Gegensatz zum Vorjahr nochmals erweitert. Hier ein schematischer Überblick über ausgewählte Dienstleistungen unseres Beratungs- und Behandlungszentrums, die wir der Grundversorgung zuordnen: Alkoholorientierungsgruppe (ALKOG): Dieses mit 7 modularen Themenschwerpunkten gestaltete Gruppenangebot bietet Menschen mit Alkoholpro- 6 Jahresbericht 2015 Grundversorgung Die Angebotspalette im Rahmen der blemen Informationen und Orientierungshilfe und kann auch eine geeignete Grundversorgung wurde erweitert Vorbereitung auf eine weiterführende Behandlungsmaßnahme darstellen. Insgesamt nahmen im Jahr 2015 an den 5 gemachten Durchläufen 43 Personen teil. 29 haben die Gruppe dann regulär abgeschlossen. Im Durchschnitt kamen 7,4 BesucherInnen pro Gruppenabend. Spielerorientierungsgruppe (SPOG): Im Gegensatz zur ALKOG ist die Spielerorientierungsgruppe eine niedrigschwellige Gruppe für Menschen mit Glücksspielproblematiken, an welcher ohne Voranmeldung teilgenommen werden kann. Im Jahr 2015 orientierten sich hier 100 unterschiedliche Personen. Der durchschnittliche Besuch war 8,4 Personen pro Gruppenabend. Tabakentwöhnung Rauchfrei!: Unser Gruppenangebot zur Tabakentwöhnung erreichte 2015 fünf unterschiedliche Personen. Zudem wurde in einem Fall eine Einzelentwöhnung durchgeführt. Informationsgruppe für Jugendliche und junge Erwachsene. Diese von unserem Honorarmitarbeiter Oliver Lutz angebotene Gruppe dient der zielgerichteten Überführung in die von ihm ebenfalls angebotene abstinenzorientierte „Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene“. Hier werden keine Teilnehmerzahlen erhoben. TrotzAlter: Zu diesem neuen im Jahr 2015 begonnenen Projekt lesen Sie unseren Extraartikel. Freundeskreisgruppe für Seniorinnen und Senioren: Eine unter dem Dach des eva-BBS angebotene von Herr Roland Taube ehrenamtlich geleitete Selbsthilfegruppe für Seniorinnen und Senioren. Spielerselbsthilfegruppe und Spielergruppe: Sind unter dem Dach des BBS angebotene, ehrenamtlich geleitete, freie Selbsthilfegruppen geleitet von Volker Brümmer und Ibrahim Weber. Es werden von uns keine Teilnahmezahlen erhoben. Medienselbsthilfegruppe: Am 22. 09. 2015 startete unsere neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit problematischem Medienverhalten. Hier haben wir Neuland betreten und es zeichnet sich ab, dass sich die Gruppe stabilisiert und ein dauerhaftes Angebot werden kann. Informationsgruppe von Frauen für Frauen: Ebenfalls eine freie Selbsthilfegruppe des eva-BBS unter Leitung von Frau Gudrun Hänchen. Angehörigen-Work-Shop Alkohol am 31. 07. 2015: es nahmen 12 Personen teil (davon 5 Männer und 7 Frauen). Jahresbericht 2015 7 Grundversorgung Das Teilhabeprojekt Themenzentrierte Angehörigengruppe (TAG) für Angehörige von Glücks- wurde auch 2015 weitergeführt spielenden: Dieses modular gestaltete Angebot wurde 2015 einmalig mit 7 Personen durchgeführt. Selbsthilfegruppe für Angehörige von Glücksspielenden – dazu lesen Sie unseren Extraartikel. Offener Gesprächskreis: Der Offene Gesprächskreis (im Rahmen des Teilhabeprojektes) ist ein zieloffenes Gruppenangebot für Menschen mit langjährigem problematischem Alkohol- und Medikamentenkonsum. 49 unterschiedliche Personen nahmen 2015 an dem Angebot teil. Im Durchschnitt kamen 6,3 Personen pro angebotenen Gruppenabend. Offene Ohrakupunktur: Dieses Angebot findet jeweils donnerstags von 16 – 17 Uhr statt und erreichte 2015 19 verschieden Personen. Suchtberaterische Versorgung im Johannes-Falk-Haus: Das Angebot wird regelmäßig seit Oktober 2014 von unserer Honorarmitarbeiterin Hannah Nägele vorgehalten. Offene Sprechstunde: Unsere Offene Sprechstunde (mittwochs 15.00 – 17.00 Uhr) wurde 2015 von 218 Personen als erste Anlaufmöglichkeit zur Beratung genutzt. Offene Sprechstunde im Furtbachkrankenhaus: Wir bieten in Kooperation mit dem Furtbachkrankenhaus dort zweimal monatlich eine Suchtsprechstunde an. Diese nahmen im Jahr 2015 15 Personen in Anspruch. Auch stellten wir das Angebot im Rahmen einer internen Fortbildung den ärztlichen, psychologischen und sozialdienstlichen Mitarbeitenden vor. Fortgesetzt haben wir auch das vom Diakonischen Werk Württemberg finanzierte Teilhabeprojekt, über welches wir ausführlich im Jahresbericht 2014 berichteten. Die Ergebnisse haben wir dann auch in der beim Online-Infodienst PARTNERschaftlich des Gesamtverbandes für Suchtkrankenhilfe (GVS) Ausgabe 1/2015 veröffentlicht (http://www.sucht.org/angebote/publikationen/partnerschaftlich-archiv). „Schon ein Wahnsinn, was so in einem Jahr an einer Beratungsstelle alles passiert.“ 8 Sascha Lutz Jahresbericht 2015 Grundversorgung Ambulant betreutes Wohnen im eigenen Wohnraum für Suchtkranke Seit ich in der Suchtarbeit tätig bin, war ich eher unzufrieden mit unseren Möglichkeiten, langjährig suchtkranke Menschen gut zu betreuen und sie in ihren Zielen hin zu einem gesünderen Leben zu unterstützen. In der Beratung gab es oft nicht genug Zeit für eine enge Anbindung, Hausbesuche waren nur selten möglich, die ambulante Rehabilitation mit dem klaren Abstinenzanspruch doch oft eine Überforderung. Durch die Öffnung der Hilfen nach § 53 SGB XII für Menschen mit einer Suchterkrankung im Jahr 2015 haben wir nun die Möglichkeit intensivere Unterstützung anzubieten. Nach einem zugegebenermaßen aufwändigen Antrags- und Bewilligungsverfahren können wir vom BBS als Unterteam des sozialpsychiatrischen Wohnverbundes Klienten je nach Bedarf einmal wöchentlich bis zu täglich in ihrem Leben unterstützen und begleiten. Dies bietet große Chancen für eine für uns neue Form der therapeutischen SuchtAmbulant betreutes Wohnen als neues Angebot im BBS und lebenspraktischen Sozialarbeit. Gleichzeitig löst diese ungewohnte Arbeitsform bei uns MitarbeiterInnen auch Unsicherheiten aus. Konkret konnten wir im Jahr 2015 einen Klienten begleiten und haben mehrere Klienten und Klientinnen in passende Angebote in Wohnortnähe vermittelt. Für das Jahr 2016 haben wir uns für diesen Arbeitsbereich eine deutliche Ausweitung vorgenommen. Spannend was sich da alles neu entwickeln wird. Wolfgang Haag Dankenswerterweise hat uns Herr Marcus Riedel einen Bericht über seine Betreuung nach §53 SGB XII geschrieben: Eine wachsende Beziehung ist Voraussetzung für eine gut funktionierende Was mir die Betreuung bringt: Betreuung „Durch die regelmäßigen Termine habe ich eine Struktur. Mit der Zeit ist ein Vertrauensverhältnis entstanden, so dass ich Herrn Haag auch während einer Krise in meine Wohnung lasse. Was ich noch als sehr positiv empfinde ist die Unterstützung bei auswärtigen Terminen zum Beispiel beim Orthopädiemechaniker, da wir die Möglichkeit haben mit dem Auto zu fahren. Und wenn es mir nicht so gut geht, dass Herr Haag dann einen Hausbesuch möglich macht. In dem ersten Jahr der Betreuung habe ich an Stabilität gewonnen und freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Haag.“ Jahresbericht 2015 Marcus Riedel 9 Grundversorgung Probleme mit Glücksspiel verursachen Probleme mit Geld •Das Projekt ist zunehmend ausgelastet Projekt: „Schuldnerberatung in der ambulanten Beratung und Behandlung bei Glücksspielproblemen“ Es ist beinahe eine Binsenweisheit, dass Menschen, die Probleme mit ihrem Glücksspielverhalten haben in der Folge auch Schwierigkeiten mit ihren Finanzen bekommen und Schulden machen. Dazu gehören unter anderem Schulden durch Kredite, nicht bezahlte Rechnungen, Mietrückstände, Privatschulden und weitere. Diverse wissenschaftliche Untersuchungen weisen diese Schuldenlast nach. Je nach Untersuchung sind nur 10 – 20 % der befragten Glücksspieler ohne Schuldenlast, etwa 50 – 70 % weisen Schulden zwischen 2 000 und 25 000 Euro auf. Die restlichen Personen liegen bei einer Schuldenlast (weit) über 25 000 Euro. Es ist deshalb erforderlich, die Angebote von Suchtberatung und Schuldnerberatung eng zu verzahnen. Aus diesem Grund haben wir am 15. 02. 2015 gemeinsam mit der Zentralen Schuldnerberatungsstelle (ZSB) ein Kooperationsprojekt gestartet. In diesem sollen Klientinnen und Klienten des BBS einen zügigen und fachlich qualifizierten Zugang zu Angeboten der Schuldnerberatung erhalten und durch einen engmaschigen Austausch der Fachstellen sich die einzelne Beratungs- und Vernetzungsqualität noch weiter erhöhen. Das Projekt wird gefördert vom Diakonie Spendenfond. Konkret sieht das so aus: Der Berater der ZSB bietet immer donnerstags feste Beratungstermine im BBS an. Die Vermittlung der Klientinnen und Klienten Die enge Verzahnung zwischen geschieht jeweils durch die beratenden Mitarbeitenden im BBS. Im BBS gibt es Suchthilfe und Schuldnerberatung einen Projektkoordinator. Die Beratungsarbeit umfasst das Angebot von Einzel- ist für Personen mit Glücksspiel- terminen (Existenzsicherung, Motivationsberatung, Entschuldung, Einleitung von problemen hilfreich Insolvenzverfahren). Zudem ist der Schuldnerberater kollegial beratend für das Team des BBS tätig (kollegiale Beratung, Fallbesprechungen) und war in Gruppenangebote für Angehörige (Themenzentrierte Angehörigengruppe Glücksspiel / TAG bzw. Selbsthilfegruppe für Angehörige von Glücksspielabhängigen / SAG) aber auch in der Selbsthilfe für Betroffene (Selbsthilfegruppe für Glücksspieler) jeweils themenbezogen eingebunden. Im beraterischen Einzelangebot wurden im Projektzeitraum 15. 02. – 09. 10. 2015 (Auswertungstermin und Koordinierungstreffen) von 23 unterschiedliche Klientinnen und Klienten 50 Termine wahrgenommen (bei 70 belegten und 84 bereitgestellten Terminen). Etwa 2/3 aller Termine werden also genutzt, was für eine gute Auslastung spricht. Zu beobachten war, dass die Auslastung im Projektverlauf deutlich zugenommen hat. In dringenden Einzelfällen wurden auch Klientinnen mit anderen suchtbezogenen Störungsbildern des BBS ins Projekt aufgenommen. Die Wartezeiten bis zu Erstgesprächen im Projekt sind minimal eine und maximal 4 Wochen. Das Projekt wird von allen Projektbeteiligten und den Klientinnen und Klienten als sinnvoll, zügig, effektiv und hilfreich erlebt. Das Projekt soll auch in 2016 weitergeführt werden. 10 Sascha Lutz Jahresbericht 2015 Grundversorgung Was ist denn bitte schön ein Gefühlskalender?“ Ein neues Angebot für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und Sucht In den vergangenen Jahren stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BBS fest, dass die Anzahl der Patienten mit einer Doppeldiagnose, hier insbesondere einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) zunehmen. Die gleiche Erfahrung machten die Kolleginnen der Borderline Informations- und Kontaktstelle (BIKS). Hier suchte ein hoher Prozentsatz der Klienten Beratung, die neben der BPS ein auffälliges Konsum- oder pathologisches Suchtverhalten zeigen. Für BPS Betroffene gibt es seit 2009 das STEPPS Trainingsprogramm – Systematic Training for Emotional Predictability & Problem Solving, was soviel heißt wie „Emotionale Stabilität und Problemlösen systematisch trainieren“. Im STEPPSTraining werden Fertigkeiten vermittelt, die es den Betroffenen ermöglichen mit belastenden Verhaltenskomponenten der BPS einen reflektierten und bewussten Umgang zu finden. Das veränderte Gruppenkonzept Ziel und Aufbau des Programms ist die systematische Erarbeitung der folgenden ist bundesweit einmalig drei Teilbereiche innerhalb von 20 Wochen. 1. Die Krankheit erkennen und annehmen 2. Den Umgang mit Emotionen trainieren (Fertigkeitentraining) 3. Verhaltenstraining mit Schwerpunkt auf das Suchtverhalten Durch das gesamte Programm zieht sich als begleitendes Arbeitsmittel der sogenannte „Gefühlskalender“. Mit fortscheitendem Training wird dieser immer differenzierter von den Teilnehmern bearbeitet und wöchentlich einer davon exemplarisch in der Gruppe besprochen. Der Gefühlskalender hilft den Betroffenen Situationen im Alltag zu beobachten und zu erkennen, welche Auslöser zu einem erhöhten emotionalen Spannungszustand führen. Durch diese Art der Selbstbeobachtung entsteht ein breiteres Bewusstsein für Gefahren die zu dysfunktionalem Verhalten, in unserem Falle zum Konsum, führen können. Jahresbericht 2015 11 Grundversorgung Ein Gefühlskalender aus der 3. Sitzung, vorgestellt von Frau T. Am Anfang des Gefühlskalenders steht immer das auslösende Ereignis. Dies kann auch eine Situation sein die einer Krise unmittelbar vorausgeht und zu einer hohen emotionalen Anspannung führt. Situation: „Zugfahrt mit Kindern zum Familienbesuch in einer überfüllten Bahn, die reservierten Sitzplätze sind durch andere Fahrgäste belegt.“ Daraufhin folgt die detaillierte Benennung der Gefühlslage (Gefühle) zur entsprechenden Situation. Gefühl: „ Ich war genervt, erschöpft, frustriert, hilflos. Ich fühlte mich eingeengt, ich war enttäuscht und resignierte. Der Spannungsgrad war hoch.“ Es folgt die Beschreibung der körperlichen Empfindungen die in der Situation wahrgenommen wurden und zeitgleich mit den Gefühlen abliefen. Körperliches Empfinden: „Mir wurde heiß! Engegefühl in der Brust.“ Die Gedanken, die während der hohen Anspannung auftreten, werden danach Der Gefühlskalender ist bei regel- beschrieben, ohne sie zu bewerten, zu analysieren oder zu hinterfragen. mäßigem Einsatz ein sehr wirksames Gedanke: „Bin ich im richtigen Abteil? Wieso wieder mir, für jeden soll ich mir Instrument den Arsch aufreißen. Ich will sie nicht unter Druck setzen, dass sie die Plätze frei machen, wir fahren ja nur 1 1/2 Stunden. Die beschissene Bahn. Mit der fahr ich nie wieder. Jetzt könnte ich etwas trinken.“ Der nächste Schritt sieht vor, unbewusst ablaufende Muster, auch Schemata genannt, bewusst zu erfassen und den Gedanken sowie der Situation zuzuordnen. Schemata: Minderwertigkeit, Unterwerfung, Misstrauen, Emotionale Entbehrung Meist erfolgen auf unbewusst ablaufende Muster reflexartige Handlungen, diese können zunächst nur ein Impuls darstellen, aber auch ausgeführt werden. Handlungsimpulse: „Sich der Situation ergeben und unfähig zur aktiven Handlung. Dadurch Gefühle der Wut war der Impuls vorhanden, die Fahrgäste forsch vom Platz zu verweisen. Gerne hätte sie etwas getrunken.“ Der letzte Teil des „Gefühlskalenders“ sieht die Beschreibung des Verhaltes vor, das tatsächlich in der entsprechenden Situation gezeigt wurde. Verhalten: Mehrmaliger Versuch herauszufinden, ob es wirklich das richtige Abteil ist, auch durch Nachfragen beim Schaffner. Durch Einmischen anderer Fahrgäste regelte sich das Platzproblem weil im gleichen Waggon noch andere Plätze nicht belegt waren. Die differenzierte Darstellung brachte für die Klientin Klarheit über ihre immer wiederkehrenden Reaktionsmuster. Erfahrbar wurde für sie, dass sich mit der „Fertigkeit der Kommunikation“ die Situation rasch aufgeklärt hätte und dadurch auch der emotionale Spannungsgrad reguliert worden wäre. 12 Jahresbericht 2015 Grundversorgung Im Verlauf des Trainings wird die gemeinsame Besprechung der Gefühlkalender intensiver, persönlicher und umfangreicher. Die Klienten lernen sich im Austausch zu spiegeln und unterstützen sich im Prozess des Erkennens unbewusster Vorgänge gegenseitig. Der Fokus liegt darauf, frühzeitig die eingeschliffenen Muster zu unterbrechen und dysfunktionales Verhalten zu vermeiden. Barbara Waibel + Magdalena Werner Anmerkung: Die gemeinsame STEPPS Trainer-Ausbildung der beiden Kolleginnen und der Umstand, dass sie sich am Arbeitsplatz regelmäßig begegneten, führte zu der Idee in Kooperation des BBS und BIKS eine STEPPS Gruppe anzubieten. Das Konzept von STEPPS ermöglicht es, Schwerpunkte im sogenannten Verhaltensteil zu setzen und so lag es nahe eine Gruppe für „Emotional instabile Persönlichkeiten mit auffälligem Konsumverhalten“ anzubieten. Zwischenzeitlich stellte sich durch Kontakt zum STEPPS Dachverband heraus, dass diese Kooperation die erste STEPPS Gruppe mit Blick auf Doppeldiagnose bundesweit darstellt. Dies wird vom Dachverband interessiert verfolgt und unter den regionalen Institutionen lässt sich aufgrund des steigenden Interesses feststellen, dass bereits ein gewisser Bekanntheitsgrad und hohe Nachfrage für dieses Angebot vorhanden sind. Aufsuchende Beratung in Haft Für Menschen mit einer Alkohol- Insgesamt wurden 93 Personen beraten, die sich mit ihrem Suchtmittelkonsum und Glücksspielproblematik ist einen auseinandersetzen wollten. 77 davon wurden längerfristig betreut, bei 16 Klien- Therapievermittlung aus der JVA ten genügte ein einmaliges Gespräch zur Abklärung. weiterhin schwierig Im Berichtsjahr konnten 5 Klienten aus der Haft in Entwöhnungsbehandlungen vermittelt werden, bei einigen Klienten waren die Vorbereitungen fast abgeschlossen, die konkrete Vermittlung konnte dann aufgrund Verlegungen in andere Haftanstalten von den dort zuständigen Kollegen in Kooperation abgeschlossen werden. Die Infogruppe für Jugendliche unter 21 Jahren, die wir mit Release U21 zusammen durchführen, fand 10 Mal statt. Insgesamt haben 71 Personen teilgenommen, 26 davon haben sich dann zur Beratung bei Release und eva angemeldet; d. h. dass dieses niederschwellige Angebot nach wie vor gut angenommen wird. Jahresbericht 2015 Werner Breitschmid 13 Grundversorgung „Schon vor der Inhaftierung wusste ich, es muss sich etwas ändern…“ Glücksspielsucht kann hohen Beschaffungsdruck erzeugen Herr D. wandte sich im Juli 2015 in der JVA Stuttgart während seiner U-Haft an die BeraterInnen der aufsuchenden Suchtberatung für Alkohol und Glücksspiel der evangelischen Gesellschaft. Er meldete sich mit der Begründung an, dass sein Haftprüfungstermin ergeben hatte, dass sein Richter großen Wert auf eine suchtberaterische Abklärung legt. Diese erstmal vage formulierte Anfrage auf einem Antragzettel der JVA ergab dann einen spannenden und in meinen Augen erfolgreichen Beratungsprozess. Inhaftiert wurde Herr D. wegen Überweisungsbetrug in über 20 Fällen, welche in Zusammenhang mit seiner Glücksspielproblematik stehen. Er war in seinem Ausbildungsbetrieb von der Polizei festgenommen und in Handschellen abgeführt worden. Am Ende war es ihm nicht mehr möglich gewesen sein Spielen zu verheimlichen und er hatte versucht die massiven Verluste durch die Betrugsdelikte auszugleichen. Er hatte über seine Mutter von der aufsuchenden Beratung in der JVA erfahren, da „man so etwas nicht von den Beamten erfährt“. Kurz darauf fand ein erstes Gespräch statt und es wurde klar, dass Herr D.‘s bisheriges Glücksspielverhalten sowie seine juristische Situation für eine Therapievermittlung sprachen. 14 Jahresbericht 2015 Grundversorgung Eine Veränderung des Verhaltens kann Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass Herr D. durch das ständige Lügen mit geeigneter Unterstützung gelingen und heimliche Spielen erheblichen Leidensdruck entwickelt hatte. Die negativen Konsequenzen seines Spielverhaltens überwogen den Kick und das Glücksgefühl, welches er beim Spielen an Automaten hatte, schon lange. Während seiner sechsjährigen Glücksspielgeschichte hatte besonders die Beziehung zu seinen Eltern und seiner festen Freundin gelitten. Er formulierte, dass er „[…] schon vor der Inhaftierung wusste, es musste sich etwas ändern. Ständig mit Lügen zu leben und alle mir wichtigen und nahe stehenden Personen anzulügen geht auf Dauer nicht gut. Vor allem merken Personen, die einen gut kennen, dass etwas nicht stimmt obwohl man es selber nicht so wahrnimmt.“ Herr D. formulierte dann recht schnell Ziele, die er mittels der Beratung und der darauffolgenden Therapie verfolgen wollte. „Das wichtigste Ziel für mich ist in erster Linie für immer spielfrei zu bleiben. Meine Ausbildung zu beenden und meine Schulden, die durch meine Spielsucht entstanden sind an meine Eltern zurück zu zahlen. Diese haben mich während der gesamten Zeit, also während meiner Inhaftierung und auch danach finanziell und auch sonst in allen Dingen unterstützt – ebenso wie meine Freundin.“ Ich begann mit Herrn D. in der U-Haft eine Antragstellung für eine Rehabilitation für Glücksspielabhängige und arbeitete mit ihm auf die bevorstehende Gerichtsverhandlung hin. Zeitgleich besuchte Herr D. die Therapievorbereitungsgruppe, welche wöchentlich von uns in der JVA Stuttgart angeboten wird. Die Gruppe half ihm sich selbst in der Gruppensituation zu erleben und durch das Gespräch mit den anderen Teilnehmern „den Willen zu entwickeln spielfrei zu bleiben und zu wissen, dass man nicht der Einzige ist, der ein Problem hat. Sondern, dass es auch andere Leute mit Suchtproblemen gibt und mit ihnen zu reden, was sie für Erfahrungen und Schwierigkeiten haben und wie sie damit umgehen.“ Zu Herrn D. ‘s Glück blieb sein Ausbildungsplatz während seiner U-Haft erhalten und der zuständige Richter stimmte zu, Herrn D. mit einer Therapieauflage und einem gut formulierten Behandlungskonzept seitens unserer Beratungsstelle mit einer Bewährungsstrafe zu entlassen. Zuverlässig und zudem spielfrei nahm Herr D. vier Tage nach seiner Verhandlung seinen ersten Termin im Beratungs- und Behandlungszentrum wahr. Ich wollte mit ihm prüfen, welche Therapieform für ihn geeignet ist. Die Auswahl der Therapieform hatte ich in Absprache mit ihm absichtlich offen gelassen, da Herr D. gerne eine ambulante Rehabilitation antreten wollte. Hierfür war es wichtig, dass Herr D. sich im Kontext der Freiheit bewies und zeigte, dass er die Voraussetzungen für eine ambulante Therapie erfüllte. Herr D. wies bereits in der Vergangenheit längere spielfreie Phasen auf, die nach der U-Haft fortgesetzt werden sollten. Dies und die Tatsachen, dass sein Ausbildungsplatz erhalten blieb, er sozial weiterhin eingegliedert ist, machte es mög- Jahresbericht 2015 15 Grundversorgung Unter der Suchtproblematik leiden die lich, dass ich mit Herrn D. eine Antragstellung für eine ambulante Rehabilitation gesamten Lebenszusammenhänge einreichen konnte. Weiter verabredete ich mit Herrn D., dass er die wöchentliche offene Spielergruppe besuchen solle, was er auch tat. Nach einiger Zeit beschloss er nicht mehr an der Spielerorientierungsgruppe teilzunehmen, da er merkte, dass die dortigen „nicht-spielfreien“ Spieler bei ihm Anreize zum Spielen setzten. Er hielt Rücksprache mit mir und beschloss stattdessen zur weiteren Absicherung sowie zur Vorbeugung von Langeweile und im Zuge seines Ziels seine Schulden schnell abzubezahlen neben seiner Ausbildung eine geringfügige Beschäftigung anzunehmen. Herr D. hat mittlerweile eine Kostenzusage der Rentenversicherung für eine ambulante Rehabilitation erhalten und führt diese im Beratungs- und Behandlungszentrum durch. Er wurde dieses Jahres in der Therapiegruppe aufgenommen. Neue Zielsetzung ist für ihn u. a. sein Geld wieder selbst zu verwalten und mit seiner Freundin eine eigene Wohnung zu beziehen. Den theoretischen Teil der Abschlussprüfung seiner Ausbildung hat er mittlerweile erfolgreich absolviert und bereitet sich darauf vor im Februar 2016 den praktischen Teil abzulegen. Er freut sich, dass er durch die ambulante Rehabilitation „[…] die Ausbildung beenden und trotzdem meine Therapie und Einzelgespräche parallel absolvieren kann.“ Rückblickend bewertet Herr D. die Suchtberatung und die Vermittlung in eine ambulante Therapie in der JVA Stuttgart als sehr positiv und meint, dass „die Beratung mich in der Hinsicht unterstützt hat, dass sie mir einen Weg aufzeigt wie es weitergeht und, dass man merkt, dass es schneller geht wenn man Unterstützung von außerhalb hat […]. Mit Beginn der ambulanten Therapie hoffe ich meinen eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und es ist immer gut mit Gleichgesinnten über die Problematik zu sprechen. Des Weiteren lenke ich mich ab, in dem ich viel mit Freunden oder meiner Freundin unternehme. Zusätzlich habe ich noch einen Nebenjob angenommen und je länger man nicht mehr spielt, desto mehr gerät es auch in den Hintergrund.“ 16 Jeanette Pohl Jahresbericht 2015 Grundversorgung Start des Projekts „TrotzAlter: unabhängig, mittendrin“ in Stuttgart-Vaihingen TrotzAlter ist eine weitere gelunge- Wir alle wünschen uns ein gesundes, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben ne Zusammenarbeit zwischen dem – auch im Alter. Mit diesem Ziel beschäftigt sich ein Pilotprojekt, dass 2015 in Gesundheitsamt und dem Stuttgarter Stuttgart-Vaihingen gestartet ist. Im Mittelpunkt von „TrotzAlter“ stehen Angebote Suchthilfeverbund und Aktionen zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Auch für ältere Menschen kann Prävention eine wichtige Rolle spielen, nicht nur für den Erhalt der individuellen Lebensqualität und Selbständigkeit, sondern auch hinsichtlich der Vermeidung von Pflegebedürftigkeit. Neben manchen angenehmen Aufgaben müssen im Alter neue Herausforderungen und der Umgang mit Verlusten bewältigt werden. Das Thema Sucht stößt in diesem Zusammenhang immer wieder auf eine gesellschaftliche Tabuisierung und menschliche Verdrängungsmechanismen. Eine Veränderung der öffentlichen Diskussion und damit der Wahrnehmung ist daher für den Erfolg von Prävention unerlässlich. Dabei setzt das Projekt auf kurze Wege vor Ort in Vaihingen, da die Organisation in die bereits bestehenden Vernetzungsstrukturen des Stadtbezirks eingebettet ist. „TrotzAlter“ richtet sich an alle Vaihinger Bürgerinnen und Bürger ab 55 Jahren, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Bewährte Angebote der Suchtprävention werden speziell für diese Zielgruppe angepasst; gleichzeitig werden innovative Angebote vor Ort initiiert und weiterentwickelt. Von dem Projekt profitieren sollen außerdem Angehörige von Menschen mit problematischem Suchtmittelkonsum sowie ortsansässige Firmen, mit denen die Projektträger neue Ideen zur betrieblichen Suchtprävention entwickeln wollen. Auch mit Vereinen, Kirchengemeinden, Einrichtungen der Altenarbeit und Apotheken sollen gemeinsame Maßnahmen umgesetzt werden. Das für das Pilotprojekt ausgerechnet Vaihingen ausgewählt wurde, ist kein Zufall: Aufgrund von Struktur und Bevölkerung erhoffen sich die Projektbeteiligten aussagekräftige Ergebnisse, die sich auch auf andere Bezirke übertragen lassen. Wie hoch der Bedarf an altersgerechter Suchtprävention und Gesundheitsför- Ziel ist ein gesundes, unabhängiges derung grundsätzlich ist, verdeutlichen einige Zahlen: Laut einer bundesweiten und selbstbestimmtes Leben Studie des Robert Koch-Instituts konsumiert etwa jeder vierte Mann und jede fünfte Frau Alkohol in einem riskanten Maß, etwa 17,5 Prozent aller Deutschen rauchen. Speziell mit Blick auf ältere Menschen hat die Hauptstelle für Suchtfragen ermittelt: Etwa jeder zehnte ältere Mensch greift zu häufig zu psychoaktiven Medikamenten wie Schlaf-, Schmerz- oder Beruhigungstabletten. Etwa 14 Prozent derjenigen, die ambulant oder stationär durch die Altenpflege betreut werden, haben Alkohol- oder Medikamentenprobleme. Für die Landeshauptstadt liegen Zahlen des Stuttgarter Alterssurvey 2012 vor: Demnach hat jeder fünfte Stuttgarter über 55 Jahre einen riskanten Alkoholkonsum, etwa 12 Prozent rauchen täglich. Träger des Projekts, das bis Sommer 2017 finanziert ist, sind die Landeshauptstadt Stuttgart und der Stuttgarter Suchthilfeverbund. Die Evangelische Gesellschaft hat als Ansprechpartner vor Ort eine zentrale Rolle. „TrotzAlter“ wird finanziell von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert. Für Fragen oder Anregungen steht Stefan Ulrich von der Evangelischen Gesellschaft, [email protected] gerne zur Verfügung. Jahresbericht 2015 Stefan Ulrich 17 Grundversorgung Kurz notiert: Projekt „schwanger und gesund“ ging ins dritte Jahr Schwanger und gesund?! hat sich Im Jahr 2015 wurden 10 schwangere Frauen, die ihren Nikotinkonsum ver- etabliert ändern wollten, telefonisch oder direkt beraten. Eine der Frauen nahm am regulären Tabakentwöhnungskurs teil. Fünf der Beratungen konnten mit der AOK abgerechnet werden. Parallel dazu lief 2015 die Fragebogenerhebung bei Neuzugängen in der Schwangerenberatung (der Bogen wurde an all die Frauen ausgehändigt, bei denen dies vom Prozess und von den Sprachkenntnissen her problemlos möglich war). Es wurden seit Projektbeginn im Jahr 2013 insgesamt 264 Frauen zwischen 16 und 45 Jahren befragt. 68 (25,8 %) aller Befragten (N=264) sind Raucherinnen mit einem durchschnittlichen Konsum von 10 Zigaretten täglich. Bei 54 ist der Konsum seit Bekanntwerden der Schwangerschaft gesunken. 71 (26,9 %) aller Befragten sind ehemalige Raucherinnen und haben zum Teil zu Beginn der Schwangerschaft aufgehört. Der größte Teil, nämlich 120 aller Befragten (45,5 %) sind Nichtraucherinnen. 71 Frauen haben mit Beginn der Schwangerschaft aufgehört zu rauchen. Die meisten, die noch rauchen, wollen ihr Rauchverhalten ändern – und hier kommen wir ins Spiel! Die detaillierte Auswertung durch Ulrike Schwarzer ist bei uns einsehbar. 18 Sabine Becker Jahresbericht 2015 Ehrenamt Treff Ehrenamt In den „Treff Ehrenamt“ lade ich unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und andere, in der Suchthilfe ehrenamtlich Engagierten, die mit uns kooperieren, in regelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Austausch und Gespräch ein. Es geht um aktuelle Themen aus den verschiedenen Gruppen, aus dem Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen (BBS) und der Suchthilfe allgemein. Jedes Jahr überlegen wir gemeinsam, in welchen Bereichen Klärungs- und Fortbildungsbedarf besteht: Im Frühjahr 2015 kam meine Kollegin Frau Margot Zinser in den Treff, um sich mit den Teilnehmern intensiv zu dem Thema „Angehörige von Suchtkranken“ auseinanderzusetzen. Im Sommer kam Herr Rainer Groß von der Schuldnerberatung zum Thema „Umgang mit Schulden / Hilfen bei der Geldverwaltung in den Treff Ehrenamt. Im Herbst 2015 führten meine Kollegin und ich eine Fortbildung zur „Motivierenden Gesprächsführung“ durch. Das Jahr haben wir mit dem Besuch der Synagoge in Stuttgart, einer kleinen Andacht und einer gemütlichen Weihnachtsfeier gemeinsam abgeschlossen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in und in Kooperation mit unserem BBS ehrenamtlich engagieren und Gruppen anbieten, möchten wir herzlich danken. Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Der Treff Ehrenamt wird auch durch Fachleute unterstützt und weitergebildet Christian Weindel TeilnehmerInnen am Treff Ehrenamt im Jahr 2015: Volker Brümmer SHG Spieler Roswitha Fleck SHG Carat Gudrun Hänchen Infogruppe Frauen Regina Kurfiss SHG Lenkrad Oliver Lutz SHG junge Erwachsene Roland Taube SHG Senioren Karl-Heinz Mödinger Jahresbericht 2015 Freundeskreis Hedelfingen, Betroffenenvertreter Christiane Mock Regionalvertreterin Freundeskreis Wiltrud Haug Stellv. Regionalvertreterin Freundeskreis 19 Ehrenamt Zwei Jahre Selbsthilfegruppe für Angehörige Glücksspielsucht (SAG) In Folge unserer erstmalig angebotenen Themengruppe für Angehörige Glücksspielsucht (TAG) im Herbst 2013 haben die Teilnehmer bemerkt, wie hilfreich und entlastend ein Gespräch mit Gleichgesinnten sein kann. Es entstand der Wunsch sich weiter zu treffen um sich auszutauschen und die begonnenen Entwicklungen weiterzuverfolgen. Dies wurde von unserer Seite unterstützt und der entstehenden Gruppe wurden Räumlichkeiten und know how zur Verfügung gestellt. Bei den ersten Treffen wurde die Gesprächsleitung noch durch uns übernommen, dann musste die Gruppe sich selbst organisieren. Inzwischen hat sich jemand gefunden, die die Funktionen der Gruppenleitung übernimmt, Vertretung ist durch die anderen langjährigen Gruppenmitglieder gewährleistet. Es wurden monatliche Treffen vereinbart, immer am ersten Dienstag im Monat. Zunächst blieben die Teilnehmer aus der TAG unter sich. Da jedoch immer mal wieder jemand absprang wurde schnell klar, dass die Gruppe sich Neuen Auch Angehörige von Glücks- gegenüber öffnen muss, um weiter bestehen bleiben zu können. So haben im spielenden benötigen Unterstützung zweiten Jahr des Bestehens (2015) 10 Interessierte den Weg in die Gruppe gefunden. Insgesamt haben seit Anfang 2014 22 Treffen stattgefunden bei denen sich durchschnittlich 6 Gesprächsteilnehmer getroffen haben. Je einmal waren der Schuldnerberater und der Spielsuchtberater unserer Stelle zu Gast beim Gruppenabend. Die Gruppe wird weiterhin von uns unterstützt, die Leiterin in regelmäßigen Gesprächen angeleitet. Ende 2015 erfolgte eine Auswertung in der Gruppe. Dabei wurde Folgendes festgestellt: Die Selbsthilfegruppe Der Austausch in der Gruppe, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt hat viele positve Funktionen … gibt Kraft … hilft gegen Einsamkeit … gibt Hoffnung … fördert den Informationserhalt … ermöglicht es sich, im geschützten Rahmen, öffnen zu können … erleichtert … ermöglicht einen Ausstieg aus dem Karussell der Sucht … führt zu einer Entlastung … hilft das Leben positiver zu betrachten … führt zur Entdeckung eines Lebens ohne Spielsucht Insgesamt erlebten die Teilnehmer die Gruppenabende als Pause im Alltag, als Zeit zum Reflektieren, sie fanden Verständnis und bekamen Ideen, Anregungen, Unterstützung, Informationen und Bestärkung. Der Besuch der Gruppe wirkte motivierend und half dabei wachsam zu bleiben. Unter dem Eindruck dieser Erkenntnisse fiel es leicht sich für 2016 auf weitere 12 Termine zu verständigen. 20 Frank Höppner Jahresbericht 2015 Ehrenamt „Lieber Schokoriegel oder Apfel?“ – Erfolgreicher Start einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit problematischem Medienkonsum Medienselbsthilfegruppe Nein, man muss nicht unbedingt männlich, ein Einzelgänger unter 30 sein und als neues Angebot eine Nerd-Brille tragen. Einzige Voraussetzung an der neuen Gruppe ist, im eigenen Medienkonsum ein Problem zu sehen und etwas daran ändern zu wollen. „Internet- / Online-Sucht“ oder „Problematischer Medienkonsum“ ist auch im BBS schon länger Thema – so gibt es ein Beratungsangebot im Rahmen der Grundversorgung und Nachsorge nach einer stationären Rehabilitation. Und allmählich schien die Zeit reif für eine Gruppe, in der die Betroffenen unter sich sind und sich gegenseitig unterstützen können. So wurde die Neugründung durch Frau Wittlinger, Frau Pohl und mich angestoßen und die Gruppe in der Anfangsphase begleitet. Zur ersten Sitzung am 22. September 15 kamen 7 junge Männer im Alter von Anfang 20 bis Ende 30 mit unterschiedlichem Stand und unterschiedlichen Vorerfahrungen. Es entstand schnell eine Kultur des „Sich-aufeinander-Beziehens“. Die Atmosphäre war angenehm und offen. Ein Teilnehmer beschrieb sein Dilemma in folgendem Bild: „Wenn vor mir ein Schokoriegel und ein Apfel liegen – wie schaffe ich es, zum gesunden Apfel zu greifen?“ Am Schluss der Sitzung bekundeten alle, weitermachen zu wollen. Inzwischen trifft sich die Gruppe mit einem stabilen Teilnehmerkern seit fünf Monaten. Zwei der „Gründungsmitglieder“, die schon eine Rehabilitation hinter sich haben, fungieren inzwischen als Ansprechpartner und werden weiterhin im Hintergrund von uns unterstützt. Einer der beiden Ansprechpartner, Claus K., drückt aus, wie wichtig für ihn das regelmäßige Treffen mit ebenfalls Betroffenen ist: Als ich aus der Reha zurückgekommen war, gab es mehrere Baustellen zu bewältigen. Die wirklichen Herausforderungen werden immer erst bei der Rückkehr in den Alltag erkennbar, da der geschützte Rahmen der Klinik wegfällt und die Entwicklung neuer Strategien Zeit benötigt. So fehlte mir eine vernünftige regelmäßige Struktur, die ich in der Klinik als sehr wichtig erlebt hatte. Zudem hatte ich in der Reha wieder gelernt mehr mit realen Menschen zu kommunizieren, was ein langsamer und schmerzhafter Prozess gewesen ist. Vor allem der Umgang mit meinen Gefühlen, die in virtuellen Welten keine Rolle spielten, war und ist eine große Herausforderung. Angebote für Mediensüchtige waren in und um Stuttgart nicht zu finden und der Austausch mit Süchtigen aus anderen Bereichen ist zwar durchaus ebenfalls fruchtbar, doch in einigen wichtigen Aspekten unterscheiden sich die verschiedenen Suchtformen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist, dass eine „Totalabstinenz“ beim Gebrauch von Medien nicht möglich ist und so jeder einzelne für sich heraus- Jahresbericht 2015 21 Ehrenamt Sie bietet eine reale Kultur des finden muss, wie für ihn ein „unschädlicher Gebrauch“ aussieht und wie er sich „sich-aufeinander-Beziehens“ und dem annähern kann. der offenen Begegnung Zu erfahren, dass es andere mit einem ähnlichen Verhaltensmuster gibt, hat mir in der Reha schon sehr geholfen. Es lassen sich im Austausch mit anderen Betroffenen eigene Muster besser wahrnehmen und einordnen. Da ich mich zunehmend sozial isoliert hatte und immer noch dazu neige mich in schwierigen Situationen eher zurückzuziehen, ist es für mich eine große Chance mich im realen Leben mit anderen Süchtigen treffen zu können und Erfahrungen über Therapie und den Umgang mit der Sucht im täglichen Leben auszutauschen. Der Aufbau einer Gruppe zur Mediensucht durch die eva war deshalb ein wichtiger Baustein für mein Leben. Seit einigen Monaten treffen wir uns regelmäßig, es hat sich in der Zwischenzeit ein fester Kern gebildet und die Gespräche haben sich bereits bewährt. Als sehr angenehm erlebe ich dabei, dass ich vieles nicht erklären muss, schließlich haben wir alle in der Gruppe mit ähnlichen Problemen im Alltag zu kämpfen. Für Menschen, die sich zum Teil jahrelang überwiegend in virtuellen Welten aufgehalten haben, ist es ein Wagnis, sich mit anderen Menschen zu treffen und ihnen zu berichten, was einen bewegt. Die Erfahrung, dass dies möglich ist und sogar geteilt wird, ist ganz wichtig. Trotzdem werden natürlich nicht nur tiefschürfende Dinge besprochen, sondern es darf auch gelacht werden! Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung, vor allem wenn mehr neue Teilnehmer dazu kommen. Durch die enge Anbindung und den regelmäßigen Austausch mit dem Team der eva wurde der Start erheblich erleichtert und auch Schwierigkeiten können dort jederzeit besprochen werden. Es hilft mir auf meinem Weg einen weiteren Bezug zum "real life" zu entwickeln und die virtuellen Welten, die weiterhin ihre Sogwirkung haben, zunehmend hinter mir lassen zu können. Es wäre schön, wenn die Gruppe weiter wächst und für diejenigen, die schon länger im Ausstiegsprozess begriffen sind, eine Rückenstärkung darstellt und für diejenigen, die darin erste Schritte machen, eine wertvolle Hilfe darstellen. Die Gruppe trifft sich wöchentlich dienstags von 18 Uhr bis 19:30 Uhr im Raum 403. 22 Sabine Becker + Claus K. Jahresbericht 2015 Rehabilitation Ambulante Rehabilitation und Nachsorge – kompakt Das Team 2015 Therapeutische Gesamtleitung Sabine Becker Rehabilitation für alkohol- und Claudia Hellemeyer-Binder medikamentenabhängige PatientInnen Wolfgang Haag Christian Weindel Vertretung: Michael Weller Margot Zinser Rehabilitation für spielsüchtige PatientInnen Martin Epperlein Vertretung: Michael Weller Ambulante Nachsorgegruppe Manuela Ließ-Thoma Sabine Becker Vertretung: Frank Höppner Wolfgang Haag Michael Weller Margot Zinser Ambulante Rehabilitation ist eine wichtige Säule in der abstinenzorientierten Suchthilfe Ärztliche Betreuung Dr. med. Zwetana Engel Honorarkräfte und Leiterinnen der Zusatzgruppen: Entspannungsgruppe Manuela Ließ-Thoma Gebusstraining Rose Klähr-Buthge Rückfallprävention Beate Krüger Tabakentwöhnung Werner Breitschmid Jobcoaching Lena Schellenberger (inzwischen Lena Jung) Die PatientInnen 2015 2015 wurden von uns intern 29 Personen in die ambulante Rehabilitation (einschließlich Kombibehandlung) vermittelt. 25 Personen beendeten 2015 ihre ambulante Behandlung, davon 12 mit der Hauptdiagnose „Alkoholabhängigkeit“, 13 mit „pathologischem Spielen“. 22 wurden regulär entlassen. 40 Personen beendeten bei uns 2015 ihre ambulante Nachsorge – 24 mit Alkoholproblem, 11 mit Glücksspielproblematik, 4 mit pathologischem PCInternetgebrauch als Hauptdiagnose und einer sonstigen Hauptdiagnose. Bei einigen PatientInnen liegt natürlich eine Mehrfach-Abhängigkeit vor. Hier wurden Jahresbericht 2015 23 Rehabilitation 24 regulär entlassen. Hinzu kommen noch PatientInnen aus den 14 Plätzen der Nachsorge-WG – im Jahr 2015 waren dies 14 Auszüge. Auffällig beim Vergleich der regulären Entlassungen ist, dass die Haltequote in der ambulanten Rehabilitation höher war als in der ambulanten Nachsorge. Interessant ist die Frage, wie viele der stationär vermittelten 88 Personen in der „normalen“ ambulanten Nachsorge landeten: Es waren ca. 35 % (31 Personen) – wenn man die neun Kombibehandlungen abzieht, sogar 39 %, d. h. eine ganz passable Quote. Erhöht werden die Nachsorgezahlen durch regelmäßige externe Vermittlungen. Die insgesamt geringere Nachfrage im Alkoholbereich setzte sich auch im Jahr 2015 fort. Gruppenübergreifende Angebote Zusatzangebote wie Indikativ- Folgende Indikationsgruppen wurden angeboten und durchgeführt: Gruppen, Themenabende und Teilhabeaspekte ergänzen Indikationsgruppen 2015 das Angebot Rückfallprävention 2 x Entspannungsmethoden 1 x Genusstraining 1 x Zusätzlich bestand wie immer die Möglichkeit, an der offenen Sucht-Ohrakupunktur und an einem Tabakentwöhnungskurs teilzunehmen. Angehörige wurden weiterhin in Form von Paar- bzw. Angehörigengesprächen einbezogen oder konnten unabhängig vom Betroffenen ein Einzel- oder Gruppenangebot wahrnehmen. 2015 wurden drei gruppenübergreifende Themenabende durchgeführt, die allesamt gut besucht waren. Themenabende 2015 24 März Sucht und Stress(bewältigung) Herr Höppner Juni Sucht und Depression Frau Becker Oktober Der Umgang mit (schwierigen) Gefühlen Frau Waibel Jahresbericht 2015 Rehabilitation Weitere Aktivitäten und Angebote Die regelmäßig vorgehaltenen Termine bei unserem Jobcoach erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit – dadurch konnten bei einigen wichtige Prozesse im Hinblick auf die berufliche Wiedereingliederung angestoßen werden. 2016 sollen die Maßnahmen nicht mehr wie bisher über Projektgelder, sondern über die Kostenträger der ambulanten Rehabilitation abgerechnet werden, da sie ja auch Teil der Konzeption sind. So wie die Arbeitssituation entscheidend für die weitere Stabilität ist, ist es vor allem bei Menschen mit pathologischem Glücksspiel die finanzielle Situation. Um dem Rechnung zu tragen, wurde 2015 ermöglicht, hier eine hoch qualifizierte Beratung in Anspruch zu nehmen (s. eigenständiger Bericht). Auch diese Möglichkeit wurde gut genutzt und angenommen. Im Rahmen der Nachsorge fanden auch 2015 wieder spezielle Teilhabe-Aktivitäten statt: Der Besuch eines Improvisationstheaters mit der Wilden Bühne, eine Spezial-Führung in der Staatsgalerie sowie eine Wald-Naturerlebnis-Einheit. Im November luden wir zu einem Feierabend-Fest (s. eigenständiger Bericht). Und nicht zuletzt präsentierten wir unsere Arbeit auch wieder einem größeren Fachpublikum, zum Beispiel im Rahmen des Fachtags Rehabilitation, der von der gleichnamigen Fachgruppe gestaltet wurde. Jahresbericht 2015 Sabine Becker 25 Rehabilitation Feierabend-Fest Die Work-Shops sprühten 85 ehemalige und aktuelle Patientinnen und Patienten aus ambulanter Rehabi- vor Kreativität litation und Nachsorge folgten am 20. 11. 2015 der Einladung zu einem RehaFeierabendfest. Ein solches Treffen für ehemalige und aktuelle Patienten wird vom Reha-Team alle zwei Jahre ausgerichtet und stand diesmal unter verändertem Konzept. Erstmals wurde vor Beginn des Festes für Interessierte eine 15-minütige Andacht durch Diakon in Ausbildung und Sozialtherapeuten Christian Weindel angeboten und von einem Drittel der Besucher gern angenommen. Neu war auch, dieses Fest anstatt am Samstagnachmittag an einem Freitagabend zu platzieren (daher der Titel Feierabend-Fest). Nach einer Begrüßung mit alkoholfreiem Cocktail bei Live-Klaviermusik von einem Reha-Patienten, einem Grußwort des Leiters des Beratungs- und Behandlungszentrums Sascha Lutz und einem schmackhaften kleinen Abendessen waren die Teilnehmenden eingeladen, sich unter Anleitung der Reha-Therapeuten in Kleingruppen auf kreative Weise mit ihrer Therapiezeit und den Freuden, Leiden und Erfahrungen eines abstinenten Lebens auseinanderzusetzen. Es wurde unter dem Thema „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen“ Hannes Waders Lied „Kommt Freunde lasst es uns einmal sagen“ eingeübt und um eine Strophe erweitert, ein Gedicht zum Thema „Was tu ich, wenn der Suchtdruck kommt?“ verfasst, die persönlichen Starkmacher gemalt und die typische Gestik und Mimik einiger Suchttherapeuten imitiert und geraten. Mutig und begeistert kamen die Ergebnisse schließlich im Plenum zum Vortrag und so mancher entdeckte durch das Tun bisher unerkannte Fähigkeiten an sich selbst. Besucher, Reha-Team und Helfer schauten am Ende auf einen gelungenen Abend mit berührenden Begegnungen zurück. Claudia Hellemeyer-Binder Die Abstinenz gilt es gebührend zu feiern 26 Jahresbericht 2015 Rehabilitation STARK SEIN OHNE SUCHT S T A R K S E I N O H N E S U C H T Struktur, Selbstliebe Tolle Abstinenz, tough sein Ausdauer, Achtsam bleiben, Angst überwinden Rundum glücklich, Reden Kraft haben, Kurve kriegen, kreativ/konstruktiv werden Selbstbewusstsein, Sicherheit bekommen, Solidarität Ehrlichkeit, Erwachsen werden, Energie aufbringen Intensiv genießen Neuanfang wagen, nie wieder Optimistisch sein, Opferrolle aufgeben Hilfe annehmen, Hilfe geben Nein sagen, nüchtern bleiben Enthaltsamkeit, Euphorie auch ohne Spaß haben, Sport machen Urlaub, Umdenken Charmant sein, Charakter zeigen Humor, Hobby pflegen/suchen Tiefgang ohne, Tretminen beachten Anmerkung: Das Gedicht entstand beim Reha-Fest 2015 im Rahmen eines Work-Shops Jahresbericht 2015 27 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Kooperation mit Glücksspielanbietern 2015 haben wir mit insgesamt 155 Schulungen ca. 2 600 Personen erreicht (siehe auch Statistischer Teil), davon wurden nur für Automatenaufsteller 84 Schulungen durchgeführt. Spielerschutz in Spielhallen – das Sozialkonzept leben Die eva kann auf eine 15-jährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Glücksspielbranche zurückgreifen, zunächst mit den Staatlichen Glücksspielanbietern, die Spielbanken Baden-Württemberg und Lotto, und dann mit großen Unternehmen der Automatenwirtschaft sowie der AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH. Das Landesglücksspielgesetz bildet Mit dem Landesglücksspielgesetz Baden-Württemberg im Herbst 2012 hatten eine gesetzliche Rahmenbedingung wir ab Januar 2013 viele Anfragen, so dass wir ein Sozialkonzept für den Spielerschutz in Spielhallen in Baden-Württemberg für sog. kleine Aufsteller geschrieben haben. Dieses Sozialkonzept haben wir nur mit Umsetzungsbegleitung angeboten. Daraus entstand die Zusammenarbeit mit ca. 50 kleineren und mittleren Spielhallenbetreibern. Seither wird gemeinsam an der praktischen Umsetzung des Sozialkonzepts in insgesamt acht sog. Unternehmerseminaren innerhalb von drei Jahren gearbeitet (2015 fanden Teil 6 und 7 statt). So erhalten wir einen gewissen Einblick, wie das Sozialkonzept gelebt wird. Von der Absicht zu guten Sozialkonzepten zum Tun In dieser (aus OE-Sicht so bezeichneten) Experimentierphase erleben wir eine große Vielfalt und halten es für äußerst wichtig, diese Vielfalt zuzulassen und voneinander zu lernen und sich nicht gegenseitig zu entwerten. Umgesetzt wird das Sozialkonzept von vorbildlich bis „wie geht das nochmal, was muss ich ausfüllen …“. Beispielsweise habe ich auch schon die Blätter des Sozialkonzepts mit sortiert und geholfen den Jahresbericht auszufüllen, der jährlich an die Aufsichtsbehörden gehen und über die Spielerschutzmaßnahmen 28 Jahresbericht 2015 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Ziele – Sozialkonzepte zum Spiel- des Unternehmens berichten soll. Aufgrund des hohen Anteils an Migrationshin- erschutz ernst nehmen und sinnvoll tergrund (ca. 60 – 70 % unserer Kooperationspartner) gibt es zudem einiges an umsetzen Sprachproblemen und Verständnisschwierigkeiten. Meistens beginnen die Unternehmerseminare mit vielen Klagen über die Regulierung. Dennoch ist die Bereitschaft sehr hoch, die gesetzlichen Regelungen einzuhalten (nur wenige Aufsteller versuchen diese zu ignorieren). Sehr groß ist auch das Bedürfnis nach Knowhow im Umgang mit auffällig spielenden Gästen, z. B. mit ganz konkreten Fragestellungen „wie und wann spreche ich Gäste an …“ oder „wie motiviere ich meine Mitarbeiter/innen für den Spielerschutz“. Ähnliche Erfahrungen haben wir mit unserer Ausbildungsreihe zum / zur Sozialkonzeptbeauftragten (in Kooperation mit der AWI – fünf 2-Tages-Blöcke über ca. 15 Monate hinweg). In den Gruppen sind Präventionsberater / innen von großen Unternehmen, Verbandsvertreter / innen und Betreiber, leitende Angestellte von Unternehmen unterschiedlicher Größe. Wesentliche Bedeutung hat auch hier der Erfahrungsaustausch über die Umsetzung sowie unsere Anleitung. Hier hat schon mancher kleinere Betreiber, der bis dato noch nicht viel umgesetzt hatte, gute Impulse für die Umsetzung bzw. Einführung von Spielerschutzmaßnahmen bekommen (wie z. B. das Thema in regelmäßige Teambesprechungen aufzunehmen). Das Sozialkonzept leben Wie wird und bleibt das Konzept für den Spielerschutz lebendig? Der Spielerschutz muss getragen werden vom Unternehmer / Betreiber, den Führungskräften. Sie müssen Anweisungen dafür geben und Unterstützung, damit es von den Servicekräften getragen werden kann. Die Schulungen durch die Suchthilfe helfen bei der Sensibilisierung, der Haltung, der Entwicklung der Rolle und vielem mehr. Und der Spielerschutz muss von den Spielgästen getragen werden, auch von den Stammgästen – und zwar von den problematisch sowie unproblematisch spielenden Gästen. Unsere Trainer / innen berichten von bedeutend weniger Motivationsarbeit in den Servicekräfteschulungen und hohem Interesse am Thema, d. h. das Spielerschutz-Seminar ist selbstverständlich geworden. Was wirkt und welche Maßnahmen und Konzepte Wirkung haben, darüber fehlen noch wissenschaftliche Befunde. Auch weil es schwierig ist, das effektiv messen zu können. Im Moment beobachten wir Einzelne oder „Extremfälle“, um Standardwissen zu erhalten. Es werden Erfahrungen gesammelt, wie überhaupt „Problemspieler“ erkannt werden können und wie Prävention funktionieren kann. So liegt ein realistischer Spieler- oder Verbraucherschutz in der Teilverantwortung der Unternehmer / Betreiber. Fazit: Es hat sich viel getan … und es geht weiter …! Jahresbericht 2015 Petra Nägele 29 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Gesundheitsförderung in Unternehmen Netzwerk „Betriebe“ und weitere Aspekte aus dem Arbeitsschwerpunkt „Gesundheit UNTERNEHMEN Glücksspiel“ „Handle stets so, dass sich die Anzahl der Handlungsmöglichkeiten erhöht.“ (Heinz von Förster) Netzwerk „Betriebe“ Immer am fachlichen Puls der Zeit – Ziele des Netzwerkes „Betriebe“ sind es durch fachliche Inputs von Fachrefe- unser Netzwerk Betriebe rentInnen und dem kollegialen Austausch unterschiedlicher Berufsgruppen in Unternehmen aus dem Großraum Stuttgart, die Handlungsmöglichkeiten der Beteiligten rund um das Thema „Gesundheitsprävention“ zu erweitern … so wie es Heinz von Förster (österreichischer Physiker, dessen Erkenntnisse Einzug in die Systemtheorie gefunden hat) formulierte. Das System „Netzwerk Betriebe“ profitiert seit Jahren davon … Auch in 2015 fanden insgesamt 44 Mitarbeitende aus mittleren und großen Unternehmen im Großraum Stuttgart den Weg zum Netzwerk „Betriebe“. In ihrer Funktion als Mitarbeitende in der Personalabteilung, im Betriebsrat, im betrieblichen Sozialdienst, im betriebsärztlichen Dienst oder als BASPs (Betriebliche Ansprechpartner SuchtPrävention) informierten und tauschten sie sich zu folgenden Themen aus: 30 Jahresbericht 2015 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Fallsupervision im Kontext betrieblicher Gesundheits- und Suchtprävention“ Betriebliche Suchtprävention erhöht Zu Beginn dieses Netzwerktreffens stand – auf Wunsch der Teilnehmenden – ein die Anzahl an Handlungsmöglichkei- Input über die Parameter, die zum Nachweis von Alkoholkonsum zur Verfügung ten stehen. Zur Aktualisierung von Fachwissen standen GGT (Gamma-GlutamylTransferase), CDT (Carbohydrat-defizientes Transferrin) und EtG (Ethylglucuronid) im Fokus. Die Supervisionen von Situationen mit Mitarbeitenden in Unternehmen waren Schwerpunkt dieses Netzwerkes. Zwei Teilnehmende des Netzwerkes hatten dazu im Vorfeld Situationen von Mitarbeitenden anonymisiert zur Verfügung gestellt, die Alkohol und Glücksspiel exzessiv konsumierten und am Arbeitsplatz Auffälligkeiten zeigten. Ihre Fragestellungen wurden anhand von zwei unterschiedlichen Methoden supervisorischer Arbeit durch die Mitarbeiterinnen des Arbeitsbereiches „Gesundheit Unternehmen Glücksspiel“ Beate Klink und Petra Nägele in Kleingruppen bearbeitet und die Ergebnisse im Plenum zusammengeführt. Am Ende dieses Netzwerktreffens gingen die Teilnehmenden angeregt um eine Mehrzahl unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten in ihre Unternehmen und Funktionen. Changemanagement in Unternehmen Eine Übung in Zweiergruppen zu „Menschen in Veränderungsprozessen“ stimmte die Teilnehmenden spürbar in das Thema ein. Anschließend stellten die Mitarbeiterinnen des Arbeitsbereiches „Gesundheit Unternehmen Glücksspiel“ Beate Klink und Petra Nägele das „Phasenmodell der Veränderung“ von Stephan Roth vor. Die Phasen: Vorahnung, Schock, Abwehr / Polarisierung, Rationale Einsicht, Emotionale Akzeptanz, Öffnung, Integration wurde unter folgenden Aspekten in Kleingruppen beleuchtet: Welche Gefühle / Verhaltensweisen sind in den jeweiligen Phasen vorhanden und welche Aufgaben kommen dabei Führungskräften / Mitarbeitenden zu? … um einen Veränderungsprozess konstruktiv zu gestalten. Sucht, Arbeit(-slosigkeit) und Teilhabe Herr Peter Fischer – Leiter des Arbeitgeberteam des Jobcenters Stuttgart – stellte im dritten Netzwerk „Betriebe“ das „Dienstleistungsangebot für Arbeitgeber“ und das „beschäftigungsorientierte Fallmanagement“ des Jobcenters Stuttgart vor. Unter dem Motto „ Attraktiv-Anspruchsvoll-Nah am Menschen“ wurden die Chancen für die Reintegration von z. B. suchtkranken Menschen in die Arbeitswelt mit Hilfe des bewerber- und arbeitgeberorientierten Vermittlungsansatzes sowie von Bundes- und Landesförderprogrammen (z. B. als Lohnkostenzuschuss) vorgestellt. Jahresbericht 2015 31 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Anschließend referierte der Bereichsleiter des Beratungs- und Behandlungszentrums für Suchterkrankungen Sascha Lutz über Teilergebnisse des Teilhabeprojektes der eva in Zusammenarbeit mit dem Sozialunternehmen Neue Arbeit. In 2016 sind folgende Themen für die Netzwerktreffen „Betriebe“ vorgesehen: Die Rolle der betrieblichen Ansprechpartner Suchtprävention (BASP) in Betrieben- Möglichkeiten, Stolpersteine, Unmöglichkeiten Das neue Präventionsgesetz Medikamente und Hirndoping bei Mitarbeitenden in Unternehmen … und weitere Aspekte aus dem Arbeitsschwerpunkt „Gesundheit Unternehmen Glücksspiel“ „Genderthemen – Besonderheiten bei Beratung und Begleitung“ war der Titel des zweitägigen Aufbauseminars für BASPs, das das Diakonische Werk Württemberg erstmalig veranstaltete und fachlich von Beate Klink gemeinsam mit einem Kollegen aus einer Fachklinik für Suchterkrankungen verantwortet wurde. Die Teilnehmenden vertieften die Inhalte: Frauen- und Männerbilder, weibliche und männliche Konsummuster, Genderthemen in der praktischen Arbeit als BASP, Möglichkeiten und Grenzen sowie förderliche / hinderliche (Gender-) Rahmenbedingungen im Unternehmen. Ausblick Für 2016 ist die erneute Ausschreibung dieses Aufbauseminars angedacht … auf Grund des großen Interesses an diesem Thema. Außerdem wird die Ausbildung des Diakonischen Werkes Württemberg „BASP (Betriebliche Ansprechpartner SuchtPrävention)“ ab Juli 2016 Beate Klink – Mitarbeiterin des Arbeitsbereiches „Gesundheit UNTERNEHMEN Glücksspiel“ – gemeinsam im TrainerInnentandem mit einem Kollegen fachlich begleiten. Diese Ausbildung umfasst sechs dreitägige Module und wird Ende 2017 mit einem Colloquium abgeschlossen werden. 32 Beate Klink Jahresbericht 2015 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Spielerschutztag 2015 – eine Präventionsveranstaltung der Spielbanken Baden-Württemberg in Kooperation mit der eva Gelebte Kooperation im Zeichen Am 18. November 2015 fand in den Räumen des SI Zentrums in Stuttgart des Spielerschutzes Möhringen der Erste Spielerschutztag für die Beschäftigten der Spielbanken Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart statt. Aus den drei Standorten der BW Spielbanken haben ca. 200 Personen aus allen Arbeits-und Funktionsbereichen, Croupiers, Personen aus der Verwaltung, Techniker, Saalaufsicht und die gesamte Leitungsebene teilgenommen. Ein interessantes Programm von der Spielbank und der EVA gemeinsam erstellt informierte und qualifizierte die Teilnehmer zu den vielfältigen Themen des Spielerschutzes in den BW Spielbanken. Hier das Programm. Jahresbericht 2015 33 Betriebliche Suchtprävention / Unternehmen Präventionskonzepte zum Im ersten Workshop stellten die Sozialkonzeptbeauftragten vor, wie sie auf Gäste Spielerschutz zugehen, welche Auffälligkeiten im Spielverhalten zu einem Eingreifen führen und welche Vereinbarungen mit Gästen und ggf. welche Maßnahmen zum Schutz des Gastes getroffen werden. Persönliche Berichte von zwei ehemaligen Spielern über ihre Suchtentwicklung und ihren gelungenen Ausstieg und der offene Austausch mit den Teilnehmern war Thema des zweiten Workshops. Professor Häfeli von der Hochschule Luzern bot eine sehr interessante Gesprächsrunde an, in der Widersprüche und Spannungen die sich in einer Spielbank bei der Umsetzung des Spielerschutzes ergeben, diskutiert wurden. Und schließlich haben Vertreter der Spielbank und der eva ihre unterschiedlichen Haltungen, Traditionen und Interessen dargestellt und wie unter Anerkennung dieser Unterschiede gemeinsam Präventionskonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Den Abschluss bildete ein Auftritt der in der Stuttgarter Suchthilfe gut bekannten Truppe der „Wilden Bühne“. Die Teilnehmer waren von der Veranstaltung rundum begeistert. In den folgenden beiden Jahren wird diese wiederholt – ein klares Signal dafür, dass der Spielerschutz in das Unternehmen Baden-Württembergische Spielbanken integriert ist. 34 Günther Zeltner Jahresbericht 2015 Veranstaltungsticker ++ Veranstaltungsticker ++ eine Auswahl ++ Veranstaltungsticker ++ Datum Titel Veranstalter Beteiligt von uns Resümee 15. 02. 15 Projektstart „Schuldnerberatung BBS und Frank Höppner Wichtiges Projekt zur Ver- in der Spielerberatung“ Zentrale Sascha Lutz besserung der Versorgung 22. 02. 15 06. 03. 15 Qualitätszirkel zur Arbeit Schuldner- von Menschen mit Glücks- beratung spielproblemen BBS Wolfgang Haag Konstruktiver bereichsüber- mit chronisch mehrfach greifender Austausch über beeinträchtigten abhängig- mögliche Handlungsstrate- keitskranken Menschen gien bei CMBA-KlientInnen Qualitätszirkel BBS Frank Höppner Hilfreicher Austausch über regionale Fallbesprechung glücksspielsuchtbezogene Glücksspielsucht Fälle mit Kollegen aus dem Großraum Stuttgart / BaWü 09. 03. 15 Sascha Lutz Versuchte Weichenstellung Menschen mit „chronisch Frank Haag zur Besserversorgung der mehrfachbeeinträchtigenden Barbara Waibel sog. CMBA Wolfgang Haag Konstruktiver bereichsüber- Tagung zur Versorgung der Stadt Stuttgart Abhängigkeitserkrankungen“ (CMBA) 22. 04. 15 30. 04. 15 11. 05. 15 Qualitätszirkel zur Arbeit BBS mit chronisch mehrfach greifender Austausch über beeinträchtigten abhängig- mögliche Handlungsstrategi- keitskranken Menschen en bei CMBA-KlientInnen Fortbildung Grundseminar Abteilung B2 Sascha Lutz Fortbildungsangebot für Suchtbezogene Störungsbilder die neuen Abteilungskolleg- in der Sozialpsychiatrie Innen Fachtag Spielerschutz BBS und Petra Nägele Fachexpertenaustausch Landesstelle Sascha Lutz zum Thema Spielerschutz Glücksspiel- Günther Zeltner sucht Bayern 15. 07. 15 Qualitätszirkel zur Arbeit BBS Wolfgang Haag Konstruktiver bereichsüber- mit chronisch mehrfach greifender Austausch über beeinträchtigten abhängig- mögliche Handlungsstrategi- keitskranken Menschen en bei CMBA-KlientInnen Jahresbericht 2015 35 Veranstaltungen ++ Veranstaltungsticker ++ eine Auswahl ++ Veranstaltungsticker ++ Datum Titel Veranstalter Beteiligt von uns Resümee 22.07.15 Fachtag Rehabilitation: Fachgruppe Sabine Becker Auseinandersetzung mit Beziehungsgeleitet - symptom- Reha des Sascha Lutz „therapeutischen Wirkfakto- orientiert - suchtspezifisch DWW ren“ – spannende Impulse aus Theorie und Praxis 25.09.15 Qualitätszirkel BBS Frank Höppner Hilfreicher Austausch über regionale Fallbesprechung glücksspielsuchtbezogene Glücksspielsucht Fälle mit Kollegen aus dem Großraum Stuttgart / BaWü 21.10.15 30.10.15 Qualitätszirkel zur Arbeit BBS Wolfgang Haag Konstruktiver bereichsüber- mit chronisch mehrfach greifender Austausch über beeinträchtigten abhängig- mögliche Handlungsstrategi- keitskranken Menschen en bei CMBA-KlientInnen Arbeitsbereich Die TeilnehmerInnen waren Motivierende Gesprächs- Rehabilitation hoch motiviert! führung für ehrenamtliche und Nachsorge Einführung in die BBS SuchthelferInnen 20.11.15 Jahresfest der ambulanten BBS Wolfgang Haag Rehabilitation und Nachsorge Es kamen 85 ehemalige und derzeitige PatientInnen – ein tolles Wiedersehen! (S. 26) 24.11.15 08.12.15 Eröffnungsveranstaltung Gesundheits- Stefan Ulrich Gelungene Auftaktveran- zum Projekt TrotzAlter in der amt Stuttgart Sascha Lutz staltung für ein spannendes Alten Kelter in Vaihingen BBS Projekt der Suchtprävention Suchthilfeverbund für Menschen ab 55 Jahre Alpha & Omega Alpha & Sandra Bauer Sensibilisierung und Fernsehbeitrag zum Thema Omega Volker Brümmer Information gelungen Glücksspielsucht und Glücksspielsuchtprävention 36 Jahresbericht 2015 Veranstaltungen Auch das noch … Die im Jahr 2015 am meisten genannten Gründe, nicht ins BBS kommen zu können (zugegebenermaßen subjektiv wahrgenommen von Sabine Becker): „Es gibt tausend gute Gründe …“ 1. Krankheiten – von Allergieschock bis zu Zika-Virus ist da alles möglich 2. Kein Geld für den Fahrschein 3.Zeitgleich wichtiger Termin bei Institutionen von Arbeitsagentur über Fußpflege bis Zahnarzt 4.Keine Betreuungsmöglichkeit für Hund, Kind oder Schwiegermutter, vor allem, wenn diese krank sind 5.Autopanne auf dem Weg ins BBS oder Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel in und um Stuttgart 6.Streik 7.Verschlafen 8. Zu heiß, zu kalt oder zu stürmisch 9. Kein Durchkommen wegen des Kirchentags 10. Kalender verloren oder Handy kaputt 11. Extrem wichtiger Arbeitseinsatz oder Dienstreise 12. Handwerker haben 13. Plötzlich anfallende Reise von Amsterdam bis Zwickau Dagegen steht nur ein Grund, trotzdem zu kommen: Es lohnt sich, und hier gibt es echte Unterstützung! Und selbst bei Bahnstreik gibt es immer noch Alternativen: Jahresbericht 2015 37 Statistik Ausgewählte Daten unserer Arbeit Im Folgenden haben wir wieder ausgewählte Statistikzahlen zusammengestellt. Die Zahl der KlientInnen ist hierbei fast identisch mit dem Vorjahr. Ebenso gab es nur geringfügige Veränderungen bei den Vermittlungszahlen in ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen. Statistik der erreichten KlientInnen im Jahr 2015 (2014): Zahl der KlientInnen im Jahr 2014 2015 Einmalkontakte 308 364 KlientInnen mit 2 und mehr Kontakten 962 908 Gesamt 1270 1272 davon aus Vorjahr übernommen 318 295 Zahlen lt. IFT München Zunehmend werden Hilfesuchende Vermittlungen in (teil-)stationäre Rehabilitation regional vermittelt Fachklinik Anzahl Gesamt AHG Klinik Wilhelmsheim 17 17 Fachklinik Wendepunkt 13 13 AHG Tagesklinik Stuttgart 10 10 AHG Klinik Münchwies 8 8 Therapiezentrum Münzesheim 6 6 Fachklinik Birkenbuck 6 6 Fachklinik Fischerhaus 4 4 Fachkrankenhaus Höchsten 4 4 Salus Klinik 3 3 Haus Renchtal 2 2 Fachkrankenhaus Ringgenhof 2 2 Diverse Kliniken je 1 13 Gesamt 88 88 Zahlen lt. interner Statistik-Erhebung 38 Jahresbericht 2015 Statistik Die Statistiken beleuchten Zahlen und Fakten unserer Tätigkeit Rehabilitation: Vermittlungen insgesamt Vermittlungen stationäre ambulante Therapie Rehabilitation Gesamt 2014 2015 2014 2015 2014 2015 Männer 66 71 22 20 88 91 Frauen 23 17 11 9 34 28 DRV Bund 32 24 16 9 48 33 DRV Ba-Wü 43 48 11 14 54 62 Krankenkasse 9 10 4 4 13 14 Knappschaft 2 5 0 0 2 5 Beihilfe/privat 2 0 2 2 4 2 Sonstige 1 1 0 0 1 1 Gesamt 89 88 33 29 122 117 Kostenträger Zahlen lt. interner Statistik-Erhebung Jahresbericht 2015 39 Statistik Hauptdiagnosen 2015 Betreuungen in Prozent Alkohol 662 (646) 52,0 % (50, 9 %) Glücksspiel 275 (316) 21,6 % (24,9 %) Drogen 58 (55) 4,5 % (4,3 %) Medienproblematik 37 (29) 2,9 % (2,3 %) Tabak 13 (17) 1,0 % (1,3 %) Medikamente 6 (11) 0,5 % (0,9 %) Essstörungen 0 (1) 0,0 % (0,1 %) Hauptdiagnose konnte nicht 101 (66) 7,9 % (5,1 %) Angehörige 120 (129) 9,5 % (10,2 %) Gesamt 1272 gestellt werden (1270) 100,0 % in Klammer das Vorjahr, bei Prozentangaben Rundungsungenauigkeit 0,1 Zahlen lt. IFT München und interner Statistik-Erhebung Bei den Hauptdiagnosen gab es eine Verschiebung in Richtung Alkohol. So hat die Anfragezahl durch Glücksspieler leicht abgenommen. Die Rubrik "Hauptdiagnose konnte nicht gestellt werden" wird dann codiert, wenn nicht ausreichend Informationen für eine Diagnosestellung gesammelt werden konnten (z. B. bei einem Einmalkontakt) oder die Kriterienmerkmale nicht ausreichend erfüllt sind, um eine Diagnose zu stellen. Auffällig ist auch der Anstieg im Bereich der Medienproblematik. Es kamen wieder mehr Personen mit einer Alkoholproblematik ins BBS 40 Jahresbericht 2015 Statistik Die Zuweiser unserer Klienten: (bezogen auf unsere Klienten mit 2 oder mehr Kontakten, exklusive Angehörige) Dabei sind nicht so sehr inhaltliche Aspekte von Bedeutung, sondern der Weg der formalen Vermittlung. Zuweisung Selbstmelder 542 66,5 % stationäre Rehabilitationseinrichtung 55 6,7 % Familie 34 4,2 % Suchtberatungs-/-behandlungsstelle 32 3,9 % Krankenhaus(abteilung) 30 3,7 % ärztliche / psychotherapeutische Praxis 28 3,4 % Justizbehörde / Bewährungshilfe 17 2,1 % Arbeitgeber / Betrieb / Schule 14 1,7 % ambulant betreutes Wohnen 14 1,7 % Adaptionseinrichtung 14 1,7 % ARGE / Job-Center 12 1,5 % Kostenträger / Leistungsträger 10 1,2 % Sonstige 7 0,9 % andere Beratungsdienste 6 0,7 % Anmerkung zur größten Gruppe, den Selbstmeldern: Diese Klienten haben sich direkt um eine Aufnahme bei uns bemüht. Sie sind also nicht durch Angehörige oder institutionell vermittelt worden. Diese Klienten kamen demnach ohne Fremdinitiative auf uns zu. Jahresbericht 2015 41 Statistik Wir haben 150 Klienten, die in 2015 eine Beratung oder Behandlung bei uns beendet hatten, wie folgt an andere weitervermittelt. Weitervermittlung Stationäre Rehabilitationseinrichtung 76 Teilstationäre Rehabilitationseinrichtung 14 Stationäre Einrichtung der Sozialtherapie 2 Beratungs-/Behandlungsstelle/ Fachambulanz 26 Ärztliche oder psychotherapeutische Praxis 8 Selbsthilfegruppen und Sonstige 24 Gesamt 150 Ausgewählte Daten der KlientInnen im Jahr 2015 zu deren Lebenssituation und zum Schweregrad der Problematik Die folgenden Daten beziehen sich ausschließlich auf die Beratung und Behandlung von KlientInnen im BBS in der Büchsenstraße, die zwei oder mehr Beratungs- / Behandlungsgespräche hatten. Erwerbssituation (in den letzten 6 Monaten vor Betreuungsbeginn) In 2015 waren knapp 37,9 % der AlkoholklientInnen von Arbeitslosigkeit betroffen. Bei KlientInnen, die uns aufgrund einer Glücksspielproblematik aufgesucht hatten, war dagegen nur 21,8 % arbeitslos gemeldet. Den höchsten Anteil an Arbeitslosen weisen die DrogenkonsumentInnen auf, 14 der 30 KlientInnen mit dieser Problematik gaben an, arbeitslos zu sein. Arbeitslos nach SGB III (ALG I) Arbeitslos nach SGB II (ALG II) Alkohol 35 165 211 88 Drogen 0 13 4 4 Glücksspiel 9 32 109 26 2015 42 Erwerbstätige Nicht-Erwerbpersonen (Arbeiter, Angestellte, Beam(Schüler, te, Selbstständige, Studenten, Rentner, Freiberufler, Pensionäre, HausAuszubildende frauen und -männer, oder in sonstige Nichtberuflicher Reha) erwerbspersonen) Jahresbericht 2015 Statistik Lebenssituation In 2015 lebten 35 % der Glücksspieler(innen) in einem Single-Haushalt, bei den DrogenkonsumentInnen waren dies etwas mehr als die Hälfte der KlientInnen. 45 % der Alkoholklient(in) lebten 2015 alleine. Dieses Ergebnis veranschaulicht diese Darstellung. 2015 Die Tabellen zeigen die Lebenssituation und die Partnerbeziehung unserer KlientInnen Haupt- Lebenssituation diagnose Alleinlebend % Nicht alleinlebend % Alkohol 224 45 270 55 Drogen 11 55 9 45 Glücksspiel 66 35 123 65 Partnerbeziehung Im Jahr 2015 lebten 57 % der GlücksspielklientInnen in einer festen Partnerschaft, 3 % gaben an, die Partnerschaftsbeziehung zeitweise zu leben. 2 von 5 KlientInnen dieser Zielgruppe lebten ohne Partner(in). 53 % aller AlkoholklientInnen waren in 2015 alleinstehend, 43 % hatten eine(n) festen Partner(in), 4 % pflegten zeitweilige Beziehungen. Die DrogenkonsumentInnen lebten mit 60 % am häufigsten ohne feste(n) oder zeitweilige(n) Partner(in). 2015 Haupt- Partnerbeziehung diagnose Alleinstehend Zeitweilige Feste Beziehungen Beziehungen Alkohol 256 24 207 Drogen 14 1 10 Glücksspiel 75 6 107 Dauer der Störung bei Diagnose Alkohol bzw. Glücksspiel Die AlkoholklientInnen beschrieben eine Störung, die durch ein durchschnittlich 18 Jahre währendes problematisches Trinkverhalten charakterisiert wurde. Die GlücksspielerInnen nannten zu Betreuungsbeginn ein durchschnittlich 12 Jahre dauerndes problematisches oder abhängiges Glückspielverhalten. Jahresbericht 2015 43 Statistik Dauer der Störung 2015 bis 1 bis 2 bis 3 bis 5 bis 10 mehr als Jahr Jahre Jahre Jahre Jahre 10 Jahre Mittelwert (Jahre) Alkohol 15 7 16 19 69 230 17,8 6 3 15 25 33 43 11,1 Kleines Spiel der Spielbank 0 0 0 1 2 8 14,6 Großes Spiel der Spielbank 0 0 0 1 1 5 18,3 Wetten 3 1 1 3 5 3 7,1 Andere 2 2 2 2 3 3 9,6 Pathologisches Geldspielautomaten Spielen (F63) (Sielhallen & Gastronomie) Statistische Auswertung 'GesundheitUNTERNEHMENGlücksspiel' 2015 Prävention in Unternehmen innerhalb und außerhalb Stuttgarts im Überblick Anzahl der durchgeführten Seminare Gesamt Stuttgart außerhalb von Stuttgart Glücksspielunternehmen 155 103 52 Sonstige Unternehmen 28 25 3 Gesamt 183 128 55 Anzahl der erreichten Personen Gesamt Stuttgart außerhalb von Stuttgart Glücksspielunternehmen 2636 1993 643 Sonstige Unternehmen 440 416 24 Gesamt 3076 2409 667 Sandra Bauer, Martin Epperlein und Sascha Lutz 44 Jahresbericht 2015 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2015 Leitung des Beratungszentrums Sascha Lutz (Bereichsleiter) Dipl. Sozialpädagoge / Sozialtherapeut [email protected] Sabine Becker (Teamleiterin) Dipl. Psychologin [email protected] Petra Nägele (Teamleiterin) Dipl. Psychologin [email protected] Das Beratungs- und Behandlungsteam Sandra Bauer M. A. Soziale Arbeit [email protected] Werner Breitschmid Beate Klink Dipl. Sozialarbeiter (FH) Dipl. Sozialarbeiterin (FH) [email protected] [email protected] Martin Epperlein Manuela Ließ-Thoma Sozialtherapeut Sozialtherapeutin [email protected] [email protected] Wolfgang Haag Jeanette Pohl Sozialtherapeut B.A. Soziale Arbeit [email protected] [email protected] Claudia Hellemeyer-Binder Sylvia Riedmüller (bis 31. 10. 2015) Sozialtherapeutin Sozialtherapeutin [email protected] [email protected] Frank Höppner Barbara Waibel Sozialtherapeut Dipl. Sozialpädagogin (FH) [email protected] [email protected] Rose Klähr-Buthge Christian Weindel Dipl. Psychologin Sozialtherapeut [email protected] [email protected] Jahresbericht 2015 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dayena Wittlinger B. A. Soziale Arbeit Lenkrad: Regina Kurfiss [email protected] Stefan Ulrich Infogruppe junge Erwachsene: Oliver Lutz Diplom-Sozialpädagoge [email protected] Betroffenen-Vertreter: Karl-Heinz Mödinger Margot Zinser Dipl. Sozialpädagogin (FH) [email protected] Das Sekretariat Nico Henker Und natürlich alle uns angeschlossenen Selbsthilfegruppen Honorarkräfte [email protected] Daniel Acosta Margret Illi Anja Beierle Dr. Thomas Baumgärtner [email protected] Adrian Buchali Armin.Teinor Rainer Gross [email protected] Dr. med. Zwetana Engel Anna Haag Bernhard Horky Lisa Hupka Praktikantinnen Renate Klenz Beate Krüger Vaiva Andree Dieter Lieber Sarah Höhe Oliver Lutz Anna-Lara Santamaria Ivica Mikan Leonie Schmidt Herbert Mögel Iris Mornhinweg Teilhabe-Projekt: Hannah Nägele Lena Schellenberger Ulrike Schwarzer Christof Epple Jürgen Sendermann Lena Schellenberger Hans-Joachim Teipel Renate Thiart-Wulf Ehrenamtliche Michael Weller Günther Zeltner Frauen-Infogruppe: Gudrun Hänchen 46 Jahresbericht 2015 Impressum Herausgeber: Evangelische Gesellschaft Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen Büchsenstraße 34/36 70174 Stuttgart Telefon: 07 11. 20 54-3 45 Telefax: 07 11. 20 54-3 43 [email protected] Redaktion: Sandra Bauer, Sabine Becker, Werner Breitschmid, Martin Epperlein, Claudia Hellemeyer-Binder, Frank Höppner, Claus K., Beate Klink, Sascha Lutz, Petra Nägele, Jeanette Pohl, Marcus Riedel, Stefan Ulrich, Barbara Waibel, Christian Weindel, Magdalena Werner, Günther Zeltner Bilder: eva-Datenbank (S.13, 45), Armin Teinor (S. 5), mit freundlicher Genehmigung von Moritz Hafenbrak (S.22) Sabine Becker (S.37), Pixabay.com (S. 7, 40) Bilder über Photocase.de: gu.ju (S. 1), DWerner (S.4), Maria Vaorlu (S. 6), ssviluppo (S. 8), deyangeorgiev (S.9), inkje (S. 10), Mcdeekey (S. 11), Cydonna (S. 12), complize (S. 14), ZWEISAM (S. 17), David Dieschburg (S. 18), grafxart (S.19), bit.it (S. 29), nailiaschwarz (S. 21), birdys (S. 23), Rike. (S. 25), VICUSCHKA (S. 26), Bildersommer (S. 27), barbaclara (S. 28), CL. (S.30), 3format (S. 32), .marqs (S. 34), PCKaro (S. 39), manun (S. 42) Layout: Gabriele Ehmig, Evangelische Gesellschaft Stuttgart Druck: traumprints Druck und Medien GmbH Im Rainlen 11 74357 Bönnigheim Jahresbericht 2015 47 Im Dienst. Am Nächsten. Seit 1830.
© Copyright 2025 ExpyDoc